DE4021015A1 - Oxyacetaldehyde - Google Patents
OxyacetaldehydeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Oxyacetaldehyde, erhältlich durch Spaltung
von Glycerinethern mit Natriumperiodat, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung sowie ihre Verwendung als Riechstoffe.
Oxyacetaldehyde auf Basis von Citronellol, Geranol, Phenylethanol
oder Benzylalkohol und ihre Verwendung als Riechstoffe sind seit
langem bekannt [Am. Perf. Cosm., 83, April, 219 (1968)].
Die US-Patentschrift US 41 52 987 beschreibt zu ihrer Herstellung
ein Verfahren, bei dem man zunächst gesättigte, ein- oder zweifach
ungesättigte Alkohole einer nicht näher definierten Anzahl von
Kohlenstoffatomen unter den Bedingungen der Phasentransferkatalyse
mit C2-4-Acetalen halogenierter Acetaldehyde umsetzt und das Reak
tionsprodukt anschließend zu den entsprechenden Oxyacetaldehyden
hydrolysiert.
Aus Koryo, 107, 33 (1974) ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
von n-Octyloxyacetaldehyd bekannt, bei dem zunächst n-Octanol ba
senkatalysiert mit Bromacetaldehydacetal umgesetzt und dann säure
katalysiert zum Oxyacetaldehyd hydrolysiert wird. Das Produkt be
sitzt einen angenehmen natürlichen, pflanzlichen Geruch.
Verfahren der genannten Art weisen jedoch den Nachteil auf, daß
sie als Einsatzstoff von Acetalen halogenierter Acetaldehyde aus
gehen, deren Verfügbarkeit begrenzt und deren Handhabung aus Grün
den der Arbeitssicherheit mit Problemen belastet ist.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, Oxyacetaldehyde zur
Verfügung zu stellen, deren Herstellung frei von den geschilderten
Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung sind Oxyacetaldehyde der Formel (I),
R-O-CH₂-CHO (I)
in der R für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 Koh
lenstoffatomen und 0 oder 2 Doppelbindungen steht, dadurch er
hältlich, daß man Glycerinether der Formel (II),
in der R die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit Natriumper
iodat spaltet.
Oxyacetaldehyde, die besonders leicht zugänglich sind, werden er
halten, wenn man von Glycerinethern, hergestellt durch palladium
katalysierte Telomerisation von 1,3-Butadien mit Glycerin, ausgeht
und diese mit Natriumperiodat spaltet.
Oxyacetaldehyde der Formel (I), in der R für einen 2,7- und/oder
3,8-Octadienylrest steht, weisen eine besonders intensive Duft
note auf.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von
Qxyacetaldehyden der Formel (I),
R-O-CH₂-CHO (I)
in der R für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 Koh
lenstoffatomen und 0 oder 2 Doppelbindungen steht, dadurch ge
kennzeichnet, daß man Glycerinethern der Formel (II),
in der R die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit Natriumper
iodat spaltet.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn man von Gly
cerinethern der Formel (II) ausgeht, die durch übergangsmetallka
talysierte Telomerisation von 1,3-Butadien mit Glycerin herge
stellt wurden und bei denen R für einen 2,7- und/oder 3,8-Octa
dienylrest steht.
Glycerinether der genannten Art stellen bekannte Verbindungen dar
und werden vorzugsweise durch Telomerisation von 2 Mol 1,3-Buta
dien mit einem Mol Glycerin in Gegenwart von Palladiumacetylaceto
nat und Triphenylphosphin hergestellt. Das Verfahren ist seinem
Wesen nach in der deutschen Patentanmeldung DE-A-18 07 492 be
schrieben. Glycerinether der genannten Art stellen komplexe Ge
mische dar und enthalten als Hauptkomponente 2,7-, untergeordnet
auch 3,8-Octadienyl-1-glycerinether. Daneben finden sich auch die
entsprechenden Di- und Triether, Octatrien und nichtumgesetztes
Glycerin. Um unerwünschte Nebenreaktionen im Verlauf der weiteren
Verarbeitung zu vermeiden, empfiehlt es sich, daß Octarien destil
lativ aus dem Gemisch zu entfernen. Falls dies gewünscht wird,
kann sich an die Destillation eine Hydrierung des Octadienylethers
zum Octylether anschließen, die in an sich bekannter Weise in Ge
genwart üblicher Hydrierkatalysatoren (z. B. Raney-Nickel) durch
geführt wird.
Die Glycolspaltung sowohl der Octadienyl- als auch der Octylether
kann nach Criegee mit Bleitetraacetat oder Phenyliodosodiacetat
durchgeführt werden. Im Sinne der Erfindung werden die Glycerin
ether jedoch mit Natriumperiodat nach Malaprade gespalten, wobei
die Kohlenstoff-Kohlenstoffbindung des Glycols unter Erhalt zweier
Aldehydgruppen oxidativ aufgetrennt wird [L. Fieser (Ed.), Organi
sche Chemie, Verlag Chemie, Weinheim-New York, 1979, S. 213-
214]. Die Periodat-Spaltung wird bei einer Temperatur von 0 bis
20°C und über einen Zeitraum von 2 bis 24 h durchgeführt. Im Ge
gensatz zu den anderen genannten Verfahren wird der empfindliche
Riechstoff nicht durch unerwünschte Nebenprodukte oder Spuren von
Schwermetall verunreinigt.
Die im Sinne der Erfindung erhältlichen Oxyacetaldehyde weisen in
konzentrierter Form einen Geruch nach Lebertran, in verdünnter
Form eine angenehme blumige Duftnote auf, die sich durch gute
geruchliche Nachhaltigkeit auszeichnet.
Die erfindungsgemäßen Oxyacetaldehyde eignen sich zur Herstellung
neuer interessanter Riechstoffkompositionen. Bezogen auf die ge
samte Komposition liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Riech
stoffgemische zwischen 1 und 50, vorzugsweise zwischen 1 und 25
Gew.-%. Diese Kompositionen können zur Parfumierung von techni
schen Artikeln, wie Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, von
Textilbehandlungsmitteln, von Kosmetika aller Art, wie Duftwäs
sern, Cremes, Lotionen, Aerosolen, Toilettenseifen, Schminken und
Lippenstiften sowie in der Extraitparfumerie eingesetzt werden. In
den parfumierten Produkten liegt der Gehalt der Riechstoffkomposi
tionen zwischen 2 und 20 Gew.-%.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Octadienyl-1-glycerinether (A). In einem 400-ml-Glasautoklaven mit
Magnetrührung wurden 0,0038 g (0,0125 mmol) Palladium-(II)-acetyl-
acetonat, 0,0066 g (0,025 mmol) Triphenylphosphin, 28,8 g (313
mmol) Glycerin und 35 ml Propanol-2 vorgelegt insgesamt drei
mal evakuiert und mit Argon beaufschlagt. Im Anschluß daran wurden
mit Hilfe eines Hebers 37,8 g (700 mmol) Butadien-1,3 in den Auto
klaven überführt. Der Autoklav wurde verschlossen und 12 h bei
70°C gehalten. Nach Abkühlen und Entspannen wurde eine farblose
Flüssigkeit der folgenden Zusammensetzung gewonnen:
Octadienyl-1-glycerinether | ||
34,0 Gew.-% | ||
Di-octadienyl-1,2-glycerinether + @ | Di-octadienyl-1,3-glycerinether | 21,7Gew.-% |
Tri-octadienyl-1,2,3-glycerinether | 2,1 Gew.-% | |
Glycerin | 11,3 Gew.-% | |
Octatrien | 2,8 Gew.-% | |
Propanol-2 | 28,1 Gew.-% |
Nach destillativer Abtrennung des Octatriens wurde der Octadienyl
ether in die Periodat-Spaltung eingesetzt.
Octadienyl-1-oxyacetaldehyd. In einem 250-ml-Kolben mit Magnetrüh
rung wurden 45 g (210 mmol) Natriumperiodat in 100 ml Ether vor
gelegt und bei einer Temperatur von 0°C sowie unter Abdeckung mit
Stickstoff mit einer Lösung von 62,4 g (310 mmol) des Glyce
rinethers A in 100 ml Diethylether überschichtet. Die zweiphasige
Lösung wurde unter kräftigem Rühren 10 min bei 0°C und anschlie
ßend 3 h bei 20°C gemischt. Die Mischung wurde 12 h bei 20°C be
lassen. Anschließend wurden 100 ml Wasser zugegeben und die ethe
rische Phase über einen Scheidetrichter abgetrennt. Die wäßrige
Phase wurde mehrmals mit 25 ml Portionen Diethylether extrahiert
und die vereinigten etherischen Phasen mit Kochsalzlösung gewa
schen. Nach Trocknung über Natriumsulfat und Einengen der organi
schen Phasen wurde der Rückstand einer fraktionierten Destillation
unterworfen. Bei einer Kopftemperatur von 70 bis 72°C/0,08 mbar
wurden 35 g Hauptlauf gewonnen, der im wesentlichen aus 2,7-Octa
dienyl-1-oxyacetaldehyd bestand. Im Angeruch roch die Verbindung
intensiv nach Fettaldehyd, an Lebertran erinnernd. In Verdünnung
wurde der Geruch ähnlich dem des cis-4-Decenals (wachsartig, blu
mig) empfunden.
Claims (8)
1. Oxyacetaldehyde der Formel (I),
R-O-CH₂-CHO (I)in der R für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8
Kohlenstoffatomen und 0 oder 2 Doppelbindungen steht, dadurch
erhältlich, daß man Glycerinether der Formel (II),
in der R die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit Natrium
periodat spaltet.
2. Oxyacetaldehyde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Glycerinether, hergestellt durch palladiumkatalysierte
Telomerisation von 1,3-Butadien mit Glycerin, mit Natrium
periodat spaltet.
3. Oxyacetaldehyde nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß R für einen 2,7- und/oder 3,8-
Octadienylrest steht.
4. Verfahren zur Herstellung von Oxyacetaldehyden der Formel (I),
R-O-CH₂-CHO (I)in der R für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8
Kohlenstoffatomen und 0 oder 2 Doppelbindungen steht, dadurch
gekennzeichnet, daß man Glycerinethern der Formel (II),
in der R die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit Natrium
periodat spaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Glyce
rinether der Formel (II) eingesetzt werden, die durch über
gangsmetallkatalysierte Telomerisation von 1,3-Butadien mit
Glycerin hergestellt wurden.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß Glycerinether der Formel (II) eingesetzt
werden, in der R für einen 2,7- oder 3,8-Octadienylrest steht.
7. Verwendung von Oxyacetaldehyden, erhältlich nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 3, als Riechstoffe.
8. Verwendung von Oxyacetaldehyden, erhältlich nach dem Verfahren
nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 6, als Riechstoffe.
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DE19904021015 DE4021015A1 (de) | 1990-07-02 | 1990-07-02 | Oxyacetaldehyde |
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DE4021015A1 true DE4021015A1 (de) | 1992-01-09 |
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Family Applications (1)
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-
1991
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