DE4000440A1 - Destillationsapparatur und verfahren zur destillation einer fluessigkeit - Google Patents
Destillationsapparatur und verfahren zur destillation einer fluessigkeitInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Destillationsapparatur mit einem be
heizbaren, als Verdampfer dienenden Kolben oder Gefäß, mit einem Kühler und
einem Destillat-Sammelgefäß, wobei Kolben, Kühler und Destillat-Sammelgefäß im
Betrieb ein gegen die Außen-Atmosphäre abgeschlossenes System bilden. Des
weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Destillation einer Flüssig
keit, die in einem als Verdampfer dienenden, beheizbaren Kolben einer Destil
ltions-Apparatur verdampft wird, wobei der gebildete Dampf in einem Kühler zu
einem Destillat kondensiert und in einem Destillat-Sammelgefäß aufgefangen
wird, wobei der Destillationsvorgang in einem gegen die Außen-Atmosphäre abge
schlossenen System durchgeführt wird.
Destillationsapparaturen der vorstehend angegebenen Art und die entsprechenden
Destillations-Verfahren sind allgemein bekannt. Die wesentlichen Bestandteile
einer solchen Apparatur sind ein Gefäß, in dem die Verdampfung der zur destil
lierenden Flüssigkeit durchgeführt wird, ein Kondensator, der über ein der
jeweiligen Siedelage der zu destillierenden Flüssigkeit angepaßten Kühlmittel,
z. B. Wasser, Luft oder Kühlsohle, gekühlt wird, um die verdampfte Flüssigkeit
zu kondensieren, wobei das Destillat in einem dem Kondensator nachgeschalteten
Destillat-Sammelgefäß aufgefangen wird.
Die Destillation erfolgt den thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten, die durch
verschiedene Gleichungen und Gesetze bestimmt werden, unter anderem durch die
Clausius-Clapeyronsche Gleichung. Falls eine aus mehreren Komponenten beste
hende Flüssigkeit verdampft wird, können diese Bestandteile aufgrund ihres
unterschiedlichen Siedepunktes durch mehrere Kondensationsstufen voneinander
getrennt werden.
Der Destillationsvorgang kann durch die Veränderung verschiedener Parameter
gesteuert werden, beispielsweise über die dem Verdampfer-Gefäß zugeführte Heiz
leistung sowie die Kühlleistung im Kondensator. Für prozeßrechner-gesteuerte
Destillationsvorgänge von Probenlösungen unter Vakuum haben sich Destil
lationsanlagen bewährt, die einen sogenannten Rotationsverdampfer aufweisen.
Diese Rotationsverdampfer besitzen einen Kolben, der beheizt und dabei ständig
gedreht wird. Durch dieses Drehen des Kolbens in einem Heizbad werden an den
Wandflächen dünne Filme der zu verdampfenden Flüssigkeit abgesetzt, die dann
auf den Wandflächen leicht verdunsten können. Insbesondere bei solchen Destil
lationsanlagen sind keine Siedehilfen erforderlich, die ansonsten der zu de
stillierenden Flüssigkeit zugeführt werden müssen.
Die Destillationsvorgänge werden nach einem vorgegebenen Ablauf gesteuert,
oder nach einem Destillationsschema durchgeführt, wobei beispielsweise vorge
geben wird, mit welcher Geschwindigkeit die Lösung oder Flüssigkeit verdampfen
soll und auf welche Konzentration sie im Verdampfer-Kolben einzuengen ist.
Solche Prozeßrechner gesteuerten Destillationsabläufe erfordern eine umfang
reiche Datenvorgabe, die durch weitere, während des Destillationsvorganges
ermittelten Daten angepaßt und korrigiert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Destillations
apparatur zu schaffen, die mit einfachen Mitteln zusätzliche Aussagen über den
Destillationsablauf ermöglicht sowohl hinsichtlich einer Destillationsappara
tur als auch hinsichtlich eines Verfahrens zur Destillation einer Flüssigkeit.
Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich einer Destillationsapparatur der ein
gangs beschriebenen Art dadurch, daß die das abgeschlossene System bildenden
Teile der Destillationsapparatur zu einem Massesystem zusammengefaßt sind, das
in zwei Teilmassen unterteilt ist, wobei der einen Teilmasse der Ver
dampfer-Kolben und der anderen Teilmasse das Destillat-Sammelgefäß zugeordnet
ist und wobei die Gewichtsveränderungen der beiden Teilmassen über jeweils
eine Wägeeinheit erfaßt werden. Verfahrensgemäß wird die Aufgabe bei einem
gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 17 angegebenen Verfahrens
dadurch gelöst, daß während des Destillationsvorganges die Gewichtsverände
rungen der das abgeschlossene System bildenden Teile der Destillationsappara
tur überwacht und die Gewichtsveränderungen der Apparatur von der Seite des
Verdampfers zu der Seite des Destillat-Sammelgefäßes hin ermittelt werden. Die
Destillationsapparatur ist so aufgebaut, daß sich zu Beginn des Destillations
vorganges die gesamte Apparatur in einer Art Gleichgewicht befindet. Der
Kolben weist zunächst ein vorgegebenes Flüssigkeitsvolumen auf, das sich mit
zunehmendem Eindampfen reduziert. Damit nimmt auf dieser Seite der Apparatur,
die den Verdampfer-Kolben aufweist, das Gewicht ab, während eine Gewichtszu
nahme in dem Destillat-Sammelgefäß zu beobachten ist. Die gesamte Destil
lationsapparatur ist hierbei in zwei Teilmassen unterteilt, wobei jeweils eine
Wägeeinheit bevorzugt unmittelbar dem Verdampfer-Kolben und die andere Wäge
einheit unmittelbar dem Destillat-Sammelgefäß zugeordnet ist. Die Gewichtsver
änderungen werden während der Destillationszeit erfaßt, so daß aus den
ermittelten Werten Aufschlüsse über den Destillationsablauf abgeleitet werden
können. Aufgrund der aus diesen Werten gezogenen Schlußfolgerungen kann in den
Destillationsablauf, beispielsweise durch Veränderung der Heiztemperatur am
Verdampfer-Kolben, gezielt eingegriffen werden.
Dadurch, daß es sich bei dem Verdampfer, dem Kondensator und dem
Destillat-Sammelgefäß einschließlich deren Verbindungsleitungen um ein gegen
die Außen-Atmosphäre abgeschlossenes System handelt, verändert sich das
Gesamt-Gewicht während der Destillation nicht (solche Apparaturen werden auch
unter Vakuum betrieben). Falls sich dennoch das über die Wägezellen ermittelte
Gesamt-Gewicht der Apparatur ändern sollte, muß auf eine Undichtigkeit der
Apparatur geschlossen werden. Es ist auch möglich, die Gewichtsveränderung der
Apparatur während der Destillation über nur eine Wägezelle zu ermitteln, wobei
eine Überprüfung des Gesamtgewichtes nicht möglich ist.
Alle Bauteile der Apparatur, insbesondere diejenigen, die Teile des abge
schlossenen Systems bilden, sollten in einer festen Zuordnung zueinander, d. h.
unverrückbar, angeordnet sein, bevorzugt auf einer gemeinsamen Unterlage, so
daß nur Gewichtsveränderungen durch den Destillationsvorgang auftreten und von
den Wägezellen registriert werden. Ein solches Massesystem wird bevorzugt in
seinem Schwerpunkt oder in einem Punkt lotrecht zum Schwerpunkt aufgehängt, so
daß das gesamte System ausbalanciert ist. Zu beiden Seiten des Schwerpunktes
ist dann jeweils eine der beiden Wägezellen angeordnet, wobei die auf der
Seite des Verdampfer-Kolbens, vom Schwerpunkt aus gesehen, liegende Wägezelle
zu Beginn der Destillation das Gewicht der zu destillierenden Flüssigkeit
anzeigen sollte. Mit zunehmender Destillationszeit verschiebt sich dann das
Gewicht der Apparatur durch das sich in dem Destillat-Sammelgefäß aufge
fangenen Kondensat zu der anderen Seite des Schwerpunktes hin, wo, bevorzugt
unterhalb des Destillat-Sammelgefäßes, die zweite der beiden Wägezellen ange
ordnet ist, die eine Gewichtszunahme anzeigt.
Die Empfindlichkeit der Apparatur kann hinsichtlich der angezeigten Werte
dadurch verändert werden, daß einerseits die räumlichen Abstände des Ver
dampfer-Kolbens mit der Flüssigkeit einerseits und des Destillat-Sammelgefäßes
mit dem Destillat andererseits horizontal zum Schwerpunkt vergrößert werden.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Apparatur auf einer Art Wägebalken
anzuordnen, an dessen Enden die beiden Wägeeinheiten angeordnet sind. Für die
Wägeeinheit kann ein Piezo-Element, wie z. B. ein Quarz-Kristall, eingesetzt
werden. Solche Quarze haben ein Kristallgitter mit regelmäßig verteilten
positiven und negativen Ladungen. Falls aus einem solchen Kristall quer zu
dessen elektrischer Achse ein Stück herausgeschnitten wird, gelangen an diesem
Stück durch Druck oder Zug
unterschiedliche Ladungen an zwei sich gegenüberliegende Oberflächen; an
diesen Oberflächen können den Druck oder Zugkräften entsprechende elektrische
Spannungen mit Hilfe elektrisch leitender Beläge abgenommen werden. Die Aus
wertung erfolgt beispielsweise durch ein Verstärker-Voltmeter mit digitaler
Anzeige. Eine weitere Kraftmessung ist mit Hilfe von Zugbelastungen
elastischer Unterlagen mit darauf fest angeordneten, elektrisch isolierten
Dehnungsmeßstreifen möglich. Die auf die Unterlage durch die sich ändernden
Gewichtsverhältnisse ausgeübte Kraft ist (im elastischen Bereich ihres Werk
stoffs) der Verformung proportional, wobei die durch Verformung des Dehnungs
meßstreifens erfolgte Widerstandsänderung ein Maß für die ausgeübte Kraft ist.
Die Widerstandsänderung wird beispielsweise in einer Brückenschaltung ge
messen. Mit einer so aufgebauten Wägeeinheit können bereits kleinste Gewichts
veränderungen in der Destillationsapparatur registriert werden. Eine weitere
mögliche Art der Gewichtsmessung ist mit Hilfe eines Wägebalkens möglich,
dessen als Eingangsgröße wirkende Druckkraft von einem induktiven Abgriff
erfaßt wird, welcher über einen Verstärker und über eine Schaltlogik einen
Vorwärts- oder Rückwärts-Impuls in einen Dual-Zähler leitet, dem ein
Digital-Analog-Umsetzer nachgeschaltet ist, der über ein Tauchspulensystem
eine entsprechende Gegenkraft erzeugt; zur Anzeige gelangt dabei die ausgeübte
Gegenkraft, die nach Erreichen des Gleichgewichts der ursprünglichen Druck
kraft entspricht.
Eine bevorzugte Beheizung des Verdampfer-Kolbens erfolgt
durch ein Wasserbad, das seine Wärme an den
Verdampfer-Kolben abgibt. Bei dem Einsatz eines solchen
Heizungssystems muß allerdings sichergestellt werden, daß
die Wassermenge des Flüssigkeitsbades konstant gehalten
wird, da ansonsten die Gewichtsverhältnisse beeinflußt
und ein falsches Bild über den Destillationsablauf
wiedergeben würde. Gleiches gilt für einen
Rotationsverdampfer, der sich beispielsweise in einem
solchen Flüssigkeitsbad dreht und dessen Kolben über ein
Dichtungselement gegen das Bad abgedichtet werden muß.
Bevorzugt weisen die beiden Wägeeinheiten einen Ausgang auf, an denen ein dem
momentan ermittelten Gewicht proportionales Signal bereitgestellt wird, wobei
dann diese Ausgänge mit einer Auswerteeinheit verbunden sind. In dieser Aus
werteeinheit können die Gewichtsveränderungen mit Sollwerten verglichen und
aufgrund von Abweichungen die Prozeßparameter verändert werden. Zusätzlich
kann eine Anzeigeeinheit von Vorteil sein, die die gewichtsabhängige, über die
Wägeeinheiten ermittelte Destillationskurve anzeigt.
Um die einzelnen Bauteile der Apparatur räumlich fest zuzuordnen, werden sie
in einer Ausführungsform auf einem Wägebalken angeordnet, wobei dieser Wäge
balken auch durch eine Trägerplatte gebildet sein kann. Um die Apparatur in
ihrer Empfindlichkeit einstellen zu können und sie außerdem den Flüssigkeits
mengen, die destilliert werden sollen, anpassen zu können, kann es von Vorteil
sein, den Schwenkpunkt der Anordnung, falls diese schwenkbar aufgehängt ist,
zu der einen bzw. der anderen Wägezelle hin zu verändern.
Anstelle der beiden nebeneinander angeordneten Teilmassen können diese auch
vertikal übereinander angeordnet werden mit jeweils einer zugeordneten Teil
masse, wobei dann die beiden Teilmassen über elastische Verbindungen, die
kritische Stellen darstellen, entkoppelt werden.
Die verfahrensgemäßen Vorteile ergeben sich aus den vorstehenden Ausführungen
hinsichtlich des apparativen Aufbaus.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungsvarianten ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Destillationsapparatur als Prinzipdarstellung,
Fig. 2 die Destillationsapparatur nach Fig. 1 mit einer einseitig angeord
neten Wägezelle, die als Meßeinheit ein Piezo-Element aufweist,
Fig. 3 eine den Fig. 2 und 3 ähnliche Anordnung, wobei die Wägezelle eine
Meßeinheit mit einem Dehnungsmeßstreifen aufweist und
Fig. 4 eine Destillationsapparatur, die zwei induktive Meßeinheiten als Wäge
zellen aufweist.
Die Destillationsapparatur, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, weist einen
Verdampfer 1 mit einem Kolben 2 und einem Heizgefäß 3 auf. Bei dem Ver
dampfer 1 handelt es sich um einen Rotationsverdampfer, der über einen
Flansch 4 mit einem Kühler 5 verbunden ist. Der Kühler 5 weist eine Kühl
schlange 6 auf, die, durch die Pfeile angedeutet, von einer Kühlflüssigkeit
durchströmt wird. Der Rotationskolbenverdampfer wird über einen Motor 7 ge
dreht. Das Heizgefäß, in dem eine beheizte Flüssigkeit eingefüllt ist, ist an
der Oberseite gegenüber dem sich drehenden Kolben 2 abgedichtet, so daß von
der als Wärmeübertragungsmedium dienenden Flüssigkeit keine Anteile verdampfen
können. Die in dem Rotationskolben verdampfte Flüssigkeit wird in dem Kühler 5
kondensiert und in einem unterhalb der Kühlschlange 6 befindlichen Destil
lat-Sammelgefäß 8 aufgefangen. An der Oberseite des Kühlers ist eine Schlauch
verbindung 9 angedeutet, die über ein Ventil 10 mit einer Vakuumpumpe 11 ver
bunden ist, um das System zu evakuieren. Der Kolben 2 kann über einen Füll
stutzen 12, in den eine Zuführleitung 13 einsteckbar ist, befüllt werden. Die
vorstehend beschriebene Destillationsapparatur bildet ein gegen die Außen
atmosphäre abgeschlossenes System, d. h., es können keine in der Dampfphase
befindlichen Bestandteile nach außen entweichen; durch die Dichtigkeit des
Systems ändern sich die Gesamt-Gewichtsverhältnisse innerhalb der gezeigten
Apparatur während des Destillationsvorganges nicht. Die gesamte Apparatur ist
auf einer Trägerplatte 14 angeordnet. Diese Trägerplatte 14 ruht auf zwei
Wägeeinheiten 15, 16, wobei die eine Wägeeinheit 15 dem Verdampfer-Kolben 2 und
die andere Wägeeinheit 16 dem Destillat-Sammelgefäß 8 zugeordnet ist. In der
gezeigten Ausführung befinden sich die beiden Wägeeinheiten 15, 16 unmittelbar
unterhalb des Kolbens 2 und des Destillat-Sammelgefäßes 8. Zwischen diesen
beiden Wägeeinheiten 15, 16 befindet sich der Schwerpunkt 17 der Apparatur.
Während des Destillationsvorganges wird in dem Kolben 2 Flüssigkeit verdampft
und dem Destillat-Sammelgefäß 8 zugeführt. Die beiden Wägeeinheiten 15, 16
zeigen das momentane Gewicht der Destillations-Apparatur an, die durch die
Anordnung der beiden Wägeeinheiten 15, 16 in zwei Teilmassen unterteilt ist,
deren Trennlinie durch die unterbrochene Linie 18, die durch den Schwer
punkt 17 führt, angedeutet ist. Während des Destillationsvorganges werden die
Gewichte der Apparatur von der Seite des Kolbens 2 zu der Seite des
Destillat-Sammelgefäßes 8 hin verschoben, so daß das über die Wägezelle 15
angezeite Gewicht abnimmt, während die Wägezelle 16 eine entsprechende Ge
wichtszunahme registriert. Über die sich ändernden Gewichte in Abhängigkeit
der Destillationszeit können Rückschlüsse auf den Destillationsverlauf gezogen
werden.
Um die beiden Wägezellen 15, 16 zu entlasten, kann die gesamte Apparatur um
einen Schwenkpunkt schwenkbar aufgehängt werden, wobei der Schwenkpunkt bevor
zugt im Bereich der unterbrochenen Linie 18 liegt.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen verschiedene Ausführungen der Wägeeinheiten 15, 16,
die in Fig. 1 schematisch dargestellt sind. In den Fig. 2 bis 4 sind Bau
teile, die der Destillations-Apparatur nach Fig. 1 entsprechen, mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet.
In Fig. 2 ist nur eine Wägezelle 15 unterhalb des Verdampfers 1 gezeigt, die
ein Piezo-Element 19 aufweist. Dieses Piezo-Element 19, das schematisch darge
stellt ist, besitzt ein Piezo-Kristall 20, das an zwei gegenüberliegenden
Außenflächen mit jeweils einer Aluminium-Folie 21 als Elektroden bedeckt ist.
Das Kristall 20 selbst ist direkt oder indirekt über ein mechanisches Verbin
dungsteil 22 mit der Trägerplatte 14 verbunden; in Folge der Gewichtsverände
rungen in der Apparatur wird das Piezo-Element 19 über das Verbindungsteil 22
auf Zug beansprucht. Durch diese mechanische Beanspruchung des
Piezo-Kristalles 20 erfolgt eine Ladungsverschiebung im Kristall 20 mit der
Folge, daß über die Elektroden (Aluminium-Folien 21), die
durch mechanische Beanspruchung entstehenden elektrischen Spannungen zwischen
den sich gegenüberliegenden Oberflächen abgegriffen und an einem Voltmeter 23
als Spannungssignal angezeigt werden. Die Spannungsgröße ist folglich der
Gewichtsveränderung proportional. In Fig. 2 ist nur eine einzige Wägeeinheit 15
gezeigt, die in der beschriebenen Anordnung zum Anzeigen der sich verändernden
Gewichtsverhältnisse ausreichend ist, wobei im Fall einer solchen einzelnen
Wägeeinheit 15 die Trägerplatte 14 schwenkbar angeordnet sein muß, wie dies
mit dem Schwenkpunkt 24 an der Halterung 25 schematisch angedeutet ist.
Die Fig. 3 zeigt eine Anordnung mit einer Halterung 25 entsprechend Fig. 2,
wobei auf der der Wägeeinheit 15 gegenüberliegenden Seite an der Träger
platte 14 eine zusätzliche Zugfeder 26 angeordnet ist. Die Wägeeinheit 15 nach
Fig. 3 besitzt ein Meßelement in Form eines Dehnungsmeßstreifens 27, der auf
einem elastischen Teil 28 als elektrisch isolierter Widerstand aufgebracht
ist. Das elastische Teil 28 ist über ein Verbindungsteil 22 mit der Träger
platte 14 verbunden. Mit sich ändernden Gewichtsverhältnissen wird das ela
stische Teil 28 und damit der Dehnungsmeßstreifen 27 auf Zug beansprucht und
verformt, wodurch sich der Widerstandswert des Meßstreifens 27 ändert. Diese
Widerstandsänderung bewirkt eine Veränderung des Spannungssignales, das an dem
Voltmeter 23 angezeigt wird. Mit 29 ist die notwendige Spannungsquelle be
zeichnet.
Fig. 4 zeigt eine Anordnung mit zwei Wägezellen 15, 16, so daß in diesem Bei
spiel die Trägerplatte 14 bzw. die darauf angeordnete Apparatur nicht schwenk
bar aufgehängt ist. Allerdings liegt die Trägerplatte 14 auf zwei Entlastungs
federn 30 auf, um nicht das gesamte Gewicht der Apparatur auf beide Wägeein
heiten 15, 16 zu übertragen. Die beiden Wägezellen 15, 16 arbeiten auf induk
tiver Basis, wobei die Wägezelle 15 ein Tauchspulensystem 31 besitzt, während
die Wägeeinheit 16, die dem Destillat-Sammelgefäß 8 zugeordnet ist, einen
Übertrager 32 als induktiven Abgriff aufweist. Das Tauchspulensystem 31 be
steht aus einem statischen Permanentmagneten 33, in den eine Ringspule 34
eintaucht. Mit sich ändernden Gewichtsverhältnissen, d. h. mit schwerer
werdendem
Destillat-Sammelgefäß 8, senkt sich die Trägerplatte 14 mit einem unten ange
ordneten Joch 35, das sich den Enden eines U-förmigen Transformator-Kernes 36
nähert und dessen Induktivität vergrößert. Die Änderung der Kopplung des Über
tragers 32 wird als Spannungssignal einem Verstärker 37 zugeführt, der über
eine von einem Impuls-Generator 39 angesteuerte Schaltlogik 38 mit Schalttoren
Vorwärts- oder Rückwärts-Impulse erzeugt, die einem Zähler 40 zugeführt
werden. Der Zähler 40 ist ausgangsseitig mit einer Anzeige 41 verbunden, die
auf die Gewichtsveränderung geeicht ist und das momentane Gewicht anzeigt.
Gleichzeitig kann in dieser Anzeige 40 eine Darstellung der gewichtsabhängigen
Destillationskurve registriert und/oder angezeigt werden. Der Ausgang des
Zählers 40 ist außerdem mit einem Digital/Analog-Wandler 42 und über einen
weiteren Verstärker 43 mit der Ringspule 34 verbunden. Bei einer Zunahme von
Vorwärtsimpulsen wird die Ringspule 34 in Richtung des Permanentmagneten gezo
gen, so daß durch magnetische Kraft wieder ein Gleichgewichtszustand erzielt
wird, wobei die magnetische Kraft - wie bereits oben erläutert - der Gewichts
differenz entspricht.
Die Anzeigeapparatur nach Fig. 4 kann bei den Wägeeinheiten 15, 16 nach
den anderen Figuren eingesetzt werden.
Claims (19)
1. Destillationsapparatur mit einem beheizbaren, als Verdampfer dienenden
Kolben oder Gefäß, mit einem Kühler und einem Destillat-Sammelgefäß, wobei
Kolben, Kühler und Destillat-Sammelgefäß im Betrieb ein gegen die
Außen-Atmosphäre abgeschlossenes System bilden, dadurch gekennzeichnet,
daß die das abgeschlossene System bildenden Teile (2, 5, 8) der Destil
lationsapparatur zu einem Massesystem zusammengefaßt sind, das in zwei
Teilmassen unterteilt ist, wobei der einen Teilmasse der Verdampfer-Kol
ben (2) und der anderen Teilmasse das Destillat-Sammelgefäß (8) zugeordnet
ist und wobei die Gewichtsveränderungen der beiden Teilmassen über jeweils
eine Wägeeinheit (15, 16) erfaßt werden.
2. Destillationsapparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdampfer-Kolben (2), der Kühler (5) und das Destillat-Sammelgefäß (8) in
einer festen, unverrückbaren räumlichen Zuordnung zueinander angeordnet
sind.
3. Destillationsapparatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Massesystem schwenkbar aufgehängt ist, wobei der Schwenkpunkt in hori
zontaler Richtung gesehen zwischen dem Verdampfer-Kolben (2) und dem
Destillat-Sammelgefäß (8) angeordnet ist.
4. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwenkpunkt und der Schwerpunkt (17) des Massesystems
lotrecht übereinander liegen.
5. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwenkpunkt und der Schwerpunkt (17) des Massesystems
zusammenfallen.
6. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eine und/oder die andere der beiden Wägeein
heiten (15, 16) ein Piezo-Element (19) als Meßelement aufweis(t)en.
7. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eine und/oder die andere der beiden Wägeein
heiten (15, 16) jeweils einen Dehnungsmeßstreifen (27) als Meßelement auf
weis(t)en.
8. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eine und/oder die andere der beiden Wägeein
heiten (15, 16) eine Induktivität (31, 32) als Meßelement aufweis(t)en.
9. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verdampfer-Kolben (2) über ein flüssiges Heizbad beheizt
wird, wobei die Flüssigkeit in einem gegen die Außenatmosphäre abgedich
teten Behälter (3) angeordnet ist.
10. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verdampfer-Kolben (2) ein Rotationsverdampfer ist.
11. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Wägeeinheiten (15, 16) einen Ausgang aufweisen, an
denen ein dem momentan ermittelten Gewicht proportionales Signal bereit
gestellt wird, und daß diese Ausgänge mit einer Auswerte
einheit (37, 38, 39, 40, 41) verbunden sind.
12. Destillationsapparatur nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteeinheit eine Anzeigeeinheit (41) aufweist, die die Destillations
kurve anzeigt.
13. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest die das abgeschlossene System bildenden
Teile (2, 5, 8) der Destillationsapparatur einem Wägebalken örtlich fest
zugeordnet sind.
14. Destillationsapparatur nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wägebalken durch eine Trägerplatte (14) gebildet ist, auf der die Teile
fest angeordnet sind.
15. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wägeeinheiten (15, 16) bzw. deren Meßpunkte in ihrem
Abstand zueinander verschiebbar angeordnet sind.
16. Destillationsapparatur nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwenkpunkt der Anordnung zu der einen bzw. der anderen
Wägezelle (15, 16) hin veränderbar ist.
17. Verfahren zur Destillation einer Flüssigkeit, die in einem als Verdampfer
dienenden, beheizbaren Kolben einer Destillationsapparatur verdampft wird,
wobei der gebildete Dampf in einem Kühler zu einem Destillat kondensiert
und in einem Destillat-Sammelgefäß aufgefangen wird, wobei der Destil
lationsvorgang in einem gegen die Außen-Atmosphäre abgeschlossenen System
durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß während des Destillations
vorganges die Gewichtsveränderungen der das abgeschlossene System bilden
den Teile der Destillationsapparatur überwacht und die Gewichtsverände
rungen der Apparatur von der Seite des Verdampfers zu der Seite des
Destillat-Sammelgefäßes hin ermittelt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsverän
derungen über elektrische/elektronische Wägeeinheiten erfaßt und aufge
zeichnet werden.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß aus den
über die Destillationszeit ermittelten Werten der Gewichtsveränderungen
eine von den Gewichtsverschiebungen abhängige Destillationskurve ermittelt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904000440 DE4000440A1 (de) | 1990-01-09 | 1990-01-09 | Destillationsapparatur und verfahren zur destillation einer fluessigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904000440 DE4000440A1 (de) | 1990-01-09 | 1990-01-09 | Destillationsapparatur und verfahren zur destillation einer fluessigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4000440A1 true DE4000440A1 (de) | 1991-07-11 |
Family
ID=6397780
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904000440 Withdrawn DE4000440A1 (de) | 1990-01-09 | 1990-01-09 | Destillationsapparatur und verfahren zur destillation einer fluessigkeit |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4000440A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2936895B1 (de) * | 1979-09-12 | 1981-04-02 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Vorrichtung zur Steuerung des elektrischen Heizstromes eines Verdampfers |
-
1990
- 1990-01-09 DE DE19904000440 patent/DE4000440A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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DRP 4 64 386 * |
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