DE4010898A1 - Verfahren zum herstellen von baumaterialien wie betonen, asphalten, estrichmaterialien, platten, blockziegel usw. - Google Patents
Verfahren zum herstellen von baumaterialien wie betonen, asphalten, estrichmaterialien, platten, blockziegel usw.Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Baumaterialien wie Betonen, Asphalten, Estrichmateriali
en, Platten, Blockziegeln usw..
Derartige Baumaterialien, beispielsweise Trittschall
dämmplatten, Isolierplatten, Trockenmaterialien zur Herstel
lung von Estrichen vor Ort sowie Zuschlagmaterialien für die
Herstellung von Leichtbetonplatten und Leichtbetonhohlziegeln
werden nach einer genau festgelegten Rezeptur hergestellt und
nach genau festgelegten Prüfnormen (DIN) geprüft und
abgenommen.
Die bei der Herstellung von derartigen Baumaterialien
verwandten Zuschlagstoffe sind beispielsweise Sand, Feinteile
in verschiedenen Korngrößen, Zemente, Bindemittel aus
organischen und anorganischen Stoffen und Grobkörnungen aus
Bruchsand und Gestein, wobei diese Körnungsformen in Bruch-
bzw. Rundkörnungen unterschieden werden. Die Körnungsformen
sind ausschlaggebend für die Festigkeit des Betons oder des
Ziegels sowie anderer mit diesen Zuschlagstoffen herge
stellter Baumaterialien.
Die Druckfestigkeit, der Schwund, die Porenbildung
(Hohlräume), die Belastbarkeit usw. sind von den oben
angegebenen Zusammensetzungen abhängig.
Für Estrichmaterialien sowie zum Verputzen werden
Beimengungen von Styroporkörnern, Quellmitteln (Blähschiefer,
Blähton, Hütten-Naturbims usw.) verwandt, durch die die
Dichte, das Rohgewicht, die Festigkeit usw. bestimmt werden.
Die Mischverhältnisse bestimmen weiterhin die Eignung
der Baumaterialien, beispielsweise die Eignung zur Isolierung
(K-Wert) oder zur Schalldämmung.
Die Zusammensetzung der einzelnen Körnungen wird durch
ein Verfahren der Sieblinie bestimmt.
Als Verfahren zum Herstellen von Leichtbeton ist auch
das Gasschaumbetonherstellungsverfahren bekannt.
Es ist bekannt, daß in früherer Zeit mit Baumaterialien
gearbeitet wurde, zu deren Herstellung Gips mit Strohmatten
verarbeitet wurde. Speziell für Decken, aber auch bei der
Herstellung von Estrichen, sind ähnliche Verfahren bekannt,
Beispiele sind der Holzzementestrich, Verputze mit Strohbei
mengungen für Decken, Estriche oder Ummantelungen.
Für derartige Baumaterialien wurden Sieblinien mit
Kleinstkörnungen verwendet, und wurden bei Sandkörnungen (2-
3-1 mm) zur besseren Bindung bzw. Druckbelastung größere
Mengen von Zuschlagstoffen (organische Zuschlagstoffe) mit
mehlförmiger Konsistenz verwandt. Durch diese Zuschläge
ergibt sich eine bessere Ummantelung der einzelnen beigemeng
ten größeren Teile, welche je nach Zuschlagstoff als
Rundbruchkorn vorliegen oder eine Stäbchenform haben.
Es hat sich gezeigt, daß derartige Baumaterialien eine
überdurchschnittlich hohe Lebensdauer haben und ihre
Wärmedämmung, Schalldämmung und Atmung sowie ihre Verträg
lichkeit mit anderen Baumaterialien außerordentlich gut sind.
In der jüngsten Zeit werden durch die Entwicklung von
anorganischen Baumaterialien diese Baumaterialien nicht mehr
verwendet und verarbeitet. Neben der Entwicklung von
anorganischen Baumaterialien liegt ein weiterer Grund dafür
in der immer schwierigeren Beschaffung von natürlichen
Zuschlagstoffen, die mit einem immer höheren Kostenaufwand
verbunden ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher
darin, ein Verfahren zum Herstellen von Baumaterialien
anzugeben, das mit organischen Zuschlagstoffen arbeitet und
bei dem keine Probleme mit der Beschaffung der Zuschlagstoffe
bestehen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß Klärschlamm gegenüber Bakterien neutralisiert, mit
Faserstoffen und Quell- und/oder Bindemitteln gemischt und
dem Baurohmaterial beigemengt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit Klär
schlamm im wesentlichen unbehandelt, d. h. mit seinem
Feuchtigkeits- und Wassergehalt sowie seinen Schadstoffan
reicherungen verwandt. Die ca. 75%ige Feuchtigkeit des
Klärschlammes wird zur Aufmischung der Bindemittel
verwendet und dient als Reaktionsglied. Dabei werden die
Baurohmaterialien oder beigemengten Baustoffe trocken
zugeführt, so daß die im Klärschlamm vorhandene Flüssigkeit
für eine möglich Reaktion benutzt wird. Wenn die Zuschlags
stoffe so gewählt werden, daß sie stark feuchtigkeitsaufneh
mend sind, wird der Feuchtigkeits- oder Wassergehalt des
Klärschlammes als Brauchwasserersatz verwendet.
Durch Beimengung von Bindemitteln und Umwandlern sowie
Quellmitteln wird der Klärschlamm während der Verarbeitung in
eine kristalline Substanz umgewandelt, so daß er mit dem
Abbindevorgang der einzelnen Zuschlagstoffe ausreagiert.
Diese Reaktionen können durch Einbringen von Wärme noch
beschleunigt werden.
Der Klärschlamm wird somit im Verarbeitungsablauf
neutralisiert, wobei die Schadstoffe teilweise durch die
Zuschlagstoffe gebunden werden.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der
Patentansprüche 2 bis 5.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Klärschlamm als
Zuschlagsbestandteil zur Herstellung der Baumaterialien
verwendet wird, besteht keine Schwierigkeit der Materialbe
schaffung, da Klärschlämme in ausreichendem Maße ohne
weiteres verfügbar sind. Das erfindungsgemäße Verfahren hat
vielmehr den Vorteil, daß es eine sinnvolle Verwendungsmög
lichkeit von Klärschlämmen bietet, was eine erhebliche
Kostenersparnis bedeutet.
Bisher werden Klärschlämme nämlich in Biologiebecken
aufbereitet und anschließend mit Neutralisationszusätzen auf
Deponien oder Zwischenlagern getrocknet. Klärschlämme werden
auch als Düngemittel verwendet, was jedoch nach jüngsten
Untersuchungen im Hinblick auf die Umweltverschmutzung nicht
unproblematisch ist.
Es gibt auch ein Verfahren der Klärschlammbeseitigung
durch Ausfaulen des Schlammes in Verfaulbrunnen. Bei dieser
Klarschlammentsorgung wird dem Schlamm ein Neutralisierungs
zusatz beigemengt, so daß sich eine Reaktion ergibt, die den
Klärschlamm in eine anorganische Substanz umwandelt. Diese
Substanz ist eher kristallin und geruchlos, so daß sie später
als Dünger oder Bodenverbesserungsmittel verwandt werden
kann. Bei allen oben angegebenen Verfahren und Entsorgungs
möglichkeiten besteht jedoch immer das Problem, was mit den
Deponieabwässern geschehen soll. Das Verfahren der Verbren
nung von Klärschlämmen führt zur Erzeugung von Verbrennungs
gasen mit hohem Dioxingehalt und somit zu einer starken
Umweltbelastung, die nicht zu akzeptieren ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird daher eine
Möglichkeit eröffnet, Klärschlämme sinnvoll einzusetzen, ohne
daß die oben genannten Probleme der Klärschlammentsorgung
auftreten.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf einem
Prinzip, das als sog. Löschpapierprinzip bezeichnet werden
kann. Ein Löschpapierblatt kann Stoffe, die in Flüssigkeiten
gelöst sind, aufsaugen, wobei sich die größeren Partikel der
Stoffe an den Gewebestrukturen des Löschpapiers festsetzen.
Die feineren und größeren Teilchen, die nicht aufgesaugt
werden können, legen sich durch die kapillare Oberflächenad
häsion an die einzelnen Fasern und um die einzelnen Fasern.
Bei der Oberflächenadhäsion erfolgt ein Aufbau der
Teilchen nach einer Größenrangordnung. Die kleineren und in
der Ablagestrukturbildung schneller fließenden Teilchen legen
sich direkt wie ein Mantel um die Faseroberfläche, während
sich die größeren Teilchen nachfolgend aufbauen und in
Verbindung mit den anderen Feinteilchen ein dichtes Gefüge
bilden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Klärschlamm mit
Faserstoffen wie beispielsweise Schilf, Stroh usw. gemischt,
so daß ein Großteil der Mikropartikel des Klärschlammes von
den faserigen ehemaligen Nährstoffadern des trockenen
Trägermaterials wie Schilf, Stroh usw. aufgenommen wird.
Durch das Aufnehmen von Stoffen aus dem Klärschlamm im
Faserträger und durch die Ummantelung der Fasern ergibt sich
eine gute Bindung der einzelnen Stoffe. Durch ihre Dichtheit
kommt es zu einer Konservierung des Trägermaterials.
Klärschlamm ist ein Produkt, welches sich aus Feinteil
chen aufbaut. Da die Feinteilchen jedoch mit viel Wasser
angereichert sind, ergibt sich ein instabiles, flüssiges
Gefüge ohne meßbaren inneren Reibungswinkel. Erst, wenn die
Flüssigkeit entzogen wird, bildet sich eine kompaktere
Substanz, die jedoch nur eine geringe Eigenfestigkeit
aufweist. Durch die Beimengung von Bindemitteln und Materia
lien in verschiedenen Körnungen wie Sand, Leichtzuschlägen,
Schlacke, Bims usw. kann ein noch kompakteres Gefüge
hergestellt werden, das stärker belastbar ist. Dieses an sich
stabile Gefüge reicht zwar in seiner Eigenfestigkeit zur
Herstellung von Baumaterialien oder zur direkten Verwendung
als Baumaterial nicht aus, es kann jedoch als Beimengung für
Baurohmaterial verwandt werden, um beispielsweise Leichtbe
tonbauelemente, Ziegel und Verputzmaterialien herzustellen.
Insbesondere können durch die Ausnutzung des oben genannten
Löschblatteffektes Produkte mit hoher Eigenstabilität,
nämlich Platten für die verschiedensten Anwendungsformen
hergestellt werden.
Als Faserstoffe eignen sich beim erfindungsgemäßen
Verfahren insbesondere Schilf, Stroh, Heu, bedingt Holzfasern
und Textilfasern mit Kunstfaserverstärkung, d. h. gemischte
Fasern, die je nach dem späteren Einsatz des Baumaterials auf
eine optimale Länge geschnitten und mit dem Klärschlamm sowie
den weiteren Zuschlagstoffen vermengt werden.
Für Estrichmaterial, das getrocknet in Säcken an die
Baustellen angeliefert wird, wird eine sehr kurz geschnittene
Faser beigemengt. Der kurze Schnitt der Faser erfolgt aus
Verarbeitungsgründen. Wenn das erdfeucht aufbereitete
Estrichmaterial gegossen ist, wird es mittels einer Glättma
schine abgezogen, wobei die Feinteile und ein Teil der
Flüssigkeit an die Oberfläche gesaugt werden. Zu lang
geschnittene Fasern würden dann vorstehen, so daß kein
Glattstrich mit schönem Oberflächenverschluß möglich wäre.
Bei Trockenestrich liegt die Faserlänge z. B. bei 30 mm.
Bei der Plattenherstellung kommen grundsätzlich länger
geschnittene Fasern mit einer Länge von 70-90 mm zur
Anwendung. Dabei ist jedoch darauf zu achten, in welchem
Bereich das Material eingesetzt werden soll, welche Eigen
schaften erreicht werden sollen, welches Plattengewicht ideal
und gefordert ist, zu welchem Zweck die Platten dienen
sollen, d. h. ob es Isolierplatten, Schalldämmplatten usw.
sind, und ob die Platten für den Innenausbau oder den
Außenbereich gedacht sind, oder ob das Material lediglich ein
Zuschlagmaterial für andere Produkte ist. Danach richten sich
auch die weiteren Zuschläge, beispielsweise die Quellmittel,
die Bindemittel und die Leichtstoffzuschläge.
Durch eine entsprechende Wahl der genauen Rezeptur
können Baumaterialien hergestellt werden, deren Konsistenz
und Festigkeit den Normen entspricht.
Insbesondere lassen sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren Platten mit großen Hohlräumen, Platten mit
verschiedenen spezifischen Gewichten, Platten mit Styroporku
geln als Füllstoffbeimengung, Platten mit Magnesit oder
ähnlichen Bindern und Zusätzen, die bei der Gasbetonherstel
lung verwendet werden, um größere Hohlräume und durch die
Beimischung von Styroporkugeln eine Gewichtseinstellung
(qm-Gewicht) zu erreichen, Platten in Schichtbauweise,
nämlich Platten in Verbindung mit Styropor-, Deck- oder
Unterlagsplatten in frei wählbaren Stärken, Platten mit
Zusätzen, welche wasserabweisend sind, und Baumaterialien
herstellen, die nach verschiedenen Rezepten getrocknet
aufbereitet, in Säcke abgepackt und als Fertigmaterialien für
die Verarbeitung vor Ort verwendet werden.
Keines der angegebenen Produkte unterscheidet sich in
seiner Verarbeitung von den herkömmlichen Produkten.
Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung
besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsge
mäßen Verfahrens näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine saugfähige Naturfaser,
Fig. 2 die Möglichkeit der Vergrößerung der Saugfläche
der Naturfaser,
Fig. 3 in einer Längsschnittansicht eine getrocknete
Naturfaser,
Fig. 4 die Darstellung des Quellvorganges der Faser,
Fig. 5 die Ablagerung von einzelnen Teilchen um die
Faseroberfläche,
Fig. 6 eine Produktionsanlage, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahrensschema arbeitet,
Fig. 7 eine Grundplatte,
Fig. 8 den Aufbau der Platte mit normalen Grundzuschlä
gen,
Fig. 9 einen vergrößerten Plattenausschnitt,
Fig. 10 eine Platte mit Trittschalldämmung,
Fig. 11 die Anwendung der Platte als Isolierung und
Trittschalldämmung,
Fig. 12 die Platte als Brandschutzplatte,
Fig. 13 eine Mehrfachkombination von Platten und
Fig. 14 die Aufmischung eines in Säcken abgefüllten
Baumaterials vor Ort.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Baumateria
lien, beispielsweise Platten für Isolierungen und für die
Schalldämmung aus Fasermaterialien wie Schilf, einer
Neutralisierungsemulsion gegen Bakterien und Klärschlamm mit
Sieblinienanreicherung aus Sand (Körnung 2-3 mm Bruch) und
als Bindemittel Zement oder Magnesit, Kalkzementmischung in
Verbindung mit einem Quellmittel hergestellt.
Die Einstellung des Gewichtes oder der Dichte der
Platten kann über verschiedene Rezeptoren und Zuschlagmateri
alien bestimmt werden. Es können auch Styroporkörnungen
zugemischt werden, was sich auf das qm-Endgewicht und die
Wärmedämmfähigkeit des Isolationsmaterials auswirkt.
Der gebundene und neutralisierte Klärschlamm kann als
Grundmaterial nach seiner Trocknung auch zur Herstellung von
Asphalt, bei der Herstellung von Tragschichten oder Ver
schleißschichten als Feinbindermaterial verwendet werden.
Es ist jedoch immer darauf zu achten, daß die Anreiche
rung der Feinkornmaterialien nicht so groß ist, da sonst der
innere Reibungswinkel beeinträchtigt würde und es zu einer
Instabilität des Gefüges kommen könnte, was bei dynamischen
Belastungen, denen Asphaltkörper ausgesetzt sind, zu
Verformungen wie Spurrillen oder Dachprofilen führen kann.
Es ist gleichfalls möglich, Leichtbetonhohlblockziegel
herzustellen, wobei jedoch Ziegel und Platten, welche mit
einem Anteil bis zu 50% Klärschlamm angereichert sind, nicht
in Bereichen wie Kellern oder im Tiefbau verwendet werden
können, da sie dort ständig mit Wasser in Berührung kommen.
Ein Grundrezept bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
umfaßt 45 Gew.% Stroh, Schilf, Heu, Holzfasern (Heraklith),
Textilfasern, Abfälle, Kunstfasern, 30 Gew.% neutralisierten
Klärschlamm und 25 Gew.% Bindemittel in Form von Zement,
Magnesit, Kalk, chemischen natürlichen Quellmittelzusätzen
sowie Sand als Gefügeverbesserer oder Sieblinienaufwerter, je
nach Festigkeitsbedarf.
Beispiel: Herstellungsrezept für eine Trittschalldämmplatte:
30 Gew.% Klärschlamm im Rohzustand aus der Kläranlage,
20 Gew.% Sand mit einer Körnung von 0,3-0,5 Bruchkorn,
30 Gew.% Faserstoffe, saugfähig mit einer Faserlänge von 70-90 mm,
15 Gew.% Zuschlagstoffe, wie Binde- oder Quellmittel, einschl. Umwandlungsstoffe
30 Gew.% Klärschlamm im Rohzustand aus der Kläranlage,
20 Gew.% Sand mit einer Körnung von 0,3-0,5 Bruchkorn,
30 Gew.% Faserstoffe, saugfähig mit einer Faserlänge von 70-90 mm,
15 Gew.% Zuschlagstoffe, wie Binde- oder Quellmittel, einschl. Umwandlungsstoffe
In Verbindung mit den angegebenen Zuschlagsmöglichkeiten
kann auch ein Anteil an Styropor oder ähnlichen Materialien
in Kugelform beigemengt werden, um den Wärmedämmwert zu
erhöhen und das qm-Gewicht zu verringern.
Die einzelnen Materialien können je nach den Anwendungs
formen des hergestellten Produktes variiert werden.
Bei dem obigen Grundrezept wurden die Anteile in
Gewichtsprozent angegeben. Die Volumina der einzelnen
Zuschlagstoffe bestimmen sich nach ihrem Quellverhalten oder
ihrer Porösität. Dadurch ist auch eine Gewichtseinstellung
der Platten für eine Schalldämmung oder eine Isolierung oder
eine Gewichtseinstellung der Zuschlagstoffe für andere
Anwendungsformen möglich.
Beispielsweise werden Platten mit einer höheren
Schalldämmung durch ein höheres Eigengewicht der Platten
erzielt, während Platten mit reiner Isolierungsfunktion ein
geringeres Eigengewicht haben. Für die Ziegelherstellung ist
ein hoheres Gewicht bevorzugt, da eine bessere Gefügeverdich
tung des Bau- und Zuschlagstoffes aufgrund der hohen
Druckaufnahmen erforderlich ist.
Gemäß der Erfindung kann Klärschlamm auch als Zuschlags
stoff in relativ hoher Menge pro Kubikmeter in Asphalt
eingebracht werden. Dabei ist darauf zu achten, daß der
zulässige Korngrößenanteil nicht überschritten wird, der
durch umfangreiche und genau definierte Prüfungsvorschriften
nach der DIN-Norm abgesichert und festgelegt ist.
Getrockneter Klärschlamm kann weiterhin gut als
Beimengung für Dichtbeton und als Zusatz für die Herstellung
von Zusatzstoffen benutzt werden, die dem Dichtbeton
beigefügt werden.
Bei der Herstellung von Leicht-, Gas- oder Schaumbeton
hat es sich als erfolgreich erwiesen, getrockneten oder
teilweise nur mit Neutralisierungszusätzen versetzten nassen
Klärschlamm zu verwenden. Als Versuch wurden Leichtbetonele
mente für den Betonfertighausbau gemessen und Werte ermit
telt, wie sie auch bei den nach herkömmlichen Verfahren
hergestellten Produkten erhalten werden.
Wenn mit der angegebenen Rezeptur für die Plattenher
stellung zusätzlich Grobkorn, Schotter oder Kies wie bei der
Leichtbetonherstellung zugesetzt wird, kann auch Leichtbeton
mit der Rezeptur für die Plattenherstellung hergestellt
werden.
In allen Fällen können größere Mengen von Klärschlamm
verwandt werden, teilweise sogar ohne vorherige Trocknung.
Fig. 1 zeigt eine saugfähige Naturfaser als Beimengstoff
für den Klärschlamm nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
wobei diese Naturfaser Stroh, Schilf, Heu usw. sein kann. In
Fig. 1 ist die Schnittfläche 30 dargestellt, wobei die
Schnittlänge I je nach Anwendungsbedarf variabel ist.
Fig. 2 zeigt die Möglichkeit der Vergrößerung der
Saugfläche, der Verringerung des Volumens und der Verbes
serung der Verbindung mit anderen Materialien durch die
Flächen- und Oberflächenhaftungsvergrößerung, damit sich eine
bessere Oberflächenstruktur ergibt. In Fig. 2 ist die
Bruchstelle 31 der Faser nach der Pressung zur Saugflächen
vergrößerung, zur Volumensverringerung und zur Stabilitätser
höhung dargestellt.
Fig. 3 zeigt in einer Längsschnittansicht eine getrock
nete Naturfaser und die Aufnahme der Feuchtigkeit und der
Teilchen, die in der Faser gebunden sind. In Fig. 3 sind die
Nährstoffadern 35, d. h. die Kapillarfasern der Pflanze, die
aufgesaugten Bakterien, Partikel und Feinteilchen 34, die in
die Faser gesaugten Feinteile 32 und die Partikel und
Feinteile 33 dargestellt.
Fig. 4 zeigt den Quellvorgang einer Faser und ihre
Oberflächenvergrößerung. Nach dem Austrocknen der Fasern ist
der folgende Volumenschwund sehr gering, da sich die Faser
mit Teilchen anreichert und somit ein Schwund nach dem
Feuchtigkeitsentzug kaum möglich ist.
In Fig. 4 sind die Feinteile, Bakterien und Mikroben 36,
und die ausgetrockneten Nährstoffadern 37, d. h. die Kapillar
fasern bei Feuchtigkeitsaufnahme dargestellt. Mit a ist der
trockene Volumenszustand bezeichnet, während d den Volumen
zustand nach Vergrößerung bei Feuchtigkeitsaufnahme zeigt.
Die Faserlänge I ist je nach Einsatz und Produkt variabel.
Fig. 5 zeigt die Ablagerung einzelner Teilchen um die
Faseroberfläche, wobei sich dieses Erscheinungsbild auch im
Hohlraum der Faser zeigt. Dadurch ergibt sich eine gute
Bindung der Materialien untereinander und kommt es zu einer
Konservierung der Naturfasern. Bei den Feinteilen handelt es
sich nicht nur um Teilchen des Klärschlammes, es sind
vielmehr auch schon Bindezuschlagsstoffe und die zur
Stabilisierung notwendigen gröberen Körnungen beigemengt.
In Fig. 5 sind die größeren Teilchen 38, die kleineren
Teilchen 39, Schlämmteile und Feinteile 50 sowie die
Nährstoffadern und Kapillarfasern 37 dargestellt.
Fig. 6 zeigt schematisch den Aufbau einer Produktionsan
lage, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet.
Eine Station 21, an der die Faserstoffe angeliefert
werden, dient auch als Zubringereinrichtung zu einer
Ablängeinheit 22. Diese Ablängeinheit 22 kann aus einem
rotierenden Messer oder einer ähnlichen Einrichtung bestehen,
wobei durch den Vorschub und über die Drehgeschwindigkeit des
Messers die Faserlänge bestimmt werden kann. Von dieser
Faserlänge hängt zum großen Teil die Festigkeit des Endpro
duktes ab, wobei vorzugsweise die Länge zwischen 60 und 70 mm
liegt.
An einer Station 23 gelangen die Fasern nach der
Ablängung im Durchlauf in ein Becken, das mit einer Avivage
zur Imprägnierung gefüllt ist. Bei dieser Imprägnierung
handelt es sich beispielsweise um ein biologisch abbaubares
handelsübliches Produkt, wobei diese Vorbehandlung nicht
unbedingt erforderlich ist.
Mittels eines Paternosters oder Schöpferförderbandes 24
werden die Fasern dann in eine Presse befördert, die die
beiden folgenden Aufgaben hat:
- a) Die Presse drückt die Fasern zusammen, die zum größten Teil eine Röhrchenform haben, wodurch sich die Festigkeit der einzelnen Fasern erhöht und die Fasern ein geringeres Volumen bekommen, was für die gewünschte Platten stärke wichtig ist. Die Presse ist druckseitig verstellbar.
- b) Durch das Pressen der Fasern wird ein Teil der verbleibenden Flüssigkeit entzogen und in das Becken zurückgeführt. Auch wenn die Konservierungsflüssigkeit nicht benötigt wird, ist der Preßvorgang unumgänglich.
In Zwangsmischern 25 werden die Fasern dann mit den nach
der Rezeptur bestimmten Zuschlagstoffen versehen, die aus
Vorratsbehältern 26 und 27 zugeführt werden. Der Vorratsbe
hälter 26 ist ein Klärschlammbehälter zur erstmaligen
Klärschlammbeimengung. Zuschlagsstoffe werden aus dem
Vorratsbehälter 27 zugeführt, wobei je nach Verarbeitung und
Produktion mehrere Behältersilos benötigt werden.
Bei 28 erfolgt der Weitertransport des nach der jeweils
bestimmten Rezeptur aufgemischten Materials, wobei gleich
zeitig auch eine Abzweigung im Prozeßablauf zu berücksich
tigen ist, wenn Trockenprodukte hergestellt werden sollen.
Diese Abzweigung fördert die einzelnen Zuschlagsstoffe zu
einer Trockenröhre.
Das gemischte Material wird in einer Beschickungseinheit
29 in der vorgegebenen Menge in ein fahrbares Rakel aufge
geben und von diesem in Formen 40 gefüllt. Die Formen 40 sind
am Boden mit einem Lochgitter versehen, durch welches
Restflüssigkeiten in eine Auffangwanne abrinnen können. Es
muß für die Herstellung von Platten nicht unbedingt eine
feststehende Form verwendet werden, die Herstellung ist auch
auf Laufsieben und Walzpressen möglich. Es muß allerdings
darauf geachtet werden, daß die ablaufende Flüssigkeit
gesammelt wird.
Die gefüllten Formen 40 werden unter eine Preßplatte 41
geschoben, die je nach Ausrüstung fahrbar ist. Die Preßplatte
41 ist dampfbeheizt. Bei der Beheizung handelt es sich um
die Abwärme vom Trocknungsofen (Röhrenofen). Durch eine
genaue Verweildauer werden die folgenden beiden Reaktionen
erreicht:
- a) Durch die eingebrachte Wärme kommt es zu einer schnellen Oberflächenaushärtung, so daß die Platte für den Weitertransport stabil ist und gelagert werden kann.
- b) Die Quellmittelzuschläge beginnen zu reagieren und bewirken außer einem gewünschten Gegendruck auch die innere Pressung, so daß es zu einer guten Verdichtung mit je nach Zuschlägen geringem Gewicht bzw. größerer Porenbildung kommt.
Durch einen Dampfwasserabscheider werden das sich
ansammelnde Kondensat und die Flüssigkeitsrückstände aus den
Formen dem Verarbeitungsprozeß bei 23 und 25 neu zugeführt.
Die neuerliche Verwendung der Restflüssigkeiten ermöglicht
eine geringere Frischwasserzufuhr. Je nach Materialein
bringmenge und dem Anpreßdruck kann die Plattenstärke frei
gewählt werden.
Bei 42 werden die gepreßten und vorgetrockneten Platten
entnommen und eine Plattenstapel- und Weitertransporteinrich
tung 43 dient zur Palettenstapelung und zum Weitertransport
der Platten zu einer Lagerstätte 44.
Als Lagerstätte 44 kann eine Kammer oder eine Halle mit
Klimatisierung verwendet werden. Die Klimatisierung, die zur
Resttrocknung der Platten benötigt wird, kann mittels Zufuhr
von Frischluft und deren Erwärmung durch die Restwärme des
verbleibenden Dampfes hinter dem Kondensatabscheider 41
erfolgen. Der Dampf bzw. die Warmluft bewegt sich aus seinem
Lagerraum immer in einem geschlossenen Kreislauf. Somit ist
mit keiner Schadstoffabgabe durch den Dampf in die Außenluft
zu rechnen. Dampf und Flüssigkeit befinden sich in geschlos
senen Kreisläufen und werden mittels ihrer Kreislauffunktion
immer erneut verwendet.
Mittels der Abzweiger bei den Stationen 24, 25 und 26
können die Zuschlagsstoffe zu der Weiterverarbeitung für das
Trockenprodukt befördert werden. Bei der Station 45 handelt
es sich um einen Trocknungsofen (Röhrenofen), in dem mittels
Dosiereinrichtungen das feuchte Fasermaterial und der
Klärschlamm getrocknet werden. Sollte dieser Anlagenteil
nicht verwendet werden, so ist nur der Klärschlamm zu
trocknen. Nach einer erfolgten Trocknung wird das Material in
der Station 46 direkt eingeleitet.
Bei dieser Station 46 werden die getrockneten Materia
lien, die noch eine hohe Eigenwärme besitzen, mit den
restlichen produktabhängigen Zuschlagsstoffen versehen und
neuerlich aufgemischt, wobei eine Luftkühlung zugeschaltet
wird. Die Abwärme von den Stationen 45 und 46 wird gesammelt
und zur Antrocknung der Platten sowie zur Klimatisierung der
Lagerhalle verwendet.
Es ist eine Kombination aus Trocknern und Kühlern sowie
Förderern 17 und 18 in die Sackabfüllstation vorgesehen, in
der das aufgemischte und getrocknete Material in Säcke
abgefüllt wird. Die Sackgewichte entsprechen den Handhabungs
vorschriften über die zulässigen Gewichte für die Personen
handhabung nach den jeweiligen Auflagen.
In der Entstapelung 49 der Abfüllanlage werden die Säcke
auf Paletten gelegt und in die klimatisierte Lagerung
gebracht. Auch eine Abfüllung in Silo bei größerem Mengen
bedarf ist möglich.
Die oben beschriebenen Formen 40 für die Plattenherstel
lung sind an der Unterseite mit einem Lochgitter versehen.
Diese Gitter oder Geflechte können die verschiedensten Formen
haben und mit unterschiedlichen Vertiefungen ausgebildet
sein, so daß eine Oberflächenstruktur an einer Plattenseite
erhalten wird, die beispielsweise wie eine Noppung aussieht.
Diese Noppung kann als Distanz zum Mauerwerk verwendet
werden, wobei in dem nach dem Anstellen an das Mauerwerk
verbleibenden Hohlraum ein Baukleber bzw. ein Haftmittel zur
Fixierung der Platte an der Mauer Platz findet.
Vor dem Auffüllen der Formen 40 kann ein Bauflies
eingelegt werden, welches sich mit der Plattenunterseite gut
verbindet, so daß sich ein Grundträger für die weitere
Aufbringung von Baustoffen mit einer elastischen, aber in
sich stabilen Zwischenlage ergibt. Bei Bewegungen im
Mauerwerk, z. B. bei Setzungen, treten Spannungen in der
Zwischenschicht auf, die nicht auf die folgenden weiteren
Aufbauten durchschlagen. Als Bandage werden Streifen mit ca.
5 cm verwendet und mit dem Grundmaterial mittels Lötlampe
verschweißt. Somit ergibt sich eine mit gutem Flächenverbund
geschlossene Einheit.
Es ist weiterhin die Armierung der Platten mit Glasfa
sergewebe möglich. Als Armierung werden Glasfasergitter mit
Maschenweiten von ca. 6 cm verwendet. Die Positionierung der
Armierung erfolgt in der Mitte oder im ersten Drittel der
Platte.
Es können in der Folge auch Kartons als Rückseiten
eingelegt werden. Hierbei ergibt sich die Funktion der
bekannten Rigipsplatte. Auf einer Seite der Platte befinden
sich die Noppen, mit welcher die Platte mittels Baukleber am
Mauerwerk montiert werden kann, und auf der Innenseite ist
der Kartonrücken vorgesehen, der mittels Bandage und
Ausgleichsgips als einheitliche Fläche verbunden wird.
Anschließend ist die Aufbringung von Tapeten und anderen
dekorativen Innenraumverkleidungen möglich.
Fig. 7 zeigt eine Grundplatte 1 ohne Abmessungsangabe,
da diese sich je nach dem Einsatzgebiet richtet und gleich
zeitig gewichtsabhängig ist.
Fig. 8 zeigt den Aufbau der Platte 1 mit normalen
Grundzuschlägen 2, wie beispielsweise Styropor, Hüttenbims
usw., den Faserstoffen 3, wie beispielsweise Schilf, Stroh
usw., und dem Klärschlammanteil 4. Diese Grundzuschlagstoffe
sind in einem vergrößerten Ausschnitt in Fig. 9 dargestellt.
Zur Verbesserung der Sieblinie wird Sand 5 mit den genannten
Binderzuschlägen verwendet. Bei der für das Plattenmaterial
vorgesehenen Mischung sind Leichtzuschlagsstoffe wie Styropor
2 vorgesehen, wobei die Faserlänge etwa bei 70 bis 90 mm
liegt. Durch die Wahl der Faserlänge, des Bindemittels, der
Zuschlagskörnungsgröße und dem variablen Einsatz von
Leichtzuschlägen sind eine Reihe von Produkten für verschie
dene Einsatzbereiche im Bauwesen möglich.
Fig. 10 zeigt die Darstellung einer Platte mit einer
Trittschalldämmung 6, die für Trockenestrich geeignet ist.
Für eine Verwendung der Platte als Isolierung im Innenbereich
oder im Außenbereich ist zusätzlich ein Bauflies 7 als
Grundträger für die Anbringung von weiteren Materialien
vorgesehen. Das Bauflies 7 ist eine Fliesabdeckung, Kartonab
deckung als Bindeglied für die Aufbringung von anderen
Materialien je nach Verwendung im und außerhalb des Bauwer
kes. Hierbei kann es sich um ein Flies der Firma
Chemie-Linz AG mit der Bezeichnung Polyfeld TS 150 g handeln.
Fig. 11 zeigt die Verwendung der Platte 1 zur Isolierung
und Trittschalldämmung in Form eines Trockenestrichs mit
unterliegender Dampfsperre 10, die im Hochbau generell
eingebracht wird, und aufgebrachtem Ausgleichestrich 9, über
dem der Fußbodenbelag 8 verlegt ist.
In Fig. 11 sind weiterhin die Betondecke 11 mit
Armierung des Bauwerkes, das Ziegelwerk 12 und der Innenver
putz 13 dargestellt.
Fig. 12 zeigt die Platte 1 als Brandschutzplatte mit
einer Plattenzusammensetzung, die den feuerpolizeilichen
Vorschriften und Auflagen für die Brandsicherheit entspricht.
Diese Platte dient gleichzeitig als Isolierung und als
Trittschalldämmung. Sie kann noch mit einer Styroporkombina
tion, einer Styroporauflage 6 und ähnlichem versehen sein.
Derartige Platten können beispielsweise in einer Holzkon
struktion 14 wie beispielsweise dem Dachstuhl Verwendung
finden.
Fig. 13 zeigt eine Mehrfachkombination von Platten in
ihrem Einsatzgebiet. Die Platten 1 werden als Außen- und
Innenisolierung verwendet und vorgesehen. Sie dienen
gleichzeitig als Trockenestrich mit zusätzlicher Tritt
schalldämmung 5. In Fig. 13 ist darüber hinaus ein Baukleber
bzw. ein Haftmittel zur Plattenanbringung wie bei der
Rigipsverlegung oder dem Anschlagen und Befestigen von
Isolierplatten mittels Plattendübelung in Verbindung mit dem
Baukleber dargestellt.
Fig. 14 zeigt schließlich die Möglichkeit, bei der
Sackabfüllung des Materials, das sich zur Herstellung der
Platten eignet, das Material vor Ort an der Baustelle mit
Wasser aufzumischen. Die Aufmischung und Beimischung von
Wasser wird in dem Maße vorgenommen, wie es bei der Herstel
lung der zur Zeit üblichen Estriche erfolgt. Das Material
wird erdfeucht gemacht und in einer Zwangsmische aufbereitet.
In Fig. 14 ist eine Bodenheizung 16 dargestellt, wobei
nach dem Einbau der Betondecke mit einer handelsüblichen
Glättmaschine (Glättplatte) der Estrich ausgeglichen und
abgezogen wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von Baumaterialien wie
Betonen, Asphalten, Estrichmaterialien, Platten, Blockziegeln
usw., dadurch gekennzeichnet, daß Klärschlamm gegenüber
Bakterien neutralisiert, mit Faserstoffen und Binde- und/oder
Quellmitteln gemischt und dem Baurohmaterial beigemengt wird.
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Faserstoffen bei
45 Gew.% liegt, der Anteil an Klärschlamm bei 30 Gew.% liegt
und der Rest das Baurohmaterial mit den Binde- und/oder
Quellmitteln bildet.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial aus Stroh,
Schilf, Heu, Holzfasern, Textilfasern und/oder Kunstfasern
besteht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel in Form von
Zement, Magnesit, Kalk, chemischer natürlicher Bindemittel
sowie Sand vorliegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Quellmittel Blähschiefer,
Blähton oder Hütten-Naturbims zugesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904010898 DE4010898A1 (de) | 1990-04-04 | 1990-04-04 | Verfahren zum herstellen von baumaterialien wie betonen, asphalten, estrichmaterialien, platten, blockziegel usw. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904010898 DE4010898A1 (de) | 1990-04-04 | 1990-04-04 | Verfahren zum herstellen von baumaterialien wie betonen, asphalten, estrichmaterialien, platten, blockziegel usw. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4010898A1 true DE4010898A1 (de) | 1991-10-10 |
Family
ID=6403760
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904010898 Ceased DE4010898A1 (de) | 1990-04-04 | 1990-04-04 | Verfahren zum herstellen von baumaterialien wie betonen, asphalten, estrichmaterialien, platten, blockziegel usw. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4010898A1 (de) |
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