DE19730918C2 - Verriegelungsvorrichtung für Türen - Google Patents
Verriegelungsvorrichtung für TürenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung
für Türen, insbesondere für Kabinentüren, von Verkehrs
flugzeugen, bestehend aus im Randbereich der Tür ange
ordneten Abstandshaltern, die an diesen zugeordneten
Aufnahmen zur Anlage bringbar sind, wobei die Abstands
halter in Richtung auf die Aufnahmen verstellbar ausge
bildet, in Verriegelungsrichtung verschieblich gelagert
und durch eine Antriebseinrichtung beaufschlagbar sind.
Verriegelungsvorrichtungen dieser Art, die als Mehr
punktlagerung für Türen dienen, sind für den Flugzeug
bau unter anderem aus der EP 01 88 825 A2 sowie der
US 41 99 120 bekanntgeworden. Bei diesen bekannten
Verriegelungsvorrichtungen, bei denen eine Vielzahl
von Abstandshaltern und mit diesen zusammenwirkenden
Aufnahmen weitgehend gleichmäßig zu beiden Seiten der
Tür bzw. des Rahmens verteilt angeordnet sind, erfolgt
die Verriegelung der Kabinentür unter anderem dadurch,
daß die Tür in der Endphase des Schließvorganges abge
senkt wird, wobei die Abstandshalter an den ihnen zuge
ordneten Aufnahmen anliegen und die Kabinentür gegen
eine nach außen gerichtete Bewegung sichern.
Abstandshalter und Aufnahmen wirken dabei gleichsam wie
ein System von Beschlägen und Gegenbeschlägen, durch
das eine Mehrpunktlagerung der Kabinentür erreicht
wird. Wichtig bei dieser Art der Verriegelung ist, daß
die Lagerkräfte auf alle derartigen Lagerpunkte der Tür
möglichst gleichmäßig verteilt sind. Dies wird bei den
bekannten Verriegelungsvorrichtungen dadurch erreicht,
daß jeweils einer der an der Verriegelung beteiligten
Partner, in der Regel der Abstandshalter, einstellbar
ausgebildet ist. So stellt es eine bekannte Maßnahme
dar, derartige Abstandshalter als mit einem Außen
gewinde versehene Tragbolzen auszubilden, die in einer
ebenfalls mit einem Gewinde versehenen Halterung ange
ordnet sind und die durch Verdrehen in Richtung auf die
Aufnahme bzw. von dieser weg bewegt werden können. Auf
diese Weise kann bei einer Überprüfung des Flugzeuges
die bekannte Verriegelungsvorrichtung nachjustiert
werden.
Anstelle dieser manuellen Justiereinrichtung ist aus
der EP 01 33 082 A1 im Zusammenhang mit einer
Sicherungsvorrichtung gegen das Öffnen einer unter
Innendruck stehenden Tür von außen eine Anordnung
bekanntgeworden, bei der verschieblich gelagerte
Abstandshalter durch eine Antriebseinrichtung
beaufschlagbar sind. Weiterhin ist aus der
EP 04 65 785 A1 eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff
bekanntgeworden, bei der den einzelnen Abstandhaltern
jeweils elektrische Stellmotoren zugeordnet sind, um
diese in ihre Verriegelungsstellung zu verfahren.
Schließlich ist aus der US 31 13 352 eine Verriege
lungsvorrichtung bekanntgeworden, bei der die Türver
riegelung über Kolben herbeigeführt wird, die durch ein
Druckfluid beaufschlagbar sind. All diesen bekannten
Einrichtungen ist gemeinsam, daß eine Justierung der
Abstandshalter vor Beginn einer Flugmission und indivi
duell erfolgt und daß die Abstandshalter dann im so
fixierten Zustand nach dem Schließen der Tür zur Anlage
kommen.
Als nachteilig erweist sich dabei, daß sich der Rumpf
eines Flugzeuges durch unterschiedliche Beladung, durch
Flugmanöver oder auch durch Unebenheiten am Boden ver
winden kann, wobei sich diese Verformungen auch auf die
Kabinentürrahmen übertragen können. Dies kann dazu
führen, daß einige der Lagerpunkte wesentlich stärker
beaufschlagt werden als andere oder, im Extremfall, daß
einige dieser Lagerpunkte so weit entlastet werden, daß
an diesen angebrachte Sensoren fälschlicherweise eine
nicht vollständig geschlossene Tür melden und unter
Umständen einen Abbruch des Fluges verursachen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verriegelungsvor
richtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
sie jederzeit auch bei geschlossener und unter
Belastung stehender Tür das Auftreten von Belastungs
spitzen an einzelnen Abstandshaltern zuverlässig ver
hindert.
Die Erfindung löst diese Aufgabe, indem sie vorsieht,
daß bei einer derartigen Vorrichtung die
Antriebseinrichtungen für die einzelnen Abstandshalter
über Mittel miteinander verbunden sind, die ständig
eine selbsttätige gleichmäßige Verteilung der Anlage
kräfte aller Abstandshalter sicherstellen. Dadurch
ergibt sich eine stets gleichmäßige Verteilung der
Lagerkräfte auf die einzelnen Tragbolzen, durch die
auch extreme Beanspruchungen besser abgefangen werden
können. Da somit die Auslegungslasten aufgrund der
stets gewährleisteten optimalen Mehrpunktlagerung
wesentlich niedriger angesetzt werden können, können
sowohl die verwendeten Verriegelungselemente als auch
die Türkonstruktionen bei gleicher Gesamtbeanspruchung
wesentlich schwächer dimensioniert werden, und es läßt
sich somit eine erhebliche Gewichtsersparnis erzielen.
Der Belastungsausgleich zwischen den einzelnen Ver
riegelungselementen kann dabei sowohl mechanisch als
auch hydraulisch oder pneumatisch herbeigeführt werden.
Es ist aber auch möglich, eine gleichmäßige Lastver
teilung über eine Kombination aus elektrischen bzw.
elektronischen Sensoren und von diesen beaufschlagten
Aktuatoren vorzusehen. Der Einsatzbereich der er
findungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung ist zwar
keinesfalls auf die Luftfahrttechnik beschränkt, jedoch
ergeben sich insbesondere hier Vorteile in Zusammenhang
mit einem Einsatz in zukünftigen Generationen von Groß
raumflugzeugen, bei denen die Zellenstruktur zunehmend
flexibler und damit stärker verformbar ausgelegt werden
wird. Somit ist auch ein Einsatz für Frontladerahmen
mit Traglastausgleich einer Vielpunktauflage möglich.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der
Kabinentür eines Verkehrsflugzeuges sowie
eines Teils des Türrahmens,
Fig. 2 eine Detaildarstellung einer Verriege
lungseinheit und
Fig. 3 bis 7 prinzipskizzen verschiedener Verriege
lungselemente.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung handelt es sich um
eine geöffnete Kabinentür 1 eines Verkehrsflugzeuges,
die mittels zweier Halterungen 2 und 3 zum Öffnen nach
oben und außen verschwenkt worden ist. Die Halterungen
2 und 3 sind an einem mit der Struktur des Flugzeuges
verbundenen Rahmen 4 angebracht, der außerdem mit einer
Vielzahl von Aufnahmen 5 versehen ist. Diese Aufnahmen
5 sind gleichmäßig beabstandet über beide Seiten des
Türrahmens 4 verteilt angeordnet und wirken zusammen
mit als Tragbolzen ausgebildeten Abstandshaltern 6, die
an beiden Seitenflächen der Tür 1 in gleichen Ab
ständen angebracht sind und die zusammen mit den Auf
nahmen 5 jeweils Verriegelungseinheiten bilden.
In Fig. 2 ist der Aufbau einer derartigen Verriege
lungseinheit, wie sie dem bekannten Stand der Technik
entspricht, im Detail dargestellt. Die Abbildung zeigt
in einer Draufsicht einen horizontalen Schnitt durch
den Spaltbereich zwischen einer geschlossenen
Kabinentür 1 und einem diese umgebenden Rahmen 4
zusammen mit einer aus Aufnahme 5 und Abstandshalter 6
bestehenden Verriegelungseinheit. Während Aufnahme 5
einen fest mit dem Rahmen 4 und über diesen mit der
Struktur des Flugzeuges verbundenen Anschlagpunkt
bildet, ist der Abstandshalter 6, wie eingangs be
schrieben, in Richtung auf die Aufnahme 5 einstellbar
ausgebildet. Im Fall der hier dargestellten bekannten
Verriegelungsvorrichtung ist diese Einstellbarkeit über
eine Gewindeführung sowie eine Kontermutter 7 gegeben.
Der Abstandshalter 6 muß dabei während einer Wartung
des Flugzeuges so eingestellt werden, daß er bei
geschlossener Tür an der Aufnahme 5 anliegt und ein in
die Tür 1 eingelegtes Dichtungsband fest gegen eine
entsprechende Anlage 9 des Rahmens 4 drückt.
Im Gegensatz zu dieser bekannten Anordnung weisen die
in den Fig. 3 bis 7 dargestellten Verriegelungsvor
richtungen das gemeinsame Merkmal auf, daß die jeweils
verwendeten Abstandshalter nach einmal erfolgter Ein
stellung nicht starr, sondern in Richtung auf die mit
diesen zusammenwirkenden Aufnahmen beweglich gehaltert
sind. Zudem sind sie derart miteinander gekoppelt, daß
eine gleichmäßige Verteilung der Türhaltekräfte auf
alle Lagerpunkte gewährleistet ist. Dies ist bei dem in
Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch
gewährleistet, daß Abstandshalter 15, 16 derart in
Ausnehmungen 12, 13 einer zu verriegelnden Tür 11 einge
setzt sind, daß sie gleichsam wie die Kolben von
Hydraulikzylindern durch ein Druckfluid beaufschlagt
werden, das sich in den Ausnehmungen 12, 13 sowie in
einem die einzelnen Ausnehmungen miteinander verbinden
den System von Hydraulikleitungen 14 befindet. Das
Druckfluid kann aus einer Flüssigkeit, einem Gas oder
aber aus einer druckfesten Knetmasse bestehen.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
werden Abstandshalter 25, 26 statt durch ein Druckfluid
durch eine Vielzahl von Kugeln 27 aus einem Werkstoff
hoher Festigkeit beaufschlagt. Diese Kugeln 27 können
dabei entweder in ihrem Durchmesser so gewählt sein,
daß sie gleichsam wie eine Kette das sie umschließende
Leitungssystem 24 ausfüllen, sie können aber auch in
Form eines feinverteilten Kugelgrieses Verwendung
finden.
Die Fig. 5 und 6 zeigen zwei Ausführungsbeispiele,
bei denen die Lastübertragung zwischen einzelnen Ab
standshaltern 35, 36 bzw. 45, 46 auf mechanische Weise
erfolgt. Im Fall der Anordnung gemäß Fig. 5 geschieht
dies durch Seilzüge 31, die über Umlenkrollen 32
geführt sind und die mit Spiralfedern 33, 34 zusammen
wirken, die die Abstandshalter 35, 36 umgeben. Bei der
in Fig. 6 dargestellten Anordnung erfolgt die Lastüber
tragung mittels Stoßstangen 42, deren abgeschrägte End
bereiche mit keilförmig ausgebildeten Flächen der Ab
standshalter 45, 46 zusammenwirken und die durch
Führungen 43 an einer Tür 41 gehaltert sind.
Schließlich zeigt Fig. 7 ein letztes Ausführungs
beispiel, bei dem der Lastausgleich zwischen den ein
zelnen Abstandshaltern durch eine elektronische Rege
lungseinrichtung herbeigeführt wird. In diesem Fall
sind in die Abstandshalter 55, 56 jeweils Drucksensoren
52, 53 integriert, deren Meßsignale einer zentralen
Steuereinheit 54 zugeführt werden. Diese beaufschlagt
an den einzelnen Abstandshaltern 55, 56 angeordnete
Schrittmotoren 57, 58, die ihrerseits über entsprechende
Getriebeeinheiten 59, 60 die Ausfahrposition der
Abstandshalter 55, 56 in bezug auf eine Tür 51
verändern.
Insbesondere diese letztgenannte Anordnung ermöglicht
ein gezieltes, beispielsweise nach einem festen Algo
rithmus vorgegebenes Ansteuern der einzelnen Abstands
halter auch nach einer vorgegebenen Lastverteilungs
funktion. Selbstverständlich ist es abweichend von den
vorangehend beschriebenen Anordnungen im Rahmen der
Erfindung auch möglich, die Abstandshalter statt an der
Tür in den Seitenbereichen der Türrahmen vorzusehen und
stattdessen die feststehenden Aufnahmen an der Tür
anzuordnen.
Selbstverständlich ist es möglich dieses Prinzip auch
für Frachtladerahmen einzusetzen und einen Traglastaus
gleich einer Vielpunktauflage durchzuführen.
Claims (9)
1. Verriegelungsvorrichtung für Türen, insbesondere
für Kabinentüren, von Verkehrsflugzeugen, bestehend
aus im Randbereich der Tür angeordneten Abstands
haltern, die an diesen zugeordneten Aufnahmen zur
Anlage bringbar sind, wobei die Abstandshalter in
Richtung auf die Aufnahmen verstellbar ausgebildet,
in Verriegelungsrichtung verschieblich gelagert und
durch eine Antriebseinrichtung beaufschlagbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrich
tungen (14, 24, 27, 31, 32, 42, 54, 57-60) für die ein
zelnen Abstandshalter (15, 16, 25, 26, 35, 36, 45, 46,
55, 56) über Mittel miteinander verbunden sind, die
ständig eine selbsttätige gleichmäßige Verteilung
der Anlagekräfte aller Abstandshalter (15, 16, 25,
26, 35, 36, 45, 46, 55, 56) vornehmen.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(15, 16, 25, 26, 35, 36, 45, 46, 55, 56) kraftschlüssig mit
einander gekoppelt sind.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2 dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplung über ein Hydrau
liksystem (14) erfolgt.
4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplung pneumatisch er
folgt.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplung über eine druck
feste pastöse Masse erfolgt.
6. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplung über beweglich
Kugeln (27) erfolgt.
7. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplung über ein System
aus Seilzügen (31) und Umlenkrollen (32) erfolgt.
8. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplung über Schubstangen
(42) erfolgt.
9. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
(55, 56) über eine sensorbeaufschlagte Steuerungs
einheit (54) miteinander verbunden sind.
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- 1997-07-18 DE DE1997130918 patent/DE19730918C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AIRBUS GMBH, 21129 HAMBU |
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D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: EADS AIRBUS GMBH, 21129 HAMBURG, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AIRBUS DEUTSCHLAND GMBH, 21129 HAMBURG, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AIRBUS OPERATIONS GMBH, 21129 HAMBURG, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |