DE3936337A1 - Verfahren und vorrichtung fuer die wachstumssteuerung von knorpel - Google Patents
Verfahren und vorrichtung fuer die wachstumssteuerung von knorpelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein Verfahren und
Vorrichtungen zum Steuern der Wachstumscharakteristi
ken von lebendem Gewebe, und insbesondere nichtinva
sive Ausführungsarten zum Steuern des Wachstums,
der Bestanderhaltung und der Reparatur von knorpe
ligem Bindegewebe.
Es hat eine weitgehende Untersuchung der Gewebe-
und Zellentwicklung stattgefunden, um die Mechanismen
zu bestimmen, durch die Reifung, Bestanderhaltung
und Reparatur in lebenden Organismen zustande
kommen. Allgemein läßt sich die Entwicklung einer
Zelle oder eines Gewebes als eine Transformation
von einem Zustand oder Stadium in einen anderen
verhältnismäßig dauerhaften Stand oder Zustand
verstehen. Hierbei umfaßt die Entwicklung eine
breite Vielfalt von Entwicklungsmustern, die allesamt
durch fortschreitende und systematische Transforma
tion von Zellen und Gewebe gekennzeichnet sind.
In vielen Fällen ist es erwünscht, Zellen oder
Gewebe in ihrer Entwicklung in vivo zu steuern
oder zu verändern, um die Lebensqualität für höhere
Lebewesen wie den Menschen zu verbessern. Zu diesem
Zwecke war die Wissenschaft bemüht, Mittel zu
schaffen, durch die trotz schwächender Verletzung,
Krankheit oder sonstiger Abnormität die natürliche
Ordnung eines Organismus aufrechterhalten oder
wiederhergestellt werden kann. Während einige
Heilverfahren erfolgreich waren, konnten andere
ihre in der Anlage vorhandenen Möglichkeiten aufgrund
unerwünschter Nebenwirkungen, minderwertiger Ergeh
nisse oder der Schwierigkeit in der Anwendung
nicht verwirklichen.
Es ist der Fachwelt bekannt, daß die Gewebe- und
Organentwicklung komplizierte Vorgänge des Zellen
wachstums, der Differenzierung und der Wechselwirkung
bedingen, die durch verwickelte biochemische Reak
tionen vermittelt werden. Auf der genetischen
Ebene wird die Entwicklung durch genomischen Ausdruck
geregelt; auf der Ebene der Zelle spielt bei den
Entwicklungsprozessen die Membranwechselwirkung
mit dem komplexen biochemischen Milieu höherer
Organismen eine mitwirkende Rolle. Darüber hinaus
ist das "Umgestalten" von Geweben und Organen
oft ein wesentlicher Schritt bei der natürlichen
Entwicklung höherer Organismen.
In den letzten Jahren haben Untersuchungen in
verschiedenen Fachdisziplinen über Entwicklungspro
zesse Beweismaterial erbracht, durch das nahegelegt
wird, daß elektrische und magnetische Felder eine
bedeutsame Rolle im Verhalten von Zellen und Geweben
spielen. Nach der US-Patentanmeldung mit der Serien
nummer 9 23 760 und dem Titel "Verfahren zur Förderung
der Permeabilität von Ionen" der Anmelderin, auf die
Bezug genommen und deren Inhalt hier übernommen wird,
wurde ein Verfahren und eine Vorrichtung offenbart,
durch das bzw. die die transmembrane Bewegung eines
vorgewählten Ions bei Verwendung eines mit der
Zeit variierenden magnetischen Feldes magnetisch
geregelt wird. Hierbei wird das fluktuierende Magnetfeld
vorzugsweise auf die Zyklotronresonanzenergie-Absorp
tionsfrequenz des vorgewählten Ions abgestimmt.
Es kam durch diese bedeutsame Entdeckung das wechsel
seitige Spiel der lokalen geomagnetischen Felder
und der Frequenzabhängigkeit bei den Ionentransport
mechanismen ans Licht. Nunmehr wurde entdeckt,
daß man durch die Anwendung und Ausweitung der
Prinzipien der Zyklotronresonanzabstimmung einen
überraschenden und bemerkenswerten Fortschritt
in der Steuerung (Kontrolle) und Veränderung der
Entwicklungsprozesse im lebenden Gewebe erzielen kann.
In der US-Patentanmeldung der Seriennummer 1 72 268 vom 23.
März 1988, auf die hier Bezug genommen und die inhaltlich
berücksichtigt wird, haben die Erfinder der vor
liegenden Erfindung offenbart, daß Zyklotronresonanz
zur Steuerung der Gewebeentwicklung genutzt werden
kann. In der US-Patentanmeldung mit dem Titel:
"Verfahren und Vorrichtung zum Steuern des Wachstums
von nichtknöchernem, nichtknorpeligem, festen
Bindegewebe" vom 6. Oktober 1988 und mit der
Seriennummer 2 54 438 wird von der Anmelderin
ein derartiges Verfahren zur Wachstumssteuerung
von nichtknöchernem, nichtknorpeligem Bindegewebe
beschrieben, in dem Zyklotronresonanzfrequenzen
angewendet werden. In der jetzigen Anmeldung wird
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflus
sung der Wachstumscharakteristiken von Knorpel
vorgestellt.
Im Augenblick liegt das Hauptaugenmerk in der
Forschung auf dem Gebiet elektronisch-medizinischer
Vorrichtung zur Beeinflussung der Wachstumsmechanismen
in lebenden Systemen auf den bioelektrischen Phäno
menen, die mit einer Belastung einhergehen und
in Geweben wie Knochen, Bändern und Knorpel beo
bachtet wurden. In den letzten Jahrzehnten wurde
von anderen bemerkt, daß auf mechanische Belastung
elektrische Potentiale im Knochen erzeugt werden.
Man ging dabei davon aus, daß diese elektrischen
Potentiale die belastungsinduzierten strukturellen
Veränderungen in der Knochenkonstruktion vermitteln,
die vor fast einem Jahrhundert von J. Wolfe beobachtet
wurden. Obgleich man bioelektrische Potentiale
noch nicht so recht versteht, wurden folglich zahl
reiche Versuche unternommen, Gewebewachstum mit
elektrischen Potentialen und Strömen zu induzieren.
Ein guter Teil dieser Forschung hatte mit der
Reparatur schlechter Frakturenheilungen d.h. mit
Knochenbrüchen zu tun, die auf die herkömmlichen
Heilungsverfahren nicht ansprachen. Es wurden von
anderer Seite die Wirkungen elektrischer Stimulierung
von Knorpel, insbesondere Gelenkknorpel mit dem
Bemühen experimentell untersucht, die Wachstumsrate
und Reparatur von geschädigtem Knorpel zu steigern.
Die Fachwelt weiß, daß es verschiedene Arten von Knor
pelgeweben gibt. Man unterscheidet den hyalinen
Knorpel, den Faser- oder Bindegewebs-Knorpel und
den elastischen Knorpel. Hyaliner Knorpel hat eine
Matrix bestehend aus Mukopolysaccharide, bei denen
Chondrozyten in den Lacunae vorhanden sind. Kollagene
Fasern sind in der Matrix in begrenztem Umfang
verteilt. Im Faser- oder Bindegewebs-Knorpel ist
die Matrix mit hervortretenden kollagenen Faserbündeln
verflochten, wobei die Chondrozyten eine breitere
Streuung haben als im hyalinen Knorpel. Der elastische
Knorpel enthält ein Netzwerk aus elastischen Fasern,
die histologisch den Elastinfasern ähnlich sind.
Beim Menschen findet Knorpelgewebe die weitestgehende
Verbreitung und liegt in den primären knorpeligen
Gelenken (Synchondrosis) vor, wo durch ihn zwei
Knochenabschnitte miteinander verbunden werden.
Der größte Teil der Gelenks-Knorpel besteht aus
hyalinem Knorpel. Sekundäre Knorpelgelenke oder
Amphiarthrosen sind aus Faserknorpelscheiben gebildet,
durch die die Wirbel der Wirbelsäule miteinander
verbunden werden. Wie bei anderen Bindegeweben
stellt auch die Bildung knorpeligen Gewebes einen
verwickelten biologischen Prozeß dar, der die
Wechselwirkung von Zellen und Fasern in einem
biochemischen Milieu beinhaltet.
Es sind eine Anzahl von Bedingungen bekannt, bei
denen die Unversehrtheit des Knorpels beeinträchtigt
ist. Es kann zu traumatischen Verletzungen kommen,
durch die der Knorpel z.B. an den Gelenkflächen
gerissen ist. Es sind auch eine Anzahl von degenera
tiven Erkrankungen bekannt, bei denen zusätzlich
zum Auftreten von Fissuren es zu einer allgemeinen
Erosion des Knorpelgewebes kommt. Die Regenerierung
des geschädigten Knorpels stellt einen langsamen
Vorgang dar.
Es wurden weitgehende experimentelle Untersuchungen
vorgenommen, bei denen das elektrische Umfeld
des Gewebes mit dem Vorhaben verändert wurde,
das Gewebewachstum anzuregen. Derartige Bemühungen
konzentrierten sich ursprünglich auf die Verwendung
von Elektrodenimplantaten, wobei Gleichstrom über
oder in eine schlechte Knochenfrakturenheilung
oder anormale Heilung geleitet wurde, um die Reparatur
des Knochens oder Gelenks-Knorpel anzuregen.
Aufgrund zahlreicher Nachteile einschließlich
der hiermit zusammenhängenden Risiken des chirur
gischen Eingriffs, der für die Implantierung der
Elektroden erforderlich wird, hat man nicht invasive
Verfahren verfolgt. Während kapazitiv erzeugte
elektrostatische Felder schon einige günstige
Ergebnisse zeitigten, erwiesen sich jedoch die
verhältnismäßig großen Felder als allgemein zu
aufwendig. Schließlich kamen zur Induzierung einer
Spannung im Knochen elektromagnetische Wechselstrom
felder hoher Stärke zur Anwendung. Man ging dabei
davon aus, daß, indem der in Mitleidenschaft gezogene
Knochen als Leiter verwendet wurde, der Stromfluß
durch den Knochen hindurch induziert werden könnte,
um sich bei der Heilung vorteilhaft auszuwirken.
Zwei induktive Vorrichtungen sind in der US-PS
38 93 462 der Anmelderin Manning mit dem Titel:
"Bioelektrochemical Regenerator- und Stimulatorvor
richtungen und Verfahren zum Anlegen elektrischer
Energie an Zellen und/oder Gewebe in einem lebenden
Körper" und in der US-PS 41 05 017 der Anmelderinnen
Ryaby et al. mit dem Titel: "Veränderung des Wachs
tumsreparatur- und Erhaltungsverhalten von lebendem
Gewebe und Zellen durch spezifische und selektive
Veränderung im elektrischen Umfeld" als typische
Vorveröffentlichungen offenbart worden. Diese
Forscher richteten ihr Hauptaugenmerk auf die
Verwendung großer gepulster Magnetfelder, um mäßig
hoch induzierte Ströme im lebendem Gewebe mit
wohldefinierten "therapeutischen" Wellenformen
zu erzeugen. Auf dem Gebiet der Regenerierung
von geschädigtem Knorpel wird in der Arbeit von
Baker et al, die in dem Artikel: "Elektrische
Stimulierung der Gelenks-Knorpelregeneration",
Annals New York Academy of Sciences veröffentlicht
wurde, die elektrische Gleichstromstimulierung
von Gewebe unter Verwendung einer implantierten
bimetallischen Elektrode beschrieben, um das erneute
Wachstum geschädigter Gelenks-Knorpel zu fördern.
Nach dieser Arbeit wurden die Gelenks-Knorpel
der lateralen Femoralkondylen von Hasen geschädigt.
Es wurden Bimetallelektroden in die Löcher, die durch
die Kondylenhöfe gebohrt wurden eingesetzt, wobei
ein Platindraht von der Elektrode sich durch den
Kondyl oder Knorren an der Schädigung erstreckte
und geringfügig aus der Knorrenoberfläche herausragte.
Von Baker wurden Experimente sowohl in vivo als
auch in vitro auf diese Art und Weise durchgeführt.
Es wurde dann während einer Zeitspanne von einer
bis neun Wochen eine konstante Spannung angelegt.
Verglichen mit den Tieren der Kontrollgruppe zeigten
die Tiere des Experiments eine Zunahme der Zellen
proliferation und Matrixerzeugung an der Schädigung
bei Regenerierung des Gelenks-Knorpels.
Es wurden auch pulsierende elektromagnetische
Felder in Experimenten zur Veränderung von Gelenks-
Knorpeln angewendet. Aus "Wirkungen von pulsierenden
elektromagnetischen Feldern auf das Knochenwachstum
und Gelenks-Knorpel" von Smith et al., veröffentlicht
in Clin. Orthop. and Related Res., Band 181, geht
hervor, daß es, indem fötale Hasen pulsierenden
elektromagnetischen Feldern ausgesetzt wurden,
zu einer signifikanten Zunahme im Glycosaminoglycan
des femoralen Gelenks-Knorpels kam.
Die Erfinder der Anmeldung sind das Problem der
Regulierung von Knorpelwachstum aus einer anderen
Perspektive aus angegangen. In der bevorzugten
Ausführungsform nach der Erfindung wird die Wechsel
wirkung von fluktuierenden Magnetfeldern und vorge
wählten in den biologischen Flüssigkeiten vorhandenen
Ionen genutzt, um die Entwicklungsprozesse zu
beeinflussen. Es sei hier angemerkt, daß, obwohl
in der US-PS 38 90 953 von Kraus et al. die mögliche
Rolle von Magnetfeldern über die galvanische Wirkung
induzierter Ströme hinaus kurz angesprochen wurde,
der Anmelderin keine Forschungen bekannt sind,
in denen Knorpelwachstum auf die erfindungsgemäße
Art und Weise vorher gesteuert oder kontrolliert
wurde.
Nach einem Merkmal der Erfindung wird eine Vorrich
tung zum Steuern des Wachstums von Gewebe, insbeson
dere von knorpeligem Gewebe geschaffen. Diese
Vorrichtung weist eine Einrichtung zum Erzeugen
eines Magnetfeldes wie eine Feld- oder Erregerwicklung
zum Erzeugen eines gesteuerten, fluktuierenden
Magnetfeldes, das das knorpelige Gewebe einer
Versuchsperson oder eines Versuchstieres durchdringt,
und eine zugeordnete Magnetfeld-Abtastvorrichtung
zum Messen der Stärke des im Knorpelgewebe vorhan
denen Magnetfeldes auf. In einer Ausführungsform
ist der Magnetfelderzeuger und der Magnetfeldabtaster
zusammen mit einer Stromquelle wie einer Batterie
oder dgl. in einem Gehäuse eingeschlossen. Im
Betrieb wird der Magnetfelderzeuger oder -erreger
nächstanliegend an das Gebiet des lebenden Knorpelge
webes einer Versuchsperson, dessen Wachstumscharak
teristiken gesteuert werden sollen, in Stellung
gebracht. Es wird dann durch den Magnetfelderreger
ein fluktuierendes, gerichtetes Magnetfeld erzeugt.
Die angelegte Magnetflußdichte wird längs einer
vorbestimmten Achse geleitet, die durch das zu be
einflussende Knorpelgewebe hindurch verläuft.
Bei einem Ausführungsbeispiel wird die längs der
Achse angelegte Magnetflußdichte auf die Komponente
des lokalen oder umgebenden Magnetfeldes aufgedrückt,
die parallel zur vorbestimmten Achse verläuft,
um ein fluktuierendes Komposit-Feld zu schaffen.
Die sich ergebende, überlagerte oder vereinigte
Magnetflußdichte, die parallel zur vorbestimmten
Achse und durch das zu beeinflussende Knorpelgewebe
hindurch verläuft, wird von dem Magnetfeldabtaster
oder -meßfühler gemessen. Von diesem Magnetfeld
meßfühler wird der reine Durchschnittswert der
Magnetflußdichte bestimmt, die längs der vorbestimm
ten Achse durch den Treffbereich des Gewebes,
das Zielgewebe, hindurchgeht. In einer Ausführungs
form ist die Frequenz des fluktuierenden Magnetfeldes
auf einen vorbestimmten Wert eingestellt und der
reine Durchschnittswert der Magnetflußdichte wird
dann durch Einstellen der Größe des angelegten
Magnetfeldes geregelt, um ein vereinigtes Magnetfeld
zu erzeugen, das das vorgewählte Verhältnis von
Frequenz zu Feldgröße aufweist, das die Wachstumscha
rakteristiken des knorpeligen Gewebes beeinflußt.
Bei einer anderen Ausführungsform werden Veränderungen
in der Größe des lokalen Magnetfeldes längs der
vorbestimmten Achse, die sonst die Magnetflußdichte
des vereinigten Magnetfeldes parallel zur vorbestimm
ten Achse verändern und somit eine Abweichung
von dem gewünschten Verhältnis erzeugen würden,
ausgeglichen oder aufgewogen, indem die Größe
des angelegten, fluktuierenden Magnetfeldes nachgere
gelt wird. Diese Einstellung oder Nachregelung
wird vorzugsweise durch einen Mikroprozessor in
Zuordnung mit sowohl dem Magnetfelderreger als
auch dem Magnetfeldmeßfühler durchgeführt. Bevorzugte
Frequenz/Feldgrößen-Verhältnisse werden bezug
nehmend auf die Gleichung:
f c /B=q/(2f m)
bestimmt.
Hierbei ist f c die Frequenz des vereinigten Magnet
feldes in Hertz, B der nicht Null betragende Durch
schnittswert der Magnetflußdichte des vereinigten
Magnetfeldes parallel zur Achse in Tesla und q/m
in Coulombs pro Kilogramm ein Wert von etwa 5×105
bis 100×106. B hat vorzugsweise einen Wert,
der über etwa 5×10-4 Tesla nicht hinausgeht.
Bei einer Ausführungsform werden die Werte von
q und m in bezug zur Ladung und Masse eines vorge
wählten Ions gewählt.
In einer anderen Ausführungsform werden Veränderungen
im umgebenden Magnetfeld, die sonst das Verhältnis
von Frequenz zu Magnetfeld verändern würden, ausge
gleichen, indem die Frequenz des angelegten Magnetfel
des eingestellt oder nachgeregelt wird, um das
bevorzugte Verhältnis beizubehalten. Zur erfindungs
gemäßen Zielsetzung gehört auch die Einstellung
oder Nachregelung sowohl der Frequenz als auch
der Feldgröße, um das vorbestimmte bevorzugte
Verhältnis aufrechtzuerhalten. Es wird hierbei
bevorzugt, daß die Spitze-Spitze- oder Doppel
amplitude der AC-Komponente im Bereich von etwa
2,0×10-7 bis etwa 2,0×10-4 Tesla liegt. Die
Wellenform ist vorzugsweise allgemein sinusförmig,
wobei jedoch auch andere Wellenformen zweckmäßig
sind.
Durch die Erfindung wird auch ein Verfahren zum
Steuern der Wachstumscharakteristiken von lebendem
Knorpel geschaffen, die nach einem Aspekt die
Verfahrensschritte des Erzeugens eines fluktuierenden,
richtungsorientierten Magnetfeldes, des Positionierens
eines Gebietes des lebenden knorpeligen Gewebes
einer zu behandelnden Person oder eines Veruschstieres
innerhalb des fluktuierenden Magnetfeldes, so
daß das Feld das Ziel-Knorpelgewebe parallel zu
einer vorbestimmten, durch den Knorpel verlaufenden
Achse durchströmt, des Messens des reinen Durch
schnittswertes der vereinigten Magnetflußdichte
parallel zur vorbestimmten Achse durch das Gewebe,
wobei das vereinigte Magnetfeld die Summe aus
lokalem Magnetfeld längs der vorbestimmten Achse
und angelegtem Magnetfeld ist, des Einstellens
oder Nachregelns der Frequenz und/oder Größe des
angelegten Magnetfeldes, um ein vereinigtes Magnetfeld
längs der Achse zu schaffen, die ein vorbestimmtes
Frequenz/Größe-Verhältnis besitzt, wobei das vor
bestimmte Verhältnis die Wachstumscharakteristiken
des Knorpels beeinflußt, der Beibehaltung oder
Aufrechterhaltung des vorbestimmten Verhältnisses
von Frequenz zu Größe des vereinigten Feldes und
des Aussetzen des Knorpels dem vereinigten Magnetfeld
für eine Zeitspanne aufweist, die ausreicht die Wachstumscharak
teristiken des Knorpels zu beeinflussen. Weitere
Beziehungen zwischen Frequenz und Größe können
in dem jeweiligen Sonderfalle nützlich oder sogar
wünschenswert sein.
Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Steigerung
des Wachstums von geschädigtem Knorpel wie Gelenks-
Knorpel, um die Reparaturarbeit zu fördern.
Ein weiterer bevorzugter Aspekt der Erfindung
betrifft das stimulierte Wachstum von Knorpel
wie den die Gefüge der menschlichen Nase bildenden
Knorpel und es wird dabei von der Erwartung ausge
gangen, daß die Erfindung sich besonders nützlich
für das auf einen kosmetischen Chirurgieeingriff
folgende Knorpelwachstum erweisen wird. Des weiteren
wird erwartet, daß die Erfindung sich bei der
Formung von knorpeligem Gewebe wie der Vergrößerung
eines spezifischen Knorpelbereichs zur Herbeiführung
einer gewünschten Veränderung als nützlich erweist.
Die Merkmale der Erfindung und deren technische
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung mehrerer bevorzugter Ausführungsformen in
Verbindung mit den Zeichnungen. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen Aufriß der Vorrichtung nach der Er
findung bei der Anwendung zur Behandlung von geschä
digtem Knorpel,
Fig. 2 einen Aufriß der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei Behandlungsköpfen, in die, dünn gestrichelt
gezeichnet, Feldwicklungen und Magnetmeßfühler
eingesetzt sind,
Fig. 3 einen Aufriß eines erfindungsgemäßen Behand
lungskopfes, wobei das Gehäuse aufgebrochen ist,
um die Darstellung des Magnetflußmeßfühlers freizu
geben,
Fig. 4 ein Diagramm, das den vereinigten Magnetfluß
darstellt,
Fig. 5 ein Kurvendiagramm, das den nicht Null
betragenden Durchschnittswert der vereinigten
Magnetflußdichte wiedergibt, und
Fig. 6 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Schaltung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung willkürlich in einfache
funktionelle Abschnitte unterteilt ist.
Die Fig. 1 zeigt einen Knorpelwachstumsregler
20 in Stellung am Bein 22 einer zu behandelnden
Person. Hierbei gilt, daß sowohl die Vorrichtung
als auch das Verfahren nach der Erfindung zur
Verwendung bei der Steuerung von Gewebewachstum
an einem Versuchstier oder einer Versuchsperson
geeignet ist. Somit stellt also das Zielgewebe,
dessen Wachstum zu steuern ist, einen Bereich
eines lebenden Gewebes an einem Versuchstier oder
einer Versuchsperson oder, mit anderen Worten,
ein Zielgewebe "in vivo" dar. Hiernach wird der
Ausdruck "lebender Knorpel" - ohne dessen herkömmliche
Bedeutung einzuschränken - als knorpeliges Gewebe
definiert, das in der Lage ist, Stoffwechselfunk
tionen wie Zellatmung durchzuführen und das lebens
fähige Wachstumscharakteristiken besitzt. Ohne
die herkömmliche Bedeutung einzuschränken, wird
hier auch "Wachstumscharakteristiken" als diejenigen
Wesenszüge des lebenden Gewebes definiert, die
dazu dienen, die Replikation, das Wachstum, den
Erhalt und die Reparatur vermittelnd herbeizuführen.
Obgleich hier die Stimulierung des Gewebewachstums
in der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
hervorgehoben wird, gilt als selbstverständlich,
daß die Erfindung auch zur Anwendung geeignet
ist, die Entwicklung lebenden Gewebes zu verzögern
oder zu behindern und auch die anormale Gewebeent
wicklung zu verhindern.
Der gezeigte Oberschenkelknochen 24 weist Schädigungen
in den Gebieten 26 und 28 des Gelenks-Knorpels
auf, deren Regenerierung durch die Anwendung der
Erfindung angeregt werden soll. Dem Fachmann ist
hierbei geläufig, daß die Entwicklungsprozesse,
durch die die geschädigten Gebiete 26 und 28 repa
riert werden, verhältnismäßig langsam sind und
durch einen Faktor bekannter oder unbekannter
Ätiologie unterbrochen werden können,was eine ver
zögerte Heilung bedingt. Bei dieser Ausführungsform
weist der Knorpelwachstumsregler 20 zwei Behandlungs
köpfe 30 und 32 auf, die am Bein 22 in dem Bereich
der geschädigten Knorpelgebiete 26 und 28 einander
gegenüberliegend in Stellung gebracht worden sind,
wie dies Fig. 1 zeigt. Wie nachstehend noch ausführ
licher dargelegt, ist es wichtig, die Behandlungs
köpfe nächstliegend an den Treffbereich des Zielknor
pels anzulegen, so daß das Gewebe innerhalb des
Bereichs des von den Behandlungsköpfen 30 und
32 erzeugten Magnetflusses liegt. Auch können
hierbei, obgleich zwei einander gegenüberliegende
Behandlungsköpfe in der Fig. 1 dargestellt sind,
nur ein Einzelkopf oder mehr als zwei Behandlungsköpfe
für einige Anwendungszwecke verwendet werden.
Den Fig. 2 und 3 ist zu entnehmen, daß jeder
Behandlungskopf 30, 32 ein Gehäuse 38, 40 aus
nichtmagnetischem Werkstoff wie Kunststoff besitzt,
der eine Feldwicklung 42, 44 umschließt. Es ist
darüber hinaus von Vorteil, daß zumindest ein
Behandlungskopf eine Abtast- oder Meßfühlervorrich
tung für Magnetfelder wie ein Halleffekt-Bauelement
einschließt, wie dies in der Fig. 2 und 3 für
den Behandlungskopf 30 im Gehäuse 40 dargestellt
ist. Die Energieversorgung 48 ist vorteilhafterweise
innerhalb einer der Behandlungsköpfe vorgesehen.
Hierfür läßt sich beispielshalber einer Trockenzellen
batterie oder dgl. verwenden. Bevorzugt sollten
jedoch zwei oder mehr getrennte Energieversorgungen
vorgesehen werden, um die Anzahl der benötigten
Schaltelemente auf ein Mindestmaß zu beschränken.
Darüber hinaus soll das Gehäuse 38 vorzugsweise
mit einer Einrichtung versehen sein, wodurch die
Batterie 48 zugänglich gemacht wird, z.B. eine
(nicht dargestellte) Schiebetafel, um den Einbau
zu erleichtern. Es mag auch zweckmäßig sein, die
Batterie 48 außen am Gehäuse 38 anzubringen oder
Vorsorge für eine äußere Anordnungsweise zu treffen.
Während es ein bedeutsames Merkmal und ein wichtiger
Vorteil der Erfindung ist, einen Gewebewachstums
regler zu schaffen, der eine in sich geschlossene
Versorgung umfaßt und somit sowohl ein nur geringes
Gewicht aufweist als auch eine bewegliche Einheit
darstellt, können auch andere Energiequellen wie
eine Wechselstromquelle in Verbindung mit einem
Umformer für Wechselstrom-Gleichstrom dort verwendet
werden, wo kein Mobilitätsbedarf gegeben ist.
Die Feldwicklungen 44 und 42 stellen das bevorzugte
Mittel dar, durch das ein angelegtes Magnetfeld
nach der Erfindung erzeugt wird. Der Radius jeder
Feldwicklung 44 und 42 sowie deren Windungen können
nach den Grundgedanken der Erfindung veränderlich
sein. Dem Fachmann ist dabei geläufig, daß auch
andere Elektromagneten oder möglicherweise Dauermag
neten für eine erfindungsgemäße Anwendung passend
gemacht werden können und dann unter den Erfindungs
gedanken fallen. Die Feldwicklungen oder -spulen
44 und 42 werden jedoch bei weitem bevorzugt,
da sie ein einfaches Mittel sind, um magnetische
Kraftlinien zu konzentrieren. Des weiteren umfaßt
die Erfindung mehrere Bauelemente in einem Einzelge
häuse weshalb für eine Abschirmung zu sorgen
ist um unerwünschte Wechselwirkungen zwischen
den Bauelementen zu vermeiden.
Bei der am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die geometrische Gestaltung und relative Stellung
der Feldwicklungen 44, 42 während der Behandlung
derart, daß die Feldwicklungen 44, 42 als Helmholtz-
Spule wirksam sind. Es ist für den Fachmann leicht
einzusehen, daß in der am meisten bevorzugten
Ausführungsform die Feldwicklungen oder -spulen
44, 42 im wesentlichen baugleiche, feldunsterstützende,
parallel Koaxialspulen sind, die voneinander getrennt
sind um einen Abstand, der gleich ist dem Radius
jeder Wicklung oder Spule. In dieser Ausführungsform
wird durch die Helmholtz-Anordnung in einem vorbestimm
ten Raum zwischen den Wicklungen oder Spulen ein
angelegtes Magnetfeld erzeugt. Der Fig. 4 ist
zu entnehmen, daß der vorbestimmte Raum 68 vom
Zielgewebe eingenommen wird, dessen Wachstumscharak
teristiken erfindungsgemäß geregelt werden. Auf
diese Vorstellung wird nachstehend noch näher
eingegangen. Der vorbestimmte Raum 68 ist in der
Zeichnung dargestellt, durch den die magnetischen
Feldlinien 52 parallel zur vorbestimmten Achse
50 verlaufen. Die magnetischen Feldlinien 52 durchlau
fen das Zielgewebe, das hier als die geschä
digten Knorpelgebiete 26, 28 dargestellt ist.
Dem Fachmann ist leicht verständlich, daß das
Zielgewebe im allgemeinen den lokalen magnetischen
Einflüssen untersteht und ausgesetzt ist. Hiernach
wird der Ausdruck "lokales Magnetfeld" definiert
als die magnetischen Einflüsse, einschließlich
des Erdmagnetfeldes oder des geomagnetischen Feldes,
durch die ein lokaler Magnetfluß erzeugt wird,
der durch das Zielgewebe hindurchgeht. "Magnetfluß
dichte" ist hier in seiner herkömmlichen Bedeutung
als die Anzahl von Magnetfeldlinien pro Flächeneinheit
durch einen senkrecht zur Flußrichtung stehenden
Abschnitt zu verstehen. Die neben dem geomagnetischen
Feld zum lokalen Magnetfeld beisteuernden Faktoren
können örtlich begrenzte Bereiche von Ferromagnetika
oder dgl. einschließen. Bei einer Ausführungsform
nach der Erfindung werden die Feldwicklungen oder
Spulen 44 und 42 dazu verwendet, ein angelegtes,
fluktuierendes Magnetfeld zu schaffen, das, wenn
es mit dem lokalen Magnetfeld parallel zur vorbestimm
ten Achse 50 vereinigt wird, ein daraus resultierendes
oder vereinigtes Magnetfeld erzeugt, das ein genau
gesteuertes, vorbestimmtes Verhältnis von Magnetfluß
dichte zu Frequenz aufweist.
Wie die Fig. 3 zeigt, befindet sich die Magnet
abtastvorrichtung oder das Magnetometer 46 mit
den zugeordneten Leitungen 54, 56, 58 und 60, durch
die die Feldabtastvorrichtung mit der Versorgung
48 elektrisch und in einer Ausführungsart mit
einem Mikroprozessor 62 verbunden ist, im Gehäuse
40. Der Fachmann erkennt hieraus, daß das Helmholtz-
Bauelement der Feldspulen 42, 44 in dem aktiven
Volumen oder dem vorbestimmten Raum 68 zwischen
den Spulen ein allgemein gleichförmiges oder gleiches
angelegtes Magnetfeld schafft. Somit läßt sich durch
den Knorpelwachstumsregler 20 ein allgemein gleich
förmiges angelegtes Magnetfeld am Zielgewebe im
vorbestimmten Raum 68 anlegen. Die Richtung des
angelegten Magnetflusses legt die Richtung der
vorbestimmten Achse 50 fest, d.h. der Fluß des
angelegten Magnetfeldes liegt stets in derselben
Richtung wie die vorbestimmte Achse 50. In der
bevorzungten Ausführunnsform nach der Erfindung
wird dieser angelegte Magnetfluß dem lokalen Magnet
fluß im vorbestimmten Raum 68 aufgedrückt. Die
Feldlinien der lokalen Flußkomponente sind in
der Zeichnung durch das Bezugszeichen 53 dargestellt.
Das Magnetometer 46 ist im Knorpelwachstumsregler
20 eingesetzt, um den gesamten oder zusammengesetzten
Magnetfluß zu messen, der den vorbestimmten Raum
68 parallel zur vorbestimmten Achse 50 durchquert.
Es ist somit leicht einsichtlich, daß das Magnetometer
46 dazu vorgesehen ist, das zusammengesetzte Magnet
feld längs der Achse 50 zu messen. Der angelegte
Magnetfluß wird durch die lokale Feldkomponente
entweder vermehrt oder verringert, es sei denn,
die lokale Feldkomponente liegt bei Null. Dies
stellt ein bedeutsames Merkmal der Erfindung dar.
Die relativ niedrigen angelegten Flußdichten und
die genau vorbestimmten Beziehungen der vereinigten
Flußdichte und der Frequenz, wie diese durch die
Erfindung vorgesehen sind, müssen trotz des Einflusses
des lokalen Magnetfeldes während der Behandlung
aufrechterhalten werden. Dies wird im wesentlichen
auf zweierlei bevorzugte Vorgehensweisen erreicht,
die nachstehend noch näher beschrieben werden.
Somit ist also das Magnetometer 46 vorgesehen,
die Größe der Magnetflußdichte des lokalen Magnetfel
des zu bestimmen. Bei einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform wird der vorbestimmte Raum 68
von einem Gebiet lebenden Knorpels einer Versuchs
person oder eines Versuchstieres eingenommen.
Die durch den vorbestimmten Raum 68 und somit
durch das Zielgewebe heraustretende vorbestimmte
Achse 50 wird bestimmt durch die relative Stellung
des Knorpelwachstumsreglers 20 in bezug zum Zielgewebe.
Hierbei liegt die vorbstimmte Achse 50 in derselben
Richtung wie der angelegte Magnetfluß, der durch
den vorbstimmten Raum 68 hindurch von den Feldwick
lungen oder Spulen 42, 44 erzeugt wird. Während
dieses Vorgangs wird die gesamte Magnetflußdichte
parallel zu der das Zielgewebe durchlaufenden
vorbestimmten Achse 50 vom Magnetometer 46 gemessen.
Diese gesamte oder zusammengesetzte Magnetflußdichte
setzt sich zusammen aus der Summe der angelegten
Komponente und der lokalen Komponente. Hierbei
mag die lokale Komponente manchmal in derselben
Richtung wie der angelegte Fluß liegen, anderenfalls
aber auch in eine Richtung gehen, die nicht die des
angelegten Flußes ist. Manchmal kann die Lokalkompo
nente auch bei Null liegen. Diese Veränderungen
der Lokalkomponente längs der Achse werden erzeugt
durch Veränderungen in der Richtung der vorbestimmten
Achse 50 nach Maßgabe der Umstellung oder Neupositio
nierung des Knorpelwachstumsreglers 20, beispielshal
ber dann, wenn ein behandelter ambulanter Patient
das mit dem Bezugszeichen 22 gekennzeichnete Bein
bewegt. Somit kann bei T 1 der angelegte Fluß, der
von den Feldwicklungen oder Spulen 42, 44 erzeugt
wird, parallel zur Nord-Südachse vielleicht dann
verlaufen, wenn sich der Patient nach Westen wendet.
Da die Richtung der vorbestimmten Achse 50 durch
die Richtung des angelegten Flusses festgelegt
ist, liegt in dieser Stellung die vorbestimmte
Achse 50 demnach auch in der Nord-Südrichtung.
Bei T 2 kann sich der Patient nach Norden gewendet
haben, wodurch er eine 30° Drehung der Feldwicklungen
42, 44 bewirkt, so daß der angelegte Magnetfluß
nunmehr parallel zu einer Ost-Westachse verläuft.
Demgemäß ist dann die vorbestimmte Achse 50 auch
in der Ost-Westrichtung. In den meisten Fällen
ist die Lokalkomponente in unterschiedlichen Rich
tungen verschieden, und demnach wird sich auf
Veränderungen in der Stellung des Knorpelwachstums
reglers 20 gegenüber dem lokalen Magnetfeld der
vom Magnetometer 46 längs der vorbestimmten Achse
50 gemessene Composit-Fluß auch verändern. Der
reine Durchschnittswert der Magnetflußdichte wird
dementsprechend geregelt, um auf die Veränderung
des Composit-Flusses eingestellt oder nachgeregelt
zu werden. Deshalb ist der Knorpelwachstumsregler
20 auch zweckmäßig als mobile Einheit auszubilden,
was einen wesentlichen Vorteil darstellt.
Die überraschenden und überlegenen Wirkungen aus
der Erfindung werden erzielt, indem ein fluktuierendes
vereinigtes oder zusammengesetztes (Composit-)
Magnetfeld geschaffen wird, das eine parallel
zur vorbestimmten Achse 50 verlaufende Magnetfluß
dichte besitzt, wobei diese zusammengesetzte Magnet
flußdichte längs der Achse 50 bei einer vorbestimmten
Beziehung von Frequenz zu Fluktuationen gehalten
wird. In dieser Ausführungsform hat die zusammenge
setzte Magnetflußdichte parallel zur vorbestimmten
Achse 50 einen nicht Null betragenden reinen Durch
schnittswert. Wie die Fig. 5 zeigt, läßt sich
das therapeutische Magnetfeld nach der Erfindung
als ein statisches Feld mit dem Bezugspegel A
denken, auf das ein fluktuierendes Magnetfeld
aufgedrückt oder zur Überlagerung gebracht wird.
Es weist eine Wechselstromkomponente, die
sich in der Amplitude jedoch nicht in der Richtung
verändert, und eine Gleichstrombezugsgröße auf,
um die die Wechselstromkomponente variiert. Der
Bezugspegel A ist der nicht Null betragende Durch
schnittswert der Flußdichte (B). Somit ist verständ
lich, daß der nicht Null betragende Durchschnitts-
oder reine Durchschnittswert der zusammengesetzten
Magnetflußdichte längs der vorbestimmten Achse
50 verwendet wird, da sich die Größe B der zusammen
gesetzten Flußdichte aufgrund der Oszillation
oder Fluktuation des angelegten Magnetflusses
mit einem vorbestimmten Satz oder Betrag verändert.
Demnach kommt ein Durchschnittswert zur Anwendung,
der ein nicht bei Null liegender Durchschnittswert
ist, wie er bei Punkt (c) eingezeichnet ist. Hieraus
ist ersichtlich, daß, obgleich die zusammengesetzte
Magnetflußdichte längs der Achse mit einem ge
steuerten oder kontrollierten Betrag oszilliert,
das zusammengesetzte Feld durch die Stärke des
angelegten Feldes geregelt wird, um sicherzustellen,
daß das zusammengesetzte Feld stets gepolt ist,
d.h. daß das zusammengesetzte Feld immer in derselben
Richtung längs der vorbestimmten Achse 50 liegt.
Wie bereits erwähnt, hat sich gezeigt, daß ziemlich
genaue Beziehungen der Flußdichte des zusammengesetz
ten Magnetfeldes zur Frequenz der Fluktuationen
erfindungsgemäß angewendet werden, um zu den thera
peutischen Wirkungen zu gelangen. Diese Verhältnisse
von Frequenz zu zusammengesetzter Flußdichte ergeben
sich gemäß folgender Gleichung:
f c /B=q/(2π m),
worin f c die Frequenz des zusammengesetzten Magnet
feldes in Hertz, B der reine Durchschnittswert
der Magnetflußdichte des zusammengesetzten Magnet
feldes parallel zur vorbestimmten Achse 50 in
Tesla ist und q/m einen Wert von etwa 5×105
bis etwa 100×106 Coulomb pro Kilogramm hat.
B hat vorzugsweise einen Wert, der über etwa
5×10-4 Tesla nicht hinaus geht. Zur Anregung
des Knorpelwachstums wird beispielshalber die
folgende Frequenz und die zugeordnete zusammenge
setzte Magnetflußdichte (B) bevorzugt:
fc (Hertz) |
B (Tesla) |
16,0 |
12,68 × 10-6 |
bei einer Wechselstrom-Doppelamplitude von 15
MikroTesla Effektivwert (rms).
Eine andere bevorzugte Beziehung zur Stimulieren
von Knorpelwachstum ist:
fc (Hertz) |
B (Tesla) |
50,5 |
4,00 × 10-5 |
bei einer Wechselstrom-Doppelamplitude von 15
MikroTesla Effektivwert (rms).
Auch wenn der genaue Mechanismus, nachdem die
Wachstumscharakteristiken des Zielknorpelgewebes
nach der Erfindung beeinflußt werden, noch nicht
ganz geklärt ist, so lassen sich doch beachtliche
Wirkungen erzielen, indem das zusammengesetzte
Feld auf die resonanten Absorptionsfrequenzen
vorgewählter Ionen abgestimmt wird, was näher
noch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erläutert wird.
Es wird deshalb dem Fachmann leicht verständlich
sein, daß der Knorpelwachstumsregler 20 in einer
Hinsicht eine Einrichtung zum Erzeugen eines magne
tischen Feldes aufweist, so daß parallel zu einer
vorbestimmten Achse ein oszillierendes magnetsiches
Feld geschaffen wird. Darüber hinaus weist der
Knorpelwachstumsregler 20 vorzugsweise einen Meßfühler
oder eine Einrichtung zum Abtasten des magnetischen
Feldes auf, durch den bzw. die die Magnetflußdichte
parallel zur vorbestimmten Achse gemessen wird.
Auch ist eine Mikrosteuerung zweckmäßigerweise
in dem Knorpelwachstumsregler 20 vorgesehen, durch
die eine vorbestimmte Beziehung zwischen Magnetfluß
dichte parallel zur vorbestimmten Achse und der
Frequenz der Magnetfeldoszillation in dem Maße geschaf
fen und aufrechterhalten wird, wie der Knorpelwachs
tumsregler 20 die Ausrichtung gegenüber dem lokalen
Magnetfeld ändert. Der Knorpelwachstumsregler
20 wird somit dazu verwendet, in dem vorbestimmten
Volumen 68 ein Magnetfeld vorher festgelegter
Parameter zu schaffen, zu überwachen und nachzuregeln.
Während diese vorbestimmte Beziehung vorzugsweise
aufrechterhalten wird, indem der angelegte Fluß
eingestellt oder nachgeregelt wird, um Veränderungen
der lokalen Feldkomponente auszugleichen, kann
als weitere Möglichkiet die Frequenz ein- oder
nachgestellt werden, um das gewünschte Verhältnis
beizubehalten.
Im Betrieb wird der Knorpel, vorzugsweise hyaliner
Knorpel, Faserknorpel oder elastischer Knorpel
innerhalb des vorbestimmten Volumens 68 plaziert
und dann einem fluktuierenden Magnetfeld nach
der Beschreibung während einer Zeitspanne ausgesetzt,
die ausreichend bemessen ist, die Wachstumscharakte
ristiken des Zielgewebes auf geeignete Weise zu
beeinflussen. Bei der meist bevorzugten Ausführungs
form umfaßt diese Beeinflussung die Beschleunigung
der Wachstumscharakteristiken, um die Proliferation
und das Wachstum von Knorpel zu bewirken, indem
die Matrixablagerung und die Chondrozytenproliferation
hervorgerufen werden. Es ist darüber hinaus möglich,
das Wachstum zu verzögern. Während die Länge der
für eine erfolgreiche Behandlung erforderliche
Zeitspanne variieren kann, wird erwartet, daß
eine Behandlungszeit von bis zu etwa 100 Tage
für die Behandlung geschädigter Knorpel günstige
Ergebnisse zeitigen wird. Für bestimmte Anwendungs
zwecke kann eine längere Behandlungszeit erwünscht
sein.
Bei einer anderen Ausführungsform nach der Erfindung
werden die Werte für q und m in bezug auf eine
vorgewählte Ionenart bestimmt. Dem Fachmann ist
dabei geläufig, daß das biochemische Milieu des
Knorpels eine Mischung von verschiedenen Ionen
in der interzellularen und interstitiellen Flüssigkeit
aufweist. Zu diesen Ionen gehören Kaliumionen,
Magnesiumionen, Natiumionen, Chloridionen, Phosphat
ionen, Sulfationen, Karbonationen, Bikarbonationen
und dgl. sowie verschiedene Ionen, die durch die
Dissoziation von Aminosäuren, Proteinen, Zucker,
Nukleotiden und Enzymen gebildet werden. Die Anmelder
haben herausgefunden, daß durch die Verwendung
der Ladungs- und Massewerte für ein vorgewähltes
Ion in der vorstehend angeführten Gleichung, die
vom Fachmann als die für f c /B gelöste Zyklotronre
sonanzbesziehung erkannt wird, die Verhältnisse
von Frequenz zu Magnetflußdichte bestimmt werden
können, die dazu dienen, die Wachstumscharakteristiken
lebenden Knorpels nach der Erfindung zu regeln.
Das bisherige Beweismaterial zeigt an, daß bei
Verwendung des Ladungs/Masse-Verhältnisses eines
vorgewählten Ions eine spezifische Zyklotronresonanz
frequenz für das Ion bestimmt werden kann. Indem dann
der Knorpelwachstumsreqeler 20 abgestimmt wird,
um die vereinigte Magnetflußdichte mit der geeigneten
Zyklotronresonanzfrequenz aufrechtzuerhalten, kann le
bendes Gewebe, das das vorgewählte Ion enthält,
behandelt werden, um Veränderungen in den Wachstums
charakteristiken hervorzubringen. Wiederum weist
das Beweismaterial darauf hin, daß die günstigen,
erfindungsgemäß gewonnenen Ergebnisse bei dieser
Ausführungsform erzielt werden, wenn das vorgewählte
lon Energie aus dem erfindungsgemäßen Magnetfeld
mit den gewünschten Parametern absorbiert. Man
geht hierbei davon aus, daß diese Zunahme an Energie
förderlich auf die Transmembranbewegung des vorgewähl
ten Ions durch die Zellenmembran einer oder mehrerer
Zellenarten wirkt, die das Zielgewebe aufweist. lndem
auf diese Weise die Transmembranbewegung der vorge
wählten Ionen gesteigert wird, kann durch die
Anwendung der Erfindung das Zellenwachstum und
die Gewebewentwicklung vermehrt oder vermindert
werden. Zur Vermehrung des Knorpelwachstums ist
es zweckmäßig, daß zu dem vorgewählten Ion Ca++ oder
Mg++ gehören. Um Knochenwachstum zu verzögern
oder zu hemmen, ist es zweckmäßig, daß zu dem
vorgewählten Ion K⁺ gehört. Die Harmonischen dieser
Werte können ebenfalls geeignet sein.
Aus den vorstehenden Erläuterungen der bevorzugten
Ausführungsformen nach der Erfindung und aus der
Gleichung zur Schaffung einer Zyklotronresonanz-
Beziehung ist zu erkennen, daß entweder die Frequenz
des fluktuierenden Magnetfeldes oder die Größe
oder Stärke der Magnetflußdichte längs der vorbestimm
ten Achse, oder sowohl die Frequenz als auch die
Stärke der Flußdichte eingestellt oder nachgeregelt
werden kann, um ein Magnetfeld innerhalb des Volumens
68 vorzusehen, das die gewünschten Charakteristiken
besitzt. Es ist, wie bereits erwähnt, vorzuziehen,
eine konstante Frequenz beizubehalten, wodurch
es nötig wird, daß die Stärke der angelegten Magnet
flußdichte ein- oder nachgestellt wird, um Verän
derungen im lokalen Magnetfeld auszugleichen,
um ein konstantes Verhältnis von Frequenz zu Magnet
flußdichte aufrechtzuerhalten. Falls es beispiels
halber notwendig ist, eine Frequenz von 16Hz
und eine durchschnittliche Flußdichte von
1,26×10-5 Tesla zur Beeinflussung der Wachstumscharak
teristiken des Zielgewebes aufrechtzuerhalten,
müssen die Veränderungen im lokalen Feld, das
sonst unerwünschte Abweichungen in der vereinigten
Flußdichte hervorrufen kann, berichtigt werden,
indem dementsprechend die angelegte Magnetflußdichte
erhöht oder verringert wird. Am zweckmäßigsten
läßt sich dies durch eine Mikrosteuerung in Verbin
dung mit sowohl einer Feld erzeugenden als auch
einer Feld abtastenden Vorrichtung erreichen.
Eine andere Möglichkeit besteht, wie bereits erwähnt,
daß bei Veränderungen in der vereinigten Magnetfluß
dichte längs der Achse aufgrund von Veränderungen
in der Ausrichtung des Knorpelwachstumsreglers
20 gegenüber dem lokalen Magnetfeld die Frequenz
der Oszillationen dann verändert werden kann,
so daß das bevorzugte therapeutische Verhältnis
aufrechterhalten wird. Es ist, um nochmals darauf
hinzuweisen, das Verständnis wichtig, daß der
Wert von B die durchschnittliche vereinigte Magnetfluß
dichte parallel zur vorbestimmten Achse ist, da
die Größe der Flußdichte sich so verändert wie
das Feld oszilliert. Hierbei gilt, daß die Erfassung
von Veränderungen des Magnetfeldes aufgrund von
Veränderungen in der Umgebungskomponente in Interval
len erfolgen sollte, die häufig genug sind, um
ein Frequenz/Magnetfeld-Verhältnis zu schaffen,
das ungeachtet der Veränderungen der lokalen Feld
komponente im wesentlichen konstant ist.
Nach Fig. 2 besitzt jede Feldwicklung oder Spule
42, 44 vorzugsweise bis etwa 3000 Windungen oder
Schleifen aus leitendem Draht, wobei der Durchmesser
d jeder Schleife vorzugsweise bei etwa 300 cm
liegt. Die Anzahl der Drahtwindungen n, der Durchmesser
der Spulen, die Trennung der Spulen und die Draht
dicke sind nur insoweit kritisch, wie diese bei
herkömmlicher Praxis den erforderlichen Belastungen
und anderen Konstruktionsparametern ausgesetzt
werden, so daß die optimalen Funktionskennwerte
zur Geltung kommen, um die vorbestimmten Flußdichten
zu erzielen, wie sie für die bevorzugte Anwendung
der Erfindung gefordert werden. Es können, wie
erwähnt, auch andere Mittel zum Erzeugen des Magnet
feldes für die Anwendung nach der Erfindung geeignet
sein, die dann durch den Erfindungsgedanken als
abgedeckt zu betrachten sind.
Es soll hier klargestellt werden, daß das angelegte
Magnetfeld, das zu einer vereinigten Magnetflußdichte
längs der vorbestimmten Achse 50 führt, durch
ein Sinus-Signal oder aus einem an die Feldwicklungen
42, 44 gelegtes Vollweg-Gleichrichtungssignal
erzeugt werden kann. In einigen Fällen mag es
sich auch als zweckmäßig erweisen, die Komponenten
des lokalen Magnetfeldes, die nicht parallel zur
vorbestimmten Achse 50 liegen, durch die Verwendung
von in rechten Winkeln zu den Behandlungsköpfen
30, 32 angeordneten Zusatzspulen auf Null zurück
zuführen, um ein entgegengesetztes jedoch gleiches
Feld zu schaffen. Es kann auch zweckmäßig sein,
bei Verwendung von Zusatzspulen oder dgl. während
der gesamten Behandlung die lokale Magnetfeldkompo
nente auf Null zurückzuführen.
In Fig. 6 zeigt ein Blockdiagramm, das eine bevorzugte
Anordnung der in funktionale Abschnitte unterteilten
Schaltkreise des Knorpelwachstumsreglers darstellt.
Es lassen sich auch zahlreiche andere Schaltanord
nungen unter Wahrung der Grundsätze der Erfindung
treffen. Die Mikrosteuerung oder der Mikroprozessor
hat das Bezugszeichen 100. Durch ihn wird das
zusammengesetzte Magnetfeld bei einem konstanten
vorbestimmten Pegel trotz Veränderungen der Umgebungs
komponente, wie vorstehend beschrieben, gehalten.
In diesem Zusammenhang ist der Eingang 102 vorgesehen,
über den ein Einstellwert der vorbestimmten zusammen
gesetzten Magnetflußdichte längs der vorbestimmten
Achse durch das Zielgewebe in den Mikroprozessor
100 eingegeben wird. Wie noch zu zeigen sein wird,
wird die zusammengesetzte Feldstärke mit diesem
Einstellwert verglichen, um einen Fehler zu erzeugen,
der gleich ist der Differenz von Einstellwert
und gemessenem Wert der zusammengesetzten Magnetfluß
dichte längs der Achse.
Von dem vorgesehenen Magnetfeld-Meßfühler 104
wird die Größe des zusammengesetzten Feldes, das
das Zielgewebe längs der Achse durchläuft, gemessen.
Es wird als zweckmäßig erachtet, einen Magnetfeld-
Meßfühler 104 in der Art eines Halleffekt-Bauelementes
zu verwenden, der, wie die Fachwelt weiß, ein
analoges Signal erzeugt. Von dem Magnetfeld- Meß
fühler 104 wird das zusammengesetzte Magnetfeld
unter Aussendung eines Signals an den Mikroprozessor
100 beständig überwacht. Der Ausgang eines Halleffekt-
Magnetmeßfühlers ist verhältnismäßig klein, weshalb
ein Verstärker 106 für den Magnetfeld-Meßfühler
vorgesehen ist, durch den das Signal vom Magnet
feld-Meßfühler 104 bis beispielshalber zum Dreitausend
fachen seines ursprünglichen Wertes verstärkt
wird. Da ein Halleffekt-Bauelement ein analoges
Signal erzeugt, ist ein Analog-Digital-Umsetzer
107 vorgesehen, durch den das verstärkte Signal
vom Magnetfeld-Meßfühler 104 in ein Digitalsignal
umgewandelt wird, das vom Mikroprozessor verwertet
werden kann. Der A/C-Umsetzer sollte hierbei
vorzugsweise intern auf dem Mikroprozessor-Chip
vorgesehen werden.
Die Verstärkung des Signals vom Magnetfeld-Meßfühler
kann einen unerwünschten Geräuschpegel erzeugen.
Es können aber auch plötzliche Veränderungen der
Magnetfeldstärke aufreten, die es erschweren,
den wahren Durchschnittswert der zusammengesetzten
Magnetflußdichte zu bestimmen. Demgemäß wird das
Signal vom A/C-Umsetzer 106, das in den Mikroprozessor
100 eingegeben wird, durch das Software-Filter
108 gefiltert, um Schrotrauschen und plötzliche
Fluktuationen des vom Magnetfeld-Meßfühler erfaßten
zusammengesetzten Feldes zu entfernen. Auch wenn
hierfür zweckmäßigerweise das Filter 108 als Software-
Filter im Mikroprozessor vorgeschlagen wurde,
läßt sich aber auch ein diskretes Filter hierfür
verwenden. In dieser Ausführungsform ist das Software-
Filter 108 ein Digitalfilter, vorzugsweise ein
Integrator mit einer Zeitkonstante von annähernd
0,5 Sekunden. Mit anderen Worten, die Veränderungen
der Größe des zusammengesetzten Magnetfeldes,
die durch Vermehrung oder Verminderung des angelegten
Feldes ausgeglichen werden, sind langfristige
Veränderungen von 0,5 Sekunden oder mehr, die
sich hauptsächlich aus den Veränderungen in der
Ausrichtung des Knorpelwachstumsreglers 20 gegenüber
der Umgebungsfeldkomponente ergeben. Folglich
sollte die Zeitkonstante des Filters 108 derart
beschaffen sein, daß momentane Fluktuationen heraus
gefiltert werden.
Der Mikroprozessor 100 weist eine Logikeinheit
auf, von der der nicht Null betragende reine Durch
schnittswert der zusammengesetzten Magnetflußdichte
errechnet wird. Dieser nicht Null betragende Durch
schnittswert wird dann am Vergleicher 110 im Mikropro
zessor 100 mit dem vorbestimmten Gleichstrom-Bezugs
wert oder -Offsetwert verglichen, um dann über
den Eingang 102 in den Mikroprozessor eingegeben
zu werden. Dieser Bezugswert wird vorzugsweise
von einem überlassenen Schaltkreis im Mikroprozessor
100 erstellt, obgleich veränderliche Eingangsmittel eingesetzt
werden können, durch die der Einstellwert verändert
werden könnte. Es wird dann eine Fehleranweisung
erzeugt, die die Differenz am gemessenen Wert
der zusammengesetzten Magnetflußdichte und dem
Einstell- oder Bezugswert definiert. Hiernach
bestimmt der Mikroprozessor 100 die für die Erregung
der das Magnetfeld erzeugenden Spulen 112 erforder
liche Ausgangsgröße, um die zusammengesetzte Magnet
flußdichte zum Einstellwert zurückzubringen.
Durch den vorgesehenen Software-Feldmodulator
oder -oszillator 114 wird auf das den Eingang
zum A/C-Umsetzer 116 darstellende digitale Ausgangs
signal eine Gleichstrom- oder fluktuierende Komponente
aufgedrückt. Aus der vorstehenden Beschreibung
der Erfindung wird klar, daß der Software-Feldmodu
lator 114 des Mikroprozessors 100 in der bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung auf eine feste,
vorbestimmte Frequenz voreingestellt ist, um das
gewünschte und vorher festgelegte, wachstumsregelnde
Verhältnis des Frequenz/Magnetflußdichte-Wertes zu er
zeugen. Bei einer anderen Ausführungsform ist
das Rückkopplungssystem nach der Erfindung so
beschaffen, daß Veränderungen der zusammengesetzten
Magnetflußdichte gemessen werden, worauf der Mikro
prozessor 100 die notwendige Veränderung der Frequenz
bestimmt, um die vorbestimmte Beziehung aufrechtzu
erhalten. In jener Ausführungsform erzeugt der
Software-Feldmodulator 114 die erforderliche Wechsel
stromfrequenz. Auch hierbei ist es zweckmäßig,
den D/A-Umsetzer 116 intern im Mikroprozessorchip
vorzusehen. Somit liefert der Software-Feldmodulator
114 die Wechselstromkomponente am Knotenpunkt
118.
Das Signal aus dem D/A-Umsetzer 116 wird in den
Spannung/Strom-Verstärker 120 gegeben, dessen
Ausgang die Magnetfelderzeugerspulen 112 auf die
gewünschte Weise erregt. Demnach wird das zusammenge
setzte Feld trotz der Veränderungen der Umgebungs
komponente im wesentlichen konstant gehalten.
Auch wenn sich mehrere Anordnungen der Versorgung
als geeignet erweisen, erscheint es vorteilhaft,
die Stromquelle 122 vorzusehen, um den Magnetfeld-
Meßfühlerverstärker 106, den Mikroprozessor 100
und über die Vorspannungsschaltung 124 den Magnet
feld-Meßfühler 104 zu speisen. Für die Spannung
des Stromverstärkers 120 sollte zweckmäßigerweise
eine getrennte Versorgung 126 vorgesehen werden.
Nachdem die Vorrichtung nach der Erfindung ein
schließlich der Art ihres Aufbaus, Betriebs und der
Anwendung im einzelnen beschrieben wurde, erfolgt
nachstehend die Beschreibung des Verfahrens nach
der Erfindung. Hierbei ist klar, daß die Beschreibung
des Verfahrens bereits die vorstehende Besprechung
der erfindunqsgemäßen Vorrichtung mitbeinhaltet.
In dieser Hinsicht wird durch die Erfindung ein
Verfahren zum Regulieren der Wachstumscharakteristiken
von knorpeligem Gewebe geschaffen. Dies wird nach
einer Ausführungsform erreicht, indem ein fluktuie
rendes, richtungsorientiertes Magnetfeld erzeugt
wird, daß sich durch den Zielknorpel hindurch
erstreckt. Die Einrichtung zum Erzeugen des Magnet
feldes, die für die Anwendung zweckdienlich ist,
ist der vorstehend beschriebene Knorpelwachstums
regler 20. Das derart erzeugte Magnetfeld hat
eine durch genau gesteuerte Parameter gegebene
Magnetflußdichte, die das Zielgewebe parallel
zu einer durch das Gewebe hindurchgehenden vorbestimm
ten Achse durchläuft. Wie vorstehend klar herausge
stellt und dem Fachmann geläufig, wird das lokale
Magnetfeld, dem das Zielgewebe ausgesetzt wird,
eine Komponente haben, die parallel zur vorbestimmten
Achse verläuft und somit das angelegte oder erzeugte
Magnetfeld längs der Achse unterstützt oder diesem
entgegenwirkt. Manchmal kann die lokale Komponente
bei Null liegen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Dichte des zusammengesetzten Magnetflusses,
und insbesondere der nicht bei Null liegende Durch
schnittswert der zusammengesetzten Magnetflußdichte,
gesteuert, um eine genaue Beziehung zwischen der
Flußdichte längs der Achse und der Frequenz des
angelegten Magnetfeldes herzustellen, das um einen
vorbestimmten Wert schwankt. Am günstigsten wird
dies erreicht, indem die Stärke des angelegten
Feldes ein- oder nachgestellt wird, um Veränderungen
im lokalen Feld auszugleichen. Demgemäß wird durch
die Erfindung in einer Ausführungsform ein Verfahren
zum Regeln der Wachstumscharakteristiken von lebenden
Knorpel geschaffen, indem ein Magnetfeld erzeugt
wird, das das Gewebe durchdringt und das eine
vorbestimmte Beziehung von Oszillationsfrequenz
und durchschnittlicher Flußdichte aufweist. Diese
vorbestimmte Beziehung oder das Verhältnis von Fre
quenz- zu Feldgröße wird mit Bezug auf die Gleichung:
f c /B=q/(2π m)
bestimmt, wobei f c die Frequenz des vereinigten
Magnetfeldes längs der vorbestimmten Achse in
Hertz, B der nicht bei Null liegende reine Druch
schnittswert der Magnetflußdichte des vereinigten
Magnetfeldes parallel zur Achse in Tesla ist und
q/m in Coulomb pro Kilogramm einen Wert von etwa
5×105 bis etwa 100×106 hat. B hat vorzugsweise
einen 5×10-4 Tesla nicht übersteigenden Wert.
Um dieses fluktuierende Magnetfeld mit den gewünschten
Parametern zu erzeugen, wird das zusammengesetzte
Magnetfeld parallel zur vorbestimmten Achse wiederholt
überwacht. Wie bereits erwähnt, wird dies mit
einem Halleffekt-Bauelement oder dgl. durchgeführt,
durch das ein analoges Signal erzeugt wird. Das
analoge Signal wird periodisch vom Mikroprozessor
abgetastet, der dann die erforderliche Frequenz
und/oder Größe des angelegten Magnetfeldes berechnet,
um das erwähnte vorprogrammierte und vorbestimmte
Verhälntis aufrechtzuerhalten. Demnach ist nunmehr
klar, daß es sich um die vereinigte Flußdichte
handelt, die von dem Magnetfeld-Meßfühler abgetastet
wird. Die Einrichtung zum Erzeugen des Magnetfeldes
wird verwendet, um im Bedarfsfalle die Größe dieses
zusammengesetzten Feldes einzustellen oder nachzu
regeln.
Bei einer Ausführungsform beinhaltet das Verfahren
das Steuern des Durchschnittswertes der angelegten
Magnetflußdichte längs einer vorbestimmten Achse,
um ein vorbestimmtes Verhältnis von Frequenz zu
zusammengesetzter Magnetflußdichte aufrechtzuerhalten.
Bei einer anderen Ausführungsform wird die Frequenz
der Fluktuationen eingestellt, um die Beziehung
aufrechtzuerhalten, bei der die auf Veränderungen
in dem lokalen Magnetfeld zurückzuführenden Veränderun
gen in der vereinigten Magnetflußdichte erfaßt
werden. Darüber hinaus kann eine Kombination dieser
beiden Verfahren angewendet werden, in denen sowohl
die Frequenz und die Größe der Magnetfeldflußdichte
eingestellt oder nachgeregelt werden, um die vorbe
stimmte Beziehung nach der Erfindung aufrechtzuerhal
ten.
Somit umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren die
Verfahrensschritte des Erzeugen und Aufrechterhalten
einer vorbestimmten Beziehung von der Frequenz
eines fluktuierendes Magnetfeldes und der Flußdichte
des Feldes. Bei den besonders bevorzugten Ausführungs
formen werden eine Frequenz von 16 Hertz und eine
durchschnittliche Flußdichte von 2,09×10-5 Tesla
angewendet. Diese Kombination von Frequenz und
Flußdichte ist besonders zweckmäßig zur Steigerung
des Wachstums von knorpeligem Gewebe. Eine weitere
bevorzugte Frequenz und entsprechende Flußdichte,
die für die Anregung des Wachstum von Knorpel
geeignet ist, liegt bei 16 Hertz und 1,27×10-5
Tesla.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Frequenz/Flußdichte-Verhältnis
bestimmt, indem ein vorgewähltes Ion ausgewählt
wird, das in den biologischen Flüssigkeiten vorhanden
ist, die dem knorpeligen Gewebe zugeordnet sind,
das bei erfindungsgemäßer Anwendung angeregt werden
soll, und indem die fluktuierende zusammengesetzte
Magnetflußdichte auf die für das Ion spezifische
Zyklotronresonanzfrequenz abgestimmt wird. Die
für die Wachstumsanregung von Knorpelgewebe bevorzug
ten Ionen sind Ca++ und Mg++. Die für die Anwendung
der Erfindung geeigneten Ionen werden nachstehend
zum Zwecke der beispielhaften jedoch nicht begrenzen
den Darstellung aufgeführt:
Wasserstoff, H⁺
Lithium, Li⁺
Natrium, Na⁺
Chlor, Cl⁻
Bikarbonat, HCO-3
Lithium, Li⁺
Natrium, Na⁺
Chlor, Cl⁻
Bikarbonat, HCO-3
Demnach wird zusätzlich zu der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch ein Verfahren nach der Erfindung
zum Steuern der Wachstumscharakteristiken von
Knorpelgewebe geschaffen, das die Verfahrensschritte
des Erzeugens eines fluktuierenden Magnetfeldes
von vorbestimmter Frequenz und Flußdichte längs
einer durch ein vorbstimmtes Volumen hindurch
verlaufenden Achse und der Positionierung eines
Bereichs des Knorpels wie geschädigter hyaliner
Knorpel, Faserknorpel oder elastischer Knorpel
innerhalb eines vorbestimmten Raumes beinhaltet, so daß
er dem fluktuierenden Magnetfeld ausgesetzt wird.
Die vorbestimmten Parameter des fluktuierenden
Magnetfeldes werden bestimmt, indem der reine
Durchschnittswert der vereinigten Magnetflußdichte
parallel zur vorbestimmten Achse durch das Gewebe
gemessen wird, wobei das vereinigte Magnetfeld
die Summe des lokalen Mangetfeldes längs der vorbe
stimmten Achse und des angelegten Magnetfeldes
ist. Die Frequenz und/or Größe der angelegten
Magnetflußdichte wird dann ein- oder nachgestellt,
um ein vereinigtes Magnetfeld längs der Achse
mit einem vorbestimmten Frequenz/Flußdichte-Verhältnis
zu erzeugen. Dieses vorbestimmte Verhältnis beeinflußt
die Wachstumscharakteristiken des Zielgewebes.
Das Gewebe wird während eines Arbeitszyklus und
einer zur richtigen Beeinflussung der Wachstumscharak
teristiken des Gewebes hinreichend langen Zeitspanne
dem fluktuierenden Magnetfeld ausgesetzt, wobei
die Regenerierung des geschädigten Knorpels in
der bevorzugten Ausführungsform angeregt wird.
Anhand des nachstehend beschriebenen Beispiels
wird die Anwendung der Erfindung näher erläutert, wo
durch jedoch keine Begrenzung des Schutzumfangs
der Ansprüche beabsichtigt ist.
Es wurden achtundvierzig Hühnerembryos in ovo
8 Tage lang in einem standardisiertem Eierbrutapparat
bei 39°C und 100% Feuchtigkeit kultiviert. Nach
Ablauf von acht Tagen wurden die Embryos entfernt
und auf eine Petri-Schale gegeben, wobei die unteren
Extremitäten durch stumpfe Dissektion entfernt
wurden. Die Oberschenkelknochen der Beine wurden
dann herausgetrennt und paarweise auf sterilen,
mit Hanks′ Balanced Salt Solution (HBSS) getränkten
Verbandsmullschwämmen bewahrt. Die Oberschenkelknochen
paare wurden dann auf Quadrate von 6×6 cm aus
sterilem trockenem ungebleichtem Musselin gegeben.
Jeder Knochen wurde auf dem Musselin zwecks Entfernung
von anhaftenden Geweben hin- und her gerollt.
Nach Beendigung des Säuberungsvorgangs wurde jeder
Knochen in eine entsprechend beziffertes Behältnis
einer Linbro 12-well-Kulturflasche gegeben, und
zwar in einer Art und Weise, durch die sichergestellt
wurde, daß jeder Oberschenkelknochen individuell
hinsichtlich seiner embryonalen Herkunft identifiziert
werden konnte. Die Behältnisse (wells) enthielten
ein Traggitter aus rostfreiem Stahl, das von einem
dreieckigen Stück aus sterilem Linsengewebe überdeckt
war. Durch dieses Kulturverfahren wird eine angemes
sene Ernährung und ein ebensolcher Gasaustausch
für die explantierten Oberschenkelknochen gewähr
leistet. Die der Kontrollgruppe angehörenden Knochen
wiesen ein im wesentlichen normales Wachstum auf.
Die den linken Oberschenkelknochen enthaltenden
Kontrollplatten wurden in einen Brutapparat mit
einer Temperatur von 37°C in 5%iger CO2/Luft
von 100% Feuchtigkeit eingebracht. Die den rechten
Oberschenkelknochen enthaltenden Experimentalplatten
wurde ähnlich inkubiert, ausgenommen daß sie in
eine Inkubatorkammer gegeben wurden, die eine
nach den Grundsätzen der Erfindung geschaffene
Gewebewachstumsvorrichtung enthielt. Die Spulen
wurden erregt, um ein statisches (B o )Feld von
12,68 10-6 T und 16 Hertz sowie einer Wechselstrom
amplitude von 15×10-6 T. Die erzeugten Felder
durchliefen die Explantate parallel zur Oberfläche
des Mediums in den Behältnissen (wells). Die Feldpara
meter genügten den Bedingungen für die Resonanz
des Magnesium Ions gemäß der Zyklotronresonanzformel.
Die Kulturen der Kontroll- und der Experimentalgruppe
wurden 7 Tage erhalten und dann eingesammelt.
Die Oberschenkelknochen wurden in Millonigs neutral
gepuffertem Formalin 24 Stunden lang fixiert und
dann auf Länge und Druchmesser vermessen. Nach
der Messung wurden die Oberschenkelknochen in
Paraffin eingebettet, zu 5 Mikron geschnitten
und mit Hematoxylin und Eosin zum histologischen
Vergleich gefärbt.
Die Oberschenkelknochen der Versuchsgruppe hatten
im Durchschnitt eine Länge von 8,4±0,8 mm und
die der Kontrollgruppe maßen durchschnittlich nur
7,6±0,5 mm. Somit wiesen die Oberschenkel der Versuchs
gruppe eine Zunahme in der Länge von annähernd
11% gegenüber denen der Kontrollgruppe (p < 0,001)
auf. Der Durchmesser der Oberschenkel der Versuchs
gruppe lag im Durchschnitt bei 1,1±0,1 mm und
der der Kontrollgruppe bei durchschnittlich nur
0,8±0,7. Somit erwiesen sich die Oberschenkel
der Versuchsgruppe um annähernd 38% dicker als
die der Kontrollgruppe, eine hochsignifikante
Zahl (p < 0,0001). Die mikroskopische Untersuchung
ergab, daß die Oberschenkel der Versuchgruppe
im wesentlichen dasselbe histologische Erscheinungs
bild hatten wie die der Kontrollgruppe, ausgenommen
die Knorpelmasse und gleichzeitig damit einen
größeren knochigen Diaphysekragen. Die Kragen
länge der Oberschenkelknochen der Versuchsgruppe
war um 63% größer als der der Kontrollgruppe (1,86 vs
1,14 mm p < 0,001) und die Dicke war um 67% größer
(0,15 vs. 0,21 mm; p < 0,001). Unter Zugrundelegung
allgemein zylinderförmiger Knochen war das Volumen
(1/2 pi×r2×H) der Oberschenkel der Versuchgruppe
109% größer als das der Kontrollgruppe, was ebenfalls
einen hochsignifikanten Wert (p < 0,0001) ergibt.
Der größte Teil der Zunahme lag offensichtlich
angesichts des geringfügigen Volumens des knöchernen
Diaphysekragens in Form von Knorpel vor.
Somit läßt sich bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Verfahren eine signifikante Zunahme der in einem
Entwicklungssystem gebildeten Knorpelmasse erzielen,
so daß sich die Knorpelmasse dort, wo es erwünscht
ist, vermehren läßt, wie in dem Fall des verlangsamten
oder angehaltenen Wachstums der Epiphysenplatte.
In einem zweiten Experiment wurden zwölf erwachsene
( < 2 Kg) Hasen der Rasse New Zealand White unterschied
lichen Geschlechts der Knochenresektion des linken
Wadenbeins unterzogen. Die Hasen wurden narkotisiert
und das linke und rechte Wadenbein für den chirur
gischen Eingriff freigelegt. Das Periost wurde
vom Wadenbein beidseitig zurückgelegt. Auf der
rechten Seite ließ man das Periost seine ursprünglich
Lage wieder einnehmen. Auf der linken Seite wurde
ein 1 cm langes Knochenstück von dem Wadenbein
etwa 1 cm proximal zur Vereinigungstelle von Fibula
(Wadenbein) und Tibia (Schienbein) entfernt. Auch
hier ließ man das Periost seine ursprüngliche
Stellung wiedereinnehmen, wobei die Wunden mit
absorptionsfähigen Dexon-Wundnähten geschlossen
wurden.
Sechs von diesen Tieren wurden in normale Käfige
zurückgebracht. Diese Hasen erfuhren während
der Zeitdauer des Versuchs keine weitere Behandlung
und dienten als Kontrollgruppe. Die anderen sechs Ha
sen wurden in Käfige gebracht, die mit einer Knorpel
wachstumsvorrichtung nach der Erfindung ausgestattet
waren. Dabei wurden die Knorpelwachstumsvorrichtungen
so positioniert, daß ein Wechselstrom-Magnetfeld
senkrecht zur Erdobefläche abgegeben wurde. Die
Spulen wurden erregt, um ein statisches Feld von
40×10-6 T, ein Wechselstromfeld von 15×10-6 T,
ein Wechselstrom-Feld von 15×10-6 T und eine Fre
quenz von 50,5 Hz hervorzubringen. Die Felder
durchdrangen die Tiere senkrecht zu deren kranial
kaudale n Achsen und erfüllten die Bedingungen
für die Resonanz des Magnesiumions nach der Zyklotron
resonanz-Formel. Die Tiere der Versuchsgruppe
wurden den Feldern während einer Zeitspanne von
1/2 Stunde pro Tag 30 Tage lang ausgesetzt. Sämtliche
Tiere wurden ad libitum getränkt und gefüttert.
Die Zimmertemperatur lag für die Tiere bei 23°
Celsius und 55% Feuchtigkeit bei einem Lichtzyklus
von 14/10 Std. An- bzw. Ausschaltung.
Nach Ablauf der Zeitdauer von 30 Tagen wurden
die Tiere durch CO2 Einatmung geopfert, die Beine
wurden am Knie und Fußknöchel abgesetzt und entfernt.
Hierauf wurde der Komplex der Muskeln gastrocnemius
(kräftiger Wadenmuskel), M. soleus (Schollenmuskel)
und des M. plantaris (dünner langer Muskel an
der Beugeseite des Unterschenkels) entfernt. Es
wurden Röntgenaufnahmen in der P-A-Achse gemacht,
indem rechte und linke Fibulae paarweise direkt
auf eine Filmkasette gegeben wurden, so daß die
Fibulae klar und deutlich von den Tibiae in den
entwickelten Filmen getrennt waren. Die Durchmesser
der regnerierten Kallusbildungen wurden dann durch
die Verwendung von digitalen metrischen Tasterzirkeln
bis auf 0,1 mm genau vermessen.
Die Kallusbildungen der Tiere der Versuchsgruppe
waren annähernd 50% größer im Durchmesser als
die der Kontrollgruppe (41 gegenüber 27 mm, p < 0,01).
Das Kallusvolumen nahm dabei um 131° (p < 0,001) zu. Auch
wiesen die Kallusbildungen eine signifikant höhere Steifigkeit
(+ 85°, p < 0,01) auf.
Somit kann durch die Anwendung der erfindungsgemäßen Ver
fahren die Bildung von Knorpel für die regenerative
Reizbeantwortung wie bei der Knochenreparatur
und bei der Korrektur von verletzten Gelenken
gesteigert oder gefördert werden.
Obgleich nur ein besonderes Ausführungsbeispiel
nach der Erfindung hier dargestellt und beschrieben
wurde, gilt als selbstverständlich, daß die Erfindung
nicht auf dieses beschränkt ist, da viele Verände
rungen insbesondere von der Fachwelt anhand der
Offenbarung vorgenommen werden können, weshalb
die Ansprüche derartige unter den Rahmen des Erfindungs
gedanken fallenden Veränderungen abdecken sollen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Steuern des Wachstums von Gewebe,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (42; 44) zum Erzeugen eines gesteuerten
fluktuierenden Magnetfeldes sowie eine dieser zugeordneten
Magnetfeld-Abtast-Einrichtung (46) zum Messen der Stärke des
Magnetfeldes und einem Mikroprozessor (62), der mit den beiden
Einrichtungen (42, 44, 46) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (42; 44) zum Erzeugen des Magnetfeldes und die
Magnetfeld-Abtast-Einrichtung (46) zusammen mit einer Stromquelle
(48) und dem Mikroprozessor (62) in einem gemeinsamen Gehäuse (38;
40) untergebracht sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Gehäuse (38, 40) im Abstand voneinander an
Befestigungsbändern (35; 36) angeordnet sind und daß beide
Gehäuseeinrichtungen (42; 44) zum Erzeugen des Magnetfeldes
enthalten und mindestens eines der Gehäuse (38 oder 40) auch eine
Magnetfeld-Abtast-Einrichtung (46), die Stromquelle (48) und den
Mikroprozessor (62) enthält.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch den Mikroprozessor (62) ein Magnetfeld erzeugbar ist,
für dessen Verhältnis Frequenz zu Magnetflußdichte die Gleichung
f c /B=q/(2µm)gilt, wobei f c die Frequenz in Hertz, B der Durchschnittswert der
Magnetflußdichte in Tesla parallel zur vorbestimmten Achse ist und
q/m einen Wert von etwa 5×105 bis etwa 100×106 in Coulomb pro
Kilogramm und B vorzugsweise ein Wert nicht über 5×10-4
Tesla ist.
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