DE4026533A1 - Messwerterfassungssystem fuer intelligente sensoren - Google Patents
Messwerterfassungssystem fuer intelligente sensorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßwerterfassungssystem nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Auf zahlreichen Gebieten ist es erforderlich, mehrere physikalische Zustände wie Druck
und Temperatur zu erfassen und zu verarbeiten. Beispiele hierfür sind die Herstellung
chemischer Produkte oder die Qualitätssicherung im Kraftfahrzeugbau.
Um diese Zustände gleichzeitig oder in zeitlich kurzen Abständen nacheinander abfragen
zu können, kommen sogenannte intelligente Sensoren zum Einsatz. Diese intelligenten
Sensoren weisen in einem Normgehäuse u. a. einen Mikroprozessor, eine Spannungsversorgung,
einen A/D-Wandler, Treiberstufen und einen Programmspeicher auf. Der eigentliche
Sensor, z. B. ein PTC-Widerstand oder eine Fotozelle, werden nach Bedarf an das
Gehäuse angeklemmt. Das von dem eigentlichen Sensor gelieferte Signal ist in der Regel
ein analoges Strom- oder Spannungssignal, das die jeweilige physikalische Größe elektrisch
abbildet. Mit Hilfe des A/D-Wandlers wird das elektrische Analogsignal digitalisiert,
so daß es von einer Zentralstelle aus in digitaler Form abgerufen werden kann. Ein intelligenter
Sensor dient nicht nur dazu, eine physikalische Größe für den Abruf in digitaler
Form bereitzustellen, sondern er kann auch von einer Zentrale aus selbst beeinflußt werden,
beispielsweise indem man an ihm eine Linearisierung oder Störgrößenkompensation vorgenommen
wird.
Sind mehrere intelligente Sensoren, aber nur eine Zentralstelle vorgesehen, so können
diese intelligenten Sensoren durch einen Umschalter nacheinander mit der Zentralstelle
verbunden werden. Die Zentralstelle weiß dann aufgrund der Stellung des Umschalters,
welcher intelligente Sensor gerade anliegt und kann über eine elektrische Verbindungsleitung
die im Sensor gespeicherte Information abrufen oder Befehle an den Sensor übermitteln.
Nachteilig ist hierbei, daß jeder intelligente Sensor mit einer eigenen Informationsleitung
versehen werden muß, was einen hohen Verdrahtungsaufwand bedeutet.
Um diesen Verdrahtungsaufwand zu verringern, sind auch bereits sogenannte Bus-Systeme
vorgeschlagen worden, bei denen alle intelligenten Sensoren an eine gemeinsame Sammelschiene
angeschlossen sind. Die Zentralstelle sendet hierbei Befehle über die Sammelschiene,
die von allen intelligenten Sensoren empfangen werden. Der jeweils angesprochene
Sensor erkennt, daß er gemeint ist und gibt über die Sammelschiene die gewünschte
Information an die Zentralstelle. Nachteilig ist hierbei, daß sich die Sendeleistung
der Zentralstelle bzw. die Rückmelde-Sendeleistung eines intelligenten Sensors
auf alle intelligenten Sensoren verteilt. Da aus den verschiedensten Gründen die
Spannungs- und Stromversorgung der einzelnen intelligenten Sensoren begrenzt wird,
reicht dann, wenn sehr viele intelligente Sensoren an eine gemeinsame Sammelschiene angeschlossen
sind, die elektrische Energie nicht mehr aus, um die Information an alle intelligenten
Sensoren bzw. an die Zentralstelle zu geben. Herkömmliche Meßwerterfassungssysteme
sind deshalb in der Regel auf etwa zweiunddreißig intelligente Sensoren
beschränkt. Um diesen Nachteil zu beheben, wurden auch schon sogenannte
Leistungswiederholer eingesetzt, bei denen es sich im wesentlichen um Sende- und
Empfangsverstärker handelt. Diese müssen aber beim Übergang vom Senden auf Empfang
oder umgekehrt stets umgeschaltet werden, was einen weiteren Aufwand bedeutet. Außerdem
sind aufgrund des Verstärkerrauschens dem Einsatz von Leistungswiederholern enge
Grenzen gesetzt.
Bei der erwähnten Zentralstelle, die mit den intelligenten Sensoren kommuniziert, handelt
es sich in der Regel um einen Mikrocomputer oder Personalcomputer. Die Vernetzung
mehrerer Computer über hierarchische Netze ist, in der Computer-Technik bekannt (R. L.
Ashenhurst und R. H. Vonderohe: A Hierarchical Network, Datamation, Vol. 21, Februar
1975, S. 40-44; J. H. Green: Local Area Networks, London 1985, S. 101-102; L. Reiss:
Introduction to Local Area Networks with Microcomputer Experiments, New Jersey 1987,
S. 35-39; F.-J. Kauffels: Practical LANS Analysed, New York, Brisbane, Toronto 1989,
S. 298, 299; J. M. McQuillan: Local Network Architectures, Computer Design, Mai 1979,
S. 18-26), spielt jedoch in der Sensor-Technik keine Rolle, weil dort in der Regel ein
einziger Computer genügt.
Es ist indessen auch bekannt, einen Computer für die Steuerung industrieller Prozesse einzusetzen,
wobei die Endstellen Sensoren und Stellantriebe sind (H. Nussbaumer, J. C. C.
Nelson: Computer Communication Systems, Vol. 1, John Wiley & Sons, 1990, S. 5-6).
Die Betriebszeit für einen Sensor oder einen Stellantrieb ist hierbei auf sehr kurze Nachrichten
beschränkt, d. h. auf wenige Bytes. Man unterscheidet bei diesen bekannten
Computersteuerungen zwischen einfachen hierarchischen Systemen und hybriden hierarchischen
Systemen. Bei dem einfachen hierarchischen System ist die Informationsverarbeitungskapazität
in einem einzigen Computer konzentriert, mit dem die Endstellen
entweder direkt über Leitungen oder indirekt über ein Netzwerk verbunden sind. Mit
einem solchen System ist es möglich, verschiedene Betriebsweisen mit einem Computer
zu realisieren. Bei dem hybriden hierarchischen System werden dagegen mehrere Computer
eingesetzt, zu denen jede Endstelle Zugriff hat. Das einfache hierarchische System
weist einen Computer und eine mit dem Computer verbundene Schnittstelle auf. Von dieser
Schnittstelle geht eine Sammelschiene ab, an die mehrere Endstellen angeschlossen
sind. Außerdem kann an die Schnittstelle ein Schalt-Netzwerk angeschlossen werden, das
seinerseits zu Endanschlüssen führt. Bei dem Anschluß der Endstellen an die gemeinsame
Sammelschiene tritt der bereits oben erwähnte Effekt auf, daß die Anzahl der Endstellen
aus Energiegründen beschränkt ist. Dagegen ist die Lösung mit dem Schaltnetzwerk relativ
langsam, weil es sich um einen reinen Raum-Multiplex handelt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Meßwerterfassungssystem nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, das schnell ist und eine praktisch unbegrenzte
Zahl von intelligenten Sensoren mit einem Computer kommunizieren lassen
kann.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß der Verdrahtungsaufwand
für den Anschluß intelligenter Sensoren gering bleibt und die Spannungs- und
Stromversorgung der Sensoren auf relativ niedrige Leistungswerte begrenzt werden kann.
Gerade bei intelligenten Sensoren, die oft in explosionsgefährdeten Einrichtungen eingesetzt
werden, ist es wichtig, daß die elektrische Leistung nicht zu groß wird. Außerdem
sollen die intelligenten Sensoren möglichst klein sein, was den Einsatz von voluminösen
Kühleinrichtungen verbietet. Mit der Erfindung können die üblichen Treiberstufen für eine
Sammelschiene verwendet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der Erfindung;
Fig. 2 eine Abwandlung der Prinzipdarstellung gemäß Fig. 1, bei welcher vieradrige
Leitungen vorgesehen sind;
Fig. 3 einen Signalflußplan für die Konfiguration der Meßwertaufnehmerebene
(genannt Modul 1);
Fig. 4 einen Signalflußplan für Meßwertaufbereitung auf der Meßwertaufnehmerebene
(genannt Modul 2);
Fig. 5 einen Signalflußplan für die Kommunikation von der Meßwertaufnehmerebene
zu dem Sammelschienenrechner (genannt Modul 3);
Fig. 6 einen Signalflußplan für die Konfiguration der Umschaltlogik auf der
Sammelschienenmultiplexer-Ebene (genannt Modul 1);
Fig. 7 einen Signalflußplan für die Synchronisation der Datenübertragung auf der
Sammelschienenmultiplexer-Ebene (genannt Modul 2),
Fig. 8 einen Signalflußplan für die Basisdaten-Freigabe und Übertragung der
Parameter auf der Ebene des Sammelschienen-Steuerrechners (genannt
Modul 1);
Fig. 9 einen Signalflußplan für die Meßwertabfrage und Verarbeitung auf der
Ebene des Sammelschienen-Steuerrechners (genannt Modul 2);
Fig. 10 einen Signalflußplan für die Steuerung des Sammelschienen-Multiplexers
und Abwicklung der Kommunikation mit den Teilnehmern (genannt
Modul 3).
In der Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Meßwerterfassungssystem im Prinzip dargestellt.
Als Steuerzentrale dient hierbei ein Computer 1, auf dem sich ein Monitor 2 befindet. Von
dem Computer 1 führt eine zweiadrige Leitung 3 auf eine Buskoppel-Einheit 4, der ein
Raum-Multiplexer 5 nachgeschaltet ist. Mit Hilfe des Raum-Multiplexers 5 ist es möglich,
mehrere Sammelschienen, von denen in der Fig. 1 drei Sammelschienen 6, 7, 8 dargestellt
sind, mit der Buskoppel-Einheit 4 und damit mit dem Computer 1 zu verbinden. Der
Raum-Multiplexer 5 weist bewegliche Kontakte 9, 10 auf, die mit den Ausgangsleitungen
11, 12 der Buskoppel-Einheit 4 verbunden sind.
Die Sammelschienen 6, 7, 8 weisen jeweils zwei Adern 13, 14; 15, 16; 17, 18 auf, mit denen
jeweils mehrere intelligente Sensoren verbunden sind. Die intelligenten Sensoren der
Sammelschiene 6 sind mit 19 bis 21 bezeichnet und erhalten die ersten bis N-ten Sensoren
IS₁ . . . ISN, während die intelligenten Sensoren der Sammelschiene 7 bzw. 8 mit 22 bis
24 bzw. 25 bis 27 bezeichnet sind und die N+1-ten bis N+M-ten bzw. N+M+1-ten bis x-ten
Sensoren enthalten.
Alle intelligenten Sensoren 19 bis 27 sind mit einer elektrischen Energiequelle 28 verbunden,
welche die elektronischen Bauelemente in den intelligenten Sensoren 19 bis 27 mit
Strom versorgt.
Soll beispielsweise eine von dem intelligenten Sensor 23 erfaßte Temperatur abgefragt
werden, so schaltet der Computer 1 den Raum-Multiplexer 5 auf die Sammelschiene 7. Die
Tatsache, daß der intelligente Sensor 23 an der Sammelschiene 7 liegt und nicht etwa an
einer anderen Sammelschiene, weiß der Computer 1 aufgrund eines internen Speichers, in
dem eine Zuordnungstabelle abgespeichert ist. Die Zuordnungstabelle hat für jeden Sensor
die jeweils zugeordneten Daten abgespeichert, z. B. nach folgendem Muster:
Der Computer 1 sendet nun über die zweiadrigen Leitungen 11, 12 bzw. 15, 16 ein serielles
bit-Muster aus, das von allen intelligenten Sensoren 22 bis 24 empfangen wird. Die
Übertragung kann hierbei synchron oder asynchron erfolgen. Bei der Synchronübertragung
werden hohe Übertragungsgeschwindigkeiten von 500 kB/s bis 2,4 MB/s erreicht. Dabei
darf die Gesamtlänge einer Sammelschiene 30 m nicht überschreiten, und die Anzahl der
intelligenten Sensoren pro Sammelschiene ist auf etwa 30 beschränkt. Neben dem bit-
Muster, das die reine Information darstellt, wird über zwei zusätzliche Leitungen 29, 30,
die in der Fig. 1 gestrichelt dargestellt sind, die Taktfrequenz übertragen. Die Taktfrequenz
schaltet eine spezielle Schaltung in den intelligenten Schaltungen 22 bis 24 nacheinander
scharf, und zwar derart, daß genau zu dem Zeitpunkt, wenn z. B. die intelligente Schaltung
23 aktiviert ist, das Netz- oder Informationssignal aus dem Computer 1 erscheint. Auf
diese Weise wird gewährleistet, daß das Netz- oder Informationssignal zwar auf alle
Sensoren 22 bis 24 gegeben, aber nur von einem dieser Sensoren akzeptiert wird.
Die Asynchronübertragung ist für Anwendungen mit längeren Übertragungsstrecken vorgesehen.
Hierbei sind Übertragungsgeschwindigkeiten von 375 kB/s und 62,5 kB/s möglich.
Bei 375 kB/s können die Leitungen der Sensoren bis zu 300 m lang sein. Bei 62,5
sind bis zu 1200 m Leitungslänge realisierbar.
Der Computer 1 gibt bei der Asynchronübertragung außer dem eigentlichen Informationssignal
noch ein Kennungssignal ab. Das auf der Sammelschiene 7 erscheinende bit-Muster
besteht also beispielsweise aus vier Adressenbits und sieben Informationsbits. Die vier
Adressenbits werden von dem intelligenten Sensor 23 mit der entsprechenden Adresse erkannt,
worauf er in Bereitschaftsstellung geht und die Befehle der nachfolgenden Informationsbits
ausführt. In der Praxis werden nicht nur Adressen und Informationsbits übertragen,
sondern auch noch andere bit-Muster, z. B.
Flag - 1 Byte lang
Adresse - 1 Byte lang
Control - 1 Byte lang
Information - N Byte lang
FCS - 2 Byte lang
Flag - 1 Byte lang
Adresse - 1 Byte lang
Control - 1 Byte lang
Information - N Byte lang
FCS - 2 Byte lang
Flag - 1 Byte lang
Obwohl in der Fig. 1 zweiadrige Leitungen 11, 12 bzw. 15, 16 dargestellt sind, kann auch
ein Vierleiter-System zur Anwendung gelangen. Gegenüber dem Zwei-Leitersystem haben
Vier-Leitersysteme den Vorteil, daß die intelligenten Sensoren 22 bis 24 in der Lage sind,
eine Sendebereitschaft an den Sammelschienensteuerrechner 1 zu signalisieren, d. h. die
Umschaltung der Datensammelschiene findet nur dann statt, wenn eine Anforderung ansteht,
bzw. die Prioritätssteuerung der Sensorabfrage kann mit einem Vier-Leitersystem effektiver
realisiert werden. Ein derartiges Vierleitersystem ist in der Fig. 2 dargestellt. Man
erkennt hierbei, daß die intelligenten Sensoren 19 bis 27 sowohl mit Datensammelschienen
58, 59; 62, 63; 66, 67 als auch mit Statussammelschienen 60, 61; 64, 65; 68, 69 verbunden
sind, und zwar über bewegliche Kontakte 54, 55; 56, 57, die mit Ausgangsleitungen 50,
51; 52, 53 der Buskoppeleinheit verbunden sind.
In den nachfolgend beschriebenen Fig. 3 bis 10 sind drei Ebenen und drei Module
unterschieden. Unter Modul wird im folgenden eine Einrichtung verstanden, die Softwarefunktionen,
d. h. Programme oder Programmteile, umfaßt, die in Verbindung mit entsprechender
Hardware bestimmte Funktionen, d. h. Steuerungen, innerhalb spezieller Ebenen
realisieren. Bei den Ebenen handelt es sich um die Meßwertaufnehmer-Ebene, die Sammelschienenmultiplexer-Ebene und die Sammelschienensteuerrechner-Ebene. Die Meßwertaufnehmer-
Ebene entspricht den intelligenten Sensoren 19 bis 27 mit ihrer Verdrahtung
6 bis 18 und der Stromversorgung 28. Die Sammelschienenmultiplexer-Ebene ist mit
der Buskoppeleinheit 4, den Multiplexern 5, 9, 10 sowie den zu- und abgehenden Leitungen
11, 12, 3 identisch. Die Sammelschienenrechner-Ebene entspricht dem Computer 1
mit Monitor 2. Den drei Modulen fallen in verschiedenen Ebenen jeweils verschiedene
Aufgaben zu. In der Meßwertaufnehmerebene dient das erste Modul für die Konfiguration
des Meßwertaufnehmers aufgrund vom Sammelschienensteuerrechner vorgegebener Parameter.
Das erste Modul ist deshalb für die Funktion eines Meßwertaufnehmers als Teilnehmer
auf einer multiplexfähigen Sammelschiene zwingend notwendig.
Das zweite Modul übernimmt im allgemeinen Hardwarefunktion, z. B. Meßwertverstärkung
und Entstörung oder die Umsetzung analoger Werte in die Digitalform. Durch Programme
unterstützte Funktionen des zweiten Moduls sind: Meßwertvorverarbeitung und
Bereitstellung eines Meßwerts für die Abfrage.
Weitere Funktionen des zweiten Moduls können optional auftreten, ohne daß der Meßwertaufnehmer
seine Fähigkeit zum Multiplex-Betrieb auf der Sammelschiene verliert.
Das dritte Modul wickelt auf der Meßwertaufnehmerebene die Kommunikation mit dem
Sammelschienensteuerrechner ab. Es ist für die Funktion eines Meßwertaufnehmers als
Teilnehmer in einer multiplexfähigen Sammelschiene zwingend notwendig.
In der Sammelschienenmultiplexer-Ebene fällt dem ersten Modul die Aufgabe der Umschaltlogik
zu. Es wählt 1 Paar Leitungen auf N Paaren Leitungen aus. Das zweite Modul
sorgt in dieser Ebene für die Synchronisation der Datenübertragung sowie für die Teilnehmerkennung.
In der Sammelschienensteuerrechner-Ebene pflegt das erste Modul die Datenbasis der
Teilnehmer an der multiplexfähigen Sammelschiene und es übergibt die aktuellen Parameter
an die Teilnehmer. Das Modul 2 dient der zyklischen Meßwertabfrage, Meßwertanzeige
und Meßwertarchivierung.
Dem Modul 3 kommt in der Sammelschienensteuerrechner-Ebene die Aufgabe zu, den
Sammelschienenmultiplexer zu steuern und die Kommunikation mit dem Teilnehmer an
einer multiplexfähigen Sammelschiene abzuwickeln.
In der Fig. 3 ist der Signalflußplan für eine Meßwertaufnehmer-Ebene, bezogen auf ein erstes
Modul, dargestellt. Zu Beginn des Programms wird aus einem Festwertspeicher, z. B.
aus einem EEPROM oder EPROM, der sich im intelligenten Sensor 19 bis 27 befindet, ein
festeingestellter Wert für einen Meßwertaufnehmer im intelligenten Sensor 19 bis 27 übernommen.
Es werden also die vorgegebenen Meßdaten eines Festwertspeichers in den Meßwertaufnehmer
übernommen. Ist dies geschehen, wird der Meßwertaufnehmer, der sich in
einem der intelligenten Sensoren 19 bis 27 befindet, entsprechend der aktuellen Parameter
konfiguriert, d. h. aktualisiert. Würde die festeingestellte Konfiguration nicht aus dem
Festwertspeicher übernommen, so wartet der intelligente Sensor 19 bis 27 auf einen Konfigurationsparameter,
der aus dem Sammelschienensteuerrechner 1 kommt.
Wurde der Konfigurationsparameter empfangen, so wird er überprüft. Ist er gültig, so wird
der Meßwertaufnehmer entsprechend der aktuellen Parameter auf den neuesten Stand gebracht
und Modul 2 aufgerufen. Wurde der Parameter dagegen noch nicht empfangen, so
wird erneut auf den Parameter aus dem Sammelschienensteuerrechner 1 gewartet.
Die Fig. 4 zeigt den Ablauf auf der Meßwertaufnehmer-Ebene in bezug auf ein zweites
Modul. Während das erste Modul für die Steuerung der Konfiguration zuständig war, ist
das zweite Modul für die Meßwertaufbereitung zuständig.
Nachdem das aktuelle Meßwert aufgenommen wurde, wird geprüft, ob eine Meßsignalumschaltung
stattgefunden hat. Ist dies nicht der Fall, wird ein Analog-Digital-Wandler abgefragt.
Hat jedoch eine Umschaltung stattgefunden, wird zuerst ein Meßsignal zugeschaltet
und dann erst der Analog-Digital-Wandler abgefragt.
Nach der Wandlerabfrage findet eine Meßwertvorverarbeitung statt. Ist diese Vorverarbeitung
durchgeführt, wird der Meßwert skaliert. Hat die Meßwertvorverarbeitung stattgefunden,
wird geprüft, ob der Meßwert gültig ist. Ist dies der Fall, wird der Meßwert aktualisiert.
Der Meßwert kann, je nach Einstellung der Parameter, die sowohl fest im Speicher,
aber auch vom Sammelschienensteuerrechner vorgegeben werden können, nacheinander
skaliert, kompensiert, linearisiert und gefiltert werden.
Wenn der Meßwert noch nicht skaliert ist, wird er skaliert und einer Störgrößenkompensation
unterworfen. Ist er bereits skaliert, wird er sofort der Störgrößenkompensation unterworfen.
Hat diese Kompensation stattgefunden, wird eine Linearisierung durchgeführt.
Nach der Linearisierung wird das Signal einem Digitalfilter zugeführt. Ist es gefiltert, wird
es auf Gültigkeit überprüft, und ist es als gültig erkannt, wird der Meßwert aktualisiert. Ist
der Meßwert ungültig, beginnt der Zyklus aufs neue, d. h. es findet eine Meßsignalumschaltung
statt.
In der Fig. 5 ist die Kommunikation der einzelnen intelligenten Sensoren mit dem Sammel
schienensteuerrechner 1 im Hinblick auf ein drittes Modul als Flußdiagramm dargestellt.
Nach dem Start der Übertragung vom Sammelschienensteuerrechner wird die Datenübertragung
mit der Übertragungsgeschwindigkeit des Sammelschienenrechners synchronisiert.
Sodann wird ein Sicherungsprotokoll abgearbeitet und hierauf auf Übertragungsfehler
geprüft. Liegen keine Übertragungsfehler vor, wird die Adresse des Teilnehmers
erkannt und auf Sendebetrieb umgeschaltet.
Anschließend wird die Antwort auf die Nachricht übertragen und auf Empfangsbetrieb
umgeschaltet. Findet die Datenübertragung auf der Sammelschiene statt, wird erneut ein
Sicherungsprotokoll ausgearbeitet und der Vorgang wie bereits beschrieben durchgeführt.
Findet keine Übertragung auf der Sammelschiene statt, wird noch einmal mit der Synchronisation
der Datenübertragung auf die Übertragungsgeschwindigkeit des Sammelschienensteuerrechners
begonnen und das weitere Verfahren wie bereits beschrieben durchgeführt.
Wenn ein Übertragungsfehler vorlag, wird geprüft, ob eine Fehlerkorrektur möglich ist. Ist
dies der Fall, wird der Fehler korrigiert und der korrigierte Fehler markiert. Das auf diese
Weise erhaltene Signal wird darauf geprüft, ob die Adresse eines Teilnehmers empfangen
wurde. Trifft dies zu, wird die Syntax der Nachricht überprüft und auf eine Syntax-Korrektur
gegeben. Ist die Syntax korrekt, wird auf Sendebetrieb umgeschaltet und die Antwort
auf die Nachricht übertragen. Anschließend wird wieder auf Empfangsbetrieb umgeschaltet.
Die Fig. 6 bis 10 stellen die verschiedenen Abläufe in Sammelschienenmultiplexer-Ebenen
und in Sammelschienensteuerrechner-Ebenen dar. Da diese Abläufe aus sich heraus verständlich
sind, wird auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet. Die Basisdaten für den
Sammelschienenmultiplexer sind die Sammelschienen-Kennung, z. B. die Nummern 1 bis
N, die Teilnehmerkennung innerhalb der Sammelschiene, z. B. eine Nummer von 1 bis M,
die Übertragungsanforderung von Sammelschienensteuerrechner für Teilnehmer an der aktuell
angewählten Sammelschiene sowie die Datensätze, die übertragen werden sollen.
Die Basisdaten für den Sammelschienensteuerrechner sind: Die Konfiguration der Umschaltlogik,
d. h. Angaben über Anzahl der Sammelschienen und Anzahl der Teilnehmer
pro Sammelschiene; Teilnehmertyp, z. B. Temperatursensor; Sammelschienen-Kennung,
z. B. eine Nummer von 1 bis N; Teilnehmerkennung innerhalb der Sammelschiene, z. B.
eine Nummer von 1 bis M; Definition des Datensatzes, der bei der Kommunikation zwischen
dem Teilnehmer und dem Sammelschienensteuerrechner übertragen werden soll;
Priorität des Teilnehmers bei der Abfrage, z. B. Abfragetakt.
Die Fig. 3 bis 10 sind auf eine Steuerung mit zweiadrigen Leitungen bezogen. Eine Einrichtung
mit vieradrigen Leitungen erfolgt indessen auf analoge Weise.
Claims (22)
1. Meßwerterfassungssystem für intelligente Sensoren, wobei mittels einer Steuerzentrale,
z. B. einem Computer, digitale Informationen von den Sensoren abgerufen und an die Sensoren
gegeben werden können, und wobei mehrere intelligente Sensoren an eine Sammelschiene
angeschlossen sind, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- a) es sind mehrere Sammelschienen (6, 7, 8) vorgesehen, an die jeweils mehrere intelligente Sensoren angeschlossen sind;
- b) es ist ein Raum-Multiplexer (5) vorgesehen, der nacheinander jeweils eine der Sammelschienen (6, 7, 8) mit der Steuerzentrale (1) verbindet;
- c) die Sammelschienen (6 bis 8) werden seriell betrieben;
- d) die Steuerzentrale (1) weist einen Speicher auf, in dem die Betriebs- oder Kennungsdaten der intelligenten Sensoren (19 bis 27) gespeichert sind;
- e) nach der Umschaltung des Raum-Multiplexers (5) von einer Sammelschiene (z. B. 6) auf eine andere Sammelschiene (z. B. 7) erfolgt eine Synchronisation der Datenübertragung;
- f) nach der Synchronisation der Datenübertragung erfolgt eine Konfiguration der ange schlossenen Sammelschienen (6 bis 8).
2. Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem
intelligenten Sensor ein Analog/Digital-Wandler vorgesehen ist, der die analogen Meß
wertsiganle in digitale Signale umsetzt.
3. Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerzentrale
(1) für die Ansteuerung eines intelligenten Sensors (z. B. 24) den Raum-Multiplexer
(5) auf die dem Sensor (24) zugeordnete Sammelschiene (7) schaltet und ein serielles
bit-Muster aussendet, das von allen an die betreffende Sammelschiene (7) angeschlossenen
intelligenten Sensoren (22 bis 24) empfangen wird, wobei eine Logik-Einrichtung
im intelligenten Sensor (24) aufgrund des bit-Musters erkennt, daß er angesprochen
ist und daß er aufgrund des bit-Musters einen entsprechenden Befehl ausführt.
4. Verfahren für die Meßwerterfassung bei intelligenten Sensoren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
- a) der Raum-Multiplexer (5) wird aufgrund eines Steuerbefehls aus der Steuerzentrale (1) auf eine bestimmte Sammelschiene (z. B. 7) geschaltet;
- b) die Datenübertragung innerhalb der ausgewählten Sammelschiene (z. B. 7) wird synchronisiert;
- c) die Steuerzentrale (1) sendet an alle intelligenten Sensoren (22 bis 24) der ausgewählten Sammelschiene (z. B. 7) bit-Muster und überprüft hierdurch, ob alle Teilnehmer angeschlossen und sende- bzw. empfangsbereit sind;
- d) die Steuerzentrale fragt Daten bei einem bestimmten ausgesuchten Sensor (z. B. 22) ab.
5. Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle intelligenten
Sensoren (19 bis 27) an einer elektrischen Energiequelle (28) liegen.
6. Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei Module
vorgesehen sind, die auf der Meßwertaufnehmer-Ebene, der Sammelschienenmultiplexer-
Ebene und der Sammelschienensteuerrechner-Ebene arbeiten.
7. Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sammelschienen (6, 7, 8) zweiadrig ausgeführt sind.
8. Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sammelschienen (58 bis 61, 62 bis 65, 66 bis 69) vieradrig ausgebildet sind.
9. Verfahren zur Meßwerterfassung mit einem Meßwerterfassungssystem nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Start einer festeingestellten Konfiguration aus
einem ersten Modul übernommen und ein Meßwertaufnehmer entsprechend der aktuellen
Parameter konfiguriert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Konfiguration
des Meßwertaufnehmers entsprechend den aktuellen Parametern ein zweites Modul aufgerufen
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Meßwertaufbereitung
der bisher vorliegende Meßwert aktualisiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Meßsignalumschaltung
stattfindet, hierauf ein Analog-Digital-Wandler abgefragt wird, dann eine
Meßwertvorverarbeitung stattfindet und, nachdem der Meßwert gültig ist, dieser Meßwert
aktualisiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen der Meßwertverarbeitung der Meßwert skaliert und einer Störgrößenkompensation sowie einer
Linearisierung und einer digitalen Filtrierung unterworfen werden kann.
14. Verfahren für die Kommunikation der intelligenten Sensoren mit einem Sammelschienensteuerrechner
bei einem Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Datenübertragung auf die Übertragungsgeschwindigkeit des
Sammelschienensteuerrechners synchronisiert wird, daß sodann ein Sicherungsprotokoll
abgearbeitet wird und daß die Adresse eines Teilnehmers erkannt wird, daß hierauf auf
Sendebetrieb umgeschaltet und eine Antwort auf die erhaltene Nachricht übertragen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend auf
Empfangsbetrieb umgeschaltet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorliegen eines Übertragungsfehlers
festgestellt wird, ob eine Fehlerkorrektur möglich ist, und daß dann der
Fehler korrigiert wird.
17. Verfahren für die Durchführung einer Meßwerterfassung mit einem Meßwerterfassungssystem
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sammelschienenmultiplexer-
Ebene mit Hilfe eines ersten Moduls folgende Schritte nacheinander durchgeführt
werden:
- a) Übernahme der Konfiguration der Umschaltlogik von einem Steuerrechner;
- b) Prüfung, ob Konfiguration korrekt;
- c) bei korrekter Konfiguration Umschaltung auf eine bestimmte Sammelschiene;
- d) Sammelschienenerkennung einlesen;
- e) auf Sammelschiene umschalten;
- f) Sammelschiene freigeben.
18. Verfahren für die Durchführung einer Meßwerterfassung mit einem Meßwerterfassungssystem
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sammelschienenmultiplexer-
Ebene mit Hilfe eines zweiten Moduls folgende Schritte nacheinander durchgeführt
werden:
- a) Prüfung, ob Umschaltung auf Sammelschiene stattgefunden hat;
- b) Prüfung, ob bei stattgefundener Umschaltung eine Übertragungsanforderung für einen Teilnehmer auf die aktuelle Schiene ansteht;
- c) bei Vorliegen der Übertragungsanforderung: Senden einer Erkennungsnachricht für den Teilnehmer mit der aktuellen Teilnehmerkennung;
- d) Umschalten auf Empfangsbetrieb;
- e) Warten auf eine Antwort vom Teilnehmer;
- f) wenn Teilnehmer vorhanden: Freigabe der Nachrichtenübertragung.
19. Verfahren für die Durchführung einer Meßwerterfassung mit einem Meßwerterfassungssystem
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sammelschienensteuerrechner-
Ebene ein erstes Modul folgende Schritte durchführt:
- a) Eingabe der Basisdaten;
- b) Eingabe der Teilnehmerkennung;
- c) Vordefinition des Teilnehmers;
- d) Basisdaten editieren;
- e) Basisdaten übernehmen;
- f) Sammelschiene initialisieren;
- g) Parameter an Teilnehmer übertragen.
20. Verfahren für die Durchführung einer Meßwerterfassung mit einem Meßwerterfassungssystem
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sammelschienensteuerrechner-
Ebene ein zweites Modul folgende Schritte durchführt:
- a) Prüfung, ob Teilnehmerabfrage notwendig ist;
- b) falls ja, Sammelschiene und höchsten Parameter ansteuern;
- c) Teilnehmer innerhalb der Schiene mit aktueller höchster Priorität ansteuern.
21. Verfahren für die Durchführung einer Meßwerterfassung mit einem Meßwerterfassungssystem
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sammelschienensteuer-
Ebene ein drittes Modul folgende Schritte durchführt:
- a) Übergabe der Konfiguration der Umschaltlogik an Sammelschienenmultiplexer;
- b) Senden der Sammelschienenkennung an Sammelschienenmultiplexer;
- c) Senden der Teilnehmerkennung an Sammelschienenmultiplexer.
22. Meßwerterfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vierleiter-
System für die Übertragung der Daten vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026533 DE4026533A1 (de) | 1990-08-22 | 1990-08-22 | Messwerterfassungssystem fuer intelligente sensoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026533 DE4026533A1 (de) | 1990-08-22 | 1990-08-22 | Messwerterfassungssystem fuer intelligente sensoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4026533A1 true DE4026533A1 (de) | 1992-02-27 |
Family
ID=6412684
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904026533 Withdrawn DE4026533A1 (de) | 1990-08-22 | 1990-08-22 | Messwerterfassungssystem fuer intelligente sensoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4026533A1 (de) |
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