DE4006318A1 - Schweissraupen-putzvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Putzen der Schweißraupen an den Außenecken eines aus Metall- oder Kunst­ stoffprofilen zusammengeschweißten Rahmens, insbesondere eines Fensterrahmens, bestehend aus einer Transportbahn mit den Rah­ men in seiner Putzstellung sichernden Spannelementen und minde­ stens zwei diagonal gegen eine Außenecke anstellbaren und an­ treibbaren Profilfräsern.

Derartige bekannte Vorrichtungen werden vielfach zur Bearbei­ tung von unterschiedlichen Rahmenprofilen, insbesondere von Flügel- und Blendrahmenprofilen benutzt. Dabei werden unter­ schiedliche Profilfräser verwendet, die in Abhängigkeit von dem durch die Vorrichtung erkannten profil bzw. Profilquer­ schnitt zum Einsatz kommen. Diese Profilfräser sind auf einem Drehtisch oder Drehteller mit vertikaler Achse angeordnet, der durch entsprechende Drehung den jeweiligen Profilfräser in seine Arbeitsstellung bringt. In der Arbeitsstellung wird der gesamte Drehtisch bzw. Drehteller mit dem in der Arbeitsstel­ lung befindlichen Profilfräser gegen die Außenecke des Rahmens bewegt und dieselbe bearbeitet bzw. von Schweißraupen befreit.

Insbesondere Fensterrahmen aus Kunststoff werden heute schon in vertikaler oder annähernd vertikaler Lage geschweißt. Für den Putzvorgang der Schweißraupen werden die Fensterrahmen dann in eine horizontale Lage gekippt und anschließend wieder in eine vertikale bzw. annähernd vertikale Lage hochgeschwenkt, da voll­ automatische Dichtungseinziehautomaten vielfach eine solche La­ ge der Fensterrahmen erforderlich machen. Dies bedeutet, daß die zwischen einer solchen Schweißmaschine und einem Dichtungs­ einziehautomat vorhandene Schweißraupen-Putzvorrichtung zwei zusätzliche Kippvorgänge erforderlich macht. Es ist nun grund­ sätzlich denkbar, die bekannten Schweißraupen-Putzvorrichtungen in ihrer Gesamtheit um einen Winkel von 90 Grad bzw. annähernd 90 Grad zu schwenken, so daß die beiden Kippvorgänge entfallen können. Hier besteht dann jedoch das Problem, daß bei einer Schweißraupen-Putzvorrichtung mit mehreren auf einem Drehteller oder einem Drehtisch angeordneten Profilfräsern eine verhält­ nismäßig große Höhe der Transportbahn erforderlich ist. Neben der dafür benötigten Unterkonstruktion reicht jedoch vielfach die in einer Fertigungsraum vorhandene lichte Höhe nicht aus, um auch große Fensterrahmen in vertikaler bzw. annähernd verti­ kaler Lage zu drehen, damit die einzelnen Rahmenecken nachein­ ander bearbeitet werden können.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich­ tung zum Putzen der Schweißraupen an den Außenecken eines aus Metall- oder Kunststoffprofilen zusammengeschweißten Rahmens, insbesondere eines Fensterrahmens, der eingangs beschriebenen Gattung so auszubilden, daß eine verhältnismäßig niedrig ange­ ordnete Transportbahn verwendet werden kann, so daß auch bei verhältnismäßig niedriger Raumhöhe noch ein Drehen des Rahmens in vertikaler bzw. annähernd vertikaler Lage möglich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschla­ gen, daß jeder Profilfräser auf einem getrennten, in Richtung auf die jeweilige Ecke des Rahmens verschiebbaren Schlitten gela­ gert ist, daß alle Schlitten auf einem gemeinsamen, auf einer horizontalen Führung verfahrenbaren Wagen gehalten sind und daß die Führung unterhalb des in vertikaler oder annähernd vertika­ ler Lage mit nach unten gerichteter Ecke eingespannten Rahmens angeordnet ist.

Eine solche Ausbildung benötigt keinen hohen Einbauraum, so daß die Transportbahn verhältnismäßig niedrig angeordnet werden kann und dennoch sichergestellt ist, daß auch große Fensterrah­ men in vertikaler oder annähernd vertikaler Lage an den Ecken geputzt bzw. von Schweißraupen befreit werden können. Die An­ ordnung der Vorrichtung in einer Mulde ist nicht erforderlich.

Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-9 offenbart.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung in vereinfachter Weise dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

In dieser Zeichnung ist von einer Vorrichtung zum Putzen der Schweißraupe 1 an den Außenecken eines nur teilweise gezeich­ neten Fensterrahmens 2, beispielsweise aus Kunststoff, zunächst nur eine Transportbahn 3 angedeutet, auf der der Fensterrahmen 2 in einer vertikalen bzw. annähernd vertikalen Lage mit nicht näher dargestellten Mitteln über eine auf der Transportbahn 3 liegende Außenseite transportiert wird. Vorzugsweise nimmt der Fensterrahmen 2 eine um etwa 10 bis 20 Grad aus der Vertikalen abweichenden Lage ein, so daß der Rahmen 2 unter rückseitiger Abstützung mittels Führungsleisten 4 nicht kippen kann. Mittels angedeuteter Schwenkleisten 5 wird der Rahmen 2 in nicht näher dargestellter Weise in eine sogenannte Spitzlage geschwenkt, in der sich die zu bearbeitende Ecke des Rahmens 2 unten befindet.

Mit verhältnismäßig geringem Abstand unterhalb der Transport­ bahn 3 ist eine ortsfeste Führung 6 vorgesehen, die vorzugs­ weise aus zwei in horizontaler oder vertikaler Ebene parallel zueinander angeordneten Führungsstangen besteht. Diese Führung 6 kann jedoch auch als Rahmen 2 ausgebildet sein, der an zwei sich gegenüberliegenden Seiten Führungsleisten 4 besitzt. Auf dieser in horizontaler Richtung verlaufenden Führung 6 ist ein Wagen 7 verfahrbar angeordnet. Für die Fahrbewegung besitzt der Wagen 7 eine beispielsweise pneumatisch beaufschlagbare Kolben- Zylinder-Einheit 8. Es ist jedoch auch möglich, den Wagen 7 über eine Spindel durch einen elektrischen oder pneumatischen Stellmotor zu bewegen.

Der Wagen 7 besitzt in diesem Ausführungsbeispiel vier in ver­ tikaler bzw. annähernd vertikaler Richtung verlaufende, nicht dargestellte Führungen, die sich in einer Ebene parallel zur Ebene des Rahmens 2 bzw. der Führungsleisten 4 befinden. Jede dieser Führungen nimmt einen Schlitten 9 auf, so daß auf dem Wagen 7 insgesamt vier Schlitten 9 angeordnet sind. Diese Schlitten 9 sind in den nicht gezeichneten Führungen heb- und senkbar bzw. in einer Ebene parallel zur Ebene des Rahmens 2 bzw. der Führungsleisten 4 verfahrbar. Auf jedem Schlitten 9 ist ein vereinfacht dargestellter Profilfräser 10 drehbar ge­ lagert, wobei alle vier Profilfräser 10 so geformt und angeord­ net sind, daß die entsprechend profilierte Außenecke des Rah­ mens 2 bearbeitet bzw. geputzt werden kann.

Jeweils der dem Außenprofil des Rahmens 2 entsprechende Profil­ fräser 10 wird durch horizontales Verfahren des Wagens 7 in ei­ ne Lage unterhalb der Außenecke des Rahmens 2 gebracht. Gegen den in dieser Lage befindlichen Schlitten 9 - der Profilfräser 10 weist einen Abstand zur Außenecke des Rahmens 2 auf - wird ein Antriebsschlitten 11 geschoben. Für diese Verschiebebewe­ gung ist dem Antriebsschlitten 11 beispielsweise eine pneuma­ tisch beaufschlagbare Kolben-Zylinder-Einheit 8 zugeordnet. Der Antriebsschlitten 11 trägt einen nur vereinfacht dargestellten Motor 13, der in diesem Ausführungsbeispiel mit einem Reibrad 14 zur Übertragung der Drehbewegung ausgerüstet ist. Auch je­ dem Profilfräser 10 ist ein solches Reibrad zugeordnet.

Normalerweise nimmt der Antriebsschlitten 11 eine nicht ge­ zeichnete Lage ein, in der sich derselbe mit Abstand unterhalb eines in der Arbeitslinie befindlichen Profilfräsers 10 befin­ det. Für den Fräs- bzw. Putzvorgang wird nun die Kolben-Zylin­ der-Einheit 8 mit Druckmittel beaufschlagt und damit der An­ triebsschlitten 11 gegen den Schlitten 9 bewegt. Gleichzeitig kommt das Reibrad 14 an dem nicht dargestellten Reibrad des Profilfräsers 10 zum Anliegen, so daß bei angeschaltetem Motor 13 der Profilfräser 10 in Drehbewegung versetzt wird. Bei der weiteren Verschiebung des Antriebsschlittens 11 wird dann der Schlitten 9 und damit der Profilfräser 10 in Richtung auf die Außenecke des Rahmens 2 verschoben, wobei in der obersten Stel­ lung des Schlittens 9 die Außenecke bzw. die Schweißraupe 1 be­ arbeitet wird. Nach dieser Bearbeitung kehrt der Antriebs­ schlitten 11 und damit auch der Schlitten 9 mit dem Profilfrä­ ser 10 wieder in die Ausgangslage zurück, und nach dem Drehen des Rahmens 2 kann die nächste Außenecke des Rahmens 2 bear­ beitet werden. Um den Rahmen 2 in der Bearbeitungsstellung zu sichern, wird derselbe mittels nur angedeuteten Spannelementen 15 gehalten.

Sobald sich das Außenprofil des Rahmens 2 bzw. die Kontur der Außenecke ändert, wird ein anderer Profilfräser 10 durch ent­ sprechendes Verfahren des Wagens 7 zunächst in die Arbeitslinie gefahren und anschließend über den Antriebsschlitten 11 in die Bearbeitungsstellung bewegt. Das Erkennen des Außenprofils des Rahmens 2 kann in an sich bekannter Weise über Taster oder der­ gleichen erfolgen. Diese Taster übermitteln die erfaßten Rahmen­ werte an eine Steuerung, über die dann veranlaßt wird, daß der entsprechende Profilfräser 10 in die Arbeitslinie gefahren wird.

In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es mög­ lich, den Motor 13 in anderer Weise, beispielsweise über eine biegsame Welle, mit dem jeweiligen Profilfräser 10 zu koppeln.

Bedarfsweise kann jedem Profilfräser 10 ein eigener Motor zuge­ ordnet sein; dies erhöht jedoch den Herstellungsaufwand.

Claims (9)

1. Vorrichtung zum Putzen der Schweißraupen an den Außenecken eines aus Metall- oder Kunststoffprofilen zusammengeschweiß­ ten Rahmens, insbesondere eines Fensterrahmens, bestehend aus einer Transportbahn mit den Rahmen in seiner Putzstellung si­ chernden Spannelementen und mindestens zwei diagonal gegen eine Außenecke anstellbaren und antreibbaren Profilfräsern, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Profilfräser (10) auf einem getrennten, in Richtung auf die jeweilige Ecke des Rahmens (2) verschiebbaren Schlit­ ten (9) gelagert ist, daß alle Schlitten (9) auf einem gemein­ samen, auf einer horizontalen Führung (6) verfahrbaren Wagen (7) gehalten sind und daß die Führung (6) unterhalb des in vertikaler oder annähernd vertikaler Lage mit nach unten ge­ richteter Ecke eingespannten Rahmens (2) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Profilfräser (10) ein getrennter Drehantrieb zuge­ ordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß allen Profilfräsern (10) ein gemeinsamer Drehantrieb (13) zugeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (13) in der oberen bzw. Putzstellung der Profil- bzw. Formfräser angeordnet und in dieser Stellung mit jeweils einem Profilfräser (10) kuppelbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (13) in der unteren Stellung der Profil- bzw. Formfräser (10) angeordnet und in dieser Stellung mit jeweils einem Profil- bzw. Formfräser (10) koppelbar ist und daß der Drehantrieb (13) ebenfalls auf einem Schlitten (11) angeordnet und zusammen mit dem gekoppelten Profil- bzw. Formfräser (10) in die Putzstellung verschiebbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem in der Putzstellung befindlichen Schlitten (9) mit Form- bzw. Profilfräser (10) ein Verschiebeantrieb zugeord­ net ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem den Drehantrieb (13) tragenden Schlitten (11) ein Verschiebeantrieb (12) zugeordnet ist.

8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (13) über ein Reibradpaar (14) mit dem Form- bzw. Profilfräser (10) koppelbar ist.

9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (13) über eine biegsame Welle mit dem Form- bzw. Profilfräser (10) koppelbar ist.