DE3934400C2 - Verfahren zum Betrieb zweier gemeinsam eine dreiphasige Maschine speisender Gleichstromzwischenkreis-Umrichter - Google Patents
Verfahren zum Betrieb zweier gemeinsam eine dreiphasige Maschine speisender Gleichstromzwischenkreis-UmrichterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Verfahren ist durch die
DE 36 27 713 A1 bekannt.
Zur Speisung großer Synchronmotoren in drehzahlveränderlichen An
trieben haben sich sowohl der Direktumrichter als auch der Zwischen
kreisumrichter bewährt.
Der Direktumrichter (im folgenden auch D-Umrichter genannt) prägt
bei Ständerfrequenzen der Maschine von 0 . . . 1/3 der Netzfrequenz
der Maschine in guter Näherung sinusförmige Ströme ein, und der An
trieb erzeugt geringe Rüttelmomente. Er ist aber bei höheren Fre
quenzen nicht arbeitsfähig. Der I-Umrichter prägt der Maschine im
gesamten Ständerfrequenzbereich (mit speziellen Anfahrverfahren bei
kleinen Frequenzen) blockförmige Ströme ein. Die erzeugten Rüttelmo
mente stören besonders im unteren Frequenzbereich.
Zur Reduzierung der störenden Momentschwankungen sind in der
EP 0 087 115 A1 zwei unterschiedliche Verfahren angegeben, die 12-pul
sige Anordnungen benötigen. Voraussetzung für diese Verfahren sind
mithin zwei um 30° gegeneinander versetzte, jeweils galvanisch ge
trennt von einem Zwischenkreis-Umrichter gespeiste Ständerwicklungs
systeme beim Stromrichtermotor.
Für einen 6-pulsigen Betrieb eines Stromrichtermotors ist durch den
Aufsatz von M. Depenbrock "Fremdgeführte Zwischenkreisumrichter zur
Speisung von Stromrichtermotoren mit sinusförmigen Anlaufströmen"
in "ETZ-A", Band 87 (1966), Heft 26, Seiten 945 bis 951, eine Schal
tungsanordnung für einen Umrichter mit zwei Gleichstromzwischenkrei
sen bekannt, bei der durch eine sinus-betragsförmige Modulation der
Zwischenkreisströme über den Netzstromrichter und geeignete Ansteue
rung der Thyristoren des Maschinenstromrichters der Synchronmaschine
(Stromrichtermotor) sinusförmige Ströme aufgeschaltet werden. Damit
ergibt sich praktisch ein pendelmomentfreier Lauf der Maschine auch
bei niedrigsten Drehzahlen. Allerdings ist ein hoher Aufwand bezüg
lich der zu installierenden Stromrichter- und der Transformator-Bau
leistung notwendig.
Mit dem durch die eingangs genannte DE 36 27 713 A1 bekannten Ver
fahren ist es möglich, bei geringem Schaltungsaufwand für einen
pendelmomentfreien Lauf der Maschine im Bereich niedriger Drehzah
len zu sorgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das zuvor angegebene Ver
fahren derart weiterzubilden, daß eine optimale Umschaltung vom Di
rektumrichterbetrieb bei geringen Drehzahlen der Drehstrommaschine
zum I-Umrichterbetrieb bei höheren Drehzahlen und umgekehrt vorge
nommen werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 ge
kennzeichneten Merkmale gelöst.
Damit ist die Umschaltung zwischen Direktumrichter- und I-Umrichterbetrieb in beiden
Richtungen problemlos gewährleistet.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung
ist in dem Unteranspruch gekennzeichnet.
Das Verfahren nach der Erfindung soll für ein Beispiel anhand der
Zeichnung im folgenden erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Schaltungsanordnung mit zwei Gleichstrom
zwischenkreis-Umrichtern, die eine Drehstrom
maschine speisen,
Fig. 2 den Verlauf der drei Phasenströme der Drehstrom
maschine und den Verlauf der Zwischenkreisströme
der beiden in Fig. 1 gezeigten Umrichter beim Di
rektumrichterbetrieb,
Fig. 3 den Stromverlauf in den Umrichtern beim Direktum
richterbetrieb unmittelbar vor dem Umschalten zum
I-Umrichterbetrieb,
Fig. 4 den Stromverlauf in den Umrichtern unmittelbar
nach dem Umschalten in den I-Umrichterbetrieb,
Fig. 5 den Zeitverlauf der Maschinenströme und Zünd
muster für den Direktumrichter- und den I-Umrichterbetrieb.
Fig. 1 zeigt zwei Umrichter 1, 2, die aus einem (nicht näher bezeichneten) dreipha
sigen Netz über einen Transformator W die dreiphasige Ständerwicklung RST einer
Drehstrommaschine, vorzugsweise eines Synchronmotors, speisen.
Der Transformator W weist eine mit dem dreiphasigen Netz verbundene,
dreiphasige Primärwicklung W0 und zwei dreiphasige Sekundärwicklun
gen W1, W2 auf. Die im Stern geschaltete Sekundärwicklung W1 ist
mit dem Umrichter 1 und die im Dreieck geschaltete Sekundärwick
lung W2 ist mit dem Umrichter 2 verbunden.
Der Umrichter 1 ist aus einem netzseitigen Stromrichter N1, einer
Zwischenkreisdrossel L1 und einem maschinenseitigen Stromrich
ter M1 gebildet, während der Umrichter 2 aus einem netzseitigen Stromrich
ter N2, einer Zwischenkreisdrossel L2 und einem maschinenseitigen
Stromrichter M2 besteht. Die als Thyristoren ausgebildeten Stromrich
terventile der maschinenseitigen Stromrichter M1 und M2 sind je
weils in der Reihenfolge ihrer Zündung von 1′ bis 6′ und 1 * bis 6 *
bezeichnet. Da die Ventile 6′ des Umrichters 1 und 1 * des Umrich
ters 2 aber entsprechend dem durch die DE 36 27 713 A1 bekannten Be
trieb nicht benötigt werden, sind sie hier fortgelassen.
Die beiden als Drehstrombrücken ausgebildeten, netzseitigen Strom
richter N1, N2 sind gleichspannungsseitig über einen beim I-Umrich
terbetrieb (d. h. bei höheren Maschinendrehzahlen) in den leitenden
Zustand gesteuerten, als Thyristor ausgebildeten Schalter V verbunden.
Die Wirkungsweise der beiden Umrichter 1, 2 im I-Umrichterbetrieb wird von A. Kloss
in dem Buch "Leistungselektronik ohne Ballast", Franzis-Verlag, München 1980, Sei
ten 165 bis 171 beschrieben und hier somit als bekannt vorausgesetzt. Bei der in
Fig. 1 dargestellten Schaltung werden beim I-Umrichterbetrieb die beiden ma
schinenseitigen Stromrichter M1, M2 mit denselben Zündimpulsen ver
sorgt und verhalten sich wie ein Stromrichter größerer Leistung.
Beide Zwischenkreisströme werden allerdings getrennt über die netz
seitigen Stromrichter N1, N2 mit zwei getrennten (in Fig. 1 nicht
gezeigten) Stromreglern eingestellt.
Zum Anfahren und bei sonstigen Betriebszuständen bei niedrigen Dreh
zahlen werden die beiden Umrichter 1, 2 durch Zünden von jeweils zwei
Ventilen der maschinenseitigen Stromrichter M1, M2 im Direktumrich
terbetrieb betrieben, wobei die netzseitigen Stromrichter N1, N2
derart gezündet werden, daß als Zwischenkreisströme id1, id2
während jeder Halbperiode Ströme in einer sinusförmigen Halbschwingung
auftreten. Da die netzseitigen Stromrichter N1, N2 nur in einer Rich
tung Strom führen können, muß der maschinenseitige Stromrichter M1,
M2 für die Umkehrung der Stromrichtung sorgen. Die Ströme in den
Zwischenkreisdrosseln L1, L2 sind also nur positive Halbschwingungen.
In Fig. 2 sind die Zwischenkreisströme id1 und id2 beim Direktumrich
terbetrieb gezeigt, wobei an den einzelnen Halbschwingungen die Ven
tile bezeichnet sind, die dann jeweils abwechselnd leitend sein müssen.
Aus den Zwischenkreisströmen id1, id2 werden durch entsprechende Zün
dung von jeweils zwei Ventilen der beiden maschinenseitigen Stromrich
ter M1, M2 die sinusförmigen Phasenströme iR, iS, iT der Maschine
gebildet. Jeder der beiden Umrichter führt jeweils einen der Phasen
ströme, während sich der dritte Phasenstrom aus der Summe der beiden
anderen ergibt.
Eine Umschaltung vom Direktumrichterbetrieb in den I-Umrichterbetrieb
kann erfolgen, wenn eine ausreichend hohe Drehzahl der Maschine er
reicht ist. Dann nämlich reicht die Maschinenspannung zur Kommutierung
des Stromes von einem Ventil der maschinenseitigen Stromrichter M1, M2
zum nächsten Ventil aus.
Gemäß der Erfindung erfolgt die Umschaltung beim Erreichen der Um
schaltdrehzahl zum in Fig. 2, 5 gezeigten Zeitpunkt t0 bzw. t1. Dann nämlich
ist gerade der eine Phasenstrom (iT) zu Null geworden und beide
Zwischenkreisströme sind vom Betrage her gleich groß.
In Fig. 3 ist (gestrichelt und gepunktet) der Verlauf der Ströme inner
halb der in Fig. 1 gezeigten Schaltung im Direktumrichterbetrieb un
mittelbar vor dem Zeitpunkt t1 eingezeichnet. In der Wicklung T fließt
gerade kein Strom und die Ventile 1′, 2′ des maschinenseitigen Strom
richters M1 sowie die Ventile 5 * und 6 * des maschinenseitigen Strom
richters M2 sind gezündet.
Zum Zeitpunkg t1 wird der bislang stromlose, als Thyristor ausgebil
dete Schalter V gezündet. Der gepunktete Stromverlauf gemäß Fig. 3
erlischt dann.
In Fig. 4 ist der (gestrichelte und gepunktete) Stromverlauf in der
in Fig. 1 gezeigten Schaltung unmittelbar nach dem Umschalten in den
I-Umrichterbetrieb gezeigt. Der Schalter V ist gezündet und führt den gestri
chelt eingezeichneten Strom. Wenn nach dem Umschalten noch der gepunk
tet dargestellte Strom fließen sollte, muß der Zündwinkel des ersten
netzseitigen Stromrichters N1 kurzzeitig vergrößert und der Zündwin
kel des zweiten netzseitigen Stromrichters N2 entsprechend verklei
nert werden. Mit dem Zünden des Schalters V werden die beiden die
Zwischenkreisströme regelnden Stromregler auf Gleichlauf gestellt.
Da die Umrichter 1, 2 nun im I-Umrichterbetrieb arbeiten, sind die
Zwischenkreisströme konstant, und die Phasenströme fließen blockförmig
durch die Wicklungen RST.
Die Höhe der Zwischenkreisströme beim I-Umrichterbetrieb beträgt
Beim Direktumrichterbetrieb sind im Umschaltaugenblick (Zeitpunkt t₀ bzw. t₁)
die Zwischenkreisströme id1 und id2 gleich groß, aber nur
id1 = id2 = sind 60° · idmax = 1,22 ieff
groß.
Um einen Sprung in den Maschinenströmen beim Umschalten zu vermeiden,
muß also beim Übergang vom Direktumrichterbetrieb in den I-Umrichter
betrieb der Augenblickswert der Zwischenkreisströme um 5% angehoben
werden. Bei der umgekehrten Umschaltung muß dementsprechend der Au
genblickswert der Zwischenkreisströme um 5% abgesenkt werden.
Fig. 5 zeigt im oberen Diagramm den Verlauf der Ströme iR und iS
über der Zeit t im Direktumrichterbetrieb und dazu die Zeitbereiche,
in denen die Ventile 5′, 4′ bzw. 1′, 2′ des ersten maschinenseitigen
Stromrichters M1 sowie die Ventile 3 *, 2 * bzw. 5 *, 6 * des zweiten ma
schinenseitigen Stromrichters M2 jeweils gezündet sind, und im unte
ren Diagramm den zeitlichen Verlauf der Ströme iR und iS im I-Umrich
terbetrieb sowie dazu die Zündmuster der Ventile 1′, 3′, 5′ des ersten
maschinenseitigen Stromrichters M1 und der Ventile 2 *, 4 *, 6 * des zwei
ten maschinenseitigen Stromrichters M2. Die beiden Umschaltzeit
punkte t0 bzw. t1, bei denen die optimale Umschaltung vom Direkt-
in den I-Umrichterbetrieb oder umgekehrt möglich ist, sind gestri
chelt eingetragen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Betrieb zweier gemeinsam eine dreiphasige Maschine
speisender Gleichstromzwischenkreis-Umrichter,
die jeweils aus einem netzseitigen Stromrichter, einer Zwischen
kreisdrossel und einem maschinenseitigen Stromrichter bestehen,
bei denen bei höheren Maschinendrehzahlen mit blockförmigen
Phasenströmen ein Betrieb als I-Umrichter durchgeführt wird
und die beiden als Drehstrombrücken ausgebildeten netzseitigen
Stromrichter dabei über einen bei niedrigen Drehzahlen geöffneten
Schalter gleichspannungsseitig verbunden werden und
bei denen bei niedrigen Maschinendrehzahlen mit sinusförmigen
Phasenströmen ein Betrieb als Direktumrichter durchgeführt wird,
wobei von jedem maschinenseitigen Stromrichter jeweils zwei der
drei Ventile jeder Halbbrücke abwechselnd in den leitenden Zustand gesteuert
werden, so daß von den beiden Umrichtern jeweils einer der Phasenströme
der Maschine geführt wird und der dritte Phasenstrom als Summe
aus den beiden durch die maschinenseitigen Stromrichter fließen
den Ströme gebildet wird und wobei bei I-Umrichterbetrieb der die netz
seitigen Stromrichter verbindende Schalter geschlossen wird und pro
maschinenseitigem Stromrichter nur ein Ventil der nicht mit dem Schalter
verbundenen Halbbrücken gezündet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß vom Direktumrichterbetrieb bei niedrigen Drehzahlen zum I-Um richterbetrieb bei höheren Drehzahlen bzw. umgekehrt vom I-Umrich terbetrieb zum Direktumrichterbetrieb zu einem Zeitpunkt umge schaltet wird, bei dem die beiden Zwischenkreisströme im Direkt umrichterbetrieb vom Betrage gleich groß sind bzw. wären und der dritte Phasenstrom der Maschine gerade zu Null wird bzw. würde.
daß vom Direktumrichterbetrieb bei niedrigen Drehzahlen zum I-Um richterbetrieb bei höheren Drehzahlen bzw. umgekehrt vom I-Umrich terbetrieb zum Direktumrichterbetrieb zu einem Zeitpunkt umge schaltet wird, bei dem die beiden Zwischenkreisströme im Direkt umrichterbetrieb vom Betrage gleich groß sind bzw. wären und der dritte Phasenstrom der Maschine gerade zu Null wird bzw. würde.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Umschaltung vom Direktumrichterbetrieb in den I-Um richterbetrieb der Augenblickswert der Zwischenkreisströme um 5% angehoben wird und
daß bei der Umschaltung vom I-Umrichterbetrieb in den Direktumrich terbetrieb der Augenblickswert der Zwischenkreisströme um 5% ab gesenkt wird.
daß bei der Umschaltung vom Direktumrichterbetrieb in den I-Um richterbetrieb der Augenblickswert der Zwischenkreisströme um 5% angehoben wird und
daß bei der Umschaltung vom I-Umrichterbetrieb in den Direktumrich terbetrieb der Augenblickswert der Zwischenkreisströme um 5% ab gesenkt wird.
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DE3934400A1 DE3934400A1 (de) | 1991-04-18 |
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FR2522217A1 (fr) * | 1982-02-19 | 1983-08-26 | Alsthom Cgee | Ensemble d'alimentation et de commande d'une machine tournante synchrone fonctionnant a vitesse variable |
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1989
- 1989-10-11 DE DE19893934400 patent/DE3934400C2/de not_active Expired - Fee Related
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