DE3940211C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in zwei Stufen beschleunigten MunitionskörpersInfo
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- DE3940211C2 DE3940211C2 DE19893940211 DE3940211A DE3940211C2 DE 3940211 C2 DE3940211 C2 DE 3940211C2 DE 19893940211 DE19893940211 DE 19893940211 DE 3940211 A DE3940211 A DE 3940211A DE 3940211 C2 DE3940211 C2 DE 3940211C2
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C15/00—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges
- F42C15/18—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges wherein a carrier for an element of the pyrotechnic or explosive train is moved
- F42C15/188—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges wherein a carrier for an element of the pyrotechnic or explosive train is moved using a rotatable carrier
- F42C15/192—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges wherein a carrier for an element of the pyrotechnic or explosive train is moved using a rotatable carrier rotatable in a plane which is parallel to the longitudinal axis of the projectile
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C15/00—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges
- F42C15/40—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges wherein the safety or arming action is effected electrically
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in
zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers mit einem Zündge
nerator und zwei unabhängigen Sicherungen, wobei die erste
Sicherung als eine Doppelmassensperre aus parallelen Sperr
stiften in einem Rotor mit einer Zündpille in der Richtung
der Hauptbeschleunigung in zwei Endlagen fixierbar angeordnet
ist, wobei die zweite Sicherung als eine längs eines Teiles
des mit einer Armierfeder versehenen Rotors verlaufende Nut
mit einer Stirnfläche ausgebildet ist, der ein in der Rich
tung der Hauptbeschleunigung beweglich gelagerter abgefeder
ter Bolzen mit einem Vorsprungflansch funktionell entspricht
und wobei nach dem Abschuß infolge der Beschleunigung die
elektrische Energie durch den Zündgenerator bereitet wird,
wobei nach einem vorgegebenen Zeitintervall durch die erste
und zweite Sicherung der Rotor entriegelt wird und während
der Vorrohrphase der Flugbahn der Rotor mit der Armierungsfe
der in Drehbewegung gebracht wird.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sichern und Schärfen
von einstufig beschleunigten Munitionskörpern ist in EP-B1
0 104 138 beschrieben und dargestellt. Ein geeigneter Zünd
generator ist in der EP-A1 0 156 763, Fig. 3 dargestellt.
Aus der DE 24 00 001 C2 ist es bekannt, in einem
ballistischen Geschoß einen Scheitelpunktdetektor zur Entsicherung
des Zündkreises einzusetzen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, wobei
das Sichern und Schärfen
eines
Munitionskörpers mit wenigstens zwei Beschleunigungsstufen
auch von der notwendigen, vorgegebenen
minimalen Beschleunigung der zweiten und/oder weiteren
Stufe abhängig ist.
Die vorgenannte Aufgabe wird durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1, und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruches 2
gelöst, wobei insbesondere bei abnehmender
Beschleunigung der ersten Stufe, nach einem vorgegebenen
Zeitintervall die zweite Sicherung verriegelt wird und wobei
nach dem Einsetzen der weiteren Stufe beim Vorhandensein ihrer
Soll-Beschleunigung die zweite Sicherung erneut entriegelt
wird und die Zündenergie zur Verfügung gestellt wird und
wobei nachfolgend durch einen Zündkontakt der Munitionskörper zur
Zündung gebracht wird.
Erfindungsgemäß wird somit der Beschleunigungsverlauf des
Munitionskörpers mechanisch kontrolliert und die Scharfstel
lung der Zündvorrichtung nur bei korrekter Funktion, bei
spielsweise eines Starttriebwerks und bei einem zeitgerech
ten, vorgegebenen Schub eines später gezündeten Marschtrieb
werks erreicht.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist einen
Zündgenerator auf, der so dimensioniert ist, daß er erst bei
einer Beschleunigung, die größer ist als 1000 g, die elektrische
Energie zur Verfügung stellt.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen 3 bis 6
angegeben.
Vorteilhaft ist die erste Sicherung so dimensioniert, daß
sie nach dem Abschuß innerhalb von 5 ms den Rotor entrie
gelt.
Die zweite Sicherung ist zweckmäßig so dimensioniert, daß
nach dem Einsetzen des Marschtriebwerkes die Scharfstellung
des Rotors während 5 bis 500 ms eingestellt wird, meist je
doch innerhalb von 5 bis 150 ms.
Vorteilhafterweise ist der Zündgenerator so dimensioniert,
daß die Zündenergie im Stromkreis des Zündkontakts minde
stens während 200 s vorhanden ist. Durch einen dem Ladekon
densator parallel geschalteten Leckwiderstand wird die Zünd
energie beim Ausbleiben eines Schließens des Zündkontakts,
in an sich bekannter Weise, abgeführt.
Es ist selbstverständlich, daß der Zündkontakt der Art des
Munitionskörpers M entspricht, wobei vorteilhaft eine Doppel
haube als Zündkontakt angesetzt wird.
Um die Funktionsweise und konstruktive Ausbildung des Erfin
dungsgegenstandes zu erklären wird auch der Inhalt der
Druckschrift EP-B1 0 104 138 anhand der nachfolgenden Zeichnungen
erläutert. Gleiche Teile sind in allen Figuren mit
denselben Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte, vereinfachte Ausführungsform in ge
sicherter Position, mit einem angedeuteten Marsch
triebwerk und einer Doppelhaube zur Kontaktierung,
Fig. 2 die Vorrichtung Fig. 1 in ihrer Scharfstellung,
Fig. 3 den Zündpillenträger der Vorrichtung Fig. 1 bei un
genügender Beschleunigung, (die Zündpille ist vor
dem Erreichen der Scharfstellung blockiert),
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer realisierten Vorrich
tung,
Fig. 5 eine Ansicht von oben auf die Vorrichtung gemäß
Fig. 4,
Fig. 6 den aus Fig. 4 ersichtlichen Zündpillenträger in ei
ner Draufsicht senkrecht zu seiner Längsachse,
Fig. 7 einen Horizontalschnitt durch die untere Reihe der
Bohrungen im Zündpillenträger Fig. 4,
Fig. 8 eine zur Scharfstellung des Zündpillenträgers die
nende Armierungsfeder,
Fig. 9 den Horizontalschnitt durch die untere Reihe der
Bohrungen im Zündpillenträger Fig. 4 in seinem Ge
häuse, in gesicherter Position,
Fig. 10 denselben Horizontalschnitt wie Fig. 9, jedoch in
entsicherter Position des Zündpillenträgers.
Die Fig. 1 stellt eine doppelt mechanisch gesicherte Vorrich
tung in einem elektrisch zündbaren Munitionskörper M dar,
welcher in seiner Art häufig in Geschossen, Raketen etc.,
also in mit relativ hohen Beschleunigungen abzuschießender
Munition, vorkommt. In Flug-Richtung FR ist der Munitionskör
per M durch eine übliche Doppelhaube DH abgeschlossen, welche
der Aufschlag-Kontaktierung des Zündsystems dient. Sie ist
mit einer Kontaktstelle mit der Masse des Munitionskörpers M
und mit der anderen Kontaktstelle mit dessen Zündkreis zur
Ausübung der Schaltfunktion verbunden.
Gemäß Fig. 1 ist eine konische Bohrung 1 in einem Gehäuse 7
vorgesehen. Ein Gewindering 1a verschließt die Bohrung 1 und
zentriert gleichzeitig eine Feder 8, welche auf einen eben
falls kegelförmigen Bolzen 2 mit einem endseitigen Vorsprung
flansch 3 wirkt. Die Bohrung 1 weist neben ihrem konischen
Teil einen zylindrischen Teil 4 auf.
Im Zentrum des Gehäuses 7 befindet sich ein Zündpillenträger
6, welcher als Rotor mit einem Drehpunkt D ausgestaltet ist.
Der Zündpillenträger 6 weist auf einem Teil seines Umfangs
eine Nut 5 auf, welche auf ihrer einen Endseite einen auslau
fenden Teil 5a und auf ihrer anderen Endseite eine Stirnflä
che 5b aufweist.
Im Innern des Zündpillenträgers 6 befindet sich eine an sich
bekannte Zündpille 9, aus welcher ein isolierter Polstift 10
herausragt. Die Außenhülse der Zündpille 9 ist über die Boh
rung 11 des metallischen Zündpillenträgers 6 mit der Masse
verbunden; der Polstift 10 ragt elektrisch isoliert in die
verjüngte Bohrung 12 des Zündpillenträgers 6 hinein.
Auf der einen Stirnseite des Munitionskörpers M, in der Flug-
Richtung FR, befindet sich ein an sich bekannter elektrischer
Energie-Erzeuger 13, bestehend aus einem Zündgenerator mit
Sicherheits- und Speicherschaltung und Zielsensor. Unterhalb
der Zündvorrichtung ist mit einem Doppelpfeil W die Lage ei
nes Marschtriebwerks angedeutet. Marschtriebwerke sind an
sich bekannt, und z. B. in der Publikation der Rheinmetall,
Waffentechnisches Taschenbuch, Düsseldorf 1977, Seiten 488
ff, und in der Fig. 1119 beschrieben und dargestellt.
Der Energie-Erzeuger 13 weist einen Teleskopkontakt 14 auf,
welcher mit seiner Kontaktfläche 15 auf dem Zündpillenträger
6 aufliegt.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Verstär
kerladung 16 (Booster), welche mit ihrer Initiierungsstelle
17 ebenfalls in das Gehäuse 7 in Richtung zum Drehpunkt D des
Zündpillenträgers 6 hineinragt.
Nach dem Verlassen des Rohres bzw. seiner Startbahn erfährt
der Munitionskörper M einen Strömungswiderstand, so daß nach
einer gewissen Flugdauer die vorher kontinuierlich zunehmen
den positiven Beschleunigungswerte relativ gesehen zu negati
ven Werten, d. h. zur Retardation, werden.
Fliegt der Munitionskörper M auf einer üblichen Flugbahn, so
wird der anfänglich durch eine Doppelmassensperre verriegelte
Zündpillenträger 6 in einem ersten Schritt entriegelt und er
fährt aus seiner Ausgangslage, Fig. 1, um den Drehpunkt D
eine Drehung im Uhrzeigersinn. Die Beschleunigungskräfte,
welche die Doppelmassensperre entriegeln, wirken ebenfalls
auf den kegelförmigen Bolzen 2, wodurch dieser aufgrund sei
ner trägen Masse in Richtung des Gewinderings 1a gedrückt
wird und somit mit seinem Vorsprungflansch 3 aus der Nut 5 in
der in Fig. 2 dargestellten Weise herausgezogen wird. Dies
ermöglicht dem Zündpillenträger 6 in der vorgegebenen Zeit
eine Drehung um 270°, wodurch der in Fig. 2 dargestellte ar
mierte Zustand eintritt.
Hier ist der Teleskopkontakt 14 des Energie-Erzeugers 13 in
die Bohrung 12 des Zündpillenträgers 6 eingefedert und kon
taktiert den Polstift 10, wodurch bei geschlossenem Zielsen
sor (Aufschlagkontakt etc.) der Stromkreis geschlossen wird
und der mit einer elektrisch leitenden Dünnschicht-Zündbrücke
versehene Zündsatz gezündet wird. Die in der Zündpille 9 er
zeugte Stoßwelle bewirkt eine Detonationsübertragung bei der
Initiierungsstelle 17 der Verstärkerladung 16.
Wird der Flug des Munitionskörpers M aus irgendeinem Grunde
vorzeitig abgebrochen, prallt dieser beispielsweise vorzeitig
auf ein Hindernis auf, so ändern sich die auf den Bolzen 2
einwirkenden Beschleunigungskräfte, so daß dieser wieder
durch die Feder 8 bewirkt in seine Endstellung in der Bohrung
1 gedrückt wird; jetzt greift der Vorsprungflansch 3 wieder
in die periphere, ringförmige Nut 5 ein und wirkt wiederum
tangential auf den Zündpillenträger 6. Vor Ablauf der vorge
gebenen Vorrohrzeit wird folglich der Zündpillenträger 6 in
seiner Drehung an der Stirnfläche 5b durch den Vorsprung
flansch 3 gestoppt. - Eine Armierung ohne erneute Beschleuni
gung des Munitionskörpers M ist nicht mehr möglich. Es ent
steht der in Fig. 3 dargestellte Zustand.
Weitere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind anhand
der in praxi erfolgreich erprobten Vorrichtung gemäß den
Fig. 4 bis 11 zu beschreiben. Aus Übersichtlichkeitsgründen
sind in den Fig. 4 und 6 der Energie-Erzeuger 13 und die Ver
stärkerladung 16 nur noch durch Pfeile symbolisiert gezeich
net.
In Fig. 4 ist in einer vertikalen Schnittdarstellung eine Un
ruh 18, welche von vier Kugeln 19 umgeben ist, ersichtlich.
Die Kugeln 19 werden durch einen Kugel-Kranz 20 und einem
Klemmring 21 konzentrisch zur zylindrischen Unruh 18 geführt.
Ein Halterungsstift 22 dient als Niederhalter für diese ein
Hemmwerk darstellende Anordnung.
In derselben Fig. 4 ist wiederum der Zündpillenträger 6 mit
seiner Zündpille 9 ersichtlich, welche mittels eines Gewinde
stifts 23 in der Bohrung 11 fixiert ist.
Im Zündpillenträger 6 ist ferner ein sogenannter Schließkol
ben 24 einer Doppelmassensperre ersichtlich, der in eine
große Bohrung 27, welche in das Gehäuse 7 mündet, geführt
ist. Eine kegelförmige Andrehung 25 erleichtert das teilweise
Übergleiten des Schließkolbens 24 vom Zündpillenträger 6 in
das Gehäuse 7. Eine zusätzliche kleine Bohrung 28 dient dem
Luftaustausch in der Bohrung 27 des Zündpillenträgers 6 und
begrenzt einseitig dessen Gleitweg.
Im weiteren weist der Schließkolben 24 Eindrehungen auf, in
welche die in den Fig. 9 und 10 dargestellten Kugeln 42 der
Doppelmassensperre eingreifen. In einen zapfenartigen und mit
einem Schlitz 33 versehenen Teil 32 (vgl. Fig. 6) des Zünd
pillenträgers 6 greift das zentrale Ende einer Armierungsfe
der 29 ein, welche die vorgängig beschriebene Drehung des
Zündpillenträgers 6 bewirken kann.
In der Darstellung Fig. 5 - eine Ansicht des Gegenstandes
Fig. 4 von oben - ist nochmals die Ausgestaltung des Hemmwer
kes mit der Unruh 18 zu sehen. Zusätzlich ist hier ein Stopp
stift 30 ersichtlich, der zur Begrenzung des Drehweges des
Zündpillenträgers 6 auf seinen nockenartigen Anschlag 31
wirkt.
Der in Fig. 6 dargestellte Zündpillenträger 6 (Rotor) ist im
Gehäuse 7, Fig. 4, durch seine zylindrischen Partien 36 ge
führt sowie zentriert und weist auf seiner einen Stirnseite
den nockenartigen Anschlag 31 und auf seiner unteren Stirn
seite einen Zapfen 32 auf. Der Zapfen 32 ist mit einem
Schlitz 33 versehen, in den das in Fig. 8 dargestellte zen
trale Ende 29a der Armierungsfeder 29 eingreift.
Ersichtlich ist zudem die einseitig, schlitzartig ausgenom
mene Bohrung 11 zur Aufnahme der Zündpille 9 sowie ein in
diese Bohrung 11 führendes, senkrecht zu dieser angeordnetes
Gewinde 34, in welches der zur Fixierung der Zündpillen die
nende Gewindestift 23 einschraubbar ist.
Vier in Winkeln von 90° zueinander angeordnete Aufnahme-Boh
rungen 35 bilden die Lagerung und Rückhaltung für die vier
aus Fig. 4 und 5 bekannten Kugeln 19.
Oberhalb des Zapfens 32 befinden sich drei zueinander paral
lele weitere Bohrungen 27 und 27′, welche je über eine Stufe
in kleinere Bohrungen 28 und 28′ übergehen. Quer zu diesen
Bohrungen befindet sich auf der Vorderseite die Kugellauf-
Bohrung 37. - Die Verteilung sämtlicher Bohrungen auf dieser
Ebene ist aus der Schnittdarstellung Fig. 7 zu sehen, wo auch
die darüberliegende ringförmige Nut 5 mit ihrer Stirnfläche
5b, vgl. Fig. 6, und ihrem auslaufenden Teil 5a, gestrichelt
gezeichnet, ersichtlich ist.
Die in Fig. 8 dargestellte und bereits erwähnte Armierungsfe
der 29 ist eine Uhrwerkfeder, welche im Gehäuse 7, vgl. Fig.
4, mit ihrem äußeren Ende 29b in aufgewickeltem Zustand ver
hakt ist.
Die Darstellung Fig. 9 zeigt die aus den Massen 1 und 2 be
stehenden Sperrstifte 38, 39, zusammen mit dem zentralen
Schließkolben 24 im verriegelten Zustand. Dabei greifen die
kegelförmige Andrehung 25 sowie die Spitzen 38′, 39′, der
Sperrstifte 38 und 39 in die Bohrungen 27′ und 27′′ im Gehäuse
7 ein.
Die mit identischen Massen versehenen Sperrstifte 38 und 39
werden an ihren Enden 38′′, 39′′ durch ebenfalls identische Fe
dern 40 und 41 mit gleichen Federkonstanten in die gezeich
nete Lage gedrückt. Dabei besteht ein mechanischer Kontakt
zwischen der Eindrehung 26 im Schließkolben 24 und den
Sperrstiften 38 und 39 durch zwei in der Kugellauf-Bohrung 37
eingeführte Kugeln 42.
Die Funktionsweise dieser Doppelmassensperre ist folgende: Im
Ruhezustand, d. h. bei der Lagerung und beim Transport der Mu
nition, ist der in Fig. 9 gezeigte verriegelte Zustand vor
handen. Der Rotor - Zündpillenträger 6 - kann nicht in die
Scharfstellung gedreht werden. Wird der Munitionskörper mit
hoher Beschleunigung abgeschossen, so wirkt diese umgehend
auf die beiden Massen der Sperrstifte 38 und 39 und entrie
gelt diese in der in Fig. 10 dargestellten Weise. Die Entrie
gelung ist aufgrund der beiden in der Kugellauf-Bohrung 37
vorhandenen Kugeln 42 einmalig; die Kugeln blockieren die Be
wegung an den Stirnflächen des Schließkolbens 24 und den
Sperrstiften 38 und 39 (Teile 25, 38′ und 39′) und verhindern
somit ein Rückfedern in die Position der Verriegelung.
Der im entriegelten Zustand, Fig. 10, drehfähige Zündpillen
träger 6 erfährt durch die Feder 29 ein Drehmoment im Uhrzei
gersinn. Durch das Hemmwerk mit seiner Unruh 18, Fig. 4 und
5, wird die resultierende Drehbewegung dadurch gebremst, daß
die Kugeln 19 abwechslungsweise in gegenüberliegende Ausneh
mungen im Kugel-Kranz 20 durch die Unruh 18 gepreßt werden,
welche eine oszillierende Bewegung ausführt. Damit läßt sich
eine vorgegebene verzögerte Drehbewegung des Zündpillenträ
gers 6, entsprechend der geforderten Vorrohrsichheit, reali
sieren.
Fig. 11 stellt ein beispielsweises Beschleunigungs- und Funk
tionsdiagramm in einer praktischen Realisation des erfin
dungsgemäßen Verfahrens dar.
Der Erfindungsgegenstand wird im folgenden, unter Bezugnahme
auf sämtliche Figuren, ausführlicher beschrieben. Im Lagerzu
stand ist der Munitionskörper M energiefrei, der Detonator
ist elektrisch, mechanisch und pyrotechnisch gesichert. Beim
Abschuß oder beim Fallenlassen bzw. in der Rohrphase, wenn
die Beschleunigung größer ist als 10 g, wird eventuell durch
die zweite Sicherung II (Nut 5, Flansch 3; Fig. 1, 2, 3) der
Rotor 6 entsichert. Der Rotor 6 kann sich jedoch nicht dre
hen, weil die erste Sicherung I (Doppelmassensperre; Fig. 9,
10) noch nicht entriegelt ist. Bei einer Beschleunigung a₁,
die größer ist als 1000 g, erzeugt der Energie-Erzeuger 13,
ein handelsüblicher Zündgenerator der Firma Geveral SA,
Crissier/Schweiz, die zur Zündung erforderliche elektrische
Energie. Der Detonator bleibt trotzdem elektrisch, mechanisch
und pyrotechnisch gesichert. In einem Zeitintervall Δ t₁ in
der Größenordnung von einigen msec wird auch die erste Si
cherung I und somit der Rotor entriegelt. In dieser Phase be
ginnt die Beschleunigung kleiner zu werden. In diesem Zustand
sichert die zweite Sicherung II wieder den Rotor 6 (Zeitin
tervall Δ t₂). Bei einer Beschleunigung kleiner als 50 g be
ginnt der Rotor wieder zu drehen, wobei selbstverständlich
der Hauptkontakt, in diesem Fall die Doppelhaube DH, offen
ist. Während der Flugbahn setzt das Marschtriebwerk W in sei
ner Funktion ein, womit die Beschleunigung wieder steigt und
die zweite Sicherung 11 den Rotor 6 entsichert. In einer
Zeitspanne von 5 bis 150 ms gerät der Rotor in die Scharf
stellung. Der Munitionskörper M zündet jedoch nicht, da der
Hauptkontakt - Doppelhaube DH - offen ist. In einem Zeitin
tervall Δ t₃ kleiner als 200 s ist die Zündenergie vorhanden
und beim Anschlag des Munitionskörpers wird der Hauptkontakt
(Doppelhaube) geschlossen und der Munitionskörper M zündet.
Wenn die vorher genannten Bedingungen nicht erfüllt wurden,
zündet der Munitionskörper M nicht und zwar auch in dem Fall,
daß im Kondensator die elektrische Energie vorhanden ist.
Dieser Blindgänger ist jedoch nicht gefährlich, weil nach
etwa 25 Minuten die elektrische Energie aus dem Speicherkon
densator über einen zu diesem parallel geschalteten Leckwi
derstand abgeleitet ist. Nach dieser Entladung kann auch der
Hauptkontakt (Doppelhaube) geschlossen werden, ohne eine
Zündung zu verursachen.
Der Erfindungsgegenstand setzt sich aus per se bekannten Kom
ponenten zusammen und erlaubt durch empirisches Dimensionie
ren der Feder 8, der Masse des Bolzens 2 und des Hemmwerks
(Fig. 5) dessen Anpassung an vorgegebene kinetische Verhält
nisse, wie das Beschleunigungs- und Funktionsdiagramm Fig. 11
zeigen. Der Bolzen 2 besteht hier aus Stahl mit einer Dichte
von 7,8 g/cm³. Teil S des Beschleunigungsdiagramms zeigt die
durch das Starttriebwerk erfolgte Beschleunigung und ist in
halblogarithmischer Darstellung gezeichnet. Die Entsicherung
der ersten Sicherung I setzt bei etwa 2000 g ein und ist bei
4500 g vollständig abgeschlossen (Funktionszustand si₁′ der
Doppelmassensperre). Dabei deuten si₁′(schraffierter Be
reich) die Bewegung der Sperrstiften 38 und 39 (Fig. 9 und 10)
und si₁′′ die Bewegung des Schließkolbens 24 an. Die Entriege
lung selbst dauert etwa 2 msec. Die Drehung des Rotors (Funk
tionszustand 6) setzt etwa 5 msec nach dem Abschuß ein, und
wird während der Beschleunigung durch das Marschtriebwerk
vollendet. Die Entsicherung der zweiten Sicherung 11 (Funk
tionszustand si₂) beginnt bei einer Soll-Beschleunigung W-S
des Marschtriebwerks von etwa 10 g. Das Beschleunigungsdia
gramm des Marschtriebwerks W ist doppeltlogarithmisch darge
stellt. Der Übergangsbereich in die Scharfstellung si₂′ im
Funktionszustand 6 des Rotors ist schraffiert dargestellt und
beläuft etwa 550 msec.
Bezugszeichenliste
1 Bohrung
1a Gewindering
2 Bolzen (kegelförmig)
3 Vorsprungflansch
4 zylindrischer Teil von 1
5 Nut (ringförmig)
5a auslaufender Teil von 5
5b Stirnfläche von 5
6 Zündpillenträger (Rotor)
7 Gehäuse von 6
8 Feder
9 Zündpille
10 Polstift von 9
11 Bohrung für 9
12 weitere Bohrung für 10
13 Energie-Erzeuger (elektrisch)
14 Teleskopkontakt
15 Kontaktfläche
16 Verstärkerladung (Booster)
17 Initiierungsstelle (Scharfstellung)
18 Unruh
19 Kugeln
20 Kugel-Kranz
21 Klemmring
22 Halterungsstift
23 Gewindestift (Arretierung)
24 Schließkolben
25 Andrehung (kegelförmig)
26 Eindrehung
27 grosse Bohrung für 24
27′ zentrale Bohrung in 7
27′′ Verriegelungsbohrungen in 7
28, 28′ kleine Bohrung
29 Armierungsfeder
29′ Armierungsfeder (Zugfeder)
29a zentrales Ende von 29
29b äußeres Ende von 29
30 Stoppstift
31 Anschlag (Nocken)
32 Zapfen
33 Schlitz in 32
34 Gewinde
35 Aufnahme-Bohrungen für 19
36 zylindrische Partien von 6
37 Kugellauf-Bohrung
38 1. Sperrstift (Masse 1)
38′ Spitze von 38
38′′ Ende von 38
39 2. Sperrstift (Masse 2)
39′ Spitze von 39
39′′ Ende von 39
40 Druckfeder 1
41 Druckfeder 2
42 Kugeln
b Beschleunigung
D Drehpunkt
DH Doppelhaube
F Funktionszustand
g Erdbeschleunigung
H Hemmwerk
M Munitionskörper
S Starttriebwerk
W Marschtriebwerk
si₁ erste Sicherung
si₂ zweite Sicherung
1a Gewindering
2 Bolzen (kegelförmig)
3 Vorsprungflansch
4 zylindrischer Teil von 1
5 Nut (ringförmig)
5a auslaufender Teil von 5
5b Stirnfläche von 5
6 Zündpillenträger (Rotor)
7 Gehäuse von 6
8 Feder
9 Zündpille
10 Polstift von 9
11 Bohrung für 9
12 weitere Bohrung für 10
13 Energie-Erzeuger (elektrisch)
14 Teleskopkontakt
15 Kontaktfläche
16 Verstärkerladung (Booster)
17 Initiierungsstelle (Scharfstellung)
18 Unruh
19 Kugeln
20 Kugel-Kranz
21 Klemmring
22 Halterungsstift
23 Gewindestift (Arretierung)
24 Schließkolben
25 Andrehung (kegelförmig)
26 Eindrehung
27 grosse Bohrung für 24
27′ zentrale Bohrung in 7
27′′ Verriegelungsbohrungen in 7
28, 28′ kleine Bohrung
29 Armierungsfeder
29′ Armierungsfeder (Zugfeder)
29a zentrales Ende von 29
29b äußeres Ende von 29
30 Stoppstift
31 Anschlag (Nocken)
32 Zapfen
33 Schlitz in 32
34 Gewinde
35 Aufnahme-Bohrungen für 19
36 zylindrische Partien von 6
37 Kugellauf-Bohrung
38 1. Sperrstift (Masse 1)
38′ Spitze von 38
38′′ Ende von 38
39 2. Sperrstift (Masse 2)
39′ Spitze von 39
39′′ Ende von 39
40 Druckfeder 1
41 Druckfeder 2
42 Kugeln
b Beschleunigung
D Drehpunkt
DH Doppelhaube
F Funktionszustand
g Erdbeschleunigung
H Hemmwerk
M Munitionskörper
S Starttriebwerk
W Marschtriebwerk
si₁ erste Sicherung
si₂ zweite Sicherung
Claims (6)
1. Verfahren zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in
zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers mit einem
Zündgenerator und zwei voneinander unabhängigen Sicherun
gen, wobei die erste Sicherung als Doppelmassensperre aus
parallelen Sperrstiften in einem Rotor mit einer Zünd
pille in der Richtung der Hauptbeschleunigung in zwei
Endlagen fixierbar angeordnet ist, wobei die zweite Si
cherung als eine längs eines Teiles des mit einer Armier
feder versehenen Rotors verlaufende Nut mit einer Stirn
fläche ausgebildet ist, der ein in der Richtung der
Hauptbeschleunigung beweglich gelagerter abgefederter
Bolzen mit einem Vorsprungflansch funktionell entspricht
und wobei nach dem Abschuß infolge der Beschleunigung
die elektrische Energie durch den Zündgenerator bereitet
wird, wobei nach einem vorgegebenen Zeitintervall durch
die erste und zweite Sicherung der Rotor entriegelt wird
und während der Vorrohrphase der Flugbahn der Rotor mit
der Armierungsfeder in Drehbewegung gebracht wird, da
durch gekennzeichnet, daß bei abnehmender Beschleunigung
der ersten Stufe, nach einem vorgebenen Zeitintervall (Δ
t₁) die zweite Sicherung (II) verriegelt wird und daß
nach dem Einsetzen der weiteren Stufe (S) beim Vorhanden
sein ihrer Soll-Beschleunigung (W-S) die zweite Sicherung
(II) erneut entriegelt wird und die Zündenergie zur Ver
fügung gestellt wird und daß danach durch einen Zündkon
takt (DH) der Munitionskörper (M) zur Zündung gebracht
wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündgenerator (13) so
dimensioniert ist, daß er bei einer Beschleunigung (a₁),
die größer ist als 1000 g, die elektrische Energie zur
Verfügung stellt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Sicherung (I)
so dimensioniert ist, daß sie nach dem vorgegebenen Zei
tintervall (Δ t₁), das in der Größenordnung von einigen
ms liegt, den Rotor (6) entriegelt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Sicherung (II)
so dimensioniert ist, daß nach den Einsetzen des Marsch
triebwerkes (W) während des Zeitintervalls der Vorrohrsi
cherheit (Δ t₂) von 5 bis 500 ms der Rotor (6) in die
Scharfstellung gerät.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündgenerator (13) so
dimensioniert ist, daß nach einem Zeitintervall (Δ t₃),
das kleiner ist als 200 s, die Zündenergie im Stromkreis
des Zündkontakts vorhanden ist und anschließend über
einen Leckwiderstand in höchstens 25 min abgeführt ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündkontakt eine Dop
pelhaube (DH) des Munitionskörpers (M) ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH457988A CH678107A5 (de) | 1988-12-12 | 1988-12-12 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3940211A1 DE3940211A1 (de) | 1990-06-13 |
DE3940211C2 true DE3940211C2 (de) | 1997-06-12 |
Family
ID=4278734
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893940211 Expired - Fee Related DE3940211C2 (de) | 1988-12-12 | 1989-12-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers |
Country Status (2)
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DE (1) | DE3940211C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NO130845C (de) * | 1973-01-03 | 1975-02-19 | Kongsberg Vapenfab As | |
DE3367274D1 (en) * | 1982-09-16 | 1986-12-04 | Inventa Ag | Device for arming and sterilising an electric fuze for ammunition |
CH669454A5 (de) * | 1984-02-24 | 1989-03-15 | Inventa Ag |
-
1988
- 1988-12-12 CH CH457988A patent/CH678107A5/de not_active IP Right Cessation
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1989
- 1989-12-05 DE DE19893940211 patent/DE3940211C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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CH678107A5 (de) | 1991-07-31 |
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