DE4017876A1 - Luftfederungseinrichtung fuer fahrzeuge - Google Patents
Luftfederungseinrichtung fuer fahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Luftfederungseinrichtung nach der
Gattung des Hauptanspruchs. Eine derartige Luftfederungseinrichtung
ist bekannt (DE-OS 32 26 594) .
Wenn solche Luftfederungseinrichtungen bei Container- oder Wechsel
pritschen-Fahrzeugen verwendet werden, besteht bei Entladung der
Last mittels eines Kranes das Problem, daß der Fahrzeugaufbau
schlagartig gegen am Wagenkasten angebrachte Ausfederungsanschläge
fährt. Diese können dabei zu Bruch gehen. Es muß daher vom Kranfüh
rer darauf geachtet werden, daß er die Last sehr vorsichtig und
langsam anhebt, damit ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um über
die Niveauregelventile die Luftfederbälge zu entlüften. Dies gilt
besonders für Container- und Wechselpritschen-Fahrzeuge, weil bei
diesen der Lastanteil sehr hoch ist.
Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn das ganze Fahrzeug von einem
Kran angehoben wird und wenn dabei die Drücke in den Luftfederbälgen
gering sind. Ein volles Ausfedern der Luftfederbälge kann dann be
wirken, daß sie aus ihrer Halterung herausspringen. Beim nachfolgen
den Absetzen des Fahrzeuges sind dann die Federbälge undicht oder es
bilden sich Falten an Stellen, die dafür nicht vorgesehen sind. Eine
solche Faltenbildung verhindert ein normales Abrollen des Federbal
ges und kann die Luftfederung zum Blockieren bringen.
Die eingangs genannte Luftfederungseinrichtung mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
beim Entladen oder beim Verladen von luftgefederten Fahrzeugen immer
ein gewisser Restdruck in den Luftfederbälgen, also auch in ausgefe
dertem Zustand, erhalten bleibt. Damit wird dann erreicht, daß die
geschilderten Funkionsmängel, wie Zerstörung der Ausfederungsan
schläge oder Herausspringen der Bälge aus ihren Halterungen oder
falsche Faltenbildung nicht auftreten können. Insbesondere der Um
gang mit Container- und Wechselpritschen-Fahrzeugen, aber auch der
mit gewöhnlichen luftgefederten Lastwagen und Bussen ist dann genau
so rasch und problemlos möglich wie bei den althergebrachten blatt
federgefederten Fahrzeugen.
Durch die Schnellentlüftung können kostengünstige Luftfederventile
mit geringem Durchflußquerschnitt verwendet werden, da beim Entlüften
nur kleine Steuerluftmengen über das Luftfederventil strömen (Re
laisventilwirkung).
Schließlich ist es auch von Vorteil, daß der Restdruck in den Bälgen
selbsttätig nachregelbar ist, um den Restdruck auch bei einem Leck
immer auf gleicher Höhe zu halten.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Luftfederungseinrichtung mit Schnellentlüftungs
ventilen mit Restdrucksicherung in Schema-Darstellung,
Fig. 2 eine
erste Ausführung des Schnellentlüftungsventils mit Restdruck
sicherung,
Fig. 3 ein Diagramm über den Druckverlauf bei der Bauart
nach der Fig. 2,
Fig. 4 eine Abwandlung der Bauart nach Fig. 2
und
Fig. 5 ein Diagramm über den Druckverlauf bei der Bauart nach
Fig. 4.
Eine Luftfederungseinrichtung besitzt ein Niveauregelventil 1, das
zwischen einem Vorratsbehälter 2 und einer Außenluft-Verbindung 3
angeordnet ist und das über einen Hebel 4 abhängig von einer Fahr
zeuglast bei der Auf- und Abbewegung des Wagenkastens betätigbar
ist. An das Niveauregelventil 1 sind über zwei Leitungen 5 und 6
vier Luftfederbälge 7, 8, 9, 10 einer hinteren Doppelachse 11 ange
schlossen.
In jeder der zu den Luftfederbälgen 7, 8, 9, 10 führenden Leitungen
5, 6 ist ein Ventil eingesetzt, das ein Schnellentlüftungsventil mit
Restdrucksicherung 18 enthält. Ein solches Ventil kann vorschlagsge
mäß zwei verschiedene Ausführungen haben, die eine ist in der Fig.
2 dargestellt, eine andere zeigt die Fig. 4, jeweils im Schnitt.
Ein Ventilgehäuse 20 hat zwei Hauptbohrungen 21, 22, deren Achsen
23, 24 senkrecht aufeinander stehen. In der einen, größeren Bohrung
ist ein Kolben 25 beweglich, der mittig mit einem ringplattenförmi
gen Weichgummi-Schließkörper 26 und außermittig mit einem zungenför
migen Schließkörper 27 armiert ist. Der mittige Schließkörper 26 ist
zur Zusammenarbeit mit einem gehäusefesten Ventilsitz 28 bestimmt,
der zu einer Entlüftungsstelle 29 am Ventilgehäuse 20 führt und der
zusammen mit dem Schließkörper 26 ein Schnellentlüftungsventil 26/28
bildet. Dabei ist die Entlüftung über einen Geräuschdämpfer 30 ge
leitet. Der zungenförmige Schließkörper 27 deckt die Ausmündung ei
nes achsparallel verlaufenden Kolben-Durchbruchs 31 ab und bildet
mit diesem ein Rückschlagventil 27/31, das Luft aus einer Eingangs
kammer 32 in eine Arbeitskammer 33 gelangen läßt, den Rückfluß aber
sperrt.
Die Eingangskammer 32 hat einen Gewinde-Anschluß 34, zu dem die Lei
tung 5 bzw. 6 vom Luftfederventil 1 führt, und die Arbeitskammer 33
ist über einen seitlichen Gehäusedurchbruch 35 an einen Ventilsitz
36 eines Überströmventils 36/37 angeschlossen, der von einem
Schließkörper 37 abgedeckt wird. Der Schließkörper 37 trägt einen
hülsenförmigen Axialansatz 38, der mittels eines O-Ringes 39 abge
dichtet in eine die Bohrung 22 nach außen abschließenden Führungs
kappe 40 gleitbar eingesetzt ist. Koaxial in der Kappe 40 ist eine
von außen zugängliche Einstellschraube 41 eingesetzt, mit welcher
die Spannung einer Feder 42 veränderbar ist, die bestrebt ist, den
Schließkörper 37 auf seinem Sitz 36 zu halten. Seitlich an der Boh
rung 22 sind mehrere Gewindeanschlüsse 43 vorgesehen, an welche zu
den Luftfederbälgen 7, 8, 9, 10 führende Leitungen angeschlossen
sind.
Mit Hilfe der Einstellschraube 41 kann der notwendige Restdruck in
den Luftfederbälgen 7, 8, 9, 10 eingestellt werden. Der Restdruck
sollte geringer als der dynamische Balgdruck des leeren Fahrzeuges
sein, aber ∼0,5 bar nicht unterschreiten.
Das Befüllen der Luftfederbälge erfolgt vom Niveauregelventil 1 über
den Anschluß 34 und über das Rückschlagventil 27/31, das sich in dem
im nun folgenden Text als Reaktionskolben bezeichneten Kolben 25 des
Schnellentlüftungsventiles 26/28 befindet. Die Luft strömt dann über
das Überströmventil 36/37 zu den Luftfederbälgen. Das Überstromven
til 36/37 ist oberhalb eines Restdruckes von beispielsweise 0,5 bar
immer voll geöffnet.
Die Entlüftung der Luftfederbälge findet statt, wenn über das Ni
veauregelventil 1 eine Druckabsenkung eingeleitet wird. Der Reak
tionskolben 25 bewegt sich unter der Wirkung des Balgdruckes in der
Arbeitskammer 33 nach oben und öffnet das Schnelllüftungsventil
26/28. Das Rückschlagventil 27/31 ist dabei geschlossen.
Ein Diagramm über den Druckverlauf ist in der Fig. 3 dargestellt.
Dabei ist der Druck vom Niveauregelventil 1 mit p1 und der Balg
druck mit p2 angegeben. Um die Hysterese des Ventils noch kleiner
zu halten, könnte statt eines Rückschlagventiles 27/31 auch ein
Drosselventil mit unterschiedlichen Querschnitten zum Belüften und
Entlüften verwendet werden.
Vorteilhaft dabei ist, daß der Restdruck mit Hilfe der Einstell
schraube 41 veränderbar ist, daß das Ventil eine geringe Hysterese
hat und daß weder das Rückschlagventil 27/31 noch das Schnellentlüf
tungsventil 26/28 absolut dicht sein müssen. Außerdem ist es
wichtig, daß bei einer Leckstelle im System der Restdruck von
0,5 bar selbsttätig nachgeregelt wird.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 sind die
Funktion Schnellentlüftung und die Funktion Restdrucksicherung in
zwei separaten Ventilteilen realisiert.
Die Bauart nach der Fig. 4 zeigt eine Kombination beider Ventile
(Schnellentlüftung und Restdrucksicherung) in einem einzigen Ventil
gehäuse 42.
Ein Reaktionskolben 43 ist der Kraft einer Feder 44 ausgesetzt, die
bestrebt ist, ihn mit einer an ihm befestigten Dichtung 45 gegen ei
nen gehäusefesten Ventilsitz 46 zu drücken. Dichtung 45 und Ventil
sitz 46 bilden auf diese Weise ein Schnellentlüftungsventil 45/46.
Im Reaktionskolben 43 ist außerdem ein Rückschlagventil 49/50 vorge
sehen. Eine Eingangskammer trägt die Bezugszahl 47, und eine mit den
Luftfederbälgen verbundene Arbeitskammer ist mit 48 bezeichnet.
Bei Befüllen der Luftfederbälge erhält die Eingangskammer 47 Druck
luft vom Niveauregelventil 1, und diese Luft strömt über das Rück
schlagventil 49/50 in die Arbeitskammer 48 und von dort zu den Luft
federbälgen. Das Schnellentlüftungsventil 45/46 ist geschlossen.
Die Entlüftung der Luftfederbälge erfolgt, wenn über das Niveaure
gelventil 1 eine Druckabsenkung eingeleitet wird. Der Reaktionskol
ben 43 bewegt sich gegen die Kraft der Feder 44 und das Schnellent
lüftungsventil 45/46 wird geöffnet. Dabei ist das Rückschlagventil
49/50 geschlossen. Wenn der Balgdruck auf etwa 0,5 bar abgesunken
ist, überwiegt am Reaktionskolben 43 die Kraft der Feder 44, so daß
er sich mit seinem Schließkörper 45 auf den Ventilsitz 46 legen
kann. Auf diese Weise findet dann die Restdrucksicherung statt. Ein
entsprechendes Diagramm ist in der Fig. 5 dargestellt. Dabei sind
der Druck vom Niveauregelventil 1 mit p1 und der Balgdruck mit
p2 bezeichnet.
Der Vorteil dieser Bauart besteht in dem einfachen Aufbau, der ge
ringen Teilezahl und in dem exakten Restdruck durch die große Wirk
fläche des Reaktionskolbens 43. Außerdem erübrigt sich hier eine
Einstellung.
Claims (8)
1. Luftfederungseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Fahr
zeuge mit Containern oder Wechselpritschen, mit einer Druckquelle,
einem Luftfeder-Niveauregelventil und mit mehreren Luftfederbälgen
an den Fahrzeugachsen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ni
veauregelventil (1) und den Luftfederbälgen (7, 8, 9, 10) ein
Schnellentlüftungsventil (26/28, 45/46) mit Restdrucksicherung vor
gesehen ist.
2. Luftfederungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktion Schnellentlüftung und die Funktion Restdrucksiche
rung in zwei separaten Ventilen realisiert sind (Fig. 2).
3. Luftfederungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Restdruck über eine Einstell-Schraube (41) oder dgl. ein
stellbar ist.
4. Luftfederungseinrichtung Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem Gehäuse (20) nebeneinander ein Schnellentlüftungsventil
(26/28) mit einem Reaktionskolben (25) und ein Restdrucksiche
rungs-Überströmventil (36/37) mit je einem Ventilschließkörper (26,
37) vorgesehen sind und daß auf den Ventilschließkörper (37) des
Überströmventils (36/37) eine in Schließrichtung des Überströmven
tils (36/37) wirkende Feder (42) aufgesetzt ist, deren Spannung mit
tels der Einstellschraube (41) verstellbar ist.
5. Luftfederungsventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schnellentlüftungsventil (26/28) und das Überströmventil (36/37)
mit ihren Achsen (23 und 24) senkrecht zueinander angeordnet sind.
6. Luftfederungsventil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Niveauregelventil (1) über ein Rückschlagventil (27/31)
und über das Überströmventil (36/37) an die Luftfederbälge (7, 8, 9,
10, 13, 14) angeschlossen ist.
7. Luftfederungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktion Schnellentlüftung und die Funktion Restdrucksiche
rung in einem einzigen Ventilteil realisiert sind (Fig. 4).
8. Luftfederungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für beide Funktionen nur ein einziger Kolben (Reaktionskolben
43) verwendet ist.
Priority Applications (4)
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DE4017876A DE4017876A1 (de) | 1990-06-02 | 1990-06-02 | Luftfederungseinrichtung fuer fahrzeuge |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE4017876A1 true DE4017876A1 (de) | 1991-12-05 |
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Family Applications (1)
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DE4017876A Withdrawn DE4017876A1 (de) | 1990-06-02 | 1990-06-02 | Luftfederungseinrichtung fuer fahrzeuge |
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FR (1) | FR2662644A1 (de) |
HU (1) | HU911836D0 (de) |
IT (1) | IT1250418B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005113271A2 (de) | 2004-05-07 | 2005-12-01 | Daimlerchrysler Ag | Vorrichtung und verfahren zur balgrestdruckregelung |
DE102010003463A1 (de) * | 2010-03-30 | 2011-10-06 | Haldex Brake Products Gmbh | Pneumatische Baueinheit für eine Luftfederungsanlage |
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1990
- 1990-06-02 DE DE4017876A patent/DE4017876A1/de not_active Withdrawn
-
1991
- 1991-05-28 IT ITMI911454A patent/IT1250418B/it active IP Right Grant
- 1991-05-31 HU HU911836A patent/HU911836D0/hu unknown
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DE102010003463B4 (de) * | 2010-03-30 | 2013-11-14 | Haldex Brake Products Gmbh | Pneumatische Baueinheiten für Luftfederungsanlagen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ITMI911454A0 (it) | 1991-05-28 |
FR2662644A1 (fr) | 1991-12-06 |
HU911836D0 (en) | 1991-12-30 |
IT1250418B (it) | 1995-04-07 |
ITMI911454A1 (it) | 1991-12-03 |
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Legal Events
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