DE4017167C1 - Panzerschutzmodul mit segmentierter Verdämmung - Google Patents

Panzerschutzmodul mit segmentierter Verdämmung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Panzerschutzmodul, das zwischen einer vorderen und hinteren inaktiven Platte eine inerte Matrix auf­ nimmt, in der druckinitiierbare Wirkelemente geordnet sind, wobei das Modul mit Abstand zu einer Hauptpanzerung angeordnet ist.
Ein derartiges Panzerschutzmodul ist aus der geheimen DE-Pa­ tentanmeldung P 36 24 179.15 als bekannt zu entnehmen, wobei die vordere und hintere inaktive Platte jeweils eine einstückige Ver­ dämmung bilden und unmittelbar einerseits an der vorderen und an­ dererseits an der hinteren Fläche der inerten Matrix anliegen.
Eine derartige Anordnung weist jedoch wesentliche Nachteile auf, die nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert wer­ den. Bei diesem bekannten Panzerschutzmodul ist die Zerstörung nach dem Auftreffen einer ersten Hohlladung so groß, daß ge­ genüber einer nachfolgenden Hohlladung in unmittelbarer Nähe des ersten Auftreffpunktes keine ausreichende Schutzwirkung mehr gege­ ben ist. Der Zerstörungsgrad wird dabei einerseits durch die Cha­ rakteristik der Hohlladung selbst bestimmt, wobei die Zerstörung des Moduls umso größer ist, je größer die Stoßwellen der Hohlla­ dung bei dem Aufschlag des Stachels auf dem Modul ist.
Andererseits bestimmt die Gesamtverdämmung der in der Matrix des Moduls eingelagerten Wirkelemente maßgeblich die Zerstörung des Modulaufbaues. Bei dem in der Fig. 1 dargestellten vorbeschriebenen Panzerschutzmodul findet beim Auftreffen einer Hohlladung in der Aktivelementenebene, insbesondere in der Ebene vor der hinteren inaktiven Verdämmungsplatte, eine Umsetzung einer zu großen Menge Aktivelemente statt.
Es bauen sich aufgrund dieser einstückig durchgehenden Anordnung der Verdämmungsplatte, wie es die Fig. 2 zeigt, innerhalb der Ma­ trix Druckfelder auf, die eine derartige Zerstörung des Moduls herbeiführen, daß es beispielsweise zu einer Deformierung oder gar zum Abriß der Befestigung und zu Schädigungen der Verdämmungs­ verhältnisse kommt, wodurch eine volle Schutzwirkung bei weiteren Ansprengungen nicht mehr gegeben ist.
Insbesondere resultieren daraus die in den Fig. 3 und 4 darge­ stellten Schäden des Panzerschutzmoduls. Durch die Beschädigungen der Befestigungs- und Verdämmungsverhältnisse kommt es zu einer großflächigen Delaminierung der inerten Matrix, wobei auch eine Durchtrennung der Aktivelemente auftreten kann (Fig. 3). Bei einer zusätzlichen Trennung der Aktivelemente kann bei einer nachfolgend auftreffenden Hohlladung lediglich nur eine verringer­ te Sprengstoffmenge ohne Verdämmung initiiert werden, so daß sich kein ausreichendes Druckniveau innerhalb eines Druckfeldes aufbau­ en kann, wie es für die volle Schutzwirkung erforderlich wäre. Als Folge wird das Panzerschutzmodul durch das nachfolgende Hohl­ ladungsgeschoß im benachbarten Bereich des Ansprengortes durch­ schlagen.
Bei einer Delaminierung wirkt sich weiter nachteilig das Ablösen der hinteren inaktiven Platte von der den eingelagerten Spreng­ stoff aufnehmenden inerten Matrix aus, weil dadurch keine Verdäm­ mung der Wirkelemente mehr vorhanden ist und somit nur noch eine verminderte Schutzwirkung eintritt.
Eine durchgehende hintere inaktive Verdämmplatte kann sich deswei­ teren bei einem Beschuß derartig in Richtung der Hauptpanzerung verformen und auf die Hauptpanzerung aufschlagen (Fig. 4), daß die Befestigungselemente deformiert oder abgerissen werden.
Als Folge löst sich das Schutzmodul von der Struktur der Hauptpan­ zerung. Dieser Nachteil kann jedoch nicht durch eine Vergrößerung des Luftspaltes zwischen der Hauptpanzerung und der hinteren inak­ tiven Platte vermieden werden, weil die Aufbauhöhe des Schutzmoduls eine vorgegebene Größe nicht überschreiten darf.
Eine Rißbildung an der hinteren inaktiven Platte kann zusätzlich bei der Initiierung der Wirkelemente eine Düsenwirkung erzeugen, wodurch eine von der Hauptpanzerung abgewandte senkrechte Bewe­ gungskomponente entsteht, die in nachteiliger Weise zu einer Höher­ belastung der Befestigungselemente des Schutzmoduls oder gar zum Loslösen des Schutzmoduls führt.
Bei den vorbeschriebenen Schäden werden die zur Befestigung des Schutzmoduls an der Hauptpanzerung vorgesehenen Befestigungsele­ mente so stark deformiert, daß ein unmittelbarer Austausch des Schutzmoduls nicht mehr möglich ist.
Durch einen Aufschlag der hinteren inaktiven Verdämmungsplatte auf der Hauptpanzerung kann es desweiteren in nachteiliger Weise möglich sein, daß hochfrequente Schwingungen in die Struktur der Hauptpanzerung eingeleitet werden, die möglicherweise einen Ausfall von elektronischen bzw. optronischen Baugruppen herbeiführen.
Aus den Druckschriften GB 2 220 437 und DE-OS 20 53 345 sind weitere Panzerschutzmodule bekannt, wobei das Panzerschutzmodul nach der GB 2 220 437 ein druckinitiierbares Wirkelement, hingegen das Panzerschutzmodul nach der DE-OS 20 53 345 mehrere kleine Wirkelemente enthalten. Die aus beiden Druckschriften hervorgehenden Wirkelemente weisen jedoch keine Möglichkeiten auf, die zwischen der Hauptpanzerung und den Wirkelementen entstehenden Gase abzuleiten. Bei einem Beschuß können hier ebenfalls die vorbeschriebenen Zerstörungen des Moduls auftreten.
Die Übertragung hochfrequenter Schwingungen auf die Hauptpanzerung kann jedoch auch bei einem Beschuß oder durch die Umsetzung der Aktivelemente über die Befestigungselemente erfolgen.
Aus der DE 23 24 724 ist es bekannt, zur Befestigung zweier Panzerplatten einen stark elastisch verformbaren Gummipuffer einzusetzen. Eine derartige Gummipufferverbindung kann jedoch bei einem auf der äußeren Panzerplatte schräg auftreffenden Geschoß eine Kippbewegung der äußeren Panzerplatte nicht verhindern. Zur Befestigung eines Panzerschutzmoduls auf einer Hauptpanzerung ist deshalb diese Befestigungsart nicht geeignet, weil durch die Schrägstellung eine mögliche Kontaktierung des Moduls mit der Hauptpanzerung einhergehend mit der nachteiligen Übertragung hochfrequenter Schwingungen auf die Hauptpanzerung nicht vermieden werden kann. Weiter nachteilig kann dieser Gummipuffer auch hochfrequente Schwingungen nur unzureichend oder ggf. überhaupt nicht dämpfen, weil beispielsweise bei einer während eines Beschusses mit sehr hoher Geschwindigkeit durchgeführten Krafteinleitung sich dieser Gummipuffer in einem äußerst kurzen Zeitintervall wie ein starrer Körper verhält.
Aus der DE 24 52 155 ist eine elastische Halterung einer Beschuß­ panzerplatte bekannt, die jedoch vor und hinter einem Träger raum­ aufwendige Gummischichtfedern aufweist. Die vorderen Schichtfedern benötigen wenigstens bei jeder Panzerplatte zwei Befestigungsschrau­ ben und sind aufgrund ihres enormen Raumbedarfs, insbesondere auch durch den Raumbedarf und die Anordnung des zweiten Schichtfeder­ paketes hinter dem Träger für eine Befestigung eines Moduls ein­ seitig an einer Hauptpanzerung nicht geeignet. Die Befestigung der Schichtfedern erfolgt bei dieser bekannten Ausführung über jeweils fest an der Panzerplatte befestigte Schraubenbolzen deren Mutter jeweils hinter dem Träger befestigt werden muß. Eine Nutzung dieser Befestigungsart zur Befestigung des eingangs erwähnten Moduls ist aber auch deshalb nicht möglich, weil einerseits das Befestigungs­ mittel des Panzerschutzmoduls auf der Hauptpanzerung befestigt werden muß, und andererseits auch hier hochfrequente Schwingungen nur unzureichend durch die bereits beschriebene nachteilige Wirkung der Gummischichtfedern gegenüber der Hauptpanzerung gedämpft würden.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, das eingangs beschrie­ bene Schutzmodul derartig zu verbessern, daß zusätzlich zu einer ersten Hohlladung wenigstens eine weitere Hohlladung in kleinem Abstand von dem ersten Hohlladungsbeschuß mit voller Schutzwirkung und unter Vermeidung von Schäden an der Modulbefestigung sowie Verhinderung einer Übertragung hochfrequenter Schwingungen auch im Bereich der Befestigungsschrauben auf das Panzergehäuse abgewehrt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Merkma­ len der Unteransprüche hervor.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen, einerseits die Wirkelemente der inaktiven Matrix auf der Seite der Hauptpanzerung in Form von Ein­ zelsegmenten partiell oder gruppenweise zu verdämmen und anderer­ seits die hintere inaktive Platte in einem Abstand zur Matrix an­ zuordnen, ermöglicht bei einem Hohlladungsbeschuß ein kontrollier­ tes Ableiten der von den im Beschußbereich initiierten Wirkelemen­ te erzeugten Gase. Durch die Segmentierung der Verdämmung wird die bei einem Beschuß entstehende Zerstörung der inerten Matrix minimiert und vorteilhaft eine Übertragung der von den initiierten Wirkelementen ausgehenden Stoßwellen auf die von benachbarten Segmenten verdämmten Wirkelemente verhindert, wodurch noch in unmittelbarem Beschußbereich eine ausreichende Schutzleistung des Moduls gewährleistet ist.
Die Wandstärke jeder Verdämmungsplatte kann durch die Segmentie­ rung erheblich gegenüber der Wandstärke einer einstückig durchge­ henden Verdämmungsplatte reduziert werden, weil jedes Einzelseg­ ment nur noch dem notwendigen Druckaufbau der von ihm verdämmten Wirkelemente bei der Bekämpfung vorzugsweise eines HL-Geschosses standhalten muß. Dadurch ergeben sich weitere Vorteile hinsicht­ lich der Gesamtauslegung des Systems. Die bei dem bekannten Schutzmodul als einstückig durchgehende Verdämmungsplatte dienen­ de hintere inaktive Platte kann in ihrer passiven Schutzwirkung nunmehr wesentlich erhöht und in ihrem Gewicht erheblich reduziert werden, indem beispielsweise keine Werkstoffe aus Stahl sondern Keramikwerkstoffe eingesetzt werden.
Die Anordnung der hinteren inaktiven Platte, vorzugsweise unmit­ telbar an der Hauptpanzerung und die Anordnung einer segmentier­ ten Verdämmung auf der hinteren Matrixseite hat zur Folge, daß das Gewicht des reaktiven Panzerschutzmoduls bis zu 30% reduziert werden kann, woraus positive Auswirkungen hinsichtlich der Belange der Logistik, beispielsweise in Bezug auf Lagerbedingungen, Umschlagmittel, Erstversorgung der Panzerfahrzeuge, Handhabbarkeit resultieren.
Insbesondere kann durch die Erfindung ein wesentlich leichteres Modul gegenüber dem bekannten ausgetauscht werden.
Der Abstand zwischen den Segmenten ist derartig gewählt, daß ne­ ben den vorbeschriebenen positiven Auswirkungen auf die Verdäm­ mung und Stoßwellenbegrenzung zusätzlich ein störungsfreies Lösen der Segmente von der inerten Matrix gewährleistet ist. Die Befe­ stigung der Segmente auf der inerten Matrix erfolgt weiter vor­ teilhaft über Verbindungsmittel, deren Querschnittsfläche und/ oder deren in die Matrix weisende Verbindungslänge einen vorgeb­ baren Verdämmungsdruck einstellen.
Das Ablösen der Segmente von der Matrix erfolgt beim Erreichen eines vorbestimmten Verdämmungsdruckes nur im Bereich des Zerstör­ kraters und vermeidet somit im wesentlichen eine Übertragung der Zug-, Druck- und Biegebelastungen auf die zur Befestigung des Mo­ dules an der Hauptpanzerung vorgesehenen Schrauben. Dadurch kön­ nen nach dem Beschuß oder nach einer oder mehreren Ansprengungen eines Modules diese Befestigungsschrauben gelöst und das Modul oh­ ne Schwierigkeiten ausgetauscht werden. Diese Vorteile bedeuten aber auch, daß nur geringe Belastungen in die Panzergehäusestruk­ tur eingeleitet werden und somit eine Gefährdung durch eine Schockbelastung auf elektronische und optronische Baugruppen, bei­ spielsweise im Dachbereich eines Panzers, minimiert werden.
Damit zusätzlich auch hochfrequente Schwingungen, die durch die Umsetzung der Aktivelemente hervorgerufen werden, bereits im Be­ reich dieser Befestigungsschrauben weitgehend vermieden und nicht auf die Hauptpanzerung übertragen werden können, kann die Schraub­ verbindung mit verschiedenen Dämpfungsmitteln versehen werden.
Die Erfindung wird anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestell­ ter Ausführungsbeispiele des näheren erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein bekanntes Panzerschutzmodul mit einer einstückig durchgehenden hinteren Verdämmungsplatte in einer Seitenansicht,
Fig. 2 das in der Fig. 1 dargestellte Panzerschutzmodul zum Zeitpunkt einer auftreffenden Hohlladung,
Fig. 3 das in der Fig. 1 dargestellte Panzerschutzmodul nach einer Delaminierung der Matrix und einer Deformierung der Befestigungselemente,
Fig. 4 das in der Fig. 1 dargestellte Panzerschutzmodul nach einer Deformierung der hinteren inaktiven Verdämmungs­ platte und der Befestigungselemente,
Fig. 5 das erfindungsgemäße Panzerschutzmodul mit einer hinteren segmentierten Verdämmung und einer mit Abstand dazu angeordneten inaktiven hinteren Schutzplatte,
Fig. 6 das in der Fig. 5 dargestellte Panzerschutzmodul nach einem Beschuß,
Fig. 7 das erfindungsgemäße Panzerschutzmodul mit einer von der Hauptpanzerung und von der inerten Matrix mit Abstand angeordneten inaktiven Platte,
Fig. 8 die Befestigung einer Segmentplatte an der inerten Matrix des Modules in einer ausschnittsweisen Darstellung,
Fig. 9 eine partielle Verdämmung eines in der inerten Matrix angeordneten Wirkkörpers in einer ausschnittsweisen Darstellung,
Fig. 10, 11 verschiedene Anordnungen von Verbindungsmitteln zum Befestigen des Modules an der Hauptpanzerung.
Die Fig. 1 bis 4 beziehen sich auf das eingangs beschriebene Panzerschutzmodul gemäß der DE-P 36 24 179.15, deren nachteilige Wirkungsweise nach einem Beschuß bereits ausführlich in der Be­ schreibungseinleitung erläutert wurde.
Danach besteht das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Panzer­ schutzmodul 10 aus einer inerten Matrix 12, in der Wirkelemente 14 beispielsweise ein- oder mehrlagig angeordnet sind, die auf der vorderen Beschußseite 15 und auf der hinteren Seite der Haupt­ panzerung 20 von jeweils einer einstückig durchgehenden inaktiven Platte 11, 13 verdämmt sind. Die hintere Verdämmungsplatte 13 ist dabei in einem Abstand b zur Hauptpanzerung 20 angeordnet. Die Ausbildung der Matrix 12 und die Anordnung der Wirkelemente 14 ge­ hört nicht zum beanspruchten Schutzumfang, sondern ist Inhalt der DE-P 36 24 179.15, weshalb eine diesbezügliche Kommentierung ent­ behrlich ist.
Die Fig. 2 verdeutlicht den Zeitpunkt des Auftreffens eines Hohl­ ladungsgeschosses 24 auf der Beschußseite 15 des Panzerschutzmo­ duls 10. Die Stoßwellen der Hohlladung 24 initiieren die Wirk­ elemente 14, deren Gase Druckfelder 26 erzeugen, die aufgrund einer hinteren der gesamten Modulfläche entsprechenden Verdämmung 16 in Form einer einstückig durchgehenden inaktiven Verdämmungsplatte 13 nicht selektiv abgebaut werden können, sondern weitere Wirkelemente 14 initiieren und die in den Fig. 3 und 4 dargestellten sowie in der Beschreibungseinleitung ausführlich erläuterten Schäden verursachen.
Die Erfindung vermeidet diese Schäden dadurch, daß die Wirkelemen­ te 14 auf der Seite 22 der Hauptpanzerung 20, wie es die Fig. 5 zeigt, gruppenweise oder partiell durch Segmente 18 verdämmt sind und die hintere inaktive Platte 13 in einem Abstand a zu den Segmenten 18 angeordnet ist.
Der Abstand a zwischen den Segmenten 18 und der hinteren inaktiven Platte 13 beträgt mindestens 10 mm. Dadurch können sich die in der Fig. 8 näher dargestellten Verbindungsmittel 28 eines Segmentes 18 gemeinsam mit diesem bei einer Initiierung der im Segmentbereich befindlichen Wirkelemente 14 von der Matrix 12 lösen und dennoch einen ausreichenden Raum zur Abfuhr der von den Wirkelementen 14 erzeugten Gase erzeugen.
Zur Erzielung der erforderlichen Verdämmung müssen die Segmente 18 hinsichtlich ihrer Größe, Masse und Verbindung zur inerten Matrix 12 abgestimmt ausgelegt werden. Die Verdämmungsfläche A und die Wandstärke s eines Segmentes 18, das aus Materialien mit vorzugsweise niedriger Dichte kleiner 3 kg/dm³, beispielsweise aus Aluminium oder Kunststoff besteht, weisen dazu eine derartige Größe auf, daß das Segment 18 gerade noch einem notwendigen Druck­ aufbau im Bereich seiner verdämmten Wirkelemente 14 zur Bekämp­ fung eines aufschlagenden Geschosses 24 standhält.
Die Segmente 18 sind untereinander in einem Abstand c, vorzugswei­ se zwischen 2 und 6 mm, angeordnet. Dadurch bleiben die bei einem Aufschlag eines Hohlladungsgeschosses 24 eingeleiteten Stoßwellen im wesentlichen innerhalb des Bereiches der Fläche A eines Seg­ mentes 18 und werden im Normalfall nicht auf die Fläche A eines benachbarten Segmentes 18 übertragen. Desweiteren gewährleistet der Abstand c ein störungsfreies Lösen dieses Segmentes 18 von der inerten Matrix 12.
Die Fig. 6 verdeutlicht die Anordnung eines Schutzmodules 10 nach einem Hohlladungsbeschuß, bei dem aufgrund der segmentierten Verdämmung die Wirkkörper 14 lediglich in einem Segmentbereich um­ gesetzt worden sind. Aufgrund des geringen Umsatzes von Aktivele­ menten 14 und des kontrollierten unmittelbaren Abströmens der Ga­ se und Materialschwaden über den Luftspalt a wird der Zerstör­ durchmesser d am Schutzmodul 10 geringgehalten, wobei das oder die Segmente 18 sich nur im Bereich des Zerstörkraters 29 ablösen. Außerhalb des Zerstörkraters 29 bleiben die inaktive Matrix unbeschädigt und die verbleibenden Segmente 18 an der Matrix 12 befestigt, so daß beispielsweise bei einem Modulbeschuß Schäden an den Befestigungsschrauben 32 des Modules 10 vermieden werden.
Insbesondere werden beim Beschuß durch sich lösende Segmente 18 Zug- 45 und Biegebelastungen 47 auf die Befestigungsschrauben 32 weitgehendst vermieden, wodurch die Schraubenverbindung an­ schließend ohne Schwierigkeiten gelöst werden kann.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die Gesamthöhe h des Modules 10 gegenüber dem bekannten Modul nicht verändert. Ge­ genüber der Fig. 2 verdeutlicht die Fig. 7, daß die inaktive Platte 13 mit Abstand a auf der Seite 22 der Hauptpanzerung 20 von der Matrix 12 abgesetzt ist, wobei der Abstand zwischen der inaktiven Platte 13 und der Hauptpanzerung 20 auch derartig ver­ ringert werden kann, daß die Platte 13 entsprechend den Fig. 5, 6, 10 und 11 auch an der Hauptpanzerung 20 anliegen kann. Die inaktive Platte 13 trägt nun nicht mehr zur Aufrechterhaltung des aktiven Wirkmechanismus bei, sondern garantiert durch den passi­ ven Schutz die vorgegebene Gesamtschutzwirkung.
Die Segmente 18 können unterschiedlich an der Matrix 12 befestigt sein. Als Verbindungsmittel kommen ein- oder mehrere Schraub-, Klemm- oder Klebeverbindungen in Frage. Bei der in der Fig. 8 dargestellten Verbindung 28 kann über die Querschnittsfläche 30 des Verbindungsmittels 28 und die in die Matrix 12 weisende Gewin­ de- oder Klemmlänge l der Verdämmungsdruck eines Segmentes 18 ein­ gestellt bzw. vorbestimmt werden. Die Segmente 18 können auch un­ mittelbar durch ein Klebemittel an der Matrix 12 verbunden sein.
Auf die Segmente 18 kann verzichtet werden, wenn die Wirkelemente 14 entsprechend der Fig. 9 separat durch Stopfen 19 verschlossen sind. Die Stopfen 19 können gegossen oder über ein Gewinde oder eine Klebverbindung mit der inaktiven Matrix 12 verbunden sein.
Die Fig. 10 und 11 verdeutlichen ausschnittsweise die Befesti­ gung des Modules 10 auf der Hauptpanzerung 20. Die vorgesehenen Schrauben 32 enthalten in ihrem Wirkungsbereich Mittel 34, 36, 44 zur Dämpfung von Schwingungen auf die Hauptpanzerung 20. Damit insbesondere nicht dargestellte elektronische und optronische Bau­ gruppen im Bereich der Hauptpanzerung 20 gegen Schockbelastungen geschützt werden, sind hochfrequente Schwingungen dämpfende Mit­ tel 34, 36 konzentrisch um die Schrauben 32 angeordnet, wobei die Mittel aus Aluminiumschaum, Aluminiumschwamm, Polyurethan, Sili­ kon, beispielsweise in Form eines Gußkörpers, oder in weiteren Ausführungsvarianten aus Ringfederelementen oder aus metallischen Gewebematten bestehen können.
Zum gleichen Zweck kann die Schraube 32 zusätzlich, wie es die Fig. 11 zeigt, zwischen einer außen liegenden Mutter 40 und einem an der Hauptpanzerung 20 befestigten Gewindeschaft 42 Zug­ elemente 44 aus Draht oder Kunststoffseilen aufweisen. Draht- und Kunststoffseile 44 haben die Eigenschaft, daß sie sich bei Zugbe­ lastungen dehnen und somit kleine Modulbewegungen nach oben und hochfrequente Schwingungen durch ihre Drahtreibung abbauen. Diese Lösung bietet zusätzlich den Vorteil, daß eine auftretende Verformung des Modules 10 bei unmittelbarem Beschuß in der Nähe der Schrauben 32 zugelassen werden kann.
Nach den Fig. 10, 11 wird das Modul 10 zwischen einem Schraub­ kopf 38 oder einer Mutter 40 der Schraube 32 und einem panzerge­ häusefesten Anschlußstück 46, in das der Gewindeschaft 42 der Schraube 32 eingeschraubt ist, gegen das Dämpfungsmittel 34, 36 verspannt. Das in der Fig. 10 dargestellte Dämpfungsmittel 34 ist buchsenartig ausgebildet und zentriert das Modul 10 über die gesamte Moduldicke, wodurch neben einer axialen auch eine radiale Dämpfung erzielt wird. Bei der in der Fig. 11 dargestellten flexiblen Schraube 32 übernimmt das seilförmige Zugelement 44 zu­ sätzlich die radiale Schwingungsdämpfung.
Das beispielsweise über eine Schweißverbindung 48 an der Hauptpan­ zerung 20 angeschlossene Verbindungsstück 46 enthält außenseitig eine Überwurfmutter 50 zum Festklemmen der inaktiven Platte 13 an der Hauptpanzerung 20.
Die Erfindung wurde in mehreren Versuchen mit Erfolg getestet. Bei einem Versuchsmodul betrug die Länge 400 mm und die Breite ebenfalls 400 mm. Auf der Seite der Hauptpanzerung 20 waren neun Segmente 18 als Verdämmung vorgesehen, wobei ca. 15 bis 20 Wirk­ elemente von einem Segment 18 verdämmt wurden. Bei einem Beschuß durch ein 40 mm Hohlladungsgeschoß 24 ergab sich ein Zerstörkra­ ter 29 mit einem Durchmesser d von lediglich 100 mm. Damit wird auch das Ziel erreicht, beispielsweise bei einem Panzerschutzmo­ dul mit einer Länge von 600 mm und einer Breite von 600 mm nach­ einander fünf Ansprengungen mit möglichst gleicher Schutzwirkung zu erzielen. Die Befestigungselemente 32 ließen sich beim Modulwechsel problemlos lösen.
Bezugszeichenliste
10 Panzerschutzmodul
11 Verdämmung
12 Matrix
13 Platte
14 Wirkelemente
15 Beschußseite
16 Verdämmung
18 Einzelsegment
19 Stopfen
20 Hauptpanzerung
22 Seite
24 Geschoß
26 Druckfeld
28 Verbindungsmittel
29 Zerstörkrater
30 Querschnitt
32 Schraube
34 Dämpfungsmittel
36 Dämpfungsmittel
38 Schraubenkopf
40 Mutter
42 Gewindeschaft
44 Zugelement
45 Zugbelastung
46 Anschlußstück
47 Biegebelastung
48 Schweißverbindung
50 Überwurfmutter
a, b, c Abstand
d Zerstördurchmesser
h Höhe
l Länge
s Wandstärke
A Fläche

Claims (7)

1. Panzerschutzmodul, das zwischen einer vorderen und hinteren aktiven Platte (11, 13) eine inerte Matrix (12) aufnimmt, in der druckinitiierbare Wirkelemente (14) angeordnet sind, wobei das Modul (10) mit Abstand (b) zu einer Hauptpanzerung (20) ange­ ordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkelemente (14) auf der Seite der Hauptpanzerung (20) gruppenweise oder partiell durch Segmente (18) verdämmt sind und die hintere inaktive Platte (13) in einem Abstand (a) zu den Segmenten (18) angeordnet ist, und daß zur Befestigung des Moduls (10) auf der Hauptpanzerung (20) Schrauben (32) vorgesehen sind, in deren Wirkungsbereich Mittel (34, 36, 44) zur Dämpfung von Schwingungen auf die Hauptpan­ zerung (20) vorgesehen sind, wobei die Dämpfungsmittel hoch­ frequente Schwingungen dämpfende Mittel (34, 36) oder Bestand­ teile der Schraube sind.
2. Panzerschutzmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) zwischen den Segmenten (18) und der hinteren inaktiven Platte (13) mindestens 10 mm beträgt.
3. Panzerschutzmodul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (c) zwischen den Einzelsegmenten (18) in einem Bereich zwischen 2 und 6 mm liegt.
4. Panzerschutzmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch, den Verdämmungsdruck einstellbare Verbindungsmittel (28) zur Befestigung der Einzel­ segmente (18) an der Matrix (12) des Moduls (10).
5. Panzerschutzmodul nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel (28) eine Schraub-, Klemm- oder Klebeverbindung ist, deren Quer­ schnittsfläche und/oder die in die Matrix (12) weisende Verbin­ dungslänge (l) den Verdämmungsdruck eines Segmentes (18) einstellt.
6. Panzerschutzmodul nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die hochfrequenten Schwingungen dämpfenden Mittel (34, 36) aus Aluminiumschaum, Aluminiumschwamm oder Polyurethanschaum, Silikonwerkstoff oder aus metallischen Gewebematten bestehen.
7. Panzerschutzmodul nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Dämpfungsmittel der Schraube (32) zur Befestigung des Moduls (10) auf der Hauptpanzerung (20) aus Draht- oder Kunststoffseilen hergestellten Zugelementen bestehen.
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