DE3936717A1 - Kuehlkreisprozess unter verwendung von dampf-kompression - Google Patents
Kuehlkreisprozess unter verwendung von dampf-kompressionInfo
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- F25B25/02—Compression-sorption machines, plants, or systems
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kühlkreisprozeß unter
Verwendung von Dampf-Kompression mit einem Kompressor, einem
Kondensator, einem Expansionsventil und einem Verdampfer.
Kühlung ist bekannterweise ein Verfahren zur Absenkung der
Temperatur innerhalb eines isolierten Raums mittels Abführen
von Wärme und Zuführen der Wärme zu einem äußeren Medium hö
herer Temperatur. Da die Wärme nicht unmittelbar von einer
Zone niedriger Temperatur zu einer Zone höherer Temperatur
fließt, muß von einer äußeren Quelle mechanische Arbeit oder
Wärmeenergie aufgebracht werden, um die Wärme von dem zu küh
lenden Raum abzuführen.
Heutzutage wird die Kühlung als eine wesentliche technologi
sche Einrichtung angesehen, die eine große Anzahl industri
ell- als auch verbraucherorientierte Verfahren durchdringt.
Kühlverfahren verbrauchen einen wesentlichen Bruchteil der
gesamterzeugten Energie und werden daher als Ansatzpunkte für
Energieeinsparungsanstrengungen angesehen.
Der am weitesten verbreitete Kühlkreisprozeß ist der Dampf-
Kompressionskreisprozeß. Eine schematische Darstellung eines
derartigen üblichen Kühlverfahrens ist in Fig. 1 dargestellt.
Ein Hochdruckkühlmitteldampf wird überhitzt von dem Kompres
sor (C₁) abgegeben und gelangt in den Kondensator (H₁). Der
Kühlmitteldampf wird dann bei im wesentlichen konstantem
Druck kondensiert, wobei er seine latente Wärme an das durch
Rohrschlangen oder Rohre strömende Kühlwasser oder zur umge
benden Atmosphäre abgibt. Das gesättigte flüssige Kühlmittel
tritt dann in ein Expansionsventil (V₁) ein und erreicht eine
niedrigere Temperatur (T c) entsprechend der Siedetemperatur
des darin vorherrschenden Druckes. Das flüssige Kühlmittel mit
niedriger Temperatur, das einen geringen Bruchteil seines
Dampfes enthält, gelangt dann weiter in einen Verdampfer (H₂)
und wird dann durch die von dem vergleichsweise wärmeren zu
kühlenden Raum überführte Wärme verdampft. Die Durchflußmenge
des Kühlmittels wird mittels des thermostatischen Expansions
ventils so eingestellt, daß am Austritt des Verdampfers sich
das gesamte flüssige Kühlmittel im Dampfzustand befindet. Der
aus dem Verdampfer austretende Dampf gelangt in den Ansaugbe
reich des Kompressors und wird auf einen höheren Druck kom
primiert. Dabei wird eine wesentliche Wärmemenge als Ergebnis
der Kompression abgegeben, die in den bekannten Kühleinheiten
nicht verwendet wird. Die Abführung der Überhitzungswärme des
heißen komprimierten Dampfes wird als eine Hauptirreversibi
lität in Dampf-Kompressionskühlkreisprozessen angesehen, die
es verhindert, daß man sich dem höchsten erreichbaren Wir
kungsgrad in dem theoretisch umkehrbaren Carnot-Kreisprozeß
nähert. Die Anzahl der verfügbaren Kühlmittel hat sich auf
grund der Anstrengungen der Forschung stetig erhöht, so daß
neue Fluide mit geeigneten thermischen, physikalischen und
chemischen Eigenschaften, um den Anforderungen neuer Anwendungen
und Anlagen zu genügen, zur Verfügung stehen. Bis
jetzt wurde jedoch kein ideales Kühlmittel gefunden, das
gleichzeitig optimale thermodynamische, physikalische und
chemische Eigenschaften aufweist.
In der US-PS 46 61 133 wird ein Verfahren für Wärme- und
Stoffaustauschvorgänge zwischen zwei Eingangsströmen be
schrieben. Gemäß diesem Verfahren ist ein Reaktor vorgesehen,
der ein festes oder fluides Reagenz enthält, das in der Lage
ist, vorzugsweise eine der in den Strömen vorhandene Kompo
nenten zurückzuhalten, wodurch die Nutzung der potentiell
durch die Wärmeübertragung zwischen den zwei Strömen gelie
ferten thermodynamischen Arbeit möglich ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kühlver
fahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welches die
während des Kompressionsschrittes abgegebene Wärme nutzt. Mit
der Erfindung soll in vorteilhafter Weise ein Kühlverfahren
geschaffen werden, mit dem der Energieverbrauch und die Kom
pressorgröße vermindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kühlkreispro
zeß unter Verwendung von Dampf-Kompression mit einem Kompressor,
einem Kondensator, einem Expansionsventil und einem Ver
dampfer der eingangs genannten Art gelöst, wobei:
- a) ein Adsorberreaktor und ein Kühler zwischen dem Verdampfer und dem Kompressor, und
- b) ein Desorberreaktor zwischen dem Kompressor und dem Kon densator
vorgesehen ist, der dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Druckverhältnis über dem Kompressor im Bereich von 1,5 bis 20
liegt. Man hat herausgefunden, daß Kühlsysteme, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeiten, eine Steigerung der
Ausbeute von etwa 3 bis 40%, je nach den im Kreisprozeß ver
wendeten Parametern und der Menge der verwendeten äußeren
Wärme, erzielen, so daß die Kompressionsanforderungen pro
Kühleinheit erleichert werden. Ein Teil dieser verbesserten
Ausbeute wird durch die Verwendung der Kompressionswärme er
reicht.
Die Adsorber- und Desorberreaktoren sind denen ähnlich, die
in der US-PS 46 61 133 beschrieben wurden. Die in diesen Re
aktoren verwendeten Reagenzien werden aus einer großen Gruppe
bekannter Verbindungen ausgewählt, die in der Lage sind, vor
zugsweise eine Komponente dieser in den Reaktor eintretenden
Ströme zurückzuhalten. Übliche geeignete Reagenzien umfassen
Aluminium, Silica-Gel, Zeolite, verschiedene Formen von Koh
lenstoff (Holzkohle, Ruß usw.), Metallpulver, verschiedene
Polymere, organische Lösungsmittel usw.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher be
schrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Fließbild eines üblichen Kühlkreisprozesses;
Fig. 2 eine mittels Wärme-Stoffaustausch verbesserte
Kühlung gemäß der Erfindung;
Fig. 3 ein Fließbild des Betriebs einer Flüssigkeits-,
Wärme- und Stoff-Austausch(LHME)-Anlage (Kaskade
mit drei Stufen);
Fig. 4 ein Fließbild der Ventilanordnung für die LHME-
Anlage;
Fig. 5 ein Fließbild einer kontinuierlichen LHME-Anlage
(mit äußerer niedriger Wärmequelle) und
Fig. 6 ein Fließbild einer kontinuierlichen LHME mit pe
riodischer Absorptionsmittelrückführung.
In seiner einfachsten Form umfaßt das Verfahren den Einschluß
eines Paares von Adsorptionsmittelbetten - im Kühlsystem -
eines an der Saug- und eines an der Auslaßseite des Kompres
sors. Die zwei Betten werden periodisch ausgetauscht. Das
Bett an der Saugseite des Kompressors absorbiert einen Teil
des Kühlmittels, welches darauffolgend von dem Bett desor
biert wird, wenn dieses an der heißen Kompressorauslaßseite
wieder angeordnet wird. Somit wird ein Bruchteil des Kühlmit
tels, das im Kreislauf geführt wird, von der Saugseite (nied
riger Druck) zur Auslaßseite (hoher Druck) gefördert, ohne
daß irgendeine mechanische Kompression erforderlich ist. Die
hierzu erforderliche thermodynamische Arbeit wird von der
Temperaturdifferenz zwischen der kalten Saugseite und der
heißen Auslaßseite abgeleitet, die zum Antrieb des Adsorpti
ons-Desorptionsprozesses verwendet wird. Wie bei allen Wärme
austauschvorgängen wird die Wärme mittels der Betten von der
Kompressorauslaßseite zur Kompressorsaugseite übertragen. Um
einen übermäßigen Energieverbrauch zu vermeiden und um die
Kapazität des Kühlkreisprozesses aufrechtzuerhalten, sollte
das aus dem Adsorptionsbett austretende Kühlmittel gekühlt
werden, um diese Wärme zuzüglich der Absorptionswärme zu ent
fernen. Die entfernte Absorptionswärme hat Einflüsse auf die
potentielle im Kreisprozeß erzeugte Kühlwirkung.
Eine schematische Darstellung des Kühlverfahrens ist in Fig. 2
dargestellt. Man sieht, daß das Verfahren einem üblichen
Verfahren sehr ähnlich ist, mit dem Unterschied, daß (a) das
Adsorberbett am Ausgang des Verdampfers (H₂), (b) der Kühler
(H 1b ) zwischen dem Adsorberbett und dem Kompressor (P₂) und
(c) das Desorberbett zwischen dem Kompressor (P₂) und dem
Kondensaotr (H 1a ) angeordnet ist. Der Kühler hat zur Aufgabe,
die adiabatische Kompressionswärme sowie die Absorptionswärme
mit Hilfe des Adsorptionsbetts abzuführen.
Die erwartete pro Tonne Kühlung erforderliche Einsparung der
Energie - verglichen mit dem üblichen Kühlkreisprozeß unter
Verwendung von Dampf-Kompression ist dem Kühlmittelbetrag
proportional, der pro Zeiteinheit absorbiert/desorbiert wer
den kann. Dies wird durch die folgenden zwei Kriterien be
stimmt: (a) das Adsorptionsgleichgewicht und (b) die Adsor
benzmittelumlaufmenge.
Das "Adsorptionsgleichgewicht" wird einerseits durch die an
der Kompressorsaugseite vorherrschenden Bedingungen und ande
rerseits durch die an der Kompressorauslaßseite herrschenden
Bedingungen bestimmt. Der Unterschied zwischen der Adsorbenz
mittelbelastung an diesen zwei Punkten ist die "differenti
elle Adsorptionsbelastung". Je höher dieser Unterschied ist,
desto mehr Kühlmittel wird mittels der Adsorption "gepumpt".
Dieser Unterschied ist offensichtlich jedem speziellen Ad
sorptionsmittel-/Kühlmittelpaar spezifisch. Es hängt eben
falls von den an beiden Enden des Kreislaufs vorherrschenden
Druck- und Temperaturbedingungen ab. Um eine hohe Ausbeute zu
erhalten, muß man somit ein Adsorptionsmittel einem Satz von
Parametern, wie z. B. dem Kühlmittel, den in dem Kreislauf
vorherrschenden Drücken und Temperaturen, anpassen.
Die "Adsorptionsmittelumlaufmenge" wird als die in jedem Bett
vorhandene Adsorptionsmittelmenge geteilt durch die Umlauf
dauer bestimmt. Je höher die Adsorptionsmittelumlaufmenge
ist, um so mehr Kühlmittel wird mittels Adsorption "gepumpt".
Diese Umlaufmenge wird durch die Kapazität des Regenerations
gases, das an der Kompressorauslaßseite ausströmt, begrenzt,
um die Wärme zum Erwärmen der Adsorptionsmasse und zum Desor
bieren der adsorbierten Menge zu liefern. Eine gleiche Ad
sorptionsmittelumlaufmenge kann man durch häufiges Umschalten
eines kleinen Betrages des Adsorptionsmittels oder durch seltenes
Schalten eines größeren Bettes erhalten. Die Bettgröße
und -geometrie und die entsprechend mögliche Schalthäufigkeit
hängen von Diffusionsgrenzen ab. Somit beeinflussen die phy
sikalischen Eigenschaften (die Dichte, die thermische Kapazi
tät, der physikalische Aufbau) des Kühlmittels und der Ad
sorptionsmittelphasen, die Gleichgewichtsadsorptionsbelastung
zwischen den zwei Phasen als auch die vorherrschenden Tempe
raturen und Drücke die sich ergebende Ausbeute.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein flüssiges Ad
sorptionsmittel zur Erhöhung der Leistung von Dampf-Kompres
sions-Kühlkreisläufen verwendet. Ein Flüssigkeits-Wärme-Mas
sen-Austauscher(LHME)-Analge kann den Kühlkreisprozeß in einem
von zwei Wegen ändern:
- a) Analog zu der Adsorptionsanlage, bei der flüssiges Ab sorptionsmittel stationär ist und die Kühlmittelströme periodisch umgeschaltet werden;
- b) Kontinuierlicher Betrieb, bei dem flüssiges Absorptions mittel kontinuierlich zwischen den Kühlmittelströmen hohen und niedrigen Drucks zirkuliert.
Das erste Verfahren ist dem oben beschriebenen Betrieb ähn
lich, mit der Ausnahme, daß eine Kaskade kleiner Zellen, die
jeweils teilweise mit flüssigem Absorptionsmittel gefüllt
sind, jedes Adsorptionsbett ersetzt. Die Zellen sind in Serie
geschaltet, so daß der Kühlmitteldampf (Absorbat) von einer
Zelle zur anderen gelangt. Ein erfolgreicher Betrieb der
LHME-Anlage erfordert die Verwendung einer Kaskade von Zellen
(statt eines einzigen großen Tanks), um eine Rückmischung des
heißen und kalten Gases zu verhindern. Eine schematische Dar
stellung zeigt Fig. 3. Die Kühlmittelströmung wird periodisch
zwischen der Absorptionsweise (Fig. 3a) und der Desorptions
weise (Fig. 3b) umgeschaltet.
In Fig. 4 ist eine Ventilanordnung dargestellt, die zwei
Drei-Wege-Umschaltventile für jeden Zustand zeigt. Es soll
darauf hingewiesen werden, daß ebenfalls eine einfachere An
ordnung möglich ist, die durch geeigneten Aufbau jeder Zelle
Zwischenzustandsventile insgesamt vermeidet, und daß in einem
praktischen Fall möglicherweise ein einziges Mehrfachöff
nungsschaltventil statt der einzelnen Schaltventile verwendet
werden kann. Dies vermindert die Größe der Anlage und vermindert
weiter zusätzlichen Druckverlust. Um weiter den Druck
verlust so klein wie möglich zu halten, während ebenfalls zur
Steigerung der Absorptions-/Desorptionskapazität äußere Heiz-
/Kühlmittel verwendet werden, kann eine Naßwandgas-Flüssig
keitsberührungsanordnung, wie in Fig. 5 dargestellt, statt
der Berührungsanordnung gemäß Fig. 3 verwendet werden.
Flüssige Adsorptionsmittel sind bekannt und werden in beson
deren Fällen bevorzugt. Eine Abhandlung über flüssige Adsorp
tionsmittel ist in der Druckschrift von L. F. Albright et al.
an dem ASHRHI, 67. Jährlichen Treffen, Vancouver, British Co
lumbia, Juni 1960, veröffentlicht worden. Typische Beispiele
flüssiger Adsorbenzmittel sind: Glycerin-Triacetat (bekannt
als Triacetin), Dimethyläther von Tetraäthylen-Glycol (im
folgenden als DMETED bezeichnet) usw.
In Fig. 6 ist ein kontinuierliches LHME schematisch darge
stellt. In diesem Fall wird das flüssige Absorptionsmittel
periodisch mittels verschiedener kleiner Pumpen zwischen ent
sprechenden Zuständen in zwei kontinuierlichen Kolonnen re
zirkuliert, wobei eine der Kolonnen als Absorber und die an
dere als Desorber dient. In jeder Kolonne fließen die gasför
migen Kühlmittel von einer Stufe zu der nächsten. In einer
praktischen Ausführung wird wiederum ein einziger Antrieb
verwendet, um das flüssige Absorptionsmittel, nach Notwendig
keit, parallel zu pumpen. Diese Ausführung ist eine exakte
Übersetzung des zeitperiodischen HME. Es hat zusätzlich den
Vorteil, daß eine Erwärmung/Kühlung des Absorptionsmittels
längs seines Wegs von einer Kolonne zur nächsten erfolgt und
somit es für seinen nächsten Einsatz vorbereitet wird. Diese
Anordnung kann weiter vereinfacht werden, wobei einige Wir
kungsgrade geopfert werden, indem der Desorber mit dem Absor
ber zusammenfällt oder beide in einer einzigen Stufe zusam
menfallen, wodurch man eine einfache Pumpe benötigt.
Gemäß einer anderen Ausführungsform wird eine schwache Wärme
quelle für die Wärme-Stoffaustauschverfahren verwendet. Ver
fahren mit Wärme-Stoffaustausch finden nur unter folgenden
zwei Bedingungen statt:
- a) der Sorptions(Adsorptions- oder Absorptions)-Gleichge wichtswert des Kühlmittels bei an der Saugseite des Kom pressors vorherrschender Temperatur und vorherrschendem Druck ist ausreichend höher als der entsprechend der Tem peratur und dem Druck an der Auslaßseite des Kompressors, und
- b) es herrscht eine ausreichende thermodynamische Antriebs kraft, um bei diesen Bedingungen Arbeit aus dem Fluid zu ziehen.
Bei manchen Betriebsweisen ist die Temperatur des den Kom
pressor verlassenden Kühlmittels nicht ausreichend hoch, um
die HME-Einheit anzutreiben. Tatsächlich ist es in vielen
Fällen erwünscht, diese Temperatur niedrig zu halten, um Ver
luste im Kompressorwirkungsgrad zu verhindern. Der Betrieb
der HME-Einheit kann jedoch entscheidend verbessert werden,
indem man eine äußere Wärmequelle verwendet, die die Desorp
tionstemperatur anhebt. Interessanterweise können für diesen
Zweck Energien in Strömen bei mittleren Temperaturen von etwa
70 bis 120°C verwendet werden, die üblicherweise nicht als
wiedergewinnbar angesehen wurden. Somit wird mit Hilfe eines
geeigneten Lösungsmittels durch den HME-Prozeß ein wirt
schaftliches Verfahren geschaffen, um schwache Wärmequellen
auszunutzen, die sonst nicht als besonders nützlich angesehen
wurden. Situationen, bei denen schwache Wärmequellen in der
Nähe von Kühlsystemen verfügbar sind, sind üblich, insbeson
dere bei Industrieanlagen, Solarsystemen und Transportfahr
zeugen.
Ein machmal interessanter Aspekt der Verlustwärme erhöhter
Kühlung betrifft die Fähigkeit, marginale Kühlmengenkapazitä
ten in Abwesenheit von Energie zu unterstützen, solange die
Wärmequelle vorhanden ist. Derartige Fälle betreffen insbe
sondere Kühlfahrzeuge und andere industrielle Einsatzgebiete.
Wenn beim Kondensieren der Druck auf einem niedrigen Niveau
durch wirksames Kühlen oder auf andere Weise gehalten wird,
wird die Wirksamkeit des verlustwärmegesteigerten Ablaufs
wirksam verbessert.
Die Beispiele 2 und 3 zeigen zwei Versuche, bei denen eine
schwache Wärmequelle bei einer Temperatur von 100°C oder so
gar von 70°C verwendet werden kann, um die HME-Verbesserung
zu unterstützen und entscheidende Energieeinsparungen zu
schaffen. Beide Versuche betreffen einen Dampf-Kompressions
kreisprozeß unter Verwendung eines R-22-Kühlmittels, welches
als das Kühlmittel angesehen wird, das eine gewisse Zeit lang
den neuen Umweltbestimmungen entspricht. Die Erfindung wird
weiter mittels folgender Versuche erläutert, ohne auf sie be
schränkt zu sein. Ein Fachmann wird ohne weiteres nach Lesen
der vorliegenden Beschreibung die Vorteile der Erfindung er
kennen und Änderungen vornehmen können, ohne sich aus dem
Schutzumfang, wie er durch die Ansprüche bestimmt ist, zu
entfernen.
Das Kühlverfahren verwendete Ammoniak als Kühlmittel mit fol
genden Betriebsbedingungen (siehe Fig. 2 hinsichtlich der
Symbole):
T c=-14°C; T₁=20°C; P₁=2,5 Atmosphären.
T₂=135°C; T₄=30°C; P₂=10,4 Atmosphären.
T₂=135°C; T₄=30°C; P₂=10,4 Atmosphären.
Die Kühlmittelumlaufmenge betrug q=186 g/min pro Tonne Küh
lung.
Die Adsorptionsmittel- und Desorptionsmittelbetten enthielten
jeweils 370 g Aktivkohle pro Tonne Kühlkapazität, so daß die
Wärme-Stoffaustauscheinheit in einer Periode von 4 min umge
schaltet wurde. Um wirksam dem HME-Anteil zum System zu iso
lieren, wurde das Kühlwasser zum Kondensator H 1a zurückgenom
men, so daß T₄ bei seinem ursprünglichen nominalen Wert von
30°C gehalten wurde.
Der Wärmeaustauschwirkungsgrad des Wärme-Stoffaustauschs be
trug 75% und die Nettoadsorptionsbelastung betrug 0,053 kg
Ammoniak pro kg Adsorptionsmittel. Die Werte von T₁, T₂, T₄,
T c waren die gleichen wie oben, während T₃ 49°C, T₅ 20°C und
T₆ 105° betrug. Das Gas trat aus dem Kühler H 1b bei 30°C aus
und wurde weiter auf die ursprüngliche Kompressoransaugtempe
ratur von 20°C mittels Einspritzen in 2,6 g/min Flüssigkeit
abgekühlt.
Die Kompressoransaugkapazität und der Energieverbrauch blieben
somit unverändert, während man eine 4%ige Steigerung
der Kühllast bei gleichen Bedingungen aufzeichnen konnte.
Dies entspricht einer 4%igen Energieeinsparung des Kompressors
oder einer 4%igen Verbesserung der Kompressorkapazi
tät.
Die 4%ige Minderung des Energieverbrauchs entspricht etwa
einer Einsparung von 260 Kwh/t Kühlung pro Jahr, welches eine
wesentliche Verminderung der Betriebskosten von Kühlsystemen
industrieller Größe darstellt.
Zur Darstellung des Betriebs des LHME-verstärkten Kühlkreis
prozesses, der mittels einer äußeren schwachen Wärmequelle
verstärkt wird, wird der übliche Kreisprozeß gemäß Fig. 1 be
trachtet, der R-22 als Kühlmittel verwendet. Das Beispiel ist
zur Darstellung der potentiellen Ersetzung des R-12-Kühlmit
tels durch ein R-22 in mobilen Luftkonditioniersysteme auf
gebaut. Es wird eine gegenläufige Temperaturdifferenzannähe
rung von 10°C und ein LHME-Wärmeaustauschwirkungsgrad von 75%
angenommen.
Ein üblicher R-22-Dampf-Kompressionskreisprozeß (Fig. 1) wird
bei folgenden Bedingungen durchgeführt (Basis: eine Tonne
Kühlung):
T₁=15°C, P₁= 5,8 bar,
T₂=50°C, P₂=14,7 bar.
T₄=38°C,
T c=5°C.
T₂=50°C, P₂=14,7 bar.
T₄=38°C,
T c=5°C.
Kühlmittelumlaufmenge=1,3 kg/min.
Es wird nun das gleiche System betrachtet, das, wie in Fig. 6
dargestellt, durch Hinzufügen einer LMHE-Einheit modifiziert
wurde. Jede Kaskade besteht aus drei Stufen, die jeweils etwa
160 g Triacetin enthält. Zwei zusätzliche, relativ kleine
Wärmetauscher sind eingebaut, einer (0,63 Kw) für die schwa
che Wärmezuführung an der Kompressorauslaßleitung und der
zweite (0,39 Kw) ist ein Wasserkühler an der Kompressorsaug
leitung. Zum Vergleich werden 3,53 Kw am Verdampfer und 4,06 Kw
am Kondensator übertragen. Die Temperatur an der Kompres
sorsaugseite beträgt jetzt 38°C, was einer Verminderung in
der Masse von R-22 komprimiert um
unter Verwendung der gleichen
Energie bewirkt.
Die Wiedergewinnung des Absorptionsmittels bei T₈=88°C ge
stattet die Aufteilung von 264 g/min von R-22, das von der
niedrigen Druckseite zur hohen Druckseite mittels Absorption
"gepumpt" wird. Als Ergebnis ist die mittels mechanischer
Kompression gepumpte Kühlmittelmenge
1,3×(1-0,074)=1,204 kg/min.
Das gesamte R-22-Kondensat beträgt: 1,204+0,26=1,47 kg/min,
was eine 13%ige Steigerung der Kühlkapazität unter
Verwendung der gleichen Energiemenge darstellt.
Die folgenden Betriebsbedingungen wurden für den modifizier
ten Kreisprozeß bestimmt:
T₁=38°C; P₁=5,8 bar (unverändert),
T₂=74°C; P₂=14,7 bar (unverändert),
T₃=38°C (unverändert),
T₄=5°C (unverändert),
T₆=38°C,
T₈=88°C,
T₅=15°C (unverändert),
T₇=41°C,
T₉=65°C.
T₂=74°C; P₂=14,7 bar (unverändert),
T₃=38°C (unverändert),
T₄=5°C (unverändert),
T₆=38°C,
T₈=88°C,
T₅=15°C (unverändert),
T₇=41°C,
T₉=65°C.
Kühlkapazität: =4 Kw = 1,13 t Kühlung
Benötigte Energie: = 0,5 Kw (unverändert)
Verwendete Abwärme: = 0,63 Kv bei 93°C
Benötigte Energie: = 0,5 Kw (unverändert)
Verwendete Abwärme: = 0,63 Kv bei 93°C
Das folgende Beispiel dient zur Darstellung, wie eine Zwi
schenversorgung bzw. Abführung der Wärmeabsorption bei der
Absorptions- und Desorptionsstufe eine Ausnutzung einer nied
rigen Wärmequelle gestattet, um eine wesentliche Ausbeutever
besserung zu erzielen. Die Bezugsbedingungen entsprechen je
nen in Beispiel 2. Eine LHME-Einheit, bestehend aus dreistu
figen Kaskaden ist in Fig. 6 dargestellt. Jede Stufe enthält
100 g DMETEG. Zwei kleine Wärmeaustauscher, durch die Wärme
vor der Regenerationsstufe in Form von mäßig warmem Wasser
bei 93°C zugeführt und vor der Absorptionsstufe in Kühlwasser
von 28°C abgeführt wird (in der Praxis wird die gesamte LHME-
Einheit kompakt als einstückige Einheit hergestellt) sind
vorgesehen. In den Kolonnen wird DMETEG mit einer Menge von
100 g/min pro Stufe im Kreis geführt. Hierdurch beträgt die
absorbierte R-22-Menge 356 g/min. Das am Absorber mit 50°C
austretende R-22-Gas wird im Kühler H 1b auf 38°C gekühlt. Die
höhere Kompressionsansaugung bewirkt, wie im Beispiel 2, eine
Verminderung von 7,4% in der komprimierten Masse unter Ver
wendung der gleichen Energie. Somit wird 1,3×(1-0,074)=1,204 kg/min
R-22 mechanisch gepumpt und die gesamte R-22-
kondensierte Menge beträgt daher:
1,204+0,356=1,56 kg/min oder eine Nettosteigerung der
Kühlkapazität von 20% unter Verwendung der gleichen Energie
menge. Zusammenfassend ergeben sich die berechneten neuen Be
triebsbedingungen:
T₁=15°C (unverändert);
T₂=74°C;
T₃=78°C;
T₄=38°C (unverändert);
T₆=50°C
T₂=74°C;
T₃=78°C;
T₄=38°C (unverändert);
T₆=50°C
P₁=5,8 bar (unverändert)
P₂=14,7 bar (unverändert)
T₅=5°C (unverändert)
P₂=14,7 bar (unverändert)
T₅=5°C (unverändert)
Kühlkapazität: = 4,23 Kw = 1,2 t Kühlung
Zugeführte Abwärme: = 1,19 Kw bei 198°C
Benötigte Energie: = 0,5 Kw (unverändert).
Zugeführte Abwärme: = 1,19 Kw bei 198°C
Benötigte Energie: = 0,5 Kw (unverändert).
Claims (8)
1. Kühlkreisprozeß unter Verwendung von Dampf-Kompression
mit einem Kompressor, einem Kondensator, einem Expansi
onsventil und einem Verdampfer, wobei:
- a) zwischen dem Verdampfer und dem Kompressor ein Adsorberreaktor und -Kühler vorgesehen ist und
- b) zwischen dem Kompressor und dem Kondensator ein Desorberreaktor vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckverhältnis über
dem Kompressor im Bereich von 1,5 bis 20 liegt.
2. Kühlkreisprozeß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Wärme mittels eines ein Reagenz enthalten
den Reaktors von der Kompressorauslaßseite zur Kompres
sorsaugseite übertragen wird.
3. Kühlkreisprozeß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
neit, daß das aus dem das Adsorbent enthaltenden Reaktor
abgeleitete Kühlmittel gekühlt wird, wobei die adiaba
tische Kompressionswärme vernichtet wird.
4. Kühlkreisprozeß nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Adsorberreaktor und der Desorberreak
tion ein Reagenz enthalten, ausgewählt aus der Gruppe
Aluminium-Silizium-Gel, Zeolit, Holzkohle, Aktivkohle,
Metallpulver und Mischungen davon.
5. Kühlkreisprozeß nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein flüssiges Adsorptionsmittel zur Erhöhung
der Leistung des Dampf-Kompressionskühlkreispro
zesses verwendet wird.
6. Kühlkreisprozeß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das flüssige Adsorptionsmittel aus einer
Gruppe, umfassend Triacetin (Glycerol-Triacetat), Dime
thyläther von Tetraäthylenglycol ausgewählt ist.
7. Kühlkreisprozeß nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine schwache Wärmequelle für die Wärme-
Stoff-Austauschverfahren verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IL88267A IL88267A0 (en) | 1988-11-03 | 1988-11-03 | Improved system for refrigeration |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3936717A1 true DE3936717A1 (de) | 1990-05-10 |
Family
ID=11059380
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3936717A Withdrawn DE3936717A1 (de) | 1988-11-03 | 1989-11-03 | Kuehlkreisprozess unter verwendung von dampf-kompression |
Country Status (5)
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DE (1) | DE3936717A1 (de) |
GB (1) | GB2224819A (de) |
IL (1) | IL88267A0 (de) |
NL (1) | NL8902701A (de) |
SE (1) | SE8903674L (de) |
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EP0978696A1 (de) * | 1998-08-03 | 2000-02-09 | SASKIA Solar- und Energietechnik GmbH | Wärme-oder Kältemaschine mit einem verdampfbaren Wärmteträgerfluid |
Families Citing this family (2)
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