DE3934969A1 - Verfahren zum herstellen und wiederverwerten von kunststoffmassenprodukten - Google Patents
Verfahren zum herstellen und wiederverwerten von kunststoffmassenproduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und
Wiederverwerten von unterschiedlichen Massenprodukten aus
Kunststoff.
Kunststoffartikel, z.B. auch Thermoplaste werden für den
industriellen Einsatz und den privaten Gebrauch in sehr
unterschiedlichen Zusammensetzungen hergestellt. Bislang
sind deshalb keine Wiederverwertungsmöglichkeiten für ge
brauchte Kunststoffartikel und -behältnisse gegeben. Es
sind zwar Recyclingverfahren zum Beispiel für Angußteile
von Spritzgießmaschinen bekannt, diese lassen sich jedoch
nur bei der in diesem Fall bekannten und mit den eigentli
chen Spritzgießprodukten übereinstimmenden chemischen Zu
sammensetzung anwenden.
Infolge der zu erwartenden Rohstoffverknappung für Kunst
stoffmaterialien und auch im Hinblick auf die Umweltbela
stung insbesondere durch Einmalbehältnisse aus Kunststoff
(vom Seifenspender und anderen Behältnissen für Reinigungs
artikel und auch Lebensmittel aller Art für den privaten
Gebrauch bis zum Silo und anderen Behältern für industri
elle Zwecke) ist eine Wiederverwendung des Materials
dringend notwendig. Selbst Kunststoffartikel, die erst nach
häufiger Benutzung ausgemustert und weggeworfen werden
(z.B. Kunststoffeimer oder Flaschenkästen), erhöhen die
Abfallmenge in erheblichem Maße und würden bei Wiederver
wertung des Materials eine deutliche Einsparung an organi
schen Rohstoffen bedeuten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein prakti
kables Verfahren zum Herstellen und Wiederverwerten von
unterschiedlichen Massenartikeln aus Kunststoff anzugeben,
das mit geringstmöglichem technischen Aufwand den
Wiedereinsatz der wertvollen Materialien gestattet.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs
1 gelöst.
Hierbei ist ein wichtiger Gesichtspunkt, daß vorgegebene
Massenprodukte nicht mehr in beliebiger chemischer Zusam
mensetzung hergestellt werden, sondern eine begrenzte
Anzahl von Kunststoffrohmaterialien bestimmter Zusammenset
zung zur Herstellung der Produkte verwendet wird. Hierbei
kann eine z.B für sämtliche Seifenspender und Weichspüler
flaschen geeignete, chemische Reaktionen zwischen Inhalt
und Behältnis ausschließende Rohstoffzusammensetzung
ermittelt und für diese Güter festgelegt werden. Dies er
möglicht nicht nur die Wiederverwertung der Behältnisse,
sondern erhöht durch die Beschränkung auf ein bestimmtes
Material auch noch die Wirtschaftlichkeit bei der Herstel
lung dieser Kunststoffprodukte. Das gleiche gilt für Behäl
ter und Verpackungsmaterialien, die zur Aufnahme ähnlicher
Stoffe vorgesehen werden, oder auch zum Beispiel für andere
Kunststoffteile, die bei der industriellen Fertigung unter
ähnlichen Bedingungen eingesetzt werden.
Die auf der Grundlage vorbestimmter Materialien hergestell
ten Kunststoffprodukte können entweder im Herstellungver
fahren oder nach ihrer Formgebung mit einfachen Symbolen
oder Codes oder auch nur durch ihre Farbe gekennzeichnet
werden. Je geringer die Anzahl der verwendenten Zusammen
setzungsgruppen, um so einfacher fallen die Kennzeichnungs
mittel zu deren Klassifizierung aus.
Jedoch sind auch beliebig komplizierte und differenzierte
Angaben mit Hilfe von Strichcodes möglich, die zur Waren-
und Preisausweisung auf vielen Produkten bereits üblich
sind und deren automatische Erfassung zuverlässig erfolgen
kann.
Strichcodes, Kennbuchstaben, andere Strichmarken oder auch
musterartige Zeichen, die gegebenenfalls auch als Waren
zeichen verwendbar sind und durch Ausnehmungen, Aussparun
gen oder z.B. durch Anguß im Herstellungsverfahren in Form
von Erhebungen angebracht werden, bieten den Vorteil, daß
sie kein anderes Material z.B. in Form eines Farbauftrags
oder einer Beklebung erfordern, welches bei der Wiederver
wertung störend wäre.
Das gleiche gilt auch für die Kennzeichnung des Produktes
durch eine bestimmte Farbgebung. Dies hat den zusätzlichen
Vorteil, daß die auch manuell einfach zu sortierenden
Produkte ohne eine zusätzliche farbliche Sortierung als
Rohmaterial für Spritzgießmaschinen verwendbar sind.
Ein hierauf gerichtetes besonders wirtschaftliches Verfah
ren besteht darin, die verschiedenfarbigen ausgemusterten
Produkte in große trichterförmige Behälter zu kippen, an
deren Auslaß eine Farberkennungseinrichtung angeordnet ist.
Ein von der Farberkennungseinrichtung betätigtes Karussell
mit weiteren Vorratsbehältnissen könnte zur Aufnahme des
bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung identifizierten
Produkts gedreht werden und das herabfallende Produkt auf
nehmen. Daneben ist eine Lösung mit mehreren Fließbändern
denkbar. Die so sortierten Produkte werden dann automatisch
einer Spritzgießmaschine zugeführt, der eine Zer
kleinerungseinrichtung vorgeschaltet ist. Weder die Spritz
gießmaschine noch die Zerkleinerungseinrichtung, die beide
keinerlei Farbverunreinigungen aufweisen dürfen, werden
durch die bereits beim Herstellungsschritt eingehaltene
Farbgebung nicht verschmutzt und brauchen vor erneuter
Beschickung nicht gereinigt zu werden. Sollen die Produkte
nicht an der Sortierungsstelle wiederverarbeitet werden, so
können sie z.B. für einen späteren Transport auch z.B. in
Form von Granulat gelagert werden oder vor der Lagerung
in eine geeignete Rohmaterialform wie die sogenannten
Pellets gebracht werden.
Wird die Farbgebung als Kennzeichnungsmittel bei der
Herstellung nicht verwendet, so sind die Artikel bzw.
Produkte durch mechanische Abtasteinrichtungen oder auch
optische Leseeinrichtungen zur Erfassung der Kennzeich
nungsmittel ebenfalls automatisch nach ihrer chemischen
Zusammensetzung sortierbar. Hierbei sind Verfahren, die
z.B. an Erhebungen oder Aussparungen gebrochenes und
reflektiertes Licht analysieren, oder auch bei der Strich
codeidentifizierung verwendete optische Leseeinrichtungen
z.B. mittels Laserlicht geeignet. Bei durch die Wiederver
wertung herzustellenden Produkten, für die die Farbgebung
gleichgültig ist, kann eine zusätzliche Sortierung nach der
Farbe vor der Wiederverwertung entfallen. Ansonsten erfor
dert eine anschließende manuelle, automatische oder auch
halbautomatische Farbsortierung keinen hohen technischen
Aufwand. Auch in diesem Fall können die sortierten Produkte
sofort in den üblichen Kunststoffaufbereitungs- und verar
beitungseinrichtungen automatisch weiterverarbeitet werden.
Wird eine Markierung an einer bestimmten Stelle angebracht,
so empfiehlt sich die Anbringung an einer automatisch auch
bei verschiedensten Teilen leicht auffindbaren Stelle, z.B.
dem Boden von Behältnissen.
Das Markieren an mehreren Stellen oder z.B. durch umlau
fende Rillen oder aufgedruckte Muster hat den Vorteil, daß
keine besondere Positionierung für eine automatische
Erfassung des Kennzeichnungsmittels nötig ist.
Werden Streifen oder Schilder, die beispielsweise mit einem
Strichcode versehen werden und vorzugsweise ebenfalls aus
Kunststoff sind, um durch Anwendung von Wärme und/oder
Kunststoffklebemitteln eine feste und dauerhafte Haftung
auf der Kunststoffoberfläche zu erzielen, so ist es mög
lich, diese Markierungsmittel nach der Identifizierung ge
gebenenfalls mit anderen Aufklebungen oder auch Beschrif
tungen automatisch zu entfernen, um Farbverunreinigungen zu
vermeiden.
Bei Verwendung farblicher Markierungen empfehlen sich auch
fluoreszierende Farben, die beim Identifizieren durch ent
sprechende Anregung mit diese Fluoreszenz auslösender
Strahlung lesbar sind.
Die vorgeschlagenen Verfahren zum Anbringen der Kennzeich
nunosmittel können auch miteinander kombiniert werden,
wobei die Farbgebung der Produkte, die beispielsweise eine
übergeordnete Grundzusammensetzung charakterisiert durch
eine zusätzliche Markierung konkretisiert wird.
Auch ist es möglich, die angegebenen Identifizierungverfah
ren zu kombinieren, um Vor- und Nachsortierungsschritte zu
trennen.
Wird als einziges oder zusätzliches Kennzeichnungsmittel
ein Strichcode angebracht, so kann dieser neben der Angabe
der chemischen Zusammensetzung auch Produktionsbedingungen
für diesen speziellen Werkstoffe als Informationsangabe
enthalten, die zur entsprechenden Einstellung der Verabei
tungsmaschine ausgewertet wird.
Insbesondere durch diese Maßnahme wird die Eigenschaft des
erfindungsgemäßen Verfahrens einer beliebig häufigen
Wiederverwertung von Kunststoffmaterialien gefördert, da
das Material seine Eigenschaften beibehält.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen und Wiederverwerten von unter
schiedlichen Massenprodukten aus Kunststoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kunststoffrohmaterialien bestimmter chemischer Zusam mensetzung zur Herstellung vorgegebener Massenprodukte verwendet werden,
daß die Produkte während oder nach ihrer Herstellung mit einem ihre bestimmte chemische Zusammensetzung anzeigenden Kennzeichnungsmittel versehen werden und
daß die Produkte nach ihrer Ausmusterung nach ein- oder mehrmaligem Gebrauch beim Wiederverwerten anhand des Kenn zeichnungsmittels bezüglich ihrer chemischen Zusammenset zung identifiziert und sortiert werden, um wahlweise sofort oder nach Zwischenlagerung wiederverarbeitet zu werden.
daß Kunststoffrohmaterialien bestimmter chemischer Zusam mensetzung zur Herstellung vorgegebener Massenprodukte verwendet werden,
daß die Produkte während oder nach ihrer Herstellung mit einem ihre bestimmte chemische Zusammensetzung anzeigenden Kennzeichnungsmittel versehen werden und
daß die Produkte nach ihrer Ausmusterung nach ein- oder mehrmaligem Gebrauch beim Wiederverwerten anhand des Kenn zeichnungsmittels bezüglich ihrer chemischen Zusammenset zung identifiziert und sortiert werden, um wahlweise sofort oder nach Zwischenlagerung wiederverarbeitet zu werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kennzeichnungsmittel bestimmter chemischer Zusam
mensetzungen Kunststoffrohmaterialien mit bestimmten Farb
zusätzen bei der Herstellung der Produkte verwendet werden
und daß die Identifizierung und Sortierung der entsprechend
ihrer chemischen Zusammensetzung verschiedenfarbigen Pro
dukte wahlweise manuell oder durch eine automatische
Farberkennungs- und Sortiereinrichtung erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Farbe und damit auch chemischer Zusammenset
zung sortierten Produkte automatisch an eine Spritzgießma
schine mit Zerkleinerungseinrichtung weitergeleitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kennzeichnungsmittel während des Herstellungsvor
gangs bestimmte Ausnehmungen, Aussparungen und/oder
Erhebungen an einer oder mehreren vorgegebenen Stellen der
Produkte angebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Identifizierung der Ausnehmungen, Aussparungen
und/oder Erhebungen durch eine mechanische Abtasteinrich
tung oder eine optische Leseeinrichtung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kennzeichnungsmittel ein- oder mehrfarbige Farbmar
kierungen an ein oder mehreren vorgegebenen Stellen auf der
Kunststoffoberfläche aufgebracht werden, die beim Identifi
zieren vorzugsweise automatisch mit einer optischen Lese
einrichtung gelesen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberfläche der geformten Produkte an einer
oder mehreren vorgegebenen Stellen Streifen festhaftend
angebracht werden, die mit einer bestimmten Kennung
bedruckt sind, die beim Identifizieren vorzugsweise automa
tisch von einer optischen Leseeinrichtung gelesen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Produkte mit einem bestimmten Strichcode als Kenn
zeichnungsmittel versehen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strichcodeinformation Anweisungen über die Verar
beitungsbedingungen des gekennzeichneten Kunststoff
materials hinzugefügt werden, die zur Ansteuerung der bei
der Wiederverwertung benutzten Maschine ausgewertet werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kombinationen von zwei oder mehr der angegebenen Kenn
zeichnungs- und/oder Identifizierungsverfahren angewandt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893934969 DE3934969A1 (de) | 1989-08-26 | 1989-10-20 | Verfahren zum herstellen und wiederverwerten von kunststoffmassenprodukten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3928338 | 1989-08-26 | ||
DE19893934969 DE3934969A1 (de) | 1989-08-26 | 1989-10-20 | Verfahren zum herstellen und wiederverwerten von kunststoffmassenprodukten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3934969A1 true DE3934969A1 (de) | 1991-02-28 |
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Family Applications (1)
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-
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