DE3939068A1 - Vorrichtung zur abgasentgiftung einer brennkraftmaschine in einem kraftfahrzeug - Google Patents
Vorrichtung zur abgasentgiftung einer brennkraftmaschine in einem kraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgasentgiftung einer
Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Bei Brennkraftmaschinen in Kraftfahrzeugen mit einer Abgasentgiftung
mit Lambda-geregelter Brennstoffzumessung und einem Dreiwegekatalysator
wird bereits ein sehr hoher Konvertierungsgrad erreicht. Problematisch
ist jedoch der Kaltfahrbereich unterhalb der Anspringtemperatur des
Katalysators, bei dem meist auch die Lambda-Regelung abgeschaltet ist.
Ein Vorschlag zur schnellen Aufheizung des Katalysators liegt darin,
dem Abgas stromauf des Katalysators Zusatzluft zuzuführen. Ferner wurde
vorgeschlagen, den Katalysator oder diese Zusatzluft elektrisch aufzu
heizen (z. B. DE-OS 38 35 939).
Aufgabe der Erfindung ist es, im Kaltfahrbereich unterhalb der An
springtemperatur des Katalysators Mittel vorzuschlagen, mit denen die
Abgabe schädlicher Abgasemissionen verringerbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbil
dungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen entnehmbar.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zumindest einen Verbraucher, gemäß
Anspruch 2 eine Heizung des Katalysators, während der Aufheizphase des
Katalysators elektrisch von dem Generator abgetrennt ausschließlich
über die Batterie zu versorgen. In einer einfachsten Ausführung kann
dies bewerkstelligt werden, indem in der Aufheizphase der Generator ab
gekoppelt bzw. auf Nullast geschaltet wird. Die Aufheizphase kann er
fahrungsgemäß ohne elektrische Heizung nur durch das Abgas bis zu fünf
Minuten und mit elektrischer Heizung zwischen einigen Sekunden und meh
reren Minuten liegen und hat bei Vorsehen einer geeigneten leistungs
starken Batterie keine nachteiligen Auswirkungen auf das Bordnetz.
Überraschend hat sich gezeigt, daß durch das elektrische Wegschalten
des Generators - dessen Leistungsaufnahme bis zu 10 kW betragen kann -
der Abgas-Massendurchsatz deutlich verringerbar ist. Dies wirkt sich in
der Aufheizphase des Katalysators besonders effizient aus, weil gerade
in diesem Bereich der Ausstoß der Brennkraftmaschine an schädlichen Ab
gasen besonders hoch ist; verursacht durch noch kalte Brennraumwände,
die nicht wirksame Lambdaregelung und den noch nicht optimal konvertie
renden Katalysator. Bei Erreichen der Anspringtemperatur des Katalysa
tors und/oder nach einer definierten Zeitspanne wird der Generator
wieder mit dem Bordnetz verbunden bzw. auf Leistung geschaltet, so daß
der der Batterie entnommene Strom wieder zugeführt wird.
Ferner wird gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 3 und 4 vorgeschla
gen, während dieser Aufheizphase andere elektrische Verbraucher voll
ständig von dem elektrischen Bordnetz abzuschalten, um für die Auf
heizung des Katalysators möglichst viel Energie zur Verfügung stellen
zu können. Die Verbraucher können insbesondere solche Verbraucher sein,
die ohne Sicherheitsbedenken und aufgrund ihres hohen Stromverbrauches
effizient für diesen relativ kurzen Zeitraum abgeschaltet werden
können, z. B. eine elektrisch beheizbare Heckscheibe, elektrische Sitz
heizungen, elektrische Fensterheber gegebenenfalls mit Ausnahme der
Fahrerseite, elektrische Sitzverstellung etc. Logischerweise nicht
vollständig abgeschaltet werden dürfen verkehrstechnische Einrichtungen
wie Beleuchtung, Warnanlagen, etc.
In Weiterbildung der Erfindung können gemäß Patentanspruch 5 und/oder 6
zwei Batterien als Stromspeicher und zwei Generatoren vorgesehen sein,
wobei die eine Batterie während der Beheizung des Katalysators von dem
übrigen elektrischen Bordnetz des Kraftfahrzeuges getrennt ist und so
mit den Generator während der Aufheizphase nicht belastet; ferner kann
bei zwei Generatoren einer während der Aufheizphase auf Nullast ge
schaltet werden, um einerseits eine teilweise Versorgung des Bordnetzes
auch während der Aufheizphase sicherzustellen, andererseits jedoch zu
mindest nicht die für die Heizung des Katalysators erforderliche elek
trische Leistung auf den Generator zu schalten. Gegebenenfalls kann der
ständig mit dem Bordnetz verbundene Generator eine geringere Ladelei
stung nur zur sicheren Versorgung der absolut notwendigen Verbraucher
aufweisen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden mit weiteren
Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt eine
Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug mit einer Abgasanlage mit
einem elektrisch beheizbaren Katalysator und mit einer elektrischen
Schaltung, mit der der Generator während der Aufheizphase elektrisch
von der Heizung und von anderen Verbrauchern abkoppelbar ist.
Mit 10 ist eine Brennkraftmaschine bezeichnet, die in bekannter Weise
über einen Antriebsriemen 12 und entsprechende Riemenscheiben 14, 16
einen elektrischen Generator 18 antreibt. Das von der Brennkraftmaschi
ne emittierte Abgas wird über einen Abgaskrümmer 20 und ein Abgasvor
rohr 22 einem Dreiwegekatalysator 24 zugeleitet und von dort in nicht
näher dargestellter Weise an die Atmosphäre abgegeben. In dem Abgasvor
rohr 22 ist eine Lambdasonde 26 vorgesehen, die in bekannter Weise die
Brennstoffzumeßeinrichtung der Brennkraftmaschine derart ansteuert, daß
ein nahezu stöchiometrisches Brennstoff-Luft-Verhältnis aufrechterhal
ten bleibt.
Das nur teilweise dargestellte, elektrische Bordnetz des Kraftfahrzeu
ges weist zwei Batterien 28, 30 als Stromspeicher auf, deren Minuspole
über eine Leitung 32 miteinander verbunden sind. Der Pluspol der einen
Batterie 30 ist an das Bordnetz des Kraftfahrzeuges über eine Leitung
34 angeschlossen, unter anderem an den Leistungsausgang des Generators
18.
Der Katalysator 24 ist mit einer elektrischen Heizung 36 ausgerüstet,
die beispielsweise durch mehrere in den Katalysator ragende Glühkerzen
gebildet sein kann. Die Heizung 36 ist einerseits an Minuspotential ge
schaltet, während deren plusseitiger Eingang an ein erstes Schaltrelais
38 angeschlossen ist. Das Schaltrelais 38 ist ein Schließerrelais mit
zwei Arbeitskontakten 40, 42, wobei der Arbeitskontakt 40 über eine Lei
tung 44 mit der Heizung 36 und über eine Leitung 46 mit der Batterie 28
verbunden ist. Der Arbeitskontakt 42 ist über eine Leitung 48 mit der
Plusleitung 34 der Batterie 30 verbunden und steuert über eine Leitung
50 die Anzugswicklung 52 eines Zentralrelais 54. Die Steuerwicklung 56
des Schaltrelais 38 liegt plusseitig an der Leitung 48 und wird minus
seitig über eine Leitung 58 von einem Steuergerät 60 angesteuert.
Das Zentralrelais 54 ist ein Öffnerrelais mit ebenfalls zwei Arbeits
kontakten 62, 64, von denen der Arbeitskontakt 64 über eine Leitung 66
die beiden Pluspotential führenden Leitungen 34 und 46 der beiden Bat
terien 28 und 30 verbinden kann, während der ebenfalls an der Leitung
66 liegende zweite Arbeitskontakt 62 über eine Leitung 68 diejenigen
Verbraucher des Kraftfahrzeuges mit Strom versorgt, die während der
Aufheizphase des Katalysators 24 von dem elektrischen Bordnetz getrennt
werden sollen; dies sind beispielsweise eine elektrisch beheizbare
Heckscheibe des Kraftfahrzeuges, eine elektrische Sitzheizung und elek
trisch betätigbare Fensterheber.
Das elektronische Steuergerät 60, welches die Steuerwicklung 56 des
Schaltrelais 38 steuert, weist mehrere Eingänge auf, über die die Tem
peratur der Brennkraftmaschine 10 über einen Temperaturfühler 69, die
Außentemperatur, in nicht dargestellter Weise die Temperatur des Kata
lysators, das Signal der Lambdasonde 26 und ein Signal, ob in das Ab
gasvorrohr 22 Zusatzluft eingeblasen wird, eingegeben werden. In dem
Steuergerät 60 wird aufgrund dieser Eingaben die erforderliche Aufheiz
zeit für den Katalysator 24 ermittelt und die entsprechende Ausgangs
leitung 58 für diese Zeit an Minuspotential gelegt.
Durch das Ansteuern der Steuerspule 56 werden die Arbeitskontake 40, 42
geschlossen, so daß die Heizung 36 über die Leitungen 44, 46 am Pluspo
tential der Batterie 28 liegt und somit die Aufheizung beginnt. Zu
gleich wird der Arbeitskontakt 42 geschlossen, wodurch über die Leitung
50 die Anzugswicklung 52 des Zentralrelais 54 angesteuert wird und da
mit die Arbeitskontakte 62, 64 geöffnet werden. Dies bedeutet, daß die
Leitung 66 unterbrochen wird, so daß die Batterie 28 von dem übrigen
elektrischen Bordnetz getrennt ist. Die Heizung 36 belastet somit nur
die Batterie 28 und ist somit faktisch von dem Generator 18 abgetrennt.
Ferner wird über den Arbeitskontakt 62 des Zentralrelais 54 die Leitung
68 vom Pluspotential der Batterie 30 abgeschaltet, wodurch die an der
Leitung 68 liegenden Verbraucher für die Dauer der Aufheizphase des
Katalysators 24 abgeschaltet sind.
Sobald der Katalysator 24 seine Anspringtemperatur erreicht hat oder
das von dem Steuergerät 60 vorgegebene Zeitintervall verstrichen ist,
steuert dieses das Schaltrelais 38 entsprechend an, wodurch einerseits
die Heizung 36 des Katalysators 24 abgeschaltet und andererseits die an
der Leitung 68 liegenden Verbraucher wieder zugeschaltet werden. Ferner
wird über das Zentralrelais 54 auch wieder die Batterie 28 an das elek
trische Bordnetz angeschaltet und kann somit über den Generator 18
wieder auf ihre volle Kapazität aufgeladen werden.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel be
schränkt. Beispielsweise können auch zwei Generatoren 18 verwendet
sein, von denen einer während der Aufheizphase des Katalysators 24 auf
Nullast geschaltet ist. Anstelle von zwei Batterien 28, 30 kann auch nur
eine, gegebenenfalls kapazitätsgrößere Batterie verwendet sein, die
während der Aufheizphase das gesamte Bordnetz mit den absolut notwendi
gen Verbrauchern und der Heizung 36 versorgt, während der Generator 18
auf Nullast geschaltet ist. Gegebenenfalls kann an die Batterie eine
Spannungsüberwachungsschaltung angeschlossen sein, die eine Aufheizung
des Katalysators 24 nur dann zuläßt, wenn eine ausreichende Batterieka
pazität vorhanden ist. Dadurch wird sichergestellt, daß bei sehr nied
rigen Außentemperaturen und häufigen Kaltstarts die Batterie unzulässig
entladen wird.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Abgasentgiftung einer Brennkraftmaschine in einem
Kraftfahrzeug, mit in der Abgasanlage angeordnetem Katalysator und
mit elektrischen Verbrauchern, die an das elektrische Bordnetz des
Kraftfahrzeuges angeschlossen sind, wobei das Bordnetz zumindest
eine Batterie und zumindest einen von der Brennkraftmaschine ange
triebenen Generator aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Verbraucher während der Aufheizphase des Katalysators von der
Stromversorgung über den Generator und/oder die Batterie abge
trennt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Katalysator zum schnellen
Erreichen seiner Anspringtemperatur elektrisch beheizt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest die elektrische Heizung (36) während
der Aufheizphase elektrisch von dem Generator (18) abgetrennt nur
über die Batterie (28) versorgt ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Aufheizphase andere elektrische Verbraucher voll
ständig von dem elektrischen Bordnetz abgeschaltet sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
die anderen elektrischen Verbraucher über ein Zentralrelais (54)
abschaltbar sind, das parallel zur Steuerung der Heizung (36) mit
dem Abschalten der Heizung die Verbraucher wieder zuschaltet.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Batterien (28, 30) als Stromspei
cher vorgesehen sind, daß zumindest die Heizung (36) des Katalysa
tors (24) an eine Batterie (28) und der Generator (18) und die
anderen Verbraucher an die andere Batterie (30) angeschlossen sind
und daß die Batterien während der Aufheizphase elektrisch voneinan
der getrennt sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkraftmaschine zumindest zwei
Generatoren antreibt und daß zumindest ein Generator während der
Aufheizphase des Katalysators vom Bordnetz getrennt ist.
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- 1989-11-25 DE DE3939068A patent/DE3939068C2/de not_active Expired - Fee Related
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