DE4000544A1 - Styrolpolymere mit verbessertem brandverhalten - Google Patents
Styrolpolymere mit verbessertem brandverhaltenInfo
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Description
Die Verwendung von Tetrafluorethylen-Polymeren (PTFE) als Antitropfmittel
in flammfest ausgerüsteten polymeren Materialien ist bekannt und z. B. in
US 36 73 278, US 36 71 487,
DE 25 35 262, DE 27 03 710,
DE 27 07 928, DE 27 40 850,
DE 29 18 883, DE 33 22 260,
beschrieben. Die Verwendung als Antitropfmittel in Styrol-Copolymeren
(meistens vom ABS-Typ) ist z. B. beschrieben in
DE 24 33 966, DE 25 54 324,
US 41 07 232, DE 34 03 975,
US 43 55 126.
Die bekannten Zusammensetzungen enthalten ausreichend Flammschutzmittel, um
sie flammfest zu machen. Ohne den Zusatz fluorhaltiger Polymerer neigen
daraus hergestellte Formkörper jedoch zum brennenden Abtropfen. Der Zusatz
von PTFE verhindert das Abtropfen, führt aber unter Umständen zu einer
Verlängerung der Brandzeit (DE 25 54 324, US 41 07 232, US 43 55 126).
Im allgemeinen wird PTFE den flammfest auszurüstenden Materialien als
Pulver zugesetzt, was aus verschiedenen Gründen die Verwendung relativ
großer Teilchen (<100 µm) voraussetzt (US 36 71 487, DE 25 35 262). Der
Nachteil der Verwendung großer Teilchen besteht darin, daß sie den Ober
flächenglanz der daraus hergestellten Formteile verringern, weil PTFE in
anderen Polymeren unlöslich ist. Weiter wirken sich große Teilchen negativ
auf die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Zähigkeit der Form
teile aus.
Aus EP 178 280 ist bekannt, in flammfesten thermoplastischen Zusammen
setzungen ein Flammschutzmittel in einer besonders geringen Menge zu ver
wenden, so daß die Materialien ohne weitere Zusätze nicht flammfest sind.
Der Zusatz geringer Mengen (0,05-0,2%) an PTFE-Harz ergibt dann flamm
feste Materialien. Voraussetzung für diese Wirkung ist eine Größe der
Teflonteilchen von 70 bis 700 µm, bevorzugt von 350 bis 650 µm. Als untere
Grenze der Wirksamkeit werden ausdrücklich 20 µm angegeben. Es wird ge
zeigt, daß die Verwendung von PTFE-Teilchen mit 1 µm Durchmesser nicht den
gewünschten Effekt ergibt, auch nicht bei einer 60fachen Steigerung der
Menge (verglichen mit Zusammensetzungen, die 500 µm große Teilchen ent
hielten). Es versteht sich, daß die Nachteile der Verwendung großer Teil
chen selbstverständlich auch hier gelten.
Aufgabe der Erfindung war die Herstellung flammfester ABS- und ASA-Form
massen mit minimalem Gehalt an Flammschutzmitteln und guter Zähigkeit.
Erfindungsgemäß weisen Mischungen ein besonders günstiges Brandverha1ten
auf, die enthalten:
35-90 Gew.-% eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats A;
5-60 Gew.-% eines Pfropfpolymerisats B, hergestellt durch Pfropfung einer Mischung von Styrol und Acrylnitril auf einen Dien- oder Acrylatkautschuk;
1-30 Gew.-% eines organischen, halogenhaltigen Flammschutzmittels C;
0,5-8 Gew.-% einer anorganischen Verbindung D der 5. Hauptgruppe;
0,05-0,5 Gew.-% eines teilchenförmigen Tetrafluorethylen-Polymerisats E sowie
bis 10 Gew.-% einer Phosphorverbindung F, wobei erfindungsgemäß zur Her stellung der Mischungen eine wäßrige Dispersion des Tetrafluorethy len-Polymerisats, dessen Teilchen einen mittleren Durchmesser von 0,05 bis 20 µm, bevorzugt von 0,05 bis 1 µm aufweisen, mit mindestens einer weiteren, als Feststoff oder Schmelze vorliegenden Komponente A bis D und schließlich gegebenenfalls den übrigen Bestandteilen vermischt wird.
35-90 Gew.-% eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats A;
5-60 Gew.-% eines Pfropfpolymerisats B, hergestellt durch Pfropfung einer Mischung von Styrol und Acrylnitril auf einen Dien- oder Acrylatkautschuk;
1-30 Gew.-% eines organischen, halogenhaltigen Flammschutzmittels C;
0,5-8 Gew.-% einer anorganischen Verbindung D der 5. Hauptgruppe;
0,05-0,5 Gew.-% eines teilchenförmigen Tetrafluorethylen-Polymerisats E sowie
bis 10 Gew.-% einer Phosphorverbindung F, wobei erfindungsgemäß zur Her stellung der Mischungen eine wäßrige Dispersion des Tetrafluorethy len-Polymerisats, dessen Teilchen einen mittleren Durchmesser von 0,05 bis 20 µm, bevorzugt von 0,05 bis 1 µm aufweisen, mit mindestens einer weiteren, als Feststoff oder Schmelze vorliegenden Komponente A bis D und schließlich gegebenenfalls den übrigen Bestandteilen vermischt wird.
Zu den Bestandteilen der Mischung ist im einzelnen folgendes zu sagen:
Das Styro1-Acrylnitril-Polymerisat A enthält 15 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 35 Gew.-% Acrylnitril. Es kann auf Copolymerisation in Masse, Lösung, Suspension oder wäßriger Emulsion durchgeführt werden. Das Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat A hat vorzugsweise eine Viskositätszahl von 40 bis 100, insbesondere von 50 bis 80. Die Bestimmung der Viskosi tätszahl erfolgt analog DIN 53 726; dabei werden 0,5 g Material in 100 ml Dimethylformamid gelöst.
Das Styro1-Acrylnitril-Polymerisat A enthält 15 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 35 Gew.-% Acrylnitril. Es kann auf Copolymerisation in Masse, Lösung, Suspension oder wäßriger Emulsion durchgeführt werden. Das Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat A hat vorzugsweise eine Viskositätszahl von 40 bis 100, insbesondere von 50 bis 80. Die Bestimmung der Viskosi tätszahl erfolgt analog DIN 53 726; dabei werden 0,5 g Material in 100 ml Dimethylformamid gelöst.
Pfropfpolymerisate B im Sinne der Erfindung sind insbesondere Emulsions
pfropfpolymerisate von Gemischen aus 10 bis 40 Gew.-% Acrylnitril und 90
bis 60 Gew.-% Styrol auf teilchenförmige, wenigstens partiell vernetzte
Dienkautschuke oder Alkylacrylatkautschuke einer mittleren Teilchen
größe (Gewichtsmittel) von 50 bis 1000 nm. Bevorzugte Dienkautschuke sind
Polybutadien, Polyisopren und Butadiencopolymere mit bis zu 50 Gew.-%
copolymerisierten Monomeren wie Acrylnitril, Styrol, Methylmethacrylat
oder Butylacrylat. Die Pfropfpolymerisate B enthalten bevorzugt 40 bis
80 Gew.-%, insbesondere 50 bis 70 Gew.-% Dienkautschuk. Die Herstellung
solcher Pfropfpolymerisate ist bekannt und kann z. B. durch radikalische
Polymerisation eines Monomerengemisches aus Styrol und Acrylnitril in
Gegenwart eines in wäßriger Emulsion vorliegenden teilchenförmigen Dien
kautschuks erfolgen. Geeignete Pfropfpolymerisate B sind auch Pfropfpoly
merisate von Styrol und Acrylnitril auf Acrylatkautschuk, die durch
Polymerisation von Acrylsäurealkylestern mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest, insbesondere Butylacrylat und Ethylhexylacrylat, erhalten
wurden. Die als Pfropfgrundlage geeigneten Acrylatkautschuke können
Comonomere wie Styrol, Butadien oder Methylmethacrylat in Mengen bis zu
40 Gew.-% einpolymerisiert enthalten. Die als Pfropfgrundlage geeigneten
Acrylatkautschuke sind partiell vernetzt und werden durch radikalische
Emulsionspolymerisation entsprechender Monomerengemische in Gegenwart
eines copolymerisierbaren, mehrfunktionellen, die Vernetzung bewirkenden
Monomeren durchgeführt. Geeignete Vernetzungsmonomere sind beispielsweise
Divinylbenzol, Diallylmaleat, Diallylfumarat oder Diallylphthalat. Als
besonders günstiges Vernetzungsmonomeres hat sich der Acrylsäureester des
Tricyclodecenylalkohols erwiesen (vgl. DE-PS 12 60 135). Die Pfropfpoly
merisate B enthalten bevorzugt 40 bis 80 Gew.-%, insbesondere 50 bis
70 Gew.-%, Acrylatkautschuk.
Organische halogenhaltige Flammschutzmittel C im Sinne der Erfindung sind
z. B. Octabromdiphenylether, Decabromdiphenylether, Bis(tribromphen
oxy)ethan, Tetrabrombisphenol A oder Polykondensate und Polycarbonate auf
Basis von Tetrabrombisphenol A.
Bei den anorganischen (Metall-)verbindungen der 5. Hauptgruppe handelt es
sich z. B. um Antimon- oder Wismutoxid oder die Carbonate dieser Elemente.
Erfindungsgemäß geeignete Tetrafluorethylen-Polymerisate E sind Polymere
mit Fluorgehalten zwischen 65 und 76 Gew.-%, bevorzugt zwischen 70 und
76 Gew.-%. Neben Homopolymerisaten des Tetrafluorethylens kommen hierfür
auch Copolymere des Tetrafluorethylens mit anderen fluorhaltigen Monomeren
wie z. B. Hexafluorpropen oder Copolymere des Tetrafluorethylens mit
geringen Mengen fluorfreier copolymerisierbarer ethylenisch ungesättigter
Monomerer in Betracht. Die Herstellung von Tetrafluorethylen-Polymerisaten
ist bekannt und z. B. in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie,
Band 14/1, Seiten 842-849, Stuttgart 1961, beschrieben.
Als Phoshorverbindungen F sind Verbindungen der allgemeinen Formel
geeignet, worin R1, R2 und R3 unabhängig voneinander ein gegebenenfalls
nalogeniertes Alkyl oder Aryl sind und m, n und p unabhängig voneinander
5 Null oder 1 sind. Beispiele für R1, R2 und R3 sind Methyl, Ethyl, Butyl,
Chlorethyl, Phenyl oder Kresyl. Besonders geeignete Phosphorverbindungen
sind Triarylphosphate und Triarylphosphinoxide wie z. B. Triphenylphosphat,
Trikresylphosphat und Triphenylphsphinoxid. Die Phosphorverbindung F wird
in einer Menge bis zu 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.-%
bezogen auf das Gesamtgewicht der erfindungsgemäßen Mischung eingesetzt.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mischung kann so erfolgen, daß die
Komponenten A bis D und gegebenenfalls F, gegebenenfalls unter Verwendung
weiterer Zusatz- und Hilfsstoffe, zunächst bei Raumtemperatur mit einer
wäßrigen Dispersion der Komponente E vorgemischt werden. Soweit die Kompo
nenten A und B als wäßrige Emulsion vorliegen, werden sie vor der Ab
mischung aus dem Latex durch Koagulation isoliert. Die endgültige Ab
mischung erfolgt dann vorzugsweise durch gemeinsames Extrudieren. Es ist
auch möglich, nur einen Teil der Komponenten A bis D und gegebenenfalls F
mit einer wäßrigen Dispersion der Komponente E vorzumischen und die übri
gen Komponenten, beispielsweise das organische halogenhaltige Flammschutz
mittel C, über eine getrennte Dosiervorrichtung der Schmelze der übrigen
Komponenten im Extruder zuzuführen.
Günstig ist es, zunächst eine Abmischung aus Komponente A und einem
Tetrafluorethylen-Polymerisat E herzustellen und die erhaltene Mischung
dann in einem weiteren Verfahrensschritt mit den übrigen Komponenten
abzumischen. Besonders bevorzugt werden nur die Komponenten A bis D und
ggf. F vorgemischt und anschließend extrudiert, wobei die Komponente E
über eine geeignete Pumpvorrichtung in die Schmelze eingepumpt wird. Eine
weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß die Komponente A oder ein Teil dieser Komponente in einem Extruder
aufgeschmolzen wird und in diese Schmelze das Tetrafluorethylen-Poly
merisat eingepumpt wird.
Die beschriebenen Verfahren der Einarbeitung des Tetrafluorethylen-Poly
merisats vermeiden die Verwendung pulverförmiger Fluorpolymerer und die
mit ihrer Handhabung verbundenen Gefahren. Gegenüber dem in DE 34 03 975
beschriebenen Verfahren, eine Dispersion eines Tetrafluorethylen-Poly
merisats mit der Dispersion eines Styrol-Acrylnitril-Polymerisats und/oder
eines Pfropfpolymerisats abzumischen und das Latexgemisch dann gemeinsam
zu fällen, weist das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil der größeren
Einfachheit auf. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können als Kompo
nente A und B die Produkte eingesetzt werden, die auch für die Herstellung
von nicht flammgeschütztem ABS verwendet werden. Dagegen erfordert das in
DE 34 03 975 beschriebene Verfahren, daß zumindest eine der Komponenten A
oder B vor der Koagulation mit einer Dispersion der Komponenten E abge
mischt wird. Das so erhaltene Produkt A + E oder B + E bzw. A + B + E ist
dann nur noch für die Herstellung von flammgeschützten Produkten brauch
bar. Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren auch dann verwendet
werden, wenn keine der Komponenten A und B durch Emulsionspolymerisation
hergestellt wurde.
Wegen der Verwendung kleiner Teilchen tritt keine Beeinträchtigung des
Oberflächenglanzes und keine Verschlechterung der Zähigkeit ein.
Da kleine Teilchen gleichmäßiger verteilt sind, wird weniger PTFE als bei
der herkömmlichen Einarbeitung benötigt.
Die durch PTFE ermöglichte Reduzierung des Gehalts an Flammschutzmittel
vermeidet das Ausblühen des Flammschutzmittels unter Bildung von Form
belag, das bei hohen Flammschutzmittelkonzentrationen häufig beobachtet
wird. Auch die durch hohe Flammschutzmittelkonzentrationen bedingte Ver
schlechterung der mechanischen Eigenschaften wird vermieden.
Bei den erfindungsgemäßen mittleren Teilchengrößen handelt es sich in
allen Fällen um das Gewichtsmittel wie es nach der Methode von W. Scholtan
und H. Lange, Kolloid-Z. und Z. Polymere 250 (1972), Seite 782-796,
mittels einer analytischen Oltrazentrifuge bestimmt wurde.
Die Flammschutzprüfung erfolgt im vertikalen Brandtest nach den Vor
schriften der Underwriter Laboratories zwecks Einordnung in eine der
Brandklassen UL 94 VO, V1 oder V2.
Die Einstufung eines flammgeschützten Thermoplasten in die Brandklasse
UL 94 VO erfolgt, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: Bei einem satz von
5 Proben der Abmessungen 127×12,7×3,16 mm dürfen alle Proben nach
zweimaliger Beflammung von 10 sek Zeitdauer mit einer offenen Flamme
(Höhe 19 mm) nicht länger als 10 sek nachbrennen. Die Summe der Nachbrenn
zeiten bei 10 Beflammungen von 5 Proben darf nicht größer sein als 50 sek.
Es darf kein brennendes Abtropfen, vollständiges Abbrennen oder ein
Nachglühen von länger als 30 sek erfolgen. Die Einstufung in die Brand
klasse UL 94 V1 erfordert, daß die Nachbrennzeiten nicht länger als 30 sek
sind und daß die Summe der Nachbrennzeiten von 10 Beflammungen von 5 Pro
ben nicht größer als 250 sek ist. Das Nachglühen darf nie länger als
60 sek dauern. Die übrigen Kriterien sind identisch mit den oben erwähn
ten. Eine Einstufung in die Brandklasse UL 84 V2 erfolgt dann, wenn es bei
Erfüllung der übrigen Kriterien zur Einstufung UL 94 V1 zu brennendem
Abtropfen kommt.
Durch Polymerisation von 60 Teilen Butadien in Gegenwart einer Lösung von
0,6 Teilen tert.-Dodecylmercaptan, 0,7 Teilen C14-Na-Alkylsulfonat als
Emulgator, 0,2 Teilen Kaliumperoxodisulfat und 0,2 Teilen Natriumpyro
phosphat in 80 Teilen Wasser wird bei 65°C ein Polybutadienlatex herge
stellt. Nach Beendigung der Reaktion wird der Polymerisationsautoklav
entspannt.
Der Umsatz betrug 98%.
Es wird ein Polybutadien erhalten, dessen mittlere Teilchengröße bei
0,1 µm liegt. Der erhaltene Latex wurde durch Zusatz von 25 Teilen einer
Emulsion, eines Copolymeren aus 96 Teilen Ethylacrylat und 4 Teilen Meth
acrylsäureamid mit einem Feststoffgehalt von 10 Gewichtsteilen agglome
riert, wobei ein Polybutadienlatex mit einer mittleren Teilchengröße von
0,35 µm entstand. Nach Zusetzen von 40 Teilen Wasser, 0,4 Teilen
Na-C14-Alkylsulfonat und 0,2 Teilen Kaliumperoxodisulfat wurden 40 Teile
einer Mischung aus Styrol und Acrylnitril im Verhältnis von 70 : 30 inner
halb von 4 Stunden zugeführt. Die Polymerisation erfolgte unter Rühren des
Ansatzes bei 75°C. Der Umsatz, bezogen auf Styrol-Acrylnitril war prak
tisch quantitativ. Die erhaltene Pfropkautschukdispersion wurde mittels
Calciumchloridlösung gefällt und das abgetrennte Pfropfmischpolymerisat
mit destilliertem Wasser gewaschen.
Durch kontinuierliche Lösungspolymerisation nach einem Verfahren wie es
beispielsweise im Kunststoff-Handbuch, Vieweg-Daumiller, Band V (Poly
styrol), Carl-Hanser-Verlag, München 1969, Seite 124, Zeilen 12ff, be
schrieben ist, wurde folgendes Copolymerisat hergestellt:
Styrol/Acrylnitril 65/35 VZ = 80 ml/g
Tetrafluorethylenpolymerisat-Batch in Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat.
Styrol/Acrylnitril 65/35 VZ = 80 ml/g
Tetrafluorethylenpolymerisat-Batch in Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat.
In einem Zweiwellenextruder der Fa. Werner & Pfleiderer wurde das
Styrol/Acrylnitril-Copolymere A aufgeschmolzen und die
Tetrafluorethylenpolymer-Dispersion in die Schmelze eingepumpt. Entlang
des Extruders wird das Wasser abgezogen. Die Schmelze wird als Strang
ausgepreßt, durch ein Wasserbad gezogen und granuliert. Das Granulat
enthä1t 2 Gew.-% Teflon.
Die Erfindung wird durch die nachstehend beschriebenen Beispiele und
Vergleichsversuche näher erläutert. Die in den Beispielen genannten Teile
beziehen sich auf das Gewicht.
Die in Tabelle 1 angegebenen Gewichtsteile der Komponente 1 bis 5 werden
in trockener Form auf einen Fluidmischer gemischt und auf einen 230°C
Doppelschneckenextruder (ZSK 40 = der Fa. Werner & Pfleiderer) extrudiert.
Aus dem getrockneten Granulat der Proben werden die Formkörper für die
Flammschutzprüfung (Brandstäbe mit 1/16′′ Dicke) hergestellt.
Claims (4)
- . Formmasse aus
35-90 Gew.-% eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats A;
5-60 Gew.-% eines Pfropfpolymerisats B, hergestellt durch Pfropfung einer Mischung von Styrol und Acrylnitril auf einen Dien- oder Acrylatkautschuk;
1-30 Gew.-% eines organischen, halogenhaltigen Flammschutzmittels C;
0,5-8 Gew.-% einer anorganischen Verbindung D der 5. Hauptgruppe;
0,05-0,5 Gew.-% eines teilchenförmigen Tetrafluorethylen-Polymerisats E sowie
0-10 Gew.-% einer Phosphorverbindung F,
wie sie erhalten wird, wenn eine wäßrige Dispersion des teilchenförmi gen Tetrafluorethylen-Polymerisats, das eine mittlere Teilchengröße von 0,05 bis 20 µm aufweist, mit mindestens einer weiteren, als Fest stoff oder Schmelze vorliegenden Komponente A bis D und schließlich den übrigen Bestandteilen vermischt wird. - 2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tetrafluor ethylen-Polymerisat E eine mittlere Teilchengröße von 0,05 bis 1 µm aufweist.
- 3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tetrafluor ethylen-Polymerisat E einen Fluorgehalt von 70 bis 76 Gew.-% aufweist.
- 4. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,5 bis 5 Gew.-% der Phosphorverbindung F verwendet werden.
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- 1990-01-10 DE DE4000544A patent/DE4000544A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |