DE4023856A1 - Schaltkreis fuer einen piezowandler - Google Patents
Schaltkreis fuer einen piezowandlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schaltkreis zur Erzeugung von Druckpulsen mit
einem Piezowandler nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Piezowandler werden in der Medizintechnik z. B. zur Fragmentation von
Humankonkrementen (Gallensteinen, Nierensteinen, Harnleitersteinen,
Speichelsteinen) oder zur ultraschallgestützten Bilderzeugung eingesetzt.
Der Schaltkreis zur Ansteuerung eines solchen Piezowandlers (Piezotransducers)
enthält in der Regel neben einer Hochspannungsquelle und einem
Ladekondensator eine Ansteuerung (einen schnellen Schalter wie z. B. ein
Thyratron). Diese Ansteuerung führt zu einem schnellen Spannungsprung
(Anstiegszeiten 10-100 nsec, je nach verwendetem Schalter). Die infolge
dieses Spannungsprung auf den Piezowandler fließende Ladung veranlaßt
diesen zu einer Dickenschwingung. Dabei werden Druck- und Zugpulse
an das Medium an Vor- und Rückseite des Kristalls abgegeben. Die Spannung
am Kristall bzw. die entsprechende Ladung wird anschließend durch
einen Entladewiderstand im Zeitbereich von ca. 100 µsec abgebaut.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schaltkreis anzugeben, bei dessen Verwendung
ein Piezowandler unipolare Druck- oder Zugpulse abstrahlt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Schaltkreis mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Ausführungen der Erfindung sind Gegenstände
von Unteransprüchen.
Mit dem erfindungsgemäßen Schaltkreis ist es möglich, akustische Pulse zu
erzeugen, bei denen die Pulsanteile nach dem ersten Nulldurchgang nur
noch sehr gering ausgebildet sind und die deswegen als Unipolarpulse
bezeichnet werden können. Die mechanischen Nachschwinger des Piezowandlers
bzw. die elektrischen Nachschwinger des elektrischen Kreises, die
ihrerseits wieder mechanische Nachschwinger auslösen könnten, werden
dabei durch die erfindungsgemäßen zusätzlichen elektronischen Bauelemente
gedämpft.
Durch den erfindungsgemäßen Schaltkreis werden folgende Vorteile erreicht:
- - Verbesserung der Fragmentation von Humankonkrementen durch Hochleistungsultraschallpulse mit überwiegendem Druckanteil und stark reduziertem Zuganteil, wodurch eine geringe Belastung des Gewebes erfolgt.
- - Eine verbesserte Trefferkontrolle beim Aussenden eines schwachen unipolar Druck- oder Zugpulses und nachfolgender Detektion des Reflexes an der Steinoberfläche. Verbesserte Ortsauflösung bei diagnostischer Anwendung. Der Einzelpuls als Anregung ergibt auch ein einfacher zu analysierendes Echosignal.
- - Verbesserung der Bildqualität bei der ultraschallgestützten Bildverarbeitung, da Unipolarpulse die Extraktion der Phaseninformation erleichtern und die zeitliche Auflösung verbessert ist, da der Unipolarpuls kürzer ist als der bis jetzt verwendete Pulszug.
Die Erfindung kann am einfachsten durch eine Modifikation des elektrischen
Kreises realisiert werden, die sicherstellt, daß die Schwingungsperiode des
elektrischen Kreises größer wird wie die Schwingungsperiode der mechanischen
Piezoeigenschwingung. In diesem Fall folgt die Auslenkung des Piezoelements
dem Integral des elektrischen Strompulses (entspricht der aufgebrachten
Ladung).
Die Verlangsamung der Zeitkonstanten des elektrischen Kreises kann z. B.
durch eine zusätzliche Induktivität im Kreis erreicht werden, die typischerweise
in der Größenordnung zwischen 0,1 und 500 µH liegt. Um sicherzustellen,
daß von der elektrischen Schwingung nur eine Halbwelle auf das Piezoelement
wirken kann, benötigt man ein zusätzliches Element (schnelle Diode
bzw. sättigbare Induktivität), das das Piezoelement nach der ersten Halbwelle
vom übrigen Stromkreis entkoppelt. Für akustische Pulse, die wie oben erklärt
angesteuert werden und keinen Nachschwinger mehr aufweisen, wurde
experimentell folgende Beziehung zwischen Breite des Strompulses tr und
Impedanz des Schaltkreises Zq gefunden:
tr=to+k · 1/Zq
Dabei ist
tr=Breite des Strompulses
to=Achsenabschnitt
k=Steigung der Geraden
Zq=Impedanz des Netzwerks.
tr=Breite des Strompulses
to=Achsenabschnitt
k=Steigung der Geraden
Zq=Impedanz des Netzwerks.
Die Werte von to und k richten sich dabei nach der Geometrie und der Materialkonstanten
des jeweils verwendeten Piezoschwingers.
Im Spezialfall des RLC-Kreises gilt:
tr≅π · =T/2
L=Induktivität,
C=Kapazität,
T=zeitliche Dauer der Schwingungsperiode,
k=(π/2 · -to) · .
tr≅π · =T/2
L=Induktivität,
C=Kapazität,
T=zeitliche Dauer der Schwingungsperiode,
k=(π/2 · -to) · .
Die elektrischen Pulse der bevorzugten Ausführung haben erfindungsgemäß
eine charakteristische Breite zwischen 0,1 und 10 µsec.
Die Erfindung wird anhand von zwei Figuren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schaltkreis aus dem Stand der Technik,
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Schaltkreis.
Fig. 1 zeigt ein Ersatzschaltbild eines bekannten Schaltkreises zur Erzeugung
von Druckpulsen mit einem Piezotransducer P. Der Schaltkreis besteht aus
der Spannungsquelle U, dem Ladekondensator C1 und dem Ladewiderstand
R1. Eingezeichnet sind weiter die Induktivität der Zuleitung L1 und der ohmsche
Widerstand der Zuleitung R2. Beispielhafte Größen sind in der Figur angegeben.
Die mit einem solchen Schaltkreis erzeugten Druckpulse weisen
starke, nur wenig gedämpfte Nachschwinger auf.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Schaltkreis, bei dem zusätzlich zu den
Elementen der Fig. 1 die Induktivität L2 und die Diode D vor dem Piezotransducer
P eingebaut sind. Die Induktivität L2 ist so gewählt, daß die in Anspruch
6 angegebene Beziehung erfüllt ist. Sie liegt in der Größenordnung von 0,1
bis 500 µH. Die schnelle Diode D läßt den Strom nur in eine Richtung durch
und entkoppelt damit die elektro-mechanischen Schwingungen des Piezotransducers
P von den elektrischen Schwingungen des Gesamtkreises.
Nicht gezeigt ist ein Schaltkreis, bei dem die zusätzliche Induktivität L2 weggelassen
ist. Ein solcher Schaltkreis unterscheidet sich vom Stand der Technik
nur durch die Diode D, erfüllt aber immer noch die erfindungsgemäße
Aufgabe.
Ebenfalls nicht gezeigt ist ein Schaltkreis, bei dem die Diode D durch eine
sättigbare Induktivität Lsätt ersetzt ist.
Claims (7)
1. Schaltkreis zur Erzeugung von Unipolarpulsen mit einem Piezowandler
(P)
- - so dimensioniert, daß die Strompulsbreite eine definierte, von der Geometrie und den Materialkonstanten des Wandlers abhängige Zeitdauer besitzt, die größer ist als die Pulsbreite der Eigenschwingung des Wandlers,
- - enthaltend mindestens ein zusätzliches Element (Diode D, sättigbare Induktivität Lsätt), das bewirkt, daß der Piezoschwinger (P) mit seiner elektromechanischen Schwingung nach dem ersten Nulldurchgang des elektrischen Strompulses vom übrigen Schaltkreis elektrisch getrennt ist, so daß insbesondere keine Ladung vom Piezoschwinger (P) auf den Kondensator (C1) zurückfließen kann.
2. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pulsbreite des elektrischen Strompulses durch eine gesteuerte Stromquelle
eingestellt wird.
3. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite des Strompulses durch eine zusätzliche Induktivität eingestellt
wird, die in der Größenordnung von 0,1 bis 500 µH liegt.
4. Schaltkreis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Pulsbreite des Strompulses tr
und der Impedanz des Schaltkreises Zq folgende Beziehung besteht:
tr=to+k/Zqwobei to im Bereich von 0-10 µsec liegt und k eine Konstante in der
Größenordnung von 1 mΩ ist.
5. Schaltkreis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strombreite durch einen RLC-Kreis eingestellt
ist (C=Kapazität des Kreises, L=Induktivität), wobei die Konstante
k folgenden Wert hat:
k=(π/2 · -to) · .
6. Schaltkreis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrischen Pulse eine charakteristische
Breite von 0,1 bis 10 µsec haben.
7. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stromanstiegsgeschwindigkeit langsamer ist als die Anstiegsflanke
der mechanischen Eigenschwingung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904023856 DE4023856A1 (de) | 1990-07-27 | 1990-07-27 | Schaltkreis fuer einen piezowandler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904023856 DE4023856A1 (de) | 1990-07-27 | 1990-07-27 | Schaltkreis fuer einen piezowandler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4023856A1 true DE4023856A1 (de) | 1992-02-06 |
Family
ID=6411110
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904023856 Withdrawn DE4023856A1 (de) | 1990-07-27 | 1990-07-27 | Schaltkreis fuer einen piezowandler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4023856A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4446430A1 (de) * | 1994-12-23 | 1996-06-27 | Siemens Ag | Treiberschaltung für einen piezoelektrischen Ultraschallwandler |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3328907A1 (de) * | 1983-08-10 | 1985-02-28 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Anregeschaltung fuer piezoelektrische schallgeber |
DE3414356A1 (de) * | 1984-04-16 | 1985-10-17 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur daempfung von stoerfrequenzen bei piezoelektrischen wandlern |
DE3505478A1 (de) * | 1985-02-16 | 1986-08-21 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | Verfahren und schaltungsanordnung zum betrieb eines piezokeramischen elektro-akustischen wandlers |
-
1990
- 1990-07-27 DE DE19904023856 patent/DE4023856A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3328907A1 (de) * | 1983-08-10 | 1985-02-28 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Anregeschaltung fuer piezoelektrische schallgeber |
DE3414356A1 (de) * | 1984-04-16 | 1985-10-17 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur daempfung von stoerfrequenzen bei piezoelektrischen wandlern |
DE3505478A1 (de) * | 1985-02-16 | 1986-08-21 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | Verfahren und schaltungsanordnung zum betrieb eines piezokeramischen elektro-akustischen wandlers |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE4446430A1 (de) * | 1994-12-23 | 1996-06-27 | Siemens Ag | Treiberschaltung für einen piezoelektrischen Ultraschallwandler |
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8130 | Withdrawal |