DE3936338A1 - Verfahren zum schutz eines gto-thyristor-pulswechselrichters im kurzschluss - Google Patents
Verfahren zum schutz eines gto-thyristor-pulswechselrichters im kurzschlussInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Aus GTO-Thyristoren aufgebaute Pulswechselrichter als ausgangsseitiger Teil
eines Umrichters mit (Gleich-) Spannungszwischenkreis sind durch die Zeit
schrift "Elektrische Bahnen eb", 86. Jahrgang, Heft 3/1988, Seiten 81 bis 93
bekannt.
Derartige GTO-Thyristor-Pulswechselrichter können ausgangsseitig auch eine
Synchronmaschine speisen oder über Drosseln an ein (Wechselspannungs-) Netz
angekoppelt werden. Zum Überstromschutz sind dann - wenn die Ausgangs
leistung des Pulswechselrichters nicht stark reduziert werden soll und der
Stromanstieg nicht unnötig begrenzt werden soll - in den Verbindungsleitungen
Sicherungen vorzusehen. Ebenfalls ist in den Anschluß des Pulswechselrichters
an den Spannungszwischenkreis eine Zwischenkreissicherung geschaltet.
Im Prinzipschaltbild zeigt Fig. 1 der Zeichnung einen solchen (hier nur sym
bolisch angedeuteten) GTO-Thyristor-Pulswechselrichter PWR, der über eine
Zwischenkreissicherung Fd an einen hier durch eine Gleichspannungsquelle Ud
symbolisierten Spannungszwischenkreis angeschlossen ist und wechselspannungs
seitig an ein dreiphasiges, durch drei Wechselspannungsquellen UN dargestelltes
Drehstromnetz über drei Drosseln LN und drei Sicherungen FN angekoppelt ist.
Gemäß Fig. 2 der Zeichnung speist der gleichspannungsseitig entsprechend
Fig. 1 geschaltete Pulswechselrichter PWR über drei Sicherungen FS eine
dreiphasige Synchronmaschine SM, die das Drehstromnetz und die drei Dros
seln ersetzt.
Bei einem inneren Kurzschluß des Pulswechselrichters PWR (d. h. der Quer
zündung einer Wechselrichterphase zwischen dem positiven und dem negativen
Anschluß an den Spannungszwischenkreis) muß der Wechselrichter PWR von
den Spannungsquellen Ud, UN bzw. von der Synchronmaschine SM getrennt
werden. Dies geschieht durch Auftrennen der Sicherungen Fd und FN bzw.
FS mittels des Kurzschlußstromes.
Bei einem Kurzschluß am Netz am Ausgang des Pulswechselrichters PWR
können bei geeigneter Dimensionierung der Drosseln die Wirkungen des Kurz
schlusses im Netz durch Abschalten der GTO-Thyristoren vom Pulswechsel
richter PWR ferngehalten werden.
Der Pulswechselrichter PWR kann, wenn dieser die Synchronmaschine speist,
bei einem Kurzschluß am Ausgang des Pulswechselrichters durch die Kurzschluß
ströme zerstört werden, bevor die Sicherungen FS den Stromkreis auftrennen.
Daher muß die Zwischenkreisspannung über die Sicherung Fd abgetrennt werden,
um die GTO-Thyristoren zu schützen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs ge
nannten Art anzugeben, durch das einerseits die GTO-Thyristoren beim Fließen
des Kurzschlußstromes infolge von inneren Kurzschlüssen des Pulswechsel
richters oder von ausgangsseitigen Kurzschlüssen des Pulswechselrichters bei
der Netzankopplung oder bei der Speisung einer Synchronmaschine nicht zer
stört werden, andererseits lediglich die Zwischenkreissicherung, nicht aber die
ausgangsseitigen Sicherungen ansprechen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens
schritte gelöst.
Durch die Zündung (Querzündung) sämtlicher GTO-Thyristoren werden vor
teilhafterweise die GTO-Thyristoren in einem fehlerhaften Zweig des Puls
wechselrichters soweit entlastet, daß sie nicht zerstört werden. Die Querzün
dung sichert einen ausreichenden Kurzschlußstrom zum Auftrennen der Zwischen
kreissicherung. Infolge der Abschaltung aller GTO-Thyristoren nach der ersten
Halbschwingung des Kurzschlußstromes im Stromnulldurchgang wird ein Ab
schaltvorgang bei hohem Anodenstrom durch die GTO-Thyristoren im Kurz
schlußfall vermieden, so daß die ausgangsseitigen Sicherungen bei geeigneter
Dimensionierung nicht ansprechen (d. h. sie werden nicht zerstört), und die
Sicherungen müssen nach dem Kurzschlußfall nicht ersetzt werden. Da die
Sicherungen nur die erste Halbschwingung des Kurzschlußstromes führen, müssen
sie auch nur hierfür ausgelegt sein. Die Sicherungen dienen nur noch einem
übergeordneten Schutz.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens nach der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen gekennzeichnet.
In kritischen Fällen kann der Pulswechselrichter von den Kurzschlußströmen
durch Kurzschließer Kd im Zwischenkreis bzw. Kurzschließer KA am Wechsel
spannungsausgang entlastet werden, wie dies Fig. 3 zeigt. Diese Kurzschließer
können ebenfalls Halbleiterschaltelemente sein. Die Kurzschließer Kd und K A
müssen dann ebenfalls nach Auftrennen der Sicherung Fd abschaltbar sein.
Für die Kurzschließer KA genügen in diesem Fall konventionelle Thyristoren,
da sie ohnehin im Stromnulldurchgang ausschalten.
Eine vorteilhafte Methode, um die GTO-Thyristoren im Pulswechselrichter PWR
im stromlosen Zustand auszuschalten, ist, jeden GTO-Thyristor in den be
schriebenen Kurzschlußfällen mit einem Kurzimpuls zu zünden, ohne daß nach
der Wegnahme des kurzen Zündimpulses eine negative Gate-Kathoden-Spannung
an den GTO-Thyristor gelegt wird. In diesem Fall kommutiert der Kurzschluß
strom im Nulldurchgang vom GTO-Thyristor auf eine ihm normalerweise anti
parallelgeschaltete Diode bzw. er verschwindet im anderen Falle vollständig.
Dies setzt einen Zündverstärker bzw. eine Ansteuerung jedes GTO-Thyristors
voraus, die drei Gate-Zustände ermöglicht:
- 1. Definierter Ein-Zustand (positiver Zündstrom)
- 2. Definierter Aus-Zustand (negative Gate-Kathoden-Spannung)
- 3. Leitend bzw. selbstsperrend je nach Strom- bzw. Spannungsrichtung (Gate-Kathoden-Strecke mit einem parallelen Widerstand verbunden).
Diese drei Gate-Zustände eines GTO-Thyristors GTO sind z. B. durch eine
in Fig. 4 gezeigte Ansteuerschaltung über die durch einen Anschluß ST
steuerbare Stellung eines Schalters S realisierbar.
Für den ersten oben angegebenen Gate-Zustand (Stellung (1) des Schalters S)
liefert eine Spannungsquelle U1 einen positiven Zündstrom zum Gate G des
GTO-Thyristors GTO. Die Anoden-Kathoden-Strecke A-K des GTO-Thyristors
wird damit in den leitenden Zustand gesteuert.
Für den zweiten Gate-Zustand, durch den der GTO-Thyristor GTO abge
schaltet wird (Stellung (2) des Schalters S), wird durch eine Spannungsquelle U2
eine negative Gate-Kathoden-Spannung an die Strecke D-K des GTO-Thy
ristors gelegt.
Der dritte Gate-Zustand des GTO-Thyristors GTO, der diesem eine Thyristor
funktion verleiht (Stellung (3) des Schalters S), wird durch eine parallele Ver
bindung zur Strecke G-K über einen (verhältnismäßig kleinen) ohmschen Wider
stand R hergestellt. Der Anodenstrom erlischt dann automatisch beim Null
durchgang.
Eine weitere Möglichkeit den GTO-Thyristor definiert im Nulldurchgang der
ersten Schwingung des Kurzschlußstromes zu sperren, bietet die Erfassung
der Stromleitdauer jedes GTO-Thyristors im Pulswechselrichter. Dieses kann
durch eine Überwachung der Anoden-Kathoden-Spannung oder der Gate-
Kathoden-Spannung oder des Anodenstromes erfolgen. Ein Logikglied im
Zündverstärker oder in der Steuerung schaltet zu demjenigen Zeitpunkt
negative Spannung an die Gate-Kathoden-Strecke, wenn der betreffende
GTO-Thyristor keinen Strom im Anodenkreis mehr führt.
In diesem Fall wird verhindert, daß im Schutzfall der GTO-Thyristor einen
für ihn zu hohen Strom abschaltet.
Nach dem Beheben der beschriebenen Fehlerfälle ist jeweils nur ein Aus
wechseln der Zwischenkreissicherung Fd notwendig.
Claims (4)
1. Verfahren zum Schutz eines aus einem durch eine Zwischenkreis-
Sicherung geschützten Spannungszwischenkreis gespeisten GTO-
Thyristor-Pulswechselrichters, der ausgangsseitig (über Sicherungen)
an ein Netz oder an eine Synchronmaschine geschaltet ist, bei einem
inneren oder einem ausgangsseitigen Kurzschluß,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der ersten auftretenden Halbschwingung des Kurzschluß
stromes sämtliche GTO-Thyristoren zwischen dem positiven und dem
negativen Pol des Spannungszwischenkreises zum Auftrennen der
Zwischenkreis-Sicherung in den leitenden Zustand gesteuert werden
und dann beim Stromnulldurchgang gesperrt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die GTO-Thyristoren durch Kurzimpulse in den leitenden Zustand
gesteuert werden und anschließend ihre Gate-Kathoden-Strecken über
einen ohmschen Widerstand verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum definierten Sperren der GTO-Thyristoren im Nulldurchgang
der ersten Halbschwingung des Kurzschlußstromes die Stromleitdauer
der GTO-Thyristoren jeweils durch Überwachung der Anoden-Kathoden-
Spannung, der Gate-Kathoden-Spannung oder des Anodenstromes erfaßt
wird und sobald der jeweilige GTO-Thyristor keinen Strom im Anoden
kreis mehr führt, eine negative Steuerspannung an seine Gate-Kathoden-
Strecke gelegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einsatz von Kurzschließern, die den GTO-Thyristor-Pulswech
selrichter im Kurzschlußfall entlastend gleich- und wechselspannungs
seitig kurzschließen, diese ebenfalls lediglich für die erste auftretende
Halbschwingung des Kurzschlußstromes durchgeschaltet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893936338 DE3936338A1 (de) | 1989-10-28 | 1989-10-28 | Verfahren zum schutz eines gto-thyristor-pulswechselrichters im kurzschluss |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893936338 DE3936338A1 (de) | 1989-10-28 | 1989-10-28 | Verfahren zum schutz eines gto-thyristor-pulswechselrichters im kurzschluss |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3936338A1 true DE3936338A1 (de) | 1991-05-02 |
Family
ID=6392636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893936338 Ceased DE3936338A1 (de) | 1989-10-28 | 1989-10-28 | Verfahren zum schutz eines gto-thyristor-pulswechselrichters im kurzschluss |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3936338A1 (de) |
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