DE3932719A1 - Reibscheiben-nachstellvorrichtung - Google Patents
Reibscheiben-nachstellvorrichtungInfo
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16D55/00—Brakes with substantially-radial braking surfaces pressed together in axial direction, e.g. disc brakes
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Description
Die Erfindung betrifft eine mechanische
Reibscheiben-Nachstellvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, wie sie für Bremsen beispielsweise bekannt ist
aus der DE-A 26 52 060. Die dortige Einstellvorrichtung
für hydraulisch betätigbare, sogenannte nasse
Mehrscheibenbremsen mit einfach wirkendem großem Ringkolben
ist insbesondere darauf gerichtet, das gelegentliche
Austauschen der Reibkörper bzw. Klemmelemente zu
erleichtern. Diese sind dazu am äußersten
reibscheibenseitigen Ende der Mitnahmebolzen gegen
dieselben innen klemmend aufgeschoben und werden von den
Rückstellfedern gegen eine Distanzhülse gedrückt, die
zwischen Bremskolben und einem denen angeschraubten
Anschlagring angeordnet ist. Die Bohrungen im Innenkragen
des Kolbens weisen dabei Radialspiel auf. Die Zahl der
Rückstellfedern soll der Zahl der zugeordneten
Einstellvorrichtungen entsprechen bzw. die Bolzen mit den
Rückstell-Druckfedern konzentrisch und kombiniert zusammen
angeordnet sein.
- - Ungünstig ist es dabei, daß für die Klemmelemente nur wenig axialer Bauraum verfügbar ist und sie in unmittelbarer Nähe der Bremsen heiß werden können. Auch wenn diese Abrieb abwerfen, können sich leicht Klemmkraft-Störeinflüsse ergeben. Die Verschieblichkeit der einzelnen Klemmelemente kann am Umfang ungleichmäßig werden und die Bremse nicht mehr gleichmäßig bzw. zuverlässig greifen und schnell verschleißen.
- - Die axiale Zwischenschaltung der Rückstellfedern zwischen Klemmelement und Kolben führt im Vergleich zu paralleler Anordnung von Federn und Nachstelleinrichtung zu einem erhöhten Baulängenbedarf.
- - Bei schmalem Klemmelement sind auch dessen Haltekräfte gering, so daß auch nur eine geringe Federkraft anwendbar wird und man eine große Zahl von Nachstelleinrichtungen am Umfang benötigt, was bei kleinen Durchmessern der Bremsen Umfangs-Platzprobleme aufwirft.
- - Wegen der Befestigung der Haltebolzen in der vom Kolben überdeckten Gehäusezwischenwand, weitab von der Einschubbohrung für die Bolzen, ist eine Nachrüstung am Fahrzeug ohne Kolbendemontage erheblich erschwert.
- - Wegen der Zusammenlegung mit den Rückstellfedern und wegen der zusätzlich erforderlichen Anschlagscheiben, Schrauben, Federn, Distanzhülsen usw., ist die Montage nicht einfach.
- - Ungünstig ist es zudem, gleichviele Nachstellvorrichtungen, wie Rückstellfedern am Umfang anordnen zu müssen, weil sich bei relativ kleinen Bremsdurchmessern Unterbringungsprobleme ergeben. Mehrere separat angeordnete längere Rückstellfedern und z. B. nur drei, jedoch gleichmäßig verteilte Einstell- und Nachstellvorrichtungen auf dem Umfang können bei gleichem Durchmesser höhere Rückstellkräfte erlauben.
- - Die genaue Einstellung und Beibehaltung des minimalen
Bremslüftspieles ist insbesondere bei den mit relativ
großen hilfskraftbetätigten Ringkolben zu
aktivierenden Mehrscheibenbremsen, wie sie gemäß Stand
der Technik bei in Öl laufenden Radnabenbremsen für
Schwerstfahrzeuge zum Einsatz kommen, von Bedeutung.
Zwar ist hier der Abrieb im Vergleich zu
Trockenbremsen erheblich geringer, jedoch wirken sich
Schiefstellungen oder Verbiegungen der Reibscheiben
nach vielen Betätigungen wegen der sich addierenden
Lamellentoleranzen und der hohen Bremskräfte, wie sie
z. B. bei hohen Differenzdrehzahlen zwischen Innen
und Außenlamellen nötig sind, leicht besonders
ungünstig in bezug auf erhöhten Druckmittelbedarf im
großen Ringzylinder aus.
Da derselbe insbesondere bei Hilfskraftbetätigung nach eventuellem Ausfall der Druckmittelpumpe aus einem Druckbehälter noch mindestens 10mal pumpenlos für Vollbremsungen betriebssicher sein muß, steigen die Anforderungen an den Druckmittelvorrat und die entsprechende Dimensionierung des Leitungssystems etc. bei Inkaufnahme größer werdenden Lüftspieles schnell unnötig stark an. Weit höhere Drucksystem- Aufwendungen und Bauraum-Erfordernisse für das Drucksystem als bei zuverlässig gleichmäßig auf kleinstmögliches Lüftspiel begrenzten Kolbenhüben wären die Folge. - - Ungenauigkeiten im Bewegungsspiel des Ringkolbens und Undichtigkeiten können daher rühren, daß der Kolben, welcher in der Regel mit relativ weichen Dichtungsmanschetten versehen werden muß, sich infolge Eigengewicht und Vibration exzentrisch verlagert. Diese Gefahr darf nicht durch erwärmungsbedingte Verklemmungen an einzelnen Mitnahmebolzen bzw. Klemmelementen der Nachstelleinrichtung erhöht werden.
- - Wenn eine nicht ohne weiteres demontable Gehäusezwischenwand vorhanden ist, wird eine fakultative Nachrüstbarkeit des Bremsgehäuses mit einer Brems-Nachstellvorrichtung gemäß Ausgangsstand der Technik dadurch erschwert, daß das Gewinde des Bolzens in der vorm Kolben verdeckten Gehäusezwischenwand vorgesehen ist. Ein totaler Fahrwerk-Umbau ist nachträglich kaum zu vermeiden, wenn Bremsnachsteller ursprünglich nicht gefordert waren.
Die Aufgabe der Erfindung wird hiervon ausgehend darin
gesehen, eine sowohl für Mehrscheiben-Bremsen als auch
-Kupplungen geeignete Reibscheiben-Nachstellvorrichtung zu
schaffen, die vorstehend aufgeführte Nachteile
weitestgehend vermeidet und aus möglichst wenigen, leicht
auch nachträglich ohne Gewindebohren in der
Gehäusezwischenwand montierbaren Teilen zusammengesetzt
ist und auch bei heiß werdender Bremse ein exakt
konzentrisch zur Reibscheiben-Achse fluchtendes
Bewegungsspiel des Kolbens fördern und den Einbau der
Klemmelemente in größerer axialer Entfernung von den
Reibscheiben in wärme- und verschmutzungsgeschützter
Position erlauben.
Die Lösung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 hauptsächlich dadurch erreicht, daß die Bolzen
(parallel neben den Rückstellfedern) im Kolben befestigt
sind, welcher zusammen mit der kompletten
Nachstellvorrichtung bei sich getriebeseitig öffnen
lassenden Radkopfdeckel aus dem Gehäuse jederzeit, z. B.
zwecks Erneuerung von Klemmelementen oder Dichtungen,
leicht demontabel und auch bequem nachrüstbar ist, weil
hier in der Gehäusestirnwand nur einfache Bohrungen
notwendig bleiben. Die Haltebolzen benötigen dazu als
Befestigung kolbenseitig lediglich eine Schweißung oder
beidseits der Bohrung Sicherungsringe oder ein kurzes
Gewinde etc. und im Bereich der Klemmelement-Befestigung
lediglich eine einfache Umfangsnut im Bolzen, im übrigen
aber in der Gehäusestirnwand nur einfache gewindelose
Bohrungen. Dabei werden gehäuseseitig keine weiteren
Anschlagflächen oder Distanzhülsen etc. gebraucht, und die
Anbringung der Bolzen am Kolben ist bereits außerhalb des
Gehäuses möglich, bevor dieser samt eingeschraubter
Nachstelleinrichtung in das Gehäuse eingeschoben wird.
- - Indessen ist erfindungsgemäß die Montage oder Demontage einzelner Bolzen auch nachträglich einfach, wenn eine Schlüssel-Ansatzmöglichkeit auf der bremsenseitigen Stirnseite der Bolzen vorgesehen ist.
- - Eine Beeinträchtigung der Klemmwirkung durch Wärmeabstrahlung aus dem Bremsenbereich ist erfindungsgemäß weitestgehend unterbunden, weil sich hier die Klemmelemente weit abseits von der Anlagefläche des Kolbens an der Endlamelle der Bremse bzw. Kupplung innerhalb der noch durch den Ringkolben bremsenseitig überdeckten Bohrungen in der Gehäusestirnwand und innerhalb einer sie axial gegen Verschmutzung schützenden Umfangsnut des Mitnahmebolzens befinden.
- - Aufgrund der festen Verbindung zwischen Bolzen und Kolben kann es zwischen diesen kaum zu temperaturdifferenzbedingten Schrägstellungen kommen und bieten die Bolzenführungen in den Bohrungen der Gehäusezwischenwand so viel Spiel, daß eine eventuelle leichte exzentrische Verlagerung des Ringkolbens im Ringzylinder nicht zu unterschiedlicher Wirkung der Klemmelemente führt.
- - Auch die unverlierbare Befestigung der Klemmelemente auf den Bolzen stellt eine Montageerleichterung dar.
- - Ein die koaxiale Führung beeinträchtigendes Verlagern der die Bolzen führenden Bohrungen ist hier weit weniger zu erwarten, weil die Bohrungen in der massiven bremsenabgewandten Gehäusestirnwand und nicht in einer auf dem Kolben lösbar aufgeschraubten und relativ dünnwandigen Ringplatte vorgesehen sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
- - Durch Verwendung eines kräftigen Schraubenkopfes am reibscheibenzugewandten Ende des Haltebolzens läßt sich derselbe per Steckschlüssel auch in einem längeren Bremsen- bzw. Kupplungs-Gehäuse günstig und zuverlässig befestigen.
- - Durch entsprechend der Höhe des Schraubenkopfes erfolgende Zurückversetzung der Stirnfläche des Innenkragens gegenüber der Anlagefläche des Kolbens, entweder in Form von kreisförmigen Ausnehmungen oder Eindrehungen im Bereich der Anlagefläche, bleibt auch die Befestigung der Bolzen außerhalb des unmittelbaren Erwärmungsbereiches an den Reibscheiben.
- - Dadurch daß die Klemmelemente aus quergeschlitzten, von der Seite her auf den Bolzen aufgeschobenen Ringen mit sichelförmigem Grundriß bestehen, bei denen die offene Ringbogenstrecke mindestens dem Bolzendurchmesser im Nutengrund der Umfangsnut entspricht, ist eine radiale Montage der Klemmelemente in der Umfangsnut ohne axiale Unterteilung des Bolzens und ohne jede weitere Anschlagsflächen-Justage möglich.
- - Wird die Umfangsnut jedoch durch einen Haltebolzen gebildet, der in der von der Bremse abgewandten Seite her mit begrenztem Abstand zum Schaftanfang des eigentlichen Bolzens eine Kopfschraube eingesetzt hat, so könnte das Lüftspiel durch unterschiedlich lange Kopfschrauben und verändert weites Einschrauben und Sichern derselben auch nachträglich leicht geändert werden, ohne dafür gänzlich neue Bolzen anschaffen zu müssen.
- - Das axiale Einstecken der Klemmelemente in die Bohrung der Gehäusestirnwand kann mittels sich auf den Außendurchmesser der Klemmelemente im ungespreizten Zustand erweiternder bremsenseitiger Konusöffnungen in der Gehäusestirnwand deutlich erleichtert werden, weil damit das radiale Zusammenpressen ohne Werkzeug beim Einfahren des Kolbens erfolgt.
- - Dank der Unabhängigkeit der Konstruktion der Nachstelleinrichtungen von den Abmessungen und Anordnungen der Rückstellfedern ist es möglich, entweder deren Abmessungen oder Anzahl bzw. auch Verteilung auf dem Umfang je nach Bedarf zu verändern und dabei zu vermeiden, daß die axialen Bauraumerfordernisse der Rückstellfedern eine größere bzw. zusätzliche Länge der Haltebolzen und des Ringkolbens insgesamt erforderlich machen.
- - In Fällen, wo die Gehäusezwischenwand gleichzeitig ein an einem feststehenden Achsgehäuse befestigter Hohlradträger ist, auf welchem das die Außenbremsscheiben drehfest haltende Hohlrad aufgelegt ist, ist es noch günstig, daß bei den erfindungsgemäß möglichen kurzen Haltebolzen und Ringkolben letzterer samt Nachstellvorrichtungen ziemlich genau radial fluchtend mit der Hohlradbefestigung auf dem Hohlradträger und der Befestigung desselben an einem Achsgehäuse innerhalb einer vom Hohlradträger bzw. der Gehäusezwischenwand gebildeten Ringvertiefung unter axialer Bauraumersparnis untergebracht werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination
der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich
weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen
und einzelnen Anspruchsmerkmalen aus der Aufgabenstellung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen eines Beispieles näher erläutert:
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch den prinzipiellen
Aufbau einer Mehrscheibenbremse bzw.
-kupplung mit einer Nachstellvorrichtung
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 zeigt die Rückansicht des Ringkolbens bei
drei Nachstellvorrichtungen am Umfang und
dazu winkelversetzten zahlreicheren (neun)
Federn;
Fig. 2A zeigt einen Längsschnitt durch eine
Rückstellfeder-Anordnung mit Einhängung an
Tragringen.
Fig. 3 zeigt ein vergrößertes Detail der
Klemmelementanordnung im Bereich der
Gehäusezwischenwand innerhalb einer
Bolzennut;
Fig. 3A ist ein Teilschnitt durch die Bolzenführung
in der Gehäusezwischenwand mit der
Vorderansicht eines sichelförmigen
Klemmelementes.
In Fig. 1 sind mehrere Reibscheiben 1 zu einem
Lamellenpaket zusammengefaßt, bei dem mehrere
Außenlamellen 11 mit dazu relativ drehenden
Innenlamellen 12 kämmen. Auf der kolbenabgewandten Seite
des Lamellenpaketes ist eine Anlageplatte 13 axial fest
angeordnet. Die Außen- und Innenlamellen 11, 12 sind im
Beispiel durch Eingriffe in Verzahnungen drehfest, jedoch
derart axial verschieblich geführt, daß im unbelasteten
Zustand eine Reibscheibendistanz 14 zwischen allen
zueinander relativ drehenden Reibflächen 11, 12 zustande
kommt, die im drucklosen Zustand weiteres Bremsen
weitestgehend vermeidet.
Im Beispiel sind die Außenlamellen 11 in der
Innenverzahnung eines hier als Hohlrad ausgebildeten
Gehäuses 3 festgehalten, welches zu einer nicht näher
gezeigten Welle, die die Innenlamellen 12 antreibt, durch
eine z. B. als Hohlradträger ausgebildete
Gehäusestirnwand 4 koaxial gehalten ist. Diese
Gehäusestirnwand 4 ist in etwa halber radialer Höhe mit
Bohrungen 41 parallel zur Hauptachse und senkrecht zu den
Reibscheiben 1 versehen. Diese Bohrung 41 kann zur
Montageerleichterung auf der reibscheibenzugewandten Seite
eine konusartige Durchmesser-Erweiterung 42 haben oder die
reibscheibenabgewandten Kanten ihrer Einsätze erhalten
eine Montagefase.
Axial zwischen der Gehäusestirnwand 4 und der dieser
nächstgelegenen Außenlamelle 11 ist der axial
verschiebliche Ringkolben 5 angeordnet. An seinem
Außenumfang wird er umschlossen von zwei zueinander axial
und radial beabstandeten Kolbenmanschetten 51, welchen
hier zur besseren radialen Zentrierung Distanzringe 52 aus
festerem Gleitwerkstoff zugeordnet sind. Reibscheibenseitig
hat der Ringkolben 5 eine Anlagefläche 53, welche einen
großen Teil der zu beaufschlagenden Reibfläche radial
überdeckt. Dies ist möglich, weil der Kolben 5 durch einen
Innenkragen 54 radial verbreitert ist. Damit wird auf der
Anlagefläche 53 auch Platz geschaffen für
Axialausnehmungen 55, in denen Bohrungen 56, die mit den
Bohrungen 41 in der Gehäusestirnwand 4 koaxial zu liegen
kommen, vorgesehen sind. Die reibscheibenseitige
Innenfläche 57 der Axialausnehmung 55 kommt im Beispiel
etwa in die Mitte des Innenkragens 54 zu liegen. Der von
den Kolbenmanschetten 51 am Außenumfang des Ringkolbens 5
gebildete Ringzylinder 6 wird über eine die
Gehäusestirnwand 4 durchdringende Druckmittelleitung 61
gespeist. In die Bohrungen 56 und 41 ist, wie auch die
Ausschnittvergrößerung nach Fig. 3 zeigt, ein Haltebolzen 7
eingesteckt, welcher im Innenkragen 54 in diesem Beispiel
eine spielfreie Befestigung 71 z. B. mittels Schweißung
oder eines Gewindes oder beidseits anliegender
Sicherungsringe oder ähnlichem aufweist. Im Bereich der
Bohrung 41 in der Gehäusewand 4 weist der Bolzen 7 ein
größeres Radialspiel auf als das des Kolbens 5 und ist
hier mit einer Umfangsnut 72 versehen, deren Stirnflächen
bei Axialbewegung des Bolzens 7 gegenüber einem
Klemmelement 8 als äußere und innere Anschlagsflächen 73, 74,
dienen, welches in die Umfangsnut 72 unter Außenspreizung
in der Bohrung 41 mit einem Soll-Lüftspiel L eingepaßt ist.
Beim Einführen in die Bohrung 41 und radialen
Zusammenpressen der Klemmelemente 8 hilft die konusförmige
Erweiterung 42 der Bohrung 41. Das Klemmelement 8 besteht
im Beispiel gemäß Fig. 3A aus einem oder mehreren sich im
ungespannten Zustand weiter als die Bohrung 41
aufspreizenden Spannringen mit einer offenen Ringstrecke 81,
welche ausreicht, um unter Aufspreizung über den
Außendurchmesser des Bolzens 7 im Bereich der Umfangsnut 72
zu passen und um das Klemmelement 8 beim Einbauen auf den
Kreisringquerschnitt der Bohrung 81 vorzuspannen.
Zur Erleichterung der Montage der Bolzen 7 nach
erfolgtem Gehäusezusammenbau kann vor der
reibscheibenseitigen Innenfläche 57 der axialen
Ausnehmung 55 des Ringkolbens 5 der Bolzen 7 mit einem
normalen Schraubenkopf 75 und direkt anschließend ein
Gewinde vorgesehen sein. Die Unterkante des
Schraubenkopfes 75 preßt sich bei Befestigung so gegen die
Innenfläche 57, daß keine unbeabsichtigte Lockerung zu
befürchten ist.
Auch ist es möglich, zwecks Einstellbarkeit des
Lüftspieles L ohne Änderung des Bolzens 7, die
Umfangsnut 72 dadurch zu bilden, daß in den Schaft des
Bolzens 7 von der kolbenabgewandten Seite her eine
Kopfschraube 76 (gestrichelte Kontur in 7) gerade soweit
eingeschraubt wird, daß sich die axiale Breite der
Umfangsnut 72 zwischen dem anschlagseitigen Schaftende des
Kolbens 5 mit der Anschlagfläche 73 und der Unterseite des
Kopfes dieser Kopfschraube 76 allein durch kürzeres oder
längeres Einschrauben derselben variieren läßt.
Wie auch aus Fig. 2 ersichtlich, sind am Umfang des
Kolbens 5 winkelversetzt zu den Nachstellvorrichtungen
zahlenmäßig weniger Bolzen 3, jedoch weitaus mehr
Rückstellfedern 9 verteilt angeordnet, was höhere
Rückstellkräfte erlaubt und zur Verwendbarkeit kurzbauender
Zugfedern führt, deren axiale Maßtoleranzen hiernach nur
noch geringe Einflüsse auf das Bremsverhalten ergeben. Die
reibscheibenseitige Einhängung 91 der Federn 9 ist im
Beispiel etwas axial von der Anlagefläche 53 des
Ringkolbens 5 zurückversetzt am Innenkragen 54 und deren
kolbenabgewandte Einhängung 92 auf der Außenseite der
Gehäusezwischenwand 4 gemäß Fig. 2A in je einem Tragring 93
über den Bohrungen 56 und 41 vorgesehen. Eine etwa
halbkreisförmige Ringvertiefung 10, mit welcher die
Gehäusezwischenwand 4 den Ringkolben 5 mit Ausnahme der
Anlagefläche 53 außen umschließt, ermöglicht eine
platzsparende Einbeziehung desselben unter axialer
Überdeckung der nicht gesondert bezeichneten bzw.
dargestellten Befestigungen von Hohlrad 3 an der
Zwischenwand 4 sowie dem kolbenseitigen Ende eines den
Hohlradträger 4 tragenden Achsrohres in der Fig. 1 radial
unterhalb des Kolbens 5.
Die Funktion der erfindungsgemäßen
Nachstelleinrichtung beruht in an sich prinzipiell
bekannter Weise darauf, daß schon bei der ersten
Bremsbetätigung der Ringkolben 5 die Bolzen 7 und diese
mit ihrer äußeren Anschlagfläche 74 das Klemmelement 8 in
Richtung Reibscheiben 1 bis in eine der jeweils möglichen
Maximalzusammenpressung des Lamellenpaketes entsprechende
individuelle Endlage mitnimmt. Wird der Kolben 5 nach
Wegfall des Druckmitteldruckes in der Zuleitung 61 zum
Hydraulikzylinder 6 infolge der Zugkraft der
Rückstellfedern 9 sodann wieder aus der Anlage gegenüber
der nächstliegenden Außenbremsscheibe 11 in Richtung
Gehäusestirnwand 4 zurückgezogen, so ist dies dank der
Haltekräfte der Klemmelemente 8 nur so weit möglich, bis
es zum Anlaufen der inneren Anschlagsflächen 74 an den
Klemmelementen 8 kommt. Diese sind derart in der Bohrung 41
festgeklemmt, daß es den Kräften aller Rückstellfedern 9
nicht gelingt, sie aus ihrer axialen Lage zu verschieben.
Erst bei neuer Betätigung des Ringkolbens 5 wird eine
Neupositionierung der Klemmelemente 8 möglich, sofern der
Kolben 5 dann einen größeren axialen Weg in Richtung der
Reibscheiben 1 machen kann. Dies wäre beispielsweise bei
Reibflächenabnutzung oder flacher gewordenen gewellten
Lamellen der Fall.
Das die Kolbenrückstellung allein durch Federkraft
erlaubende und konstant gehaltene Lüftspiel L wird
mindestens so groß gewählt, daß es der Summe aller
Reibscheibendistanzen 14 für deren reibungsfreien Umlauf
entspricht. Die Umfangsnut 72 hat demzufolge eine Breite,
die um das Soll-Lüftspiel L größer ist als die axiale Länge
des Klemmelementes 8 für einen Mitnahmebolzen 7.
Dadurch, daß sich bei einer Erstbetätigung alle
Klemmelemente 8 am Umfang individuell auf gleiche
Kolbenpreßlage justieren, wird eine bleibend exakte axiale
und radiale Führung des Kolbens mit relativ kleinem
Umfangsspiel der Haltebolzen 7 in der Bohrung 41 bzw.
gegenüber den zugeordneten Klemmelementen 8 erreicht. Eine
zuverlässige, verschleißverhütende und energiesparende
Bremsbetätigung ist daher hiermit auf Dauer unter niedrigen
Druckmitteldrücken und mit geringen Ölvolumina möglich.
Besondere Vorkehrungen für veränderlichen Druck- bzw.
Volumen-Bedarf müssen nicht getroffen werden.
Bezugszeichen
1 Reibscheiben
11 Außenreibscheiben
12 Innenreibscheiben
13 Anlageplatte
14 Scheibendistanz
2 Gehäuse
3 Hohlrad
4 Gehäusestirnwand (Hohlradträger)
41 Bohrung in 4
42 Erweiterungskonus an 41
5 Ringkolben
51 Kolbenmanschetten
52 Distanzringe
53 Anlagefläche
54 Innenkragen
55 Axialausnehmung
56 Bohrung
57 Innenfläche reibscheibenseitig
6 Ringzylinder
61 Druckmittelzuleitung
7 Haltebolzen
71 Befestigung in 54
72 Umfangsnut
73 Anschlagsfläche außen
74 Anschlagsfläche innen
75 Schraubenkopf
76 Kopfschraube
8 Klemmelement
81 offene Ringbogenstrecke
9 Rückstellfeder
91 kolbenseitige Einhängung
92 kolbenabgewandte Einhängung
93 Tragringe
10 Ringvertiefung mit Halbkreisquerschnitt
11 Außenreibscheiben
12 Innenreibscheiben
13 Anlageplatte
14 Scheibendistanz
2 Gehäuse
3 Hohlrad
4 Gehäusestirnwand (Hohlradträger)
41 Bohrung in 4
42 Erweiterungskonus an 41
5 Ringkolben
51 Kolbenmanschetten
52 Distanzringe
53 Anlagefläche
54 Innenkragen
55 Axialausnehmung
56 Bohrung
57 Innenfläche reibscheibenseitig
6 Ringzylinder
61 Druckmittelzuleitung
7 Haltebolzen
71 Befestigung in 54
72 Umfangsnut
73 Anschlagsfläche außen
74 Anschlagsfläche innen
75 Schraubenkopf
76 Kopfschraube
8 Klemmelement
81 offene Ringbogenstrecke
9 Rückstellfeder
91 kolbenseitige Einhängung
92 kolbenabgewandte Einhängung
93 Tragringe
10 Ringvertiefung mit Halbkreisquerschnitt
Claims (11)
1. Reibscheiben-Nachstellvorrichtung,
- - insbesondere für hydraulisch betätigbare und naßlaufende Mehrscheibenbremsen bzw. -kupplungen,
- - mit einem Brems- bzw. Kupplungsgehäuse (2) und darin konzentrisch zur Achse der Reibscheiben (1) geführtem Ringkolben (5),
- - welcher unter Bildung eines Ringzylinders (6) axial zwischen einer Gehäusestirnwand (4) und den Reibscheiben (1) angeordnet ist,
- - wobei der Ringkolben (5) radial verbreitert ist durch einen Innenkragen (54),
- - der in Bohrungen (56) von Haltebolzen (7) axial durchdrungen wird,
- - welche bis in die Gehäusestirnwand (4) hineinreichen und mit Klemmelementen (8) zusammenwirken,
- - die dem Ringkolben (5) durch einen axialen Reibschluß zu den Haltebolzen (7) unter Zuordnung zweier axial beabstandeter Anschlagsflächen (73, 74) nur ein konstantes Soll-Lüftspiel (L) nach einer Bremsbetätigung freigeben, unabhängig davon, welchen Wert die effektive Summe der Dicken aller Reibscheiben (1) jeweils aufweist,
- - wobei die gemeinsame Federkraft von in Richtung der Gehäusezwischenwand (4) wirkenden Rückstellfedern (9) geringer als die gemeinsame Haltekraft der Klemmelemente (8) gegenüber dem Gehäuse (2) ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Haltebolzen (7) mit ihrem reibscheibenzugewandten Ende am Innenkragen (54) des Ringkolbens (5) axialstarr befestigt sind,
- - daß die Haltebolzen (7) mit ihrem reibscheibenabgewandten Ende zur jeweiligen Bohrung (41) in der Gehäusestirnwand (4) ein allseitiges Umfangsspiel aufweisen, das größer als das radiale Kolbenspiel ist und
- - daß das bzw. die Klemmelemente (8) in der Gehäusestirnwand (4) mit Außenspreizung gegen die Bohrungsinnenwand im Bereich zwischen zwei entgegengerichteten Anschlagsflächen (73, 74) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die reibscheibenseitige
Stirnfläche (57) des Innenkragens (54) von der
Anlagefläche (53) des Ringkolbens (5) in bremsabgewandter
Richtung axial abgesetzt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Klemmelemente (8) im Bereich einer innerhalb der Bohrung (41) der Gehäusestirnwand (4) angeordneten Umfangsnut (72) des Haltebolzens (7) allseitiges Radialspiel zum Nutengrund des Bolzens (7) aufweisen,
- - wobei sie sich aber gegen die Wand der sie umschließenden Bohrung (41) aufspreizen und
- - wobei die axiale Breite der Umfangsnut (72) der Breite des zugehörigen Klemmelementes (8) zuzüglich des Soll- Lüftspieles (L) entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Anschlagsflächen (73, 74) als Seitenwände der Umfangsnut (72) ausgestaltet sind und
- - die Länge der Bohrung (41) in der Gehäusestirnwand (4) größer ist als die axiale Breite des Klemmelementes (8) plus dem Größthub des Kolbens (5).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltebolzen (7) an
ihrem reibscheibenseitigen Ende einen Schraubenkopf (75)
aufweisen und in den Innenkragen (54) des Ringkolbens (5)
eingeschraubt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die reibscheibenseitige
Innenfläche (57) des Innenkragens (54) um mindestens die
Höhe des Schraubenkopfes (75) der Haltebolzen (7)
gegenüber der Anlagefläche (54) axial abgesetzt ist.
7. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
daß jedes der Klemmelemente (8) aus jeweils mindestens
einem sichelförmigen Teilring besteht, dessen offene
Ringbogenstrecke (81) mindestens auf eine dem Durchmesser
des Bolzens (7) im Nutengrund der Umfangsnut (72)
entsprechende Weite aufspreizbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß entweder die
Bohrungen (41) in der Gehäusestirnwand (4) nach außen sich
etwa auf den Außendurchmesser der Klemmelemente (8) im
ungespreizten Zustand erweiternde bremsenseitige
Konusöffnungen (42) aufweisen oder die bremsenabgewandten
Kanten von Bolzen (7) und Klemmelementen (8) entsprechende
Montagefasen erhalten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der zu den
Haltebolzen (7) am Umfang des Ringkolbens (5)
winkelversetzt angeordneten Rückstellfedern (9) größer als
die der Haltebolzen (7) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Gehäusezwischenwand (4) von ihrer Verbindungsstelle mit
einem Achsrohr bis zur Befestigung des Gehäusemantels
(Hohlrad 3) eine etwa halbkreisförmig um die
Anlagefläche (53) herumgreifende Ringvertiefung (10) bildet,
in welcher der Kolben (5) mit den Rändern der Wand (4)
radial fluchtet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reibscheiben (1)
innen von einem Sonnenrad eine Planetengetriebes und außen
von dessen Hohlrad gehalten sind, das lösbar mit der als
Hohlradträger gestalteten Gehäusezwischenwand (4) verbunden
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893932719 DE3932719A1 (de) | 1988-10-07 | 1989-09-30 | Reibscheiben-nachstellvorrichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3834175 | 1988-10-07 | ||
DE19893932719 DE3932719A1 (de) | 1988-10-07 | 1989-09-30 | Reibscheiben-nachstellvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3932719A1 true DE3932719A1 (de) | 1990-04-12 |
Family
ID=25872978
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893932719 Withdrawn DE3932719A1 (de) | 1988-10-07 | 1989-09-30 | Reibscheiben-nachstellvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3932719A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0722051A2 (de) | 1995-01-13 | 1996-07-17 | O&K ORENSTEIN & KOPPEL AG | Verfahren und Einrichtung zur Nachstellung einer, insbesondere in Öl laufenden, Lamellenbremse |
CN116044988A (zh) * | 2022-12-21 | 2023-05-02 | 陕西法士特齿轮有限责任公司 | 一种液压驻车制动器 |
-
1989
- 1989-09-30 DE DE19893932719 patent/DE3932719A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0722051A2 (de) | 1995-01-13 | 1996-07-17 | O&K ORENSTEIN & KOPPEL AG | Verfahren und Einrichtung zur Nachstellung einer, insbesondere in Öl laufenden, Lamellenbremse |
DE19500765A1 (de) * | 1995-01-13 | 1996-07-25 | Orenstein & Koppel Ag | Verfahren und Einrichtung zur Nachstellung einer, insbesondere in Öl laufenden, Lamellenbremse |
CN116044988A (zh) * | 2022-12-21 | 2023-05-02 | 陕西法士特齿轮有限责任公司 | 一种液压驻车制动器 |
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