-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein System zum Verminen einer Zone gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
-
In
einem Gebiet, in dem militärische
Bodenoperationen stattfinden, kann im gegnerischen Gebiet zwischen
einer ersten Linie, in der sich die vorgeschobenen Einheiten des
Feindes bewegen, und einer zweiten Linie, an der die Unterstützungseinheiten stationiert
sind, unterschieden werden. Diese Unterstützungseinheiten erreichen diese
zweite Linie in Konvois, die genau festgelegte Wege benutzen. Im Anschluß daran
kann sich ihr weiteres Vordringen zur ersten Linie jedoch bedarfsabhängig auf
die gesamte Zwischenzone zwischen der ersten und der zweiten Linie
aufteilen.
-
Es
stellt sich somit das Problem, die Vormarschgeschwindigkeit dieser
Unterstützungseinheiten
durch Außergefechtsetzung
und/oder gegebenenfalls Zerstörung
eines beträchtlichen
Teils dieser Einheiten ausreichend zu verlangsamen. Dazu müssen die
die Beweglichkeit der Fahrzeuge dieser Einheiten gewährleistenden
Elemente so stark beschädigt
werden, daß sie
nicht mehr die für
den Kampf notwendigen Bewegungen ausführen können und daß sie durch ihre Besatzungen
nicht mehr schnell in einen kampffähigen Zustand versetzt werden
können.
-
Um
der Vorwärtsbewegung
der mobilen Einheiten des Gegners im Gelände entgegenzuwirken, werden
die herkömmlichen
Hinderungssysteme hauptsächlich
von Minenfeldern gebildet. Die Problemanalyse der Wirksamkeit herkömmlicher
Minenfelder zeigt jedoch, daß die
Wirksamkeit proportional mit der Anzahl der Minen pro Flächeneinheit
im Gelände
zunimmt, wenn die Verteilung der Minen im wesentlichen gleichförmig ist.
Daraus ergibt sich, daß die
Rosten für
die Beschaffung und die Anwendung des System sehr schnell ansteigen
und auch sehr schnell untragbar werden.
-
Als
eine Lösung
dieses Problems hat die Anmelderin ein neues Munitionskonzept geschaffen, das
aus einer Kombination von Explosivladungen und von Drähten gebildet
ist, die die Ladungen gegen das Fahrzeug ziehen, das diese Drähte erfaßt und mitschleppt.
Dieses Prinzip läßt sich
wie folgt beschreiben:
Es ist festgestellt worden, daß mechanisch
widerstandfähige
Drähte
wie Drähte
aus Metall oder Kunststoff oder auch aus Glas- oder Rohlenstoffasern
mit relativ kleinem Querschnitt, die flach oder teilweise abgewickelt
ausgelegt werden, sich an Vorsprüngen
des Fahrgestells und an sich drehenden Elementen der Antriebsorgane
der Fahrzeuge verhaken. Diese sich drehenden Elemente sind von den Antriebswellen,
den Achsen und den Radfelgen, den Scheiben und den Retten gebildet.
Durch Aufwickeln auf den sich drehenden Elementen spannen sich die Metalldrähte und
können
eine an einem Drahtende befestigte Ladung gegen das Fahrzeug ziehen.
-
Gemäß diesem
Konzept wird an jeder Mine ein Zugdraht befestigt, damit der Aktionsabstand
der Munition vergrößert wird.
Damit die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe verständlicher
wird, erscheint es notwendig, dieses Konzept in weiteren Einzelheiten
darzulegen.
-
In 1 ist
eine Ausführungsform
der Munition in Form einer Drahtmine dargestellt. Der Körper 1 der
Explosivladung hat eine zylindrische Form, und er weist einen spitz
zulaufenden Teil 1a auf. Der Zugdraht 1b der Explosivladung
ist am Ende des spitz zulaufenden Teils befestigt, so daß vermieden wird,
daß sich
die Explosivladung an Bodenvorsprüngen oder an der Bepflanzung
verhakt, wenn sie von einem Fahrzeug mitgenommen wird, das den Zugdraht
erfaßt
hat. Der Körper
der Explosivladung umgibt außer
den herkömmlichen
pyrotechnischen Organen den Zünder,
der je nach Fall einen vorzugsweise magnetischen Näherungsdetektor
enthält.
Die Abmessungen der Explosivladung werden von der Form der Munition
bestimmt. Der Zugdraht der Explosivladung kann aus einem Material
wie Stahl oder aus einem nichtmagnetischen Material hergestellt sein.
-
Die
Wahrscheinlichkeit, daß sich
die Zugdrähte
der Explosivladungen an den Fahrzeugen verhaken, kann erhöht werden,
wenn die Drähte
mit Haken versehen werden, die mehr oder weniger regelmäßig entlang
ihrer Länge
verteilt sind.
-
In 2a ist
eine erste Ausführungsform
eines Hakens dargestellt, die einem Angelhaken ziemlich ähnlich ist.
Diese Art von Haken 2 enthält eine Stange 2a,
die an einem ihrer Enden mit mehreren Greifern 2b versehen
sind, die senkrecht oder schwach geneigt zur Stange verlaufen. Am
anderen Ende der Stange des Hakens ist eine Öse 2c angebracht,
die für
die Befestigung am Zugdraht 1b der Explosivladung der Muni tion
bestimmt ist, wie in 2b dargestellt ist. Diese Greifer
stechen in Teile der Bewegungsmittel aus plastischen Materialien
wie Kautschuk ein, beispielsweise die Reifen und die Gliederplatten
der Retten dieser Fahrzeuge.
-
3 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der Haken. Diese Haken sind vierschenklige Zackenkörper 3,
die von einer Grundfläche 3a gebildet
sind, in der mehrere Ausschnitte 3b gebildet sind; sie
können aus
Blechabschnitten gebildet werden, die dann gebogen werden, wobei
ihre Ausschnitte genügend scharf
sind, damit ihr Eindringen in die plastischen Materialen sichergestellt
wird. Die Grundfläche 3a dieser
Zackenkörper
ist mit einem Loch 3c versehen, mit dessen Hilfe sie an
den Zugdraht der Explosivladung befestigt werden können.
-
4 zeigt
eine dritte Ausführungsform
der Haken, die aus einer aufgetrennten Litze hergestellt sind, deren
ausreichend steife äußere Drähte 4a Einschnitte
aufweisen, die sich aufstellen, damit die Spitzen 4b oder "Widerhaken" entstehen, die in
die plastischen Materialien eindringen können.
-
Diese
verschiedenen Haken sind genügend wirksam,
um zu gewährleisten,
daß sie
Fortbewegungsorgane der Fahrzeuge erfassen und die Drähte bis
zu einem Punkt in Höhe
der Räder
oder der Retten mitnehmen, damit schließlich der Aufwickelvorgang
der Drähte
ausgelöst
wird.
-
Die
beschriebenen Haken dürfen
die Aufwickel- und Abwickelvorgänge
der Zugdrähte
nicht behindern, die für
den Transport und das Auslegen der Drahtminenmunition erforderlich
sind. Im Fall der aufgetrennten Litzen genügt es, die "Widerhaken" beim Aufwickelvorgang umzulegen, die
sich dann beim Abwickelvorgang von selbst wieder aufstellen. Im Fall
der Haken nach Art der Angelhaken und der Zackenkörper sind
diese beispielsweise in ein starres Material eingekapselt oder von
einem solchen Material umhüllt,
das jedoch ausreichend zerbrech lich ist, damit Umhüllungskörper geschaffen
werden, die zerbrechen, wenn sie dem Druck der Organe von Fahrzeugen
ausgesetzt werden. Außerdem
können
diese Umhüllungskörper, wenn
sie sorgfältig
hergestellt sind, die Schwimmfähigkeit
des Zugdrahts der Explosivladung gewährleisten, wenn die Munition
gegebenenfalls in einer Pfütze,
einer Wasserlache, einem Tümpel,
einem Bach usw. ausgelegt wird. Diese Schwimmeigenschaft verstärkt die
Wahrscheinlichkeit, daß sich
der Zugdraht an einem Fahrzeugorgan verhakt. Es kann auch vorgesehen
werden, daß bei dem
Aufwickelvorgang der Zugdrähte
der Abstand der Haken der Wickelschrittweite entspricht, so daß sich alle
umhüllten
Haken 5 am Ende des Wickelträgers 6 befinden, wie
in 6 dargestellt ist.
-
Diese
Munition mit einer mit einem Draht versehenen Explosivladung kann
mit Hilfe von Abschußrohren
vom Mörsertyp
abgeschossen werden, die mit Ausstoßmitteln ausgestattet sind,
die jeder Munition eine Geschwindigkeit in der Größenordnung
von beispielsweise einigen Metern pro Sekunde verleihen können.
-
Mehrere
dieser Abschußrohre
können
für ihren
Transport durch ein Trägerfahrzeug
zusammengefügt
werden, damit ein Abschußbehälter gebildet wird,
der in der nachfolgenden Beschreibung als Verteiler bezeichnet wird.
-
In
den 7a bis 7d ist
eine Ausführungsform
eines Verteilers dargestellt, der dazu bestimmt ist, mittels eines
Luftfahrzeugs transportiert zu werden, das über den Teil des Geländes fliegt,
das von einem Verbindungsweg durchquert wird. Dieser Verteiler ist
ein Einwegtyp, d.h. er ist nach dem Abschußvorgang der Munition abwerfbar. 7 zeigt eine Frontansicht des Verteilers,
wobei zu erkennen ist, daß der
Verteiler einen rechteckigen Querschnitt hat; in der entsprechenden 7b zeigt
der Querschnitt des Verteilers eine mögliche Anordnung der Abschußrohre,
von denen sechs vorhanden sind, die abwechselnd bei y1 bis y3 und
y'1 bis y'3 angeordnet sind,
damit eine breite Streuung der Munition beiderseits der Flugbahn
des Luftfahrzeugs erzielt wird.
-
7c zeigt
in einer Seitenansicht die Verteilung der Abschußrohre in Längsrichtung. Ein Verteiler
mit praxisgerechten Abmessungen mit einer Länge in der Größenordnung
von drei Metern kann etwa fünfzig
Rohrspalten aufweisen, wobei jede Spalte ihrerseits sechs abwechselnde
Abschußrohre enthält. Schließlich zeigt 7d Befestigungsringe 21a und 21b zum
Befestigen an Haken des Trägerfahrzeugs,
sowie die spitz zulaufenden Teile 22 und 23, die
den Luftwiderstand des Verteilers reduzieren sollen.
-
Auf
der Basis dieser Erläuterungen
können die
wichtigen Vorteile dieses bekannten Systems besser beurteilt werden,
nämlich:
Beschädigungen an
Fahrzeugen, die vom Schleppdraht selbst verursacht werden, Zusammenwirkung
zwischen dem Draht und der Explosivladung zum Vergrößern des Wirkungsabstandes
der Munition, Wirkung der Munition an einer Stelle, die von der
ihrer Auslegung verschieden ist, Wirkung gegen empfindliche Organe des
Fahrzeugs (Räder,
Retten) usw..
-
Der
Explosivteil der Munition muß jedoch praktisch
mit dem Fahrzeug in Kontakt kommen, damit er bestimmungsgemäß funktioniert.
Es kann auch vorkommen, daß der
Draht der Munition sich von den Teilen, Rädern oder Retten des Fahrzeugs
löst, an denen
er sich festgehakt hat, was beispielsweise darauf zurückzuführen ist,
daß eine
Spannung im Draht größer als
die Verankerungskraft der vorgenannten Haken wird. Auf den Draht
kann auch eine Spannung einwirken, die größer als sein Zugwiderstand
wird, was zu seinem Reißen
führt.
In diesen Fällen
kann die Explosivladung nicht funktionieren und keine Schäden am Fahrzeug
hervorrufen.
-
Das
Festhaken des Drahts an einem in Bewegung befindlichen Fahrzeug
hat ein plötzliches Spannen
des Drahts und ein Ausrichten der Zugachse des Drahts auf die Rotationsebene
eines Rades oder auf die zu den Antriebsachsen einer Kette senkrechte
Ebene zur Folge, die etwa durch deren Mitte verläuft. Außerdem wird der Verankerungspunkt
des Drahts an der Munition gegen das Forderende des Fahrzeugs oder
zumindest gegen einen relativ schwachen Punkt des Fahrzeugs gerichtet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zum Verminen einer
Zone zu schaffen, bei dem zur Überwindung
der oben geschilderten Nachteile diese Besonderheiten ausgenutzt
werden.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Darin
zeigen:
-
1 eine
Ausführungsform
einer Drahtminenmunition gemäß einem
bekannten System
-
2a und 2b eine
erste Ausführung von
Verankerungshaken für
die Drähte
von 1,
-
3 eine
zweite Ausführungsform
von Haken,
-
4 eine
dritte Ausführungsform
von Haken,
-
5 eine
Ausführung
einer Hakenumhüllung,
die das Abwickeln des Drahts erleichtert,
-
6 eine
Ausführungsform
des Aufwickelns des Drahts auf einem Träger,
-
7a bis 7d eine
Ausführungsform
eines Verteilers für
Drahtminenmunition, der für
einen Transport durch ein Luftfahrzeug bestimmt ist,
-
8 eine
schematische Ansicht einer Munition für ein System gemäß der Erfindung,
-
9 eine
schematische Darstellung eines Ausrichtdetektors, der für die Verwendung
in der Munition nach der Erfindung geeignet ist,
-
10 eine
schematische Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform
der Munition nach der Erfindung und
-
11 bis 13 drei
Varianten des erfindungsgemäßen Systems.
-
Die 1 bis 7d sind
bereits oben beschrieben worden, so daß hier nicht wieder erneut auf
sie Bezug genommen wird.
-
In 8 ist
eine Munition nach der Erfindung dargestellt, die eine Explosivladung 1 enthält, die
mit Antriebsmitteln 11 und einer Vorrichtung 12 zum
Befestigen eines Verankerungs- und Zugdrahts 13 ausgestattet
ist, der auf dem Gelände
ausgelegt ist. Wie zu erkennen ist, ist die Munition um eine Achse
rotationssymmetrisch, die durch den Befestigungspunkt des Drahts 13 an
der Vorrichtung 12 verläuft.
Er ist mit einem Ausrichtdetektor verbunden, der anzeigt, wenn die
Rotationsachse und die Zugrichtung des Drahts zusammenfallen. Die
Explosivladung ist außerdem
in bekannter Weise mit einem (nicht dargestellten) zweiten Detektor
bekannter Art ausgestattet, beispielsweise einem Aufschlagzünder oder
einem Näherungszünder, der
die Explosivladung der Munition auslösen kann, sobald diese in die
Nähe des Fahrzeugs
kommt oder dieses berührt.
-
9 zeigt
eine schematische Darstellung des Ausrichtdetektors, der für die Verwendung
in der Munition von 8 geeignet ist. Dieser Detektor weist
eine an einem Ende mit einem Ring 12 versehene geradlinige
Stange 120 auf, die nach vorne über die Explosivladung hinausragt
und im wesentlichen auf deren Rotationsachse 125 verläuft. Die Stange 120 ist
im Inneren des Körpers
der Ladung mittels einer Rardanaufhängung befestigt, deren Fixpunkt
O auf der Rotationsachse 125 liegt. Die Aufhängung ist
an dem Körper
mit Hilfe von Gelenken 122 befestigt, die den Käfig 121 stützen, der
die zwei anderen im rechten Winkel angeordneten Gelenke trägt. Das
andere Ende der Stange 120 verläuft zwischen zwei Positionskontaktgebern 123 und 124,
die am Ladungskörper
so befestigt sind, daß die
Kontaktgeber eines Paars symmetrisch zueinander beiderseits der
Rotationsachse 125 liegen, während die zwei Paare in bezug
zueinander in zwei zueinander senkrechten Ebenen liegen, die sich
längs der
Rotationsachse 125 schneiden. Die Positionskontaktgeber
eines Paars liegen in einem solchen Abstand voneinander, daß sie die
Stange 120 nicht berühren, wenn
diese mit der Rotationsachse 125 in einer Linie verläuft. Wenn
dies der Fall ist, zeigen die Kontaktgeber 123 und 124 dies
an, was das Auslösen
der Antriebsmittel der Explosivladung ermöglicht. Diese beschleunigen
die Bewegung der Ladung in Richtung zum Fahrzeug, was außerdem die
Wirkung hat, daß die
Zugspannung des Drahts aufgehoben wird.
-
Unter
Berücksichtigung
der Eigengeschwindigkeit des Fahrzeugs (Antriebsgeschwindigkeit)
einerseits und der Relativgeschwindigkeit des Rades oder der Rette
andererseits muß der
der Mine verliehene Antrieb eine mittlere Absolutgeschwindigkeit von
etwa 100 m/s erreichen, damit ein Abfangen bei den größten Geschwindigkeiten
ermöglicht
wird. Wenn die Länge
des Drahts beispielsweise 15 m beträgt und wenn das Fahrzeug von
dem von der Mine am weitesten entfernt liegenden Ende des Drahts
erfaßt
wird, wird die größte Entfernung
zwischen Mine und Fahrzeug in 0,15 s durchlaufen. Es ist nicht möglich, daß das Fahrzeug
durch Abbiegen dann der Mine entkommt.
-
In 10 ist
schematisch eine abgewandelte Ausführung der Munition für ein erfindungsgemäßes System
dargestellt. Diese Munition enthält
eine Explosivladung 1, Antriebsmittel 11 und einen Zugdraht 13 wie
in der Ausführungsform
von 8. Die Ausricht- und Näherungsdetektoren sind ebenfalls
in die Ladung 1 integriert. Die Anordnung ist in einem
Abschußrohr 20 vom
Mörsertyp
angeordnet, das mit einem erweiterbaren "Kragen" 21 ausgestattet ist, der beispielsweise
von starren, im wesentlichen geraden Elementen gebildet ist, die
symmetrisch gelenkig um die Rohröffnung
angebracht sind und die normalerweise längs des Rohrs 20 nach
hinten geklappt sind. Pyrotechnische Zylinder 23 können so
gesteuert werden, daß ein
vorbestimmtes symmetrisches Entfalten der Elemente 21 um
das Rohr erzielt wird. Andererseits sind beispielsweise pyrotechnische
Mittel 22 vorgesehen, mit deren Hilfe der Draht ausgeworfen
werden kann, sobald die Munition am Boden angekommen ist.
-
In
der in 10 dargestellten Konfiguration mit
umgefalteten Elementen 21 kann die Munition mit Mitteln
des Typs im Gelände
verteilt werden, wie sie für
Minen verwendet werden, die nur mit einem Draht ausgestattet sind,
beispielsweise mit einem Verteiler, wie er in den 7a bis 7d dargestellt
ist.
-
Die
Antriebsmittel können
unterschiedliche Typen sein:
- – es kann
ein Eigenantrieb nach Art von Raketen verwendet werden;
- – es
kann ein Antrieb analog zum Antrieb leichter Mörsergeschosse verwendet werden.
-
In
jedem Fall wird der Antrieb nur dann ausgelöst, wenn die von einem (in 8 nicht
dargestellten) Organ, das fest mit dem oben beschriebenen Ausrichtdetektor
verbunden ist und beispielsweise im Ring 12 untergebracht
ist, gemessene Drahtspannung einen vorbestimmten Wert überschreitet.
-
Prinzipiell
wird der zweite Typ bevorzugt, da die Richtung der Anfangsgeschwindigkeit
besser definiert ist, selbst wenn dies auf Rosten einer stärkeren Beschleunigung
geht. Zur Schallminderung kann im übrigen ein bekanntes Verfahren
angewendet werden, bei dem die Explosivladung durch eine Stange gestoßen wird,
die aus einer geschlossenen Verbrennungskammer kommt.
-
Es
sei auch bemerkt, daß der
erweiterbare "Kragen" 21 während des
Absinkens der Munition auf den Boden als Bremse dienen kann.
-
Das
Erweitern des Kragens durch die pyrotechnischen Zylinder wird abhängig von
der Art der verwendeten Explosivladung und von der Art der angestrebten
Flugbahn bestimmt.
-
11 zeigt
eine erste Möglichkeit,
gemäß der eine
axial geradlinige Flugbahn der Ladung 1 gegen das Ziel 50 und
eine mit einem Näherungszünder oder
einem Aufschlagzünder
als Explosionsauslösungsdetektor
angewendet werden. Die Wirkungen der Explosivladung sind im wesentlichen
axial, wie dies im Falle einer geformten Ladung oder einer Hohlladung
zutrifft. Außerdem
kann für
die Ladung eine seitlich vorfragmentierte Umhüllung vorgesehen werden, damit
ein zusätzlicher
Splittereffekt erzielt wird.
-
Zur
Erzielung der geradlinigen Flugbahn werden die pyrotechnischen Zylinder
nicht ausgelöst, und
die Elemente 21 bleiben umgefaltet, wobei die Spannung
des vom Ziel 50 erfaßten
Drahts das automatische Ausrichten der Munition gegen das Ziel gewährleistet.
-
In 12 ist
eine zweite Möglichkeit
dargestellt, bei der eine halb gekrümmte Flugbahn angestrebt wird,
die die Explosivladung von hinten her über das Ziel 50 führt. Zu
diesem Zweck werden die pyrotechnischen Zylinder 23 (10)
nach der Feststellung der Ausrichtung unmittelbar vor dem Auslösen der
Antriebsmittel ausgelöst,
damit jegliches Verschwenken des Rohrs zwischen dem Ausdehnen des
Kragens 21 und dem Abschuß verhindert wird. Das Ausdehnen
des Kragens 21 ist so vorherbestimmt, daß die gewünschte halb
gekrümmte
Flugbahn erhalten wird. In diesem Fall kann die verwendete Explosivladung
mit einem Näherungsdetektor und
evtl. hilfsweise mit einem Aufschlagdetektor sowie mit einem Generator
für vorfragmentierte
Splitter mit Durchdringungs- und Zündvermögen ausgestattet sein.
-
Ein
Vorteil dieser Lösung
besteht darin, daß mit
ihr der Motorraum von Kampffahrzeugen und die möglichen reaktiven Vorpanzerungen
der hinteren Teile im Falle eines Panzers 50 angegriffen
werden können.
-
In 13 ist
eine dritte Möglichkeit
dargestellt, bei der eine Kurvenbahn angestrebt wird, die die Explosivladung 1 bis
vor das Ziel 50 führt
und vor diesem herunterfallen läßt. Zu diesem
Zweck werden die pyrotechnischen Zylinder wie im Fall von 12 gesteuert,
jedoch sind die Zylinder dafür
vorgesehen, den Kragen 21 wesentlich weiter auszudehnen,
damit der Elevationswinkel beim Abschuß vergrößert wird. In diesem Fall ist
die Explosivladung 1 von einer herkömmlichen zerlegbaren Fahrzeugabwehrmine gebildet.
-
Zur
Erhöhung
der Wahrscheinlichkeit des Erfassens durch den Boden des Fahrzeugs 50,
an dem sich relativ empfindliche Teile wie die Bodenplatte und die
Lagerorgane befinden, kann vorzugsweise ein Stapel aus verteilbaren
Minen als Ladung in dem Rohr verwendet werden; dieser Typ eines
verteilbaren Stapels ist im übrigen
bekannt.
-
Als
Beispiel zur Erläuterung
der Prinzipien der Erfindung ist der Fall der Verminung einer Zone auf
dem Erdboden betrachtet worden. Das Prinzip, das darin besteht,
die Ausrichtung der Explosivladung auf das bewegliche Element, das
den Draht erfaßt
hat, vorteilhaft dazu auszunutzen, die Ladung gegen das Ziel anzutreiben,
ist in gleicher Weise für die
Verminung von Luft- oder Wasserzonen geeignet.
-
Es
ist auch vorgesehen, das Prinzip der in 1 dargestellten
Drahtminen auch auf die Ausschaltung von Zielen mit drehenden Elementen
wie Schrauben zu übertragen,
wobei sich diese Ziele in einem Raum bewegen, der mit einem gasförmigen oder
flüssigen
Medium gefüllt
ist. Dies betrifft insbesondere Hubschrauber und Schiffe. Wenn ein
in diesem Raum abgewickelter Draht, der an einer Explosivladung
befestigt ist, von der Schraube eines Ziels erfaßt wird, wickelt sich der Draht
um dieses sich drehende Element und bewirkt somit das Abschießen der
Explosivladung in Richtung zum Ziel.
-
Es
ist erkennbar, daß die
im Verlauf der Beschreibung der 8 und 9 erläuterten
Prinzipien auch für
ein Wasser- oder
ein Luftziel anwendbar sind, wobei die verwendeten Antriebsmittel
analog zu einer Rakete vom Typ des Eigenantriebs sind. Die Prinzipien
der Erfindung gelten im übrigen
auch dann, wenn die Erfassung des Ziels nicht durch dessen Schraube,
sondern durch ein anderes Teil des Ziels bewirkt wird. Das Erfassen
durch die Schraube hat jedoch den Vorteil, daß eine Ausrichtung auf ein sehr
empfindliches Organ des Ziels erreicht wird.
-
Es
sei bemerkt, daß die
beschriebenen Ausführungsbeispiele
in keiner Weise für
die Erfindung einschränkend
anzusehen sind.