DE4008049A1 - Paraphenylendiamin-derivate und deren verwendung in oxidationsfaerbemitteln - Google Patents
Paraphenylendiamin-derivate und deren verwendung in oxidationsfaerbemittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Paraphenylendiamin-Derivate, ein Verfahren
zu deren Herstellung sowie deren Verwendung als Oxidationsfarbstoffvorprodukte,
insbesondere als Entwicklerkomponenten in
Oxidationshaarfärbemitteln.
Für das Färben von Haaren spielen die sogenannten Oxidationshaarfärbemittel
wegen ihrer intensiven Farben und guten Echtheitseigenschaften
eine bevorzugte Rolle. Solche Haarfärbemittel enthalten
Oxidationsfarbstoffvorprodukte in einem kosmetischen Träger.
Als Oxidationsfarbstoffvorprodukte werden Entwicklersubstanzen und
Kupplersubstanzen eingesetzt. Die Entwicklerkomponenten bilden
unter dem Einfluß von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff
untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten
die eigentlichen Farbstoffe aus.
Gute Oxidationsfarbstoffvorprodukte müssen in erster Linie folgende
Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen bei der oxidativen Kupplung
die gewünschten Farbnuancen in ausreichender Intensität und
Echtheit ausbilden. Sie müssen ferner ein gutes Aufziehvermögen
auf menschlichem Haar besitzen, wobei keine merklichen Unterschiede
zwischen strapaziertem und frisch nachgewachsenem Haar bestehen
dürfen. Sie sollen beständig sein gegen Licht, Wärme und den Einfluß
chemischer Reduktionsmittel, z. V. gegen Dauerwellflüssigkeiten.
Schließlich sollen sie die Kopfhaut nicht zu sehr anfärben
und vor allem sollen sie in toxikologischer und dermatologischer
Hinsicht unbedenklich sein.
Als Entwicklersubstanzen werden üblicherweise primäre aromatische
Amine mit einer weiteren in Para- oder Orthoposition befindlichen
freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, ferner Diaminopyridinderivate,
heterocyclische Hydrazonderivate und 4-Aminopyrazolonderivate
eingesetzt. Als sogenannte Kupplersubstanzen
werden m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcinderivate und
Pyrazolone verwendet.
P-Phenylendiamin und viele Derivate dieser Verbindung sind zwar
als Oxidationsfarbstoffvorprodukte seit langem bekannt. Es ist
aber auch bekannt, daß viele dieser Verbindungen toxikologisch und
dermatologisch bedenklich sind, da sie mutagene und/oder allergisierende
Eigenschaften aufweisen. Es besteht daher ein hohes technisches
Interesse an Oxidationsfarbstoffvorprodukten, die einerseits
intensive Farben mit hohen Echtheitseigenschaften ausbilden,
andererseits aber in toxikologischer und dermatologischer Hinsicht
sicher sind.
Es wurde nun gefunden, daß Haarfärbemittel, enthaltend Oxidationsfarbstoffvorprodukte
in einem kosmetischen Träger, die als Oxidationsfarbstoffvorprodukte
Paraphenylendiamin-Derivate der allgemeinen
Formel (I)
in der R¹ und R² Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen, Hydroxyalkylgruppen
mit 2-4 C-Atomen oder Alkoxyalkylgruppen mit
1-4 C-Atomen in der Alkoxygruppe und 2-4 C-Atomen in der Alkylgruppe
sind und n=2-4 ist, oder deren Salze und die in Oxidationsfärbemitteln
üblichen Kupplerverbindungen enthalten, die
gestellten Anforderungen in hohem Maße erfüllen und vor allem in
bezug auf die toxikologischen und dermatologischen Eigenschaften
unbedenklich und sicher sind. Auch Wärmestabilität, Kaltwellechtheit
und Reibechtheit der damit herstellbaren Oxidationsfärbungen
sind sehr hoch. Darüber hinaus zeigen die Färbungen einen sehr
gleichmäßigen Aufzug auf die strapazierten Haarspitzen und den
Haaransatz.
Ein besonders günstiges Verhalten zeigen die Verbindungen der Formel
(I), in denen R¹ Wasserstoff ist.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) sind neu und sind daher
selbst Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie lassen sich
nach an sich literaturbekannten Syntheseverfahren dadurch herstellen,
daß man ein Mol 4-Nitro-N-aminoalkylanilin der Formel (II)
mit einem Mol der Verbindung der Formel
in der X Chlor oder eine Gruppe NR¹R² ist, in Gegenwart einer Base
zur Umsetzung bringt, das Reaktionsprodukt, in dem Falle daß X=Chlor
ist, mit einem Amin der Formel HNR¹R² umsetzt, und dann in
dem Reaktionsprodukt die Nitrogruppe durch katalytische Reduktion
in die Aminogruppe überführt.
Die neuen Verbindungen der Formel (I) oder deren Salze eignen sich
zur Verwendung als Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp,
insbesondere als Entwickler in Oxidationshaarfärbemitteln.
Sie vermögen unter der Einwirkung von Oxidationsmitteln Farbstoffe
auszubilden. Besonders intensive und brillante Farbstoffe werden
jedoch durch oxidative Kupplung in Gegenwart von Kupplersubstanzen
gebildet.
Die erfindungsgemäßen Paraphenylendiamin-Derivate der Formel (I)
können entweder als solche oder in Form ihrer wasserlöslichen Salze
mit anorganischen oder organischen Säuren, z. B. als Hydrochloride,
Sulfate, Phosphate, Acetate, Propionate, Lactate oder Citrate
isoliert und in Haarfärbemitteln eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Haarfärbemittel mit
einem Gehalt an Oxidationsfarbstoffvorprodukten in einem kosmetischen
Träger, die als Oxidationsfarbstoffvorprodukte 2-(4-Aminoanilinoalkyl)-
amino-4,6-diamino-1,3,5-triazine der allgemeinen
Formel (I) gemäß Anspruch 1 oder 2 oder deren wasserlösliche Salze
als Entwicklerkomponente neben üblichen Entwickler- und Kupplerkomponenten
und gegebenenfalls direktziehenden Haarfarbstoffen
enthalten. Unter den zahlreichen, bekannten Kupplersubstanzen sind
für die neuen Entwickler der Formel (I) besonders solche mit phenolischen
Hydroxylgruppen, bevorzugt Phenole und Resorcine, oder
solche vom Typ des 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propans geeignet.
Solche Haarfärbemittel erzeugen besonders brillante Färbungen im
Bereich blauer bis brauner Nuancen.
In den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln werden die Entwicklersubstanzen
und die Kupplersubstanzen im allgemeinen in äquimolaren
Mengen eingesetzt, ein gewisser Überschuß einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte
ist jedoch nicht nachteilig, so daß Entwicklersubstanzen
und Kupplersubstanzen in einem Molverhältnis von
1 : 0,5 bis 1 : 2 eingesetzt werden können. Die erfindungsgemäßen
Paraphenylendiamin-Derivate der Formel (I) oder deren Salze können
in einer Menge von 0,05 bis 10 Millimol pro 100 g des Haarfärbemittels
verwendet werden. Es ist dabei nicht erforderlich, daß die
Verbindungen der Formel (I) einheitliche Verbindungen sind. Vielmehr
können auch Gemische solcher Verbindungen zum Einsatz kommen.
Zur Modifikation der Haaranfärbung können den erfindungsgemäßen
Haarfärbemitteln auch bekannte direktziehende Haarfarbstoffe,
z. B. Nitrophenylendiaminderivate, Anthrachinonfarbstoffe oder
Indophenole zugesetzt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Haarfärbemittel werden die
Oxidationsfarbstoffvorprodukte und gegebenenfalls direktziehende
Farbstoffe in einen geeigneten kosmetischen Träger eingearbeitet.
Solche Träger sind z. B. Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige,
schäumende Lösungen, z. B. Shampoos oder andere Zubereitungen,
die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Übliche
Bestandteile solcher kosmetischen Zubereitungen sind z. B.
Netz- und Emulgiermittel wie anionische, nichtionische oder ampholytische
Tenside, z. B. Fettalkoholsulfate, Alkansulfonate, alpha-
Olefinsulfonate, Fettalkoholpolyglykolethersulfate, Ethylenoxidanlagerungsprodukte
an Fettalkohole, Fettsäuren und Alkylphenole,
Sorbitanfettsäureester und Fettsäurepartialglyceride, Fettsäurealkanolamide
sowie Verdickungsmittel, wie z. B. Methyl- oder
Hydroxyethylcellulose, Stärke, Fettalkohole, Paraffinöle, Fettsäuren,
ferner Parfümöle und haarpflegende Zusätze, wie z. B. wasserlösliche
kationische Polymere, Proteinderivate, Pantothensäure und
Cholesterin.
Die Bestandteile der kosmetischen Träger werden zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Haarfärbemittel in für diese Zwecke üblichen
Mengen eingesetzt, z. B. werden Emulgiermittel in Konzentrationen
von 0,5 bis 30 Gew.-% und Verdickungsmittel in Konzentrationen von
0,1 bis 25 Gew.-% des gesamten Färbemittels eingesetzt. Die Oxidationsfarbstoffvorprodukte
werden in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-% des gesamten Färbemittels in den Träger
gemischt.
Eine bevorzugte Anwendungsform für die erfindungsgemäßen 2-(4-
Aminoanilinoalkyl)-amino-4,6-diamino,1,3,5-triazine der Formel (I)
sind Cremehaarfärbemittel in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion mit
einem Gehalt von
1 bis 10 Millimol pro 100 g Entwicklerkomponenten,
1 bis 10 Millimol pro 100 g Kupplerkomponenten,
1 bis 10 Gew.-% eines Alkyl(C₁₀-C₁₈)-sulfat- oder Alkyl(C₁₀-C₁₆)-ethersulfattensids,
5 bis 20 Gew.-% eines Fettalkoholgemisches mit 12 bis 18 C-Atomen,
0,1 bis 2 Gew.-% eines Oxidationsinhibitors, bevorzugt aus der Gruppe Alkalisulfit, Alkali-ascorbat oder Alkali-dithionit
1 bis 10 Millimol pro 100 g Kupplerkomponenten,
1 bis 10 Gew.-% eines Alkyl(C₁₀-C₁₈)-sulfat- oder Alkyl(C₁₀-C₁₆)-ethersulfattensids,
5 bis 20 Gew.-% eines Fettalkoholgemisches mit 12 bis 18 C-Atomen,
0,1 bis 2 Gew.-% eines Oxidationsinhibitors, bevorzugt aus der Gruppe Alkalisulfit, Alkali-ascorbat oder Alkali-dithionit
sowie Ammoniak in einer Menge, um den pH-Wert der Emulsion auf
einen Wert zwischen 8 und 10 einzustellen.
Das genannte Alkylsulfat- oder Alkylethersulfattensid kann als
Alkali-, Ammonium- oder Alkanolammoniumsalz mit 2 oder 3 C-Atomen
in der Alkanolgruppe vorliegen, z. B. als Natrium-, Triethanolammonium-
oder Isopropanolammoniumsalz. Als Alkyl(C₁₀-C₁₆)-ethersulfattensid
kann ein Schwefelsäuremonoestersalz eines Anlagerungsproduktes
von 1 bis 10 Mol Ethylenoxid an einen C₁₀-C₁₆-Fettalkohol
eingesetzt werden.
Die oxidative Entwicklung der Färbung kann grundsätzlich mit Luftsauerstoff
erfolgen. Bevorzugt wird jedoch ein chemisches Oxidationsmittel
eingesetzt, besonders dann, wenn neben der Färbung ein
Aufhelleffekt am Haar gewünscht wird. Als Oxidationsmittel kommen
insbesondere Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukte an
Harnstoff, Melamin oder Natriumborat sowie Gemische aus derartigen
Wasserstoffperoxidanlagerungsprodukten mit Kaliumperoxiddisulfat
in Betracht.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Haarfärbemittel kann, unabhängig
von der Art der kosmetischen Zubereitung, z. B. als Creme,
Gel oder Shampoo, im schwach sauren, neutralen oder alkalischen
Milieu erfolgen. Bevorzugt ist die Anwendung der Haarfärbemittel
in einem pH-Bereich von 8 bis 10. Die Anwendungstemperaturen können
in einem Bereich zwischen 15°C und 40°C liegen.
Nach einer Einwirkungszeit von ca. 30 Minuten wird das Haarfärbemittel
durch Ausspülen von dem zu färbenden Haar entfernt. Danach
wird das Haar mit einem milden Shampoo nachgewaschen und getrocknet.
Das Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark
tensidhaltiger Träger, z. B. ein Färbeshampoo verwendet wurde.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher
erläutern, ohne ihn jedoch hierauf zu beschränken.
27,5 g (0,14 Mol) N-(p-Nitrophenyl)-1,3-diamino-propan (nach
J. Heterocyl, Chem. 10 (1973), 915, 920) wurden mit 20,5 g
(0,14 Mol) 2-Chlor-4,6-diamino-1,3,5-triazin und 20,5 g Calciumcarbonat
in 500 ml Wasser 8 Stunden unter Rückfluß zum
Sieden erhitzt. Die ausgefallene Substanz wurde dreimal mit
heißem Wasser behandelt. Nach dem Trocknen zeigte sie einen
Schmelzbereich von 193°-199°C.
29,9 g (0,098 Mol) der in Stufe 1 gewonnenen Substanz wurden
in Wasser, in Gegenwart von Platin (auf Aktivkohle) hydriert
(Wasserstoffaufnahme 6,93 l bei 20°C). Nach dem Ansäuern der
Lösung mit konzentrierter Salzsäure wurde die Lösung zur
Trockne eingedampft und unter vermindertem Druck bei 20°C getrocknet.
Es wurden 34,6 g des Produktes mit einem Schmelzpunkt
von 242°C erhalten.
Analyse: C₁₂H₁₈N₈+5 HCl (MG: 456,6)
berechnet, Gew.-%
C 31,56, H 5,08, N 24,5;
bestimmt, Gew.-%
C 31,70, H 5,15, N 23,7.
berechnet, Gew.-%
C 31,56, H 5,08, N 24,5;
bestimmt, Gew.-%
C 31,70, H 5,15, N 23,7.
¹H-NMR-Spektrum in D₂O:
7,7 ppm:|2d, 4H | |
3,6 ppm: | m, 4H |
2,2 ppm: | m, 2H |
Analog der Synthese von 2-Amino-4,6-dichlor-5-triazinen von J. T.
Thurston et al., JACS 73 (1951), 2981, 2983 wurde Cyanurchlorid
mit N-(p-Nitrophenyl)-1,3-diaminopropan zum 2-([3-(4-
Nitroanilino)-propyl]-amino)-4,6-dichlor-1,3,5-triazin umgesetzt.
Dieses hatte einen Schmelzpunkt von 158°C.
3,4 g (10 mMol) des Produktes aus Stufe 1 wurden mit 3,0 g (40 mMol)
2-Methoxyethylamin in 100 ml Wasser/Ethanol (1 : 1) 4
Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten
wurde von einer schmierigen Masse abdekantiert. Die Lösung
wurde eingedampft. Der Rückstand wurde je zweimal mit kaltem
und mit heißem Wasser behandelt. Das Produkt fiel als amorphe,
schlecht kristallisierende Masse an.
¹H-NMR-Spektrum in d₆-DMSO+D₂O:
8,1 ppm:|d, 2H | |
6,7 ppm: | d, 2H |
3,2-3,6 ppm: | m, 18H |
1,8 ppm: | m, 2H (C-CH₂-C) |
1,8 g der in Stufe 3 gewonnenen Substanz wurden in Wasser, in
Gegenwart von Platin (auf Aktivkohle) hydriert. (Wasserstoffaufnahme
300 ml bei 20°C). Die Aufarbeitung erfolgte analog
1.1, Stufe 2. Es wurden 1,8 g eines sehr hygroskopischen Produktes
gewonnen.
¹H-NMR-Spektrum in D₂O:
7,7 ppm:|2d, 4H | |
3,6 ppm: | m, 12H |
3,4 ppm: | 2s, 6H (2 CH₃) |
2,1 ppm: | m, 2H |
5,8 g (18 mMol) 2-Chlor-4,6-bis-(2-hydroxyethyl)-amino-1,3,5-
triazin (nach J. T. Thurston et al., JACS 73, (1951), 2981-2983)
und 3,5 g (18 mMol) N-(p-Nitrophenyl)-1,3-diaminopropan
wurden in Toluol bei 110°C 8 Stunden lang umgesetzt. Das ausgefallene
Reaktionsprodukt wurde aus Ethanol umkristallisiert.
Es wurden 3,7 g eines bei 158°-163°C schmelzenden Produktes
erhalten.
¹H-NMR-Spektrum in d₆-DMSO+D₂O:
8,0 ppm:|d, 2H | |
6,7 ppm: | d, 2H |
3,5-3,6 ppm: | m, 16H |
3,2-3,4 ppm: | 2t, 4H |
1,8 ppm: | m, 2H |
3,6 g der in Stufe 1 gewonnenen Substanz wurden in Wasser/
Ethanol (1 : 1) in Gegenwart von Platin (auf Aktivkohle) hydriert.
Die Wasserstoffaufnahme betrug 0,6 l (20°C). Nach Abfiltration
des Katalysators wurde die Lösung eingedampft. Als
Rückstand wurden 3,4 g einer sehr hygroskopischen Substanz
erhalten.
¹H-NMR-Spektrum in d₆-DMSO+D₂O:
7,0 ppm:|d, 2H | |
6,8 ppm: | d, 2H |
3,5-3,6 ppm: | m, 16H (CH₂CH₂-Gruppe) |
3,2-3,4 ppm: | m, 4H (N¹-CH₂ und N²-CH₂-Gruppe) |
1,8 ppm: | m, 2H |
8,0 g (40 mMol) N-(4-Nitrophenyl)-1,3-diaminopropan wurden in
100 ml einer Mischung aus Ethanol und Wasser (1 : 1) mit 4,0 g
(20 mMol) 2-Chlor-4,6-bis-(dimethylamino)-1,3,5-triazin sechs
Stunden lang unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Von einem geringen,
hochviskosen Bodensatz wurde abdekantiert. Nach dem
Abkühlen fielen 1,7 g des Reaktionsproduktes mit einem Schmelzpunkt
von 121°-123°C aus.
1,7 g (4,7 Mol) des Produktes aus Stufe 1 wurden in 100 ml
Ethanol in Gegenwart von Palladium (5 Gew.-% auf Aktivkohle)
als Katalysator hydriert. Nach Abfiltrieren des Katalysators
und Verdampfung des Ethanols wurden 1,2 g des Produktes mit
einer Summenformel C₁₆H₂₆N₈ · C₂H₅OH · 0,5 H₂O (MG: 386,0) erhalten.
Analyse
berechnet
C 56,01, H 8,62, N 29,16;
gefunden
C 56,10, H 8,70, N 29,10.
berechnet
C 56,01, H 8,62, N 29,16;
gefunden
C 56,10, H 8,70, N 29,10.
Es wurden erfindungsgemäße Haarfärbemittel in Form einer Haarfärbe-
Cremeemulsion der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Fettalkohol C12-14|10,0 g | |
Fettalkohol C12-14+2 EO-sulfat, Na-Salz, 28%ig | 25,0 g |
Wasser | 60,0 g |
Entwickler gemäß Beispiel 1.1-1.4 | 7,5 mMol |
Kupplerkomponente | 5,7 mMol |
Na₂SO₃ (Inhibitor) | 1,0 g |
konzentrierte Ammoniak-Lösung bis | pH=9,5 |
Wasser | ad 100 g |
Die Bestandteile wurden der Reihe nach miteinander vermischt. Nach
Zugabe der Oxidationsfärbemittelvorprodukte und des Inhibitors
wurde zunächst mit konzentrierter Ammoniak-Lösung der pH-Wert der
Emulsion auf 9,5 eingestellt, dann wurde mit Wasser auf 100 g aufgefüllt.
Die oxidative Entwicklung der Färbung wurde mit 3%iger Wasserstoffperoxidlösung
als Oxidationsmittel durchgeführt. Hierzu wurden 100 g
der Emulsion mit 50 g Wasserstoffperoxidlösung (3%ig) versetzt
und vermischt.
Die Färbecreme wurde auf ca. 5 cm lange Strähnen standardisierten,
zu 90% ergrauten, aber nicht besonders vorbehandelten Menschenhaars
aufgetragen und dort 30 Minuten bei 27°C belassen. Nach Beendigung
des Färbeprozesses wurde das Haar gespült, mit einem üblichen
Haarwaschmittel ausgewaschen und anschließend getrocknet.
Als Kuppler wurden die folgenden Verbindungen eingesetzt:
K1: m-Aminophenol
K2: 2,4-Dichlor-3-aminophenol
K3: 5-Amino-2-methylphenol
K4: 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol
K5: 5-Amino-6-chlor-2-methylphenol
K6: 1-Naphthol
K7: 1,5-Dihydroxynaphthalin
K8: 2,6-Diaminopyridin
K9: 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan
K10: Resorcin
K11: 4-Chlorresorcin
K12: 1-Phenyl-3-amino-pyrazolon-5
K13: 2,4-Dihydroxybenzyliden-anthranilsäure
K14: 2,7-Dihydroxynaphthalin
K2: 2,4-Dichlor-3-aminophenol
K3: 5-Amino-2-methylphenol
K4: 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol
K5: 5-Amino-6-chlor-2-methylphenol
K6: 1-Naphthol
K7: 1,5-Dihydroxynaphthalin
K8: 2,6-Diaminopyridin
K9: 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan
K10: Resorcin
K11: 4-Chlorresorcin
K12: 1-Phenyl-3-amino-pyrazolon-5
K13: 2,4-Dihydroxybenzyliden-anthranilsäure
K14: 2,7-Dihydroxynaphthalin
Die Ergebnisse der Färbeversuche sind der Tabelle I zu entnehmen:
Claims (7)
1. Paraphenylendiamin-Derivate der allgemeinen Formel (I)
in der R¹ und R² Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen,
Hydroxyalkylgruppen mit 2-4 C-Atomen oder Alkoxyalkylgruppen
mit 1-4 C-Atomen in der Alkoxygruppe und 2-4 C-Atomen in
der Alkylgruppe sind und n=2-4 ist, und deren Salze.
2. Paraphenylendiamin-Derivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R¹ Wasserstoff ist.
3. Verfahren zur Herstellung von Paraphenylendiamin-Derivaten der
allgemeinen Formel (I)
in der R¹ und R² Wasserstoff, Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen,
Hydroxyalkylgruppen mit 2-4 C-Atomen oder Alkoxyalkylgruppen
mit 1-4 C-Atomen in der Alkoxygruppe und 2-4 C-Atomen in
der Alkylgruppe sind und n=2-4 ist, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Mol 4-Nitro-N-aminoalkyl-anilin der Formel
(II)
mit einem Mol der Verbindung der Formel (III)
in der X Chlor oder eine Gruppe -NR¹R² ist, in Gegenwart einer
Base zur Umsetzung bringt, das Reaktionsprodukt im Falle daß X=Chlor
ist mit zwei Mol eines Amins der Formel HNR¹R² umsetzt
und dann in dem Reaktionsprodukt die Nitrogruppe durch katalytische
Reduktion in die Aminogruppe überführt.
4. Verwendung von Paraphenylendiamin-Derivaten der allgemeinen
Formel (I) gemäß Anspruch 1 oder 2 oder deren wasserlösliche
Salze als Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp in
Oxidationshaarfärbemitteln.
5. Haarfärbemittel, enthaltend Oxidationsfarbstoffvorprodukte in
einem kosmetischen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß als
Oxidationsfarbstoffvorprodukte Paraphenylendiamin-Derivate der
Formel (I) gemäß Anspruch 1 oder 2 oder deren wasserlösliche
Salze als Entwicklerkomponente neben üblichen Entwickler- und
Kupplerkomponenten und ggf. direktziehenden Haarfarbstoffen
enthalten sind.
6. Haarfärbemittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kupplerkomponenten Phenole, Resorcine oder 1,3-Bis-(2,4-
diaminophenoxy)-propan enthalten sind.
7. Haarfärbemittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Entwicklersubstanzen und Kupplersubstanzen im Molverhältnis
1 : 0,5 bis 1 : 2 enthalten sind, daß der Gehalt an
Oxidationsfarbstoffvorprodukten 0,2 bis 5,0 Gew.-% des Haarfärbemittels
und der Gehalt von Paraphenylendiamin-Derivaten
der Formel (I), gemäß Anspruch 1, oder deren wasserlösliche
Salze 0,05 bis 10 Millimol pro 100 g des Haarfärbemittels beträgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008049 DE4008049A1 (de) | 1990-03-14 | 1990-03-14 | Paraphenylendiamin-derivate und deren verwendung in oxidationsfaerbemitteln |
PCT/EP1991/000409 WO1991013881A1 (de) | 1990-03-14 | 1991-03-05 | Paraphenylendiamin-derivate und deren verwendung in oxidationsfärbemitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904008049 DE4008049A1 (de) | 1990-03-14 | 1990-03-14 | Paraphenylendiamin-derivate und deren verwendung in oxidationsfaerbemitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4008049A1 true DE4008049A1 (de) | 1991-09-19 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904008049 Withdrawn DE4008049A1 (de) | 1990-03-14 | 1990-03-14 | Paraphenylendiamin-derivate und deren verwendung in oxidationsfaerbemitteln |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4008049A1 (de) |
WO (1) | WO1991013881A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1991
- 1991-03-05 WO PCT/EP1991/000409 patent/WO1991013881A1/de unknown
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WO2002055042A3 (de) * | 2001-01-11 | 2002-09-12 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Entwickler/entwickler-hybridfarbstoffe und -hybridfarbstoffvorprodukte |
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