DE4022067C2 - Kinematik für eine Flugzeugtür - Google Patents
Kinematik für eine FlugzeugtürInfo
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- Power-Operated Mechanisms For Wings (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kinematik nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Flugzeugtüren sollen einerseits während des Betriebes fest
geschlossen sein und alle auftretenden Belastungen sicher
aufnehmen, andererseits sollen sie aber auch im Notfall
schnell und auf einfache Weise zu öffnen sein. Beim Schließen
einer Flugzeugtür wird diese gegenüber der Rumpfstruktur in
eine formschlüssige Position gebracht und verriegelt. Falls
das betreffende Flugzeug eine Druckkabine aufweist, hat die
Tür während des Fluges dem Kabineninnendruck standzuhalten.
Es gibt im wesentlichen zwei Prinzipien, wonach unter
Innendruck stehende Flugzeugtüren ausgebildet sein können:
Eine nach dem Anlageprinzip ausgebildete Tür weist an ihren
seitlichen Rändern Anlagebeschläge auf, die sich in geschlos
sener Position der Tür an entsprechende rumpfseitige Beschlä
ge anlegen, so daß die von innen auf die Tür wirkenden Kräfte
auf die Rumpfstruktur übertragen werden. Eine derartige Tür
muß zum Öffnen angehoben werden, um die Anlagebeschläge für
eine nach außen gerichtete Öffnungsbewegung freizugeben. Die
US-PS 4,720,065 zeigt eine solche Tür. Dabei ist die inner
halb der Tür angeordnete Kinematik so ausgebildet, daß die
über einen auf der Innenseite der Tür angeordneten Handhebel
eingeleitete Bedienungsbewegung auf eine Anhebewelle, eine
Schließklappe und eine Notrutschenverriegelung übertragen
wird. Mittels der Anhebewelle wird das beim Öffnen bzw.
Schließen erforderliche Anheben bzw. Absenken der Tür bewerk
stelligt.
Eine nach dem Knebelprinzip ausgebildete Tür weist an ihren
seitliche Rändern drehbare Knebel auf, die beim Einschwenken
der Tür längs zur Schwenkbewegung stehen und in rumpfseitige
Aufnahmen eintreten. Zum Schließen dieser Tür werden die
Knebel dann innerhalb der Aufnahmen quer gestellt, wodurch
auch hier Formschluß erreicht wird. Bei bekannten Türen
beider Prinzipien werden die entsprechenden Bedienungsmaß
nahmen wie Schließen, Verriegeln, Aktivieren einer Notrutsche
und die entgegengesetzten Maßnahmen, von Hand ausgeführt. Die
zur Durchführung der türseitigen Funktionen benötigte
Kinematik ist sehr komplex und weist eine Vielzahl von
Wellen, Lagern, Hebeln, Gelenken sowie einen Kurventrieb auf.
Bei Flugzeugtüren, die sowohl nach dem Anlageprinzip als auch
nach dem Knebelprinzip ausgebildet sind, ergeben sich infolge
der besagten Vielzahl mechanischer Elemente recht hohe
Herstellkosten. Das Öffnen und Schließen der Flugzeugtüren
geschieht üblicherweise per Hand. Es werden jedoch zunehmend,
zunächst bei größeren Flugzeugtüren, Lösungen mit Elektromo
toren bekannt.
So zeigt beispielsweise die US 4,497,462, ein nach außen zu
öffnendes Frachtladetor, das durch zwei Elektromotoren
betätigt wird. Damit wird das Tor nicht mehr von Hand sondern
durch die Motoren geöffnet. Der bisher übliche Gewichtsaus
gleich mittels Federn zur Reduzierung des Kraftbedarfs zum
Öffnen des Tores entfällt durch diese Maßnahme. Ein weiterer
Elektromotor, in Form eines Linearmotors wirkt über einen
Hebel auf eine mit seitlichen Kurbeln versehene Anhebewelle
des Tores so ein, daß auch das Anheben zum Öffnen des Tores
durch Motorkraft erfolgt. Hier werden alle anderen zum Öffnen
und Schließen der Tür erforderlichen internen Funktionen auch
weiterhin durch übliche Maschinenelemente wie Hebel, Wellen,
Stangen, Nocken, Kurvenscheiben usw. ausgeführt. Eine
wesentliche Reduzierung der Anzahl mechanischer Elemente
ergibt sich hierbei nicht.
Die EP 0 321 994 A2, zeigt eine Flugzeugtür innen mit einem
Hebel zum manuellen Öffnen und Schließen der Tür und einer
automatischen Verriegelung, die anhand einer entsprechenden
Schaltlogik aktiviert wird. Hierbei werden die logischen
Ausgangssignale eines sog. Luft/Boden-Systems, eines Kreisel-
Systems und eines Staudruck-Systems der Schaltlogik
zugeführt, die je nach Sachlage ein lock- oder unlock-Signal
liefert. Aufgrund dieses Signals wird dann ein Relais
betätigt, wodurch ein Verriegelungsmechanismus, im
wesentlichen bestehend aus einem Elektromotor und einem
Elektromagneten, ein- oder ausgeschaltet wird. Wenn sich das
Flugzeug in der Luft befindet, wird der Verriegelungsmecha
nismus eingeschaltet, wodurch dieser die Welle des inneren
Hebels blockiert, und die Tür nicht mehr geöffnet werden
kann. Auch durch diesen Motor werden keine Machinenelemente
wie Hebel, Wellen, Stangen, Nocken, Kurvenscheiben usw.
eingespart.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Kinematik derart auszubilden, daß sich diese
durch
- - eine deutlich reduzierte Anzahl mechanisch wirksa mer Elemente,
- - eine wesentliche Senkung der Herstellkosten sowie
- - eine im wesentlichen mechanisierte Wirkungsweise auszeichnet.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kinematik
dadurch gelöst, daß mindestens einige der für die Funktionen
des Einschwenkens, Schließens, und Verriegelns sowie für die
umgekehrten Funktionen vorgesehenen Elektromotoren als
programmsteuerbare Schrittmotoren ausgebildet sind.
Dabei ist insbesondere von Vorteil, daß außer der Reduzierung
der Herstellkosten und einer erleichterten Bedienung auch eine
Reduzierung des Baugewichts erreicht wird.
Diese Reduzierung des Gewichts ergibt sich daraus, daß die
genannten Maschinenelemente entfallen und die statt dessen
eingebauten Elektromotoren aufgrund neuer Materialien sehr klein
und leicht sind. Eine günstige Auswirkung auf das Gewicht der
erfindungsgemäß ausgerüsteten Tür besteht darin, daß infolge des
motorischen Antriebs besondere Einrichtungen zur Schaffung eines
Gewichtsausgleichs entfallen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und in der
Beispielbeschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. eine Übersichtsdarstellung einer Kinematik
für eine Flugzeugtür,
Fig. 2 den Schnitt II-II nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht einer Passagiertür nach dem Knebel
prinzip und
Fig. 4 den Schnitt IV-IV nach Fig. 3.
Die Fig. und 2 zeigen eine nach dem Anlageprinzip ausgebilde
te Passagiertür 1 in geschlossener und verriegelter Position.
Dabei ist die Tür in Fig. vom Rumpfinneren her gesehen,
wobei die umgebende Rumpfstruktur und die Innenverkleidung der
Tür weggelassen sind. Diese Tür besteht aus dem Strukturbau
teil 2 mit den weiter unten beschriebenen Funktionseinbauten
sowie den Anlenkelementen, wodurch die Tür 1 mit der hier nicht
gezeigten Rumpfstruktur gelenkig verbunden ist. Von den Anlenk
elementen ist hier der Traglenker 3 gezeigt, der das Gewicht der
Tür bei deren Aus- und Einschwenken aufnimmt. Der Traglenker 3
ist um eine rumpffeste Achse 4 schwenkbar gelagert. Zum Schwen
ken des Traglenkers 3 um die Achse 4 ist rumpfseitig ein
Elektromotor 5 angeordnet. Türseitig weist der Traglenker 3 zwei
Kreuzgelenke 6 und 7 auf, in denen jeweils ein um eine türfeste
horizontale Achse schwenkbarer Dreieckslenker angreift. Diese
Dreieckslenker bilden mit dem Traglenker 3 und der Struktur 2
der Tür ein Gelenkviereck in Form eines Parallelogramms,
wodurch die Tür beim Anheben gegenüber dem Traglenker exakt
geführt ist. Zum Anheben bzw. Absenken der Tür ist ein weiterer
Elektromotor 8 vorgesehen, der abgestützt gegen die Türstruktur,
über eine Schubstange auf den unteren Dreieckslenker so
einwirkt, daß dieser um seine türfeste Achse nach oben und unten
geschwenkt wird, was schließlich ein Anheben bzw. Absenken der
Tür zur Folge hat. Im oberen Türbereich sind zwei Verriegelungs
haken 9 und 10 angeordnet, die um eine türfeste horizontale
Achse 11 schwenkbar gelagert sind und in verriegeltem Zustand in
entsprechende rumpffeste Gegenelemente eingreifen. Zur Betäti
gung der Verriegelungshaken 9,10 ist jeweils ein Elektromotor 12
und 13 vorgesehen. Im unteren Türbereich befinden sich zwei
jeweils um eine vertikale Achse 14 bzw. 15 schwenkbare Notrut
schenhebel 16 und 17. Die Betätigung der Notrutschenhebel 16 und
17 erfolgt jeweils mittels eines Motors 18 bzw. 19. In Fig 2 ist
der untere um die türfeste Achse 21 schwenkbare Dreieckslen
ker 20 gezeigt. Dieser ist im Punkt 21 am Traglenker 3 angelenkt
und über die Achse 22 hinaus bis zum Gelenkpunkt 23 verlängert,
in dem der Spindeltrieb 24 des Motors 8 angreift. Damit sind
alle Bewegungen der Tür 1 mittels der vorgenannten Elektromoto
ren ausführbar. Da die Motoren 5, 8, 12, 13, 18, 19, als Schrittmotoren ausge
bildet sind, können sie aufgrund entsprechender
abgespeicherter Programme so angesteuert werden, daß jeweils die gerade
erforderlichen Operationen ablaufen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine nach dem Knebelprinzip arbeitende
Passagiertür 25, im wesentlichen bestehend aus der Struktur 26,
einem Traglenker 27 mit einer rumpfseitigen Achse 28 und einer
türseitigen Achse 29, wobei an der Struktur 26 eine obere
Verkürzungsklappe 30 und eine untere Verkürzungsklappe 31
angelenkt ist. Auch hierbei werden alle zum Öffnen bzw. Schlie
ßen der Tür erforderlichen Operationen von Elektromotoren
ausgeführt. So ist zur Betätigung des Traglenkers 27 zum
Schwenken um die Achse 28 ein rumpfseitiger Motor 32 vorgesehen.
Dabei geschieht die Steuerung der Relativbewegung der Tür 25
gegenüber dem hier nicht gezeigte Flugzeugrumpf mittels eines
weiteren Motors 32a. Die Betätigung der Verkürzungsklappen 30,31
geschieht mittels strukturfester Stellmotoren 33 und 34, die
jeweils einen Spindeltrieb 35 bzw. 36 antreiben. Die Spindel
triebe 35 und 36 wirken ihrerseits über Gelenkpunkte 37 und 38
auf die Verkürzungsklappen 30,31 ein. Die Tür 25 weist vier
hier nicht sichtbare Knebel auf, die wie eingangs dargelegt, die
Verriegelung der Tür bewerkstelligen. Für jeden dieser Knebel
ist ein eigener Elektromotor 39,40,41 und 42 vorgesehen. Zur
Abgabe der erforderlichen Drehmomente bzw. Stellkräfte sind alle
hier genannten Elektromotoren mit Getrieben versehen, wodurch
eine Übersetzung ins Langsame erreicht wird. Hierzu dienen
beispielsweise die erwähnten Spindeltriebe. Im Falle der
Elektromotoren 39 bis 41 sind entsprechende Zahnradgetriebe
vorgesehen. Im unteren Bereich der Tür 25 sind zwei weitere
Stellmotoren angeordnet, die die Betätigung der Notrutschenme
chanik 45,46 übernehmen. Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich,
daß aufwendige Maschinenelemente durch relativ kleine Elektromo
toren ersetzt werden können. Voraussetzung hierfür ist natür
lich, daß die Motoren exakt die erforderlichen Bewegungen
ausführen. Diese Exaktheit elektromotorischer Bewegungen ist mit
den bekannten Maßnahmen der rechnergesteuerten Automation
problemlos realisierbar. Die Motoren 39
bis 42 sind als Schrittmotoren ausgebildet und können bei
Verwendung eines entsprechenden Programms gleichzeitig eine
bestimmte Anzahl von Umdrehungen ausführen, um die betreffenden
Knebel in die erforderliche Stellung zu bringen. Aufgrund dieser
steuerungstechnischen Möglichkeiten ist der Traglenker 27 als
künstliches Parallelogramm ausgebildet. Dabei wird während des
Öffnungsvorganges der jeweilige Drehwinkel des Traglenkers 27 um
die rumpffeste Achse 28 ermittelt und aufgrund eines entspre
chenden Programms ein Steuersignal für den Motor 32a derart
ermittelt, daß dieser die Tür gegenüber dem Traglenker 27 immer
so schwenkt, daß diese während des Ausschwenkens mittels des
Traglenkers 27 selbst keine Drehung erfährt.
Claims (10)
1. Kinematik für eine Flugzeugtür, die zum Öffnen nach außen
geschwenkt und zum Schließen in die Rumpfstruktur eingeschwenkt
und dann in eine formschlüssige Position gegenüber der Rumpf
struktur gebracht wird, wobei die Übertragung der aus dem
Kabineninnendruck resultierenden Kräfte über Anlagebeschläge
oder über Knebel erfolgt und die Tür während des Schwenkvorgan
ges durch einen Traglenker mit einem rumpfnahen und einem
türnahen Ende gehalten wird und Elektromotoren zur Durchführung
bestimmter Bewegungen angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der
für die Funktionen des Einschwenkens, Schließens und Verriegelns
sowie für die umgekehrten Funktionen vorgesehenen Elektromotoren
(5, 8, 12, 13, 18, 19, 32, 32a, 35, 36, 43, 44) als programmsteuerbare
Schrittmotoren ausgebildet sind.
2. Kinematik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zum Ein- und Ausschwenken der Tür (1, 25) ein Elektro
motor (5, 32) vorgesehen ist, der mit einem Traglenker (3, 27)
derart in Wirkverbindung steht, daß dieser an seinem rumpfnahen
Ende mittels des Elektromotors (5, 32) um eine rumpffeste
Achse (4, 28) schwenkbar ist.
3. Kinematik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Elektromotor (8) vorgesehen ist, der
mit dem Traglenker (3, 27) und der Tür (1, 25) derart in Wirkver
bindung steht, daß diese mittels des Elektromotors (8) gegenüber
dem Traglenker (3, 27) anheb- und absenkbar ist.
4. Kinematik nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Tür (1, 25) gegenüber dem Traglenker (3,27)
mittels eines Parallelogramms geführt ist und der Elektromo
tor (8) über einen Spindeltrieb (24) auf das Parallelogramm
wirkt.
5. Kinematik nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß im oberen Bereich der Tür (1, 25)
zwei Elektromotoren (12, 13) zur Betätigung von Verriegelungs
haken (9, 10) vorgesehen sind.
6. Kinematik nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß im unteren Bereich der Tür (1, 25)
zwei Elektromotoren zur Betätigung von Notrutschenhebeln (16, 17)
vorgesehen sind.
7. Kinematik nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Traglenker (27) an seinem
türnahen Ende eine annähernd vertikale Achse (29) aufweist und
ein Elektromotor (32a) derart vorgesehen ist, daß die Tür (25)
mittels des Elektromotors (32a) gegenüber dem Traglenker (27) um
die Achse (29) schwenkbar ist.
8. Kinematik nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Struktur (26) der Tür (25)
an ihren seitlichen Kanten jeweils mindestens zwei Knebel
aufweist, wobei je Knebel ein Elektromotor (39 bis 41) vorgese
hen ist, wodurch der jeweilige Knebel in Öffnungs- bzw. Schließ
stellung drehbar ist.
9. Kinematik nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß im oberen und im unteren
Bereich der Tür (25) je eine Verkürzungsklappe (30, 31) um eine
annähernd horizontale Achse schwenkbar gelagert ist und je
Verkürzungsklappe (30,31) ein Elektromotor (35, 36) zur Betäti
gung der Verkürzungsklappen (30, 31) vorgesehen ist.
10. Kinematik nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einige der Elektro
motoren (5, 8, 12, 13, 18, 19, 32, 32a, 35, 36, 43, 44) mit einem
Zahnradgetriebe versehen sind, wodurch eine Übersetzung ins
Langsame erreicht wird.
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