DE3107496C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bläser-Gasturbinenflugtrieb
werk gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein derar
tiges Flugtriebwerk ist aus der GB-PS 15 22 558 bekannt.
Es ist an sich bekannt, daß Auftriebskräfte an einem Flugzeug
flügel während des Fluges aufgrund von Druckunterschieden er
zeugt werden, die auf die Flügelflächen wirken. Wenn der Flü
gel durch ein Luftvolumen hindurchgeht, wird ein relativ hoher
Luftdruck unter dem Flügel und ein relativ niedriger Luftdruck
über dem Flügel erzeugt Im allgemeinen ist der mittels des
Flügels erzeugte Auftrieb umso größer, je größer der Druckunter
schied zwischen der oberen Oberfläche und der unteren Ober
fläche und der unteren Oberfläche des Flügels ist. Es ist auch
an sich bekannt, daß dann, wenn das Flugzeug steiler gewinkelt
ist, der Anstellwinkel des Flügels erhöht wird, und die Druck
unterschiede sowie der Auftrieb entsprechend erhöht. Ungünstiger
weise hat eine Erhöhung des Anstellwinkels auch eine entsprechen
de Wirkung auf den vom Flügel erzeugten aerodynamischen Strö
mungswiderstand. Da der Anstellwinkel des Flügels zum Erzeugen
eines größeren Auftriebs erhöht wird, bildet die Projektion des
Flügels eine größere Frontalfläche, die eine Erhöhung des Strö
mungswiderstandes verursacht.
Wenn ein Flugzeug mit Unterschallgeschwindigkeit fliegt, be
wirkt ein unterhalb des Flügels des Flugzeugs angeordnetes
Triebwerk, daß die lokalen Drücke an der Flügelunterseite nie
driger sind, als sie unter dem gleichen Flügel ohne das Trieb
werk sein würden. Die lokale Verminderung des Druckes auf der
Unterseite hat einen verminderten Druckunterschied zur Folge und
vermindert den Flügelauftrieb bei einem gegebenen Anstellwinkel.
Da ein gegebenes Flugzeug einen bestimmten Auftrieb erfordert,
damit die Höhe bei einer gegebenen Reisegeschwindigkeit auf
rechterhalten wird, muß der Anstellwinkel des Flügels erhöht
werden, damit derjenige Auftrieb wiedergewonnen wird, der auf
grund des Vorhandenseins der Triebwerksgondel verloren geht. Wie
erwartet, verursacht diese Erhöhung des Anstellwinkels, die er
forderlich ist, um den Auftriebsverlust auszugleichen, welcher
durch das Triebwerk verursacht worden ist, eine weitere Erhöhung
des aerodynamischen Strömungswiderstandes. Dieser Strömungswi
derstand, der durch das Vorhandensein der Triebwerksgondel unter
dem Flügel erzeugt ist, wird als "Interferenz-Strömungswider
stand" bezeichnet.
Eine Analyse des Interferenzströmungswiderstandes hat gezeigt,
daß unterschiedliche Triebwerksgondelformen einen gleichartigen
oder identischen isolierten Strömungswiderstand durch diese
Triebwerksgondelformen selbst in einem Luftstrom haben können,
daß sie aber sehr unterschiedliche Wirkungen auf eine Druckver
teilung am Flügel haben und infolgedessen stark unterschied
liche Interferenz-Strömungswiderstände erzeugen. Eine weitere
Analyse wurde hinsichtlich des Verstehens dieser Unterschiede
und der Ursachen dieses Interferenz-Strömungswiderstands durchge
führt. Die Ergebnisse dieser Analyse zeigen, daß Bemühungen auf
die Minimalisierung der Wirkung der Triebwerksgebläseauslaßsy
steme auf die Druckverteilung am Flügel zu dem Zweck unternommen
werden sollten, um den Interferenz-Strömungswiderstand zu ver
mindern.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Flugtriebwerk der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß ein minimaler Interferenz-
Strömungswiderstand erhalten wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahmen gemäß dem
Patentanspruch gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß der Aufbau der Triebwerksgondel und des Bypasskanals
so verbessert wird, daß deren Einfluß auf die Drücke an der Un
terseite des Flügels minimiert wird.
Zu diesem Zweck wird das innere Profil des Bypasskanals an
dessen hinterem Ende radial nach innen gekrümmt, damit die By
pass-Strömung radial nach innen und von der Unterseite des Flü
gels weg gerichtet wird. Weiterhin wird der Düsenhals inner
halb des Bypasskanals in stromaufwärtiger Richtung verschoben
und so angeordnet, daß ein Druck am Ausgang des Bypassneben
kanals erzielt wird, der dem außenseitigen Umgebungsluftdruck
eng angepaßt ist, so da der ausgestoßene Luftstrom nicht ex
pandiert und in der Richtung des Flügels strömt. Schließlich
wird der äußere Durchmesser eines Teils der Triebswerksgondel
welcher unmittelbar stromabwärts vom Ausgang des Bypasskanals
angeordnet ist, im Durchmesser vermindert und radial nach ein
wärts gekrümmt, so daß ein Strömungsbereich für den Auslaßstrom
an einer Stelle erzielt wird, die von dem Flügel des Flugzeugs
weiter entfernt ist.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und Zeichnung von
Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine Aufrißansicht eines bekannten am Flügel befestigten
Bläsertriebwerks und dessen zugehörigen Strömungsver
lauf der Auslaßströmung;
Fig. 2 eine Kurvendarstellung des lokalen statischen Luft
drucks P s in Abhängigkeit von der Querschnittsfläche A
in einer Düse oder einem kanalisierten Strömungsweg;
Fig. 3 eine Ansicht eines bekannten Bypass-Gasturbinentrieb
werks und zeigt den Strömungsverlauf der Bläser-Bypass
strömung des Triebwerks;
Fig. 4 eine Ansicht eines Bypass-Gasturbinentriebswerks gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung und zwar
teilweise im Querschnitt, wobei Teile weggebrochen sind,
sowie den Strömungsverlauf der Gebläseluft-Nebenströmung
des Triebwerks; und
Fig. 5 eine Querschnittsansicht des in Fig. 3 gezeigten
Gas-Bypass-Triebwerks, überlagert mit einem gestrichelt
gezeichneten Umriß des Gas-Bypass-Triebwerks der Fig. 4,
das gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist.
Es sei zunächst auf Fig. 1 Bezug genommen, in der ein konven
tionelles, am Flügel befestigtes Turbofan-Gastriebwerk 10 ge
zeigt ist, das mittels eines Pylons 12 an einem Flugzeugflügel
14 aufgehängt ist. Ein Flugzeug mit der in Fig. 1 gezeigten
Triebswerks- und Flügelanordnung ist für Unterschallbetrieb aus
gelegt. Das Triebwerk 10 ist ein typisches Turbofan-Flugzeugtriebwerk
mit hohem Bypass-Verhältnis, das eine äußere Abdeckung oder Trieb
werksgondel 15 hat, die eine Bläserverkleidung 16 von relativ
großem Radius in ihrem stromaufwärtigen oder vorderen Teil und
eine Kernverkleidung 18 mit relativ kleinerem Radius in ihrem
stromabwärtigen oder hinteren Bereich umfaßt. Die Gebläsever
kleidung 16 bedeckt einen Gebläseabschnitt des Triebwerks, in
dem sich drehende Gebläseflügel ein großes Volumen von Luft
in Richtung nach hinten beschleunigen. Etwas von dieser Luft,
die mittels des Bläsers beschleunigt worden ist, wird im Ne
benschluß zu einem Turbinenabschnitt des Triebwerks geführt
und von einem hinteren Abschnitt der Gebläseabdeckung 16 aus
in den Bereich ausgestoßen, welcher die Kernabdeckung 18 radial
umgibt. Der übrige Teil der Gebläseluft wird am Einlaß 17 in
den Turbinenabschnitt des Triebswerks gezogen, wo er für den
Verbrennungsprozeß zum Erzeugen von Turbinenleistung verwendet
wird. Nach dem Hindurchströmen durch die Turbine werden Gase,
die durch den Verbrennungsprozeß entstehen, weiter stromabwärts
am hinteren Ende 19 der Kernabdeckung 18 ausgestoßen.
Eine Analyse hat gezeigt, daß es wenigstens drei Hauptfaktoren
gibt, welche die gegenseitige Wechselwirkung zwischen äußerer
Unterschalluftströmung in der Nähe der unteren Oberfläche des
Flügels 14 und der Überschalluftströmung, die aus dem hinteren
Ende der Gebläseabdeckung 16 ausgestoßen wird, beeinflussen.
Ein erster Faktor ist, wie unter erneuter Bezugnahme auf Fig.
1 dargelegt sei, der minimale physische Abstand zwischen der
unteren Oberfläche des Flügels und der Linie, die als teilende
Stromlinie 22 bezeichnet wird; dieser Abstand ist allgemein mit
einem Pfeil 20 bezeichnet. Die teilende Stromlinie ist eine
Grenze zwischen der Gebläseluftströmung, welche aus der Gebläse
verkleidung 16 ausgestoßen wird, und der darum herum befindli
chen Umgebungsluftströmung, die um die Außenseite der Gebläse
abdeckung 16 herum verläuft. Diese teilende Stromlinie wird in
der Fachsprache auch als eine "Schlupflinie" bezeichnet und ist
durch die wellige Linie 22 in ihrer normalen Position während
der Reiseflugbedingungen dargestellt.
Ein zweiter Faktor ist das Gesamtdruckverhältnis der Gebläse
luftströmung, welche aus der Gebläseverkleidung austritt be
züglich des Umgebungsluftdrucks P T/Gebläse /P 0. Der Ausdruck
P T/Gebläse repräsentiert den Staudruck des ausgestoßenen Ge
bläseluftstroms, und P 0 repräsentiert den umgebenden statischen
Luftdruck.
Ein dritter Faktor ist die Mach-Zahl der Umgebungsluftströmung,
die außen um die Gebläseverkleidung 16 herum verläuft.
Die Strömung von Umgebungsluft zwischen der unteren Oberfläche
des Flügels 14 und der teilenden Stromlinie 22 ist in gewisser
Hinsicht der Strömung von Luft durch einen Kanal von variieren
dem Querschnittsbereich gleichartig. Dieser sich ändernde Quer
schnittsbereich erzeugt einen "Kanalisierungs"-Effekt auf die
Umgebungsluft, welche zwischen dem Triebwerk und dem Flügel
strömt, der dem durch eine Düse bewirkten Effekt gleichartig
ist. Es sei nun auf Fig. 2 Bezug genommen, in der eine Änderung
des lokalen statischen Drucks P s /P t in einem Kanal oder einer
Düse in Abhängigkeit von der Strömungsquerschnittsfläche dar
gestellt ist, welche den Querschnittsbereich zwischen der un
teren Oberfläche des Flügels und der teilenden Stromlinie 22
in Fig. 1 approximiert. Zur Erläuterung der Fig. 2 sei darauf
hingewiesen, daß A der lokale Querschnittsbereich ist, A* ist
eine Bezugseinschnürung oder der minimale Bereich bzw. die mi
nimale Fläche dieses "Kanals" zwischen dem Flügel und dem
Triebwerk, P s ist der lokale statische Druck, und P t ist der
Staudruck für eine gegebene Strömung. Sowohl A* als auch P t
sind Konstanten für eine gegebene Strömungsrate durch den Ka
nal. Die Kurve zeigt, daß dann, wenn die Strömung stromabwärts
von der Einschnürung A* eine Unterschallströmung mit (M < 1,0),
eine Abnahme des Kanalbereichs bzw. der Kanalfläche eine Ab
nahme des lokalen statischen Drucks P s bewirkt, und daß dann,
wenn die stromaufwärtige Strömung eine Überschallströmung ist
(M < 1,0), eine Zunahme des Kanalbereichs bzw. der Kanalfläche
eine weitere Abnahme des statischen Drucks bewirkt. Dieses
Verhalten ist typisch für eine Luftströmung durch eine Düse
und ist an sich im Flugwesen und in der Mechanik bekannt. Das
wichtige Merkmal dieser physikalischen Erscheinung besteht
darin, daß ein kanalisierter Bereich dzw. eine kanalisierte
Fläche oder eine Düse eine schnelle Abnahme des lokalen stati
schen Drucks P s erzeugt, wenn die Luftströmung vom Unter
schallbereich (M < 1,0) zum Überschallbereich (M < 1,0) übergeht.
Das tritt zwischen einem Flugzeugflügel und einem Flugzeugtrieb
werk auf. Wenn der statische Druck wegen diesen Düseneffekts
im Bereich unterhalb eines Flugzeugflügels abfällt, dann wird
eine nachteilige Wirkung auf den Flügelauftrieb hervorgerufen.
Es sei unter erneuter Bezugnahme auf Fig. 1 darauf hingewiesen,
daß sich die Strömung der unteren Oberfläche des Flü
gels 14 und der teilenden Stromlinie 22 in einer Weise verhält,
die sehr ähnlich der Strömung durch einen Kanal variierender
Fläche ist, wie oben beschrieben. Es läßt sich leicht erkennen,
daß der Abstand zwischen der unteren Oberfläche des Flügels und
der teilenden Stromlinie 22, wenn man an der Vorderkante des
Flügels 14 beginnt, bis zu einem Minimalwert an einer gewissen
axialen Stelle hinter der Flügelvorderkante abnimmt, wie allge
mein bei dem Pfeil 20 in Fig. 1 gezeigt ist. Das Vorhandensein
der Triebswerksgondel 15 und die hintere, teilende Stromli
nie in der Nähe der Unterseite des Flügels 14 erzeugen diesen
"Kanal" oder diese "Düse" mit einer Einschnürung an der Stelle
des Pfeils 20. Die Größe der Druckverminderung und die Größe
des Auftriebsverlusts für das Flugzeug ist eine Funktion der
Position der Triebwerksgondel und der Position der teilenden
Stromlinie 22 des Gebläsestrahls relativ zu dem Flügel 14. Je
mehr die Stromlinie 22 "ausschwillt" und sich der unteren Flü
geloberfläche nähert, umso größer ist die Verminderung der
Fläche zwischen dem Flügel 14 und der teilenden Stromlinie 22,
und infolgedessen ist der Luftdruck unter dem Flügel 14 umso
niedriger. Wenn die Position der Triebwerksgondel festgelegt
ist, muß die Position der Gebläsestrahl-Teilungsstromlinie 22
verändert werden, um den Auftriebsverlust zu vermindern, so daß
das Flugzeug einen geringeren Anstellwinkel halten kann und
der entsprechende hervorgerufene aerodynamische Strömungswider
stand vermindert wird.
Es gibt wenigstens drei Faktoren, die von Triebwerksbauern ver
ändert werden können und eine Wirkung auf die Form der Gebläse
strahl-Teilungsstromlinie 22 haben. Das sind der Druck der aus
gestoßenen Gebläseluft, die Form der äußeren Oberfläche der Kernabdec
kung 18.
Es sei nun auf Fig. 3 Bezug genommen, in der ein Teil der
Hinterkante der Gebläseabdeckung 16 und ein Teil der Kernab
deckung 18 zum Zwecke der Erläuterung des Einflusses dieser
drei Faktoren auf die Gebläsestrahl-Teilungsstromlinie 22 ge
zeigt sind. Der Zwischenraum zwischen dem hinteren Teil der
Gebläseabdeckung 16 und einem vorderen Teil der Kernabdeckung
18 wird als Nebenstromkanal bezeichnet. Der Nebenstromkanal
umschließt den Weg, der von der Gebläseluft durchlaufen wird,
welche im Nebenstrom zum Turbinenabschnitt des Triebwerks
strömt. Die Linien, die vom Nebenstromkanal an der hinteren
Spitze der Gebläseabdeckung 16 projiziert werden, sind zu dem
Zweck vorgesehen, um die Einflüsse des anfänglichen Ausstoß
winkels, der in Fig. 3 bei 26 dargestellt ist, und das stati
sche Druckverhältnis am Austritt auf die Form der Teilungsstrom
linie 22 zu zeigen. Es läßt sich aus der Zeichnung leicht er
sehen, daß, je größer der anfängliche Ausstoßwinkel 26 ist, um
so größer der maximale Durchmesser der Teilungsstromlinie ist.
In entsprechender Weise gilt, je höher das statische Druckver
hältnis P E/P₀ (statischer Druck am Ausgang/statischer Druck
außerhalb der Gebläseabdeckung) am Ausgang ist, umso größer ist
der maximale Durchmesser der Teilungsstromlinie. Der Druck
P E am Ausgang beeinflußt die Teilungsstromlinie, weil Gas,
das mit einem höheren Druck austritt, eine größere Tendenz
hat, radial nach auswärts in die umgebende Luftströmung zu ex
pandieren.
Schließlich gilt, je größer der Radius der Kernabdeckung 18 re
lativ zu der Triebwerksmittellinie ist, umso mehr drückt die
Kernabdeckung physisch bzw. physikalisch die Nebenströmung ra
dial nach auswärts, wodurch der maximale Durchmesser der Tei
lungsstromlinie erhöht wird. Da eine Erhöhung des maximalen
Durchmessers der Teilungsstromlinie 22 die Strömungsfläche
zwischen der unteren Oberfläche des Flügels und der Stromlinie
22 vermindert, wird der Druck unterhalb der Flügeloberfläche
vermindert, und es ergibt sich ein hervorgerufener nachteili
ger Strömungswiderstand, wie weiter oben erläutert. Jede Verän
derung des Aufbaus der Gebläseabdeckung 16, des Nebenstromka
nals 24 und der Kernabdeckung 18, durch die der maximale Durch
messer der Teilungsstromlinie 22 vermindert wird, hat eine
entsprechende vorteilhafte Wirkung auf den Flügelauftrieb, wo
durch der hervorgerufene Strömungswiderstand vermindert wird.
Das ist das Ziel der vorliegenden Erfindung.
Es sei nun auf Fig. 4 Bezug genommen, in der eine Querschnitts
ansicht eines Turbofan-Triebwerks 10 gezeigt ist, die eine Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung beinhaltet. Gemäß der
Erfindung werden drei gesonderte bauliche Merkmale angewandt,
welche das Nebenstrom-Luftausstoßsystem des Triebwerks verbes
sern, so daß der maximale Radius der Teilungsstromlinie 22 und
infolgedessen der Strömungswiderstand vermindert werden. Als
erstes wird die Hinterkante der inneren Oberfläche der Geblä
seabdeckung 16, welche die äußere Oberfläche des hinteren Endes
des Nebenstromkanals 24 bildet, umgeformt, so daß der stromab
wärtige Teil 28 der Gebläseabdeckung radial nach einwärts ge
krümmt ist, und zwar zu dem Zweck, die Bläserschubströmung
radial nach einwärts mit Bezug auf die Mittellinie des Trieb
werks zu richten. In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform
ist der stromabwärtige Teil 28 von einer Position aus, die ge
genüber dem maxialen Radius der Kernabdeckung 18 liegt, bis
zum Ende des Nebenstromkanals 24 radial nach innen gekrümmt.
Das zweite Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein Umbau der
Strömungsflächenverteilung am hinteren Ende des Nebenstromka
nals 24. Dieser wird dadurch erzielt, daß die minimale Quer
schnittsfläche oder die Düsenverengung 32 stromaufwärts oder
nach vorne vor den Nebenstromkanalausgang verschoben wird,
so daß die Einschnürung der Düse nicht an der Stelle angeordnet
ist, an welcher die Nebenströmung in die darum herum befindli
che Umgebungsluft ausgestoßen wird. Indem die Düseneinschnürung
nach vorwärts bewegt bzw. verschoben wird, wird die Strömungs
flächenverteilung am stromabwärtigen Ende des Nebenstromkanals
erhöht, so daß auf diese Weise eine konvergierende-divergieren
de Düse ausgebildet wird. Da die Nebenströmung an der Einschnü
rung der Düse gedrosselt wird, expandiert die Nebenströmung in
der stromabwärtigen Richtung. Die Länge des divergierenden Ab
schnitts wird sorgfältig vorherbestimmt derart, daß der Druck
am Düsenausgang ungefähr gleich dem Umgebungsluftstromdruck am
Ausgang der Gebläseabdeckung 16 während des Flugzeugreisebe
triebs ist. Dadurch ergibt sich am Ausgang ein statisches Druck
verhältnis P E /P 0 von ungefähr 1,0. Ein statisches Druckver
hältnis von 1,0 am Ausgang bewirkt, daß der Düsenausstoßwinkel
der Nebenströmung im wesentlichen gleich
dem Winkel der inneren Wand der Gebläseabdeckung bei 28 ist.
Wenn dieses Druckverhältnis größer als 1,0 wäre, dann würde
der Ausstoßwinkel größer als der Wandwinkel sein,
wodurch bewirkt würde, daß die Strahlsäule relativ zum Neben
stromwandwinkel ausschwellen würde.
Das dritte Merkmal der vorliegenden Erfindung, durch welches
der maximale Durchmesser der Teilungsstromlinie vermindert
wird, ist eine Umgestaltung der Form der konischen Kernverklei
dung 18. Im wesentlichen ist die konische Kernverkleidung 18
mit einem stetig abnehmenden äußeren Radius von der Düsenver
engung zum hinteren Ende der Kernabdeckung versehen. Für eine
gegebene Menge bzw. Größe an Nebenströmung, die über irgend
einer Kernabdeckung bei einem gegebenen Druckverhältnis hinweg
geht, erzeugt die Abdeckung mit einem geringeren maximalen äu
ßeren Radius allgemein einen geringeren maximalen Durchmesser
der Teilungsstromlinie. Eine Verminderung des Kernabdeckungs
radius ergibt eine Strömungsfläche für die Bläserschub
strömung, die näher an der Mittellinie des Triebwerks und wei
ter weg von dem Flügel des Flugzeugs liegt. Diese neu angeord
nete Strömungsfläche trägt zu der Wirkung der neuen Anordnung
der Teilungsstromlinie 22 weiter weg vom Flügel 14 des Flug
zeugs bei.
Es sei nun auf Fig. 5 Bezug genommen, in welcher ein Trieb
werk und eine Triebwerksgondel, die gemäß der vorliegenden Er
findung aufgebaut sind, aus Fig. 4 in gestrichelter Umrißlinie
29 einem Triebwerk und einer Triebswerksgondel gemäß dem Stande
der Technik nach Fig. 3 überlagert dargestellt sind. Die Un
terschiede im Aufbau der Gebläseverkleidung 16, der Kernver
kleidung 18 und dem stromabwärtigen Teil der Gebläseverklei
dung 28 sind leicht zu erkennen. Ein Bereich, welcher die Tei
lungsstromlinien der beiden Triebwerke trennt, ist zusätzlich
als querschraffierter Abschnitt 30 dargestellt. Der äußere Um
fang 32 dieses querschraffierte Abschnitts ist der Ort der
Teilungsstromlinie eines Triebwerks nach dem Stande der Tech
nik, wogegen der innere Durchmesser 34 der Ort der Teilungs
stromlinie eines gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebilde
ten Triebwerks ist. Der Unterschied bezüglich der Nähe zum
Flügel des Flugzeugs ist leicht ersichtlich.
Claims (1)
- Bläser-Gasturbinenflugtriebwerk mit einem Bläser- und einem Kerntriebwerksabschnitt, der von einer Kernverkleidung um geben ist, deren Außenradius vom vorderen Abschnitt zu einem Zwischenabschnitt mit einem maximalen Radius zunimmt und dann bis zum hinteren Ende der Kernverkleidung abnimmt, dadurch gekennzeichnet,
- - die Bläserverkleidung (16) mit ihrem hinteren Abschnitt die Vorder-, Zwischen- und einen Teil des hinteren Ab schnittes der Kernverkleidung (18) mit radialem Abstand umgibt und dazwischen eine konvergente-divergente Düse des Bypass-Strömungskanals (24) bildet, der an seinem stromabwärtigen Ende Bläserbypassluft über einen verblei benden Teil des hinteren Abschnitts der Kernverkleidung (18) im wesentlichen nach hinten abgibt, wobei die Bläser bypassluft eine stromabwärts gerichtete, Strömungstrenn linie (22) mit der während des Flugzeugreiseflugs über die Außenfläche der Bläserverkleidung (16) strömenden Luft bildet,
- - der Halsabschnitt des Bypass-Strömungskanals (24) stromauf wärts von dessen Strömungs-Ausgang angeordnet ist und die Innenfläche des hinteren Teils der Bläserverkleidung (16) einen stromabwärtigen Abschnitt aufweist, der von einer Stelle gegenüber dem Zwischenabschnitt der Kernverkleidung (18) radial nach innen verläuft derart, daß die Bläser bypassluft in bezug auf die Triebwerksmittelachse radial nach innen gerichtet ist,
- - der divergente Abschnitt des Bypass-Strömungskanals (24) eine solche Länge hat, daß der Druck der Bläserbypassluft aus dem Bypass-Strömungs-Ausgangskanals (24) an den Druck der Luftströmung im wesentlichen angepaßt ist, und
- - die konvergente-divergente Düse, der stromabwärtige Innen flächenabschnitt der Bläserverkleidung (16) und der ko nische hintere Abschnitt der Kernverkleidung (18) die Strömungstrennlinie (22) von dem hintersten Ende der Blä serverkleidung (16) radial nach innen richten.
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