DE3938617A1 - Verfahren und vorrichtung zur extinktionsmessung in einem aerosol - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur extinktionsmessung in einem aerosolInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtungen zur Messung der relativen Mas
senkonzentration eines Aerosols mit Hilfe eines Extinktions
photometers unter Ausnutzung des Lambert Beer′schen Gesetzes
bzw. der absoluten Massenkonzentration nach der Kalibrierung
des Photometers mit gravimetrischen Verfahren sind hinreichend
bekannt. Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale bei den di
versen Verfahren und Vorrichtungen sind die Wellenlänge des
verwendeten Lichtes, die optische Weglänge, der optische Auf
bau, sowie die eingesetzten Komponenten für Sender und Empfän
ger. Zur Freihaltung der Optik vor Partikelniederschlägen
werden zumeist mit Reinluft gespülte Fenster eingesetzt.
Beim Einsatz von Photometern in sehr hohen Massenkonzentrati
onen, z. B. im Bereich < 1 g/m3 und mehr, kann es vorkommen,
daß diese Maßnahme keine ausreichende Sicherheit bietet, un
erwünschte signalverfälschende Partikelniederschläge auf der
Optik zu verhindern. Insbesondere dann, wenn das eingesetzte
Photometer über einen längeren Zeitraum in einer nicht
zugänglichen Umgebung betrieben wird, sollte es daher möglich
sein, in gewissen Zeitabständen eine Nullpunktüberprüfung
vorzunehmen, d. h. die Intensität ohne Aerosol zu überprüfen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Extinktionsmessung anzugeben, das es gestat
tet, die Nullpunktintensitätsüberprüfung in verschmutzter At
mosphäre durchführen zu können. Ferner soll eine Vorrichtung
zum Durchführen dieses Verfahrens angegeben werden.
Die erfindungsgemäße Lösung beinhaltet die Bestimmung und Über
prüfung der Nullpunktintensität durch Messung der Intensitäten
bei zwei unterschiedlichen optischen Weglängen im Meßmedium.
Man gewinnt auf diese Weise in verschmutzter Atmosphäre unter
der Voraussetzung, daß sich während der Intensitätsmessung in
nerhalb der beiden Weglängen der Extinktionskoeffizient, d. h.
die Massenkonzentration und die Anzahlgrößenverteilung nicht
ändern, zwei Intensitäten, deren jeweilige Extinktionen bezogen
auf die Nullpunktintensität sich nur um das Längenverhältnis
der beiden Weglängen unterscheiden. Somit kann die Nullpunkt
intensität leicht aus den beiden Intensitätswerten errechnet
werden und mit einem Sollwert, der vorab in üblicher Weise
bestimmt wird, verglichen werden.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß diese Überprüfung ohne direkten Zugriff auf die Meß
vorrichtung vorgenommen werden kann. Somit sind Langzeitmessun
gen auch in stark verschmutzter Atmosphäre unter Überprüfung
und Verwendung des jeweils ermittelten Nullpunktwertes möglich.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens kann einfach ausgebildet werden, indem z. B. ein verwen
deter Reflektor rechnergestützt zwischen zwei definierten Posi
tionen verschoben wird. Um eine handliche Vorrichtung zu ge
währleisten, die auch unter extremen Temperaturbedingungen und
Schmutzeinwirkungen zuverlässige Extinktionswerte liefert, ist
sie von Lichtsende- und -empfangseinheit vorzugsweise über
Fiberoptik getrennt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung des erfindungsgemäßen Verfahrens
von oben und
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 von der Seite.
Im Ausführungsbeispiel erfolgen die Lichtein- bzw. -auskopplung
über Fiberoptik (angedeutet bei 4) von der Lichtquelle (nicht
dargestellt) bzw. zum Detektor (nicht dargestellt). Das Photo
metergehäuse 2 enthält eine Optik zur Erzeugung eines Paral
lelstrahles. Das Photometergehäuse wird zur Verhinderung von
Kontaminationen unter Überdruck gehalten. Die gespülten Fenster
sind bei 5 angedeutet. Der Parallelstrahl 6 wird mit Hilfe
eines bei 1 angedeuteten Reflektors (corner cube) umgelenkt
und (angedeutet bei 7) wieder in das Photometergehäuse 2 ge
leitet, bei 9 fokussiert und in die Eintrittsstelle 8 der
Fiberoptik eingekoppelt.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß der Reflektor auf einem pneumatisch
beweglichen Kolben 3 angeordnet ist, der zur Überprüfung der
Nullpunktintensität rechnergesteuert ein- bzw. ausgefahren wer
den kann.
Die Fiberoptik 8 ist vorzugsweise so ausgelegt, daß die Em
pfangsfiberoptik durch einen größeren Fiberdurchmesser Strahl
verschiebungen, z. B. aufgrund von temperaturbedingten Deju
stagen ausgleichen kann.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
Kolben 3 ferngesteuert mit Hilfe eines nicht dargestellten
Rechners pneumatisch in zwei definierte Endpositionen gefahren,
die zwei optischen Weglängen l1 und l2 entsprechen. Im Ausfüh
rungsbeispiel beträgt l1 als Abstand zwischen dem Reflektor 1
und dem Gehäuse 2 etwa 10 cm und l2 als geänderter Abstand 30
cm. Die beiden gemessenen Intensitäten I1 und I2 (bzw. die
hierzu proportionalen Spannungswerte) sind, vorausgesetzt,
daß sich Massenkonzentration und Anzahlgrößenverteilung im
Meßmedium während dieser Messung nicht ändern, durch die fol
genden Extinktionen, bezogen auf die Nullpunktintensität I₀
ausdrückbar:
Da der Extinktionskoeffizient Σex in beiden Ausdrücken gleich
ist, läßt sich I0 durch einfache mathematische Umformung be
stimmen und aus I1, I2 und l1, l2 errechnen. Der ermittelte
Wert für I0 aus
wird mit dem Sollwert für I₀ verglichen, der vor der Messung
im aerosolfreien "sauberen" Medium in üblicher Weise bestimmt
wurde. Bei Nichtübereinstimmung der Werte im Fall irgendeiner
Verschmutzung oder auch anders (z. B. temperaturbedingt, alte
rungsbedingt oder durch Dejustierung verursacht, bedingter
Nullpunktverschiebung wird der so bestimmte I₀-Wert für die
weiteren Messungen zugrunde gelegt. Die Extinktionsmessung E =
ln (I1/I2) ergibt immer den wahren Extinktionswert bezogen
auf die Länge L = l2-l1.
Die gezeigte Anordnung arbeitet mit einem Reflektor, einem
pneumatisch verschiebbaren Kolben und zwei Kolbenstellungen.
Es sind jedoch auch Anordnungen ohne Reflektor denkbar, bei
denen der Empfänger selbst z. B. auf einem Schlitten in gegebe
nenfalls auch mehr als zwei definierten Positionen bewegt wird.
Auch eine Fiberoptik mit getrennter Sende-Empfangsanordnung
ist nicht zwingend erforderlich.
Eine rechnergesteuerte Verschiebung des Reflektors bietet den
Vorteil, daß die erfindungsgemäße Ermittlung der wahren Extink
tion bezogen auf die Länge L = l2-l1 bzw. die Überprüfung
der Nullpunktintensität automatisch in vorgegebenen Zeitinter
vallen vorgenommen werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zur Extinktionsmessung in einem Aerosol,
dadurch gekennzeichnet,
daß aufeinanderfolgend bei mindestens zwei optischen
Weglängen l1, l2 mit l2 < l1 das massenkonzentrationspropor
tionale Meßsignal (I1, I2) aufgenommen wird und daß aus den
beiden Meßsignalen (I1, I2) und den Weglängen (l1, l2) unter
der Voraussetzung eines für beide Meßsignale gleichen Ex
tinktionskoeffizienten das gerade vorliegende, den Wert ohne
Aerosol darstellende Nullpunkt-Meßsignal I0 bestimmt wird,
mit dem Sollwert für das Nullpunktmeßsignal verglichen wird
und dieses als Grundlage für die folgenden Extinktionsmes
sungen herangezogen wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1
mit einer Strahlerzeugungsanordnung und einer Strahlempfän
geranordnung und einer Einrichtung zum Bestimmen der Ex
tinktionswerte aus den von der Strahlempfangsanordnung ge
lieferten Meßwerten,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine steuerbare Verschiebeeinrichtung (3) vorgesehen
ist, die die Strahlempfangsanordnung und Strahlerzeugungs
anordnung zur Einstellung zumindest zweier verschiedener
optischer Weglängen relativ zueinander verschiebt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reflektionseinrichtung (1) zur Strahlumkehr im Meß
medium vorgesehen ist und daß die Verschiebeeinrichtung (3)
ein pneumatisch, rechnergesteuert aus- und einfahrbarer Kol
ben ist, an dessen einem Ende die Reflektoreinrichtung (1)
angebracht ist, die mit Hilfe des Kolbens in zwei bezüglich
der Strahlerzeugungs- und Strahlempfangsanordnung definier
ten Abstände bewegt wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtein- und auskoppelung in die Vorrichtung und
aus der Vorrichtung über Fiberoptik getrennt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893938617 DE3938617A1 (de) | 1989-11-21 | 1989-11-21 | Verfahren und vorrichtung zur extinktionsmessung in einem aerosol |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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Family
ID=6393935
Family Applications (1)
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DE19893938617 Ceased DE3938617A1 (de) | 1989-11-21 | 1989-11-21 | Verfahren und vorrichtung zur extinktionsmessung in einem aerosol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3938617A1 (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE668449C (de) * | 1934-05-09 | 1938-12-03 | Siemens & Halske Akt Ges | Einrichtung zum UEberwachen von Gasen auf ihren Gehalt an festen Bestandteilen, insbesondere der Rauchentwicklung von Verbrennungsprozessen |
DE2258094B1 (de) * | 1972-11-27 | 1974-05-30 | Fa. Carl Zeiss, 7920 Heidenheim | Verfahren und Vorrichtung zur photometrischen Bestimmung der Extinktion einer Probe |
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1989
- 1989-11-21 DE DE19893938617 patent/DE3938617A1/de not_active Ceased
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