DE3940948A1 - Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytzufuehrung und referenzelektrodensystem - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytzufuehrung und referenzelektrodensystemInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur kon
tinuierlichen Elektrolytzuführung zu einer Referenz
elektrode nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
einem Referenzelektrodensystem nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 9 zur Durchführung des Verfahrens.
Referenzsysteme in der analytischen Chemie, also Be
zugselektroden, die ein konstantes Referenzpotential,
insbesondere für die pH- und Redox-Messung zur Ver
fügung stellen, sind bekannt (DE-OS 32 03 406,
DE-OS 32 03 407, DE-OS 34 11 800 und schließlich auch
europäische Patentanmeldung 02 99 372 A2), auch in Form
sogenannter Elektrolyt-Brücken-Systeme mit zwei hin
tereinander geschalteten Diaphragmen oder in Form
einer beispielsweise zur pH-Messung geeigneten Ein-
Stabmeßkette (pH-Kombi-Elektrode), bei der die pH-
sensitive Elektrode und die Referenzelektrode in einem
Glasröhrchen gemeinsam untergebracht sind.
Die bekannten Bezugselektroden benutzen Diffusions
übergänge in vielfältiger Form, beispielsweise als
Keramikdiaphragma, Platindiaphragma, Teflondiaphragma,
aber auch sehr kleine, in die Glasröhrchenseitenwand
eingebrachte Lochöffnungen, wobei der verwendete Be
zugselektrodenelektrolyt eine KCl- oder eine KNO3-
Lösung in flüssiger Form oder auch ein Gel geeigneter
Konsistenz sein kann und dann beispielsweise aus Agar-
Agar, aus Polyacrylmaterial oder aus PVC besteht.
Ein solches Gel wirkt als Molekularsieb, in welches
dann üblicherweise KCl-Ionen eingelagert sind.
Bezugselektroden beinhalten normalerweise eine Halb
zelle aus Silber/Silberchlorid, die in eine Lösung
konstanter Chlorid-Ionenkonzentration eintaucht. Diese
Lösung steht dann über das jeweils vorgesehene Dia
phragma mit dem Meßmedium in Verbindung.
Bei solchen Bezugssystemen ist allgemein problematisch
der Umstand, daß diese wegen der nicht auszuschlie
ßenden Möglichkeit einer Kontamination von außen nicht
potentialkonstant sind, wobei durch das eine Pforte
für den Bezugselektrolyten zum Meßmedium bildende
Diaphragma eine Diffusion in beiden Richtungen erfol
gen kann, etwa veranlaßt durch Konzentrationsunter
schiede oder Druckunterschiede zwischen dem Bezugs
elektrolyten und dem Meßmedium. Es ist auch eine Ver
stopfung des Diaphragmas durch Kristallisation oder
dessen Zusetzen mit sonstigen Medien möglich. Schließ
lich ist eine Vergiftung des Bezugselektrolyten und
des Ableitsystems vom Meßmedium her nicht ausge
schlossen.
In Gegenrichtung kann sich ein Verlust an Bezugselektro
lyt oder durch sogenannte Auswaschungen Konzentrations
änderungen im Elektrolyten ergeben.
Weitere Probleme, die im Bereich eines Referenzsystems
auftreten können, sind in der weiter vorn schon ge
nannten EP 02 99 372 A2 ausführlich aufgeführt, so daß
hierauf nicht weiter eingegangen zu werden braucht.
Eine sehr häufig genutzte Möglichkeit zur Vermeidung
einer Vielzahl sich im Bereich des Bezugselektrolyten
und seines Diaphragmas ergebenden Probleme besteht
darin, daß man ein Referenzsystem mit einem fließen
den Elektrolyten vorsieht, wobei über eine geeignete
Zuflußarmatur flüssiger Bezugselektrolyt in die den
Elektrolyten enthaltende Kammer unter speziell erzeug
tem Druck oder auch nur durch den statischen Wasser
säulendruck zugeführt wird. Der Elektrolyt entwickelt
dann eine allgemeine Strömung zum Diaphragma hin und
durch dieses hindurch, so daß kontinuierlich sehr
geringe Bezugselektrolytmengen in das Meßmedium ein
treten, andererseits aber das Referenzsystem in ein
wandfreiem Zustand aufrecht erhalten und das Dia
phragma gereinigt und von innen gespült wird, so daß
Vergiftungen nicht auftreten können. Verwendet man
in diesem Zusammenhang ein Brückenelektrolytsystem,
so kann der innere Elektrolyt auch ein Gel sein, der
über ein erstes inneres Diaphragma mit einer weiteren
äußeren Kammer in Verbindung steht, die dann über
ein äußeres Diaphragma in das Meßmedium eintaucht.
Es ist dann der flüssige Elektrolyt in der äußeren
Kammer, der als fließender Elektrolyt über das äußere
Diaphragma austritt und dabei am inneren, beispiels
weise höher gesetzten Diaphragma vorbei fließt. Hier
durch ergeben sich zwar eine Vielzahl von Vorteilen,
andererseits ist die Zuführung des fließenden Elektro
lyts aber von besonderer Umständlichkeit, da es bisher
notwendig gewesen ist, den den fließenden Bezugs
elektrolyten aufnehmenden Raums über eine nach außen
weisende Abzweigung, also bei einer Einstabmeßkette
beispielsweise ein nach oben abgewinkeltes Glasröhr
chen und eine an dieses angesetzte Schlauchverbindung
mit einem den Bezugselektrolyten KCl oder auch KNO3
enthaltendem Gefäß zu verbinden. Der Elektrolyt fließt
dann über diese Schlauch- und Zufluß-Armaturverbin
dung mit einem solchen Druck in die Elektrolytkammer,
daß ein eventueller Gegendruck des Meßmediums über
wunden wird.
Da es allerdings vergleichsweise häufig notwendig
ist, das Referenzsystem - bei einer Einstabmeßkette
insbesondere auch die Meßelektrode - zu Reinigungs-,
Wartungszwecken oder um die Elektroden zu eichen und
zu ersetzen, aus den Halterungen zu entnehmen, mußte
bisher für den Elektrodenwechsel der dem Bezugs
elektrolyten zuführende Schlauch abgezogen, das Gefäß
geleert und die flüssige Elektrolytzufuhr insgesamt
unterbunden werden, wobei ein Nachtropfen auch in
dem Bereich des Elektrodenkopfes und damit dessen
Zerstörung nicht selten unvermeidbar war.
Jedenfalls muß man zum Elektrodenwechsel als erstes
den Druck im Bezugselektrolyten ablassen, anschlie
ßend das KCl-Gefäß entleeren, den Schlauch entleeren,
den Schlauch abziehen, das System entlüften, kann
dann mit aller Vorsicht die Elektrode entnehmen, wobei
der Bezugselektrolyt überall herumtropft und muß diese
Schritte beim Wiedereinsetzen in umgekehrter Reihen
folge erneut durchführen und das System entlüften.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier
Abhilfe zu schaffen und einen Elektrodenwechsel bei
einer "fließenden Referenzelektrode", auch bei Ausbil
dung in Form einer Einstabmeßkette, zu ermöglichen,
ohne daß man sich um den fließenden Bezugselektrolyten
und dessen Unterbrechung überhaupt zu kümmern braucht,
auch wenn dieser unter erheblichem Druck stehen sollte.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Hauptanspruchs und hat den Vorteil,
daß bei entsprechender Umgestaltung der Einsatzmög
lichkeiten des Elektrodenteils in die Fassung, die
Lafette oder ein äußeres Lagerrohr bei dem üblicher
weise manuellen Wechsel (Entnahme und Einsatz des
Elektrodenteils in das Lagerrohr) eine automatische
Überwachung und Unterbrechung sowie Wiedereröffnung
der Elektrolytzufuhr erfolgt, wobei der Elektrolyt
zufluß von außen nach innen verlegt ist und daher
außen auch keine störenden Schlauchverbindungen an
Anschlußglasröhrchen angeschlossen zu werden brauchen.
Hierdurch reduziert sich nicht nur die mögliche Bruch
gefahr, sondern der gesamte Aufwand bei solchen Meß
systemen in der analytischen Chemie, die mit einem
nachfüllbaren Spülelektrolyten arbeiten in entscheiden
der Weise sowohl vom Wartungs- und Bedienungs
aufwand als auch hinsichtlich der Komplexität des
strukturellen Aufbaus.
Vor allen Dingen erhöht sich durch die Erfindung die
Genauigkeit des Meßsystems, da stets sichergestellt
ist, daß nicht durch menschliche Unzulänglichkeit
bei Wartung oder Wiederanschluß Störungen auftreten,
die unter Umständen erst sehr viel später bemerkt
werden und bei kontinuierlich ablaufenden Prozessen
zu erheblichen Schäden führen können.
Ein weiterer entscheidender Vorteil bei vorliegender
Erfindung besteht darin, daß die sonst praktisch un
vermeidbare Panscherei mit dem flüssigen Spülelektro
lyten für die Referenzelektrode völlig entfällt, die
ja nicht nur durch das An- und Abtrennen der Schlauch
verbindungen entsteht, sondern auch deshalb, weil, etwa
nach Wartung oder Ersatz des Elektrodenteils, dieses auch
entlüftet werden muß, zumal das sonst erforderliche häufige
Trennen einer Schlauchverbindung nicht zu deren Dichtigkeit
beiträgt.
Die Erfindung läßt sich auf beliebige Arten von Refe
renzelektroden, bevorzugt in Verbindung mit Einstab
meßketten anwenden, bei denen ein Elektrodeneinsatz
in Form eines ein inneres Trägerrohr umfassenden
Elektrodenteils in ein äußeres Trägerrohr bzw. eine
für bestimmte Anwendungszwecke insofern genormte
Aufnahmelafette eingesetzt werden muß, die dann ihrer
seits über Flanschverbindungen im Bereich des Meßme
diums, in dieses eintauchend, montiert wird.
Die Erfindung eignet sich daher auch insbesondere
bei solchen Elektrodenhalterungen, die eine geeigne
te Meßelektrode, beispielsweise pH-Elektrode, mit
einem Meßmedium etwa in Form einer Durchfluß-, Anbau
armatur oder Eintaucharmatur in Verbindung bringen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maß
nahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbes
serungen der Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft
ist die Realisierung der durch manuellen Eingriff
bewirkten Entnahme und Einführbewegung des Elektro
denteils in die Lagerhülse mittels eines innen lie
genden Bajonettverschlusses, so daß durch eine einzi
ge, wesentlich weniger als eine Umdrehung durchfüh
rende Einsatz-Drehbewegung das Elektrodenteil sicher
zum Einschnappen in die abgedichtete Einsatzposition
gebracht werden kann, im Gegensatz zu den bisher erfor
derlich gewesenen Manipulationen, das Elektrodenteil
mittels einer Vielzahl von Drehungen in das Lagerrohr
einzuschrauben.
Das Befestigungsbajonett ist ferner gegen Anlagerun
gen von Schmutz oder sonstigen Störungen, im Gegensatz
zu Gewindegängen, unempfindlich, es neigt bei seiner
Betätigung nicht zum "Fressen" und stellt darüber
hinaus eine merkliche relative Hubbewegung zur Verfü
gung, die sicherstellt, daß den Bajonettverschlußbe
reich zwischen sich einschließende Dichtungen in ihre
Dichtpositionen einlaufen.
Dabei ist ferner von besonderem Vorteil die Ausbil
dung eines aus der Einsatzbewegung des Elektrodenteils
in sein Lagerrohr resultierenden Ventilbereichs, der
jeweils immer dann öffnet, wenn das Elektrodenteil
eingesetzt wird, wobei sich entsprechend kommunizie
rende Durchlässe ergeben, und schließt, wenn das
Elektrodenteil entnommen wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung nutzt
die vorliegende Erfindung dabei nicht, wie zu vermu
ten wäre, die Hubbewegung beim Einsetzen des Elektro
denteils in das Lagerrohr zur Ventilbetätigung aus,
sondern die sich aus der Bajonettbetätigung ergebende
Drehbewegung, da es nur auf diese Weise gelingt, auch
bei solchen, einer engen Normung unterworfenen Trä
gerlafetten im Bereich der analytischen Chemie die
in dieser Weise vorgegebenen Abmessungen einzuhalten
(üblicher Durchmesser einer solchen genormten Träger
lafette in numerischer, die Erfindung nicht ein
schränkender Größe lediglich 45 mm) und dennoch eine
einwandfreie Funktion und Dichtigkeit für den insofern
"fließenden Elektrolyten" zu garantieren.
Schließlich besteht eine weitere vorteilhafte Ausge
staltung vorliegender Erfindung darin, die Einsatzbe
wegung so in Abstufungen aufzuteilen, und zwar bei
spielsweise durch eine entsprechende ergänzende Ab
treppung im Bajonettverschlußbereich, daß eine als
erstes durchgeführte Einsatzbewegung das Elektroden
teil zunächst so weit in das Lagerrohr einbringt,
daß bei hierdurch schon bewirkter Ventilöffnung eine
Entlüftung der Durchfluß- und Kammerbereiche der Refe
renzelektrode durch den dann schon fließenden Refe
renzelektrolyten möglich ist, der auch merklich nach
außen dringt, so daß die Wartungsperson dies fest
stellen kann, bis mit einer weiteren Einführungs
enddrehung das Elektrodenteil vollständig in das Lager
rohr eingeführt ist und eine untere Enddichtung eben
falls schließt. Hieraus ergibt sich dann die Sicher
heit für die Wartungsperson, daß alles in einwandfreier
Betriebsfunktion zusammengefügt ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisiert im Schnitt den kompletten Zusam
menbau eines Meßsystems mit äußerem Lagerrohr
und von diesem aufgenommenem Elektrodenteil
einschließlich des Ventilmechanismus;
Fig. 2 gegenüber der Ausführungsform der Fig. 1 ver
kleinert in einer Teildraufsicht die Ventil-
Drehhülse;
Fig. 3 eine mögliche Ausführungsform des Elektroden
teils mit Brückenelektrolyt für das Referenz
elektrodensystem und
Fig. 4 eine weitere mögliche Ausführungsform des
Elektrodenteils mit fließendem Referenzelektro
lyten und unterem Ringspaltdiaphragma.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
bei einem Referenzelektrodensystem mit fließender
Elektrolytzuführung diese so zu automatisieren, daß
sich eine automatische Absperrung des weiteren Elektro
lytzuflusses sowie eine erneute Öffnung des Zuflusses
dann ergibt, wenn der Elektrodenteil aus seiner Fas
sung jeweils entnommen bzw. in diese wieder eingesetzt
wird.
Dabei wird zur Sperrung bzw. zur Öffnung des Zuflusses
ein Ventilsystem ausgenutzt, welches auf die Entnahme
bzw. Einführbewegung des Elektrodenteils reagiert,
genauer gesagt auf die beim Einführen des Elektroden
teils erforderliche Drehbewegung, die auf eine Bajo
nettverschlußbewegung zurückgeht.
Bevor auf die Erfindung im einzelnen eingegangen wird,
wird darauf hingewiesen, daß für sich gesehen die
Bajonettverschlußverbindung zwischen dem Elektroden
teil und dem es aufnehmenden äußeren Lagerrohr schon
beschrieben ist in dem nicht zum Stand der Technik
gehörenden Gebrauchsmuster G 89 09 902.8, dessen Prio
rität hier beansprucht ist, so daß auf das Grundprinzip
der Bajonettverbindung nur so weit eingegangen wird,
wie hier noch zum Verständnis vorliegender Erfindung
erforderlich.
In der Darstellung der Fig. 1 ist ein äußeres, einen
Elektrodenteil aufnehmendes Lagerrohr mit 10 bezeichnet;
der in der Zeichnung der Fig. 1 mit 11 bezeichnete
Elektrodenteil bzw. Elektrodeneinsatz ist zum besseren
Verständnis der Erfindung von oben nach unten durchge
hend nicht schraffiert dargestellt und besteht selbst
aus einem äußeren, abgetreppten Gehäuse 11a mit minde
stens zwei Ringnuten 12a, 12b und 12c, die jeweils
Ringdichtungen 13a, 13b, 13c aufnehmen, üblicherweise
O-Ringe.
Der Elektrodenteileinsatz kann im einfachsten Fall
lediglich ein übliches Referenzelektrodensystem ent
halten, mit der Maßgabe, daß bei diesem eine flie
ßende Elektrolytzuführung vorgesehen ist; bei dem
dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt
es sich um die Realisierung eines Elektrodenteils
nach Art einer Einstabmeßkette, gegebenenfalls auch
ergänzt durch einen zusätzlichen Temperatursensor,
wobei nach innen im Elektrodeneinsatz 11 der Meß
elektrodenteil 14 mit der Glasmembran 14a angeordnet
sein kann, während sich, wie durch die gestrichelte
Linienführung angedeutet, um die Meßelektrode herum
nach außen die Elektrolytkammer 15 für das Bezugssy
system erstrecken kann, mit einem bei 16 angedeuteten
Diaphragma.
Wesentlich ist lediglich, daß es sich bei dem darge
stellten gesamten Meßsystem und dessen Referenzelektro
densystem um eine Ausbildungsform handelt, bei der
aus den weiter vorn schon genannten Gründen eine druck
abhängige Bezugselektrolytnachfüllung vorgesehen ist
(Flüssigelektrolyt).
Um zunächst bei dem Elektrodenteil zu bleiben, wird
gleich noch auf die Darstellungen der Fig. 3 und 4
eingegangen, wobei die Fig. 3 schematisiert und in
Teildarstellung ein Referenzelektrodensystem 17 mit
Brückenelektrolyt angibt. Hierbei ist die innere Meß
elektrode 14′ von einer ersten (ringförmigen) Referenz
elektrolytkammer 15′ umgeben mit Silber/Silberchlorid
ableitung bei 17. Bevorzugt kann der in der inneren
Elektrolytkammer 15′ enthaltene Referenzelektrolyt
in Gelform ausgebildet sein, mit einem ersten inneren
Diaphragma 18, welches einen Übergang bildet zu einer
äußeren Elektrolytkammer 19, die dann von dem in diesem
Fall flüssigen nachfüllbaren Spülelektrolyten, bei
spielsweise KCl, gefüllt und entsprechend der Pfeil
richtung auch durchströmt wird, mit einem unteren
ringförmigen äußeren Diaphragma 20, aus welchem der
äußere Elektrolyt dann, allerdings in vergleichsweise
sehr geringen Mengen auch in das Meßmedium übertritt
(indirektes Referenzsystem).
Ein solches Elektrodensystem ist dann, ebenso wie
das Elektrodensystem ohne Brückenelektrolyt entspre
chend der Fig. 4 in einem geeigneten Gehäuse wie mit
11 in Fig. 1 bezeichnet aufgenommen, wobei bei der
Ausführungsform des Elektrodensystems der Fig. 4
(direktes Referenzsystem - die Elektrode des Referenz
systems wird gleich mit KCl durchströmt) die den
flüssigen Bezugselektrolyten aufnehmende Referenz
elektroden-Ringkammer 15′′ bis nach unten zur sensiti
ven Glasmembran 14a′′ der Meßelektrode 14′′ gezogen
ist und dort im Übergang ein sogenanntes Ringdiaphragma
21 bildet. Dies sind daher zwei weitere mögliche Aus
führungsformen des Elektrodenteils, wobei die jeweils
den flüssigen nachfüllbaren Referenzelektrolyten
aufnehmende Kammer über entsprechende innere Bohrungen
und Durchlässe im Gehäuse 11a des Elektrodenteils
mit einer entsprechenden Zulauföffnung im Lagerrohr 10
über einen Ventilmechanismus verbunden ist, auf den
weiter unten noch eingegangen wird. Ferner kann noch
ein Meßverfahren mit hochgelegter Referenzelektrode
erwähnt werden.
Das Befestigen des Elektrodeneinsatzes 11 im Lager
rohr 10 erfolgt mittels einer Gewindeverbindung, kann
jedenfalls im einfachsten Fall so und dann in der
nach dem Stand der Technik üblichen Weise, erfolgen,
so daß der Elektrodeneinsatz im Lagerrohr von unten
in Fig. 1 eingesetzt und dann festgeschraubt wird.
Die Erfindung nützt diese Schraubbewegung in ihrer
gleichzeitigen rotatorischen und axialen Verschiebung
aus, um den schon erwähnten Ventilmechanismus bei
der Entnahme zu öffnen bzw. beim Einsetzen wieder
zu schließen, wodurch der Zufluß an flüssigem Spül
elektrolyten für das Referenzsystem geöffnet bzw.
unterbrochen wird.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die "Ver
schraubung" in Form eines innen liegenden und daher
nicht verschmutzenden Bajonettsystems 22 ausgebildet,
bestehend aus mindestens einem, vorzugsweise zwei
Führungsstiften 23a, 23b, die in entsprechende Füh
rungs-Gleitnuten 24 (es ist am Gehäuse 11a des Elektro
deneinsatzes nur eine sichtbar) eingreifen. Aus der
Darstellung der Fig. 1 ist der Grundmechanismus ohne
weiteres erkennbar; wird der Elektrodeneinsatz 11
im Sinne des Doppelpfeils A/B in der A-Richtung zur
Entnahme gedreht, dann drückt sich durch das Zusammen
wirken der Führungsstifte 23a, 23b mit den Führungs
bahnen 24 der Elektrodeneinsatz schließlich nach unten
heraus und kommt aus dem Lagerrohr frei.
Dabei verfügt (verfügen) die Führungsbahn(en) 24 über
einen ersten, horizontal verlaufenden Teilbereich
24a und einen sich an diesen nach einem vorgegebenen
Drehwinkel anschließenden, schräg ansteigenden Teil
24b, aus Gründen, die mit der hierdurch gleichzeitig
bewirkten Aktivierung des Ventilmechanismus zusammen
hängen. Jedenfalls sorgt der schräg ansteigende Teil
24b jeder Führungsbahn 24 dafür, daß durch die Drehbe
wegung und daher mit entsprechender Untersetzung die
natürlich auch eine gewisse Klemmwirkung hervorrufen
den Ringdichtungen 13a, 13b und 13c aus ihren zuge
ordneten Sitzen frei kommen, so daß dann der Elektro
deneinsatz leicht nach unten abgezogen und entnommen
werden kann.
In das äußere Lagerrohr 10 ist zur Vereinfachung der
den Ventilmechanismus aufnehmenden Strukturen noch
ein zusätzlicher Rohreinsatz 25 eingesetzt, obwohl
dessen Form und Funktionen auch von einem entspre
chend innen bearbeiteten Lagerrohr selbst übernommen
werden können. Der Rohreinsatz 25 bzw. das Lagerrohr
verfügt jedenfalls über einen Zuflußkanal 26 für den
zuzuführenden (Spül-)elektrolyten, wobei der Zufluß
kanal als Tieflochbohrung im Rohreinsatz 25 ausgebildet
sein kann, die in eine Querbohrung 27 übergeht. Diese
Querbohrung ist schon Teil des Ventilmechanismus,
der eine über mehrere Dichtungen im Rohreinsatz aufge
nommene, abgestufte Drehhülse 28 umfaßt.
Die Queröffnung der den Zufuhrkanal 26 bildenden Tief
lochbohrung kann im übrigen dadurch bearbeitungstech
nisch hergestellt werden, daß der Rohreinsatz 25 innen
bis auf einen solchen Bohrungsdurchmesser aufgebohrt
wird, daß die Tieflochbohrung hierdurch angeschnitten
wird.
Die den Durchflußkanal 26 weiterführende Querbohrung
27 in der Drehhülse 28 mündet vorzugsweise in einen
Ringkanal 29 im Gehäuse lla des Elektrodeneinsatzes
11 ein, so daß bei jeder Drehposition der Drehhülse
28 der Elektrolytdurchfluß über dem Ringkanal 29 durch
entsprechende, im einzelnen nicht weiter dargestellte
innere Kanäle bis in die den (äußeren) Elektrolyten
aufnehmende Referenzelektrolytkammer des oder der
Meßsysteme erfolgen kann.
Dieser Elektrolytzufluß wird erkennbar dann unterbro
chen, wenn die Drehhülse 28 so weit verdreht wird,
daß deren Durchtrittsbohrung 27 nicht mehr mit der
Öffnung des Zufuhrkanals 26 kommunizieren kann, wobei
noch entsprechende Abdichtmittel vorgesehen sind,
die bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus einer
Ringdichtung, vorzugsweise O-Ring 30 bestehen können,
die in einen die Durchtrittsbohrung 27 umgebenden
Ringkanal 31 in der Außenwandung der Drehhülse 28
eingelegt ist - siehe hierzu auch die Darstellung
der Fig. 2, der auch entnommen werden kann, daß eine
vergleichbare Abdichtung auch durch eine schräg um
den gesamten äußeren Körper der Drehhülse 28 laufende
Ringdichtung 30′ erzielt werden kann.
Dabei ist die Drehhülse 28 nach außen und nach innen
noch über eine Vielzahl weiterer Ringdichtungen in
Form von O-Ringen 32a, 32b, 32c abgedichtet.
Um den von der Drehhülse gewährleisteten Ventilmecha
nismus zum Ansprechen zu bringen, ist es daher erfor
derlich, die Drehhülse 28 mindestens um vorgegebene
Winkelbeträge zu drehen, so daß deren Durchtrittsboh
rung 27 entweder auf den Elektrolytzufuhrkanal 26
ausgerichtet ist bzw. von diesem weggedreht ist ,
wobei dann die Abdichtung der weiteren Elektrolyt
zufuhr über die Dichtungen 32a, 32b und 32c erfolgt,
während die Ringdichtung 30 ein mögliches Einlecken
von sich im Ringspalt befindlichem Elektrolyt in dem
Bereich der Durchtrittsbohrung 27 sicher verhindert.
Entsprechend einem wesentlichen Merkmal vorliegender
Erfindung ist diese erforderliche Drehbewegung für
das Öffnen und Schließen des Ventilmechanismus mit
der weiter vorn schon erwähnten Dreh/Hubbewegung,
verursacht durch einen äußeren manuellen Eingriff
und im Ablauf gesteuert durch das erste Befestigungs
bajonettsystem bei der Entnahme bzw. dem Einsatz des
Elektrodenteils synchronisiert und von dieser abhängig.
Hierzu verfügt die Drehhülse 28 über mindestens einen
Mitnehmerstift 33, der in eine in geeigneter Weise
ausgebildete Kulissenführung 34, die in die Außenwandung
des Elektrodeneinsatzkörpers eingearbeitet ist, ein
greift. Dies kann natürlich auch umgekehrt sein, wie
im übrigen auch bei dem Bajonettverschlußsystem -
die Führungs- bzw. Mitnehmerstifte können also jeweils
am Gehäuse des Elektrodeneinsatzes angeordnet sein,
während die Führungsbahnen innere Ringbahnen am Lager
rohr 10 bzw. der Drehhülse 28 sind.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Kulissenführung 34 so getroffen, daß sie einen verti
kalen Nutbereich 34a umfaßt, in welchem sich der Füh
rungsstift 33 bei der vollständigen Einsatzposition
entsprechend Fig. 1 befindet, und einen sich daran
im rechtwinkligen Übergang anschließenden Teilbereich
34b mit horizontalem Verlauf. Bei diesem letzteren
braucht im übrigen nach oben keine Begrenzung vorzu
liegen, wie dies auch der Darstellung der
Fig. 2 noch entnommen werden kann.
Es ergibt sich dann folgende Grundfunktion. Dreht
man den Elektrodeneinsatz 11 manuell in der Pfeilrich
tung A aus der in Fig. 1 gezeigten Position heraus,
in welcher der Elektrodeneinsatz 11 vollkommen in
das es aufnehmende Lagerrohr eingesetzt ist, sämtli
che Dichtungen einwandfrei abdichten und die Durch
flußöffnung für den Elektrolyt zwischen dem Kanal
26 und der Querbohrung 27 offen ist, dann schlägt
der Mitnehmerstift 33 des Drehteils 28 an die in der
Zeichenebene der Fig. 2 rechte Nutwand 35 des Füh
rungskulissenabschnitts 34a an und die Drehhülse 28
wird mitgenommen. Hierdurch dreht sich die Durchtritts
bohrung 27 aus der Übereinstimmung mit der Kanalöffnung
heraus und das so gebildete Ventil schließt sich.
Es ist vorteilhaft, bis zum vollständigen Verschluß
des Ventils den Elektrodeneinsatz noch in seiner völlig
eingesetzten und daher auch insgesamt abgedichteten
Position zu belassen, so daß sich dieser Vorgang über
dem Drehwinkel abspielt, während welchem sich der
Führungsstift 23a des Bajonettsystems 22 im horizon
talen Bereich 24a der Bajonettbahns befindet.
Daher tritt der Führungsstift 23a vorzugsweise erst
dann in den schrägen Verlauf 24b der Bajonettbahn
ein, wenn das Ventil völlig geschlossen ist, wodurch
der Elektrodeneinsatz 11 gleichzeitig nach unten bei
weiterer Drehung abgezogen wird, also eine axiale
Bewegung durchführt, was bedeutet, daß der Mitnehmer
stift 33 der Drehhülse allmählich aus der Axialteil
nut 34a der Kulissenführung frei kommt, wobei die
Drehhülse 28 noch um weitere Winkelbeträge so lange
verdreht wird, bis der Mitnehmerstift aus dem axialen
Bereich der Kulisse völlig ausgetreten ist und sich
beispielsweise an der in Fig. 1 mit 33′ bezeichneten
Stelle befindet oder an einer anderen, weiter rechts
liegenden Position. Jedenfalls stellt dieser Bereich
34b der Kulissenführung für die Ventilbetätigung eine
Art Freilauf dar und da die Kulisse nach oben offen
ist, läßt sich nach entsprechendem Freikommen der
Dichtungen 13a, 13b und 13c der Elektrodeneinsatz
nach unten entnehmen.
Das Wiedereinsetzen des Elektrodenteils nach gewünsch
ter Wartung, Reinigung oder Ersatz erklärt sich
als kinematische Umkehrung des soeben geschilderten
Vorgangs von selbst; dabei sind die relativen Posi
tionen durch den vorhergehenden Entnahmevorgang zwangs
läufig so aufeinander ausgerichtet, daß dann, wenn
die Führungsstifte 23 im Bajonettbereich in die Füh
rungsbahn(en) gelangen, auch die Mitnehmerstifte 33
richtig stehen, so daß sie durch die sich anschlie
ßende Hub/Drehbewegung von der Kulissenführung wieder
eingefangen werden können und die Öffnung im Ventil
bereich dann erfolgt, wenn die Führungsstifte 23a
im horizontalen Bereich 24a der Führungsbahn bei Wei
terdrehen weitergleiten.
Eine bevorzugte weitere Ausgestaltung vorliegender
Erfindung besteht ferner darin, daß die Führungsbahn
im Bajonettbereich zweistufig ausgebildet sein kann,
wie bei 24′ gestrichelt dargestellt. Dabei läuft der
Vorgang grundsätzlich ähnlich ab; allerdings insofern
modifiziert, als beim Einsetzen durch entsprechende Abstimmung der
Relativposition zueinander die Öffnung des Ventils
schon dann stattfindet, wenn ausgehend von der in
Fig. 1 mit C dargestellten Ausgangsposition der Füh
rungsbahn 24′ diese erstmalig in einen horizontalen
Führungsbereich übergeht.
Da sich zu diesem Drehwinkelzeitpunkt der ganze Elektro
deneinsatz aber noch nicht in seiner endgültigen Posi
tion befindet, ist jedenfalls die untere Ringdichtung
13c noch nicht dicht, während durch eine entsprechende
Versetzung die anderen Dichtungen schon ihre jeweili
gen Dichtsitze eingenommen haben und, wie gesagt,
auch die Elektrolytzufuhr schon erfolgt, wenn man
den Elektrodeneinsatz zunächst bis zum Endpunkt des
ersten horizontalen Verlaufs, der mit C′ bezeichnet
ist, weiterdreht. Daher entspricht der Führungsbahn
teilabschnitt C-C′, bei welchem der Elektrodeneinsatz
keine Axialbewegung durchführt, der Ventilöffnung
und der nunmehr schon fließende Elektrolyt füllt die
Elektrolytkammer und entlüftet diese auch, da an geeig
neter Stelle, beispielsweise bei 36 in der Referenz
elektrolytkammer eine Entlüftungsöffnung vorgesehen
ist. Durch diese Entlüftungsöffnung tritt dann schließ
lich der nachfließende Referenzelektrolyt wieder aus
und fließt auch teilweise, da die untere Dichtung
13′ noch offen ist, nach unten weg, so daß die Bedie
nungsperson dies beobachten und dann in vorteilhafter
Weise auch gleich feststellen kann, daß alles in Ordnung
ist, das Ventil geöffnet und die Elektrolytkammer
entlüftet ist. Anschließend dreht die Bedienungsperson
dann den Elektrodenteil weiter, so daß der Führungs
stift 23a die nächste Schräge der Führungsbahn über
windet, den Elektrodeneinsatz vollständig in das La
gerrohr mit wirksamer Dichtung bei 13c hinein zieht
und das System dann insgesamt in die endgültige Ar
beitsposition überführt worden ist.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (18)
1. Verfahren zur (kontinuierlichen) Elektrolytzufüh
rung zu einer Referenzelektrode in der analytischen
Chemie, zur pH-Wertbestimmung, Redoxmessung u. dgl.,
zur direkten oder indirekten, dann über einen Brük
kenelektrolyten erfolgenden Meßmediumskontaktie
rung, wobei der mit dem Meßmedium über ein (äuße
res) Diaphragma in Verbindung stehende flüssige,
der Referenzelektrode zuzuführende Elektrolyt durch
dieses Diaphragma allmählich ausfließt, dadurch
gekennzeichnet, daß ein entnehmbarer, in einem
äußeren Lagerrohr (abgedichtet) gehaltener Elektro
deneinsatz (11) durch seine Entnahmebewegung einen
inneren Ventilmechanismus (26, 27, 28) schließt,
durch welchen der flüssige Referenzelektrolyt über
das äußere Lagerrohr dem Elektrodeneinsatz (11)
zugeführt wird, und bei seiner Einführungsbewegung
den Ventilmechanismus wieder öffnet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrodeneinsatz (11) durch eine reine
Axialbewegung oder eine reine Drehbewegung oder
eine kombinierte gleichzeitige Axial/Drehbewegung
in das ihn aufnehmende Lagerrohr (10) eingeführt
wird und die Betätigung des Ventilmechanismus ab
geleitet ist aus der reinen Axialbewegung, der
reinen Drehbewegung oder der kombinierten Axial/-
Drehbewegung des Elektrodeneinsatzes relativ zum
Lagerrohr.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilmechanismus ausschließlich
durch die relative Drehbewegung des Elektrodenein
satzes (11) zum Lagerrohr (10) betätigt wird, mit
Freigang oder Freilauf, die eine gleichzeitig ablau
fende Axialbewegung ermöglichen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Relativverdrehung zwischen Lager
rohr (10) und Elektrodeneinsatz (11) über eine
Mitnahmekupplung (33, 34, 35) eine Ventilhülse
(28) so verdreht wird, daß der Zufluß an Refe
renzelektrolyt über miteinander kommunizierende,
einen Ventilbereich bildende Querbohrungen (26,
27) geöffnet bzw. unterbrochen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beim Einsetzen bzw. bei
der Entnahme des Elektrodeneinsatzes (11) relativ
zum Lagerrohr (10) durchgeführte Hub/Drehbewegung
zwangsgesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwangssteuerung der Hub/Drehbewegung des
Elektrodeneinsatzes (11) mittels Gewindeeingriff
nach Art eines Bajonettverschlußsystems mit weni
ger als höchstens einer Umdrehung erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zwangsführung durch den Bajonett
verschluß einen Teilbereich umfaßt, in welchem
eine ausschließliche Drehbewegung erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwangssteuerung der kombi
nierten Hub/Drehbewegung des Elektrodeneinsatzes
mindestens zwei in unterschiedlicher Höhe verlau
fende horizontale reine Drehbewegungsbereiche um
faßt, wobei bei einem Drehbewegungsbereich eine
untere Dichtung am Elektrodeneinsatz offen ist
zur Ermöglichung einer Entlüftung und Elektrolyt-
Fließkontrolle.
9. Vorrichtung zur (kontinuierlichen) Elektrolytzu
führung zu einer Referenzelektrode in der analyti
schen Chemie, zur pH-Wertbestimmung, Redoxmessung
u. dgl., wobei über ein (äußeres) Diaphragma ent
weder eine direkte oder über einen Brückenelektro
lyten eine indirekte Verbindung zum Meßmedium be
steht und der der Referenzelektrode zugeführte
flüssige Elektrolyt durch dieses mindestens eine
Diaphragma zu dessen Spülung, Reinigung u. dgl.
in das Meßmedium übertritt, insbesondere Einstab
meßkette, zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem äußeren Lagerrohr
(10) ein über eine Gewindeverbindung in dieses
eingeführter und gehaltener Elektrodeneinsatz (11)
angeordnet ist und daß zwischen dem Lagerrohr und
dem Elektrodeneinsatz ein Ventilbereich gebildet
ist, der in Abhängigkeit zur von einem manuellen
Eingriff realisierten Gewindeverbindung zwangsge
steuert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Gewindeverbindung von einem Bajonett
verschlußsystem (22) gebildet ist, welches nach
Eingriff von Führungsstiften (23a) in zugeordnete
Führungsbahnen (24) dem Elektrodeneinsatz eine
kombinierte Hub/Drehbewegung verleiht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Ventilbereich für die Unterbrechung
des Elektrolytzuflusses bei Entnahme des Elektro
deneinsatzes und dessen Aufsteuerung bei erneutem
Wiedereinsetzen drehschieberartig ausgebildet und
winkelbezogen auf die von dem Bajonettverschlußsystem
(22) erzeugte Hub/Drehbewegung synchronisiert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß im Ventilbereich eine Dreh
hülse (28) vorgesehen ist, die über eine Quer
bohrung (37) einen Durchlaß (26) zum Gehäuse (11a)
des Elektrodeneinsatzes (11) je nach Drehposition
öffnet oder schließt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehhülse (28)
in ihrer jeweiligen Drehposition von einer Kulis
senführung (34) gesteuert ist, deren relative Win
kelorientierung auf die relative Winkelorientie
rung der Bajonettverschluß-Führungsbahn(en) (24)
bezogen ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
9-13, dadurch gekennzeichnet, daß zur synchronen
Steuerung der Drehhülse (28) im Ventilbereich
und des Bajonettverschlußsystem (22) für Ein
satz und Fixierung des Elektrodeneinsatzes (11)
jeweils Mitnehmerstifte (33) an der Drehhülse (28)
bzw. Führungsstifte (34) an der Innenwandung des
Lagerrohrs (10) sowie Kulissenbahnführungen
(34, 34a, 34b, 35; 24, 24a, 24b, 24′) in vorgege
bener Winkelorientierung an der äußeren Gehäuse
wandung des Elektrodeneinsatzes angeordnet sind oder
umgekehrt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Zufluß über eine Tief
lochbohrung (26) als Elektrolytzufuhrkanal im La
gerrohr (10) oder in einem in dieses eingesetzten
Rohreinsatz (25) öffnende bzw. schließende Quer
bohrung (27) der Drehhülse (28) in einen äußeren
Ringkanal (29) am Gehäuse (11a) des Elektrodenein
satzes (11) mündet, von welchem der Spülelektrolyt
in die Referenzelektrolytkammer einfließt und daß
die Drehhülse (28) des Ventilbereichs nach innen
und außen über Dichtungen (32a, 32b, 32c) abge
dichtet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß in die die Durchtrittsbohrung (27) in
der Drehhülse (28) umgebende Wandung eine Ringdich
tung (30) eingelegt ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außen-Ringdichtungen (13a,
13b, 13c) des Elektrodeneinsatzes (11) so zuein
ander höhenversetzt angeordnet sind, daß bei unter
schiedlichen Hubpositionen des Elektrodeneinsatzes
(11) relativ zum Lagerrohr (10) bestimmte obere
Dichtungen (13a, 13b) früher zum Sitz kommen als
untere Dichtungen (13c).
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsbahn(en) (24) des
Bajonettverschlußsystems (22) gestuft ausgebildet ist
(sind)derart, daß sich Schrägführungsabschnitte
(24b) für die Durchführung kombinierter Hub/Dreh
bewegungen des Elektrodeneinsatzes (11) mit Hori
zontalführungen (24a) für die Durchführung reiner
Drehbewegungen mindestens zweimal abwechseln und
daß der Drehverschlußmechanismus der Ventilhülse
(28) so auf die zwangsweise Mitnahme durch den
Bewegungsablauf des Bajonettverschlusssystems (22)
abgestimmt ist, daß bei Erreichen des ersten hori
zontalen Drehplateaus der Bajonettverschluß-
Führungsbahn der Elektrolytzufluß schon geöffnet
ist bei noch offener unterer Ringdichtung (13c)
für den Elektrodeneinsatz (11) derart, daß es zu
einer Spülung des Referenzsystems mit merkbarem
Überlauf und Austritt des Spülelektrolyten über
die untere offene Ringdichtung (13c) kommt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893940948 DE3940948A1 (de) | 1989-12-12 | 1989-12-12 | Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytzufuehrung und referenzelektrodensystem |
EP90115119A EP0414033B1 (de) | 1989-08-18 | 1990-08-07 | Verfahren zur kontinuierlichen Elektrolytzuführung und Referenzelektrodensystem |
AT9090115119T ATE105410T1 (de) | 1989-08-18 | 1990-08-07 | Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytzufuehrung und referenzelektrodensystem. |
DE59005602T DE59005602D1 (de) | 1989-08-18 | 1990-08-07 | Verfahren zur kontinuierlichen Elektrolytzuführung und Referenzelektrodensystem. |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893940948 DE3940948A1 (de) | 1989-12-12 | 1989-12-12 | Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytzufuehrung und referenzelektrodensystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3940948A1 true DE3940948A1 (de) | 1991-06-13 |
Family
ID=6395282
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893940948 Withdrawn DE3940948A1 (de) | 1989-08-18 | 1989-12-12 | Verfahren zur kontinuierlichen elektrolytzufuehrung und referenzelektrodensystem |
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Country | Link |
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