DE4334751A1 - Verfahren zur Gebrauchsbeschriftung von Kunststoffteilen von Laborgeräten - Google Patents
Verfahren zur Gebrauchsbeschriftung von Kunststoffteilen von LaborgerätenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gebrauchsbeschrif
tung von Kunststoffteilen von Laborgeräten, insbesondere von
Dosiergeräten, Dispensern, Mikro-Liter-Handpipetten, Kolben
hub-Pipetten und Flaschenaufsatz-Dispensern, wobei als Kunst
stoffe insbesondere Polyolefine wie Polypropylen und Poly
äthylen verwendet werden.
Laborgeräte, insbesondere die eingangs genannten Geräte kom
men häufig mit aggressivsten Medien unterschiedlicher Visko
sität und Dichte wie z. B. Säuren, Laugen, Chemikalien, Kleb
stoffe, Reagenzien, Diagnostika, Aromen, Essenzen, Gifte,
Farbstoffe, etc. zusammen, so daß eine besondere Werkstoff
auswahl notwendig ist. Als besonders geeignete Kunststoffe
haben sich Polypropylen und Polyäthylen erwiesen. Diese las
sen sich jedoch nur schlecht beschriften. Um einen einigerma
ßen guten Gebrauchs-Kontrast und eine gute Ablesbarkeit zu
erhalten, erfolgte die Beschriftung bisher im Siebdruck und
Tampondruck.
Wenn man die Oberflächen der aus Polyolefinen gefertigten
Gegenstände bedrucken will, so muß man diese durch Oxidation
in der Flamme oder durch Bestrahlen haftfähig machen. Trotz
dieser Maßnahmen muß die Farbhaftung auf Polyolefinen als
ausgesprochen schlecht angesehen werden, insbesondere wenn
die entsprechenden Gegenstände anschließend chemischen, ther
mischen und mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfah
ren zur Gebrauchsbeschriftung von Kunststoffteilen der ein
gangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, mit dem die
Beschriftung oder Skalierung auf den Kunststoffteilen von
Laborgeräten in einfacher und sicherer Weise derart aufge
bracht wird, daß die fertige Beschriftung gegen chemische,
thermische und mechanische Beanspruchungen resistent ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem
Kunststoff bei seiner Herstellung und/oder bei seiner Weiter
verarbeitung als Zuschlagstoffe Farbpigmente und Mineralstof
fe beigemengt werden, die auf den jeweiligen Kunststoff so
abzustimmen sind, daß sie bei einer Beaufschlagung des Kunst
stoffes mit Laserlicht an den beaufschlagten Stellen einen
kontrastreichen Farbumschlag bewirken, und daß danach mittels
herkömmlicher Laser einen Beschriftung der entsprechenden
Kunststoffteile der Laborgeräte erfolgt. In dieser Weise
angebrachte Beschriftungen und Skalierungen sind chemisch
beständig, mechanisch abriebfest und gegenüber thermischen
Einflüssen resistent.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn dem Kunststoff
erfindungsgemäß 2-3% Mineralstoffe beigemengt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders vorteil
haft mit einem Ultraviolett-Laser, insbesondere einem Exci
mer-Laser, durchführen. Damit lassen sich Beschriftungen und
Skalierungen erhalten, die absolut unterhalb der Kunststoff
oberfläche liegen und daher weder fühlbar sind, noch mit
herkömmlichen Methoden entfernt werden können.
Für bestimmte Anwendungsbereiche haben sich auch Infrarot-
Laser, insbesondere YAG- und CO₂-Laser, als äußerst vorteil
haft erwiesen. Die hiermit erstellten Beschriftungen und
Skalierungen können gleichzeitig unterhalb und oberhalb der
zu markierenden Kunststoffoberfläche liegen. Diese sind nicht
nur sehr gut lesbar und weisen alle Vorteile der Excimer-
Laser-Beschriftungen auf, sondern haben den zusätzlichen
Vorteil, daß sie wegen der oberhalb der zu markierenden
Kunststoffoberfläche liegenden Teile auch von Blinden präzise
gelesen werden können.
Alle Laser-Beschriftungen lassen sich sehr genau im Bereich
von 0,002 mm plazieren. Dieses ist insbesondere für Präzi
sions-Skalierungen äußerst vorteilhaft.
Wenn die Beschriftungen und Skalierungen bereits im Laser-
Programm programmiert sind, können sie fehlerfrei und mit
absoluter Wiederholgenauigkeit auf die zu markierende Ober
fläche übertragen werden. Die Beschriftungen und Skalierungen
lassen sich folglich in kürzester Zeit mit absoluter Genau
igkeit und der erforderlichen Wiederholgenauigkeit erstellen.
Die Erfindung betrifft auch Laborgeräte mit Teilen aus
Kunststoff, insbesondere Dosiergeräte, Dispenser, Mikro-Li
ter-Handpipetten, Kolbenhub-Pipetten und Flaschenaufsatz-
Dispenser, wobei der Kunststoff ein Polyolefin, insbesondere
Polypropylen und Polyäthylen ist.
Um die Nachteile der bekannten Beschriftungsarten wie Sieb
druck und Tampondruck bei diesen Geräten zu überwinden, wird
in Übereinstimmung mit der oben geschilderten Aufgabe das
Wesen der vorliegenden Erfindung darin gesehen, daß dem
Kunststoff als Zuschlagstoffe in Abhängigkeit von dem jewei
ligen Kunststoff Farbpigmente und Mineralstoffe beigemengt
sind, die bei einer Beaufschlagung des Kunststoffes mit La
serlicht an den beaufschlagten Stellen einen Farbumschlag
bewirken. Vorteilhafterweise enthält der Kunststoff dabei
einen Mineralstoffanteil von 2 bis 3%.
Im Kunststoffbereich ist es bereits bekannt, Seriennummern
etc. für Erinnerungsangaben mittels Laser anzubringen. Für
eine Gebrauchsbeschriftung bei den gattungsgemäßen Laborgerä
ten, die zu deren Handhabung benötigt werden, wie bspw. Ska
lierungen, werden die Beschriftungen bisher ausschließlich im
Siebdruck und Tampondruck erstellt, um den erforderlichen
Gebrauchs-Kontrast und eine gute Ablesbarkeit zu erhalten.
Für die Laborgeräte werden wegen ihrer chemischen Beständig
keit überwiegend Polyolefine eingesetzt. Diese haben jedoch
erhebliche Nachteile in bezug auf eine Farbhaftung, und zwar
sowohl bei der Bedruckung der aus Polyolefinen hergestellten
Geräte, als auch bezüglich der anschließenden chemischen,
thermischen und mechanischen Festigkeit und Beanspruchung der
Bedruckung.
Durch die erfindungsgemäßen Zuschlagstoffe ergibt sich bei
der Beaufschlagung mit Laserlicht ein kontrastreicher Farb
umschlag in die Farben grau bis schwarz oder grau bis weiß.
Mit Excimer-Lasern wird dabei eine Beschriftung erzeugt,
welche vollständig unterhalb der Oberfläche erzeugt wird, so
daß diese Beschriftung nur sichtbar ist. Mit CO₂-Lasern und
mit YAG-Lasern wird eine Beschriftung erzeugt, die bis zu
0,2 mm erhaben und bis zu 0,2 mm vertieft in bezug auf die
Kunststoffoberfläche ist. Diese Beschriftung ist sowohl
sichtbar als auch fühlbar. Aufgrund der vorliegenden Erfin
dung können in der Beschriftungsart alle vorkommenden Zeichen
und Schriftformen sowohl über EDV-Programme als auch über
entsprechende Filmvorlagen erstellt und plaziert werden.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle
beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für
sich oder in Kombination den Gegenstand der Erfindung, un
abhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder
deren Rückbeziehung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht auf einen Flaschenaufsatz-Dispenser
mit einer auf einer Skalenstange aufgebrachten
erfindungsgemäßen Beschriftung (Skalierung),
Fig. 2 in teilweise geschnittener Darstellung eine per
spektivische Ansicht auf den Abschnitt einer Ska
lenstange, wie sie mit dem in Fig. 1 dargestellten
Flaschenaufsatz-Dispenser verwendet wird,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht auf eine
weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäß be
schrifteten Skalenstangenabschnittes und
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende noch weitere Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäß beschrifteten Ska
lenstangenabschnittes.
Der in Fig. 1 dargestellte Flaschenaufsatz-Dispenser 1 be
steht im wesentlichen aus einem Dosierkolben 2, der in einem
Dosierzylinder 3 geführt ist, der wiederum mit einem Ventil
block 4 verbunden ist. Der Ventilblock 4 weist ein nicht
näher dargestelltes Ventilsystem auf, das aus einem Einlaß- bzw.
Ansaugventil und einem Auslaßventil besteht und einen
Aufbau aufweisen kann, wie er in der DE-PS 26 47 206 be
schrieben ist. Der Ventilblock 4 ist auf einen als Flasche
gezeigten Vorratsbehälter 5 aufgesetzt und weist einen Aus
gießer in Form eines Ausstoßkanülensets 6 auf, durch den die
dosierte Flüssigkeit in einen nicht dargestellten Auffangbe
hälter geleitet wird.
Der Dosierkolben 2 ist über eine Schutzkappe 7 fest mit einer
Skalenstange 8 verbunden, die außerhalb des Dosierzylinders
3 geführt ist. Am oberen Ende 9 des Dosierzylinders 3 ist ein
fester Anschlag 10 angeordnet. An diesen kommt ein verstell
barer Anschlag 11 zur Anlage, der auf der Skalenstange 8
verschiebbar geführt ist.
Der verstellbare Anschlag 11 weist eine Schnellverstellein
richtung 12 und eine Feinverstelleinrichtung 13 auf. Die
Feinverstelleinrichtung 13 wird durch eine Justiermutter 14
gebildet, die in Form einer kegelstumpfförmigen Kappe ausge
bildet ist und deren als Anschlagfläche dienende obere Fläche
eine kreisrunde Durchtrittsöffnung für die Skalenstange 8
aufweist. Um die auf der Skalenstange angebrachte Skala 15
besser ablesen zu können, weist die kreisrunde Durchtritts
öffnung eine umlaufende Abschlußkante 16 auf. Die mittels
eines Lasers erfolgte Skalierung auf der Skalenstange ist bis
auf 0,002 mm genau plaziert.
Die in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Schnittdarstellungen erfin
dungsgemäß beschrifteter Skalenstangenabschnitte 8 veran
schaulichen das Beschriftungsergebnis aufgrund der Verwendung
unterschiedlicher Laser.
In Fig. 2 erfolgte die Beschriftung mittels eines Excimer-
Lasers im Ultraviolett-Bereich mit λ < 400 nm. Die mittels
des Laserstrahls 17 angebrachte Beschriftung 18 liegt dabei
vollständig unterhalb der Kunststoffoberfläche 19. Damit ist
die Oberfläche der Skalenstange 8 trotz der Skalierung völlig
glatt, so daß der verstellbare Anschlag 11 problemlos auf
der Skalenstange 8 entlanggleiten kann. Da die Beschriftung
18 nicht nur abriebfest, sondern auch gegen chemische und
thermische Einflüsse resistent ist, ist gewährleistet, daß
die Skala während der gesamten Lebensdauer des Flaschenauf
satz-Dispensers immer gut sichtbar bleibt.
Die Beschriftungen gemäß den Fig. 3 und 4 sind mit YAG- oder
CO₂-Lasern im Infrarotbereich mit λ < 750 nm erstellt. Die Be
schriftung 18 in der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist um etwa
0,2 mm erhaben, während die Beschriftung 18 in der Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 4 bis zu etwa 0,2 mm vertieft ist. In
beiden Fällen kann damit die Skalierung auch erfühlt werden,
was insbesondere für Blinde oder bei schlechten Beleuchtungs
verhältnissen von Vorteil ist. Die vertiefte Ausführungsform
gemäß Fig. 4 hat gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig. 3
den Vorteil, daß die Beschriftung 18 die Bewegung des ver
stellbaren Anschlages 11 nicht behindert.
Bezugszeichenliste
1 Flaschenaufsatz-Dispenser
2 Dosierkolben
3 Dosierzylinder
4 Ventilblock
5 Vorratsbehälter
6 Ausstoßkanülenset
7 Schutzkappe
8 Skalenstange
9 oberes Ende von 3
10 Anschlag
11 verstellbarer Anschlag
12 Schnellverstelleinrichtung
13 Feinverstelleinrichtung
14 Justiermutter
15 Skala
16 Abschlußkante
17 Laserstrahl
18 Beschriftung
19 Kunststoffoberfläche
2 Dosierkolben
3 Dosierzylinder
4 Ventilblock
5 Vorratsbehälter
6 Ausstoßkanülenset
7 Schutzkappe
8 Skalenstange
9 oberes Ende von 3
10 Anschlag
11 verstellbarer Anschlag
12 Schnellverstelleinrichtung
13 Feinverstelleinrichtung
14 Justiermutter
15 Skala
16 Abschlußkante
17 Laserstrahl
18 Beschriftung
19 Kunststoffoberfläche
Claims (6)
1. Verfahren zur Gebrauchsbeschriftung von Kunststoffteilen
von Laborgeräten, insbesondere von Dosiergeräten, Dispensern,
Mikro-Liter-Handpipetten, Kolbenhub-Pipetten und Flaschenauf
satz-Dispensern, wobei als Kunststoffe insbesondere Polyole
fine wie Polypropylen und Polyäthylen verwendet werden, da
durch gekennzeichnet, daß dem Kunststoff bei seiner Herstel
lung und/oder bei seiner Weiterverarbeitung als Zuschlagstof
fe Farbpigmente und Mineralstoffe beigemengt werden, die auf
den jeweiligen Kunststoff so abgestimmt sind, daß sie bei
einer Beaufschlagung des Kunststoffes mit Laserlicht an den
beaufschlagten Stellen einen kontrastreichen Farbumschlag
bewirken, und daß danach mittels herkömmlicher Laser eine
Beschriftung der entsprechenden Kunststoffteile der Laborge
räte erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kunststoff 2 bis 3% Mineralstoffe beigemengt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Laser Ultraviolett-Laser, insbesondere Excimer-Laser,
verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Laser Infrarot-Laser, insbesondere YAG- und CO₂-Laser,
verwendet werden.
5. Laborgeräte mit Kunststoffteilen, insbesondere Dosierge
räte, Dispenser, Mikro-Liter-Handpipetten, Kolbenhub-Pipetten
und Flaschenaufsatz-Dispenser, bei denen der Kunststoff ein
Polyolefin, insbesondere Polypropylen und Polyäthylen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Kunststoff als Zuschlagstoffe
in Abhängigkeit von dem jeweiligen Kunststoff Farbpigmente
und Mineralstoffe beigemengt sind, die bei einer Beaufschla
gung des Kunststoffes mit Laserlicht an den beaufschlagten
Stellen einen Farbumschlag bewirken.
6. Laborgeräte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff einen Mineralstoffanteil von 2 bis 3% enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334751A DE4334751A1 (de) | 1993-10-12 | 1993-10-12 | Verfahren zur Gebrauchsbeschriftung von Kunststoffteilen von Laborgeräten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334751A DE4334751A1 (de) | 1993-10-12 | 1993-10-12 | Verfahren zur Gebrauchsbeschriftung von Kunststoffteilen von Laborgeräten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4334751A1 true DE4334751A1 (de) | 1995-04-13 |
Family
ID=6499966
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4334751A Ceased DE4334751A1 (de) | 1993-10-12 | 1993-10-12 | Verfahren zur Gebrauchsbeschriftung von Kunststoffteilen von Laborgeräten |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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8131 | Rejection |