DE4008091A1 - Verfahren zum aufbringen einer verschleissschutzschicht und verbrauchende elektroden fuer die durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum aufbringen einer verschleissschutzschicht und verbrauchende elektroden fuer die durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer Verschleiß
schutzschicht aus einer Nickellegierungsmatrix und eingelagerten Wolf
ramcarbiden auf eine zu schützende Oberfläche im Wege des elek
trischen Lichtbogenschweißens. Die Erfindung betrifft fernerhin Elek
troden für die Durchführung solcher Verfahren. - Die Verschleißschutz
schichten werden z.B. auf die Oberfläche von Werkzeugen und Geräten
im Bergbau, in der Tiefbohrtechnik, in der keramischen lndustrie
und dergleichen aufgebracht.
Die aus der Praxis bekannten Verfahren zum Aufbringen von Ver
schleißschutzschichten des beschriebenen grundsätzlichen Aufbaus sind
autogene Schweißverfahren oder elektrische Lichtbogenschweißverfahren.
Die Schweißstäbe oder Schweißdrähte sind so eingerichtet, daß die
gewünschten Verschleißschutzschichten entstehen. Im einzelnen ist
zu diesem Stand der Technik folgendes zu bemerken:
Im Rahmen der autogenen Schweißverfahren sind Schweißzusatzwerkstoffe
bekannt, die nach dem Aufschweißen Wolframcarbide in einer Eisen
legierungsmatrix oder in einer Nickellegierungsmatrix als Einlagerung
enthalten. Die Schweißstäbe oder Schweißdrähte bestehen dabei aus
einem Eisenröhrchen, welches mit Wolframcarbid-Körnern gefüllt ist.
Dabei handelt es sich um gekörntes Wolframschmelzcarbid oder auch
um Wolframcarbid/Cobalt-Pellets. Der Füllgrad der Eisenröhrchen
liegt bei 60%. Allerdings ist es für autogene Schweißverfahren auch
bekannt, mit Röhrchen zu arbeiten, die aus einer Eisen/Chrom/
Nickel-Legierung bestehen, die in der angegebenen Weise mit Wolfram
carbid-Körnern gefüllt sind. Man erhält in diesem Falle eine Matrix
aus korrosionsbeständiger Legierung. Ersetzt man die Eisenröhrchen
durch Nickelröhrchen und füllt man in die Nickelröhrchen neben den
Wolframcarbid-Körnern entsprechende Legierungselemente, feinteilig
ein, so erhält man für die Verschleißschutzschicht z.B. eine Nickel/
Chrom/Bor/Silicium-Matrix in Form einer entsprechenden Legierung,
wiederum durch autogene Auftragung.
Im Rahmen des elektrischen Lichtbogenschweißens zum Aufbringen von
Verschleißschutzschichten arbeitet man mit Stabelektroden oder Füll
drahtelektroden unter Verwendung von unlegierten Eisenröhrchen, die
wie angegeben gefüllt sind (vgl. DE-GM 87 16 743, DE-PS 24 40 995,
US-PS 21 37 471). Im Rahmen des elektrischen Lichtbogenschweißens
mit verbrauchenden Elektroden lassen sich Verschleißschutzschichten
mit Nickellegierungsmatrix bisher nicht befriedigend herstellen. Bei
Versuchen zeigt sich, daß die Legierungszusammensetzung der Nickel
legierungsmatrix entscheidenden Einfluß auf die Struktur und aufge
lösten Anteile von den in der Elektrode enthaltenen Wolframcarbiden
hat. Die Struktur des eingelagerten Wolframcarbids in der aufge
schweißten Schicht ist im Rahmen der bekannten Maßnahmen nicht de
finiert und nicht steuerbar.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, Verfahren
anzugeben, die es erlauben, im Rahmen des elektrischen Lichtbogen
schweißens Verschleißschutzschichten sehr definierter Nickellegierungs
zusammensetzung mit definierter Struktur des eingelagerten Wolfram
carbids gesteuert herzustellen.
Die Erfindung gibt zur Lösung dieser Aufgabe die Verfahrensweisen
der nebengeordneten Patentansprüche 1 bis 4 an. Es versteht sich,
daß im Rahmen der in den Patentansprüchen angegebenen Parameter
die Stromstärke generell vom Durchmesser der Elektroden abhängt.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahren ergeben
sich aus den Patentansprüchen 5 bis 8.
Das Inlösunggehen oder das Nichtinlösunggehen von Wolframcarbid-
Körnern in einer Nickellegierungsmatrix folgt komplexen thermodyna
mischen Gesetzmäßigkeiten. Sie hängen von der Oberfläche der Körner
und damit von der Körnung der umgebenden Schmelze nach Analyse
und Temperatur ab. Sie hängen außerdem von der Zeit ab. Erfin
dungsgemäß sind die Oberfläche der Körner und die Analyse der auf
zunehmenden Schmelze so eingestellt, daß überraschenderweise die
Ergebnisse, die erfindungsgemäß angestrebt werden, reproduzierbar
erreicht werden. Gehen die Wolframcarbid-Körner beim Schweißvorgang
in der Nickellegierungsmatrix in Lösung, so werden sie beim Erkalten
in homogener Verteilung ausgeschieden. Auch bei hohem Wolframgehalt
in der pulverförmigen Mischung entsteht im Rahmen der Erfindung
eine Nickellegierungsmatrix, weil das metallische Wolfram, welches
die Mischung mitbringt, dazu führt, daß Wolframcarbid in Form von
feinen Kristallen in homogener Verteilung ausgeschieden wird, und
zwar in einer Matrix, die im übrigen eine Nickellegierungsmatrix ist.
Die Wolframcarbidkristalle werden bei dieser Aussage über die Matrix
nicht mitgerechnet.
Gegenstand der Erfindung sind außerdem verbrauchende Elektroden,
die für eines der beanspruchten Verfahren eingerichtet sind. Diese
Elektroden sind Gegenstand der Patentansprüche 9 bis 12.
Stabelektrode Durchmesser 5,0 mm; eingesetztes Wolframcarbid ist
Wolframschmelzcarbid in 0,3-1,2 mm Körnung.
Mischungsanteile | |
Ni | |
44,5 Gewichtsanteile | |
W | 50,0 Gewichtsanteile |
B | 1,2 Gewichtsanteile |
C | 3,3 Gewichtsanteile |
Si | 1,0 Gewichtsanteile |
Schweißparameter: 24 V und 150 A.
Aufgebrachte Verschleißschutzschicht hat Matrix : W-Carbide=1 : 1 Gewichtsanteile. Die Analysen sind:
Aufgebrachte Verschleißschutzschicht hat Matrix : W-Carbide=1 : 1 Gewichtsanteile. Die Analysen sind:
Matrix: Ni 93,1%, W 2,5%, B 1,3%, C 1,2%, Si 1,9%;
W-Carbide: W 96%, C 4%.
W-Carbide: W 96%, C 4%.
Fülldrahtelektrode, Durchmesser 2,8 mm; eingesetzte Wolframschmelz
carbid-Körnung: 0,3-1,2 mm.
Mischungsanteile | |
Ni|43,6% | |
Cr | 8,7% |
Si | 3,6% |
B | 2,3% |
W | 40,0% |
C | 1,8% |
Schweißparameter: 24 V und 200 A
Verschleißschutzschicht Matrix: W-Carbide=1,7 : 1 Gewichtsverhältnis.
Analysen:
Matrix: Ni 74,5%, Cr 13,9%, Si 5,3%, B 2,8%, W 2,4%, C 1,1%;
Carbide: W 96%, C 4%.
Matrix: Ni 74,5%, Cr 13,9%, Si 5,3%, B 2,8%, W 2,4%, C 1,1%;
Carbide: W 96%, C 4%.
Fülldrahtelektrode Durchmesser 2,8 mm; eingesetzte Wolframschmelz
carbid-Körnung: 0,01-0,3 mm.
Mischungszusammensetzung wie im Beispiel 2.
Schweißparameter: 28 V und 280 A
Die aufgebrachte Verschleißschutzschicht ist homogen mit feinverteilten
WC-Ausscheidungen, d.h. es ist kein Wolframschmelzcarbid mehr vor
handen.
Analyse:
Ni 44,2%, W 40,8%, Cr 8,5%, B 1,2%, C 1,8%, Si 3,5%.
Ni 44,2%, W 40,8%, Cr 8,5%, B 1,2%, C 1,8%, Si 3,5%.
Stabelektrode Durchmesser 4,0 mm; Wolframschmelzcarbid-Körnung:
0,01-0,3 mm.
Mischung wie im Beispiel 1.
Schweißparameter: 26 V und 190 A.
Mischung wie im Beispiel 1.
Schweißparameter: 26 V und 190 A.
Verschleißschutzschicht ist homogen wie im Beispiel 3.
Analyse:
Ni 44,7%, W 50,3%, B 0,7%, C 3,3%, Si 1,0%.
Ni 44,7%, W 50,3%, B 0,7%, C 3,3%, Si 1,0%.
Claims (12)
1. Verfahren zum Aufbringen einer Verschleißschutzschicht aus einer
Nickellegierungsmatrix und eingelagerten Wolframcarbiden auf eine
zu schützende Oberfläche im Wege des elektrischen Lichtbogen
schweißens,
wobei mit einer verbrauchenden Stabelektrode aus einem Nickelröhrchen und mit einer Füllung aus Ni
50-40 Gew.-%
W 45-55 Gew.-%
B 0,1-1,5 Gew.-%
C 3-4 Gew.-%
Si 0-2 Gew.-%
Summe (C+B+Si) 5 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhrchens
100 Gew.-%, bekannten Flußmitteln sowie mit Wolframcarbid-Körnern
mit einer Körnung von 0,3-2,0 mm gearbeitet wird und wobei bei
einer Spannung von 22-26 V im Stromstärkebereich von 70-150 A
die Schweißparameter so eingestellt werden, daß die Wolframcarbid-
Körner beim Schweißvorgang in der Nickellegierungsmatrix praktisch
nicht in Lösung gehen.
wobei mit einer verbrauchenden Stabelektrode aus einem Nickelröhrchen und mit einer Füllung aus
2. Verfahren zum Aufbringen einer Verschleißschutzschicht aus einer
Nickellegierungsmatrix und eingelagerten Wolframcarbiden auf eine
zu schützende Oberfläche im Wege des elektrischen Lichtbogen
schweißens,
wobei mit einer verbrauchenden Fülldrahtelektrode aus einem Nickelröhrchen und einer Füllung aus Ni
40-20 Gew.-%
Cr 10- 4 Gew.-%
Si 5- 2 Gew.-%
B 3- 1 Gew.-%
W 40-70 Gew.-%
C 2- 3 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhr
chens 100 Gew.-%, bekannten Flußmitteln sowie Wolframcarbid-Körnern
mit einer Körnung von 0,3-2,0 mm gearbeitet wird und wobei bei
einer Spannung von 22 bis 26 V im Stromstärkebereich von 180-
260 A die Schweißparameter so eingestellt werden, daß die Wolfram
carbidkörner beim Schweißvorgang nicht in Lösung gehen.
wobei mit einer verbrauchenden Fülldrahtelektrode aus einem Nickelröhrchen und einer Füllung aus
3. Verfahren zum Aufbringen einer Verschleißschutzschicht aus einer
Nickellegierungsmatrix und eingelagerten Wolframcarbiden auf eine
zu schützende Oberfläche im Wege des elektrischen Lichtbogen
schweißens,
wobei mit einer verbrauchenden Stabelektrode aus einem Nickelröhrchen und mit einer Füllung aus Ni
50-40 Gew.-%
W 45-55 Gew.-%
B 0,1-1,5 Gew.-%
C 3-4 Gew.-%
Si 0-2 Gew.-%
Summe (C+B+Si) 5 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhrchens
100 Gew.-%, bekannten Flußmitteln sowie mit Wolframcarbid-Körnern
mit einer Körnung von 0,01-0,3 mm gearbeitet wird und wobei bei
einer Spannung von 22-26 V im Stromstärkebereich von 120-
220 A die Schweißparameter so eingestellt werden, daß die Wolfram
carbidkörner beim Schweißvorgang in Lösung gehen und beim Erkalten
in homogener Verteilung ausgeschieden werden.
wobei mit einer verbrauchenden Stabelektrode aus einem Nickelröhrchen und mit einer Füllung aus
4. Verfahren zum Aufbringen einer Verschleißschutz aus einer Nickel
legierungsmatrix und eingelagerten Wolframcarbiden auf eine zu
schützende Oberfläche im Wege des elektrischen Lichtbogenschweißens,
wobei mit einer verbrauchenden Fülldrahtelektrode aus einem Nickelröhrchen und mit einer Füllung aus Ni
40-20 Gew.-%
Cr 10- 4 Gew.-%
Si 5- 2 Gew.-%
B 3- 1 Gew.-%
W 40-70 Gew.-%
C 2- 3 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhr
chens 100 Gew.-%, bekannten Flußmitteln sowie Wolframcarbid-Körnern
mit einer Körnung von 0,01-0,3 mm gearbeitet wird und wobei bei
einer Spannung von 22-26 V im Stromstärkebereich von 200-320 A
die Schweißparameter so eingestellt werden, daß die Wolframcarbid-
Körner beim Schweißvorgang in der Nickellegierungsmatrix in Lösung
gehen und beim Erkalten in homogener Verteilung ausgeschieden
werden.
wobei mit einer verbrauchenden Fülldrahtelektrode aus einem Nickelröhrchen und mit einer Füllung aus
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei mit einem
Nickelröhrchen mit Außendurchmesser von 1,5-8 mm und einer Wand
dicke von 0,2-2 mm gearbeitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei mit körnigem
Wolframschmelzcarbid gearbeitet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei mit Wolfram
schmelzcarbid in Kugelform gearbeitet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei mit Wolfram
carbid/Cobalt-Körnern (Pellets) gearbeitet wird.
9. Stabelektrode für die Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 sowie nach einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei die Mischung
Ni
50-40 Gew.-%
W 45-55 Gew.-%
B 0,1-1,5 Gew.-%
C 3-4 Gew.-%
Si 0-2 Gew.-%
Summe (C+B+Si) 5 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhr
chens 100 Gew.-%, bekannte Flußmittel, sowie Wolframcarbid-Körner
mit einer Körnung von 0,3-2,0 mm aufweist.
10. Stabelektrode für die Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
3 sowie einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die Mischung
Ni
50-40 Gew.-%
W 45-55 Gew.-%
B 0,1-1,5 Gew.-%
C 3-4 Gew.-%
Si 0-2 Gew.-%
Summe(C+B+Si) 5 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhr
chens 100 Gew.- %, bekannte Flußmittel, sowie Wolframcarbid-Körner
mit einer Körnung von 0,01-0,03 mm aufweist.
11. Fülldrahtelektrode nach Anspruch 2 sowie einem der Ansprüche
5 bis 9, wobei die Mischung
Ni
40-20 Gew.-%
Cr 10- 4 Gew.-%
Si 5- 2 Gew.-%
B 3- 1 Gew.-%
W 40-70 Gew.-%
C 2- 3 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhr
chens 100 Gew.-%, bekannte Flußmittel sowie Wolframcarbid-Körner
mit einer Körnung von 0,3-2,0 mm aufweist.
12. Fülldrahtelektrode nach Anspruch 4 sowie einem der Ansprüche
5 bis 8, wobei die Mischung
Ni
40-20 Gew.-%
Cr 10- 4 Gew.-%
Si 5- 2 Gew.-%
B 3- 1 Gew.-%
W 40-70 Gew.-%
C 2- 3 Gew.-%
Summe aller Mischungskomponenten und des Nickels des Nickelröhr
chens 100 Gew.-%, bekannte Flußmittel sowie Wolframcarbid-Körner
mit einer Körnung von 0,01-0,3 mm aufweist.
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Family
ID=25881120
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