DE4021990C2 - Verfahren zur Herstellung eines Permanentmagneten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines PermanentmagnetenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Permanentmagneten mit einem Aggregat von miteinander verbundenen
Legierungsflocken, die aus einer instabilen Legierung stammen, welche
durch die chemische Formel RxTM100-x-yBy ausgedrückt wird, wobei
es sich bei R um Nd und/oder Pr und bei Tm und Fe oder Fe, das teilweise
durch Co ersetzt ist, handelt und x den Anteil von R in Atom-%
repräsentiert und im Bereich von 13 bis 15 liegt und y den Anteil
von B in Atom-% repräsentiert und im Bereich von 5 bis 7 liegt, und
wobei die Legierung aus einer amorphen Phase und einer magnetischen
Phase R₂TM₁₄B besteht.
Aus der US 48 02 931 ist eine solche flockige Legierung,
die
man durch ein extremes Abkühlverfahren erhält, mit einer
relativ hohen Koerzitivfeldstärke bekannt; sie stellt momentan
einen sehr begehrten Stoff für einen Permanentmagneten
dar. Um diese flockige Legierung zu produzieren, wird
der extreme Abkühlprozeß mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von z. B. 10⁴°C/s oder höher
durchgeführt,
wobei ein Teil in geschmolzenem Zustand gefroren
ist. Bei dieser so entstandenen flockigen Legierung
handelt es sich um eine instabile Legierung
mit einer amorphen Phase und einer magnetischen
Phase R₂TM₁₄B,
wobei es sich bei R um mindestens ein Metall
der Seltenerden und bei TM entweder um Fe oder Fe,
das teilweise durch Co ersetzt ist, handelt. Falls während
der Herstellung der flockigen Legierung eine Wärmebehandlung
bei einer Temperatur höher als die Kristallisationstemperatur
in beispielsweise Ar-Gas enthaltender
inerter Atmosphäre durchgeführt wird, kann man die
flockige Legierung erhalten, in welcher eine R₂TM₁₄B-
Phase zufällig angehäuft wird. Falls insbesondere die
Korngröße der R₂TM₁₄B-Phase sich auf 40 bis 400 nm einstellt,
kann man die maximale Eigenkoerzitivfeldstärke erhalten.
Dennoch
besitzt die flockige Legierung im allgemeinen eine
Korngröße von 20 bis 30 µm und kann
deshalb nicht direkt als Material für den Permanentmagneten
verwendet werden. Dementsprechend ist es erforderlich,
daß die Legierungsflocken zu
einem Aggregat
verbunden oder zusammengebacken
werden. Als Mittel zum Zusammenbacken der Legierungsflocken
sind z. B. die Verwendung eines geeigneten
synthetischen Harzes, Heißpressen oder ein
zweistufiges Heißpressen denkbar.
Ein aus der bekannten Legierung hergestellten Kunstharzmagnet von 80% relativer Dichte
besitzt eine Restflußdichte
von 6,1 kG, eine Eigenkoerzitivfeldstärke von 15 kOe bei
einem Temperaturkoeffizienten von -0,42%/°C und einem
Curie-Punkt von 310°C. In diesem Fall werden die Flocken
der Legierung durch Anwendung von Kunstharz miteinander
zusammengebacken, und deshalb ist es schwierig,
daß man eine relative Dichte mit Werten von höher als
80% erhält. Dementsprechend können die magnetischen
Eigenschaften des zuvor beschriebenen Kunstharzmagneten
kaum noch verbessert werden.
Andererseits besitzt ein aus der bekannten Legierung hergestellter heißgepreßter Magnet mit einer
relativen Dichte von 98 bis 99%
eine Restflußdichte von 7,9 kG, eine Eigenkoerzitivfeldstärke
von 16 kOe bei einem Temperaturkoeffizienten von
-0,47%/°C und einem Curie-Punkt von 310°C. Deshalb kann
dieser heißgepreßte Magnet im Vergleich zu einem Kunstharzmagneten
höhere magnetische Eigenschaften besitzen.
Ein aus der bekannten Legierung hergestellter zweistufig heißgepreßter Magnet mit einer relativen
Dichte von 98 bis 99%
besitzt eine Restflußdichte von 11,8 kG,
eine Eigenkoerzitivfeldstärke von 13 kOe bei einem Temperaturkoeffizienten
von -0,60%/°C und einen Curie-Punkt
von 310°C. Dieser zweistufig heißgepreßte Magnet kann höhere
magnetische Eigenschaften im Vergleich zu denen des
heißgepreßten Magneten durch Anwendung der zuvor beschriebenen Technik
besitzen, und insbesondere übersteigt
der Wert seiner Restflußdichte den eines gesinterten
Magneten aus Sm-Co, der entsprechend einem pulvermetallurgischen
Verfahren hergestellt worden ist.
Die
Verwendung eines zweistufig heißgepreßten Magneten in
verschiedenen Motoren oder Betätigungsgliedern, welche
gewöhnlich bei einer hohen Temperatur benutzt werden, ist jedoch
begrenzt im Hinblick auf den begrenzten Temperaturwert,
unter dem sie benutzt werden können. Deshalb gibt es
keine andere Möglichkeit, als einen gesinterten Magneten
aus einem Sm und Co enthaltenen Aggregat zu verwenden,
welche teurer als ein Permanentmagnet aus B und
Fe als Hauptkomponenten ist, welcher aus ergiebigen
lichten seltenen Erden wie Nd und Pr hergestellt worden
ist.
Ein herkömmliches Verfahren zur Herstellung des zweistufig
heißgepreßten Magneten besteht darin, die
flockige Legierung, die man durch Anwendung des extremen
Abkühlprozesses erhalten hat und ein Metall der Seltenerden
enthält, in einen Gießhohlraum
zu füllen, der von einer Form aus z. B. Graphit
gebildet und auf etwa 700°C in Ar-Gas enthaltener inerter
Atmosphäre oder im Vakuum vorgewärmt worden ist, sowie
einen Druck aufzubauen, sobald die
Legierungsflocken auf die gewünschte Temperatur durch
Hitzeübertragung aus der Form oder durch Verwendung eine
Hochfrequenz-Heizquelle erhitzt worden sind. Demnach
erfordert dieses Verfahren zur Herstellung eines zweistufig
heißgepreßten Magneten eine Erwärmungstemperatur
von 600 bis 900°C und einen Druck von 1 bis 3 t/cm². Das
nachfolgende Heißpressen wird unter Verwendung einer
Form mit einer relativ großen Oberfläche durchgeführt.
Im allgemeinen erfordert das nachfolgende Heißpressen
eine Erwärmungstemperatur von etwa 700°C und einen Druck
von 0,7 bis 1,5 t/cm². Dieses Verfahren erfordert eine
präzise Steuerung der Erwärmungstemperatur und des angelegten
Druckes in zeitlicher Koordination. Da das
Material auf eine Temperatur höher als die Kristallisationstemperatur
der R₂dTM₁₄B-Phase erwärmt wird, neigt
die R₂TM₁₄B-Phase der Legierungsflocken zu einer
Grobkörnigkeit.
Dementsprechend muß die Korngröße der flockigen
Legierung im Vergleich zur Größe reduziert werden,
die durch die Eigenkoerzitivfeldstärke entsprechend der Zusammensetzung
der Legierung repräsentiert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung eines Permanentmagneten zu
schaffen, das genau steuerbar und einfach genug ist, um
einen Permanentmagneten herzustellen, dessen Restflußdichte
mit Werten von 9 bis 11,3 kG im wesentlichen gleich der oder
höher als die eines gesinterten Magneten aus Sm-Co ist und
dessen Eigenkoerzitivfeldstärke und Temperaturkoeffizient mit
denen des heißgepreßten Magneten vergleichbar sind.
Durch dieses
Verfahren soll es möglich sein, daß ein Permanentmagnet
mit einer gewünschten Form aus einer flockigen Legierung
aus einem Metall der Seltenerden
hergestellt und einen thermisch stabilen Zustand
besitzt und deshalb in einem höheren Temperaturbereich
als die herkömmlichen Magnete verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen die Legierungsflocken,
die unter Anwendung des extremen Abkühlprozesses hergestellt worden sind, aus Flocken einer im
Ungleichgewicht befindlichen Legierung mit einer R₂TM₁₄B-
Phase und einer amorphen Phase und können durch Abkühlen
der Legierung
von einem geschmolzenen Zustand
bei hoher Temperatur mit einer Abkühlgeschwindigkeit von
10⁴°C/s oder höher erhalten werden.
Damit der Wert der Eigenkoerzitivfeldstärke einen praktischen
Wert innerhalb des Bereiches der R₂TM₁₄B-Phase erhält, in
der die Eigenkoerzitivfeldstärke maximal wird, wird vorzugsweise
R aus einem der Metalle der lichten Seltenerden
wie z. B. Nd und/oder Pr ausgewählt, dessen Anteil innerhalb
des Bereiches von 13 bis 15 Atom-% liegt. Falls der
Anteil von R kleiner als 13 Atom-% ist, neigt der Wert
der Eigenkoerzitivfeldstärke dazu abzusinken, begleitet von
einem Absinken der thermischen Stabilität des erfindungsgemäß
hergestellten Permanentmagneten. Falls andererseits
der Anteil von R größer als 15 Atom-% ist, wird
die Restflußdichte des erfindungsgemäß hergestellten
Permanentmagneten sinken. Die Festsetzung des Anteils
von B innerhalb des Bereiches von 5 bis 7 Atom-% ist
wünschenswert, um eine plastische Deformation
zu ermöglichen, die durch Anlegen eines in einer
Richtung wirkenden Druckes und des elektrischen Stromes
hervorgerufen wird.
Die Beaufschlagung des Aggregates mit einem nur in einer
Richtung wirkenden Druck und einem elektrischen Strom
durch zwei Elektroden wird im folgenden beschrieben. Der
an das Aggregat vor der Anlegung des elektrischen Stromes
angelegte Druck muß lediglich ausreichen
um das Aggregat mit dem Elektrodenpaar
elektrisch zu verbinden. Unter dem Druck wird eine
Gleichspannung und/oder eine niederfrequente Spannung an
die Elektroden
angelegt, um eine Entladung zu erzeugen. Anschließend
wird der angelegte Druck erhöht, um eine plastische Deformation
zu bewirken. Gleichzeitig wird
aufgrund des Flusses des elektrischen Stroms zwischen
den Elektroden Joulesche Wärme erzeugt, die das Aggregat erwärmt. Die am Anfang
bewirkte Entladung
erzeugt ein Plasma.
Durch den Effekt eines Ionen-Bombardement aus dem
Plasma lagern sich Gasmoleküle
zwischen den Elektroden an, und eine
an den Flächen des Aggregats niedergeschlagene Oxidschicht wird beseitigt,
so daß der elektrische Strom gleichförmig hindurchfließen
und gleichzeitig eine Diffusion der Atome und
eine plastische Deformation leicht erfolgen kann. Es ist
anzumerken, daß zur Unterdrückung einer Oberflächenoxidierung
das Aggregat im wesentlichen in
einer Vakkuumgebung von 10-1 Torr oder niedriger angeordnet
wird.
Gleichzeitig mit dem Ansteigen des am Aggregat angelegten
Druckes wird durch den Fluß des elektrischen Stromes
durch das Aggregat Joulesche Wärme erzeugt.
Durch Erzeugung Joulescher Wärme
findet die plastische Deformation und die Bindung der
Atome an der Grenzschicht zwischen sämtlichen benachbarten
Legierungsflocken statt.
Damit der Permanentmagnet mit der gewünschten Form entsprechend
der Erfindung hergestellt werden kann, ohne
daß ein Schleifverfahren angewendet wird, kann das Elektrodenpaar
als Stempel in Kombination mit einer geeigneten
Gesenkform oder in Kombination mit einem Kern zur
Bildung eines Hohlraums mit einer gewünschten Form verwendet
werden, wodurch der Permanentmagnet in der Gestalt
eines hohlen Permanentmagneten herzustellen ist.
Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 einen Graph, der die Beziehung zwischen
dem quer zur Richtung eines angelegten Druckes verlaufenden
Querschnittsflächenbereich
eines erfindungsgemäß hergestellten Permanentmagneten
relativ zu dem eines Aggregates
und der Restflußdichte zeigt;
Fig. 2 einen Graph, der die Beziehung zwischen
der relativen Dichte des Aggregates und
der Eigenkoerzitivfeldstärke zeigt;
Fig. 3(a) einen Graph, der die entsprechenden Demagnetisierungskurven
in der axialen
Richtung und in einer Richtung senkrecht
zur axialen Richtung zeigt;
Fig. 3(b) einen Graph, der den Verlauf der Temperatur
in Abhängigkeit einer Demagnetisierungskurve
zeigt; und
Fig. 4 einen Graph, der die Temperaturabhängigkeit
eines nicht-reversiblen Demagnetisierungsfaktors
zeigt.
Legierte Matrizen (NdxFe100-x-y-zCoyBz) der in Tabelle 1 gezeigten
Aggregate a, b, c, d, e
und f wurden durch Anwendung einer Hochfrequenz-Erwärmungstechnik
in einer Ar-Gas-Atmosphäre erhitzt, um
einen geschmolzenen Zustand bei hoher Temperatur zu
erreichen, und anschließend auf eine einzelne Walze
gesprüht, die aus Cu besteht und mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 50 m/s angetrieben wird, um
entsprechende, ein Metall der Seltenerden
enthaltende Legierungsflocken mit einer
Dicke von etwa 20 µm herzustellen. Die Koerzitivfeldstärke
der Legierungsflocken jeder Zusammensetzung a bis f
betrug etwa 3 bis 6 kOe bei einer Magnetisierung auf 50 kOe
durch Anlegung eines Impulses.
Die Legierungsflocken jedes Aggregates a bis f
wurden nacheinander in geeigneter Form auf eine Korngröße
von 53 bis 530 µm pulverisiert und anschließend
bei 700°C in der Ar-Gas-Atmosphäre wärmebehandelt, um
Legierungsflocken a′, b′, c′, d′, e′ und
f′ zu erzeugen. Die Werte der Koerzitivfeldstärke der Legierungsflocken
jedes Aggregates a′ bis f′ bei einer
Magnetisierung auf 50 kOe durch Anlegung eines Impulses
sind nachfolgend in Tabelle 2 aufgeführt.
Die Legierungsflocken jedes Aggregates werden in
entsprechende zylindrische Hohlräume mit einem Innendurchmesser
von 7,3 mm, 12 mm, 14 mm, 16 mm und 19 mm
gefüllt, wobei jeder Hohlraum von zwei Graphit-Elektroden
und einer Gesenkform gebildet wird, gefolgt von der
Anlegung eines Druckes von 300 kp/cm² durch die Elektroden,
damit ein elektrischer Strom direkt über diese
für 12 bis 20 Sekunden in einer Vakuum-Umgebung von 10-1
bis 10-2 Torr fließen kann. Bei jeder Elektrode liegt
ρ/S · C auf einem Wert von 10-3, und die Stromdichte betrug
400 bis 480 A/cm² im axial-horizontalen Bereich.
Die Legierungsflocken in jedem Hohlraum zeigen ein Ansteigen
der Temperatur als Folge Joulescher Wärme,
die durch Anlegung des Druckes und des elektrischen
Stromes hervorgerufen wird. Obwohl zu dieser Zeit eine
plastische Deformation und ein direktes Verbinden der
Legierungsflocken miteinander fortschreitet, wird die
Zufuhr des elektrischen Stromes dann unterbrochen, wenn
die relative Dichte noch gering ist, wodurch sie abkühlen
können, um ein entsprechendes zylindrisches Aggregat
zu bilden, in dem die Legierungsflocken miteinander zusammengebacken
sind und deren ρ/S · C-Wert innerhalb des
Bereiches von 10-4 bis 10-5 liegt.
Anschließend wurde jedes Aggregat in einem zylindrischen
Hohlraum mit einem Innendurchmesser von 20 mm angeordnet,
welcher aus einer Gesenkform
Graphit-Elektroden mit einem ρ/S · C-Wert von
10-3 gebildet ist, gefolgt von der Anlegung eines Druckes
von 50 kp/cm² durch die Elektroden, damit das entsprechende
Aggregat mit den Elektroden elektrisch verbunden
werden kann. Anschließend wurde in einer Vakuum-
Umgebung von 10-1 bis 10-2 Torr eine Gleichspannung von 20 V
mit einer Impulsbreite von 40 ms für 60 s angelegt,
um ein Entladungsplasma innerhalb des Hohlraums zu
bilden. Anschließend erfolgte eine direkte Zufuhr eines
elektrischen Stroms von 1,5 kA für 40 bis 60 s, und
gleichzeitig stieg der Druck auf 942 kp.
Es ist anzumerken, daß der Druck von 942 kp einem Wert
von 300 kp/cm² pro quer zur Richtung des angelegten Druckes verlaufendem
Querschnittsflächenbereich
entspricht, den man schließlich bei plastischer
Deformation erhält. In diesem Fall ist jedes Aggregat
ein Produkt der Selbsterwärmung aufgrund der Jouleschen
Wärme und eines Wärmestroms von den Elektroden, und die
plastische Deformation findet bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von 10-4 mm/s statt. Diese Durchschnittsgeschwindigkeit
ist sehr hoch für die Verformungsrate.
Dementsprechend führte die Zufuhr des elektrischen Stromes
für 40 bis 60 s zu einer Temperatur der Gesenkform,
welche schließlich 700 bis 750°C erreichte. Durch
Abkühlung jedes Aggregates nacheinander entstand ein
entsprechender Permanentmagnet mit einem Außendurchmesser
von etwa 20 mm und einem Permeanzkoeffizienten
Pc ≈ 1. Für entsprechende Arten a bis f und a′ bis f′
der für die so hergestellten Permanentmagneten verwendeten
Legierungsflocken sind die entsprechenden relativen
Dichten RD (%) der für die so hergestellten Permanentmagneten
verwendeten Aggregate, die Anzahl n der in
den Hohlräumen angeordneten Aggregate, das Verhältnis
S/So der axial projizierten Oberflächenbereiche der so
hergestellten Permanentmagneten zu denen der entsprechenden
Aggregate, deren Eigenkoerzitivfeldstärken Hcj bei
Raumtemperatur nach der Magnetisierung auf 50 kOe durch
Anlegen von Impulsen und deren entsprechende Restflußdichten
Br in Tabelle 3 aufgelistet.
In Fig. 1 ist ein Graph dargestellt, der die Beziehung
zwischen dem Verhältnis S/So und der Restflußdichte Br
zeigt, welche man bei jedem in Tabelle aufgeführten
Aggregat erhält. In dem Graph von Fig. 1 repräsentiert
b′ die Verwendung von 13 Atom-% Nd und f′ die Verwendung
von 15 Atom-% Nd, und ihre ursprünglichen Flocken
haben entsprechende Koerzitivfeldstärken von etwa 16 bis 17 kOe.
Bezüglich b′ und f′ ist die Restflußdichte in der
axialen Richtung im Vergleich zum Verhältnis S/So hoch.
Insbesondere liegt bei b′, wenn das Verhältnis S/So etwa
1,5 beträgt, die Restflußdichte auf einem Wert von 9 kG,
jedoch überschreitet die Restflußdichte ohne weiteres
den Wert von 11 kG, wenn das Verhältnis S/So etwa 3,0
beträgt. Dieser Wert der Restflußdichte entspricht
der Restflußdichte von 9 kG bei der Verbindung
SmCo₅, bei welcher es sich um einen gesinterten Magneten
aus Sm-Co handelt, und gleichfalls der Restflußdichte
von 10,5 bis 11,3 kG bei Sm(Co, Fe, Cu, Zr). Es ist
anzumerken, daß bei einem Vergleich von b′ und f′ für
denselben Wert des Verhältnisses S/So f′ mit 15 Atom-%
Nd eine höhere Restflußdichte als b′ aufweist.
In Fig. 2 ist ein Graph dargestellt, der die Beziehung
zwischen der relativen Dichte RD und der Eigenkoerzitivfeldstärke
des entsprechenden Aggregates von b′ und f′
entsprechend der Tabelle 3 jeweils zeigt. Auch wenn die
Kristallgröße der R₂TM₁₄-Phase einen Wert erreicht, der
mit dem Maximalwert der Eigenkoerzitivfeldstärke vergleichbar
ist, basierend auf der aus der Wärmebehandlung entstandenen
Legierungszusammensetzung, würde die Verwendung
von Nd innerhalb des Bereiches von 13 bis 15 Atom-% zu
der Eigenkoerzitivfeldstärke von 10 kOe oder höher unabhängig
von dem Verhältnis S/So führen. Falls sogar die Legierungszusammensetzung
und die Kristallgröße der R₂TM₁₄B-
Phase unverändert bleiben, wird dennoch die Eigenkoerzitivfeldstärke
von der relativen Dichte des Aggregates beeinflußt.
Die relative Dichte des Aggregates liegt vorzugsweise
innerhalb des Bereiches von etwa 70 bis 90%.
Fig. 3(a) und 3(b) zeigen die Demagnetisierungskurven
in der axialen Richtung und in einer Richtung senkrecht
zur axialen Richtung sowie die Beziehung zwischen dem
Temperaturkoeffizienten der Restflußdichte und dem Temperaturkoeffizienten der Eigenkoerzitivkraft, wobei man
diese beiden Werte erhält, wenn die Probe Nr. 6 entsprechend
Tabelle 3 zerkleinert und bearbeitet worden
ist.
Aus den Graphen wird deutlich, daß sich die magnetische
Anisotropie in der axialen Richtung entwickelt, in der
der Druck angelegt worden ist. Dennoch beträgt der
Temperaturkoeffizient des Restmagnetflusses -0,07%, was
für den erfindungsgemäß hergestellten Permanentmagneten
insbesondere wegen der Wirkung des Austausches von Co
gegen einen Anteil von Fe sehr klein ist. Ebenfalls ist
anzumerken, daß der Temperaturkoeffizient der Eigenkoerzitivfeldstärke,
die einen merklichen Einfluß auf die thermische
Stabilität, die durch die nicht-reversible Demagnetisierung
repräsentiert wird, ermöglicht, -0,48%/°C
beträgt, was trotz des erfindungsgemäßen Permanentmagneten,
in welchem sich die magnetische Anisotropie entwickelt
hat, sehr gering ist. Dieser Wert ist vergleichbar
mit dem des heißgepreßten Magneten, der magnetisch
isotrop ist, und um 20% kleiner als der des zweistufig
heißgepreßten Magneten, welcher magnetisch anisotrop
ist.
In Fig. 4 ist ein Graph dargestellt, der einen Vergleich
zwischen den Temperaturabhängigkeiten der
Proben Nr. 10, Nr. 11 und Nr. 15, die in Tabelle 3 aufgeführt
sind und entsprechende Werte einer Eigenkoerzitivkraft
gemäß Tabelle 3 besitzen, bezüglich des nichtreversiblen
Demagnetisierungsfaktors und der Temperaturabhängigkeit
des gesinterten
Magnetes aus Nd-Fe(Co)-B (bezeichnet als "Vergleichsmagnet")
enthält. Es ist anzumerken, daß jede Probe
einen Außendurchmesser von 20 mm und einen Permeanzkoeffizienten
Pc≈1 besitzt und der nicht-reversible
Demagnetisierungsfaktor (Φo-Φi)/Φo für jede Temperatur
berechnet wurde, indem die Gesamtmenge Φo der Magnetflüsse
ermittelt wurde, nachdem sie auf 50 kOe durch
Anlegung eines Impulses entsprechend einem Verfahren zum
Ziehen einer Prüfspule magnetisiert worden ist, und
anschließend, nachdem sie für eine Stunde auf eine frei
wählbare Temperatur erwärmt worden ist, wiederum die
Gesamtmenge Φi der Magnetflüsse bei Raumtemperatur bestimmt
wurden. Der gesinterte
Magnet aus Nd-Fe(Co)-B ist der einzige Magnet, der nach
einem pulvermetallurgischen Verfahren hergestellt wird
und eine Eigenkoerzitivkraft von 12,6 kOe, einen Temperaturkoeffizienten
der Eigenkoerzitivfeldstärke von -0,60%/°C
und eine Restflußdichte von 12,3 kG besitzt.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, weist der erfindungsgemäß
hergestellte Permanentmagnet trotz einer Eigenkoerzitivfeldstärke
von 10,1 kOe einen nicht-reversiblen Demagnetisierungsfaktor
(non-reversible demagnetizing factor)
auf, der kleiner als der des kommerziell erhältlichen
gesinterten Magneten (Vergleichsmagneten) ist. Bei dem
erfindungsgemäß hergestellten Permanentmagneten wird der
nicht-reversible Magnetisierungsfaktor beträchtlich
sinken, wenn der Wert der Eigenkoerzitivfeldstärke etwa 15 kOe
erreicht, und deshalb kann der erfindungsgemäß hergestellte
Permanentmagnet vorteilhaft bei hohen Temperaturen
verwendet werden.
Somit kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ein
Permanentmagnet mit einem Aggregat von Legierungsflocken
hergestellt werden, die als Ausgangsmaterial dienen und
zusätzlich zu B und/oder Fe als Hauptkomponente ein oder
mehrere ergiebige Metalle der Seltenerden wie z. B. Nd
und Pr enthalten.
Wichtige Merkmale des
erfindungsgemäßen Verfahrens sind der direkte Temperaturanstieg,
basierend auf der Jouleschen Wärme durch
Entladung im Bereich von Sekunden bei gleichzeitiger
Beaufschlagung mit Druck. Dementsprechend
besteht ein Vorteil der Erfindung darin, daß eine genaue
Steuerung und eine schnelle Verarbeitung möglich sind.
Dies ist sehr wichtig, um ein Absinken der Eigenkoerzitivfeldstärke
und ein entsprechendes Ansteigen des Temperaturkoeffizienten
zu unterdrücken, was ansonsten dazu
führt, daß die R₂TM₁₄B-Phase
grob würde. Ebenfalls kann nicht nur die
Restflußdichte im wesentlichen auf dem Wert von 9 bis 11 kG
eines durch ein pulvermetallurgisches Verfahren hergestellten
gesinterten Magneten aus Sm-Co liegen, sondern
die thermische Stabilität, die durch die nicht-reversible
Demagnetisierung repräsentiert wird, ist hoch.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Permanentmagneten mit
einem Aggregat von miteinander verbundenen Legierungsflocken,
die
aus einer instabilen Legierung stammen, welche durch die
chemische Formel RxTM100-x-yBy ausgedrückt wird, wobei es
sich bei R um Nd und/oder Pr und bei TM um Fe oder Fe,
das teilweise durch Co ersetzt ist, handelt und x den
Anteil von R in Atom-% repräsentiert und im Bereich von
13 bis 15 liegt und y den Anteil von B in Atom-% repräsentiert
und im Bereich von 5 bis 7 liegt, und wobei die
Legierung aus einer amorphen Phase und einer magnetischen
Phase R₂TM₁₄B besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß über zwei Elektroden an das
Aggregat ein in einer Richtung wirkender Druck
und eine elektrische Spannung zur Erzeugung einer elektrischen
Entladung und eine elektrische Spannung zur anschließenden Erzeugung
eines elektrischen Stromes angelegt werden und daß das Aggregat
so einer plastischen Deformation mit einer im
wesentlichen quer zur Richtung des Druckes erfolgenden
Ausdehnung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die relative Dichte des Aggregates
im Bereich von 70 bis 90% liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aggregat mehrere
einzelne Aggregate enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wert von ρ/S · C (wobei es
sich bei ρ um den spezifischen Widerstand, bei S um das
spezifische Gewicht und bei C um die spezifische Wärme
handelt) bei den Elektroden größer als bei dem Aggregat
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagung mit Druck
und das Anlegen der elektrischen Spannung bei einer
Atmosphäre von 10-1 Torr oder niedriger durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagung mit Druck
zumindest während der Erzeugung von Joulescher Wärme bei
einem Druck von 200 bis 500 kp/cm² durchgeführt wird,
wobei ein endgültiger, im wesentlichen quer zur Richtung
des Druckes verlaufender Querschnittsflächenbereich als
Referenz genommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis (S/So) eines
Querschnittflächenbereiches (S) des fertig hergestellten
Permanentmagneten zu einem Querschnittflächenbereich
(So) der Zusammensetzung vor der Herstellung innerhalb
des Bereiches von 1,5 bis 3,0 liegt.
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