DE4008951C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulisch verschwenkbare Einlauframpe
mit kastenförmigen Querschnitt gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs
1.
Einlauframpen für Überschallflugzeuge sind in verschiedenen Ausführungs
beispielen bekanntgeworden, wie beispielsweise aus den US-PS 37 17 163,
44 18 879 und DE-OS 34 07 137. Es handelt sich dabei um sogenannte Turbo-
Jet- oder RAM-Jet-Einläufe, bei denen mittels einer Rampenplatte
oder eines einzelnen Rampenkastens Luft dem Triebwerk zugeführt wird
oder - wie bei Hilfstriebwerken - im eingeschwenkten Zustand der Triebwerkseinlauf
verschließbar ist. Diese Ausführungsformen sind jedoch für
Parallelanordnungen von zwei getrennten und unterschiedlichen Lufteinläufen
sowie für die Bedingungen des hohen Überschall- und Hyperschallbereiches
nicht geeignet.
Des weiteren können die in der DE-PS 38 11 614 aufgezeigten Klappen für
die Einlaufregelung festigkeits- und steifigkeitsmäßig nich so geometrisch
gestaltet werden, daß sie die im vorderen Lufteinlaufbereich im
hohen Überschall-, insbesondere Hyperschallflugbereich auftretenden hohen
Kräfte aufnehmen können. In der US-PS 30 17 140 wird ferner eine
Einlaufvorrichtung beschrieben, bei der in aufwendiger Weise die obere
und die untere Einlauflippe für die Querschnittsverengung des Lufteinlaufs
verstellt werden muß; gleichzeitig sind die Strömungsverhältnisse
für die Grenzschichtabführung sehr ungünstig.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
Lufteinlaufkonzeption der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der
die Einlauframpe sowohl zur Steuerung der Luftzufuhr zum Triebwerkseinlauf
als auch zur Grenzschichtluftabführung dient, für alle Einlaufvarianten
geeignet ist und dabei strömungstechnisch und festigkeitsmäßig für
den hohen Überschall- und Hyperschallbetrieb verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst.
In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
angegeben.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin begründet, daß auf
grund der beweglichen Einzelsegmente der Einlauframpe diese über die ge
samte Länge stets in eine sehr strömungsgünstige Form verschwenkbar ist
und dabei mit großer Genauigkeit der Querschnitt des Lufteinlaufs im
kritischen Bereich von dessen Einlauflippe variierbar ist und somit das
sogenannte, für das Triebwerk schädliche Pumpen und Brummen verhindert
werden kann.
Gleichzeitig kann mittels des kastenförmigen oder evtl. runden - jeden
falls geschlossenen - Querschnittes der Einlauframpe die z. B. an der
Rumpfunterseite bei hoher Fluggeschwindigkeit sehr dick ausgebildete
Grenzschicht abgeführt werden. Diese Grenzschichtluft, deren Menge durch
die schwenkbare Einlaufplatte ebenfalls steuerbar ist, wird dabei in einem
parallel zum Triebwerkseinlauf verlaufenden Grenzschichteinlauf geleitet
und weiter hinten ausgeblasen, ohne daß durch diese schädliche Grenz
schicht die Einlaufleistung für das Triebwerk gestört wird. Mit dieser
Grenzschichtluft kann dabei auch der Heckbereich des Fluggerätes zur Ver
ringerung des Heckwiderstandes aufgefüllt werden oder die energiereiche
Grenzschichtluft ist in vorteilhafter Weise einem RAM-Jet-Triebwerk zu
führbar.
Außerdem ist die Einlauframpe insgesamt oder in sich um mehrere Achsrich
tungen schwenkbar, so daß diese an unterschiedliche Fluggerätekonturen an
gepaßt werden kann.
Darüber hinaus ist das bei der Einlauframpe aus Gründen der geschlossenen
(kastenförmigen oder runden) Bauweise gegebene hohe Torsionsmoment, aber
auch das hohe Widerstandsmoment sehr vorteilhaft, um überhaupt die, insbe
sondere im Einlauflippenbereich, bei Hyperschall auftretenden hohen Kräfte
schwingungsfrei aufnehmen zu können. Dies wird erreicht, ohne daß z. B.
durch Biegung oder Verwindungen der Hohlkasten-Elemente die Steuergenauig
keit der Einlauframpe beeinträchtigt wird.
Gleichermaßen kann die Einlauframpe aus Festigkeits- oder Steifigkeits
gründen innen ausgesteift oder verspannt werden und es sind neben allen
hochtemperaturfesten Werkstoffen auch beispielsweise solche aus Faserver
bund, Keramik sowie deren Derivative anwendbar.
In der nachfolgenden Be
schreibung ist ein Ausführungsbeispiel erläutert sowie in den Figuren der
Zeichnung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer
Einlauframpe ohne Flugzeugzelle,
Fig. 2 Einlauframpen im Querschnitt, wobei die Stellung der Einzel-Ram
pen-Elemente bei verschiedenen Machzahlen dargestellt ist,
Fig. 3a eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines
Rampen-Hohlkasten-Elementes,
Fig. 3b eine perspektivische Darstellung eines weiteren Rampen-Hohlka
sten-Elementes.
Wie die Fig. 1 veranschaulicht, handelt es sich bei dem nachfolgend be
schriebenen Ausführungsbeispiel um eine einem Triebwerkseinlauf 30 zuge
ordnete Einlauframpe 10. Diese Einlauframpe 10 setzt sich aus mehreren
Hohlkasten-Elementen 11, 12, 13 ...13n, die auch von runder Gestalt sein
können, zusammen und die in diesem Beispiel vier an der Zahl und nach un
ten verschwenkbar sind, wobei je nach Fluggerätkonfiguration auch andere
Schwenkrichtungen möglich sind.
Diese Hohlkasten-Elemente 11 bis 13n sind gegeneinander beweglich gelagert
und in verschiedene Stellungen schwenkbar. Sie münden in den beispielswei
se auf dem Triebwerkseinlauf 30 angeordneten und sich zu diesem parallel
erstreckenden Grenzschichteinlauf 20 und führen diesem die unerwünschte,
sich im Fluge an der Außenkontur 50 der nicht dargestellten Zelle des
Fluggerätes bildende Grenzschichtluft zu. Diese Grenzschichtluft kann wei
ter hinten an der Zelle wieder ausgeblasen, mit Vorteil dem Heck oder als
energiereiche Luft einem RAM-Jet-Triebwerk zugeführt werden.
Die dem Grenzschichteinlauf 20 zuführbare Grenzschichtluftmenge kann - wie
aus der Fig. 2 hervorgeht - mittels einer an dessen Lufteintrittsstirnsei
te (Hohlkasteneingang) schwenkbar angeordneten Einlaufplatte 14 gesteuert
werden. Aus aerodynamischen Gründen und zur Vermeidung einer hohen Bela
stung wird die Einlaufplatte 14 zum Öffnen, z. B. durch einen hydraulischen
Zylinder 18 vorzugsweise nach oben gegen die Außenkontur 50 gezogen. Dies
wird in der Fig. 2 bei den beiden M 3,5-Darstellungen gezeigt, wobei die
Stellung von Pkt. a nach Pkt. b die Offenstellung aufzeigt.
Andererseits besteht die Hauptaufgabe der verschwenkbaren Einlauframpe 10
gemäß der Fig. 2 darin, bei steigenden Machzahlen (von Unterschall bis et
wa M 6,8) mittels einer strömungsgünstigen Kontur den Querschnitt des
Triebwerkseinlaufs 30 im Bereich der Einlauflippe 19 entsprechend zu ver
engen. Dies wird trotz der hohen Strömungsbelastung in sehr effizienter
Weise mittels der gegenseitig verstellbaren, stets einen sanften Kontur
verlauf bildenden und in einer der Einlauflippe 19 angepaßten Konturform
ausgebildeten Hohlkasten-Elemente 11 bis 13n erreicht, die dadurch präzise
den Luftüberschuß verhindern, der sowohl den Betrieb eines Gasturbinen
triebwerkes als auch den eines RAM-Jet-Triebwerks gefährdet.
Die Hohlkasten-Elemente 11 bis 13n bieten, wie bereits beschrieben, durch
ihre Konstruktionsform - wie sie in den Fig. 3a und 3b beispielsweise auf
gezeigt ist - eine gut ausreichende Festigkeit und Steifigkeit gegenüber
den enorm hohen Kräften, die bei der Verengungsarbeit des Triebwerksein
laufs 30 bei gleichzeitiger Grenzschicht-Abführung über den Grenzschicht
einlauf 20 bei einer Fluggeschwindigkeit im Hyperschallbereich auftreten.
Bei der Verschwenkung der Hohlkasten-Elemente entstehen zwangsläufig zwi
schen den jeweiligen Elementen Spalten und Schlitze, die zumindest an den
Ober- und Unterflächen der Elementen-Übergänge abzudecken sind. Dies kann
durch in den jeweiligen Hohlkasten-Innenraum eingreifende Federblech-Ele
mente 17 geschehen. Um auch die Seitenflächen der Spalten abzudichten,
kann dieses Federblech-Element 17 ebenfalls kastenförmig ausgebildet sein.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Hohlkasten-Elemente 11 bis 13n neben
den in ihrem Innenraum angeordneten Versteifungen oder Verspannungen 15 an
ihrem jeweils in Triebwerkseinlaufrichtung gesehenen Ende mit einem all
seitig in den Hohlraum des anschließenden Nachbar-Hohlkasten-Elementes
oder in den Grenzschichteinlauf 20 vorstehenden und einführbaren Feder
blechrahmen 17a versehen ist.
Die Hohlkasten-Elemente 11 bis 13n sind und die Einlaufplatte 14 kann über
Gelenklager 16c miteinander beweglich verbunden sein. Eine Variante sieht
vor, daß die unteren Flächenkanten 16 der Hohlkasten-Elemente 11 bis 13n
am einen Ende als Nut 16a und am anderen Ende als Feder 16b ausgebildet
sind, die jeweils in eine entgegengesetzt ausgebildete Ausführungsform des
Nachbar-Hohlkasten-Elementes eingreifen.
Sowohl die Einlaufplatte 14 als auch die Hohlkasten-Elemente 11 bis 13n
sind mittels hydraulischer Zylinder 18 oder Spindeln an der Rumpfzelle
aufgehängt und verschwenkbar geführt sowie durch einen Rechner 100 steuer
bar.
Die Einlauframpe 10 und die zugehörigen Einzelteile können aus allen hoch
temperaturfesten Werkstoffen sowie aus Faser- und Keramikverbundwerkstof
fen gefertigt werden.
Claims (9)
1. Hydraulisch verschwenkbare Einlauframpe mit kastenförmigem Querschnitt
für Über- oder Hyperschallflugzeuge, die für eine regelbare Zuführung
der Einlaufluft zum Triebwerkseinlauf und für eine steuerbare Abführung
der Grenzschichtluft in einem zwischen dem Rumpf und dem Triebwerkseinlauf
vorgesehenen Grenzschichtkanal aus aneinandergreifenden Elementen
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente aus mehreren gegeneinander
beweglich gelagerten, aus hochtemperaturfesten Werkstoffen herstellbaren
Hohlkasten-Elementen (11, 12, 13 . . . 13n) bestehen, die zusammengesetzt
einen geschlossenen schwenkbaren Kanal bilden, der gleichzeitig
für eine Grenzschichtluftabführung in einem Grenzschichtkanal (20) und
als eine hochfeste, den Querschnitt des Triebwerkseinlaufs (30) verändernde
Einlauframpe (10) einsetzbar ist.
2. Einlauframpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Hohlraum der Hohlkasten-Elemente (11 bis 13n) Versteifungsstreben (15)
angeordnet sind.
3. Einlauframpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die unteren Flächenendkanten (16) der Hohlkasten-Elemente (11 bis
13n) am einen Ende als Nut (16a) und am anderen Ende als Feder (16b)
ausgebildet sind, die jeweils in eine entgegengesetzt ausgebildete Aus
führungsform des Nachbar-Hohlkasten-Elements eingreifen.
4. Einlauframpe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils zwei benachbarte Hohlkasten-Elemente (11 bis 13n) und
das Hohlkasten-Element (11) mit der Einlaufplatte (14) durch ein Gelenk
lager (16c) miteinander beweglich verbunden sind.
5. Einlauframpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Hohlkasten-Elemente (11 bis 13n) mit
zumindest an ihren inneren Oberkanten befestigten Federblech-Elemen
ten (17) versehen sind, die in den Hohlraum des benachbarten Hohlkasten-
Elementes oder in den Grenzschichteinlauf (20) einführbar sind.
6. Einlauframpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Hohlkasten-Elemente (11 bis 13n) an ihrem
in Triebwerks-Einlaufrichtung gesehenen Ende mit einem allseitig in den
Hohlraum des Nachbar-Hohlkasten-Elementes oder in den Grenzschichtein
lauf (20) vorstehenden und einführbaren Federblechrahmen (17a) versehen
sind.
7. Einlauframpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß jedes Hohlkasten-Element (11 bis 13n) und die
Einlaufplatte (14) mittels hydraulischer Zylinder (18) oder Spindeln
verschwenkbar geführt wird.
8. Einlauframpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das über der festen Einlauflippe (19) des
Triebwerkseinlaufs (30) liegende Hohlkasten-Element (13) in seiner Un
terflächenform der Einlauflippenform anpaßbar ist.
9. Einlauframpe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschwenkung der gesamten Einlaufram
pe (10) oder deren Einzelelemente (11, 12, 13 ... 13n, 14) für sich, mit
tels eines Rechners (100) steuerbar ist.
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