DE4026874C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auflösung einer
Mehrdeutigkeit bei der Bestimmung von Antennenblickwinkel
und Doppler-Frequenz beim Synthetischen Apertur-Radar.
Synthetisches Apertur-Radar (SAR) ist ein aktives Mikrowellen-
Abbildungsverfahren. Eine üblicherweise von einem Flugzeug
oder Satelliten getragene Radar-Sende-Empfangseinrichtung
zeichnet die Echos von mit der Pulswiederholfrequenz
(PRF) gesendeten Hochfrequenzsignalen kohärent auf. Die Antennenmittenachse
ist dabei üblicherweise annähernd senkrecht
zur Flugbahn ausgerichtet.
Die Radarechos werden kohärent demoduliert, digitalisiert
und als komplexwertige Matrix u(i,k) abgespeichert, wobei
die Dimensionen i Entfernung bzw. "Range" und k Flugrichtung
bzw. "Azimut" bedeuten. Diese sogenannten "Rohdaten" können
mit Hilfe einer zweidimensionalen Korrelation in ein hochaufgelöstes
Bild der beleuchteten Fläche umgewandelt werden,
was auch als "Fokussieren" oder "Komprimieren" bezeichnet
wird.
In Entfernungs- bzw. Range-Richtung wird dabei das Radar-
Prinzip, d. h. die Echolaufzeit-Bestimmung, verwendet. In
Azimut-Richtung wird mit einer Funktion korreliert, welche
die Phasenhistorie eines punktförmigen Rückstreuers aufweist.
Dies ist eine sogenannte Chirp-Funktion, d. h. eine Funktion
mit linear sich ändernder Augenblicksfrequenz, mit dem Zwei-
Wege-Azimut-Antennendiagramm als Hüllkurve. Diese Chirp-
Funktion kann durch die Parameter "FM-Rate" und "Doppler-
Centroid" ausreichend beschrieben werden. Der Doppler-Centroid
fDC ist die Augenblicksfrequenz beim Maximum der Hüllkurve.
Beim Flugzeug-SAR und bei exakt senkrecht zur Flugbahn
ausgerichteter Antennen-Mittenachse ist der Doppler-
Centroid fDC gleich null. Weicht die Abstrahlrichtung jedoch
um einen sogenannten Squintwinkel Φ von dieser Richtung ab,
so gilt:
wobei mit v die Fluggeschwindigkeit und mit λ die Radarwellenlänge
bezeichnet sind.
Beim satellitengestützten SAR zeigt sich zusätzlich die Erdrotation
in einem Squintwinkel zwischen der Antennenblickrichtung
und der auf die Erde projizierten effektiven Flugbahn.
Der Parameter fDC ist zum Aufbau des Azimut-Korrelationskerns
für eine Bildrekonstruktion unabdingbar. Ein fehlerhafter
Doppler-Centroid fDC führt zu einer Verschlechterung
der Auflösung und des Signal-Geräusch-Abstandes, zu Geisterbildern
und zu einer geometrischen Verzerrung.
Bei vielen SAR-Sensoren kann der Squint-Winkel Φ nicht genügend
genau aus den Lagedaten ermittelt werden, um den Anforderungen
an die Genauigkeit des Doppler-Centroids fDC zu genügen.
Dies trifft insbesondere auf hochfrequente SARs, wie
beispielsweise im X-Band, und auf relativ instabile Sensor-
Plattformen, wie beim Space Shuttle, zu. In solchen Fällen
muß der Parameter fDC aus den Radarechos selbst bestimmt
werden.
Um den Blickwinkel der Antenne zu bestimmen, wird der Effekt
ausgenutzt, daß sich das Antennendiagramm im Azimut-Leistungsspektrum
widerspiegelt. Daher beruhen alle fDC-Schätzeinrichtungen
auf der Azimut-Spektralanalyse der Radardaten.
Da das SAR-Signal aber aufgrund des speziellen Abbildungsverfahrens
im Azimut mit der Pulswiederholfrequenz (PRF) abgetastet
wird, ergibt sich eine periodische Wiederholung des
Azimutspektrums. Dadurch ergibt sich grundsätzlich bei diesen
Verfahren eine Mehrdeutigkeit bezüglich der absoluten
Lage des Doppler Centroids fDC, was sich folgendermaßen ausdrücken
läßt:
fDC = DC + p · PRF (2)
wobei DC ein geschätzter Doppler-Centroid im Basisband
[-PRF/2, +PRF/2], und p eine Mehrdeutigkeit als ganze Zahl
des PRF-Bandes sind. Aus technischen Gründen ist die Pulswiederholfrequenz
(PRF) meistens so niedrig gewählt, daß der
Parameter fDC tatsächlich in verschiedenen PRF-Bändern liegen
kann.
Zur Auflösung von Doppler-Frequenz-Mehrdeutigkeiten
sind zwei Verfahren bekannt. Bei der sogenannten
Mehrfach-PRF-Technik, wie sie von F. K. Li und W. T. K. Johnson
in dem Artikel "Ambiguities in Spaceborn Synthetic Aperture
Radar Systems", IEEE Trans. on Aerospace and Electronic
Systems, Vol. AES-19(3), Stn. 389-397, 1983, beschrieben
ist, wird am Anfang und am Ende der Datenaufnahme hintereinander
mit verschiedenen Pulswiederholfrequenzen gesendet.
Dies führt je nach der absoluten Lage des Doppler-Centroids
fDC zu verschiedenen DC-Werten, aus denen das richtige PRF-
Band ermittelt werden kann. Ein Nachteil dieser Methode besteht
u. a. darin, daß sie bereits bei der Datenaufnahme vorgesehen
werden muß, und daß Pulswiederholfrequenzen in einem
weiten Bereich realisiert werden müssen. Außerdem kann mit
diesem Verfahren die PRF-Mehrdeutigkeit nur für die Rohdatenbereiche
aufgelöst werden, in welchen eine Mehrfach-PRF-
Sequenz eingeschaltet war.
Eine zweite Methode, welche ausschließlich auf einer Analyse
der Rohdaten beruhrt, ist die sogenannte Look-Korrelations-
Technik, wie sie beispielsweise bei A. P. Luscombe in dem
Artikel "Auxiliary Data Networks für Satellite Synthetic
Apertur Radar, in Marconi Review, Vol., XLV, Nr. 225, 1982
oder auch von F. G. Cumming, P. F. Kavanagh und M. R. Ito in
einem Artikel "Resolving The Doppler Ambiguity For Spaceborne
Synthetic Apertur Radar", in Proceedings of IGARSS'86,
Stn. 1639-1643, Zürich, Ref. ESA SP-254, 1986, beschrieben
ist. Die Genauigkeit dieser Methode sinkt jedoch mit dem
Quadrat der Radarfrequenz ab und ist daher für hochfrequente
SARs weniger geeignet. Der Rechenzeitaufwand ist beträchtlich,
da eine volle Fokussierung der Daten nötig ist; obendrein
versagt diese Methode bei Szenen mit niedrigem Bildkontrast.
Durch die Erfindung soll daher ein Verfahren zur Auflösung
einer Mehrdeutigkeit bei der Bestimmung von Antennen-Blickwinkel
und Doppler-Frequenz beim Synthetischem Apertur-Radar
geschaffen werden, bei welchem die bei den bisher angewendeten
Verfahren aufgetretenen Nachteile vermieden sind. Gemäß
der Erfindung ist dies bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die Merkmale in dessen kennzeichnenden
Teil erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Bei Anwenden des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die
Doppler-Frequenz-Mehrdeutigkeiten beseitigt, ohne daß Anforderungen
an die Dautenaufnahme oder an einen hohen Bildkontrast
gestellt werden. Daher kann das erfindungsgemäße
Verfahren an jeder Stelle der Rohdatenmatrix angewendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist obendrein die
Genauigkeit proportional zu der ersten Potenz der Wellenlänge.
Ferner ist keine Azimut-Kompression nötig; auch läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher Weise realisieren
und kann außer beim Synthetischen Apertur Radar
(SAR) in analoger Weise auch bei Sonar-, Ultraschall-, Lidar-
oder ähnlichen Verfahren angewendet werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen
im einzelnen erläutern. Es zeigt
Fig. 1 einen Graphen für den Zusammenhang zwischen Basisband-
Doppler-Centroid-Schätzungen (DC) und dem tatsächlichen
Doppler-Centroid (fDC,0);
Fig. 2 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 3 einen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens geschaffenen
Graphen.
Wie eingangs bereits ausgeführt, läßt sich eine Doppler-Frequenz-
Mehrdeutigkeit prinzipiell nicht auflösen, wenn die
Signalanalyse nur in Azimutrichtung durchgeführt wird. Vielmehr
muß die zweidimensionale Natur der SAR-Signale ausgenutzt
werden. Gemäß der Erfindung wird hierzu von folgendem
Phänomen Gebrauch gemacht. Durch Umformen von Gl. (1) zeigt
sich, wie der Doppler-Centroidwert fDC von der Radarfrequenz
abhängt:
wobei mit c die Lichtgeschwindigkeit und mit f die ausgesandte
Radarfrequenz bezeichnet sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Tatsache ausgenutzt,
daß beim SAR nicht nur eine Frequenz f gesendet wird;
vielmehr enthält der ausgesendete Hochfrequenzimpuls (meist
ein Chirp-Impuls), Frequenzen in dem nachstehend angegebenen
Band
f₀ - B/2 f f₀ + B/2 (4)
wobei mit f₀ die Radarträgerfrequenz und mit B die Range-
Bandbreite bezeichnet sind. Diese Frequenzen sind zugänglich,
indem die Rohdaten in Range-Richtung fourier-transformiert
werden. Der Doppler-Centroid fDC kann also nicht mehr als
eine Konstante betrachtet werden, sondern hängt linear von
der Frequenz f ab; hierbei ergibt sich:
fDC = fDC,0 + A · fr (5)
mit
und mit einer Range-Frequenz fr = f-f₀ sowie mit fDC,0
als Doppler-Centroid für die Frequenz f₀.
Obwohl der Doppler-Centroid-Schätzwert DC nach Gl. (2) auf
das Basisband beschränkt ist, ist dessen Abhängigkeit von
der Range-Frequenz fr nicht der Doppler-Frequenz-Mehrdeutigkeit
unterworfen; vielmehr gilt:
dDC/dfr = dfDC/dfr = A (7)
wobei vorerst angenommen wurde, daß sich der Squint-Winkel Φ
nicht mit der Range-Frequenz fr ändert. Gemäß der Erfindung
werden daher Basisband-Schätzwerte DC bei verschiedenen
Range-Frequenzen fr benutzt, um die Steigung A zu bestimmen.
Hieraus wird dann der Doppler-Centroid fDC,0 bei der Frequenz
f₀ ermittelt als:
fDC,0 = A · f₀ (8)
In Fig. 1, in welcher auf der Abszissse die Frequenz f bzw. fr
und auf der Ordinate der Doppler-Centroid-Wert fDC bzw.
Doppler-Centroid-Schätzwerte DC aufgetragen sind, sind die
Gl. (7) und (8) veranschaulicht. Die einzelnen DC-
Schätzwerte müssen sehr genau sein, da die zu bestimmende
Steigung A äußerst klein ist. Diese Genauigkeitsanforderung
macht daher eine Range-Kompression und eine Range-Segmentierung
der SAR-Daten vor der eigentlichen Range-Fourier-Transformation
notwendig. Andernfalls würde eine eventuelle Änderung
des Doppler-Centroids über der Entfernung (Range) zu
einer "Verschmierung" von DC-Werten führen und sie damit
ungenauer machen.
Prinzipiell können die einzelnen DC-Schätzungen beispielsweise
mit einer Methode gewonnen werden, wie sie von F. K. Li,
D. N. Held, J. Curlander und von C. Wu in "Doppler Parameter
Estimation For Synthetic Aperture Radars", in IEEE Transaction
On Geoscience and Remote Sensing, Vol. GE-23(1), Stn. 47
bis 56, 1985, beschrieben ist. Da bei dieser Methode das Azimut-
Leistungsspektrum analysiert wird, wird daraus ersichtlich,
daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Scherung
des zweidimensionalen Leistungsspektrums und damit der zweidimensionalen
Autokorrelationsfunktion der SAR-Daten gemessen
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in einfacher Weise
realisieren, wenn zur Schätzung der einzelnen fDC-Werte ein
sogenannter "Correlation Doppler Centroid Estimator" verwendet
wird, welcher beispielsweise von S. N. Madsen in "Estimating
The Doppler Centroid of SAR Data" in IEEE Trans., Vol.
AES-25(2), Stn. 134 bis 140, 1989, beschrieben ist. Mit diesem
"Correlation-Doppler-Centroid Estimator" läßt sich der Wert
DC folgendermaßen bestimmen:
wobei ϕ die Phase der Autokorrelationsfunktion im Azimut für
eine Zeitdifferenz von 1/PRF und damit die Phase des Kreuzkorrelations-
Koeffizienten zwischen benachbarten Azimut-Abtastwerten
ist.
Wie aus einem in Fig. 2 wiedergegebenen Blockdiagramm zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu ersehen ist,
müssen die folgenden Schritte durchgeführt werden. Range-
komprimierte SAR-Daten u(i,k) werden in der Range-Richtung
in einer Segmentierungseinheit l in kürzere Stücke segmentiert.
Hierbei ist die Größe der einzelnen Segmente so gewählt,
daß der Doppler-Centroid innerhalb eines Segments,
beispielsweise um nicht mehr als 0,1 · PRF variiert. Typische
Segmentgrößen liegen im Bereich von 32 bis 512 Range-
Abtastwerten.
Jedes mittels der Segmentierungseinheit 1 erhaltene Segment
wird für sich in der Range-Richtung in einer Range-Fast-
Fourier-Transform-(Range-FFT-)Einheit 2 fourier-transformiert,
so daß an deren Ausgang anliegt:
U(n,k) = FFTi{u(i,k)} (10)
wobei n der Rangefrequenz-Index ist. Das sogenannte "Kreuzspektrum"
wird in einem Akkumulator 3 zur Erzeugung des Kreuzspektrums
als Akkumulation der Produkte benachbarter Range-Spektren
berechnet.
In einer Einheit 4 zur Phasenbildung und zur Durchführung
einer stetigen Fortsetzung wird eine Phase ϕ des Kreuzspektrums
C(n) berechnet als:
ϕ(n) = arg{C(n)} (12)
Für den Fall, daß der Verlauf der Phase ϕ(n) eine PRF-Bandgrenze
überquert, d. h. das Intervall [-π, +π] verläßt,
wird die Phase ϕ(n) an der Grenze stetig fortgesetzt, was
in der Fachliteratur als "unwrapping" bezeichnet wird.
In einer nachgeordneten Einheit 5 zur Bildung einer linearen
Regression wird durch eine solche lineare Regression aus der
Phase ϕ(n) aus Gl. (7) die gesuchte Proportionalitätskonstante
A gebildet, nämlich:
und es wird ein Schätzwert des Basisband-Doppler-Centroids
DC,0 für die Frequenz f = f₀ erhalten. Für den geschätzten
absoluten Doppler-Centroid fDC,0 ergibt sich:
fDC,0 = A · f₀
Hierbei werden bei der Regressionsanalyse nur Phasenwerte
innerhalb der genutzten Range-Bandbreite berücksichtigt.
Zur Erhöhung der Genauigkeit der Schätzung des
Doppler-Centroids fDC,0 werden vorzugsweise in einer nachgeordneten
Subtrahiereinheit 6 die in den verschiedenen
Range-Segmenten ermittelten Differenzen fDC,0-DC,0 ermittelt.
Von dem ermittelten Schätzwert für den
Doppler-Centroid fDC,0 wird ein einmalig zu ermittelnder
Offsetwert fDC,offset subtrahiert. Dieser Offset-Wert
fDC,offset kann dadurch zustande kommen, daß die in Gl. (7)
getroffene Annahme dΦ/df ≡ 0 bei realen SAR-Antennen nicht
immer exakt genug erfüllt ist.
Statt einer Analyse der Phase ϕ(n) kann das Kreuzspektrum
C(n) auch durch eine inverse Fourier-Transformation in den
Zeitbereich transformiert werden. Aus der Lage τ₀ des Maximums
dieser Zeitfunktion läßt sich der Doppler-Centroid-
Wert fDC,0 wie folgt bestimmen:
fDC,0 = -f₀ · PRF · τ₀ (14)
Hierbei wird jedoch zur Ermittlung von τ₀ eine Interpolation
der besagten Zeitfunktion notwendig.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl in Hardware als
auch in Software realisiert werden. Für Echtzeit-Hardware-
SAR-Prozessoren ist das Verfahren jedoch besonders geeignet,
da es keine aufwendige Mehrfachverarbeitung von Daten erfordert.
Auch greift das erfindungsgemäße Verfahren nicht in
die eigentliche Fokussierung der Daten ein. Es kann somit zu
einem bestehenden SAR-Prozessor hinzugefügt werden und im
Betrieb einfach "mitlaufen". Mit der Anzahl der verwendeten
Abtastwerte wird die Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhöht. Auch wird ein anfänglich grober Schätzwert
des Doppler-Centroids mit fortschreitender Verarbeitung immer
genauer.
Entsprechend dem Blockdiagramm nach Fig. 2 wurde zur Kontrolle
und Überprüfung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Prototyp
realisiert. Hierbei wurden als Rohdaten Seasat-SAR-Daten
mit unterschiedlichem Bildinhalt verwendet. In Fig. 3, in
welcher auf der Abszisse der Rangefrequenzindex n und auf
der Ordinate die Phase ϕ(n) in Radiant aufgetragen sind, ist
einer der gewonnenen Phasen-Verläufe ϕ(n) wiedergegeben. Die
FFT-Länge beträgt in diesem Beispiel 256.
Ferner sind in einer Tabelle die Ergebnisse von sieben Messungen
aufgelistet. Hierbei wurde jeweils eine Datenmatrix
von der Ausdehnung 1024 (Range) × 4096 (Azimut) verarbeitet.
Da bei Seasat die Pulswiederholfrequenz PRF = 1647 Hz ist,
reichen die in der Tabelle aufgeführten Genauigkeiten immer
aus, um das richtige PRF-Band mit einer ±2 · σ-Genauigkeit,
d. h. mit 95%, zu erreichen, wobei mit σ die Standardabweichung
des Schätzwertes fDC,0 bezeichnet ist.
Die erhaltenen Ergebnisse können auf andere SAR-Systeme extrapoliert
werden. Hierbei ist die Genauigkeit proportional
der Radar-Wellenlänge, und die Anzahl der benötigten Daten
steigt dann entsprechend dem Wurzelgesetz der Statistik mit
dem Quadrat der Radarfrequenz.
Claims (5)
1. Verfahren zur Auflösung einer Mehrdeutigkeit bei der Bestimmung
von Antennenblickwinkel und Doppler-Frequenz beim
Synthetischen Apertur-Radar (SAR), dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Auswertung der Abhängigkeit
der Doppler-Frequenz von der Sendefrequenz eine Scherung
des zweidimensionalen Fourier-Leistungsspektrums oder
der zweidimensionalen Autokorrelationsfunktion von Radardaten
dadurch gemessen wird, daß die Radardaten in einer
Range-FFT-Einheit (2) einer Range-Fourier-Transformation unterzogen
werden und für die einzelnen Range-Frequenzen in
einem nachgeordneten Doppler-Centroid-Schätzer eine Doppler-
Centroid-Bestimmung in Azimut durchgefürt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Doppler-Centroid-Schätzung in einem
Akkumulator (3) zur Erzeugung des Kreuzspektrums die benachbarten
oder innerhalb der Korrelationszeit liegenden Range-
Spektren miteinander konjugiert komplex multipliziert werden,
die Produkte akkumuliert werden und dann deren Phase ausgewertet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das mittels des Akkumulators (3) erhaltene
Akkumulationsergebnis in den Zeitbereich zurücktransformiert
wird, und durch Interpolation die Lage (τ₀) des Maximums
dieser Zeitfunktion ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweidimensionale Fourier-Leistungsspektrum
der SAR-Daten explizit berechnet wird und daraus
dessen Scherung bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweidimensionale Autokorrelationsfunktion
explizit berechnet und daraus deren Scherung bestimmt
wird.
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