DE4010163C1 - Schieber - Google Patents

Schieber

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Heinz Beckers
Herbert Dr Bousack
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    • F16KVALVES; TAPS; COCKS; ACTUATING-FLOATS; DEVICES FOR VENTING OR AERATING
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Description

Die Erfindung betrifft einen Schieber zum schnellen Schließen und/oder Öffnen des Schieberdurchganges mit ei­ nem Gehäuse mit zwei Flanschen, zwischen denen der Schie­ berdurchgang gebildet ist, mit einem quer zum Schieber­ durchgang im Gehäuse verschieblich geführten Stößel zum Schließen und/oder Öffnen des Schieberdurchganges und mit einem Antrieb für den Stößel, mit dem der Stößel aus der Offenstellung in die Schließstellung und umgekehrt zu bringen ist.
Bekannte Schieber dieser Art haben ein Gehäuse, an dem zwei Flansche mit Abstand zueinander gegenüberliegend an­ geordnet sind, wobei zwischen den beiden Flanschen der Schieberdurchgang gebildet ist. Quer zum Schieberdurch­ gang ist ein Absperrschieber verstellbar angeordnet, mit dem der Schieberdurchgang geschlossen und geöffnet werden kann. Derartige Schieber werden hydraulisch, pneumatisch, elektromagnetisch oder durch eine mechanische Vorspannung geschlossen und/oder geöffnet. Diese bekannten Antriebe haben den Nachteil, daß die Totzeit zwischen dem Startim­ puls und dem Bewegungsbeginn beträchtlich ist. Es sind nur wenige Absperrorgane bzw. Ventile oder Schieber be­ kannt, die eine Zeitkonstante - gerechnet vom Beginn des Startimpulses bis zum vollständigen Schließen oder Öffnen des Schieberdurchganges des Schiebers - von weniger als 10 bis 20 ms besitzen.
Aus der schweizerischen Zeitschrift "TR", Nr. 7, 1976 sind Wirbelstromantriebe bekannt, die als Regelantriebe bzw. Positionierantriebe ausgebildet sind. Diese stellen Drehantriebe dar. Außerdem sind auch eine Wirbelstrom­ bremse und eine Wirbelstromkupplung beschrieben, bei de­ nen die Brems- bzw. Kupplungsteile drehbeweglich gelagert sind.
Bei Fusionsreaktoren kann durch das Einschießen von Pel­ lets aus gefrorenem Deuterium in das Fusionsplasma die Kondition des Plasmas beeinflußt oder auch neuer Brenn­ stoff zugeführt werden. Ein Verfahren dazu ist die soge­ nannte "gas gun", bei der ähnlich wie bei einem Luftgewehr das Pellet durch Gasdruck beschleunigt wird. Im Treibgas befinden sich wesentlich mehr Teilchen als im festen Pel­ let. Aus physikalischen Gründen ist es unerwünscht, diese Menge in die Entladungskammer strömen zu lassen. Daher muß der größte Teil des Treibgases nach der Beschleuni­ gung des Pellets sicher abgetrennt werden. Bei bisher gebauten Pelletinjektoren geschieht dies beispielsweise durch Abpumpen großer Vakuumbehälter in der Flugstrecke des Pellets.
Durch Einsatz eines schnellschließenden Schiebers am Laufende der "gas gun" kann das Treibgas auf hohem Druckni­ veau und damit kleinem Volumen abgefangen werden. Da je­ doch das Treibgaseinlaßventil in den Lauf der "gas gun" zur Begrenzung der Gasmenge nur typischerweise für 5 ms öff­ net, wird deutlich, daß die Zeitkonstante des Schiebers deutlich unterhalb 5 ms liegen muß, um die Effektivität des Verfahrens zu gewährleisten. Die Zeitkonstanten von bekannten Schiebern liegen jedoch im Bereich von 10 bis 20 ms.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schieber der einleitend genannten Art so auszubilden, daß mit ihm der Querschnitt des Schieberdurchganges extrem schnell und mit einer äußerst geringen Totzeit geschlossen oder geöffnet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum extrem schnellen Schließen des Schieberdurchganges als Antrieb für den Stößel ein Wirbelstromantrieb vorge­ sehen ist, wobei zum Erzeugen des primären Magnetfeldes in dem Gehäuse eine Flachspule mit quer zum Schieberdurch­ gang ausgerichteter Spulenachse vorgesehen und ein im Ge­ häuse längsverschieblich gelagerter Stößel angeordnet ist, dessen Achse mit der Spulenachse zusammenfällt.
Auf diese Weise gelangt man zu einem Schieber der einlei­ tend genannten Art, mit dem der Schieberdurchgang eines Schiebers in extrem kurzer Zeit und mit einer äußerst ge­ ringen Totzeit geschlossen werden kann, weil die Kraft­ einleitung in den Stößel ensprechend sehr schnell er­ folgt.
Bei dieser geometrischen Anordnung zwischen der Flach­ spule und dem Stößel ist sichergestellt, daß die von dem Wirbelstromantrieb herrührende auf den Stößel wirkende Kraft in Richtung der Achse des Stößels wirkt.
Bei solchen Schiebern, also bei Schnellschlußschiebern kommt es generell darauf an, zwei durch den Schieberquer­ schnitt verbundene Volumen, beispielsweise zwei Kreisläu­ fe oder ein Gaseinlaßsystem an einem Behälter sehr schnell gegeneinander abzuschließen. Der erfindungsgemäß ausgebildete Schieber weist wegen des Wirbelstromantrie­ bes eine Zeitkonstante von weniger als 1 ms auf. Das zweite Gesetz der Elektrizitätslehre, das elektrische und magnetische Größen miteinander verknüpft, nämlich das In­ duktionsgesetz sagt, daß ein elektrisches Wirbelfeld auf­ tritt, wenn sich die magnetische Felddichte zeitlich än­ dert. Der Wirbelstromantrieb beruht somit darauf, daß in einem elektrisch leitfähigen Material ein elektrischer Strom induziert wird, wenn er sich in einem zeitlich sich ändernden primären Magnetfeld befindet. Dieser Strom er­ zeugt ein sekundäres Magnetfeld, das dem primären Magnet­ feld entgegengesetzt ist. Dies führt zu einer Abstoßung und Beschleunigung des stromdurchflossenen Materials.
Wenn die das primäre Magnetfeld erzeugende Spule in ein Gehäuse integriert und das elektrisch leitfähige Material in dem Gehäuse verschiebbar gelagert ist, so wird das beispielsweise als Kolben ausgeführte elektrisch leitfä­ hige Material im Gehäuse sehr stark beschleunigt und kann damit beispielsweise zum Öffnen und/oder Schließen von Querschnitten im Gehäuse eingesetzt werden.
Des weiteren kann an dem der Flachspule zugewandten Ende des Stößels ein Kolben vorgesehen sein.
Hierbei empfiehlt es sich, daß der Kolben etwa den Durch­ messer der Flachspule hat und sich in der Ausgangsstel­ lung in einem möglichst geringen Abstand von der Flach­ spule befindet.
Dadurch ist gewährleistet, daß ein größtmöglicher Wirbel­ strom in den Kolben induziert wird, der ein entsprechend großes sekundäres Magnetfeld zur Folge hat.
Zweckmäßig ist in dem Gehäuse am Ende des Hubes des Kol­ bens ein Stoßdämpfer vorgesehen, der aus einem Prallkör­ per und einer Ringfeder besteht.
Dadurch ist sichergestellt, daß bei den schnellen Schließbewegungen des Stößels dieser keinen Schaden nimmt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann am unteren Ende des Gehäuses ein Arretierknopf und in dem dem Schieberdurchgang zugewandten Ende des Stößels eine zentrale Bohrung vorgesehen sein, in die der Arretier­ knopf in der Schließstellung des Stößels eintaucht.
Dadurch ist der Stößel unbeeinflußt durch seine Lage zum Schwerefeld in seiner Endlage definiert gehalten.
Zur Rückstellung des Stößels aus der Schließstellung in die Offenstellung kann an dem Gehäuse ein Preßluftan­ schluß vorgesehen sein und der Stößel einen Absatz auf­ weisen, auf den der Preßluftdruck in Öffnungsrichtung wirkt.
Der Preßluftanschluß ist erforderlich, weil der Wirbel­ stromantrieb nur in Schließrichtung wirkt.
Zweckmäßig ist die Windungszahl der Flachspule nur so groß, daß die Induktivität der Flachspule nur derart we­ nig größer als die Induktivität der Zuleitungen zur Flachspule ist, daß die Stromanstiegsrate nicht unnötig stark begrenzt ist. Dadurch ist die kleinstmögliche Zeit­ konstante - gerechnet vom Beginn des Startimpulses bis zum vollständigen Schließen oder Öffnen des Schieber­ durchganges des Schiebers - gewährleistet.
Es können als elektrischer Energiespeicher ein Kondensator, der eine schnelle elektrische Entladung zuläßt, und zum Schließen des Stromkreises eine Ignitron­ röhre vorgesehen werdeb die elektrische Ströme im kA-Bereich bei Spannungen von einigen kV sicher schaltet, dabei hat der Kondensator eine Kapazität im µF- bis mF-Bereich und eine Ladespannung im unteren kV-Bereich.
Der Stößel besteht vorteilhafterweise aus einer Alumini­ umlegierung.
Des weiteren ist es auch möglich, daß der Kolben des Stößels aus einer Aluminiumlegierung und der restliche Stößelteil aus Titan besteht.
Die Anordnung kann auch so getroffen sein, daß zwei glei­ che Gehäuse auf einer gemeinsamen Achse gegeneinander ge­ setzt sind und die beiden je zu einem Gehäuse gehörigen Stößel miteinander verbunden sind. Bei dieser Anordnung kann der Schieberdurchgang mit Hilfe des Wirbelstroman­ triebes geschlossen und geöffnet werden. Ein Preßluftan­ schluß ist bei dieser Ausführung nicht erforderlich, weil der Stößel des einen Wirbelstromantriebes durch den Stößel des gegenüberliegenden anderen Wirbelstromantrie­ bes in seine Ausgangslage gebracht wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsformen des näheren er­ läutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Mittellängsschnitt durch eine erste Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine zweite Aus­ führungsform der Erfindung,
Fig. 4 eine elektrische Schaltung zum Betrieb des Schiebers,
Fig. 5a bis Fig. 9b Einzelheiten bezüglich der Stellungen des Stößels und
Fig. 10a bis Fig. 12c Einzelheiten bezüglich der Form des Stößels.
Gemäß der in den Fig. 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsform der Erfindung hat der Schieber ein Gehäu­ se 1, das aus vier Gehäuseteilen 2, 3, 4, 5 besteht. Die Ge­ häuseteile 2, 3, 4, 5 sind durch Ankerschrauben 6 miteinan­ der verbunden.
In dem oberen Gehäuseteil 2 ist eine Bohrung 7 vorgese­ hen, in der eine Flachspule 8 angeordnet ist, die mit ei­ ner elektrischen Leitung 9 in Verbindung steht. In dem Gehäuseteil 3 ist eine Bohrung 10 vorgesehen, die im obe­ ren Teil mehrfach abgestuft ist und einen Prallkörper 11 sowie eine Ringfeder 12 aufweist. Um den Prallkörper am Herausfallen aus seinem Sitz 13 zu hindern, ist ein Si­ cherungsring 14 vorgesehen.
Das Gehäuseteil 4 weist eine Bohrung 15 auf, in der ein Ringraum 16 angeordnet ist. Das untere Ende 17 der Boh­ rung 15 steht mit einem Schieberdurchgang 18 in Verbin­ dung. Am Ende des Gehäuseteiles 4 ist ein Ringraum 19 vorgesehen. Das untere Gehäuseteil 5 bildet den unteren Deckel des Gehäuses 1, in dem ein Arretierknopf 20 vorge­ sehen ist, der mittig in den unteren Teil 17 der Bohrung 15 hineinragt.
Am Gehäuseteil 2 ist ein Evakuierungsstutzen 21 vorgese­ hen, mit dem die Bohrung 7 evakuiert werden kann. Außer­ dem sind im Gehäuseteil 4 ein Stutzen 22 und im Gehäuse­ teil 5 ein Stutzen 23 angeordnet, die zum differentiellen Pumpen zu benutzen sind. Der Stutzen 22 steht über eine Bohrung 24 mit dem Ringraum 16 in Verbindung, während der Ringraum 19 mit dem Stutzen 23 verbunden ist.
In dem Gehäuse 1 ist ein Stößel 25 vorgesehen, an dessen oberem Ende ein Kolben 26 angeordnet ist. Der stangenför­ mige Teil 27 des Stößels 25 ist in seinem oberen Bereich 28 im Durchmesser stärker gehalten als in seinem unteren Bereich 29 und weist in seinem mittleren Bereich einen Absatz 30 auf.
An dem Gehäuse 1 sind zwei Flansche 31 und 32 vorgesehen, deren Stutzen 33 und 34 zu Anschlußbohrungen 35 und 36 führen. Die beiden Anschlußbohrungen 35 und 36 sind über den Schieberdurchgang 18 miteinander verbunden.
Im unteren Bereich des stangenförmigen Teiles 27 des Stö­ ßels 25 ist eine Bohrung 37 vorgesehen, die in Schließ­ stellung des Stößels 25 den Arretierknopf 20 übergreift. Des weiteren ist am Gehäuse 1 ein Preßluftanschluß 38 vorgesehen, der über Bohrungen 39 und 40 mit einem Ring­ raum 41 in Verbindung steht.
Der in Fig. 3 dargestellte Schieber 42 besteht aus zwei auf einer gemeinsamen Achse 43 gegeneinander gesetzten Schiebern 44 und 45. Dabei entspricht der Schieber 44 im wesentlichen dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schieber 1. Lediglich an die Stelle des Gehäuseteiles 5 des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schiebers 1 ist ein zusammengefaßtes Gehäuseteil 46 angeordnet, in dem die Bohrungen 35 und 36 vorgesehen sind, die durch den Schieberdurchgang 18 miteinander verbunden sind. Die Stö­ ßelstangen 47 und 48 sind mittels einer festen Schraub­ verbindung miteinander verbunden. Im übrigen entspricht der Schieber 44 dem in den Fig. 1 und 2 beschriebenen Schieber 1.
Der Schieber 45 gemäß Fig. 3 entspricht dem Schieber 44 und ist spiegelbildlich zu der Linie A-A zu dem Schieber 44 angeordnet.
Der Kolben 26 hat etwa den gleichen Durchmesser wie die Flachspule 8. Infolge des von der Flachspule 8 gebildeten primären Magnetfeldes wird in den Kolben 26 ein elektri­ scher Strom induziert. Für eine effektive Wirkungsweise ist es notwendig, daß sich der Kolben 26 in der in Fig. 2 dargestellten Ausgangsstellung in einem möglichst ge­ ringen Abstand von der Flachspule 8 befindet. Der Stößel 25 gleitet in den Gehäuseteilen 3,4 und verschließt in seiner in Fig. 1 dargestellten Endstellung den als Boh­ rung im Gehäuseteil 4 ausgebildeten freien Querschnitt des Schieberdurchganges 18. Das Gehäuseteil 5 dient als Abschlußdeckel. Alle Gehäuseteile 2, 3, 4, 5 sind gegenei­ nander mit Runddichtungen 49, 50, 51 abgedichtet. Dies er­ möglicht es, daß der Stößel 25 auch für Vakuumverschlüsse eingesetzt werden kann.
Der im Gehäuseteil 3 angeordnete Stoßdämpfer 11, 12 bremst den Stößel 25 nach dem Verschließen der Bohrung 18 so ab, daß die im Stößel 25 gespeicherte Bewegungsenergie nicht zu einer Schädigung des Stößelmaterials führt. Der Stoß­ dämpfer 11, 12 besteht aus dem Prallkörper 11, über den durch die Kante des Kolbens 26 die Energie in die Ring­ feder 12 geleitet und dort in Reibungswärme umgewandelt wird. Der Sicherungsring 14 dient zur Vorspannung der Ringfeder 12 und zur Fixierung des Prallkörpers 11.
Da der Stößel 25 unbeeinflußt durch die Lage zum Schwere­ feld definiert in seiner Endlage gehalten werden muß, ist im Gehäuseteil 5 der Arretierknopf 20 vorgesehen, der in die axiale Bohrung 37 des Stößels 25 eingreift und dort nach dem Zurückfedern der Ringfeder 12 mit einem in der Bohrung 37 eingebrachten Runddraht-Sprengring festgehal­ ten wird.
Die Rückstellung des Stößels 25 erfolgt pneumatisch über den Preßluftanschluß 38. Durch Druckbeaufschlagung des Absatzes 30 des Stößelschaftes 27 wird eine nach oben gerichtete Kraft auf den Stößel 25 ausgeübt, die diesen vom Arretierknopf 20 abzieht und den Stößel 25 in seine in Fig. 2 dargestellte Ausgangsstellung bringt. Nach Er­ reichen der Ausgangsstellung wird die Preßluft abgeschal­ tet und das mit Preßluft beaufschlagte Volumen über den Preßluftanschluß 38 wieder evakuiert.
Da das Gehäuse 1 über die Flansche 31 und 32 in eine evakuierte Strecke eingebaut wird, müssen Leckagen in den Durchgangskanal verhindert werden. Generell wird dazu das Gehäuseteil 2 über den oberen Evakuierungsstutzen 21 und der Preßluftzuführungskanal 24 im Gehäuseteil 3 über den Preßluftanschluß 38 evakuiert, letzterer jedoch nur, wenn der Stößel 25 nicht durch Preßluft hochgefahren wird. Um eine Leckage über den eng tolerierten Spalt zwischen dem Stößel 25 und dem Gehäuse 1 in den Durchgangskanal 18 zu verhindern, kann unterhalb und oberhalb des Durchgangs­ kanals 18 differentiell über die Stutzen 22 und 23 gepumpt werden.
Die vorstehend beschriebene Fixierung der Endlage des Stößels 25 kann mitunter dazu führen, daß der Stößel 25 bei senkrechter Betriebsart durch sein Eigengewicht nach unten gleitet, so daß in einem solchen Falle nur eine waagerechte Betriebsart in Frage käme.
Diese mögliche Einschränkung der Stößellage läßt sich da­ durch vermeiden, daß in den Gehäuseteilen 3 und 4 jeweils ein in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellter Runddichtring eingebracht ist, wodurch der Preßluftraum nach oben und gegenüber den evakuierten Räumen abgedich­ tet wird. Durch die notwendige Pressung zwischen dem Stößel 25 und den Runddichtringen wird weiterhin eine immer wirkende Haltekraft auf den Stößel 25 ausgeübt, so daß die weiter oben beschriebene Arretiervorrichtung im Zusammenhang mit dem Arretierknopf 20 entfallen kann. Weiterhin wird der untere Stutzen 23 für das differenti­ elle Pumpen nicht benötigt. Durch die erhöhten Reibungs­ kräfte auf den Stößel 25 kann es allerdings zu einer ge­ ringfügigen Verlängerung der Zeitkonstante des Schnell­ schlußschiebers kommen.
Die Windungszahl der Flachspule 8 wird so ge­ wählt, daß ihre Induktivität nur wenig größer als die der Zuleitung 9 zur Flachspule 8 ist, damit die Stroman­ stiegsrate nicht unnötig begrenzt wird.
Als elektrischer Energiespeicher dient, wie in Fig. 4 dargestellt, ein Kondensator 52, der eine schnelle Ent­ ladung erlaubt. Zum Schließen des Stromkreises 53 wird eine Ignitronröhre 54 eingesetzt, die Ströme im kA-Be­ reich bei Spannungen von einigen kV sicher schaltet. Die­ se Strom- und Spannungswerte sind notwendig für ein ef­ fektives Beschleunigen des Stößels 25. Die Beschleuni­ gungskraft sollte so groß wie möglich sein (Ladespannung plus Kapazität), um die Zeitkonstante zu verringern, je­ doch so gering bleiben, daß die Trägheitskräfte beim Ab­ bremsen den Stößel 25 nicht zerreißen. Für den hier ver­ wendeten Stromkreis empfiehlt sich ein Kondensator mit einer Kapazität C = 100 µF und eine Ladespannung von 1 bis 2 kV. Die Ignitronröhre 54 kann in einer Zeitskala von wenigen µsek eingeschaltet werden, so daß die elek­ trische Energie typischerweise innerhalb 100 µsek auf die Flachspule 8 übertragen wird.
Zur schnellen Beschleunigung des Stößels 25 ist ein Mate­ rial notwendig, welches einerseits zur Reduzierung der Trägheitskräfte eine geringe Dichte und andererseits eine hohe elektrische Leitfähigkeit besitzt. Aluminium erfüllt diese Voraussetzungen, wobei allerdings durch eine ent­ sprechende Legierungsauswahl eine ausreichende Festlgkeit zu gewährleisten ist. Weitere Möglichkeiten bestehen in der Kombination verschiedener Materialien, beispielsweise Aluminium für den Kolben 26 und Titan für den Stößel­ schaft 27. Diese Materialien können vor der Bearbeitung beispielsweise durch Reibschweißen fest verbunden werden.
In den Fig. 5a und 5b ist ein Schieber ausschließlich für schnelles Schließen dargestellt, wobei Fig. 5a die Offenstellung und Fig. 5b die Schließstellung zeigt.
Bei der in den Fig. 6a und 6b gezeigten Ausführungs­ form ist der Stößel 29 mit einer Bohrung 55 versehen, so daß hierdurch eine schnelle Öffnungsfunktion realisiert werden kann, indem im unbetätigten Zustand sich die Boh­ rung 55 oberhalb der Schieberdurchgangsbohrung 18 befin­ det und bei Betätigung beide Bohrungen 55 und 18 zur Deckung gebracht werden.
In den Fig. 7a und 7b ist ein Schieber für kurzzeiti­ ges Öffnen des Schieberdurchganges 18 dargestellt, indem der freie Schieberweg so verlängert ist, daß sich die Schieberbohrung 55 nach der Betätigung im unteren Gehäu­ seteil befindet.
Ebenso läßt sich ein gepulstes Öffnen und Schließen, wie in den Fig. 8a und 8b dargestellt, durch Vervielfäl­ tigung der Bohrungen 56, 57, 58 im Stößel 25 erreichen.
Gemäß den Fig. 9a und 9b kann ein sehr schnelles, mengenmäßig definiertes Einbringen eines Gases oder Flu­ ids erreicht werden, indem ein Ringspalt 59 im Stößel 25 vorgesehen ist, der sich im unbetätigten Zustand oberhalb des Schieberdurchganges 18 befindet, gefüllt und dann bei der Betätigung in den Schieberdurchgang 18 transportiert und dort geleert wird.
Der untere Teil des in den Fig. 10a und 10b gezeigten Schiebers ist als Platte 60 ausgeführt und hat mehrere Bohrungen 61, die einem Langloch 62 im Gehäuse 5 gegen­ überliegen.
In den Fig. 11a und 11b ist eine Ausführungsform mit mehreren Bohrungen 63 im Gehäuse 5 dargestellt, die durch den Stößel 25 geschlossen werden können.
In den Fig. 12a, 12b und 12c ist gezeigt, wie eine größere Bohrung 64 im Gehäuse 5 und mehrere kleinere Boh­ rungen 65 im Stößel 25 miteinander wirken.
Die vorstehend beschriebenen Schieberbauarten können ein­ gesetzt werden als Sicherheitsventil in vakuumtechnischen Anlagen bzw. in verfahrenstechnischen Anlagen, bei denen beispielsweise kleine Gasströme schnell abgesperrt werden müssen. Außerdem lassen sie sich als schnelle Gaseinlaß­ ventile für genau dosierte Gasmengen benutzen. Darüber­ hinaus können sie als Schleuse in Behältern verwendet werden, in die gepulste Laserstrahlen eingekoppelt werden müssen. Des weiteren lassen sie sich als schneller Auslö­ semechanismus bei Ventilen größerer Bauart verwenden, bei dem der Schieber als Stößel ausgebildet wird und bei­ spielsweise bei Betätigung eine Sperre freimacht. Schließlich ist es möglich, diese Schieberbauarten als Antriebsmechanismus für sehr schnell zu betätigende Schalter in der Elektrotechnik zu verwenden.

Claims (10)

1. Schieber zum schnellen Schließen und/oder Öffnen des Schieberdurchganges mit einem Gehäuse mit zwei Flan­ schen, zwischen denen der Schieberdurchgang gebildet ist, mit einem quer zum Schieberdurchgang im Gehäuse verschieblich geführten Stößel zum Schließen und/oder Öffnen des Schieberdurchganges und mit einem Antrieb für den Stößel, mit dem der Stößel aus der Offenstel­ lung in die Schließstellung und umgekehrt zu bringen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum extrem schnellen Schließen des Schieberdurch­ ganges (18) als Antrieb für den Stößel (25) ein Wir­ belstromantrieb (8, 25) vorgesehen ist,wobei zum Erzeu­ gen des primären Magnetfeldes in dem Gehäuse (1) eine Flachspule (8) mit quer zum Schieberdurchgang (18) ausgerichteter Spulenachse vorgesehen und ein im Ge­ häuse (1) längsverschieblich gelagerter Stößel (25) angeordnet ist, dessen Achse mit der Spulenachse zusammenfällt.
2. Schieber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem der Flachspule (8) zugewandten Ende des Stößels (25) ein Kolben (26) vorgesehen ist.
3. Schieber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Kolben (26) etwa den Durchmesser der Flachspule (8) hat und sich in der Ausgangsstellung in einem möglichst geringen Abstand von der Flachspule (8) befindet.
4. Schieber nach wenigstens einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (1) am Ende des Hubes des Kolbens (26) ein Stoßdämpfer (11, 12) vorgesehen ist, der aus einem Prallkörper (11) und einer Ringfeder (12) besteht.
5. Schieber nach wenigstens einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Gehäuses ein Arretierknopf (20) und in dem dem Schieberdurchgang (18) zugewandten Ende des Stößels (25) eine zentrale Bohrung (37) vorgesehen ist, in die der Arretierknopf (20) in der Schließstellung des Stö­ ßels (25) eintaucht.
6. Schieber nach wenigstens einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Rückstellung des Stößels (25) aus der Schließstellung in die Offen­ stellung an dem Gehäuse (1) ein Preßluftanschluß (38) vorgesehen ist und der Stößel (25) einen Absatz (30) aufweist, auf den der Preßluftdruck in Öffnungsrichtung wirkt.
7. Schieber nach wenigstens einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungszahl der Flachspule (8) nur so groß ist, daß die Induktivi­ tät der Flachspule (8) nur derart wenig größer als die Induktivität der Zuleitungen (9) zur Flachspule (8) ist, daß die Stromanstiegsrate nicht unnötig stark be­ grenzt ist.
8. Schieber nach wenigstens einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (25) aus einer Aluminiumlegierung besteht.
9. Schieber nach wenigstens einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (26) des Stößels (25) aus einer Aluminiumlegierung und der restliche Stößelteil aus Titan besteht.
10. Schieber nach wenigstens einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleiche Ge­ häuse (44, 45) auf einer gemeinsamen Achse (43) gegen­ einander gesetzt sind und die beiden je zu einem Ge­ häuse (44, 45) gehörigen Stößel (47, 48) miteinander verbunden sind.
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