DE4004184A1 - Verfahren zur messung des raeumlichen magnetfeldverlaufs in einem kernspin-tomographen - Google Patents
Verfahren zur messung des raeumlichen magnetfeldverlaufs in einem kernspin-tomographenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung des räumlichen
Magnetfeldverlaufs in einem Magneten eines Kernspin-Tomographen,
wobei durch Anregung der Kernspins einer Probe mit HF-Pulsen,
Aufschalten von Magnetfeldgradienten und Auslesen von Kernreso
nanzsignalen ein für den Magnetfeldverlauf charakteristisches
Interferogramm erzeugt wird.
Zur Abschätzung der Homogenität eines Magnetfelds in einem
Kernspin-Tomographen sind Verfahren bekannt, die auf Interfero
grammen beruhen. Dabei werden die in Kernspin-Tomographen ohne
hin vorhandenen Einrichtungen zur Erzeugung von HF- und Gra
dientenpulsen sowie die Empfänger dazu benutzt, auf einem Bild
schirm anstelle eines Abbilds der Spindichteverteilung ein
Interferogramm zu erzeugen, mit dessen Hilfe man sich ein Bild
über Inhomogenitäten im Grundmagnetfeld verschaffen kann. Sol
che Verfahren sind beispielsweise dargestellt in "Z. Naturfor
schung 43a", 271-296 (1988); "Magnetic Resonance Imaging",
Vol. 5, No. 6, 1987, pp. 559, 560 und "Magnetic Resonance
Imaging", Vol. 5, pp. 301-306, 1987.
In dem letztgenannten Artikel wird beispielsweise folgende
Pulsfolge angewandt: 90°HF-Puls, 90°HF-Puls, 90°HF-Puls,
Gradient G X , ein von Sequenz zu Sequenz in äquidistanten
Schritten veränderlicher Gradient G Y , 180°HF-Impuls und G X -
Gradient. Unter dem letzten G X -Gradienten wird das entstehende
Spinecho ausgelesen. Wenn man diese Pulssequenz auf ein Phantom
mit homogener Spindichteverteilung anwendet, so erhält man ein
Bild mit abwechselnd hellen und dunklen Strukturen. Aus dem
Abstand zwischen den Konturen dieser Strukturen kann man auf
eine Frequenzverschiebung und damit auf Magnetfeld-Inhomogeni
täten schließen. Aufgrund der so erhaltenen Bilder kann sich
zwar der Fachmann ein grobes Bild über die Homogenität des je
weiligen Magneten machen, für eine exaktere Diagnose des räum
lichen Verlaufs des Magnetfelds sind jedoch diese Verfahren
nicht ausreichend. Insbesondere läßt sich nicht eindeutig fest
stellen, ob sich das Magnetfeld in negativer oder positiver
Richtung ändert.
Von L.M. Frantz et al. in "Applied Optics", 18 (1979), Seite
3301 wurde auf dem Gebiet der Optik ein Verfahren zur Messung
der Intensitätsverteilung aufgrund einer optischen Interfero
metrie vorgeschlagen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs ge
nannten Art so zu verbessern, daß eine genauere Beurteilung des
räumlichen Magnetfeldverlaufs möglich wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Hierbei kann man für
jedes Raumelement die zugeordnete Magnetfeldstärke berechnen.
Damit kann man deren Verteilung wesentlich exakter als bei den
oben genannten Verfahren bestimmen, wobei ebenfalls keinerlei
zusätzliche Hardware erforderlich ist.
Vorteilhafterweise wählt man für die Phasenlage des HF-Pulses
für die verschiedenen Interferogramme 0°, 90° und 180°.
Wenn man jede errechnete Magnetfeldstärke in einen Grauwert um
setzt und in der zugeordneten räumlichen Position auf einem
Bildschirm darstellt, so erhält man ein leicht interpretierbares
Bild des Magnetfeldverlaufs.
Zur Erzeugung der Interferogramme hat sich die in Anspruch 4
angegebene Pulssequenz als besonders vorteilhaft erwiesen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 5 und 6 angegeben.
Zur Erläuterung der Erfindung werden zunächst anhand von Fig. 1
die Grundkomponenten eines Kernspin-Tomographen dargestellt.
Die Spulen 1-4 erzeugen ein magnetisches Grundfeld B 0, in wel
chem sich bei Anwendung zur medizinischen Diagnostik der zu
untersuchende Körper 5 eines Patienten befindet. Diesem sind
außerdem Gradientenspulen zugeordnet, die zur Erzeugung unab
hängiger, zueinander senkrechter Magnetfeldkomponenten der
Richtungen x, y und z gemäß dem Koordinatenkreuz 6 vorgesehen
sind. In der Fig. sind der Übersichtlichkeit halber nur die
Gradientenspulen 7 und 8 gezeichnet, die zusammen mit einem
Paar gegenüberliegender, gleichartiger Gradientenspulen zur
Erzeugung eines X-Gradienten dienen. Die gleichartigen, nicht
eingezeichneten Y-Gradientenspulen liegen parallel zum Körper 5
und oberhalb sowie unterhalb von ihm, die für das Z-Gradienten
feld quer zu seiner Längsachse am Kopf- und am Fußende.
Die Anordnung enthält außerdem noch eine zur Erzeugung und Auf
nahme der Kernresonanzsignale dienende Hochfrequenzspule 9. Die
von einer strichpunktierten Linie 10 umgrenzten Spulen 1, 2, 3,
4, 7, 8 und 9 stellen das eigentliche Untersuchungsinstrument
dar.
Es wird von einer elektrischen Anordnung aus betrieben, die ein
Netzgerät 11 zum Betrieb der Spulen 1-4 sowie eine Gradienten
stromversorgung 12, an welcher die Gradientenspulen 7 und 8 so
wie die weiteren Gradientenspulen liegen, umfaßt. Die Hochfre
quenzspule 9 ist über einen Signalverstärker 14 bzw. einen
Hochfrequenzsender 15 an einen Prozeßrechner 17 gekoppelt, an
dem zur Ausgabe der Abbildung ein Bildschirmgerät 18 ange
schlossen ist. Die Komponenten 14 und 15 bilden eine Hochfre
quenzeinrichtung 16 zur Signalerzeugung und -aufnahme. Ein Um
schalter 19 ermöglicht das Umschalten von Sende- auf Empfangs
betrieb.
Für die Ansteuerung der Hochfrequenzeinrichtung 16 und der
Gradientenspulen sind eine Reihe von Pulssequenzen bekannt. Da
bei haben sich Verfahren durchgesetzt, bei denen die Bilder
zeugung auf einer zwei- bzw. dreidimensionalen Fourier-Trans
formation beruht.
Das Prinzip der Bildgewinnung mit zweidimensionaler Fourier-
Transformation wird anhand einer einfachen Pulssequenz nach
Fig. 2 im folgenden kurz erläutert.
Eine detaillierte Darstellung dieser Pulssequenz ist in der
EP-B1-00 46 782 enthalten.
Bei der Pulssequenz nach Fig. 2 wird das Untersuchungsobjekt
durch einen 90°-Hochfrequenzpuls angeregt, der durch gleich
zeitiges Einschalten eines Gradienten G Z ⁺ in z-Richtung schicht
selektiv gemacht wird. Durch einen nachfolgenden, entgegenge
setzt gerichteten Z-Gradienten G Z ⁻ wird die durch den ersten
Z-Gradienten G 7⁺ erzeugte Dephasierung wieder rückgängig ge
macht. Gleichzeitig wird ein negativer Gradient G X ⁻ einge
schaltet, der die Kernspins in x-Richtung dephasiert sowie ein
Phasencodiergradient G Y , der den Kernspins eine von ihrer
y-Lage abhängige Phase einprägt. Anschließend wird ein
positiver Gradient G X ⁺ eingeschaltet, mit dem die Kernspins
wieder in x-Richtung rephasiert werden und unter dessen Wirkung
das Signal S ausgelesen wird. Das Signal S wird als komplexe
Größe durch phasenempfindliche Demodulation gemessen. Das so
gewonnene analoge Signal wird in einem Zeitraster abgetastet,
die Abtastwerte werden digitalisiert und in eine Zeile einer
Meßmatrix eingetragen.
Die dargestellte Pulsfolge wird n-mal durchgeführt, wobei von
Pulsfolge zu Pulsfolge die Amplitude des Y-Gradientenpulses in
äquidistanten Schritten variiert. Die nach Demodulation und Ab
tastung gewonnenen digitalen Signale werden jeweils wieder in
eine Zeile der Meßmatrix eingeschrieben, so daß man schließlich
eine Meßmatrix mit n-Zeilen enthält. Die Meßmatrix kann man als
Meßdatenraum, im zweidimensionalen Fall als Meßdatenebene be
trachten, in der auf einem äquidistanten Punktnetz die Signal
werte gemessen werden. Dieser Meßdatenraum wird in der Kernspin-
Tomographie im allgemeinen als K-Raum bezeichnet.
Die für die Bilderzeugung notwendige Information über die räum
liche Herkunft der Signalbeiträge ist in den Phasenfaktoren co
diert, wobei zwischen dem Ortsraum (also dem Bild) und dem K-
Raum mathematisch der Zusammenhang über eine zweidimensionale
Fourier-Transformation besteht. Es gilt:
Dabei gelten folgende Definitionen:
ρ (x, y) = Spindichteverteilung unter Berücksichtigung
von Relaxationszeiten
Für den in Fig. 2 dargestellten Fall rechteckförmiger Gradienten
gilt vereinfacht:
k x(t) = γ G X t (4)
k y(t) = G yi T (5)
wobei T die Gesamtlänge des Phasencodiergradienten G y
und i der Phasencodierschritt ist.
In Fig. 3 ist ein Beispiel für eine Pulssequenz dargestellt, mit
der ein Interferogramm gebildet werden kann. In Übereinstimmung
mit der Bildgebungssequenz nach Fig. 2 werden dabei zunächst
Kernspins des Untersuchungsobjektes mit einem 90°-HF-Puls RF
angeregt. Da während dieser Anregung ein Gradient G Z eingeschal
tet ist, wird diese auf eine Schicht des Untersuchungsobjektes
beschränkt.
Zusätzlich zur Bildgebungssequenz nach Fig. 2 wird jetzt nach
der Zeit τ+Δ t (bezogen auf die Mitte der jeweiligen Pulse)
ein 130°-HF-Puls eingestrahlt, der aufgrund der gleichzei
tigen Aufschaltung eines Gradienten G Z ebenfalls schichtselek
tiv ist. Nach einer Zeit 2τ (ebenfalls wieder bezogen auf die
Mitte der Hochfrequenzpulse) wird nochmals ein 130°-HF-Puls
eingestrahlt, und zwar ebenfalls wieder schichtselektiv durch
Einwirkung eines Gradienten G Z .
Der weitere Ablauf entspricht wieder der Bildgebungssequenz
nach Fig. 2, d. h. es werden wieder gleichzeitig ein negativer
Gradient G X ⁻ und ein Phasencodiergradient G Y , der von Puls
folge zu Pulsfolge in äquidistanten Schritten variiert wird,
eingeschaltet. Darauf wird das Signal S unter einem positiven
Gradienten G X ⁺ ausgelesen und - wie durch die Pfeile auf der
Achse A angedeutet - abgetastet. Dabei tritt das Signalmaximum
nach einer Zeit τ, bezogen auf die Mitte des zweiten 130°-
HF-Pulses auf. Die Pulssequenz wird durch einen Spoiler-Puls
-G Z abgeschlossen, der die nach jeder Sequenz verbleibende
Quermagnetisierung zerstört. Wie bei der Bildgebung wird die
dargestellte Pulssequenz auch n-mal durchgeführt und nach dem
selben Verfahren ein Bild erzeugt. Dieses Bild zeigt aber für
den Magnetfeldverlauf charakteristische Interferenzerschei
nungen, die auch bei einem Untersuchungsobjekt mit völlig
homogener Spindichteverteilung auftreten.
Anhand von Fig. 4 wird nachfolgend erläutert, wie es zu diesen
Interferenzerscheinungen kommt. Dabei sind die HF-Impulse 90°,
130°, 130° und das Signal S, jeweils im Abstand von Δ t+τ,
2τ, τ auf einer Zeitachse aufgetragen. Die mit dem 90°-HF-
Puls angeregten Kernspins rotieren mit einer Frequenz
ω=q B 0, wenn sie dem Grundfeld B 0 ausgesetzt sind. Im fol
genden werden die Kernspins nun in einem mit dieser Frequenz
rotierenden Koordinatensystem betrachtet.
Diese Betrachtung bezieht sich auf ein spezifisches Voxel mit
der Abweichung B vom Grundfeld B 0. Diese Abweichung B
führt zu einer Phasendrehung (t) bezüglich des rotierenden
Koordinatensystem. Diese Phasendrehung (t) ist der Zeit
dauer nach dem 90°-HF-Puls und der Magnetfeldabweichung B
proportional:
Φ (t)=q×Δ×B×Δ t (1)
Den 130°-HF-Puls kann man sich zerlegt denken in eine 90°-Puls-
Komponente und eine 180°-Puls-Komponente. Die Wirkungen dieser
beiden Komponenten werden im folgenden getrennt betrachtet.
Die 180°-Puls-Komponente führt zu einer Inversion der Spins,
d. h. der Phasenwinkel Φ (t) wird invertiert. Der 90°-Puls
führt zu keiner definierten Phasenlage, seine Wirkung ist daher
in Fig. 4 strichpunktiert eingezeichnet.
Die durch die 180°-Puls-Komponente verursachte negative Phasen
drehung steigt nach der oben angegebenen Gleichung bis zum
nächsten 130°-HF-Puls wieder an. Auch die Wirkung dieses 130°-
HF-Pulses wird wieder getrennt nach einer 90°-Puls-Komponente
und einer 180°-Puls-Komponente betrachtet.
Die 180°-Puls-Komponente führt wiederum zu einer Inversion der
Phasenabweichung. Die 90°-Puls-Komponente bewirkt im Zusammen
hang mit der 90°-Puls-Komponente des ersten 130°-Pulses eben
falls eine Phasenumkehr, allerdings bezogen auf die Phasenab
weichung Φ (t) beim ersten 130°-Puls. Damit führt die 90°-
Puls-Komponente zu einer anderen Phasenabweichung Φ (t) als
die 180°-Puls-Komponente. Nach dem 130°-HF-Puls steigt die
Phasenabweichung Δ (t) entsprechend Gleichung (1) wieder an.
Das zum Zeitpunkt t 1, also nach der Zeitspanne τ nach dem
zweiten 130°-HF-Puls, erhaltene Signal S kann man sich also
zusammengesetzt denken aus einer Signalkomponente S SE , wie sie
durch eine HF-Pulsfolge 90°, 180°, 180° hervorgerufen worden
wäre und eine Signal-Komponente S ST , wie sie durch eine
HF-Puls-Folge 90°, 90°, 90° hervorgerufen worden wäre. Die
erste Signal-Komponente S SE kann man auch als Spinecho, die
Signalkomponente S ST als stimuliertes Echo betrachten.
Die Phasenabweichungen zwischen den beiden Signal-Komponenten
S SE und S ST führen zu Interferenzerscheinungen. Da diese
Phasenabweichung von der Magnetfeldabweichung Δ B abhängig
ist, kann man aus den Abständen der Konturen der im Bild sicht
baren Interferenzstrukturen auf die Magnetfeldabweichung Δ B
schließen, ohne daß jedoch eine genauere Beurteilung möglich
wäre. Insbesondere läßt sich nicht feststellen, ob die Magnet
feldabweichung Δ B positiv oder negativ ist.
Die Flip-Winkel der eingesetzten zweiten und dritten HF-Pulse
dürfen lediglich kein Vielfaches von 90° sein, damit die
dargestellte Zerlegung in eine 180°-Komponente und eine 90°-
Komponente möglich wird. Ansonsten sind die Flip-Winkel be
liebig. Wichtig ist jedoch der relative Abstand der HF-Pulse
und des Signals zueinander. Wie bereits erwähnt, haben der
90°-HF-Puls und der erste 130°-HF-Puls den Abstand Δ t+τ,
der erste 130°-HF-Puls und der zweite 130°-HF-Puls den Abstand
2τ und der zweite 130°-HF-Puls und das Signal S den Abstand
τ, jeweils bezogen auf die Mitte der Signale. Bei der darge
stellten Pulssequenz ist besonders vorteilhaft, daß der Zu
sammenhang zwischen Magnetfeldabweichung Δ B und dem Streifen
abstand im Interferogramm durch die Zeit Δ t eingestellt
werden kann.
Zur Erzeugung eines Interferogramms muß nicht notwendigerweise
die in Fig. 3 dargestellte Bildgebungssequenz (negativer Gra
dient G X ⁻ zusammen mit einem Phasencodiergradienten G Y und
Auslesen unter einem positiven Gradienten G X ⁺) eingesetzt werden,
es kann vielmehr jede beliebige Sequenz, die eine Ortsauflö
sung liefert, verwendet werden.
Die einzelnen Signal-Komponenten erhält man nach folgenden
Gleichungen:
S SE (x, y) = ρ (x, y) K SE (T₁, T₂) exp (i ϕ (x, y) (2)
S ST (x, y) = ρ (x, y) K ST (T₁, T₂) exp (-i ϕ (x, y) (3)
Dabei ist
S SE (x, y) das Spinechosignal,
S ST (x, y) das stimulierte Echosignal,
(x, y) die Spindichte am Ort x, y,
K SE (T₁, T₂) eine durch die Relaxationszeit T₁ und T₂ bestimmte Konstante für das Spinecho,
K ST(T₁, T₂) eine durch die Relaxationszeiten T₁ und T₂ bestimmte Konstante für das stimulierte Echo,
Φ (x, y) die Phasenabweichung eines Kernspins bezüglich eines im Grundfeld B₀ rotierenden Kernspins.
S SE (x, y) das Spinechosignal,
S ST (x, y) das stimulierte Echosignal,
(x, y) die Spindichte am Ort x, y,
K SE (T₁, T₂) eine durch die Relaxationszeit T₁ und T₂ bestimmte Konstante für das Spinecho,
K ST(T₁, T₂) eine durch die Relaxationszeiten T₁ und T₂ bestimmte Konstante für das stimulierte Echo,
Φ (x, y) die Phasenabweichung eines Kernspins bezüglich eines im Grundfeld B₀ rotierenden Kernspins.
Als Gesamtsignal S (x, y) erhält man also:
S(x, y) = S SE(x, y) + S ST(x, y)
Dieses Signal führt zu den bereits erläuterten Interferenzer
scheinungen. Wie bereits ausgeführt, lassen die Interferenz
erscheinungen nur grobe Schlüsse auf die Magnetfeld-Inhomogeni
täten zu. Im folgenden wird nun anhand eines Ausführungsbei
spiels dargestellt, wie man mit der Erfindung genauere Infor
mationen über den Verlauf des Magnetfeldes im Untersuchungsraum
erhält.
Dazu wird die in Fig. 3 dargestellte Pulssequenz nicht nur ein
mal, sondern dreimal durchgeführt, zur Gewinnung eines voll
ständigen Bildes benötigt man dann also insgesamt 3 n der
dargestellten Sequenzen. Dabei wird die Phasenlage ϕ des
zweiten 130°-HF-Pulses in drei Schritten geändert und beträgt
z. B. im ersten Schritt 0°, im zweiten Schritt π/2 und im
dritten Schritt π. Um ein vollständiges Bild zu erzeugen, wird
also die dargestellte Pulssequenz zunächst n-mal mit der Pha
senlage 0, dann n-mal mit der Phasenlage π/2 und schließlich
n-mal mit der Phasenlage π des zweiten 130°-HF-Pulses durch
geführt.
In Abhängigkeit von der Phasenlage des zweiten 130°-HF-Pulses
erhält man folgende Signale.
Dabei ist Φ (x, y) wie folgt definiert:
Φ (x, y) = γ Δ B₀ (x, y) Δ t (8)
Die Abweichung vom Grundfeld B₀ kann man nun aufgrund folgender
Gleichung berechnen:
Dabei ist C definiert als:
Aufgrund des beschriebenen Verfahrens kann somit für jeden Ort
x, y im Untersuchungsraum die Magnetfeldabweichung B be
rechnet werden. Dabei kann man die erhaltenen Werte als Zahlen
werte unmittelbar verwenden, man kann sie aber auch in Grau
werte umsetzen und an der jeweiligen Koordinate x, y auf einem
Bildschirm abbilden. Damit erhält man ein Bild, dessen Hellig
keitsverteilung der Magnetfeldverteilung im Untersuchungsraum
entspricht.
Das beschriebene Verfahren ermöglicht somit eine wesentlich
exaktere Beurteilung des Magnetfeldverlaufs bzw. der Magnetfeld-
Inhomogenitäten als die bekannten Interferometrie-Verfahren.
Der große Vorteil der Interferometrie-Verfahren, daß nämlich
keinerlei zusätzliche Hardware oder eine Bewegung von Sonden
im Untersuchungsraum notwendig ist, bleibt jedoch erhalten.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß das beschriebene Verfahren
nicht nur auf ein Interferogramm anwendbar ist, wie man es auf
grund der Pulssequenz nach Fig. 3 erhält. Vielmehr kann jede ein
Interferogramm erzeugende Pulssequenz für das beschriebene
Verfahren angewandt werden. Man muß lediglich die Phase von
HF-Pulsen in drei Schritten variieren und dann die oben dar
gestellte Gleichung 10 anwenden, um zu dem gewünschten Ergebnis
zu kommen. Geeignete Verfahren zur Erzeugung von Interfero
grammen sind beispielsweise in den bereits genannten Literatur
stellen "Magnetic Resonance Imaging", Vol. 5, pp. 301-306,
1987; "Z. Naturforschung", 43a, Seiten 291-296 (1988) und
"Magnetic Resonance Imaging", Vol. 5, No. 6, 1987, p. 559
beschrieben.
Claims (6)
1. Verfahren zur Messung des räumlichen Magnetfeldverlaufs in
einem Magneten eines Kernspin-Tomographen, wobei durch Anregung
der Kernspins einer Probe mit HF-Pulsen (RF), Aufschalten von
Magnetfeldgradienten (G X , G Y , G Z ) und Auslesen von Kernresonanz
signalen ein für den Magnetfeldverlauf charakteristisches
Interferogramm erzeugt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß durch verschiedene Phasenlagen min
destens eines HF-Pulses bei jeder Anregung mindestens drei
verschiedene Interferogramme erzeugt werden und daß aus diesen
Interferogrammen für Raumelemente des Untersuchungsbereiches
die zugeordnete Magnetfeldstärke errechnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Phasenlagen (ϕ) des HF-Pulses für
die verschiedenen Interferogramme (S°, Sπ/2 , Sπ) 0°, 90° und
180° betragen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede errechnete Magnetfeld
stärke in einen Grauwert umgesetzt und in der zugeordneten
räumlichen Position (x, y) auf einem Bildschirm (18) darge
stellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Interferogramm durch
N-fache Anwendung folgender Pulssequenz erzeugt wird:
- a) ein HF-Puls mit dem Flip-Winkel α wird eingestrahlt,
- b) nach einer Zeit (τ+Δ t) wird ein HF-Puls mit dem Flip- Winkel β ≠ n 90° und mit einer für die verschiedenen Interferogramme veränderlichen Phasenlage (f) eingestrahlt,
- c) nach einer Zeit (2τ), bezogen auf Schritt b), wird ein HF- Puls mit dem Flip-Winkel γ ≠ n 90° eingestrahlt,
- d) nach dem Schritt c) wird das entstehende Kernresonanzsignal durch Aufschalten von senkrecht aufeinanderstehenden Gra dientenpulsen (G X , G Y ) in mindestens zwei Richtungen (x, y) räumlich codiert,
- e) nach einer Zeit (τ), bezogen auf Schritt c), wird das Kern resonanzsignal (S) ausgelesen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Flip-Winkel α=90°, β=130°
und γ=130° ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Schritt d) das Kernresonanz
signal durch einen negativen Gradienten (G X ⁻) dephasiert wird,
wobei gleichzeitig ein von Pulssequenz zu Pulssequenz in
äquidistanten Schritten veränderlicher Gradient (G Y ) einge
schaltet wird, und
daß dann das Kernresonanzsignal unter einem positiven Gradien
ten (G X ⁺) ausgelesen wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP89103294 | 1989-02-24 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4004184A1 true DE4004184A1 (de) | 1990-08-30 |
DE4004184C2 DE4004184C2 (de) | 1994-08-11 |
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ID=8201012
Family Applications (1)
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DE19904004184 Expired - Fee Related DE4004184C2 (de) | 1989-02-24 | 1990-02-12 | Verfahren zur Messung des räumlichen Magnetfeldverlaufs in einem Kernspin-Tomographen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4004184C2 (de) |
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- 1990-02-12 DE DE19904004184 patent/DE4004184C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE4004184C2 (de) | 1994-08-11 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: G01N 24/08 |
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8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |