DE4006536B3 - System zum Verminen einer Zone unter Verwendung von Munition mit Explosivladung - Google Patents

System zum Verminen einer Zone unter Verwendung von Munition mit Explosivladung Download PDF

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Abstract

System zum Verminen einer Zone unter Verwendung von Munition mit jeweils wenigstens einer rotationssymmetrischen Explosivladung, die einen an einem Punkt auf der Rotationsachse befestigten Auslösedraht aufweist, sowie Mitteln zum Verteilen der Munition in der Zone, dadurch gekennzeichnet, daß die Munition Antriebsmittel (11) für die Ladung enthält, ferner einen ersten Detektor (12; 120 bis 124) zum Bestimmen des Zeitpunkts, an dem die Rotationsachse der Munition und die Zugrichtung des Drahts (13), wenn der Draht von einem in Bewegung befindlichen Element (50) erfaßt worden ist, zusammenfallen, und zum Auslösen der Antriebsmittel, und einen zweiten Detektor, der in bekannter Weise die Explosion der Munition auslöst, sobald sich diese in der Nähe des Elements befindet oder dieses berührt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein System zum Verminen einer Zone gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • In einem Gebiet, in dem militärische Bodenoperationen stattfinden, kann im gegnerischen Gebiet zwischen einer ersten Linie, in der sich die vorgeschobenen Einheiten des Feindes bewegen, und einer zweiten Linie, an der die Unterstützungseinheiten stationiert sind, unterschieden werden. Diese Unterstützungseinheiten erreichen diese zweite Linie in Konvois, die genau festgelegte Wege benutzen. Im Anschluß daran kann sich ihr weiteres Vordringen zur ersten Linie jedoch bedarfsabhängig auf die gesamte Zwischenzone zwischen der ersten und der zweiten Linie aufteilen.
  • Es stellt sich somit das Problem, die Vormarschgeschwindigkeit dieser Unterstützungseinheiten durch Außergefechtsetzung und/oder gegebenenfalls Zerstörung eines beträchtlichen Teils dieser Einheiten ausreichend zu verlangsamen. Dazu müssen die die Beweglichkeit der Fahrzeuge dieser Einheiten gewährleistenden Elemente so stark beschädigt werden, daß sie nicht mehr die für den Kampf notwendigen Bewegungen ausführen können und daß sie durch ihre Besatzungen nicht mehr schnell in einen kampffähigen Zustand versetzt werden können.
  • Um der Vorwärtsbewegung der mobilen Einheiten des Gegners im Gelände entgegenzuwirken, werden die herkömmlichen Hinderungssysteme hauptsächlich von Minenfeldern gebildet. Die Problemanalyse der Wirksamkeit herkömmlicher Minenfelder zeigt jedoch, daß die Wirksamkeit proportional mit der Anzahl der Minen pro Flächeneinheit im Gelände zunimmt, wenn die Verteilung der Minen im wesentlichen gleichförmig ist. Daraus ergibt sich, daß die Rosten für die Beschaffung und die Anwendung des System sehr schnell ansteigen und auch sehr schnell untragbar werden.
  • Als eine Lösung dieses Problems hat die Anmelderin ein neues Munitionskonzept geschaffen, das aus einer Kombination von Explosivladungen und von Drähten gebildet ist, die die Ladungen gegen das Fahrzeug ziehen, das diese Drähte erfaßt und mitschleppt. Dieses Prinzip läßt sich wie folgt beschreiben:
    Es ist festgestellt worden, daß mechanisch widerstandfähige Drähte wie Drähte aus Metall oder Kunststoff oder auch aus Glas- oder Rohlenstoffasern mit relativ kleinem Querschnitt, die flach oder teilweise abgewickelt ausgelegt werden, sich an Vorsprüngen des Fahrgestells und an sich drehenden Elementen der Antriebsorgane der Fahrzeuge verhaken. Diese sich drehenden Elemente sind von den Antriebswellen, den Achsen und den Radfelgen, den Scheiben und den Retten gebildet. Durch Aufwickeln auf den sich drehenden Elementen spannen sich die Metalldrähte und können eine an einem Drahtende befestigte Ladung gegen das Fahrzeug ziehen.
  • Gemäß diesem Konzept wird an jeder Mine ein Zugdraht befestigt, damit der Aktionsabstand der Munition vergrößert wird. Damit die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe verständlicher wird, erscheint es notwendig, dieses Konzept in weiteren Einzelheiten darzulegen.
  • In 1 ist eine Ausführungsform der Munition in Form einer Drahtmine dargestellt. Der Körper 1 der Explosivladung hat eine zylindrische Form, und er weist einen spitz zulaufenden Teil 1a auf. Der Zugdraht 1b der Explosivladung ist am Ende des spitz zulaufenden Teils befestigt, so daß vermieden wird, daß sich die Explosivladung an Bodenvorsprüngen oder an der Bepflanzung verhakt, wenn sie von einem Fahrzeug mitgenommen wird, das den Zugdraht erfaßt hat. Der Körper der Explosivladung umgibt außer den herkömmlichen pyrotechnischen Organen den Zünder, der je nach Fall einen vorzugsweise magnetischen Näherungsdetektor enthält. Die Abmessungen der Explosivladung werden von der Form der Munition bestimmt. Der Zugdraht der Explosivladung kann aus einem Material wie Stahl oder aus einem nichtmagnetischen Material hergestellt sein.
  • Die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Zugdrähte der Explosivladungen an den Fahrzeugen verhaken, kann erhöht werden, wenn die Drähte mit Haken versehen werden, die mehr oder weniger regelmäßig entlang ihrer Länge verteilt sind.
  • In 2a ist eine erste Ausführungsform eines Hakens dargestellt, die einem Angelhaken ziemlich ähnlich ist. Diese Art von Haken 2 enthält eine Stange 2a, die an einem ihrer Enden mit mehreren Greifern 2b versehen sind, die senkrecht oder schwach geneigt zur Stange verlaufen. Am anderen Ende der Stange des Hakens ist eine Öse 2c angebracht, die für die Befestigung am Zugdraht 1b der Explosivladung der Muni tion bestimmt ist, wie in 2b dargestellt ist. Diese Greifer stechen in Teile der Bewegungsmittel aus plastischen Materialien wie Kautschuk ein, beispielsweise die Reifen und die Gliederplatten der Retten dieser Fahrzeuge.
  • 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der Haken. Diese Haken sind vierschenklige Zackenkörper 3, die von einer Grundfläche 3a gebildet sind, in der mehrere Ausschnitte 3b gebildet sind; sie können aus Blechabschnitten gebildet werden, die dann gebogen werden, wobei ihre Ausschnitte genügend scharf sind, damit ihr Eindringen in die plastischen Materialen sichergestellt wird. Die Grundfläche 3a dieser Zackenkörper ist mit einem Loch 3c versehen, mit dessen Hilfe sie an den Zugdraht der Explosivladung befestigt werden können.
  • 4 zeigt eine dritte Ausführungsform der Haken, die aus einer aufgetrennten Litze hergestellt sind, deren ausreichend steife äußere Drähte 4a Einschnitte aufweisen, die sich aufstellen, damit die Spitzen 4b oder "Widerhaken" entstehen, die in die plastischen Materialien eindringen können.
  • Diese verschiedenen Haken sind genügend wirksam, um zu gewährleisten, daß sie Fortbewegungsorgane der Fahrzeuge erfassen und die Drähte bis zu einem Punkt in Höhe der Räder oder der Retten mitnehmen, damit schließlich der Aufwickelvorgang der Drähte ausgelöst wird.
  • Die beschriebenen Haken dürfen die Aufwickel- und Abwickelvorgänge der Zugdrähte nicht behindern, die für den Transport und das Auslegen der Drahtminenmunition erforderlich sind. Im Fall der aufgetrennten Litzen genügt es, die "Widerhaken" beim Aufwickelvorgang umzulegen, die sich dann beim Abwickelvorgang von selbst wieder aufstellen. Im Fall der Haken nach Art der Angelhaken und der Zackenkörper sind diese beispielsweise in ein starres Material eingekapselt oder von einem solchen Material umhüllt, das jedoch ausreichend zerbrech lich ist, damit Umhüllungskörper geschaffen werden, die zerbrechen, wenn sie dem Druck der Organe von Fahrzeugen ausgesetzt werden. Außerdem können diese Umhüllungskörper, wenn sie sorgfältig hergestellt sind, die Schwimmfähigkeit des Zugdrahts der Explosivladung gewährleisten, wenn die Munition gegebenenfalls in einer Pfütze, einer Wasserlache, einem Tümpel, einem Bach usw. ausgelegt wird. Diese Schwimmeigenschaft verstärkt die Wahrscheinlichkeit, daß sich der Zugdraht an einem Fahrzeugorgan verhakt. Es kann auch vorgesehen werden, daß bei dem Aufwickelvorgang der Zugdrähte der Abstand der Haken der Wickelschrittweite entspricht, so daß sich alle umhüllten Haken 5 am Ende des Wickelträgers 6 befinden, wie in 6 dargestellt ist.
  • Diese Munition mit einer mit einem Draht versehenen Explosivladung kann mit Hilfe von Abschußrohren vom Mörsertyp abgeschossen werden, die mit Ausstoßmitteln ausgestattet sind, die jeder Munition eine Geschwindigkeit in der Größenordnung von beispielsweise einigen Metern pro Sekunde verleihen können.
  • Mehrere dieser Abschußrohre können für ihren Transport durch ein Trägerfahrzeug zusammengefügt werden, damit ein Abschußbehälter gebildet wird, der in der nachfolgenden Beschreibung als Verteiler bezeichnet wird.
  • In den 7a bis 7d ist eine Ausführungsform eines Verteilers dargestellt, der dazu bestimmt ist, mittels eines Luftfahrzeugs transportiert zu werden, das über den Teil des Geländes fliegt, das von einem Verbindungsweg durchquert wird. Dieser Verteiler ist ein Einwegtyp, d.h. er ist nach dem Abschußvorgang der Munition abwerfbar. 7 zeigt eine Frontansicht des Verteilers, wobei zu erkennen ist, daß der Verteiler einen rechteckigen Querschnitt hat; in der entsprechenden 7b zeigt der Querschnitt des Verteilers eine mögliche Anordnung der Abschußrohre, von denen sechs vorhanden sind, die abwechselnd bei y1 bis y3 und y'1 bis y'3 angeordnet sind, damit eine breite Streuung der Munition beiderseits der Flugbahn des Luftfahrzeugs erzielt wird.
  • 7c zeigt in einer Seitenansicht die Verteilung der Abschußrohre in Längsrichtung. Ein Verteiler mit praxisgerechten Abmessungen mit einer Länge in der Größenordnung von drei Metern kann etwa fünfzig Rohrspalten aufweisen, wobei jede Spalte ihrerseits sechs abwechselnde Abschußrohre enthält. Schließlich zeigt 7d Befestigungsringe 21a und 21b zum Befestigen an Haken des Trägerfahrzeugs, sowie die spitz zulaufenden Teile 22 und 23, die den Luftwiderstand des Verteilers reduzieren sollen.
  • Auf der Basis dieser Erläuterungen können die wichtigen Vorteile dieses bekannten Systems besser beurteilt werden, nämlich: Beschädigungen an Fahrzeugen, die vom Schleppdraht selbst verursacht werden, Zusammenwirkung zwischen dem Draht und der Explosivladung zum Vergrößern des Wirkungsabstandes der Munition, Wirkung der Munition an einer Stelle, die von der ihrer Auslegung verschieden ist, Wirkung gegen empfindliche Organe des Fahrzeugs (Räder, Retten) usw..
  • Der Explosivteil der Munition muß jedoch praktisch mit dem Fahrzeug in Kontakt kommen, damit er bestimmungsgemäß funktioniert. Es kann auch vorkommen, daß der Draht der Munition sich von den Teilen, Rädern oder Retten des Fahrzeugs löst, an denen er sich festgehakt hat, was beispielsweise darauf zurückzuführen ist, daß eine Spannung im Draht größer als die Verankerungskraft der vorgenannten Haken wird. Auf den Draht kann auch eine Spannung einwirken, die größer als sein Zugwiderstand wird, was zu seinem Reißen führt. In diesen Fällen kann die Explosivladung nicht funktionieren und keine Schäden am Fahrzeug hervorrufen.
  • Das Festhaken des Drahts an einem in Bewegung befindlichen Fahrzeug hat ein plötzliches Spannen des Drahts und ein Ausrichten der Zugachse des Drahts auf die Rotationsebene eines Rades oder auf die zu den Antriebsachsen einer Kette senkrechte Ebene zur Folge, die etwa durch deren Mitte verläuft. Außerdem wird der Verankerungspunkt des Drahts an der Munition gegen das Forderende des Fahrzeugs oder zumindest gegen einen relativ schwachen Punkt des Fahrzeugs gerichtet.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zum Verminen einer Zone zu schaffen, bei dem zur Überwindung der oben geschilderten Nachteile diese Besonderheiten ausgenutzt werden.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
  • 1 eine Ausführungsform einer Drahtminenmunition gemäß einem bekannten System
  • 2a und 2b eine erste Ausführung von Verankerungshaken für die Drähte von 1,
  • 3 eine zweite Ausführungsform von Haken,
  • 4 eine dritte Ausführungsform von Haken,
  • 5 eine Ausführung einer Hakenumhüllung, die das Abwickeln des Drahts erleichtert,
  • 6 eine Ausführungsform des Aufwickelns des Drahts auf einem Träger,
  • 7a bis 7d eine Ausführungsform eines Verteilers für Drahtminenmunition, der für einen Transport durch ein Luftfahrzeug bestimmt ist,
  • 8 eine schematische Ansicht einer Munition für ein System gemäß der Erfindung,
  • 9 eine schematische Darstellung eines Ausrichtdetektors, der für die Verwendung in der Munition nach der Erfindung geeignet ist,
  • 10 eine schematische Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform der Munition nach der Erfindung und
  • 11 bis 13 drei Varianten des erfindungsgemäßen Systems.
  • Die 1 bis 7d sind bereits oben beschrieben worden, so daß hier nicht wieder erneut auf sie Bezug genommen wird.
  • In 8 ist eine Munition nach der Erfindung dargestellt, die eine Explosivladung 1 enthält, die mit Antriebsmitteln 11 und einer Vorrichtung 12 zum Befestigen eines Verankerungs- und Zugdrahts 13 ausgestattet ist, der auf dem Gelände ausgelegt ist. Wie zu erkennen ist, ist die Munition um eine Achse rotationssymmetrisch, die durch den Befestigungspunkt des Drahts 13 an der Vorrichtung 12 verläuft. Er ist mit einem Ausrichtdetektor verbunden, der anzeigt, wenn die Rotationsachse und die Zugrichtung des Drahts zusammenfallen. Die Explosivladung ist außerdem in bekannter Weise mit einem (nicht dargestellten) zweiten Detektor bekannter Art ausgestattet, beispielsweise einem Aufschlagzünder oder einem Näherungszünder, der die Explosivladung der Munition auslösen kann, sobald diese in die Nähe des Fahrzeugs kommt oder dieses berührt.
  • 9 zeigt eine schematische Darstellung des Ausrichtdetektors, der für die Verwendung in der Munition von 8 geeignet ist. Dieser Detektor weist eine an einem Ende mit einem Ring 12 versehene geradlinige Stange 120 auf, die nach vorne über die Explosivladung hinausragt und im wesentlichen auf deren Rotationsachse 125 verläuft. Die Stange 120 ist im Inneren des Körpers der Ladung mittels einer Rardanaufhängung befestigt, deren Fixpunkt O auf der Rotationsachse 125 liegt. Die Aufhängung ist an dem Körper mit Hilfe von Gelenken 122 befestigt, die den Käfig 121 stützen, der die zwei anderen im rechten Winkel angeordneten Gelenke trägt. Das andere Ende der Stange 120 verläuft zwischen zwei Positionskontaktgebern 123 und 124, die am Ladungskörper so befestigt sind, daß die Kontaktgeber eines Paars symmetrisch zueinander beiderseits der Rotationsachse 125 liegen, während die zwei Paare in bezug zueinander in zwei zueinander senkrechten Ebenen liegen, die sich längs der Rotationsachse 125 schneiden. Die Positionskontaktgeber eines Paars liegen in einem solchen Abstand voneinander, daß sie die Stange 120 nicht berühren, wenn diese mit der Rotationsachse 125 in einer Linie verläuft. Wenn dies der Fall ist, zeigen die Kontaktgeber 123 und 124 dies an, was das Auslösen der Antriebsmittel der Explosivladung ermöglicht. Diese beschleunigen die Bewegung der Ladung in Richtung zum Fahrzeug, was außerdem die Wirkung hat, daß die Zugspannung des Drahts aufgehoben wird.
  • Unter Berücksichtigung der Eigengeschwindigkeit des Fahrzeugs (Antriebsgeschwindigkeit) einerseits und der Relativgeschwindigkeit des Rades oder der Rette andererseits muß der der Mine verliehene Antrieb eine mittlere Absolutgeschwindigkeit von etwa 100 m/s erreichen, damit ein Abfangen bei den größten Geschwindigkeiten ermöglicht wird. Wenn die Länge des Drahts beispielsweise 15 m beträgt und wenn das Fahrzeug von dem von der Mine am weitesten entfernt liegenden Ende des Drahts erfaßt wird, wird die größte Entfernung zwischen Mine und Fahrzeug in 0,15 s durchlaufen. Es ist nicht möglich, daß das Fahrzeug durch Abbiegen dann der Mine entkommt.
  • In 10 ist schematisch eine abgewandelte Ausführung der Munition für ein erfindungsgemäßes System dargestellt. Diese Munition enthält eine Explosivladung 1, Antriebsmittel 11 und einen Zugdraht 13 wie in der Ausführungsform von 8. Die Ausricht- und Näherungsdetektoren sind ebenfalls in die Ladung 1 integriert. Die Anordnung ist in einem Abschußrohr 20 vom Mörsertyp angeordnet, das mit einem erweiterbaren "Kragen" 21 ausgestattet ist, der beispielsweise von starren, im wesentlichen geraden Elementen gebildet ist, die symmetrisch gelenkig um die Rohröffnung angebracht sind und die normalerweise längs des Rohrs 20 nach hinten geklappt sind. Pyrotechnische Zylinder 23 können so gesteuert werden, daß ein vorbestimmtes symmetrisches Entfalten der Elemente 21 um das Rohr erzielt wird. Andererseits sind beispielsweise pyrotechnische Mittel 22 vorgesehen, mit deren Hilfe der Draht ausgeworfen werden kann, sobald die Munition am Boden angekommen ist.
  • In der in 10 dargestellten Konfiguration mit umgefalteten Elementen 21 kann die Munition mit Mitteln des Typs im Gelände verteilt werden, wie sie für Minen verwendet werden, die nur mit einem Draht ausgestattet sind, beispielsweise mit einem Verteiler, wie er in den 7a bis 7d dargestellt ist.
  • Die Antriebsmittel können unterschiedliche Typen sein:
    • – es kann ein Eigenantrieb nach Art von Raketen verwendet werden;
    • – es kann ein Antrieb analog zum Antrieb leichter Mörsergeschosse verwendet werden.
  • In jedem Fall wird der Antrieb nur dann ausgelöst, wenn die von einem (in 8 nicht dargestellten) Organ, das fest mit dem oben beschriebenen Ausrichtdetektor verbunden ist und beispielsweise im Ring 12 untergebracht ist, gemessene Drahtspannung einen vorbestimmten Wert überschreitet.
  • Prinzipiell wird der zweite Typ bevorzugt, da die Richtung der Anfangsgeschwindigkeit besser definiert ist, selbst wenn dies auf Rosten einer stärkeren Beschleunigung geht. Zur Schallminderung kann im übrigen ein bekanntes Verfahren angewendet werden, bei dem die Explosivladung durch eine Stange gestoßen wird, die aus einer geschlossenen Verbrennungskammer kommt.
  • Es sei auch bemerkt, daß der erweiterbare "Kragen" 21 während des Absinkens der Munition auf den Boden als Bremse dienen kann.
  • Das Erweitern des Kragens durch die pyrotechnischen Zylinder wird abhängig von der Art der verwendeten Explosivladung und von der Art der angestrebten Flugbahn bestimmt.
  • 11 zeigt eine erste Möglichkeit, gemäß der eine axial geradlinige Flugbahn der Ladung 1 gegen das Ziel 50 und eine mit einem Näherungszünder oder einem Aufschlagzünder als Explosionsauslösungsdetektor angewendet werden. Die Wirkungen der Explosivladung sind im wesentlichen axial, wie dies im Falle einer geformten Ladung oder einer Hohlladung zutrifft. Außerdem kann für die Ladung eine seitlich vorfragmentierte Umhüllung vorgesehen werden, damit ein zusätzlicher Splittereffekt erzielt wird.
  • Zur Erzielung der geradlinigen Flugbahn werden die pyrotechnischen Zylinder nicht ausgelöst, und die Elemente 21 bleiben umgefaltet, wobei die Spannung des vom Ziel 50 erfaßten Drahts das automatische Ausrichten der Munition gegen das Ziel gewährleistet.
  • In 12 ist eine zweite Möglichkeit dargestellt, bei der eine halb gekrümmte Flugbahn angestrebt wird, die die Explosivladung von hinten her über das Ziel 50 führt. Zu diesem Zweck werden die pyrotechnischen Zylinder 23 (10) nach der Feststellung der Ausrichtung unmittelbar vor dem Auslösen der Antriebsmittel ausgelöst, damit jegliches Verschwenken des Rohrs zwischen dem Ausdehnen des Kragens 21 und dem Abschuß verhindert wird. Das Ausdehnen des Kragens 21 ist so vorherbestimmt, daß die gewünschte halb gekrümmte Flugbahn erhalten wird. In diesem Fall kann die verwendete Explosivladung mit einem Näherungsdetektor und evtl. hilfsweise mit einem Aufschlagdetektor sowie mit einem Generator für vorfragmentierte Splitter mit Durchdringungs- und Zündvermögen ausgestattet sein.
  • Ein Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß mit ihr der Motorraum von Kampffahrzeugen und die möglichen reaktiven Vorpanzerungen der hinteren Teile im Falle eines Panzers 50 angegriffen werden können.
  • In 13 ist eine dritte Möglichkeit dargestellt, bei der eine Kurvenbahn angestrebt wird, die die Explosivladung 1 bis vor das Ziel 50 führt und vor diesem herunterfallen läßt. Zu diesem Zweck werden die pyrotechnischen Zylinder wie im Fall von 12 gesteuert, jedoch sind die Zylinder dafür vorgesehen, den Kragen 21 wesentlich weiter auszudehnen, damit der Elevationswinkel beim Abschuß vergrößert wird. In diesem Fall ist die Explosivladung 1 von einer herkömmlichen zerlegbaren Fahrzeugabwehrmine gebildet.
  • Zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit des Erfassens durch den Boden des Fahrzeugs 50, an dem sich relativ empfindliche Teile wie die Bodenplatte und die Lagerorgane befinden, kann vorzugsweise ein Stapel aus verteilbaren Minen als Ladung in dem Rohr verwendet werden; dieser Typ eines verteilbaren Stapels ist im übrigen bekannt.
  • Als Beispiel zur Erläuterung der Prinzipien der Erfindung ist der Fall der Verminung einer Zone auf dem Erdboden betrachtet worden. Das Prinzip, das darin besteht, die Ausrichtung der Explosivladung auf das bewegliche Element, das den Draht erfaßt hat, vorteilhaft dazu auszunutzen, die Ladung gegen das Ziel anzutreiben, ist in gleicher Weise für die Verminung von Luft- oder Wasserzonen geeignet.
  • Es ist auch vorgesehen, das Prinzip der in 1 dargestellten Drahtminen auch auf die Ausschaltung von Zielen mit drehenden Elementen wie Schrauben zu übertragen, wobei sich diese Ziele in einem Raum bewegen, der mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium gefüllt ist. Dies betrifft insbesondere Hubschrauber und Schiffe. Wenn ein in diesem Raum abgewickelter Draht, der an einer Explosivladung befestigt ist, von der Schraube eines Ziels erfaßt wird, wickelt sich der Draht um dieses sich drehende Element und bewirkt somit das Abschießen der Explosivladung in Richtung zum Ziel.
  • Es ist erkennbar, daß die im Verlauf der Beschreibung der 8 und 9 erläuterten Prinzipien auch für ein Wasser- oder ein Luftziel anwendbar sind, wobei die verwendeten Antriebsmittel analog zu einer Rakete vom Typ des Eigenantriebs sind. Die Prinzipien der Erfindung gelten im übrigen auch dann, wenn die Erfassung des Ziels nicht durch dessen Schraube, sondern durch ein anderes Teil des Ziels bewirkt wird. Das Erfassen durch die Schraube hat jedoch den Vorteil, daß eine Ausrichtung auf ein sehr empfindliches Organ des Ziels erreicht wird.
  • Es sei bemerkt, daß die beschriebenen Ausführungsbeispiele in keiner Weise für die Erfindung einschränkend anzusehen sind.

Claims (9)

  1. System zum Verminen einer Zone unter Verwendung von Munition mit jeweils wenigstens einer rotationssymmetrischen Explosivladung, die einen an einem Punkt auf der Rotationsachse befestigten Auslösedraht aufweist, sowie Mitteln zum Verteilen der Munition in der Zone, dadurch gekennzeichnet, daß die Munition Antriebsmittel (11) für die Ladung enthält, ferner einen ersten Detektor (12; 120 bis 124) zum Bestimmen des Zeitpunkts, an dem die Rotationsachse der Munition und die Zugrichtung des Drahts (13), wenn der Draht von einem in Bewegung befindlichen Element (50) erfaßt worden ist, zusammenfallen, und zum Auslösen der Antriebsmittel, und einen zweiten Detektor, der in bekannter Weise die Explosion der Munition auslöst, sobald sich diese in der Nähe des Elements befindet oder dieses berührt.
  2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Detektor eine gerade Stange (120) aufweist, die am Körper der Explosivladung (1) mittels einer Kardananordnung (121, 122) befestigt ist, deren fester Punkt sich auf der Rotationsachse (125) befindet, wobei die Stange einen Abschnitt (12) zum Befestigen an dem Draht (13) vor der Explosivladung aufweist, und daß Detektionsmittel (123, 124) vorgesehen sind, mit deren Hilfe die Ausrichtung der Stange bezüglich der Rotationsachse in zwei zueinander senkrechten Ebenen, die sich gemäß der Achse schneiden, festgestellt werden kann.
  3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Detektionsmittel zwei Positionskontaktgeber (123, 124) aufweisen, wobei die Positionskontaktgeber jedes Paares symmetrisch beiderseits der Stange (120) in den Ebenen angeordnet sind.
  4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Munition außerdem ein Abschußrohr (20 bis 23) enthält, das mit Orientierungsmitteln (21, 23) für das Rohr ausgestattet ist, wobei die Explosivladung (1) mit den Antriebsmitteln und den ersten und zweiten Detektoren am Boden des Rohrs während des Auslegens der Munition angeordnet ist.
  5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Orientierungsmittel des Rohrs einen Kragen aus starren, im wesentlichen geradlinigen Elementen (21) enthalten, die im wesentlichen symmetrisch um die Öffnung des Rohrs angeordnet sind und normalerweise nach hinten umgebogen sind und sich symmetrisch um das Rohr unter dem Einfluß pyrotechnischer Zylinder (23) aufbreiten können, die je nach Fall im Zeitpunkt des Auslösens der Antriebsmittel gesteuert werden.
  6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Explosivladung eine Ladung mit Axialeffekt des Typs der geformten Ladung oder der Hohlladung ist, daß der zweite Detektor ein Näherungs- oder Aufschlagzünder ist und daß die Zylinder beim Auslösen der Antriebsmittel nicht gesteuert werden.
  7. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Explosivladung (1) mit einem Generator für vorfragmentierte Splitter mit Durchdringungs- und Brandwirkung versehen ist, daß der zweite Detektor ein Näherungsdetektor ist, der vorzugsweise einem Aufschlagdetektor zugeordnet ist, und daß die Zylinder unmittelbar vor der Auslösung der Antriebsmittel gesteuert werden.
  8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Explosivladung von einem Stapel aus zerlegbaren Fahrzeugabwehrminen gebildet ist.
  9. System nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr außerdem mit Mitteln (22) zum Abschießen des Drahts (13) ausgestattet ist, die gesteuert werden, sobald das Rohr nach dem Auslegen den Boden erreicht hat.
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