DE4020597C2 - Vorrichtung zur paarweisen Bearbeitung der Umfangsfläche von Brillengläsern - Google Patents
Vorrichtung zur paarweisen Bearbeitung der Umfangsfläche von BrillengläsernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur paarweisen
Bearbeitung der Umfangsfläche von Brillengläsern o. dgl. nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Vorrichtungen dienen dazu, an optischen Gläsern für
Brillen o. dgl. den Rand so zu bearbeiten, daß das Glas an die
Form des Brillengestells, in das es eingebaut werden soll, ange
paßt wird. Dabei kann der Rand des Glases gleichzeitig
abgeschrägt werden.
Eine Vorrichtung der angegebenen Gattung ist aus der
DE-AS 11 72 980 bekannt. Bei dieser Vorrichtung werden die zu bearbei
tenden Gläser beidseits einer Schablone koaxial zu dieser in der
Welle eingespannt. Zu beiden Seiten der Welle ist ein pendelnd
gelagerter Tisch vorgesehen, der die Schleifaggregate sowie ein
Abtastorgan trägt. Durch seinen Kontakt mit der Schablone
steuert das Abtastorgan die Winkellage des Pendeltisches. Um bei
den beiden eingespannten Gläsern die beiden Schrägflächen der
Umfangskanten gleichzeitig bearbeiten zu können, benötigt die
Vorrichtung zwei Abtastorgane, die zur Steuerung der
Tischbewegungen an beiden Seiten der Schablone anliegen. Das
bedingt nicht nur eine aufwendige Konstruktion der gesamten
Vorrichtung, sondern vor allem auch eine robuste Ausführung der
Pendeltische und ihrer Lagerungen.
In der US-PS 1 254 253 ist eine Vorrichtung beschrieben und
dargestellt, die dazu dient, in die Umfangsfläche von jeweils
zwei Brillengläsern eine Rille einzuschleifen. Auch bei dieser
Vorrichtung sind die beiden Gläser zusammen mit einer Schablone
koaxial auf einer gemeinsamen Welle eingespannt. An der
Schablone liegt ein Abtastorgan an, das die Bewegung einer
pendelnd gelagerten Welle steuert, welche die beiden
Schleifwerkzeuge trägt, die über einen Riementrieb in Drehung
versetzt werden. Die pendelnd gelagerte Welle wird durch eine
Federkraft in Richtung auf die zu bearbeitenden Gläser und die
Schablone gezogen, wodurch eine einseitige Belastung ausgeübt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
angegebenen Gattung zur Verfügung zu stellen, die mit einfachen
Mitteln die gleichzeitige Bearbeitung von paarweise
eingespannten Brillengläsern erlaubt.
Bei der Vorrichtung der angegebenen Gattung wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Patentanspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat den erheblichen Vorteil,
daß die beiden Werkzeuge zu beiden Seiten der Hauptspindel von
einem festen Maschinenteil getragen werden, während die
Hauptspindel die Welle mit den zu bearbeitenden Gläsern trägt
und diese durch Schwenkbewegung um die Längsachse der
Hauptspindel in Berührung mit den Werkzeugen bringt. Diese
Pendelbewegung wird durch die Schablone gesteuert, die parallel
zur Achse in der Hauptspindel gelagert ist.
Mit der Vorrichtung können gleichzeitig das rechte und das linke
Glas einer Brille bearbeitet werden.
Nach einem sehr vorteilhaften Merkmal der Erfindung, das Gegen
stand des Anspruchs 2 ist, genügt ein einziger Motor, der sowohl
die Schablone als auch die Welle mit den zu bearbeitenden
Gläsern in Drehung versetzt.
Nach dem Bearbeiten eines Linsenpaares kann gemäß Anspruch 7 die
Hauptspindel aus ihrer Arbeitsstellung um etwa 90° in eine Lade-
und Entladestellung geschwenkt werden, in der die bearbeiteten
Gläser abgegeben und zwei neue Gläser aufgenommen werden.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt
Fig. 1 die schematische Ansicht einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 die Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung und
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch die Hauptspindel.
Wie Fig. 1 zeigt, ist eine Schablone 1 in Form einer Linse
vorgesehen, die von einer Antriebswelle 1b gehalten wird, für
deren Antrieb ein Motor 2 dient. Eine Hauptspindel 3 nimmt in
ihrem Inneren einen Riemen 4 auf, der die Antriebswelle 1b mit
den beiden Halbwellen 6a und 6b einer Welle 6 verbindet. Durch
die Drehung der Schablone 1, die an einem Abtaststift 5 anliegt,
wird die Schwenkbewegung der aus der Antriebswelle 1b, der
Hauptspindel 3 und der Welle 6 bestehenden Gruppe hervorgerufen.
Die zu bearbeitenden Linsen oder Brillengläser Xa und Xb sind
zwischen den beiden Halbwellen 6a, 6b und zwei Spannwellen 7a,
7b der Welle 6 eingespannt.
Die beiden Spannwellen 7a und 7b können durch je einen
Spannzylinder 8 in die Öffnungs- bzw. Schließstellung gebracht
werden. In der geschlossenen Stellung werden die beiden
Halbwellen 6a und 6b der Welle 6 über den Riemen 4 vom Motor 2
angetrieben, wodurch die eingespannten und zu bearbeitenden
Gläser in Drehung versetzt werden. Durch die Schwenkbewegung der
oben erwähnten Gruppe, welche durch die im unteren Bereich
angeordnete Schablone 1 gesteuert wird, werden die Gläser gegen
die rotierenden Werkzeuge 9a und 9b angestellt, die von der
Längsachse der Hauptspindel 3 einen Abstand haben, der dem
Krümmungsradius der Brillengläser Xa und Xb entspricht. In der
erläuterten Arbeitsstellung bearbeiten die Werkzeuge 9a und 9b
die Umfangsfläche der Gläser Xa und Xb und schrägen diese ab. Da
die Gläser einander gegenüberliegend eingespannt sind, sind sie
nach der Bearbeitung symmetrisch, so daß man ein rechtes und ein
linkes Glas erhält, das mit dem Umfangsprofil der Schablone 1
übereinstimmt.
Jedes Werkzeug 9, das von einem Motor 10 angetrieben wird, kann
mit Hilfe einer Stellschraube 11 eingestellt werden.
Auch der Abtaststift 5 ist verstellbar. Ferner ist er mit einem
Stoßdämpfer ausgerüstet, um die Anstoßbewegung der Schablone 1
zu dämpfen, wenn diese ihre Drehung beginnt, wobei der
Abtaststift 5 nachgibt. Der Stoßdämpfer kann so eingestellt
werden, daß die Schablone 1 zunächst eine Umdrehung oder eine
Teilumdrehung ausführt, um eine Grobbearbeitung zu ermöglichen,
bevor der Abtaststift 5 seine Endstellung erreicht, in der die
Schablone 1 für die Maßbearbeitung noch mindestens eine
Umdrehung ausführt.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht der Vorrichtung, die die Lage der
Werkzeuge 9a und 9b sowie der Brillengläser Xa und Xb erkennen
läßt. Die Hauptspindel 3 kann durch eine nicht gezeigte Zylin
dereinheit um 90° geschwenkt werden, wenn die Bearbeitung der
Brillengläser abgeschlossen ist. Auf diese Weise gelangt die
Hauptspindel 3 aus ihrer Arbeitsstellung in eine Lade- und
Entladestellung zur Abgabe der bearbeiteten und zur Aufnahme
neuer Gläser. Hierzu werden die Spannwellen 7a und 7b so
verschoben, daß die Gläser Xa und Xb herausfallen und zwei neue
Gläser aus einem Magazin aufgenommen werden können. Danach
werden die Spannwellen 7a und 7b wieder gegen die Halbwellen 6a
und 6b geschlossen und spannen dadurch die nun zu bearbeitenden
Gläser Xa und Xb. In dieser Stellung versetzt der Motor 10
sowohl die Schablone 1 als auch die Welle 6 mit den Gläsern mit
derselben Winkelgeschwindigkeit in Drehung. Die Schablone 1 wird
durch einen Pneumatikzylinder so verschoben, daß sie wieder in
Berührung mit dem Abtastorgen 5 kommt. Auf diese Weise wird die
Bewegung der Schablone 1 über die Schwenkbewegung der
Hauptspindel 3 auf die Werkzeuge übertragen.
Das Abtastorgan 5 kann auf einem kugelgelagerten Schlitten
befestigt sein, dessen Verschiebehub durch einen einstellbaren
Stoßdämpfer abgebremst werden kann. Es besteht auch die
Möglichkeit, den Abtaststift 5 auf einer Querachse relativ zur
Schablone 1 verstellbar zu befestigen, um auf diese Weise das
Profil der zu bearbeitenden Gläser an die jeweiligen Bedingungen
anzupassen. Durch die Einstellung des Verschiebeweges des
Abtastorgans 5 mit Hilfe einer Stellschraube ist es möglich, den
Durchmesser der zu bearbeitenden Gläser zu vergrößern oder zu
verkleinern.
Der gesamte Bewegungsablauf der Vorrichtung für die Bearbeitung
der Gläser kann automatisch ablaufen, so daß gleichzeitig ein
rechtes und ein linkes Brillenglas eingespannt, bearbeitet und
abgegeben wird, wobei eine Stundenleistung von mehreren hundert
Stück erreicht werden kann.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur paarweisen Bearbeitung der Umfangsfläche von
auf einer rotierend antreibbaren Welle gleichachsig
eingespannten Brillengläsern oder dgl. mit zwei rotierenden
Bearbeitungswerkzeugen und einer synchron mit den Gläsern
drehbaren Schablone, an deren Außenrand zur Steuerung der
Relativbewegung zwischen den Werkzeugen und den Gläsern ein
Abtastorgan anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (6)
in einer Hauptspindel (3) drehbar gelagert ist, die um ihre
Längsachse, die rechtwinklig zur Achse der Welle (6) verläuft
und diese im mittleren Bereich schneidet, schwenkbar zwischen
den beiden Werkzeugen (9) gelagert ist und in der eine die
Schablone (1) tragende Antriebswelle (1b) drehbar gelagert ist,
die parallel zur Welle (6) verläuft und mit dieser durch ein die
Drehbewegung übertragendes Getriebe (4) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Motor (2) die Antriebswelle (1b) direkt und die Welle (6) über
einen in der Hauptspindel (3) untergebrachten Riementrieb (4)
synchron antreibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brillengläser (Xa, Xb) in der Welle (6) in einem Abstand
zu beiden Seiten der Längsachse der Hauptspindel (3) eingespannt
sind, der dem Krümmungsradius der Brillengläser (Xa, Xb)
entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der eingespannten Brillengläser (Xa, Xb) und der
Werkzeuge (9) von der Längsachse der Hauptspindel (3)
einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser des als Abtaststift (5)
ausgebildeten Abtastorgans mit dem Durchmesser der Werkzeuge
(9a, 9b) übereinstimmt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stellung des Abtastorgans (5) relativ
zur Schablone (1) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptspindel (3) aus der
Arbeitsstellung, in der die Werkzeuge (9) in Berührung mit den
Brillengläsern (Xa, Xb) sind, um etwa 90° in eine Lade- und
Entladestellung schwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abtastorgan (5) mit einem den Anfangsstoß der Schablone (1)
dämpfenden Stoßdämpfer ausgestattet ist.
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