DE4017826A1

DE4017826A1 - Verfahren zum renovieren eines unterirdisch gelagerten lagertanks

Info

Publication number: DE4017826A1
Application number: DE19904017826
Authority: DE
Inventors: Annette Becker
Original assignee: Individual
Current assignee: Zeta-Stiftung Vaduz Li
Priority date: 1990-06-02
Filing date: 1990-06-02
Publication date: 1991-12-05
Also published as: DE4017826C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Renovieren eines insbesondere einwandigen unterirdisch gelagerten Lagertanks für Öl, Benzin oder andere Flüssigkeiten, der einen Einfüllschacht aufweist.

Lagertanks für oberirdische oder unterirdische Lagerung von insbesondere wassergefährdenden brennbaren und nicht brennbaren Flüssigkeiten werden aus Stahl gefertigt und sind gemäß DIN 6616 für oberirdische Lagerung und DIN 6608 unterirdische Lagerung genormt. Es stellt sich nun bei älteren insbesondere einwandigen Lagertanks vielfach das Problem, daß diese überholungsbedürftig sind bzw. den Ansprüchen bezüglich der Sicherheit aus Umweltschutzgründen nicht mehr genügen. Es ist nun relativ aufwendig, insbesondere unterirdische Lagertanks auszugraben und durch neue Lagertanks zu ersetzen, wobei aus Sicherheitsgründen dann neue doppelwandige Lagertanks eingebaut werden. Dieses Verfahren ist außerordentlich aufwendig und teuer. Es benötigt auch einen großen Raumbedarf bei der Beseitigung der alten Lagertanks und der Erstellung der neuen Lagertanks.

Die Erfindung will hier Abhilfe schaffen und eine preiswerte Möglichkeit zur Erhöhung der Sicherheit von Lagertanks gegen Undichtwerden einschließlich Überwachungssystem schaffen.

Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Renovieren von unterirdisch gelagerten Lagertanks vorgeschlagen, bei dem diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst werden. Erfindungsgemäß wird also der alte vorhandene Lagertank erhalten und als zusätzlicher Außenmantel benutzt, der bei der Renovierung gleich mitüberholt werden kann, und durch Einsetzen eines zweiten Renovierungstanks zugleich die Doppelwandigkeit und damit die Überprüfbarkeit für die Zukunft herstellt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nur ein geringer Teil des unterirdisch gelagerten Lagertanks freigelegt, so daß die Erdarbeiten auf ein Minimum reduziert werden, gleichzeitig entfällt die Entsorgung von Altmaterial. Der Renovierungstank wird aus hochwertigen Materialien, beispielsweise Edelstahl, erstellt, ist selbsttragend und wird innerhalb des alten Tanks unter Belassung eines Zwischenraumes, der als Prüfraum auf Dichtigkeit benutzt werden kann, eingesetzt. Je nach Zugänglichkeit des unterirdischen Lagertanks und den Platzverhältnissen, ist es auch möglich, den Renovierungstank in mehrere Teilkörper zu unterteilen, die vorkonfektioniert werden und die dann nacheinander in den Lagertank eingesetzt werden und jeweils dort vor Ort dicht und fest miteinander verbunden werden. Bevorzugt wird der Renovierungstank aus Stahlblech, insbesondere Edelstahlblech, hergestellt, wobei dann die einzelnen Teilkörper miteinander an den Verbindungsfugen verschweißt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht frühzeitig die Renovierung von unterirdischen Lagertanks, wobei diese, insbesondere dann,wenn sie vorher einwandig ausgeführt waren, durch den Einsatz eines zweiten Tanks gleichzeitig doppelwandig ausgeführt werden und damit nicht nur eine erhöhte Sicherheit auf Dauer gewährleisten, sondern zugleich die Möglichkeit der dauernden Lecküberwachung eröffnen. Durch die Verwertung des alten Tanks werden zugleich die Kosten niedrig gehalten.

Die Erfindung wird in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die Ansicht auf einen unterirdisch gelagerten Lagertank

Fig. 2 einen Längsschnitt in der vertikalen Ebene durch den Lagertank gemäß Fig. 1 im geöffneten Zustand.

In der Fig. 1 ist schematisch ein im wesentlichen zylindrischer Lagertank 1, der einwandig aus korrosionsfest beschichtetem Stahlblech hergestellt ist und im Erdreich 2 aus Sicherheitsgründen, insbesondere wegen Brandgefahr, eingebuddelt ist, dargestellt. Der Lagertank 1 weist den zylindrischen Mantel 10 auf, und die stirnseitigen Deckel 13, 14 die über Schweißnähte 15, 16 mit dem zylindrischen Mantelteil verbunden sind. Der Lagertank 1 weist des weiteren den Einfüllschacht 11 auf, der oberseitig an dem zylindrischen Teil 10 längs der Schweißnaht 17 verbunden ist. Der Einfüllschacht 11 ist beispielsweise mit dem Schachtdeckel 6, der mit den Armaturen und Zuleitungen 7 ausgerüstet ist, verschlossen. Auch andere Tankkonfigurationen sind möglich.

Anhand des Schnittes der Fig. 2 des Lagertanks gemäß Fig. 1 wird die Renovierung und Wiederherstellung des Lagertanks 1 erläutert. Das Erdreich ist aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt. In einem ersten Schritt wird das Erdreich im Bereich des einen stirnseitigen Endes des Lagertanks 1 entfernt und dann der Lagertank 1 durch einen vertikalen Schnitt und Abschneiden eines stirnseitigen Endes 13a entlang der Schnittflächen b, c geöffnet. Der abgeschnittene Teil 13a des Lagertanks 1 wird dann in Pfeilrichtung D entfernt, vorübergehend. Selbstverständlich geht der Öffnung des Lagertanks 1 die Entleerung und Reinigung voraus.

Nunmehr kann durch den geschaffenen Freiraum durch Entfernung des abgeschnittenen Teiles 13a des Tanks 1 in Pfeilrichtung E der Reservetank 3 eingebracht werden. Je nach Größe des zur Verfügung stehenden Raumes kann der Reservetank 3 in mehrere Teilkörper, die vorkonfektioniert werden, zerlegt sein und diese nacheinander in den Innenraum des Tanks 1 durch die Öffnung C eingebracht werden. Beispielsweise kann der Reservetank 3 aus vier Teilen 32, 36, 37, 31, nämlich bei entsprechender zylindrischer Form etwas kleiner als den Innenabmessungen des Lagertanks 1 entspricht zusammengesetzt sein, beispielsweise stirnseitigen Deckelteilen 32, 31 sowie zylindrischen Mitteilteilen 36, 37. Diese Teile 34, 36, 37, 31 werden nacheinander eingebracht und jeweils mit den bereits vorhergehenden Teillängsschweißnähten 34, 38, 35 dicht miteinander verbunden. Der an den Einfüllschacht 11 angrenzende Teilkörper 36 wird längs des Öffnungsrandes mit dem Einfüllschacht 11 verschweißt, siehe Schweißnähte 33. Hierbei können auch Distanzstücke miteingeschweißt werden. Des weiteren wird der Reservetank 3 im Bodenbereich auf in den Lagertank 1 eingelegte Distanzhalter 4 aufgesetzt. Nachdem der Renovierungstank 3 komplett in den Lagertank 1 eingesetzt und zugeschweißt ist, wird der abgetrennte Deckelteil 13a des Lagertanks wieder in Pfeilrichtung E eingeführt und dann in Pfeilrichtung A über das Ende 31 des Renovierungstanks 3 geschoben und an der Schnittstelle C wiederum mit dem alten Lagertank 1 verschweißt. Um den so hergestellten doppelwandigen Lagertank auf Dauer auf Dichtigkeit überprüfen zu können, wird zusätzlich die Prüfleitung 8 in den zwischen dem Renovierungstank 3 und dem äußeren Tank 1 verbliebenen Zwischenraum 5 gelegt, beispielsweise durch den Einfüllschacht 11. Diese Prüfleitung 8 kann dann an ein Überwachungsgerät 80 angeschlossen werden. Die Prüfung auf Dichtigkeit bzw. die Lecküberwachung kann beispielsweise durch Befüllen des Zwischenraumes mit Stickstoff mit Überdruck erfolgen, wobei dann eine entsprechende Drucküberwachung stattfindet. Auch andere Möglichkeiten, beispielsweise mittels Vakuum, zur Lecküberwachung sind anwendbar.

Ebenso ist es möglich, den Zwischenraum mit einer inerten Flüssigkeit zu füllen und den Pegelstand dieser Flüssigkeit zu überwachen.

Claims

1. Verfahren zum Renovieren eines insbesondere einwandigen unterirdisch gelagerten Lagertanks für Öl, Benzin oder andere Flüssigkeiten, der einen Einfüllschacht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß

a) der unterirdisch gelagerte Lagertank (1) nach Entleerung einseitig an einem Stirnende freigelegt wird,
b) das freigelegte Stirnende des Lagertanks über den gesamten Querschnitt mit einem vertikal verlaufenden Schnitt (BC) als Deckel (13a) abgetrennt und vorübergehend entfernt wird,
c) in die an der Schnittstelle (C) entstandene Öffnung ein selbsttragender Renovierungstank (3) mit etwas kleineren Außenabmessungen als den Innenabmessungen des Lagertanks (1) entsprechen eingebracht wird, wobei der Renovierungstank auf Distanzhaltern (4) in den Lagertank gesetzt wird und im Bereich des Einfüllschachtes (11) des Lagertanks mit diesem fest verbunden wird,
d) der zwischen Lagertank und Renovierungstank verbleibende Zwischenraum (5) an eine Prüfleitung (8) mit Überwachungsgerät (80) angeschlossen wird,
e) der abgetrennte stirnseitige Deckel (13a) des Lagertanks wieder zum Schließen der Öffnung mit dem Lagertank fest verbunden wird,
f) in den Zwischenraum (5) ein Prüfmedium eingebracht wird, das auf Druckabfall bzw. Druckanstieg oder Flüssigkeits abfall bzw. Flüssigkeitsanstieg überwacht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Renovierungstank (3) aus mindestens zwei vorkonfektionierten Teilkörpern (31, 32, 36, 37) zusammengesetzt wird, wobei diese Teilkörper nacheinander in den Lagertank (1) eingesetzt werden und jeweils vor Ort dicht und fest miteinander verbunden werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Renovierungstank aus Stahlblech, insbesondere Edelstahlblech, hergestellt wird und die einzelnen Teilkörper an den Verbindungsfugen miteinander verschweißt werden.