DE4025239C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Silizieren von
porösen Formkörpern aus Siliziumcarbid/Kohlenstoff mit
einer ebenen Außenfläche unter Verwendung eines porösen,
ebenen Trägers aus siliziuminfiltriertem Siliziumcarbid,
der Ausnehmungen aufweist.
Bei der Infiltration von Siliziumcarbid-Formkörpern mit
Silizium bilden sich oftmals Zonen mit besonders hohem
Siliziumgehalt, sogenannte silizierte Bahnen, und daneben
untersilizierte Bauteile. Beides führt zu Ausschuß.
Nach dem Verfahren der EP 01 34 254 erfolgt die
Infiltration des Siliziumcarbid/Kohlenstoff-Formkörpers
über eine poröse Siliziumcarbidplatte, die mit einer
Beschichtung aus Bornitrid, Siliziumcarbid und Kohlenstoff
versehen ist. Unterhalb der Siliziumcarbidplatte und
gegebenenfalls seitlich von ihr befindet sich (vor dem
Aufheizen des Ofens) stückiges elementares Silizium. Es hat
sich jedoch gezeigt, daß die Verwendung von plattenförmigen
SiSiC-Infiltrationshilfsmitteln Nachteile aufweist. Wenn
das Silizium, das sich zwischen den Brennplatten und den
als Infiltrationshilfsmittel benutzten
Siliziumcarbid-Platten befindet, aufgeschmolzen ist, so
sinken die Platten aufgrund der Schwerkraft durch das
(spezifisch leichtere Silizium) und verdrängen dieses.
Aufgrund der Oberflächenspannung können sich auf der
Brennplatte Siliziumspiegel von bis zu 5 mm Höhe ausbilden.
Wenn sich nach dem Durchsinken der als
Infiltrationshilfsmittel benutzten Siliziumcarbidplatten
ein höherer Spiegel ausbilden würde, so würde dies zum
Ablauf des Siliziums von der Platte führen (Fig. 1a und b).
Da die Menge des Siliziums auf der Brennplatte so bemessen
wird, daß sie gerade ausreicht, um die darauf befindlichen
Bauteile vollständig zu infiltrieren und auch die
Verdampfungsverluste auszugleichen, führt das Ablaufen von
Silizium zu einer unvollständigen Infiltration von
mindestens einigen Bauteilen. Ein vorsorgliches Überangebot
an Silizium auf der Brennplatte verbietet sich, da sonst
die Bauteile nach dem Abkühlen so fest mit dem
Infiltrationshilfsmittel verbunden sind, daß ein Ablösen
ohne Beschädigung nicht möglich ist. Wenn das Silizium
von einer Brennplatte auf eine darunter liegende läuft, so
tritt der Effekt des Verklebens dort auf.
Wie oben erwähnt, steigt durch das Einsinken der
SiSiC-Platten in das schmelzflüssige Silizium der
Siliziumpegel. Dies kann dazu führen, daß bei Verwendung
zu niedriger Platten die Bauteile in direktem Kontakt mit
dem geschmolzenen Silizium gelangen. Dies führt zu einer
ungleichmäßigen Infiltration und dem Auftreten von
Spannungen im Bauteil, was sich häufig durch Rißbildung
äußert. Die entstandenen Risse füllen sich mit Silizium und
sind im Bauteil als silizierte Bahnen sichtbar. Verhindert
werden könnte dieser Effekt einerseits durch eine
Reduzierung der Siliziummenge je Brennplatte oder durch
eine Erhöhung der Dicke der Siliziumcarbid-Platten. Beide
Möglichkeiten verringern jedoch die Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens.
Das beschriebene Verfahren unter Verwendung von
SiSiC-Platten wird auch verwendet, um Rohlinge zu
silizieren, die mindestens eine ebene Auflagefläche
besitzen.
Bei geringer Dicke der verwendeten porösen Trägerplatte,
d. h. bei geringerem Abstand zum flüssigen Silizium ist es
jedoch schwierig, eine gleichmäßige Silizierung zu
erreichen.
Mit dem in der DE-OS 37 19 606 angegebenen Verfahren, die
poröse SiC-Platte auf einem Behälter für flüssiges Silizium
anzuordnen, lassen sich einige der beschriebenen Nachteile
beheben. Es verbleibt jedoch der Nachteil, daß Rohlinge mit
ebenen Auflageflächen nach beendeter Silizierung von der
ebenen porösen SiC-Platte in vielen Fällen nur schwer zu
entfernen sind.
Es bestand daher die Aufgabe ein Verfahren anzugeben, mit
dem Formkörper siliziert werden können, die mindestens eine
ebene Außenfläche besitzen und bei dem die silizierten
Körper leicht von der Unterlage ohne Beschädigung entfernt
werden können.
Es wurde nun ein Verfahren zum Silizieren von porösen
Formkörpern aus Siliziumcarbid/Kohlenstoff, die
mindestens eine ebene Außenfläche besitzen, gefunden, bei
dem man ein Gemisch aus Siliziumcarbid-Pulver, organischem
Bindemittel und gegebenenfalls Kohlenstoff zu einem
Grünkörper verformt, man das Bindemittel des Grünkörpers in
einer nicht oxidierenden Atmosphäre durch Verkokung bei
ca. 1000°C entfernt und man den erhaltenen Rohling durch
Einwirken von flüssigem Silizium bei Temperaturen von
mindestens 1400°C siliziert, wobei der erhaltene Rohling
mit einer ebenen Außenfläche auf einem porösen SiSiC-Träger
aufliegt, der mit seinem unteren Teil mit flüssigem
Silizium in Kontakt steht, und die Anordnung aus
SiSiC-Träger und erhaltenem Formkörper nach beendeter
Silizierung abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflagefläche des Trägers eben ist und mehrere Ausnehmungen
besitzt.
Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist der poröse SiSiC-Träger die Form eines Rostes auf,
der neben Außenwänden noch mindestens eine Innenwand
enthält, wobei Außenwände und Innenwände oben in gleicher
Höhe enden (d. h. zur Ablage eines Körpers mit einer ebenen
Außenfläche geeignet sind) und zumindest die Außenwände in
Kontakt stehen mit dem flüssigen Silizium.
Der Träger kann auch die Form eines Behälters annehmen,
d. h. unten zur Aufnahme von flüssigem Silizium geeignet
sein. Es ist aber auch möglich, den Rost auf einer an sich
bekannten Platte abzustellen, auf der auch stückiges
Silizium später aufgeschmolzen wird. Zur Erhöhung des
Siliziumflusses können auch die Innenwände soweit nach
unten gezogen werden, daß sie (wie die Außenwände) in
Kontakt stehen mit dem flüssigen Silizium.
Der die Ablagefläche bildende Rost weist vorzugsweise
mehrere parallele Innenwände auf. Es ist auch möglich, daß
zwei Systeme von parallelen Innenwänden vorhanden sind, die
sich schneiden und insbesondere senkrecht zueinander
angeordnet sind.
Falls die Außenfläche des zu silizierenden Rohlings völlig
eben ist, d. h. weder Rippen noch Ausnehmungen aufweist, so
kann die gemeinsame Kontaktfläche dadurch verringert
werden, daß die Innenwände des rostförmigen Trägers an der
Oberkante Ausnehmungen aufweisen. Vorzugsweise sind die
Ausnehmungen an der Oberkante rechteckig, so daß die
Oberseite der Innenwände die Form einer Zinnenwand erhält.
Es ist auch möglich, gleichzeitig die Außenwände
entsprechend zu gestalten.
Die gemeinsame Kontaktfläche zwischen Träger und
aufgelegtem siliziertem Rohling (und damit die
Schwierigkeiten beim Entfernen des Rohlings nach dem
Silizieren) können auch dadurch verringert werden, daß die
Wandenden des Rostes oben abgerundet sind.
Fig. 2 bis 5 zeigen SiSiC-Träger in der Form eines
Rostes 1, der neben Außenwänden 2 noch mindestens eine
Innenwand 3 enthält. Die Innenwände der Fig. 1 bis 3
zeigen mehrere parallele Innenwände. Die Innenwände der
Fig. 2 zeigen zwei Systeme von parallelen Innenwänden 3
und 3′, die senkrecht zueinander angeordnet sind. In
Fig. 3c weisen die Innenwände und teilweise die Außenwände
an der Oberkante rechteckige Ausnehmungen 4 auf.
Nach einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besitzt der poröse SiSiC-Träger die Form einer
Dose, die auf ihren Seitenwänden steht, wobei die
Seitenwände unten in Kontakt stehen mit dem flüssigen
Silizium, der Außenboden der Dose nach oben weist und mit
nach oben ragenden Rippen versehen ist.
Vorzugsweise ist die Dose kreisförmig und die Rippen
konzentrisch angeordnet. Jedoch kann auch der Boden
ringförmig sein, d. h. eine konzentrisch angeordnete
Ausnehmung aufweisen. Auch hier sollen die Rippen
konzentrisch angeordnet sein. Mit einem solchen SiSiC-Träger
lassen sich vorzugsweise Rohlinge silizieren, die einen
T-förmigen Querschnitt aufweisen. Dabei wird der Mittelteil
des Rohlings von der zentrischen Durchbrechung des Trägers
aufgenommen und der Rohling ruht auf seinen "Balken" mit
dem T-förmigen Querschnitt.
Die Geschwindigkeit mit der das Silizium das
Infiltrationshilfsmittel durchwandert, läßt sich steuern,
durch die Menge und Größe des Porendurchmessers im
Hilfsmittel. Dieser Effekt wird (für die Silizierung des
Grünkörpers) bereits beschrieben in Special Ceramics 5,
1970 im Zusammenhang mit Fig. 6.
Eine Verkleinerung des Porendurchmessers bremst den
Siliziumfluß, eine Vergrößerung beschleunigt ihn. Die Größe
der Porenradien hängt von den bei der Herstellung der
Brennhilfsmittel eingesetzten Siliziumcarbid-Körnungen ab.
Grobe Körnungen (z. B. F 230) ergeben große Poren, feine
Körnungen (z. B. F 1200) ergeben kleine Poren. Durch eine
geeignete Auswahl der Siliziumcarbidkörnungen kann somit
erforderlichenfalls ein großer Bereich von
Porenradienverteilungen eingestellt werden.
In Fig. 6 wird ein SiSiC-Träger dargestellt, der die
Form einer kreisförmigen Dose besitzt, die auf ihrer
kreisförmigen Seitenwand 2 steht, wobei der Boden der
Dose 5 ringförmig ist und eine konzentrisch angeordnete
Ausnehmung 6 aufweist. Ferner besitzt die Dose an dem nach
oben weisenden Außenboden mehrere Rippen 7, die ebenfalls
konzentrisch angeordnet sind. Die Seitenwand der Dose steht
(nicht gezeichnet) unten in Kontakt mit dem flüssigen
Silizium. In der Figur ist auf dem Träger ein Rohling 8
abgelegt, der einen etwa T-förmigen Querschnitt aufweist.
Der Mittelteil 10 des Rohlings wird von der zentrischen
Ausnehmung 6 des Trägers aufgenommen. Die "Balken" des
Rohlings 8 mit dem T-förmigen Querschnitt werden auf den
Rippen 7 abgestützt.
Claims (11)
1. Verfahren zum Silizieren von porösen Formkörpern aus Siliziumcarbid oder
Siliziumcarbid/Kohlenstoff, die mindestens eine ebene Außenfläche besitzen, bei dem
man ein Gemisch aus Siliziumcarbid-Pulver, organischem Bindemittel und
gegebenenfalls Kohlenstoff zu einem Grünkörper verformt, man das Bindemittel des Grünkörpers
in einer nicht oxidierenden Atmosphäre durch Verkokung bei ca. 1000°C entfernt und
man den erhaltenen Rohling durch Einwirken von flüssigem Silizium bei Temperaturen
von mindestens 1400°C siliziert, wobei der erhaltene Rohling mit einer ebenen
Außenfläche auf einen porösen SiSiC-Träger aufgelelgt wird, der mit seinem unteren Teil mit
dem flüssigen Silizium in Kontakt steht, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
SiSiC-Träger verwendet, dessen Auflagefläche eben ist und mehrere Ausnehmungen
besitzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen SiSiC-Träger
verwendet, dessen Trägerfläche die Form eines Rostes aufweist, der neben
Außenwänden noch mindestens eine Innenwand enthält, man den SiSiC-Träger so
anordnet, daß Außenwände und Innenwände oben in gleicher Höhe enden und
zumindest die Außenwände in Kontakt stehen mit dem flüssigen Silizium.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen SiSiC-
Träger verwendet, dessen Rost mehrere parallele Innenwände aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen SiSiC-
Träger verwendet, dessen Rost zwei senkrecht zueinander angeordnete Systeme von
parallelen Innenwänden aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen SiSiC-
Träger verwendet, der
Innenwände mit Ausnehmungen an der Oberkante enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen SiSiC-
Träger einsetzt, dessen
Ausnehmungen an der
Oberkante rechteckig sind, so daß die Oberseite der Innenwände die Form einer
Zinnenwand erhält.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen SiSiC-
Träger einsetzt, dessen obere Wandenden
abgerundet sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen SiSiC-
Träger einsetzt, der die Form einer Dose besitzt, die auf ihren Seitenwänden steht, die
Seitenwände unten in Kontakt stehen mit dem flüssigen Silizium, der Außenboden der
Dose nach oben weist und mit Rippen versehen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Dose mit kreisförmigem Außenboden eingesetzt wird, auf dem die
Rippen konzentrisch
angeordnet sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Dose eingesetzt wird, deren
Außenboden eine konzentrische Durchbrechung aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rohling siliziert wird, der einen T-förmigen
Querschnitt aufweist, dessen Mittelteil in der
zentrischen Durchbrechung des Trägers angeordnet ist.
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