DE3940211C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers mit einem Zündge­ nerator und zwei unabhängigen Sicherungen, wobei die erste Sicherung als eine Doppelmassensperre aus parallelen Sperr­ stiften in einem Rotor mit einer Zündpille in der Richtung der Hauptbeschleunigung in zwei Endlagen fixierbar angeordnet ist, wobei die zweite Sicherung als eine längs eines Teiles des mit einer Armierfeder versehenen Rotors verlaufende Nut mit einer Stirnfläche ausgebildet ist, der ein in der Rich­ tung der Hauptbeschleunigung beweglich gelagerter abgefeder­ ter Bolzen mit einem Vorsprungflansch funktionell entspricht und wobei nach dem Abschuß infolge der Beschleunigung die elektrische Energie durch den Zündgenerator bereitet wird, wobei nach einem vorgegebenen Zeitintervall durch die erste und zweite Sicherung der Rotor entriegelt wird und während der Vorrohrphase der Flugbahn der Rotor mit der Armierungsfe­ der in Drehbewegung gebracht wird.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sichern und Schärfen von einstufig beschleunigten Munitionskörpern ist in EP-B1 0 104 138 beschrieben und dargestellt. Ein geeigneter Zünd­ generator ist in der EP-A1 0 156 763, Fig. 3 dargestellt.
Aus der DE 24 00 001 C2 ist es bekannt, in einem ballistischen Geschoß einen Scheitelpunktdetektor zur Entsicherung des Zündkreises einzusetzen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, wobei das Sichern und Schärfen eines Munitionskörpers mit wenigstens zwei Beschleunigungsstufen auch von der notwendigen, vorgegebenen minimalen Beschleunigung der zweiten und/oder weiteren Stufe abhängig ist.
Die vorgenannte Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1, und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 2 gelöst, wobei insbesondere bei abnehmender Beschleunigung der ersten Stufe, nach einem vorgegebenen Zeitintervall die zweite Sicherung verriegelt wird und wobei nach dem Einsetzen der weiteren Stufe beim Vorhandensein ihrer Soll-Beschleunigung die zweite Sicherung erneut entriegelt wird und die Zündenergie zur Verfügung gestellt wird und wobei nachfolgend durch einen Zündkontakt der Munitionskörper zur Zündung gebracht wird.
Erfindungsgemäß wird somit der Beschleunigungsverlauf des Munitionskörpers mechanisch kontrolliert und die Scharfstel­ lung der Zündvorrichtung nur bei korrekter Funktion, bei­ spielsweise eines Starttriebwerks und bei einem zeitgerech­ ten, vorgegebenen Schub eines später gezündeten Marschtrieb­ werks erreicht.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist einen Zündgenerator auf, der so dimensioniert ist, daß er erst bei einer Beschleunigung, die größer ist als 1000 g, die elektrische Energie zur Verfügung stellt.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen 3 bis 6 angegeben.
Vorteilhaft ist die erste Sicherung so dimensioniert, daß sie nach dem Abschuß innerhalb von 5 ms den Rotor entrie­ gelt.
Die zweite Sicherung ist zweckmäßig so dimensioniert, daß nach dem Einsetzen des Marschtriebwerkes die Scharfstellung des Rotors während 5 bis 500 ms eingestellt wird, meist je­ doch innerhalb von 5 bis 150 ms.
Vorteilhafterweise ist der Zündgenerator so dimensioniert, daß die Zündenergie im Stromkreis des Zündkontakts minde­ stens während 200 s vorhanden ist. Durch einen dem Ladekon­ densator parallel geschalteten Leckwiderstand wird die Zünd­ energie beim Ausbleiben eines Schließens des Zündkontakts, in an sich bekannter Weise, abgeführt.
Es ist selbstverständlich, daß der Zündkontakt der Art des Munitionskörpers M entspricht, wobei vorteilhaft eine Doppel­ haube als Zündkontakt angesetzt wird.
Um die Funktionsweise und konstruktive Ausbildung des Erfin­ dungsgegenstandes zu erklären wird auch der Inhalt der Druckschrift EP-B1 0 104 138 anhand der nachfolgenden Zeichnungen erläutert. Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte, vereinfachte Ausführungsform in ge­ sicherter Position, mit einem angedeuteten Marsch­ triebwerk und einer Doppelhaube zur Kontaktierung,
Fig. 2 die Vorrichtung Fig. 1 in ihrer Scharfstellung,
Fig. 3 den Zündpillenträger der Vorrichtung Fig. 1 bei un­ genügender Beschleunigung, (die Zündpille ist vor dem Erreichen der Scharfstellung blockiert),
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer realisierten Vorrich­ tung,
Fig. 5 eine Ansicht von oben auf die Vorrichtung gemäß Fig. 4,
Fig. 6 den aus Fig. 4 ersichtlichen Zündpillenträger in ei­ ner Draufsicht senkrecht zu seiner Längsachse,
Fig. 7 einen Horizontalschnitt durch die untere Reihe der Bohrungen im Zündpillenträger Fig. 4,
Fig. 8 eine zur Scharfstellung des Zündpillenträgers die­ nende Armierungsfeder,
Fig. 9 den Horizontalschnitt durch die untere Reihe der Bohrungen im Zündpillenträger Fig. 4 in seinem Ge­ häuse, in gesicherter Position,
Fig. 10 denselben Horizontalschnitt wie Fig. 9, jedoch in entsicherter Position des Zündpillenträgers.
Die Fig. 1 stellt eine doppelt mechanisch gesicherte Vorrich­ tung in einem elektrisch zündbaren Munitionskörper M dar, welcher in seiner Art häufig in Geschossen, Raketen etc., also in mit relativ hohen Beschleunigungen abzuschießender Munition, vorkommt. In Flug-Richtung FR ist der Munitionskör­ per M durch eine übliche Doppelhaube DH abgeschlossen, welche der Aufschlag-Kontaktierung des Zündsystems dient. Sie ist mit einer Kontaktstelle mit der Masse des Munitionskörpers M und mit der anderen Kontaktstelle mit dessen Zündkreis zur Ausübung der Schaltfunktion verbunden.
Gemäß Fig. 1 ist eine konische Bohrung 1 in einem Gehäuse 7 vorgesehen. Ein Gewindering 1a verschließt die Bohrung 1 und zentriert gleichzeitig eine Feder 8, welche auf einen eben­ falls kegelförmigen Bolzen 2 mit einem endseitigen Vorsprung­ flansch 3 wirkt. Die Bohrung 1 weist neben ihrem konischen Teil einen zylindrischen Teil 4 auf.
Im Zentrum des Gehäuses 7 befindet sich ein Zündpillenträger 6, welcher als Rotor mit einem Drehpunkt D ausgestaltet ist. Der Zündpillenträger 6 weist auf einem Teil seines Umfangs eine Nut 5 auf, welche auf ihrer einen Endseite einen auslau­ fenden Teil 5a und auf ihrer anderen Endseite eine Stirnflä­ che 5b aufweist.
Im Innern des Zündpillenträgers 6 befindet sich eine an sich bekannte Zündpille 9, aus welcher ein isolierter Polstift 10 herausragt. Die Außenhülse der Zündpille 9 ist über die Boh­ rung 11 des metallischen Zündpillenträgers 6 mit der Masse verbunden; der Polstift 10 ragt elektrisch isoliert in die verjüngte Bohrung 12 des Zündpillenträgers 6 hinein.
Auf der einen Stirnseite des Munitionskörpers M, in der Flug- Richtung FR, befindet sich ein an sich bekannter elektrischer Energie-Erzeuger 13, bestehend aus einem Zündgenerator mit Sicherheits- und Speicherschaltung und Zielsensor. Unterhalb der Zündvorrichtung ist mit einem Doppelpfeil W die Lage ei­ nes Marschtriebwerks angedeutet. Marschtriebwerke sind an sich bekannt, und z. B. in der Publikation der Rheinmetall, Waffentechnisches Taschenbuch, Düsseldorf 1977, Seiten 488 ff, und in der Fig. 1119 beschrieben und dargestellt.
Der Energie-Erzeuger 13 weist einen Teleskopkontakt 14 auf, welcher mit seiner Kontaktfläche 15 auf dem Zündpillenträger 6 aufliegt.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Verstär­ kerladung 16 (Booster), welche mit ihrer Initiierungsstelle 17 ebenfalls in das Gehäuse 7 in Richtung zum Drehpunkt D des Zündpillenträgers 6 hineinragt.
Nach dem Verlassen des Rohres bzw. seiner Startbahn erfährt der Munitionskörper M einen Strömungswiderstand, so daß nach einer gewissen Flugdauer die vorher kontinuierlich zunehmen­ den positiven Beschleunigungswerte relativ gesehen zu negati­ ven Werten, d. h. zur Retardation, werden.
Fliegt der Munitionskörper M auf einer üblichen Flugbahn, so wird der anfänglich durch eine Doppelmassensperre verriegelte Zündpillenträger 6 in einem ersten Schritt entriegelt und er­ fährt aus seiner Ausgangslage, Fig. 1, um den Drehpunkt D eine Drehung im Uhrzeigersinn. Die Beschleunigungskräfte, welche die Doppelmassensperre entriegeln, wirken ebenfalls auf den kegelförmigen Bolzen 2, wodurch dieser aufgrund sei­ ner trägen Masse in Richtung des Gewinderings 1a gedrückt wird und somit mit seinem Vorsprungflansch 3 aus der Nut 5 in der in Fig. 2 dargestellten Weise herausgezogen wird. Dies ermöglicht dem Zündpillenträger 6 in der vorgegebenen Zeit eine Drehung um 270°, wodurch der in Fig. 2 dargestellte ar­ mierte Zustand eintritt.
Hier ist der Teleskopkontakt 14 des Energie-Erzeugers 13 in die Bohrung 12 des Zündpillenträgers 6 eingefedert und kon­ taktiert den Polstift 10, wodurch bei geschlossenem Zielsen­ sor (Aufschlagkontakt etc.) der Stromkreis geschlossen wird und der mit einer elektrisch leitenden Dünnschicht-Zündbrücke versehene Zündsatz gezündet wird. Die in der Zündpille 9 er­ zeugte Stoßwelle bewirkt eine Detonationsübertragung bei der Initiierungsstelle 17 der Verstärkerladung 16.
Wird der Flug des Munitionskörpers M aus irgendeinem Grunde vorzeitig abgebrochen, prallt dieser beispielsweise vorzeitig auf ein Hindernis auf, so ändern sich die auf den Bolzen 2 einwirkenden Beschleunigungskräfte, so daß dieser wieder durch die Feder 8 bewirkt in seine Endstellung in der Bohrung 1 gedrückt wird; jetzt greift der Vorsprungflansch 3 wieder in die periphere, ringförmige Nut 5 ein und wirkt wiederum tangential auf den Zündpillenträger 6. Vor Ablauf der vorge­ gebenen Vorrohrzeit wird folglich der Zündpillenträger 6 in seiner Drehung an der Stirnfläche 5b durch den Vorsprung­ flansch 3 gestoppt. - Eine Armierung ohne erneute Beschleuni­ gung des Munitionskörpers M ist nicht mehr möglich. Es ent­ steht der in Fig. 3 dargestellte Zustand.
Weitere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind anhand der in praxi erfolgreich erprobten Vorrichtung gemäß den Fig. 4 bis 11 zu beschreiben. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind in den Fig. 4 und 6 der Energie-Erzeuger 13 und die Ver­ stärkerladung 16 nur noch durch Pfeile symbolisiert gezeich­ net.
In Fig. 4 ist in einer vertikalen Schnittdarstellung eine Un­ ruh 18, welche von vier Kugeln 19 umgeben ist, ersichtlich. Die Kugeln 19 werden durch einen Kugel-Kranz 20 und einem Klemmring 21 konzentrisch zur zylindrischen Unruh 18 geführt. Ein Halterungsstift 22 dient als Niederhalter für diese ein Hemmwerk darstellende Anordnung.
In derselben Fig. 4 ist wiederum der Zündpillenträger 6 mit seiner Zündpille 9 ersichtlich, welche mittels eines Gewinde­ stifts 23 in der Bohrung 11 fixiert ist.
Im Zündpillenträger 6 ist ferner ein sogenannter Schließkol­ ben 24 einer Doppelmassensperre ersichtlich, der in eine große Bohrung 27, welche in das Gehäuse 7 mündet, geführt ist. Eine kegelförmige Andrehung 25 erleichtert das teilweise Übergleiten des Schließkolbens 24 vom Zündpillenträger 6 in das Gehäuse 7. Eine zusätzliche kleine Bohrung 28 dient dem Luftaustausch in der Bohrung 27 des Zündpillenträgers 6 und begrenzt einseitig dessen Gleitweg.
Im weiteren weist der Schließkolben 24 Eindrehungen auf, in welche die in den Fig. 9 und 10 dargestellten Kugeln 42 der Doppelmassensperre eingreifen. In einen zapfenartigen und mit einem Schlitz 33 versehenen Teil 32 (vgl. Fig. 6) des Zünd­ pillenträgers 6 greift das zentrale Ende einer Armierungsfe­ der 29 ein, welche die vorgängig beschriebene Drehung des Zündpillenträgers 6 bewirken kann.
In der Darstellung Fig. 5 - eine Ansicht des Gegenstandes Fig. 4 von oben - ist nochmals die Ausgestaltung des Hemmwer­ kes mit der Unruh 18 zu sehen. Zusätzlich ist hier ein Stopp­ stift 30 ersichtlich, der zur Begrenzung des Drehweges des Zündpillenträgers 6 auf seinen nockenartigen Anschlag 31 wirkt.
Der in Fig. 6 dargestellte Zündpillenträger 6 (Rotor) ist im Gehäuse 7, Fig. 4, durch seine zylindrischen Partien 36 ge­ führt sowie zentriert und weist auf seiner einen Stirnseite den nockenartigen Anschlag 31 und auf seiner unteren Stirn­ seite einen Zapfen 32 auf. Der Zapfen 32 ist mit einem Schlitz 33 versehen, in den das in Fig. 8 dargestellte zen­ trale Ende 29a der Armierungsfeder 29 eingreift.
Ersichtlich ist zudem die einseitig, schlitzartig ausgenom­ mene Bohrung 11 zur Aufnahme der Zündpille 9 sowie ein in diese Bohrung 11 führendes, senkrecht zu dieser angeordnetes Gewinde 34, in welches der zur Fixierung der Zündpillen die­ nende Gewindestift 23 einschraubbar ist.
Vier in Winkeln von 90° zueinander angeordnete Aufnahme-Boh­ rungen 35 bilden die Lagerung und Rückhaltung für die vier aus Fig. 4 und 5 bekannten Kugeln 19.
Oberhalb des Zapfens 32 befinden sich drei zueinander paral­ lele weitere Bohrungen 27 und 27′, welche je über eine Stufe in kleinere Bohrungen 28 und 28′ übergehen. Quer zu diesen Bohrungen befindet sich auf der Vorderseite die Kugellauf- Bohrung 37. - Die Verteilung sämtlicher Bohrungen auf dieser Ebene ist aus der Schnittdarstellung Fig. 7 zu sehen, wo auch die darüberliegende ringförmige Nut 5 mit ihrer Stirnfläche 5b, vgl. Fig. 6, und ihrem auslaufenden Teil 5a, gestrichelt gezeichnet, ersichtlich ist.
Die in Fig. 8 dargestellte und bereits erwähnte Armierungsfe­ der 29 ist eine Uhrwerkfeder, welche im Gehäuse 7, vgl. Fig. 4, mit ihrem äußeren Ende 29b in aufgewickeltem Zustand ver­ hakt ist.
Die Darstellung Fig. 9 zeigt die aus den Massen 1 und 2 be­ stehenden Sperrstifte 38, 39, zusammen mit dem zentralen Schließkolben 24 im verriegelten Zustand. Dabei greifen die kegelförmige Andrehung 25 sowie die Spitzen 38′, 39′, der Sperrstifte 38 und 39 in die Bohrungen 27′ und 27′′ im Gehäuse 7 ein.
Die mit identischen Massen versehenen Sperrstifte 38 und 39 werden an ihren Enden 38′′, 39′′ durch ebenfalls identische Fe­ dern 40 und 41 mit gleichen Federkonstanten in die gezeich­ nete Lage gedrückt. Dabei besteht ein mechanischer Kontakt zwischen der Eindrehung 26 im Schließkolben 24 und den Sperrstiften 38 und 39 durch zwei in der Kugellauf-Bohrung 37 eingeführte Kugeln 42.
Die Funktionsweise dieser Doppelmassensperre ist folgende: Im Ruhezustand, d. h. bei der Lagerung und beim Transport der Mu­ nition, ist der in Fig. 9 gezeigte verriegelte Zustand vor­ handen. Der Rotor - Zündpillenträger 6 - kann nicht in die Scharfstellung gedreht werden. Wird der Munitionskörper mit hoher Beschleunigung abgeschossen, so wirkt diese umgehend auf die beiden Massen der Sperrstifte 38 und 39 und entrie­ gelt diese in der in Fig. 10 dargestellten Weise. Die Entrie­ gelung ist aufgrund der beiden in der Kugellauf-Bohrung 37 vorhandenen Kugeln 42 einmalig; die Kugeln blockieren die Be­ wegung an den Stirnflächen des Schließkolbens 24 und den Sperrstiften 38 und 39 (Teile 25, 38′ und 39′) und verhindern somit ein Rückfedern in die Position der Verriegelung.
Der im entriegelten Zustand, Fig. 10, drehfähige Zündpillen­ träger 6 erfährt durch die Feder 29 ein Drehmoment im Uhrzei­ gersinn. Durch das Hemmwerk mit seiner Unruh 18, Fig. 4 und 5, wird die resultierende Drehbewegung dadurch gebremst, daß die Kugeln 19 abwechslungsweise in gegenüberliegende Ausneh­ mungen im Kugel-Kranz 20 durch die Unruh 18 gepreßt werden, welche eine oszillierende Bewegung ausführt. Damit läßt sich eine vorgegebene verzögerte Drehbewegung des Zündpillenträ­ gers 6, entsprechend der geforderten Vorrohrsichheit, reali­ sieren.
Fig. 11 stellt ein beispielsweises Beschleunigungs- und Funk­ tionsdiagramm in einer praktischen Realisation des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens dar.
Der Erfindungsgegenstand wird im folgenden, unter Bezugnahme auf sämtliche Figuren, ausführlicher beschrieben. Im Lagerzu­ stand ist der Munitionskörper M energiefrei, der Detonator ist elektrisch, mechanisch und pyrotechnisch gesichert. Beim Abschuß oder beim Fallenlassen bzw. in der Rohrphase, wenn die Beschleunigung größer ist als 10 g, wird eventuell durch die zweite Sicherung II (Nut 5, Flansch 3; Fig. 1, 2, 3) der Rotor 6 entsichert. Der Rotor 6 kann sich jedoch nicht dre­ hen, weil die erste Sicherung I (Doppelmassensperre; Fig. 9, 10) noch nicht entriegelt ist. Bei einer Beschleunigung a₁, die größer ist als 1000 g, erzeugt der Energie-Erzeuger 13, ein handelsüblicher Zündgenerator der Firma Geveral SA, Crissier/Schweiz, die zur Zündung erforderliche elektrische Energie. Der Detonator bleibt trotzdem elektrisch, mechanisch und pyrotechnisch gesichert. In einem Zeitintervall Δ t₁ in der Größenordnung von einigen msec wird auch die erste Si­ cherung I und somit der Rotor entriegelt. In dieser Phase be­ ginnt die Beschleunigung kleiner zu werden. In diesem Zustand sichert die zweite Sicherung II wieder den Rotor 6 (Zeitin­ tervall Δ t₂). Bei einer Beschleunigung kleiner als 50 g be­ ginnt der Rotor wieder zu drehen, wobei selbstverständlich der Hauptkontakt, in diesem Fall die Doppelhaube DH, offen ist. Während der Flugbahn setzt das Marschtriebwerk W in sei­ ner Funktion ein, womit die Beschleunigung wieder steigt und die zweite Sicherung 11 den Rotor 6 entsichert. In einer Zeitspanne von 5 bis 150 ms gerät der Rotor in die Scharf­ stellung. Der Munitionskörper M zündet jedoch nicht, da der Hauptkontakt - Doppelhaube DH - offen ist. In einem Zeitin­ tervall Δ t₃ kleiner als 200 s ist die Zündenergie vorhanden und beim Anschlag des Munitionskörpers wird der Hauptkontakt (Doppelhaube) geschlossen und der Munitionskörper M zündet. Wenn die vorher genannten Bedingungen nicht erfüllt wurden, zündet der Munitionskörper M nicht und zwar auch in dem Fall, daß im Kondensator die elektrische Energie vorhanden ist. Dieser Blindgänger ist jedoch nicht gefährlich, weil nach etwa 25 Minuten die elektrische Energie aus dem Speicherkon­ densator über einen zu diesem parallel geschalteten Leckwi­ derstand abgeleitet ist. Nach dieser Entladung kann auch der Hauptkontakt (Doppelhaube) geschlossen werden, ohne eine Zündung zu verursachen.
Der Erfindungsgegenstand setzt sich aus per se bekannten Kom­ ponenten zusammen und erlaubt durch empirisches Dimensionie­ ren der Feder 8, der Masse des Bolzens 2 und des Hemmwerks (Fig. 5) dessen Anpassung an vorgegebene kinetische Verhält­ nisse, wie das Beschleunigungs- und Funktionsdiagramm Fig. 11 zeigen. Der Bolzen 2 besteht hier aus Stahl mit einer Dichte von 7,8 g/cm³. Teil S des Beschleunigungsdiagramms zeigt die durch das Starttriebwerk erfolgte Beschleunigung und ist in halblogarithmischer Darstellung gezeichnet. Die Entsicherung der ersten Sicherung I setzt bei etwa 2000 g ein und ist bei 4500 g vollständig abgeschlossen (Funktionszustand si₁′ der Doppelmassensperre). Dabei deuten si₁′(schraffierter Be­ reich) die Bewegung der Sperrstiften 38 und 39 (Fig. 9 und 10) und si₁′′ die Bewegung des Schließkolbens 24 an. Die Entriege­ lung selbst dauert etwa 2 msec. Die Drehung des Rotors (Funk­ tionszustand 6) setzt etwa 5 msec nach dem Abschuß ein, und wird während der Beschleunigung durch das Marschtriebwerk vollendet. Die Entsicherung der zweiten Sicherung 11 (Funk­ tionszustand si₂) beginnt bei einer Soll-Beschleunigung W-S des Marschtriebwerks von etwa 10 g. Das Beschleunigungsdia­ gramm des Marschtriebwerks W ist doppeltlogarithmisch darge­ stellt. Der Übergangsbereich in die Scharfstellung si₂′ im Funktionszustand 6 des Rotors ist schraffiert dargestellt und beläuft etwa 550 msec.
Bezugszeichenliste
1 Bohrung
1a Gewindering
2 Bolzen (kegelförmig)
3 Vorsprungflansch
4 zylindrischer Teil von 1
5 Nut (ringförmig)
5a auslaufender Teil von 5
5b Stirnfläche von 5
6 Zündpillenträger (Rotor)
7 Gehäuse von 6
8 Feder
9 Zündpille
10 Polstift von 9
11 Bohrung für 9
12 weitere Bohrung für 10
13 Energie-Erzeuger (elektrisch)
14 Teleskopkontakt
15 Kontaktfläche
16 Verstärkerladung (Booster)
17 Initiierungsstelle (Scharfstellung)
18 Unruh
19 Kugeln
20 Kugel-Kranz
21 Klemmring
22 Halterungsstift
23 Gewindestift (Arretierung)
24 Schließkolben
25 Andrehung (kegelförmig)
26 Eindrehung
27 grosse Bohrung für 24
27′ zentrale Bohrung in 7
27′′ Verriegelungsbohrungen in 7
28, 28′ kleine Bohrung
29 Armierungsfeder
29′ Armierungsfeder (Zugfeder)
29a zentrales Ende von 29
29b äußeres Ende von 29
30 Stoppstift
31 Anschlag (Nocken)
32 Zapfen
33 Schlitz in 32
34 Gewinde
35 Aufnahme-Bohrungen für 19
36 zylindrische Partien von 6
37 Kugellauf-Bohrung
38 1. Sperrstift (Masse 1)
38′ Spitze von 38
38′′ Ende von 38
39 2. Sperrstift (Masse 2)
39′ Spitze von 39
39′′ Ende von 39
40 Druckfeder 1
41 Druckfeder 2
42 Kugeln
b Beschleunigung
D Drehpunkt
DH Doppelhaube
F Funktionszustand
g Erdbeschleunigung
H Hemmwerk
M Munitionskörper
S Starttriebwerk
W Marschtriebwerk
si₁ erste Sicherung
si₂ zweite Sicherung

Claims (6)

1. Verfahren zum Sichern und Schärfen eines wenigstens in zwei Stufen beschleunigten Munitionskörpers mit einem Zündgenerator und zwei voneinander unabhängigen Sicherun­ gen, wobei die erste Sicherung als Doppelmassensperre aus parallelen Sperrstiften in einem Rotor mit einer Zünd­ pille in der Richtung der Hauptbeschleunigung in zwei Endlagen fixierbar angeordnet ist, wobei die zweite Si­ cherung als eine längs eines Teiles des mit einer Armier­ feder versehenen Rotors verlaufende Nut mit einer Stirn­ fläche ausgebildet ist, der ein in der Richtung der Hauptbeschleunigung beweglich gelagerter abgefederter Bolzen mit einem Vorsprungflansch funktionell entspricht und wobei nach dem Abschuß infolge der Beschleunigung die elektrische Energie durch den Zündgenerator bereitet wird, wobei nach einem vorgegebenen Zeitintervall durch die erste und zweite Sicherung der Rotor entriegelt wird und während der Vorrohrphase der Flugbahn der Rotor mit der Armierungsfeder in Drehbewegung gebracht wird, da­ durch gekennzeichnet, daß bei abnehmender Beschleunigung der ersten Stufe, nach einem vorgebenen Zeitintervall (Δ t₁) die zweite Sicherung (II) verriegelt wird und daß nach dem Einsetzen der weiteren Stufe (S) beim Vorhanden­ sein ihrer Soll-Beschleunigung (W-S) die zweite Sicherung (II) erneut entriegelt wird und die Zündenergie zur Ver­ fügung gestellt wird und daß danach durch einen Zündkon­ takt (DH) der Munitionskörper (M) zur Zündung gebracht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündgenerator (13) so dimensioniert ist, daß er bei einer Beschleunigung (a₁), die größer ist als 1000 g, die elektrische Energie zur Verfügung stellt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Sicherung (I) so dimensioniert ist, daß sie nach dem vorgegebenen Zei­ tintervall (Δ t₁), das in der Größenordnung von einigen ms liegt, den Rotor (6) entriegelt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Sicherung (II) so dimensioniert ist, daß nach den Einsetzen des Marsch­ triebwerkes (W) während des Zeitintervalls der Vorrohrsi­ cherheit (Δ t₂) von 5 bis 500 ms der Rotor (6) in die Scharfstellung gerät.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündgenerator (13) so dimensioniert ist, daß nach einem Zeitintervall (Δ t₃), das kleiner ist als 200 s, die Zündenergie im Stromkreis des Zündkontakts vorhanden ist und anschließend über einen Leckwiderstand in höchstens 25 min abgeführt ist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündkontakt eine Dop­ pelhaube (DH) des Munitionskörpers (M) ist.
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