DE4027049A1 - Verfahren zur ueberpruefung von strompfaden in einem elektronischen oder elektrischen bauteil und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur ueberpruefung von strompfaden in einem elektronischen oder elektrischen bauteil und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überprüfung
von in einem elektronischen oder elektrischen Bauteil verdeckt
und gegenüber einer freien Oberfläche isoliert angeordneten
Strompfaden, die bei Stromführung an der freien Oberfläche des
Bauteils ein Magnetfeld vorbestimmter Feldstärke erzeugen. Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Zu einer statischen oder dynamischen Fehlersuche in elektroni
schen oder elektrischen Bauteilen, insbesondere (hoch)inte
grierten Schaltstrukturen, ist es erforderlich, die Lage der
einzelnen Strompfade und deren Funktionsfähigkeit überprüfen zu
können.
Es ist zwar bekannt, verdeckte Strompfade dadurch zu orten, daß
man in das bei Stromdurchgang von ihnen erzeugte Magnetfeld Fe-
Partikel einbringt, die sich unter Einfluß dieses Feldes ent
sprechend den Feldlinien ordnen. Ein entsprechendes Verfahren
ist jedoch für integrierte Schaltungen nur beschränkt anwend
bar, da die dort erzeugten Magnetfelder im allgemeinen zu ge
ringe Feldstärken haben und wegen der Mikrostrukturierung der
einzelnen Strompfade auch nicht hinreichend genau aufgelöst
würden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfah
ren anzugeben, mit dem eine derartige Überprüfung von hochinte
grierten Schaltungen oder sonstigen Bauteilen der Elektronik
oder Elektrik bequem durchzuführen ist, wobei eine eindeutige
Aussage über die Funktionsfähigkeit der einzelnen Strompfade
gewonnen werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Verfahren mit den
eingangs genannten Merkmalen dadurch gelöst, daß an der freien
Oberfläche des Bauteils eine dünne weichmagnetische Schicht
mit magnetooptischen Eigenschaften angeordnet wird, die ausge
prägt magnetisch anisotrop ist und deren Koerzitivfeldstärke in
der leichten Richtung der Magnetisierung kleiner als die Feld
stärke des von den stromführenden Strompfaden erzeugten Magnet
feldes in dieser Richtung ist, und daß der den magnetooptischen
Drehwinkel beeinflussende Magnetisierungszustand in der Schicht
als Kontrastbild mittels einer entsprechenden magnetooptischen
Einrichtung dargestellt wird.
Die mit dieser Ausgestaltung des Verfahrens verbundenen Vor
teile sind insbesondere darin zu sehen, daß bereits fertige
elektronische oder elektrische Bauteile mit hoher Dichte ihrer
Strompfade auf einfache Weise unter Verwendung bekannter Appa
raturen überprüft werden können. Ein Eingriff in das Bauteil
ist dabei nicht erforderlich.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß eine Bestrahlung der magnetooptischen
Schicht mit polarisiertem Licht vorbestimmter, an das Material
der Schicht angepaßter Wellenlänge vorgesehen ist und daß die
magnetooptische Einrichtung zur Sichtbarmachung des Kontrast
bildes der Schicht ein Polarisationsmikroskop ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend auf die
schematische Zeichnung Bezug genommen, in deren Fig. 1 eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
angedeutet ist. In Fig. 2 ist die Hysteresiskurve eines für
das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Materials wiederge
geben. Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch einen Teil einer in
tegrierten Schaltung mit einer darauf aufgebrachten Schicht aus
diesem Material. Die von der Schaltung hervorgerufenen Magnet
feldverhältnisse sind in Fig. 4 angedeutet.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines nachfolgend als "Prüfling"
bezeichneten Bauteils 2 der Elektronik oder Elektrik, bei
spielsweise eines IC-Bausteins oder einer Platine, als Schnitt
im Bereich von mehreren zu überprüfenden Strompfaden 3. Über
diese Strompfade sei ein Strom der Stärke I geführt, wobei die
Stromführungsrichtung aus der Zeichenebene heraus jeweils durch
einen Punkt und in die Zeichenebene hinein durch ein Kreuz
veranschaulicht ist. Die Stromstärke I kann z. B. etwa 0,1 bis
1 mA betragen. Aufgrund des Stromes in den Strompfaden 3 wird
dann um diese herum ein ortsabhängiges Magnetfeld H erzeugt,
dessen Feldlinien mit f bezeichnet sind. Die Strompfade 3 sind
von der Oberfläche 2a des Prüflings 2 um einen Abstand a ent
fernt. An der Oberfläche 2a und zwischen den Strompfaden 3
besteht der Prüfling 2 aus elektrisch isolierendem Material.
Der Abstand a sollte aus Gründen einer hohen Empfindlichkeit
möglichst klein sein und liegt z. B. in der Größenordnung von
100 nm bis 1 µm. Auf der Oberfläche 2a befindet sich eine dünne
Schicht 5 mit besonderen magnetischen und magnetooptischen Ei
genschaften. Die Dicke der Schicht 5 wird im allgemeinen zwi
schen 10 nm und 1 µm gewählt. Die Schicht 5 wird entweder di
rekt auf den Prüfling 2 aufgebracht oder befindet sich gemäß
dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem optisch trans
parenten Substrat 6. Gegebenenfalls ist auch die Schicht 5
zumindest weitgehend optisch transparent, beispielsweise auf
grund der Materialwahl oder aufgrund ihrer geringen Dicke. Um
eine optimale laterale Auflösung der Strompfade 3 zu gewähr
leisten, sollte der Abstand a der Schicht 5 von den Strompfa
den kleiner sein als die minimale Entfernung e zweier benach
barter Strompfade.
Das somit die Schicht 5 durchsetzende Magnetfeld H erzeugt dort
eine Magnetisierung, die aufgrund der magnetooptischen Eigen
schaften des Materials der Schicht zu einer Änderung des Dreh
winkels für polarisiertes Licht führt. Zur Auswertung bzw. zur
Erzeugung eines Bildkontrastes der Schicht wird nun vorzugs
weise der polare Kerr-Effekt ausgenutzt, der die bezüglich
der Schichtoberfläche senkrechte Magnetisierungskomponente be
rücksichtigt. Dies hat zur Folge, daß eine Drehung der Magneti
sierungsrichtung in der Schicht 5 in eine Intensitätsvariation
umgewandelt wird. Ein entsprechendes Bildverarbeitungssystem
setzt eine Lichtquelle 7 für polarisiertes Licht 8, insbeson
dere einen Laser voraus. Die Wellenlänge des polarisierten
Lichtes 8 muß dabei in bekannter Weise an das für die jeweilige
magnetooptische Schicht 5 verwendete Material angepaßt sein.
Das Licht 8 gelangt über einen Polarisator 9 auf einen Strahl
teiler 10 und wird dort auf die Schicht 5 abgelenkt, wobei es
noch in einem Linsensystem 11 gebündelt wird. Das von der
Schicht 5 zurückgeworfene und gegebenenfalls aufgrund des
magnetooptischen Kerr-Effektes in seiner Polarisationsebene
gedrehte Licht 8′ durchläuft dann wiederum den Strahlteiler,
einen Analysator 12, ein Linsensystem 13 und gelangt dann in
eine nachgeordnete bilderzeugende Einrichtung 14, beispiels
weise eine CCD-Kamera eines Polarisationsmikroskops, wo es in
Form eines Kontrastbildes 15 der Schicht 5 sichtbar zu machen
ist. Die Schicht 5 wird deshalb auch als "Bildschicht" be
zeichnet.
Bei der in der Figur schematisch dargestellten Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also die
Drehung der Polarisationsebene von polarisiertem Licht aufgrund
des (magneto-optischen) Kerr-Effektes ausgenutzt. Das hierbei
eingesetzte Mikroskop wird deshalb häufig auch als Kerr-Mikros
kop bezeichnet. Dem Kerr-Mikroskop ist im allgemeinen ein Bild
prozessor zugeordnet. Der Aufbau und die Funktionsweise eines
entsprechenden Mikroskopes sind beispielsweise in Veröffent
lichungen der Firma E. Leitz GmbH, D-6330 Wetzlar (DE) beschrie
ben (vgl. z. B. die Anleitung zu "Orthoplan-Pol"-Großes Polari
sationsmikroskop - oder die Broschüre "Polarisationsmikros
kopie"- Grundlagen, Instrumente, Anwendungen - Verfasser:.
W.J. Patzelt, 1985). Mit einer derartigen magneto-optischen Ein
richtung lassen sich vorteilhaft zumindest große Teile der
freien Oberfläche der Bildschicht 5 auf einmal beobachten.
Selbstverständlich sind auch andere magneto-optische Einrich
tungen zur Ermittlung der Lage und Funktionsfähigkeit der ein
zelnen Strompfade in dem zu untersuchenden Körper 2 geeignet,
bei denen z. B. der Faraday-Effekt unter Ausbildung einer zu
sätzlichen Reflexionsschicht auf dem Körper ausgenutzt wird.
Hierbei kann z. B. ein über einen Polarisator geführter Laser
strahl geringer Intensität eingesetzt werden.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Materialien
für die Schicht 5 müssen eine Reihe von Grundvoraussetzungen
erfüllen bzw. magnetooptische und magnetische Eigenschaften
aufweisen, deren wichtigsten nachfolgend aufgelistet sind:
- 1) Zu verwenden sind nur (magnetooptische) Schichtmaterialien, die in einem Magnetfeld die Polarisationsebene von optischer Strahlung um einen vorzugsweise möglichst großen (magneto optischen) Drehwinkel zu drehen in der Lage sind.
- 2) Das Material muß eine ausgeprägte magnetische Anisotropie zeigen. D. h., die Achse der sogenannten "leichten" Magneti sierung soll in eine Vorzugsrichtung bezüglich der Oberflä che weisen, auf der eine dünne Schicht aus diesem Material abgeschieden wird. Die Vorzugsrichtung kann dabei senkrecht oder auch parallel zu dieser Oberfläche verlaufen. Im Hin blick auf eine magnetooptische Abbildung der Strompfade ist jedoch die senkrechte Lage der Vorzugsrichtung von beson derem Vorteil.
- 3) Das Material soll eine hohe remanente Induktion (Remanenz) in der Richtung der leichten Magnetisierung aufweisen. D. h., die remanente Induktion sollte nur höchstens 50% kleiner, vorzugsweise maximal 5% kleiner als die Sättigungsinduktion in der Vorzugsrichtung sein.
- 4) Das Material muß in der genannten Vorzugsrichtung eine Koerzitivfeldstärke Hc haben, die kleiner als die entspre chende Komponente der Feldstärke des Magnetfeldes ist, wel ches der zu überprüfende Strompfad bei Stromführung in dem elektronischen oder elektrischen Bauteil hervorruft. Da die von derartigen Bauteilen in einer Referenzebene hervorgeru fenen Feldstärken vielfach unter 100 A/m liegen, muß die Koerzitivfeldstärke Hc dementsprechend klein sein; d.h., das Material muß ausgeprägte weichmagnetische Eigenschaften auf weisen.
Die genannten Grundvoraussetzungen können vorteilhaft mit einer
V-Co-Legierung mit einem V-Gehalt zwischen 10 und 30 Atom-%,
vorzugsweise von etwa 20 Atom-%, erfüllt werden, die mittels
eines an sich bekannten Verfahrens des Ionenstrahlsputterns als
Einzelschicht oder als Mehrlagenschicht hergestellt wird. Mit
diesem Verfahren sind nämlich Schichten aus der genannten Le
gierung auszubilden, die neben einer ausgeprägten senkrechten
magnetischen Anisotropie eine hohe Remanenz sowie eine äußerst
kleine Koerzitivfeldstärke Hc (jeweils in der senkrechten Vor
zugsrichtung der Magnetisierung) aufweisen. Die Remanenz dieses
Materials kann nämlich Werte bis über 90%, insbesondere über
95% des Wertes der Sättigungsmagnetisierung zeigen. Die sich
in dieser Richtung ergebende Hysteresiskurve einer solchen
V-Co-Legierungsschicht ist in dem Diagramm der Fig. 2 als
durchgezogene Linien wiedergegeben. In diesem Diagramm ist in
Richtung der Abszisse die magnetische Feldstärke H (in Oe) und
in Ordinatenrichtung die magnetische Induktion J (in willkür
lichen Einheiten) aufgetragen. Wie aus dem Diagramm der Figur
hervorgeht, ist die Remanenz des Materials aufgrund der ausge
prägten Rechteckform der mit H⟂ bezeichneten Hysteresiskurve
nur unwesentlich kleiner als die Sättigungsinduktion des Mate
rials, d. h. annähernd 100% (bezogen auf die Sättigungsin
duktion der Legierung). Aus der Kurve H⟂ läßt sich eine Koerzi
tivfeldstärke Hc von knapp unter 1 Oe (ungefähr 80 A/m) able
sen. In dem Diagramm ist ferner in dem dargestellten Magnet
feldbereich der ungefähre Verlauf der Magnetisierungskurve er
sichtlich, die sich bei einer Magnetisierung parallel zur
Schichtoberfläche ergibt. Diese Kurve ist mit H′′ bezeichnet und
durch eine gestrichelte Linie veranschaulicht. Bei einem Ver
gleich des Verlaufs der beiden Kurven H⟂ und H′′ sind ohne wei
teres die anisotropen Magnetisierungsverhältnisse der weich
magnetischen V-Co-Legierung erkennbar.
Mit einer dünnen Schicht aus einem derartigen Material läßt
sich vorteilhaft die Funktionsfähigkeit von Strompfaden in
elektronischen, insbesondere (hoch)integrierten Schaltungen
überprüfen. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist nach
folgend anhand der Fig. 3 und 4 erläutert. Dabei zeigt Fig.
3 schematisch als Schnitt einen Teil einer integrierten Schal
tung 2 im Bereich von zwei zu überprüfenden Strompfaden 3 und
3′. Über diese beiden Strompfade sei ein Strom der Stärke I ge
führt, wobei die Stromführungsrichtungen in die Zeichenebene
hinein jeweils durch ein Kreuz veranschaulicht sind. Die Strom
stärke kann z. B. etwa 50 bis 100 µA betragen. Die beiden Strom
pfade 3 und 3′ sind gegenüber einer freien Oberfläche 2a der
Schaltung 2 um einen geringen Abstand a beabstandet. An der
Oberfläche besteht dabei die Schaltung 2 aus elektrisch isolie
rendem Material. Auf der Oberfläche 2a der Schaltung 2 befindet
sich elektrisch isoliert eine dünne Schicht 5 aus der V-Co-Le
gierung mit den geforderten magnetooptischen und weichmagneti
schen Eigenschaften. Die Dicke d dieser Schicht wird im allge
meinen zwischen 10 nm und 500 nm gewählt. Aufgrund des Stromes
I in den Strompfaden 3 und 3′ wird um diese herum und somit
auch in der Schicht 5 ein Magnetfeld H erzeugt, dessen Feld
linien f die Strompfade in bekannter Weise umschließen. Die
zugehörenden magnetischen Feldstärkeverhältnisse H⟂ in senk
rechter Richtung bezüglich der Oberfläche 2a sind aus dem
Diagramm der Fig. 4 ersichtlich. In diesem Diagramm ist in
Abszissenrichtung die örtliche Position x (in willkürlichen
Einheiten) bezüglich einer Mittellinie zwischen den beiden
Strompfaden und in Ordinatenrichtung die Feldstärke H⟂ (in A/m)
aufgetragen. Ferner ist in dem Diagramm durch gestrichelte
Linien die Koerzitivfeldstärke Hc (ebenfalls in senkrechter
Richtung) der Legierungsschicht 5 von etwa 80 A/m angegeben.
Wie aus dem Diagramm hervorgeht, überschreitet der Betrag der
Feldstärke |H⟂| im Bereich der Strompfade 3 und 3′ den Betrag
von |Hc| der Koerzitivfeldstärke, so daß dort eine Ummagneti
sierung der V-Co-Schicht 5 möglich ist. Geht man nun z.B. davon
aus, daß vor dem Einschalten des Stromes I die Schicht 5 so
magnetisiert war, daß in ihr homogen die Magnetisierung in
Richtung der Normalen auf der Oberfläche nach oben weist, dann
wird durch den angelegten Strom I im Bereich des Strompfades 3′
eine Ummagnetisierung in die Gegenrichtung bewirkt. In Fig. 3
sind die entsprechenden Magnetisierungsrichtungen durch einze
lne gepfeilte Linien m bzw. m′ veranschaulicht. Die Ummagneti
sierung bzw. die Magnetisierungsverteilung in der Schicht 5
spiegelt so die Lage und die Funktionsfähigkeit der einzelnen
Strompfade wieder.
Abweichend von dem für die Fig. 3 und 4 angenommenen Aus
führungsbeispiel können für die Strompfade 3 und 3′ auch
andere, beispielsweise entgegengesetzte Stromflußrichtungen
vorgesehen werden. Das von den Strompfaden hervorgerufene
Magnetfeld zeigt somit einen gegebenenfalls gegenüber Fig. 4
entsprechend geänderten Verlauf.
Gemäß dem erläuterten Ausführungsbeispiel wurde davon ausge
gangen, daß die Schicht 5 als Einzelschicht mit einer Dicke d
zwischen 10 nm und 500 nm an das Bauteil 2 angefügt wird. Die
geforderten weichmagnetischen Eigenschaften können jedoch auch
mit Schichten erfüllt werden, die als sogenannte Mehrlagensy
steme mit einer Dicke in der genannten Größenordnung ausge
bildet werden. Im Falle der vorteilhaft zu verwendenden V-Co-
Legierung wird ein solches System ebenfalls mittels lonen
strahlsputterns so hergestellt, daß man alternierend dünne
Lagen aus der V-Komponente und dünne Lagen aus der Co-Kompo
nente sukzessive abscheidet. Die Anzahl der sich so periodisch
wiederholenden Schichten beträgt dabei mindestens zwei und ist
im allgemeinen wesentlich höher, z. B. 30 bis 50. Die Dicke der
einzelnen Lagen sollte für die V-Komponente zwischen 0,2 und
10 nm und für die Co-Komponente zwischen 0,2 und 3 nm liegen.
Die Abscheidung der einzelnen Lagen wird dabei so vorgenommen,
daß sich an der Grenzfläche jeweils benachbarter Lagen die
gewünschte Legierung V-Co durch Interdiffusion der Komponenten
ausbildet. Die über diese Diffusionszonen gemittelten Anteile
der einzelnen Komponenten der Legierung liegen dabei in dem
genannten Konzentrationsbereich. Ein konkretes Verfahren zur
Herstellung der Legierung sowohl in Form einer Einzelschicht
als auch in Form eines Mehrlagensystems ist in der DE-Patent
anmeldung P 39 29 614.8 (Anmeldetag: 6.09.1989) mit dem Titel
"Verfahren zur Abscheidung mindestens einer V-Co-Legierungs
schicht mittels Sputterns" beschrieben. Eine hierfür geeignete
Ionenstrahlsputteranlage ist z. B. der Veröffentlichung "IEEE
Trans. Magn.", Vol. MAG-24, No. 2, März 1988, Seiten 1731 bis
1733 zu entnehmen.
Gegebenenfalls ist es auch möglich, als Schicht 5 ein Mehrla
gensystem vorzusehen, bei dem praktisch keine Interdiffusions
zonen zwischen den einzelnen Komponenten einer Legierung aus
gebildet sind. Auch derartige Mehrlagensysteme können nämlich
jeweils als Gesamtsystem aus den einzelnen Lagen die geforder
ten weichmagnetischen Eigenschaften sowie eine ausgeprägte ma
gnetische Anisotropie aufweisen, obwohl zumindest einige ihrer
Lagen diese Eigenschaften nicht zu besitzen brauchen.
Neben der genannten V-Co-Legierungsschicht, deren leichte Rich
tung (Achse) der Magnetisierung (Vorzugsrichtung) senkrecht zur
Oberfläche der Schicht verläuft, sind für das erfindungsgemäße
Verfahren ebensogut auch Materialien geeignet, deren leichte
Achse in paralleler Richtung bezüglich der Schichtoberfläche
liegt. Entsprechende Materialien mit den geforderten weichma
gnetischen Eigenschaften sind allgemein bekannt. Ein Beispiel
hierfür sind spezielle Ni-Fe-Legierungen mit einem gemittelten
Fe-Gehalt zwischen 15 und 25 Atom-% wie z. B. "Permalloy". Der
artige Legierungen werden im allgemeinen durch RF-Sputtern her
gestellt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch eine Schicht aus
oder mit einem weichmagnetischen Material besonders vorteil
haft, dessen leichte Richtung der Magnetisierung senkrecht zur
Schichtoberfläche verläuft. In diesem Fall ist nämlich der po
lare Kerr-Effekt vergleichsweise größer als im Fall einer
parallel zur Oberfläche liegenden Vorzugsrichtung. Es ist des
halb auch ein höherer Kontrast bei der Ermittlung des Magneti
sierungszustandes in der Schicht mittels einer magnetooptischen
Einrichtung zu erhalten. Außerdem verläuft hier die Anisotro
pie-Richtung immer senkrecht zur Stromführungsrichtung, so daß
alle Strompfade erfaßt werden.
Darüber hinaus braucht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die
als Einzelschicht oder als Mehrlagensystem ausgebildete Schicht
5 nicht unbedingt unmittelbar auf der freien Oberfläche 2a des
Bauteils 2 abgeschieden zu werden. Im Hinblick auf eine Ver
größerung des Kerr-Winkels ist es vorteilhaft, wenn sich zwi
schen der Schicht 5 und der Oberfläche 2a noch eine dünne
Schicht aus einem reflektierenden Material (Reflexionsschicht)
wie z. B. aus Cu, Al oder Au befindet. Ferner ist es günstig,
wenn man die Oberfläche 5a der Schicht 5 noch mit einer Anti
reflexschicht aus einem dielektrischen Material überzieht, um
so eine Erhöhung des Kontrastes bei der magnetooptischen Er
mittlung des Magnetisierungszustandes der Schicht 5 zu errei
chen. Hierfür geeignete Materialien sind z. B. ZnS, AlN oder
Si3N4.
Claims (13)
1. Verfahren zur Überprüfung von in einem elektronischen oder
elektrischen Bauteil verdeckt und gegenüber einer freien Ober
fläche isoliert angeordneten Strompfaden, die bei Stromführung
an der freien Oberfläche des Bauteils ein Magnetfeld vorbe
stimmter Feldstärke hervorrufen, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß an der freien Oberfläche (2a) des Bauteils (2) eine dünne weichmagnetische Schicht (5) mit magnetooptischen Ei genschaften angeordnet wird, die ausgeprägt magnetisch anisotrop ist und deren Koerzitivfeldstärke (Hc) in der leichten Richtung der Magnetisierung kleiner als die Feld stärke des von den stromführenden Strompfaden (3, 3′) er zeugten Magnetfeldes in dieser Richtung ist, und
- - daß der den magnetooptischen Drehwinkel beeinflussende Magne tisierungszustand in der Schicht (5) als Kontrastbild (15) mittels einer entsprechenden magnetooptischen Einrichtung (14) dargestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine weichmagnetische Schicht (5)
mit einer Dicke (d) zwischen 10 nm und 500 nm vorgesehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine einzelne Schicht (5) aus
einem weichmagnetischen Material aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß als weichmagnetische Schicht
(5) ein Mehrlagensystem alternierend aus dünnen Lagen aus ein
zelnen Komponenten aufgebracht wird, wobei das Gesamtsystem die
weichmagnetischen Eigenschaften und die magnetische Anisotropie
aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß lagenbildende Einzelkomponenten vor
gesehen werden, welche zumindest teilweise keine weichmagne
tischen Eigenschaften aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß innerhalb des Mehrlagensystems
an den Grenzflächen zwischen jeweils benachbarten Lagen Zonen
aus einem Material mit den weichmagnetischen Eigenschaften aus
gebildet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Dicke der einzelnen
Lagen zwischen 0,2 nm und 10 nm vorgesehen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß für die weichmagnetische
Schicht (5) eine ionenstrahlgesputterte V-Co-Legierung mit
einem gemittelten Anteil der V-Komponente zwischen 10 und
30 Atom-% vorgesehen wird, wobei in der Schicht (5) die leichte
Richtung der Magnetisierung senkrecht bezüglich der Oberfläche
(5a) der Schicht (5) verläuft.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Material für die
Schicht (5) eine gesputterte Ni-Fe-Legierung mit einem gemit
telten Anteil der Fe-Komponente zwischen 15 und 25 Atom-% vor
gesehen wird, wobei in der Schicht (5) die leichte Richtung
der Magnetisierung parallel zur Oberfläche (5a) der Schicht (5)
verläuft.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der freien Ober
fläche (2a) des Bauteils (2) und der weichmagnetischen Schicht
(5) eine Reflexionsschicht zur Vergrößerung des magnetoopti
schen Drehwinkels bei der magnetooptischen Ermittlung des
Magnetisierungszustandes in der Schicht (5) vorgesehen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche (5a) der
weichmagnetischen Schicht (5) mit einer Antireflexschicht aus
einem dielektrischen Material zur Erhöhung des Kontrastes bei
der magnetooptischen Ermittlung des Magnetisierungszustandes in
der Schicht (5) vorgesehen wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß eine Bestrahlung der magnetooptischen Schicht (5)
mit polarisiertem Licht (8) vorbestimmter, an das Material der
Schicht (5) angepaßter Wellenlänge vorgesehen ist und daß die
magnetooptische Einrichtung zur Sichtbarmachung des Kontrast
bildes (15) der Schicht (5) ein Polarisationsmikroskop (14)
ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die auf einem optisch transparenten
Substrat (6) aufgebrachte magnetooptische Schicht (5) an den zu
untersuchenden Bauteil (2) im Bereich der zu detektierenden
Strompfade (3, 3′) angesetzt ist.
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