DE19618155C2 - Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern - Google Patents

Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern

Info

Publication number
DE19618155C2
DE19618155C2 DE1996118155 DE19618155A DE19618155C2 DE 19618155 C2 DE19618155 C2 DE 19618155C2 DE 1996118155 DE1996118155 DE 1996118155 DE 19618155 A DE19618155 A DE 19618155A DE 19618155 C2 DE19618155 C2 DE 19618155C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
moving objects
images
look
detection
sar images
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE1996118155
Other languages
English (en)
Other versions
DE19618155A1 (de
Inventor
Martin Dipl Ing Kirscht
Hans Georg Prof Dr Ing Musmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Airbus Defence and Space GmbH
Original Assignee
Dornier GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dornier GmbH filed Critical Dornier GmbH
Priority to DE1996118155 priority Critical patent/DE19618155C2/de
Priority to FR9705576A priority patent/FR2748572B1/fr
Publication of DE19618155A1 publication Critical patent/DE19618155A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19618155C2 publication Critical patent/DE19618155C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01SRADIO DIRECTION-FINDING; RADIO NAVIGATION; DETERMINING DISTANCE OR VELOCITY BY USE OF RADIO WAVES; LOCATING OR PRESENCE-DETECTING BY USE OF THE REFLECTION OR RERADIATION OF RADIO WAVES; ANALOGOUS ARRANGEMENTS USING OTHER WAVES
    • G01S13/00Systems using the reflection or reradiation of radio waves, e.g. radar systems; Analogous systems using reflection or reradiation of waves whose nature or wavelength is irrelevant or unspecified
    • G01S13/88Radar or analogous systems specially adapted for specific applications
    • G01S13/89Radar or analogous systems specially adapted for specific applications for mapping or imaging
    • G01S13/90Radar or analogous systems specially adapted for specific applications for mapping or imaging using synthetic aperture techniques, e.g. synthetic aperture radar [SAR] techniques
    • G01S13/9021SAR image post-processing techniques
    • G01S13/9029SAR image post-processing techniques specially adapted for moving target detection within a single SAR image or within multiple SAR images taken at the same time
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01SRADIO DIRECTION-FINDING; RADIO NAVIGATION; DETERMINING DISTANCE OR VELOCITY BY USE OF RADIO WAVES; LOCATING OR PRESENCE-DETECTING BY USE OF THE REFLECTION OR RERADIATION OF RADIO WAVES; ANALOGOUS ARRANGEMENTS USING OTHER WAVES
    • G01S7/00Details of systems according to groups G01S13/00, G01S15/00, G01S17/00
    • G01S7/02Details of systems according to groups G01S13/00, G01S15/00, G01S17/00 of systems according to group G01S13/00
    • G01S7/024Details of systems according to groups G01S13/00, G01S15/00, G01S17/00 of systems according to group G01S13/00 using polarisation effects
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01SRADIO DIRECTION-FINDING; RADIO NAVIGATION; DETERMINING DISTANCE OR VELOCITY BY USE OF RADIO WAVES; LOCATING OR PRESENCE-DETECTING BY USE OF THE REFLECTION OR RERADIATION OF RADIO WAVES; ANALOGOUS ARRANGEMENTS USING OTHER WAVES
    • G01S7/00Details of systems according to groups G01S13/00, G01S15/00, G01S17/00
    • G01S7/02Details of systems according to groups G01S13/00, G01S15/00, G01S17/00 of systems according to group G01S13/00
    • G01S7/41Details of systems according to groups G01S13/00, G01S15/00, G01S17/00 of systems according to group G01S13/00 using analysis of echo signal for target characterisation; Target signature; Target cross-section
    • G01S7/415Identification of targets based on measurements of movement associated with the target

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar Systems Or Details Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschät­ zung von bewegten Objekten in SAR-Bildern.
Stand der Technik
Bei der Gewinnung von Bildern aus SAR-Rohdaten (SAR, Synthetic Aperture Radar) entstehen prinzipbedingt Abbildungsfehler, wenn sich bewegte Objek­ te in der Szene befinden. In Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung der Objekte gibt es zwei wesentliche Effekte: Bei radialer Bewegung (Bewegung in Range-Richtung) entsteht eine zusätzliche Dopplerverschiebung, die in einem Versatz des Objekts in Azimut-Richtung, also in bzw. entgegengesetzt zur Flugrichtung der Radar-Antenne, resultiert. Bei Bewegung in Azimut-Rich­ tung verändert sich die Dopplerrate, wodurch das Objekt im SAR-Bild in Azi­ mut-Richtung verzerrt wird [1]. Um diese Abbildungsfehler zu eliminieren, ist es notwendig, die bewegten Objekte zu detektieren und deren Bewegungs­ parameter zu schätzen.
Zur Detektion von statischen Objekten in SAR-Bildern ist aus der Literatur ein Verfahren bekannt, das die Kovarianzmatrix zwischen den Bildpunkten unter­ schiedlich polarisierter Bilder zur Detektion ausnutzt [2].
Die meisten aus der Literatur bekannten Verfahren zur Bewegungsschätzung von bewegten Objekten arbeiten mit rangekomprimierten SAR-Daten, die entweder in den Doppler-Frequenzbereich (z. B. [3], [4]) oder in eine Zeit-Fre­ quenz-Ebene [5] transformiert werden. Diese Verfahren sind nicht in der Lage, bewegte Objekte zu detektieren, die sich ausschließlich in Azimut-Richtung bewegen. Außerdem wird in diesen Verfahren eine Pulswiederholfrequenz (PRF, pulse repetition frequency) benötigt, die sehr viel größer als die Dopp­ ler-Bandbreite des unbewegten Hintergrunds (Clutterbandbreite) ist und da­ her Einschränkungen bezüglich des verwendbaren SAR-Systems mit sich bringt.
In der DE 44 23 899 C1 wird ein Verfahren zur Detektion, Lokalisierung und Geschwindigkeitsschätzung von Bewegtzielen aus SAR-Rohdaten vorge­ schlagen, das im Frequenzbereich arbeitet. Dabei wird die Korrelation zwi­ schen zwei zeitlich unmittelbar nacheinander gebildeten Azimutspektren aus­ genutzt.
Dieses Verfahren weist Nachteile im Hinblick auf die Darstellung der Bewe­ gungsabläufe der bewegten Objekte auf. Insbesondere ist eine direkte Zuord­ nung der gewonnenen Geschwindigkeitswerte der bewegten Objekte im SAR- Bild nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur Detektion und Ge­ schwindigkeitsschätzung zu schaffen, das eine direkte Zuordnung der gewon­ nenen Geschwindigkeitswerte der bewegten Objekte ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach dem Patentanspruch gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt die zeitliche Korrelation in einer Sequenz von single-look SAR-Bildern zur Detektion und Geschwindigkeits­ schätzung von bewegten Objekten aus. Diese Sequenz muß zunächst gene­ riert werden. Nach der Generierung der Sequenz gliedert sich das Verfahren in drei wesentliche Schritte:
die Detektion von Kandidaten für bewegte Objekte in den einzelnen Bildern der Sequenz, die Geschwindigkeitsschätzung und die Verifikation der Kandi­ daten als bewegte Objekte.
Vorteilhaft können die Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens visuali­ siert werden durch Darstellung der single-look SAR-Bilder als Bewegtsequenz mit ruhendem Hintergrund und markierten, sich bewegenden Objekten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können beliebig auf der Erdoberfläche bewegte Objekte detektiert und deren Azimut-Geschwindigkeitskomponenten mit guter Genauigkeit geschätzt werden. Dieses Verfahren arbeitet mit einer PRF, die nur unwesentlich größer als die Clutterbandbreite ist. Außerdem bietet das Verfahren eine neue Darstellung der in den SAR-Daten enthaltenen Informationen über die bewegten Objekte in Form einer Bewegtbild-Sequenz, in der die detektierten sich bewegenden Objekte hervorgehoben werden.
Konkrete Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im folgenden, teilweise unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 erläutert. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 Schätzung der Azimut-Geschwindigkeitskomponente νTx aus der beobachteten Geschwindigkeitskomponente in Azimut-Rich­ tung νTxbeob,
Fig. 2 Single-look SAR-Bild Nr. 6 aus der generierten Sequenz, Look­ mittenfrequenz 125 Hz;
Fig. 3 Single-look-Bild Nr. 11 aus der generierten Sequenz, Lookmitten­ frequenz -125 Hz.
Generierung der Sequenz von single-look SAR-Bildern
Unter einem single-look SAR-Bild versteht man ein Bild, das unter Verwen­ dung eines Teilbandes aus dem Doppler-Spektrum, das heißt eines Looks einer bestimmten Lookbandbreite, ohne Mittelung und daher mit einer - be­ zogen auf die Lookbandbreite - maximalen Azimut-Auflösung prozessiert wird. Für die Generierung der Sequenz von single-look SAR-Bildern werden die rangekomprimierten SAR-Daten zunächst mit Hilfe einer Fourier-Transforma­ tion in Azimutrichtung in den Doppler-Frequenzbereich übertragen. Das so gewonnene Doppler-Spektrum wird dann in einige überlappende Bänder mit gleicher Lookbandbreite unterteilt, und es wird jeweils ein single-look-Bild pro Band erzeugt. Die Bilder zeigen die Erdoberfläche dann aus verschiedenen (horizontalen) Blickwinkeln θi die wiederum wie folgt von den Bandmittenfre­ quenzen oder Lookmittenfrequenzen fli abhängen.
Dabei bezeichnet νAx die Antennengeschwindigkeit, die genau in Azimut- Richtung x gerichtet ist, und λ die Träger-Wellenlänge. Durch die verschie­ denen Blickwinkel der einzelnen Bilder bekommt man auch gleichzeitig An­ sichten zu verschiedenen Zeitpunkten, und kann daher die Bilder zu einer Sequenz aneinanderreihen. Die Lookbandbreite wird auf den zu messenden Geschwindigkeitsbereich abgestimmt. Es muß darauf geachtet werden, daß sie maximal so groß ist, daß die schnellsten Objekte im Bild noch annähernd als punktförmig zu erkennen sind.
Die Bilder der Sequenz werden einer ground-range-Korrektur unter der An­ nahme einer ebenen Erdoberfläche und einer Range-Migration-Korrektur unterzogen. Die Range-Migration-Korrektur wird dabei durch eine Verschie­ bung der Bilder in Range-Richtung y entsprechend dem vom jeweiligen Blick­ winkel abhängigen Abstand zwischen Antenne und den Objekten auf der Erdoberfläche ausgeführt. Die Vorteile dieser Methode gegenüber der her­ kömmlichen [6] bestehen in einem Rechenzeitgewinn und einer leichteren Handhabbarkeit bei der Schätzung der Range-Geschwindigkeitskomponente. Durch diese Behandlung wird erreicht, daß der ruhende Hintergrund in den einzelnen Bildern der Sequenz an den gleichen Positionen erscheint und sich lediglich die Positionen der bewegten Objekte verändern.
Detektion von Kandidaten für bewegte Objekte
Nach der Generierung der Sequenz erfolgt eine Auswahl von Kandidaten für bewegte Objekte in jedem einzelnen Bild der Sequenz. Anders als in [2] wer­ den hier Bilder verwendet, die nur in einer Polarisation vorliegen. Als Kriterium für die Detektion als Kandidat gilt ein annähernd punktförmiges oder ellipsen­ förmiges Muster. Die Suche nach Kandidaten wird bei den Pixel mit der maxi­ malen Intensität begonnen, das heißt bei solchen Punkten mit maximalem Rückstreukoeffizienten (RCS, radar cross section). Das Startpixel und die um­ liegenden Pixel werden dann als Kandidat ausgewählt, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind:
  • - das hellste Pixel des Kandidaten hat eine höhere Intensität als eine von der globalen Intensität des Bildes abhängige Schwelle,
  • - die Anzahl der zu einem Kandidaten gehörenden Pixel liegt zwischen einem minimalen und einem maximalen Wert; der maximale Wert hängt dabei von der Länge der Objekte in Azimut-Richtung ab und kann dem­ zufolge entsprechend der maximal zu detektierenden Geschwindigkeit gewählt werden,
  • - die mittlere Intensität der Pixel eines Kandidaten ist merkbar höher als die mittlere Intensität der Nachbarschaft,
  • - die Pixel eines Kandidaten bilden ein geschlossenes Gebiet,
  • - kein Pixel eines Kandidaten berührt ein Pixel eines anderen Kandidaten.
Nach der erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Erfüllung dieser Kriterien werden die gleichen Schritte für die übrigen Startpixel mit gleicher Intensität und nachfolgend für diejenigen mit geringerer Intensität wiederholt, bis ein Intensitätsschwellwert erreicht ist.
Geschwindigkeitsschätzung
Die Geschwindigkeitsschätzung erfolgt für jeden Kandidaten über eine Schät­ zung des Verschiebungsvektors (engl. displacement vector) zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Bildern s1 und s2 aus der Sequenz. Dazu kann ein Blockmatching-Algorithmus benutzt werden, wie er beispielsweise aus der Bildtelefonie bekannt ist [7]. In diesem Algorithmus wird an der Stelle des Kan­ didaten in Bild s2 ein Fenster plaziert, so daß der Kandidat im Mittelpunkt liegt. Nun wird im Bild s1 ausgehend von der gleichen Position ein zweites Fenster innerhalb einer bestimmten Nachbarschaft solange verschoben, bis die Position erreicht ist, an dem die Pixel in den beiden Fenstern die größte Korrelation aufweisen. Es wird angenommen, daß die Positionsdifferenz zwi­ schen beiden Fenstern dem Verschiebungsvektor des Kandidaten zwischen den beiden Bildern entspricht. Dieser Verschiebungsvektor wird dem Bild s2 zugeordnet, so daß für das erste Bild der Sequenz kein Verschiebungsvektor existiert. Zur Messung der Korrelation können verschiedene Matching-Krite­ rien benutzt werden, wie z. B. der Kreuzkorrelationskoeffizient, die normierte Kreuzkorrelationsfunktion (NCCF, normalized cross correlation function), der mittlere quadratische Fehler (MSE, mean square error) oder die mittlere abso­ lute Differenz (MAD). Das NCCF-Kriterium bringt die besten Ergebnisse, aber im Hinblick auf eine kürzere Rechenzeit kann auch das MSE-Kriterium verwendet werden, das fast genauso gute Ergebnisse lie­ fert. Das NCCFR-Kriterium ist definiert zu
wobei (x, y) eine der Positionen innerhalb des Fensters in Bild s2 ist, und Δx und Δy die Positionsdifferenzen zwischen den beiden Fenstern bezeichnen. Aus dem Verschiebungsvektor in der Einheit [Pixel/Bild] Tpix = (Δx, Δy) kann die beobachtete Geschwindigkeit in [m/s] unter Berücksichtigung der Pixel­ größe δx und der Zeitdifferenz Δt zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern wie folgt berechnet werden
Die Zeitdifferenz Δt ergibt sich unter Verwendung von (1) und der minimalen Entfernung R0 zwischen Antenne und betrachtetem Punkt zu
wobei Δθ die Winkeldifferenz und Δft die Differenz der Lookmittenfrequenzen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern ist. Die Zeit t ist also nicht über­ all im Bild gleich, sondern ist von der Range-Entfernung abhängig.
Die beobachtete Geschwindigkeit Tbeob stimmt aus verschiedenen Gründen nicht exakt mit der wirklichen Geschwindigkeit überein. Die Komponente in Range-Richtung νTybeob ist nur eine grobe Schätzung, da die Range-Positio­ nen derjenigen Objekte, deren Geschwindigkeitskomponente in Range-Rich­ tung ungleich Null ist, durch die Range-Migration-Korrektur verschoben sind. Eine genauere Schätzung dieser Komponente ist zu erreichen, wenn die durch Bewegung in Range-Richtung entstehende Dopplerverschiebung vor der Generierung der Sequenz kompensiert wird.
Die Azimut-Positionen der bewegten Objekte stimmen ebenfalls nicht mit den wirklichen Positionen überein. Ouchi [8] hat gezeigt, daß die bewegten Objek­ te in den single-look-Bildern an solchen Azimut-Positionen erscheinen, als ob sie eine gegenüber der Wirklichkeit doppelt so große Geschwindigkeit hätten. Ouchi hat dabei jedoch unter anderem die Näherung νTxAx « 1 verwendet, die im Fall von langsamen Trägerplattformen und schnellen Objekten nicht er­ füllt ist. Hier wird daher ein genauerer Faktor mνTx als Quotient aus beob­ achteter Geschwindigkeitskomponente νTxbeob und wirklicher Geschwindig­ keitskomponente νTx abgeleitet, der ohne diese Näherung auskommt und von den beobachteten Azimut-Positionen pTx des bewegten Objekt ausgeht:
Da das Verhalten der bewegten Objekte nahezu unabhängig von der Azimut- Position ist, kann man ohne Beschränkung der Allgemeinheit die Azimut- Position zum Zeitpunkt t = 0 auf pTx (t = 0) = 0 setzen. In (4) kann dann Δt = t und Δft = fD, also der resultierenden Dopplerverschiebung, gesetzt werden. Bezeichnet man die Azimut-Position der Antenne mit pAx, gilt unter Verwen­ dung von (1)
Macht man wieder die Näherung sin θ ≈ θ ≈ tan θ, so kann man dies mit
und pAx = νAx t umformen zu
Daraus berechnet sich schließlich mit (3) ein Schätzwert für die Azimut-Ge­ schwindigkeit zu
Der linke Teil dieses Zusammenhangs ist in Fig. 1 für νAx = 82.5 m/s = 297 km/h grafisch dargestellt. Man erkennt, daß diese Relation für kleine Geschwindigkeiten νTx mit dem von Ouchi gefundenen Faktor 2 überein­ stimmt.
Verifikation der Kandidaten als bewegte Objekte
Die Kandidaten werden von Bild zu Bild entsprechend den bei vorhergehen­ den Bildpaaren geschätzten Geschwindigkeiten verfolgt. Die ausgewählten Kandidaten werden als bewegte Objekte verifiziert, wenn ihre aus jeweils zwei aufeinanderfolgenden Bildern geschätzten Geschwindigkeiten über eine be­ stimmte Anzahl von Bildern in etwa konstant bleiben. Dies wird als erfüllt an­ gesehen, wenn Betrag und Winkel der Geschwindigkeit sich nur innerhalb be­ stimmter Grenzen ändern. Jeder detektierte Kandidat wird daher in den nach­ folgenden Bildern entsprechend der geschätzten Geschwindigkeit verfolgt, und es werden die Bilder gezählt, in denen die Bedingung erfüllt ist. Der Kan­ didat wird als bewegtes Objekt verifiziert, wenn der Zähler die vorgegebene Anzahl von Bildern erreicht hat.
Schließlich wird eine Mittelung der geschätzten Geschwindigkeiten über alle Werte, bei denen die oben angegebene Bedingung erfüllt ist, durchgeführt, um einen zuverlässigen Schätzwert zu erhalten.
Ergebnisse
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde auf simulierte und echte SAR-Roh­ daten angewendet. Zunächst wurden Rohdaten von bewegten Objekten simu­ liert, die dann jeweils mit echten Hintergrunddaten überlagert wurden, so daß sich ein Signal-Clutter-Verhältnis von 0 dB ergab. Die Antennengeschwindig­ keit betrug 297 km/h oder 82,5 m/s, und es wurde eine Sequenz mit 16 Bildern erzeugt und verwendet. Die dabei ausgenutzte Dopplerbandbreite betrug 850 Hz, das entspricht etwa 1,7 mal der Clutterbandbreite. Die Azimut-Ge­ schwindigkeitskomponente konnte bei Objekten mit Azimut-Geschwindigkei­ ten νTx zwischen ± 10 km/h (± 2,8 m/s) und ± 50 km/h (± 13,9 m/s) mit einem Fehler von 11,4% geschätzt werden. Bei einer Range-Geschwindigkeits­ komponente νTy von bis zu ± 20 km/h (± 5,6 m/s) werden dabei 100% aller bewegten Objekte detektiert, bei einer höheren Range-Geschwindigkeits­ komponente etwas weniger. Diesem Abfall der. Detektionsrate kann jedoch durch eine Erhöhung der ausgenutzten Dopplerbandbreite und einer damit verbundenen höheren Anzahl von Bildern in der Sequenz oder durch die bereits erwähnte vorab durchgeführte Kompensation der Dopplerverschie­ bungen aufgrund von Range-Bewegung begegnet werden. Die Falsch-Alarm- Rate betrug etwa 2%. Detektions- und Falsch-Alarm-Rate können dabei leicht über die Mindest-Anzahl der Bilder, in denen die Geschwindigkeit in etwa gleich bleibt, geregelt werden. Bei den angegebenen Ergebnissen waren dies 5 Bilder.
Die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Bilder aus einer Sequenz mit 5 simulierten Ob­ jekten mit einer Azimut-Geschwindigkeitskomponente von 30 km/h (8,3 m/s) und einer Range-Geschwindigkeitskomponente zwischen -20 km/h und +20 km/h. In Fig. 2 ist Bild Nr. 6 von 16 zu sehen, in dem bereits 2 von 5 Objekten detektiert sind, gekennzeichnet durch ein weißes Quadrat. Fig. 3 zeigt Bild Nr. 11, in dem alle fünf Objekte detektiert sind.
Die Anwendung des Verfahrens auf echte SAR-Rohdaten zeigt ebenfalls gute Ergebnisse. Es ist lediglich eine leichte Verschlechterung der Detektionsrate oder alternativ der Falsch-Alarm-Rate feststellbar. Dies kann durch eine An­ passung der Detektion der Kandidaten an die statistischen Eigenschaften der single-look-SAR-Bilder noch verbessert werden.
Literatur
[1] R.K. Raney, "Synthetic aperture imaging radar and moving targets", IEEE Trans. Aerospace and Electronic Systems, Band AES-7, Nr. 3, pp. 499-505, Mai 1971.
[2] Y. Wang, R. Chellappa und Q. Zheng, "CFAR detection of targets in fully polarimetric SAR images", Technical Report, Department of Computer Science, University of Maryland, College Park, Nov. 1993.
[3] A. Freeman und A. Currie, "Synthetic aperture radar (SAR) images of moving targets", GEC Journal of Research, Band 5, Nr. 2,1987.
[4] E.D'Addio, M. Di Bisceglie und S. Bottalico, "Detection of moving objects with airborne SAR", Signal Processing, Band 36, Nr. 2, pp. 149-162, März 1994.
[5] S. Barbarossa und A. Farina, "A novel procedure for detecting and focusing moving objects with SAR based on the Wigner-Ville distributionil, Proc. of IEEE Int. Radar Conf., Arlington 1990.
[6] J.C. Curlander und R.N. McDonough: Synthetic Aperture Radar: Systems and Signal Processing, New York: John Wiley & Sons, 1991, S. 193f.
[7] M. Bierling, "Displacement estimation by hierarchical blockmatching", 3rd SPIE Symposium on Visual Communications and Image Proces­ sing, Cambridge, USA, pp. 942-951, 1988.
[8] K. Ouchi, "On the multilook images of moving targets by synthetic aper­ ture radars", IEEE Trans. Antennas and Propagation, Band AP-33, Nr. 8, pp. 823-827, 1985.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Ob­ jekten in SAR-Bildern, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
    • - Generierung einer Sequenz von zeitlich aufeinanderfolgenden single-look SAR-Bildern gleicher Polarisation und einer von Bild zu Bild variierenden Lookmittenfrequenz;
    • - Detektion von Kandidaten für bewegte Objekte in den single-look SAR-Bil­ dern der Sequenz durch Suche nach Regionen mit gegenüber der Umge­ bung abweichendem Verlauf der Intensität;
    • - Geschwindigkeitsschätzung der detektierten Kandidaten durch Schätzung des Verschiebungsvektors eines Kandidaten unter Ausnutzung der Korrela­ tion zwischen aufeinanderfolgenden single-look SAR-Bildern;
    • - Verifikation der detektierten Kandidaten als bewegte Objekte durch Aus­ wertung der Ähnlichkeit mehrerer geschätzter Verschiebungsvektoren aus aufeinanderfolgenden single-look SAR-Bildern für jeweils einen Kandida­ ten.
DE1996118155 1996-05-07 1996-05-07 Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern Expired - Lifetime DE19618155C2 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996118155 DE19618155C2 (de) 1996-05-07 1996-05-07 Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern
FR9705576A FR2748572B1 (fr) 1996-05-07 1997-05-06 Procede de detection et d'estimation de la vitesse d'objets en mouvement dans des images sar

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996118155 DE19618155C2 (de) 1996-05-07 1996-05-07 Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19618155A1 DE19618155A1 (de) 1997-11-13
DE19618155C2 true DE19618155C2 (de) 1999-04-22

Family

ID=7793489

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1996118155 Expired - Lifetime DE19618155C2 (de) 1996-05-07 1996-05-07 Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE19618155C2 (de)
FR (1) FR2748572B1 (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002071096A2 (en) * 2001-03-02 2002-09-12 Massachusetts Institute Of Technology High-definition imaging apparatus and method
DE10226508A1 (de) * 2002-06-14 2004-01-08 Dornier Gmbh Verfahren zur Detektion sowie Geschwindigkeits- und Positionsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern
CN103983959A (zh) * 2014-05-16 2014-08-13 西安电子科技大学 基于数据重构的sar系统运动目标径向速度估计方法
CN110210574B (zh) * 2019-06-13 2022-02-18 中国科学院自动化研究所 合成孔径雷达图像解译方法、目标识别装置及设备

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4423899C1 (de) * 1994-07-08 1995-11-02 Deutsche Forsch Luft Raumfahrt Verfahren zur Detektion, Lokalisierung und Geschwindigkeitsbestimmung von Bewegtzielen aus Radar-Rohdaten eines von einem Träger mitgeführten, kohärenten, ein- oder mehrkanaligen Abbildungssystems

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5185608A (en) * 1980-12-29 1993-02-09 Raytheon Company All weather tactical strike system (AWISS) and method of operation
FR2599205B1 (fr) * 1981-11-27 1990-08-24 Thomson Csf Procede recursif de caracterisation de zones isotropes dans une image video; dispositif detecteur de mouvement et detecteur de bruit dans une sequence d'images
JP3043873B2 (ja) * 1991-11-29 2000-05-22 フクダ電子株式会社 超音波開口面合成装置

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4423899C1 (de) * 1994-07-08 1995-11-02 Deutsche Forsch Luft Raumfahrt Verfahren zur Detektion, Lokalisierung und Geschwindigkeitsbestimmung von Bewegtzielen aus Radar-Rohdaten eines von einem Träger mitgeführten, kohärenten, ein- oder mehrkanaligen Abbildungssystems

Non-Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
CHELLAPPA, R. *
CURLANDER, J.C., McDONOUGH, R.N.: Synthetic Aperture Radar Systems and Signal Processing, New York (u.a.): John Wiley & Sons, 1991, S. 193-194 *
FREEMAN, A., CURRIE, A.: Synthetic Aperture Radar (SAR) Images of Moving Targets, in: GEC Journal of Research, 1987, Vol. 5, No. 2, S. 106-115 *
OUCHI, K.: On the Multilook Images of Moving Targets by Synthetic Aperture Radars, in: IEEE Trans. on Antennas and Propagation, 1985, Vol. AP-33, No. 8, S. 823-827 *
RANEY, K.R.: Synthetic Aperture Imaging Radar and Moving Targets, in: IEEE Trans. on Aerospace and Electronic Systems, 1971, Vol. AES-7, No. 3, S. 499-505 *
WANG, Y. *
ZHENG, Q.: CFAR Detec- tion of Targets in Fully Polarimetric SAR Images. Technical Report, Department of Computer Science, University of Maryland, College Park, Nov. 1993, *

Also Published As

Publication number Publication date
FR2748572A1 (fr) 1997-11-14
DE19618155A1 (de) 1997-11-13
FR2748572B1 (fr) 1999-07-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1372000B1 (de) Verfahren zur Detektion sowie Geschwindigkeits- und Positionsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern
DE60309006T2 (de) Rauschunterdrückungsvorrichtung und -verfahren für phasengesteuerte systeme
DE3922428C2 (de)
EP0924534B1 (de) Verfahren zur Verarbeitung von Spotlight SAR-Rohdaten
DE69215193T2 (de) Radargerät mit kohärenter Störechoreferenz
DE102014110667A1 (de) Vefahren zum Klassifizieren eines Objektes in einem Umgebungsbereich eines Kraftfahrzeugs, Fahrerassistenzsystem und Kraftfahrzeug
DE4423899C1 (de) Verfahren zur Detektion, Lokalisierung und Geschwindigkeitsbestimmung von Bewegtzielen aus Radar-Rohdaten eines von einem Träger mitgeführten, kohärenten, ein- oder mehrkanaligen Abbildungssystems
DE60224621T2 (de) Adaptive post-Doppler Monopulssignalverarbeitung mit periodisch verzögertem und wiederholtem Signal zur Detektion und Lokalisation eines bewegten Ziels in Bodenstörechos
EP2167989A1 (de) Verfahren zur verarbeitung von tops (terrain observation by progressive scan) -sar (synthetic aperture radar) -rohdaten
DE102006009121A1 (de) Verfahren zur Verarbeitung und Darstellung von mittels Synthetik-Apertur-Radarsystemen (SAR) gewonnen Bodenbildern
DE102018100632A1 (de) Radar-Verfahren und -System zur Bestimmung der Winkellage, des Ortes und/oder der, insbesondere vektoriellen, Geschwindigkeit eines Zieles
Moore Tradeoff between picture element dimensions and noncoherent averaging in side-looking airborne radar
DE19706576A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur umgebungsadaptiven Klassifikation von Objekten
DE69026583T2 (de) Radar mit synthetischer Apertur und Strahlkeulenschärfungsfähigkeit in der Richtung der Fahrt
DE102014218092A1 (de) Erstellen eines Abbilds der Umgebung eines Kraftfahrzeugs und Bestimmen der relativen Geschwindigkeit zwischen dem Kraftfahrzeug und Objekten in der Umgebung
EP3060939B1 (de) Synthetik-apertur-radarverfahren
DE102018202864A1 (de) Verfahren und System für Synthetische-Apertur-Radarsignalverarbeitung
DE102018000517A1 (de) Verfahren zur radarbasierten Vermessung und/oder Klassifizierung von Objekten in einer Fahrzeugumgebung
DE102020210149B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen von Frequenzstörungen in einem Empfangssignal eines aktiven Mehrkanal-SAR-Systems
EP4211490A1 (de) Verfahren, radarsystem und fahrzeug zur signalverarbeitung von radarsignalen
EP3470874A1 (de) Radar-verfahren und -system zur bestimmung der winkellage, des ortes und/oder der, insbesondere vektoriellen, geschwindigkeit eines zieles
DE69532877T2 (de) Radargerät
DE69525227T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Geschwindigkeit eines bewegbaren Körpers mittels eines Radars oder Sonars mit Impulskompression
DE19618155C2 (de) Verfahren zur Detektion und Geschwindigkeitsschätzung von bewegten Objekten in SAR-Bildern
DE102021213495A1 (de) Radarmessverfahren

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: EADS DEUTSCHLAND GMBH, 85521 OTTOBRUNN, DE

R081 Change of applicant/patentee

Owner name: AIRBUS DEFENCE AND SPACE GMBH, DE

Free format text: FORMER OWNER: EADS DEUTSCHLAND GMBH, 85521 OTTOBRUNN, DE

Effective date: 20140916

R071 Expiry of right