DE4029701A1 - Vorrichtung zum einpraegen von gekreuzten mustern und verfahren zur herstellung von kaschierten daemmstoffen - Google Patents
Vorrichtung zum einpraegen von gekreuzten mustern und verfahren zur herstellung von kaschierten daemmstoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ein
prägen von gekreuzten und unter einem bestimmten Winkel
zur Längsachse verlaufenden Mustern in dünne, bandformige
Folien sowie auf die Verwendung einer derartigen Einrich
tung zur Herstellung von Dämmstoffen.
Dünne, bandförmige Metallfolien werden beispielsweise zum
Abdecken bzw. Kaschieren von Dämmstoffen, wie Polyuretha
nen, Polystyrolen etc. sowie als Trägermaterial bei roll
baren Dämmfilzen verwendet.
Bei herkömmlichen kaschierten Dämmstoffen dienen die Me
tallfolien in erster Linie als Reflexionsschicht für Wär
mestrahlung und als Trennschicht bei der Herstellung kle
bender, gegen Formen aufgeschäumter Dämmstoffkörper und
nur in geringem Umfang als Stützschicht.
Vor kurzem hat die Neu Dachtechnik GmbH kaschierte und
insbesondere beidseitig kaschierte Dämmstoffe unter dem
Warennamen "Neu pur" eingeführt, die mit Metallfolien ver
sehen sind, die gekreuzte und unter einem bestimmten Win
kel zur Längsachse verlaufende Muster aufweisen. Dieser
Ausbildung der Metallfolien der Dämmstoffe liegt folgender
Grundgedanke zugrunde:
Metallfolien sind im unbeschädigten Zustand luft- und
feuchtigkeitsdicht. An den Berührungsflächen zwischen der
Folie und dem angrenzenden Bauteil kommt es deshalb leicht
zur sogenannten "Schwitzwasser-Bildung". Diese Schwitzwas
ser-Bildung kann durch eine punktförmige bzw. unterbro
chen-linienförmige Auflage der Metallfolie auf einer ge
genüberliegenden Fläche weitgehend verhindert werden, da
damit ein Luftstrom an der Dämmfolie entlang strömen kann.
Bei den unter den Namen "Neu pur" vertriebenen Dämmstoff
platten ist dieses Prinzip verwirklicht, so daß eine
Schwitzwasser-Bildung praktisch vollständig verhindert
werden kann. Nachteilig bei den bekannten Dämmstoffplatten
ist jedoch, daß die Herstellung der profilierten Metall
folien, d. h. das Einprägen von gekreuzten und unter einem
bestimmten Winkel zur Längsachse verlaufenden Mustern in
dünne, bandförmige Metallfolien vergleichsweise aufwendig
und damit teuer ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Einprägen von gekreuzten und unter einem bestimmten
Winkel zur Längsachse verlaufenden Mustern in dünne, band
förmige Metallfolien anzugeben, mit der beispielsweise
Aluminiumfolien mit einer Dicke von 50 bis 100 µm oder
mehr mit dem gewünschten Muster versehen bzw. geprägt
werden können.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Augabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß zwei von einer Dreheinrichtung gegenläufig ge
drehte Walzen vorgesehen sind, von denen die eine Aus
nehmungen in Form des gewünschten Musters trägt, und die
andere mit einer komprimierbaren, elastischen Schicht
belegt ist, daß der Abstand zwischen den Drehachsen der
beiden Walzen kleiner als die Summe der beiden Walzenra
dien ist, daß die Prägung durch Entspannung der kompri
mierten, elastischen Schicht der gummiähnlich belegten
Walze bei positiver Formgebung der zu prägenden Folie in
die Ausnehmungen der Gegenwalze herbeigeführt wird und daß
eine Zuführeinrichtung die zu prägende Metallfolie zwi
schen die beiden Walzen fördert.
Erfindungsgemäß erfolgt damit die Prägung durch Entspannen
der komprimierten elastischen Schicht der insbesondere mit
einem gummiähnlichen Material belegten Walze bei positiver
Formgebung der zu prägenden Folie in die Ausnehmungen der
Gegenwalze.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung können Metall
folien aus den verschiedensten Materialien, wie Aluminium,
Blei, Kupfer etc. sowie sogar Kunststoffolien mit einem
Profil versehen werden, das insbesondere gegen den Auf
schäumdruck bei der Herstellung von Dämmstoffplatten
druckstabil ist. Darüberhinaus hält die entstehende Pro
filform auch den Zugkräften beim Einziehen der Folie
stand. Weiterhin tritt keine merkliche Rückbildung auf.
In jedem Falle ist es von Vorteil, wenn der Abstand zwi
schen den Drehachsen in etwa gleich der Summe der beiden
Walzenradien abzüglich der Tiefe der Ausnehmungen ist
(Anspruch 2).
Eine besonders einfache Ausbildung der Vorrichtung und
darüberhinaus eine besonders druckstabile Profilform er
hält man gemäß Anspruch 3 dadurch, daß die Ausnehmungen
gekreuzte Nuten sind, die einen Winkel von 45° mit der
Förderrichtung einschließen. Dabei können die Nuten insbe
sondere einen halbkreisförmigen Querschnitt haben.
Für die komprimierbare elastische Schicht können im Prin
zip beliebige Materialien verwendet werden, besonders
vorteilhaft ist jedoch die Verwendung von gummiähnlichen
Materialien.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann neben anderen Zwecken
bevorzugt zur Herstellung von ein- oder beidseitig mit
einer Metallfolie kaschierten geschäumten Dämmstoffen auf
einer Schäumanlage verwendet werden.
Bei einer derartigen Anlagen laufen von zwei Abwickel
vorrichtungen Folien von aufgerollten Folienballen in die
Doppelbandschäumanlage ein. Zwischen diesen beiden Folien
wird eine "aufschäumende Masse", die den späteren Dämm
stoffkern darstellt eingebracht.
Um ein unkontrolliertes Aufschäumen in der Dicke zu ver
meiden, werden die beiden Folien nach dem Beschäumen mit
synchroner Geschwindigkeit in die sogenannte Doppelbandan
lage eingeführt. Der parallele Abstand der beiden Bänder
bewirkt die Herstellung einer "Endlos-Platte" mit pralle
len Oberflächen.
Die Verklebung des Dämmkernes (Schaumstoffkörpers) mit den
Folien ist gewollt. Andererseits dient die Folie als
Trennfolie gegen ungewollte Verklebung mit der sogenannten
Doppelbandschäumanlage.
Erfindungsgemäp ist einer derartigen Schäumanlage wenig
stens eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4
vorgeschaltet (Anspruch 5). Zur Herstellung von beidseitig
porfiliert kaschierten Dämmstoffen auf einer Doppelband-
Schäumanlage ist für jede Metallfolie eine Vorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 vorgesehen ist.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des all
gemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch
beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, und deren einzi
ge Figur die Walzenanordnung zeigt.
Zwei mit gleicher Geschwindigkeit gegeneinander umlaufende
Walzen 1 und 2 bilden den Grundkörper der Prägestation.
Eine der Walzen - bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
die Walze 1 - besitzt eine "Negativstruktur" in Form
eingefräster Nuten 11.
Die zweite Walze 2 ist mit einer komprimierbaren, gummi
ähnlichen Schicht belegt. Der komprimierbare Belag wirkt
dabei wie ein Prägestempel, der sich in die gegenüberlie
gende Nut 11 "entspannt".
Zwischen den beiden Walzen eingeführte Folien 3 können so
kontinuierlich verformt bzw. geprägt werden.
In Form eines halbkreisförmigen Gewölbes zeigt sich eine
gute, ausreichende Belastbarkeit der ausgeprägten Struk
tur. Parallel zueinander verlaufende Gewölbegänge bilden
das "Grundmuster". Werden in einem bestimmten Winkel,
beispielsweise 45° diese von einer zweiten Gruppe eben
falls parallel verlaufender "Gewölbegänge" gekreuzt, ent
steht ein Grundraster. In den Kreuzungspunkten entsteht
die druckstabile Form eines "Kreuzgewölbes".
Ordnet man die Gewölbegänge abweichend (diagonal) von der
Zugrichtung an, können Zugkräfte (ohne Rückbildung der
Ausprägung) in die bereits geprägte Folie eingeleitet
werden.
Dabei sind typische Werte für die "Fußbreite" des Gewölbe
ganges 10 mm, da sich durch die geprägte Metallfolie unter
der Dämmstoffplatte ein zusammenhängender Luftspalt bil
det, der vorteilhaft 5 mm "Gewölbehöhe" nicht überschreiten
soll.
Diese Luftschicht zwischen Dämmung und Baukörper kann dann
als Diffusionskanal zur Ableitung von Feuchtigkeit ent
sprechend bekannter, bauphysikylischer Gesetzmäßigkeiten
genutzt werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Einprägen von gekreuzten und unter
einem bestimmten Winkel zur Längsachse verlaufenden Mu
stern in dünne, bandförmige Folien und insbesondere Me
tallfolien
dadurch gekennzaichnet,
daß zwei von einer Dreheinrichtung gegenläufig gedrehte Walzen vorgesehen sind, von denen die eine Ausnehmungen in Form des gewünschten Musters trägt, und die andere mit einer komprimierbaren, elastischen Schicht belegt ist,
daß der Abstand zwischen den Drehachsen der beiden Walzen kleiner als die Summe der beiden Walzenradien ist, und
daß eine Zuführeinrichtung die zu prägende Metallfolie zwischen die beiden Walzen fördert.
daß zwei von einer Dreheinrichtung gegenläufig gedrehte Walzen vorgesehen sind, von denen die eine Ausnehmungen in Form des gewünschten Musters trägt, und die andere mit einer komprimierbaren, elastischen Schicht belegt ist,
daß der Abstand zwischen den Drehachsen der beiden Walzen kleiner als die Summe der beiden Walzenradien ist, und
daß eine Zuführeinrichtung die zu prägende Metallfolie zwischen die beiden Walzen fördert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Dreh
achsen in etwa gleich der Summe der beiden Walzenradien
abzüglich der Tiefe der Ausnehmungen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen gekreuzte
Nuten sind, die einen Winkel von ca 45° mit der Förder
richtung einschließen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die komprimierbare, elastische
Schicht ein gummiähnliches Material ist.
5. Verfahren zur Herstellung von ein- oder beidseitig mit
einer Metallfolie kaschierten geschäumten Dämmstoffen auf
einer Schäumanlage,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schäumanlage wenigstens
eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 vorge
schaltet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von beidseitig
profiliert kaschierten Dämmstoffen auf einer Doppelband-
Schäumanlage für jede Metallfolie einer Vorrichtung gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 4 vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029701 DE4029701C2 (de) | 1990-09-19 | 1990-09-19 | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von kaschierten Dämmstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029701 DE4029701C2 (de) | 1990-09-19 | 1990-09-19 | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von kaschierten Dämmstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4029701A1 true DE4029701A1 (de) | 1992-03-26 |
DE4029701C2 DE4029701C2 (de) | 1994-05-19 |
Family
ID=6414557
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904029701 Revoked DE4029701C2 (de) | 1990-09-19 | 1990-09-19 | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von kaschierten Dämmstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4029701C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1990-09-19 DE DE19904029701 patent/DE4029701C2/de not_active Revoked
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4029701C2 (de) | 1994-05-19 |
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