DE3933513A1 - Nach der adsorptionsstufe arbeitende biologische abwasserreinigungsanlage - Google Patents
Nach der adsorptionsstufe arbeitende biologische abwasserreinigungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine nach der Adsorptionsstufe arbei
tende, biologische Abwasserreinigungsanlage, - mit Zulauf für
das Rohabwasser, hochbelastetem Adsorptionsbecken, Zwischen
klärung, zumindest einem Schwachlastbelebungsbecken, Nach
klärung, Filterstufe, und Ablauf für das gereinigte Wasser,
wobei die Filterstufe als biologisch intensivierte Filter
anlage mit Rückspüleinrichtung für die Nitrifizierung der im
Ablauf aus dem Schwachlastbelebungsbecken noch enthaltenen
(NH4-N)-Belastung ausgeführt ist und wobei eine Behandlungs
anlage für den Überschußschlamm zugeordnet ist. Die Adsorp
tionstechnologie ist z. B. beschrieben in der Literaturstelle
"Korrespondenz Abwasser", 30. Jahrgang, Heft 7, S. 452 ff.
Die Bezeichnung (NH4-N) meint Stickstoff in Form von NH4.
Abwasser meint insbesondere kommunales Abwasser.
Die nach der Adsorptionstechnologie arbeitende, biologische
Abwasserreinigungsanlage, von der die Erfindung ausgeht, hat
sich in bezug auf den Reinigungsgrad und die Reinigungs
leistung bewährt. Eine als biologisch intensivierte Filteran
lage ausgeführte Reinigungsstufe wird nachgeschaltet, wenn
entweder das gereinigte Wasser im Ablauf einen zu hohen Gehalt
an (NH4-N) aufweist bzw. ein zu hoher Schwebstoffanteil zu
erwarten ist, der beseitigt werden muß. Es erfolgt in der
nachgeschalteten Filteranlage eine Umbildung des Stickstoffs
zu NO3. Die Stickstofffracht, die der Ablauf aus der Schwach
lastbelebungsstufe mitbringt, findet sich folglich in dem
gereinigten Abwasser hinter der für die beschriebene Nitrifi
zierung eingerichteten Filteranlage wieder. Sie kann im
Rahmen der bekannten Maßnahmen durch die Behandlung des Ab
laufs in der Filterstufe nicht minimiert werden. Um die
Stickstofffracht zu minimieren, muß die der Filteranlage vor
geschaltete Schwachlastbelebungsstufe entsprechend ausgelegt
und für eine ausreichende Denitrifizierung eingerichtet wer
den. Das führt zu einem störend großen Flächen- und Raumbe
darf der Schwachlastbelebungsstufe. Im übrigen kann ohne
weiteres nicht verhindert werden, daß der Ablauf des gereinig
ten Wassers noch sogenannte Mikroverschmutzungen in Form von
organischen, zum Teil toxischen Substanzen, in geringer
Konzentration aufweist.
Im einzelnen ist in bezug auf die Abwasserreinigungstechnik
folgendes zu beachten: An die Abwasserreinigung werden hin
sichtlich der Stickstoff-, Phosphor- und CSB-Eliminierung in
zunehmendem Maße erhebliche Ansprüche gestellt. Besondere
Schwierigkeiten sind bei der Elimination von Stickstoff auf
Werte von 10 bis 12 mg Nges/1 bzw. auf Ammoniakgehalte von
3 mg/l zu erwarten. Im übrigen verlangt es der Umweltschutz,
daß auch die in geringen Konzentrationen im Abwasser ent
haltenen organischen und zum Teil toxischen Substanzen, die
schon genannten Mikroverschmutzungen, weitgehend entfernt
werden. Bereits die geltenden Forderungen führen dazu, daß in
vielen Fällen die Belebungsstufe auf Schlammbelastungen von
0,07 bis 0,08 ausgelegt werden müssen. Bei einem zu kleinen
BSB5/N-Verhältnis und tieferen Temperaturen des Abwassers im
Winter müssen Belebungsstufen häufig sogar auf BTS = 0,05 aus
gelegt werden. Das führt zu Belebungsstufen und auch zu
Schwachlastbelebungsstufen im Rahmen der einstufigen Bele
bungstechnologie und in weniger starkem Maße der Adsorptions
technologie, die sehr groß ausgelegt werden müssen. Die er
forderlichen Flächen sind nur mit Mühe in den Stadtbereichen
zu finden.
Um bei biologischen Abwasserreinigungsanlagen den Raum- und
Flächenbedarf zu reduzieren, ist eine Anlage für die Reini
gung von Abwasser mit einer biologischen Schwachlastbelebungs
stufe und einer nachgeschalteten biologisch intensivierten
Filteranlage mit Rückspüleinrichtung bekannt (P 39 16 679 1-44,
PatG § 3 (2), wobei die Filteranlage eine physikalische
Reinigung bewirkt und die dem Ablauf aus der Schwachlast
belebungsstufe noch enthaltene (NH4-N)-Belastung nitrifiziert
und organische Belastungen weiter abbaut sowie Feststoffan
teile zurückhält. Diese Anlage ist dadurch gekennzeichnet,
daß sie zwei Filterstufen aufweist, die beide biologisch
intensiviert sind und in bezug auf die Strömung des Ablaufs
hintereinandergeschaltet sind, wobei die in bezug auf die
Strömung erste Filterstufe als Nitrifizierungsstufe, die
zweite als Denitrifizierungsstufe eingerichtet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer nach der
Adsorptionsstufe arbeitenden biologischen Abwasserreinigungs
anlage des eingangs beschriebenen grundsätzlichen Aufbaus
den Raum- und Flächenbedarf mit geringem Aufwand zu reduzie
ren und gleichzeitig die Möglichkeit zu schaffen, auch so
genannte Mikroverschmutzungen weitgehend zu eliminieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Filter
anlage eine biologisch aktivierte, rückspülbare Denitrifika
tions-Filteranlage nachgeschaltet ist, die für anoxischen
Betrieb eingerichtet ist, daß die Behandlungsanlage für den
Überschußschlamm eine beheizte Aufbereitungseinrichtung für
einen Teilstrom des Überschußschlammes aus dem Adsorptions
becken aufweist und daß der aufbereitete Überschußschlamm aus
dem Adsorptionsbecken über ein Überführungsleitungssystem
als organisches Material in die Denitrifikations-Filteranlage
einführbar ist. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
weist die Denitrifikations-Filteranlage eine Aktivkohle
füllung bzw. aktivierte Braunkohlenfüllung auf. Auf diese
Weise kann gleichzeitig der Gehalt an Mikroverschmutzungen
beachtlich reduziert werden.
Die Aufbereitung des Überschußschlammes in einer beheizten
Aufbereitungseinrichtung findet statt, um den Überschuß
schlamm aus organischem Material der Denitrifikations-Filter
anlage in leicht abbaubarer Form anzubieten. Dazu weist die
beheizte Aufbereitungseinrichtung nach bevorzugter Ausfüh
rungsform der Erfindung einen Autoklaven auf, in dem diese
Aufbereitung stattfindet. Die Beheizung stellt keinen be
sonderen Aufwand dar. Beispielsweise kann für die Beheizung
Faulgas aus der Behandlungsanlage für den Überschußschlamm
verbrannt werden. Aus energetischen Gründen empfiehlt die
Erfindung, die Anordnung und Auslegung so zu treffen, daß das
Überführungsleistungssystem zwischen Aufbereitungseinrichtung
und Denitrifikations-Filteranlage über einen Wärmetauscher
geführt und die von dem Wärmetauscher aufgenommene fühlbare
Wärme in die übrige Behandlungsanlage für den Überschuß
schlamm eingeführt wird. Im allgemeinen ist es ausreichend,
etwa 20% des Überschußschlammes aus der Adsorptionsstufe in
der beschriebenen Weise aufzubereiten und in die Denitrifi
kations-Filteranlage einzuführen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer schematischen
Zeichnung und anhand eines Ausführungsbeispiels weiter erläu
tert:
Die einzige Figur zeigt eine nach der Adsorptionstechnologie
arbeitende, biologische Abwasserreinigungsanlage. Zum grund
sätzlichen Aufbau gehören der Zulauf 1 für das Rohabwasser,
ein hochbelastetes Adsorptionsbecken 2, welches gleichzeitig
als Sandfilter ausgeführt und belüftbar ist, eine Zwischen
klärung 2, ein Aggregat von zwei Schwachlastbelebungsbecken 4,
eine Nachklärung 5, eine Filterstufe 6, 7 und ein Ablauf 8
für das gereinigte Wasser. Die Filterstufe 6, 7 ist als bio
logisch intensivierte Filteranlage (6) mit Rückspüleinrichtung
für die Nitrifizierung der im Ablauf aus dem Schwachlastbe
lebungsbecken noch enthaltenen (NH4N)-Belastung ausgeführt
und arbeitet außerdem als Denitrifikations-Filteranlage (7).
Zugeordnet ist eine Behandlungsanlage 9 für den Überschuß
schlamm. Zu dieser Behandlungsanlage 9 für den Überschuß
schlamm gehören ein Voreindicker 10, eine Hydrolysestufe 11,
ein Faulraum 12, ein Nacheindicker 13 und eine Entwässerung
14. In die biologisch intensivierte Filteranlage 6 für die
Nitrifikation wird Luft eingeführt. Im übrigen können bei 15
chemische Substanzen als Ausfällungshilfe oder dergleichen
beigegeben werden. Der Filteranlage 6 ist eine biologisch
aktivierte rückspülbare Denitrifikations-Filteranlage 7 nach
geschaltet, die für anoxischen Betrieb eingerichtet ist. Die
Behandlungsanlage 9 für den Überschußschlamm besitzt gleich
sam einen Nebenzweig 16 und darin eine beheizte Aufbereitungs
einrichtung 17 für einen Teilstrom des Überschußschlammes aus
dem Adsorptionsbecken 2. Über das Überführungsleitungssystem
18 ist der aufbereitete Überschußschlamm aus dem Adsorptions
becken 2 als organisches Material in die Denitrifikations-
Filteranlage 7 einführbar. Die Denitrifikations-Filteranlage 7
mag eine Aktivkohlefüllung aufweisen, was nicht gezeichnet
wurde. Zur beheizten Aufbereitungseinrichtung 17 gehört ein
Autoklav 19. Die Beheizung erfolgt beispielsweise in dem
Beheizungsaggregat 20, welches dem Autoklav 19 vorgeschaltet
ist und beispielsweise durch Faulgas aus der Schlammbehand
lungsanlage 9 beheizt wird. Im Autoklaven 19 werden die Zellen
aufgeschlossen. Im behandelten Schlammgemisch ist ein gewisser
Anteil interes Material vorhanden (z. B. Zellwände, Feinst
fasern etc.). Es empfiehlt sich dieses Material nicht über
das Denitrifikationsfilter zu leiten, sondern in einer Sieb
stufe 22 herauszuholen. Im übrigen entnimmt man der Zeichnung,
daß das Überführungsleitungssystem 18 zwischen Aufbereitungs
einrichtung 17 und Denitrifikations-Filteranlage 7 über einen
Wärmetauscher 21 geführt und daß die von dem Wärmetauscher
aufgenommene fühlbare Wärme in die übrige Behandlungsanlage 9
für den Überschußschlamm einführbar ist.
Im Ergebnis kann mit geringem technologischen Aufwand und
geringem Kostenaufwand die Stickstofffracht in dem ablaufen
den Abwasser reduziert werden, ohne daß der Raum- und Flächen
aufwand für die Schwachlastbelebung vergrößert werden müßte.
Claims (5)
1. Nach der Adsorptionsstufe arbeitende, biologische Abwasser
reinigungsanlage, mit
- - Zulauf für das Rohabwasser,
- - hochbelastetem Adsorptionsbecken,
- - Zwischenklärung,
- - zumindest einem Schwachlastbelebungsbecken,
- - Nachklärung,
- - Filterstufe, und
- - Ablauf für das gereinigte Wasser,
wobei die Filterstufe als biologisch intensivierte Filteran
lage mit Rückspüleinrichtung für die Nitrifizierung der im
Ablauf aus dem Schwachlastbelebungsbecken noch enthaltenen
(NH4-N)-Belastung ausgeführt ist und wobei eine Behandlungs
anlage für den Überschußschlamm zugeordnet ist, da
durch gekennzeichnet,
daß der Filter anlage (6) eine biologisch aktivierte, rückspülbare Denitrifi kations-Filteranlage (7) nachgeschaltet ist, die für anoxi schen Betrieb eingerichtet ist,
daß die Behandlungsanlage (9) für den Überschußschlamm eine beheizte Aufbereitungseinrichtung (17) für einen Teilstrom des Überschußschlammes aus dem Adsorptions becken (2) aufweist,
und daß der aufbereitete Überschußschlamm aus dem Adsorptions becken (2) über eine Siebstufe (22) sowie ein Überführungs leitungssystem (18) als organisches Material in die Denitri fikations-Filteranlage (7) einführbar ist.
2. Abwasserreinigungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Denitrifikations-Filteranlage (7) eine
Aktivkohlefüllung aufweist.
3. Abwasserreinigungsanlage nach einem der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die beheizte Aufbereitungsein
richtung (17) einen Autoklav (19) aufweist.
4. Abwasserreinigungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Überführungsleitungssystem
(18) zwischen Aufbereitungseinrichtung (17) und Denitrifi
kations-Filteranlage (7) über einen Wärmetauscher (21) geführt
und die von dem Wärmetauscher (21) aufgenommene fühlbare
Wärme in die übrige Behandlungsanlage (9) für den Überschuß
schlamm einführbar ist.
5. Abwasserreinigungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 20% des Überschußschlam
mes aus dem Adsorptionsbecken (2) in die Denitrifikations-
Filteranlage (7) einführbar sind.
Priority Applications (1)
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ID=6391012
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