DE3931856A1 - Anordnung zur erfassung einer werkstueckkante - Google Patents
Anordnung zur erfassung einer werkstueckkanteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Erkennen einer
Kante eines sich relativ zu einem Erfassungsort bewegenden
und davon optisch unterscheidenden Werkstückes gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Anordnungen dieser
Gattung, wie z.B. aus der Deutschen Patentschrift 33 23 214
bekannt, können in Nähmaschinen eingesetzt werden, um den
Beginn oder das Ende (d.h. die Kante) einer Stofflage zu
fühlen und den Betrieb der Maschine entsprechend zu steuern.
Bevorzugtes, aber nicht ausschließliches Anwendungsgebiet
der Erfindung ist ebenfalls die Erfassung von Stoffkanten in
Näh- und anderen textilverarbeitenden Maschinen.
Ein Problem bei der automatischen Erfassung von Werkstückkan
ten mittels optischer Meßeinrichtungen wie Lichtschranken
sind die wechselnden Randbedingungen der Messung. Hierzu ge
hören neben Störeinflüssen wie Fremdlicht auch die unter
schiedlichen Anfangsbedingungen vor dem Erscheinen einer
Werkstückkante. Soll z.B. der Beginn einer einzigen Stoff
lage erfaßt werden, dann ist bei Verwendung einer mit Durch
licht arbeitenden Lichtschranke der gemessene Lichtanteil
vor Ankunft der Kante sehr hoch und wechselt dann auf einen
niedrigeren Wert, je nach der optischen Dichte des Stoffs.
Ist die zu erfassende Kante jedoch der Beginn einer zweiten
Stofflage, dann wechselt der gemessene Lichtanteil von einem
weniger hohen Wert auf einen noch niedrigeren Wert. Andere
Randbedingungen der Messung herrschen, wenn die Endkante
eines Stoffs gefühlt werden soll, wobei auch hier die jewei
ligen Anfangsbedingungen je nach Stoffdichte und Anzahl der
Lagen unterschiedlich sind. Zu erwähnen ist schließlich noch
die sich mit der Zeit ergebende Verschmutzung der optischen
Meßvorrichtung, die mehr oder weniger stark sein kann und
demnach das Meßsignal in unterschiedlicher Weise beeinflußt.
Ähnliche Auswirkungen können auch Alterungserscheinungen in
den Elementen der Meßvorrichtung haben, etwa nachlassende
Lichtstärke des Lichtsenders oder Drift in den Kennwerten
elektrischer Bauelemente in der Meßvorrichtung.
Es ist daher allgemeine Praxis, bei optoelektronischen Kan
tenfühlern der in Rede stehenden Gattung nicht den von unter
schiedlichen Randbedingungen abhängigen Absolutwert des Meß
signals, sondern seine relative Änderung als Erfassungskri
terium für das Erscheinen einer Werkstückkante zu nehmen.
Insbesondere ist es die Sprunghaftigkeit einer relativen
Änderung des Meßsignals, die auf das Erscheinen einer Werk
stückkante hinweist. Um sprunghafte Relativänderungen gegen
über Langzeitänderungen und unterschiedlichen Randbedingun
gen zu diskriminieren, verwendet man üblicherweise irgend
welche Kompensationseinrichtungen, die eine die Randbedingun
gen der Messung anzeigende Größe in die Auswertung der Mes
sung mit einführen.
Bei dem optoelektronischen Kantenfühler nach der oben erwähn
ten Deutschen Patentschrift 33 23 214 besteht eine solche
Kompensationseinrichtung in der Anordnung eines zusätzlichen
Lichtempfängers, der in Bewegungsrichtung des Werkstücks
kurz vor dem anderen Lichtempfänger am Erfassungsort sitzt.
Das Meßsignal des zusätzlichen Lichtempfängers zeigt demnach
die Randbedingungen der Messung vor Erscheinen der Kante an.
Eine Schalteinrichtung erzeugt ein Kantenerkennungssignal
immer dann, wenn die Differenz des Meßsignals beider Licht
empfänger einen bestimmten Schwellenbetrag überschreitet.
Die Polarität des Differenzsignals zeigt an, ob es sich um
die Vorderkante (Beginn einer Stofflage) oder um die Rückkan
te (Ende einer Stofflage) eines Werkstücks handelt. Schwel
lenüberschreitung und Polarität werden durch einen Fenster
diskriminator festgestellt.
Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß zwei Lichtempfänger
und zwei getrennte Meßkanäle verwendet werden müssen. Außer
dem muß der Aussteuerungsbereich am Ausgang der beiden Meß
kanäle zum Zwecke der Differenzbildung relativ groß sein,
entsprechend dem Bereich möglicher Absolutwerte des gemesse
nen Lichtanteils, was Probleme hinsichtlich der Auflösung
bzw. der Empfindlichkeit bringt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei
einer Anordnung der in Rede stehenden Gattung mit Hilfe ei
nes einzigen Lichtmeßkanals ein Ausgangssignal zu erzeugen,
welches das Auftreten jeder Werkstückkante mit gleichblei
bend guter Genauigkeit ungeachtet der jeweils herrschenden
Randbedingungen zuverlässig anzeigt. Diese Aufgabe wird er
findungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete
Maßnahme gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines I-Reglers in
einem geschlossenen Regelkreis zur Regelung des Meßsignals
auf einen festen Referenzwert ergeben sich schlagartig meh
rere Vorteile. Zum einen bleibt der Referenzwert des Meß
signals, gegenüber welchem sich das Signal beim Auftreten
einer Kante ändert, stets auf dem gleichen Wert, so daß
Meßbereichsprobleme vermindert sind. Dies ist ein gravieren
der Unterschied zu den Verhältnissen in der Anordnung nach
der erwähnten Deutschen Patentschrift 33 23 214, wo sich die
ser Referenzwert, nämlich das Meßsignal des zusätzlichen
Lichtempfängers, abhängig von den Randbedingungen stark
ändert. Zum zweiten führt das I-Verhalten des Reglers dazu,
daß das Meßsignal, welches bei jeder Kante zunächst einen
ausgeprägten scharfen sprunghaften Ausschlag macht, mit defi
nierter endlicher Geschwindigkeit zurückgeregelt wird, ohne
bleibende Regelabweichung. Die steile Vorderflanke dieses
Ausschlags ist eindeutiges Indiz für das Erscheinen einer
Kante, und die Polarität des Ausschlags gibt Auskunft über
die Art der Kante, also Anfangs- oder Endkante eines Werk
stücks. Schließlich ist noch hervorzuheben, daß trotz der
Regelung des Meßsignals auf einen festen Referenzwert eine
Information über den Absolutwert des gemessenen Lichtanteils
verfügbar bleibt, nämlich in Gestalt des Regler-Stellsignals
im jeweils eingeschwungenen Zustand. Diese Information kann
nützlich sein, etwa um die Verschmutzung oder alterungs
bedingtes Nachlassen der Meßempfindlichkeit zu signalisieren
und/oder andere Randbedingungen am Erfassungsort anzuzeigen,
wie etwa das Vorhandensein oder Fehlen eines Werkstücks am
Erfassungsort oder die Anzahl bzw. optische Dichte der gera
de am Erfassungsort befindlichen Stofflagen.
Die vorstehend erwähnte Aussagekraft des Stellsignals des
Reglers läßt sich in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfin
dung ausnutzen, indem man eine Warneinrichtung vorsieht, die
das Stellsignal des Reglers während des Fehlens eines Werk
stücks am Erfassungsort überwacht und ein Warnsignal lie
fert, wenn das Stellsignal einen vorbestimmten Grenzwert
überschreitet. Dieses Warnsignal zeigt an, daß die Meßvor
richtung einen bestimmten Verschmutzungsgrad erreicht hat,
der die Zuverlässigkeit der Anordnung gefährden kann. Vor
zugsweise wird der erwähnte Grenzwert so eingestellt, daß er
niedriger ist als der im Idealfall zu erwartende Wert des
Stellsignals bei Vorhandensein des am wenigsten unterscheid
baren Werkstücks am Erfassungsort, z.B. des dünnsten oder am
meisten durchscheinenden Stoffes, wenn die Anordnung zur Er
fassung von Stoffkanten konzipiert ist.
Das beim Auftreten einer Werkstückkante in der einen oder
der anderen Richtung ausschlagende Meßsignal könnte mit zwei
Schwellenwerten unterschiedlicher Polarität verglichen wer
den, ähnlich der Funktion eines Fensterdiskriminators, um
zwischen Vorder- und Rückkante zu unterscheiden. Vorzugswei
se enthält jedoch die das Kantenerkennungssignal liefernde
Schalteinrichtung nur einen Vergleicher, der die Differenz
zwischen dem Meßsignalwert und einem einzigen nachführbaren
Schwellenwert ermittelt und das Kantenerkennungssignal bei
einem Vorzeichenwechsel dieser Differenz liefert. Um zu ver
hindern, daß der Schwellenwert bei der durch den I-Regler er
folgenden Rückregelung des Meßsignals erneut überkreuzt
wird, ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die nach einem
Vorzeichenwechsel der Differenz den einen der Vergleichswer
te in einem solchen Abstand vom anderen Vergleichswert hält,
daß der nächste Vorzeichenwechsel erst bei Rückkehr des ge
messenen Lichtanteils auf seinen vorherigen Wert erfolgt,
also erst beim Auftreten der nächsten Kante. Bei einer
ersten Alternative wird die erwähnte Abstandshaltung durch
Veränderung des Schwellenwertes entsprechend dem Stellsignal
des Reglers erzielt. Die andere Alternative besteht darin,
einen festen Schwellenwert zu verwenden und den I-Regler
nach erstmaliger Überkreuzung dieses Schwellenwertes einzu
frieren, so daß das Meßsignal nicht mehr nachgeregelt wird,
sondern erst dann wieder, unter Überkreuzung des Schwellen
wertes, zurückspringt, wenn die Rückkante des Werkstücks er
scheint. Bei dem sich dann ergebenden Vorzeichenwechsel wird
der Regler wieder in Betrieb genommen.
Das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung, nämlich die Ver
wendung eines auf das Meßsignal einwirkenden I-Reglers zum
laufenden Abgleich einer optischen Kantenerfassungseinrich
tung, unterscheidet sich wesentlich von anderen automati
schen Abgleichtechniken. So offenbart z.B. die Deutsche
Offenlegungsschrift 32 24 314 einen selbstkompensierenden
optoelektronischen Stoffkantenfühler für eine Nähmaschine,
wo das Lichtmeßsignal über einen Koppelkondensator an den
Steuereingang eines Schalttransistors gelegt wird, dessen
Vorspannung durch den über einen RC-Kreis gebildeten Mittel
wert des Meßsignals veränderlich eingestellt wird. Dies ist
nicht mit einer I-Regelung des Meßsignals vergleichbar. Eine
andere, aus der Deutschen Offenlegungsschrift 36 06 208 be
kannte Abgleichmethode besteht darin, in einer anfänglichen
Justierphase das Meßsignal durch rechnergesteuerte Verstär
kungsregelung auf einen bestimmten Referenzwert oberhalb
eines Mindestwertes zu bringen und dann eine Anzeigeschwelle
um einen bestimmten Betrag über diesen Referenzwert zu
setzen. Das Kantenerkennungssignal wird abgegeben, wenn das
Meßsignal diese Anzeigeschwelle übersteigt. Abgesehen davon,
daß man mit dieser Anordnung keine laufende Kompensation er
zielt, sondern nur eine jeweilige Vorjustierung vor dem
eigentlichen Erfassungsbetrieb erreichen kann, ist die Anwen
dung beschränkt auf die Erfassung nur der Endkante eines
Werkstücks ("Endfühler").
Nähere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung sowie besonde
re Ausgestaltungen, die teilweise in den Unteransprüchen ge
kennzeichnet sind, werden nachstehend an Ausführungsbeispie
len anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 ist ein Prinzipschaltbild einer erfindungsge
mäßen Anordnung;
Fig. 2 und 3 veranschaulichen in jeweils einem Kenn
linienfeld den Betrieb einer erfindungsgemäßen Anordnung bei
unterschiedlichen Randbedingungen;
Fig. 4 zeigt in einem ausführlicheren Blockschaltbild
eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 5 zeigt Zeitdiagramme verschiedener Signale und
Größen in der Anordnung nach Fig. 4.
Im Prinzipschaltbild der Fig. 1 ist schematisch als Block 10
eine optische Meßvorrichtung dargestellt, bei der es sich
z.B. um eine mit Durchlicht arbeitende Lichtschranke han
delt, die einen Lichtsender und im Abstand davon einen Licht
empfänger enthält, der am Ausgang der Meßvorrichtung ein Meß
signal liefert, das im wesentlichen proportional dem empfan
genen Lichtanteil ist. Ein Werkstück 11 mit zu erfassender
Vorder- und Rückkante 11a bzw. 11b wird zur Kantenerfassung
im Laufe seiner Verarbeitung durch den Lichtweg zwischen
Lichtsender und -empfänger geschoben, wodurch sich der auf
den Lichtempfänger treffende Lichtanteil vorübergehend, für
die Dauer der Anwesenheit des Werkstücks, vermindert. Das
Maß dieser Verminderung hängt von der optischen Unterscheid
barkeit des Werkstücks 11 ab, im vorliegenden Fall von sei
ner Lichtdurchlässigkeit. Für sich allein genommen würde die
Meßvorrichtung 10 also ein Ausgangssignal Ux liefern, das
der gestrichelt gezeichneten Wellenform über der Ausgangslei
tung der Meßvorrichtung entspricht. Das heißt, beim Erschei
nen der Vorderkante 11a des Werkstücks würde dieses Ausgangs
signal sprungartig absinken, dann für die Dauer der Anwesen
heit des Werkstücks auf dem gleichen Wert bleiben, um beim
Erscheinen der Rückkante 11b wieder auf den vorherigen Wert
zurückzuspringen.
Im vorliegenden Fall wird das Meßsignal Ux jedoch durch
einen geschlossenen Regelkreis, der einen Regler mit Inte
gralverhalten (I-Regler) 20 enthält, auf einen festen Re
ferenzwert Ur geregelt. Diese I-Regelung führt dazu, daß das
Meßsignal Ux beim Erscheinen der Vorderkante 11a zunächst
einmal durch einen scharfen Ausschlag nach unten vom
Referenzwert Ur abweicht, um dann mit einer endlichen
Geschwindigkeit, die von der Integrationszeitkonstante des
I-Reglers abhängt, wieder auf Ur zurückzukehren. Beim Er
scheinen der Rückkante 11b schlägt das Meßsignal Ux in
ähnlicher Weise vorübergehend in der entgegengesetzten
Richtung aus. Dies ist durch die ausgezogene Wellenform über
der Ausgangsleitung der Meßvorrichtung 10 dargestellt. Das
Stellsignal Uy des I-Reglers 20 entspricht dem zeitlichen
Integral der Regelabweichung zwischen dem Istwert Ux des
Meßsignals und dem angelegten Referenzwert Ur. Dieses Stell
signal Uy kann z.B. den Lichtsender in der Meßvorrichtung im
Sinne einer Erhöhung der Sendeleistung oder einen in der Meß
vorrichtung enthaltenen Meßverstärker im Sinne einer Verstär
kungszunahme beeinflussen. Sein trapezähnlicher Verlauf ist
in der Fig. 1 am Ausgang des I-Reglers 20 schematisch darge
stellt.
Die innerhalb des Regelkreises 10, 20 entstehenden Signale
liefern eine eindeutige Information über alle interessieren
den Verhältnisse am Meßort. Die steilen Vorderflanken der
Ausschläge im Meßsignal Ux kennzeichnen genau die Zeitpunkte
des Erscheinens einer Stoffkante am Meßort, und die Richtung
(Polarität) der Ausschläge zeigt an, ob es sich um eine Vor
derkante (Anfang der Stofflage) oder um eine Rückkante (Ende
der Stofflage) handelt. Das Stellsignal Uy zeigt durch den
Wert, den es im jeweils eingeschwungenen Zustand der Rege
lung einnimmt, die sogenannten "Randbedingungen" der Mes
sung, das heißt, bei "leerer" Lichtmeßstrecke liefert es
eine Aussage über das eventuelle Nachlassen der Leistungs
fähigkeit der Meßvorrichtung (etwa durch Verschmutzung der
Lichtstrecke oder durch Alterung der Lichtquelle), und bei
"belegter" Lichtstrecke gibt es Auskunft über die optische
Dichte der vorhandenen Stofflagen, was auch Rückschlüsse auf
die Dicke zuläßt (z.B. um den Andrückfuß in einer Nähmaschi
ne entsprechend einzustellen).
Zur Erzeugung des eigentlichen Kantenerkennungssignals Sk
wird das Meßsignal Ux einer Schalteinrichtung 30 zugeführt,
die anspricht, wenn der Ausschlag des Meßsignals jeweils ein
bestimmtes Maß übersteigt. Zur Diskriminierung der Richtung
des Ausschlags, also zur Unterscheidung zwischen Vorder- und
Rückkante des Werkstücks, kann diese Schalteinrichtung als
Fensterdiskriminator mit zwei Schwellenwerten Us und Us′ aus
gebildet sein, wie durch die beiden entsprechend bezeichne
ten Zuleitungen an der Schalteinrichtung 30 in der Fig. 1 an
gedeutet. Vorzugsweise wird jedoch mit nur einem einzigen
Schwellenwert Us aus einem Schwellenwertgeber 40 gearbeitet,
und als Schalteinrichtung ein einfacher Vergleicher verwen
det, der die Differenz zwischen dem Meßsignal Ux und dem
Schwellenwert Us bildet und jeden Vorzeichenwechsel dieser
Differenz anzeigt. Damit hiermit ein eindeutiges Kantenerken
nungssignal entsteht, wird dafür gesorgt, daß nach einer
Überkreuzung des Schwellenwertes durch einen Ausschlag des
Meßsignals infolge einer Kante ein Abstand zwischen Meß
signal und Schwellenwert eingehalten wird, der dazu führt,
daß die nächste Überkreuzung in der umgekehrten Richtung
erst beim nächsten, in die Gegenrichtung gehenden Meßsignal
ausschlag erfolgt, der durch die nächstfolgende Kante hervor
gerufen wird. Dies kann gemäß einer Ausführungsform der Er
findung durch die nachstehend beschriebene Nachführung des
Schwellenwertes Us geschehen.
Gemäß der Fig. 1 wird, wie mit der gestrichelten Verbindungs
leitung 41 angedeutet, der Schwellengeber 40 durch das Stell
signal Uy vom Ausgang des I-Reglers 20 gesteuert. Die Steuer
kennlinie Us = f(Uy) des Schwellengebers 40 muß hierbei be
stimmte Bedingungen erfüllen, was anhand der Fig. 2 und 3
erläutert sei.
Das Diagramm der Fig. 2 zeigt, in welcher Abhängigkeit ver
schiedene Signale der Anordnung nach Fig. 1 gegenüber dem
Stellsignal Uy des Reglers 20 stehen. Die Kennlinie 50
zeigt, welche verschiedenen Werte das Meßsignal Ux bei unter
schiedlichen Werten des Stellsignals Uy annimmt, wenn sich
kein Werkstück, sondern nur Luft im Lichtweg der Meßvorrich
tung 10 befindet und diese Vorrichtung im einwandfreien Zu
stand ist. Die Kennlinie 52 zeigt die verschiedenen Werte
des Meßsignals Ux, wenn sich ein Werkstück mit bestimmter
optischer Unterscheidbarkeit, z.B. ein Stoff bestimmter
Dicke, im Lichtweg befindet. Im Falle eines dünneren Stoffes
wäre diese Kennlinie steiler, wie mit der gestrichelten
Linie 51 angedeutet; im Falle eines dickeren Stoffes ergäbe
sich ein flacherer Kennlinienverlauf, wie mit der gestrichel
ten Linie 53 angedeutet. Eingetragen ist ferner der feste
Referenzwert Ur, auf den das Meßsignal jeweils durch den
I-Regler 20 eingeregelt wird.
Wenn sich also kein Stoff im Lichtweg befindet und die Meß
vorrichtung 10 ideal arbeitet, dann regelt sich das Meßsig
nal Ux auf den Arbeitspunkt A ein, d.h. auf den Schnittpunkt
der Kennlinie 50 mit der Ur-Referenzlinie. Wird nun ein
Stoff bestimmter Dicke in den Lichtweg geschoben, dann sinkt
das Meßsignal Ux zunächst sprunghaft zum Arbeitspunkt B ab,
also bis auf die diesem Stoff entsprechende Kennlinie 52.
Durch das nun allmählich zunehmende Stellsignal Uy des I-Reg
lers 20 läuft das Meßsignal Ux entlang der Kennlinie 52 bis
zur Erreichung des Referenzwertes Ur, also bis zum Arbeits
punkt C. Dies ist der eingeregelte stationäre Zustand, der
für den Rest der Verweildauer des Stoffes im Lichtweg an
dauert. Erscheint dann irgendwann die Rückkante des Stoffes,
springt das Meßsignal schlagartig in die Gegenrichtung auf
denjenigen Wert, der sich für das momentan anliegende Stell
signal auf der Kennlinie 50 ergibt (nur Luft im Lichtweg),
also zum Arbeitspunkt D. Wegen der damit entstandenen erneu
ten Abweichung des Meßsignals Ux gegenüber Ur greift die
Regelung durch Verminderung des Stellsignals Uy wieder ein,
um das Meßsignal entlang der nun geltenden Kennlinie 50 wie
der bis zum Referenzwert Ur, also bis zum Punkt A, zurückzu
regeln.
Um die beiden kantenrelevanten Ausschläge A-B und C-D des
Meßsignals Ux zu erfassen, wird das mit dem Meßsignal zu ver
gleichende Schwellensignal Us abhängig vom Stellsignal Uy ge
mäß der Kennlinie 42 nachgeführt. Vor dem Auftreten der Vor
derkante, also im Arbeitspunkt A, ist das Meßsignal Ux im
dargestellten Fall positiver als der Schwellenwert Us im
Punkt E. Mit dem Vorderkanten-Ausschlag A-B kreuzt das Meß
signal Ux den Schwellenwert Us im Punkt E, und der sich da
mit ergebende Vorzeichenwechsel des Differenzsignals Ux-Us
von positiv nach negativ kann als Kantenerkennungssignal für
die Vorderkante dienen. Während der mittels des Regler-Stell
signals Uy bewirkten Rückführung des Meßsignals Ux in posi
tiver Richtung zum Referenzwert Ur (Abschnitt B-C) durch Ein
wirkung des Stellsignals Uy verschiebt sich der Schwellen
wert Us ebenfalls in positiver Richtung entlang der Kenn
linie 42. Das Meßsignal kann also während dieser Rückrege
lung den Schwellenwert Us im Punkt F nicht überkreuzen. Eine
Überkreuzung und damit ein erneuter Vorzeichenwechsel des
Differenzwertes Ux-Us kann erst wieder im Laufe des Rück
kanten-Ausschlags C-D erfolgen, und zwar am Punkt F. Bei der
dann anschließenden Rückregelung des Meßsignals Ux auf den
Punkt A wandert auch der Schwellenwert Us wieder zurück auf
den Punkt E.
Die Fig. 3 zeigt innerhalb des gleichen Kennlinienfeldes den
Zyklus des Meßsignals bei Hindurchbewegung des gleichen
Stoffs für den Fall, daß die Meßvorrichtung 10 verschmutzt
ist. Diese Verschmutzung hat zur Folge, daß statt der idea
len Luft-Kennlinie 50 eine etwas flacher verlaufende Kenn
linie 50′ und statt der reinen Stoff-Kennlinie 52 die eben
falls etwas flachere Kennlinie 52′ durchlaufen wird, denn
die Verschmutzung hat den gleichen Effekt wie eine zusätz
liche dünne Stofflage. Ein ähnlicher Effekt kann sich auch
bei Alterung von Elementen in der Meßvorrichtung ergeben,
beispielsweise bei nachlassender Qualität der Lichtquelle.
Statt des Zyklus A-B-C-D-A der Fig. 2 wird beim Hindurchbe
wegen des Stoffes durch die Meßvorrichtung im Falle der
Fig. 3 ein Zyklus A′-B′-C′-D′-A′ durchlaufen. Beim Erscheinen
der Vorderkante des Stoffes wird der Schwellenwert Us (Kenn
linie 42) am Punkt E′ überkreuzt, und beim Erscheinen der
Rückkante erfolgt die Überkreuzung in Gegenrichtung am Punkt
F′. Im ersteren Fall wechselt das Vorzeichen des Differenz
signals Ux-Ux von positiv auf negativ, und im zweiten Fall
wechselt es von negativ auf positiv.
Damit der Schwellenwert Us in jedem Fall beim Auftreten
irgendeiner Kante vom Meßsignal Ux überkreuzt wird, sollte
die Schwellenwertkennlinie 42, also die Funktion Us = f(Uy),
im Bereich zwischen der für Luft geltenden Meßsignalkennli
nie und derjenigen Meßsignalkennlinie liegen, die für das am
wenigsten unterscheidbare Werkstück gilt, im vorliegenden
Fall also der Kennlinie für den dünnsten Stoff, z.B. der
Kennlinie 51 in Fig. 2. Das heißt, die Kennlinie 42 muß fla
cher als die Kennlinie 50 und steiler als die Kennlinie 51
in Fig. 2 verlaufen. Dies läßt sich durch Auslegung des
Schwellengebers 40 in Fig. 1 als entsprechendes Kennlinien
glied erreichen.
Andererseits läßt sich bei Betrachtung der Fig. 3 erkennen,
daß die Kantenerkennung nur möglich ist, solange die "ver
schmutzte" oder "gealterte" Meßsignalkennlinie für Luft,
also die Kennlinie 50′, oberhalb der Schwellenwertkennlinie
42 bleibt, denn sonst würde das Meßsignal beim Auftreten ei
ner Kante den Schwellenwert Us nicht kreuzen. Es ist daher
vorteilhaft, ein Warnsignal abzugeben, wenn die Kennlinie
50′ nicht mehr genügend entfernt von der Kennlinie 42 ver
läuft. Ein solcher Zustand äußert sich z.B. darin, daß der
Abstand A′-E′ in Fig. 3 zu klein geworden ist. Das heißt,
die Abgabe des Warnsignals kann ausgelöst werden, wenn der
Schwellenwert Us während des Fehlens eines Werkstücks am Er
fassungsort einen Grenzwert überschreitet, der nur noch
geringfügig unterhalb des Referenzwertes Ur des Meßsignals
liegt. Dies ist ein Indiz dafür, daß das Stellsignal Uy wäh
rend des Fehlens eines Werkstücks am Erfassungsort nur noch
einen bestimmten endlichen Mindestwert hat, um die Schwä
chung des Meßsignals infolge Verschmutzung oder Alterung der
Meßvorrichtung auszugleichen.
In der Fig. 4 ist ein praktisches Ausführungsbeispiel für
eine erfindungsgemäße Anordnung dargestellt, die nach den
vorstehend beschriebenen Prinzipien arbeitet. Eine licht
emittierende Diode 12 wird über einen Spannungs/Strom-Wand
ler 13 aus einer pulsierenden Spannung vorbestimmter Fre
quenz angesteuert, die vom Ausgang 14a eines Schalters 14
geliefert wird. Der Schalter 14 wird durch einen Oszillator
15 mit der vorbestimmten Frequenz von z.B. 10 KHz zwischen
einem am Eingang 14e zugeführten Spannungswert und einem
Masseanschluß umgeschaltet, so daß die Sendediode 12 Wechsel
licht abstrahlt, dessen Frequenz der Oszillatorfrequenz ent
spricht und dessen Intensität von der am Schalterausgang 14a
vorhandenen Spannung abhängt. Die Sendediode 12 bildet mit
einem beabstandeten, als Lichtempfänger dienenden Photoele
ment 16 eine Lichtschranke, durch die ein Werkstück 11, z.B.
ein Textilstoff in einer Nähmaschine, hindurchbewegt wird.
Das Ausgangssignal des Photoelementes 16 ist eine mit der
Oszillatorfrequenz pulsierende Spannung, deren Amplitude am
höchsten ist, wenn sich kein Stoff 11 im Lichtweg zwischen
Diode 12 und Photoelement 16 befindet, und bei Anwesenheit
eines Stoffes 11 je nach der Dicke dieses Stoffes vermindet
wird. Dieses Spannungssignal wird zur Störsignalausfilterung
auf ein Bandpaßfilter 17 gegeben, das auf die Frequenz des
Oszillators 15 abgestimmt ist.
Das Wechselspannungssignal Ux′ vom Ausgang des Bandpaßfil
ters 17 wird über einen Abtastschalter 21 auf den Istwertein
gang eines I-Reglers 20 gegeben, der an seinem Sollwertein
gang einen konstanten Referenzwert Ur empfängt. Der Abtast
schalter 21 ist mit dem Oszillator 15 derart synchronisiert,
daß er periodisch während bestimmter Zeitintervalle, die je
weils einer halben Oszillatorperiode entsprechen, das Band
paßausgangssignal an den Regler 20 legt. Während der verblei
benden Zeitintervalle verbindet der Abtastschalter 21 den
Istwerteingang des Reglers 20 mit dem Referenzwert Ur. Dies
führt dazu, daß sich das Ausgangssignal Uy des Reglers 20
schrittweise mit der Oszillatorfrequenz gemäß dem zeitlichen
Integral der Differenz zwischen dem Meßsignal Ux und dem
Referenzwert Ur ändert. Während der Intervalle zwischen den
Änderungsschritten hält der Regler 20 seine Ausgangsgröße
konstant, weil dann der Referenzwert Ur über den Abtastschal
ter 21 am Istwerteingang liegt. Die Ausgangsgröße Uy des Reg
lers 20 wird als Stellgröße auf den Eingang 14a des Schal
ters 14 gegeben, um die Lichtleistung der Sendediode 12 im
Sinne einer Ausregelung der Abweichung zwischen dem Bandpaß
ausgangssignal und der Referenzgröße Ur zu modulieren. Das
heißt, im eingeschwungenen Zustand des Regelkreises ent
spricht der Mittelwert des abgetasteten Meßsignals Ux der
Referenzgröße Ur.
Das Wechselspannungssignal vom Ausgang des Bandpaßfilters 17
wird außerdem einem Zweiweg-Synchrongleichrichter 18 zuge
führt, der mit der Oszillatorfrequenz synchronisiert ist, um
eine gleichgerichtete Spannung zu liefern, die dem Meßsignal
Ux entspricht und über ein Tiefpaßfilter 19 an einen ersten
Eingang eines ersten Vergleichers 30′ gelegt wird, welcher
der Schalteinrichtung 30 aus Fig. 1 entspricht. Der Synchron
gleichrichter 18 gewährleistet in Verbindung mit dem Tiefpaß
19 ein hohes Maß an Störfestigkeit, so daß am ersten Verglei
chereingang ein getreues Abbild des Meßsignals Ux liegt. Dem
zweiten Eingang des Vergleichers 30′ wird der Schwellenwert
Us angelegt, der aus dem Stellsignal Uy des Reglers 20 über
das Kennlinienglied 40′ erhalten wird, welches mit dem
Schwellengeber 40 aus Fig. 2 vergleichbar ist.
Wenn das Kennlinienglied 40′ in der weiter oben beschriebe
nen Weise dimensioniert ist, um die gewünschte Kennlinie
Us = f(Uy) zwischen den beiden Meßsignalkennlinien Ux = f
(Uy) für Luft und für den dünnsten Stoff zu erhalten, dann
wechselt das ausgangsseitige "Kantenerkennungssignal" Sk des
ersten Vergleichers 30′ seine Polarität immer nur in dem
jenigen Augenblick, in dem eine Vorder- oder eine Rückkante
des Stoffes 11 zwischen Sendediode 12 und Photoelement 16
erscheint. Die Richtung des jeweiligen Polaritätswechsels
zeigt an, ob es sich um eine Vorderkante oder um eine Rück
kante handelt. Der zeitliche Verlauf des geregelten Meßsig
nals Ux, des abhängig vom Stellsignal Uy nachgeführten
Schwellenwertes Us und des die Differenz Ux-Us darstellen
den Kantenerkennungssignals Sk ist in den Diagrammen der
Fig. 5 dargestellt, und zwar sowohl für den Fall des Ideal
zustandes der Meßvorrichtung als auch für den Fall ver
schmutzter oder gealterter Meßvorrichtung. Das obere Bild
(a) der Fig. 5 veranschaulicht die jeweiligen Meßbedingun
gen, d.h. das Vorhandensein und Fehlen von Stoff 11 und Ver
schmutzung V im Lichtweg zwischen Sendediode 12 und Photoele
ment 16. Das mittlere Bild (b) zeigt den entsprechenden Ver
lauf von Meßsignal Ux und Schwellenwert Us am Eingang des
Vergleichers 30′. Die gezeichneten Kurven sind aus den Fig.
2 und 3 abgeleitet, wobei die dort durchlaufenen Arbeits
punkte A bis F und A′ bis F′ ebenfalls an den zugeordneten
Stellen eingetragen sind. Das untere Bild (c) schließlich
zeigt den Verlauf des Differenz- oder Kantenerkennungs
signals Sk und zwar jeweils in Abhängigkeit von der Zeit t.
Man erkennt, daß sich das Niveau des Schwellenwertes Us
hebt, wenn die Meßvorrichtung verschmutzt. Im Verlauf einer
Verschmutzung nähert sich der bei fehlendem Stoff 11 herrschen
de Schwellenwert dem eingeregelten Referenzwert des Meßsig
nals Ux, wie es das mittlere Bild (b) der Fig. 5 im Ab
schnitt A-A′ zeigt. Wäre die Verschmutzung V so stark, daß der
Schwellenwert in diesem Abschnitt den Referenzwert erreicht,
dann könnte die Vorderkante eines Stoffes 11 nicht mehr eindeu
tig erfaßt werden. Um dieser Gefahr vorzubeugen, ist in der
Anordnung nach Fig. 4 ein zweiter Vergleicher 60 vorgesehen,
der ein Warnsignal liefert, wenn der Schwellenwert Us bei
fehlendem Stoff 11 einen vorbestimmten festen Grenzwert Ug über
steigt, der etwas unterhalb des Meßsignal-Referenzwertes Ur
liegt. Dieses Warnsignal Sw kam durch eine optische oder
akustische Anzeige die Bedienungsperson veranlassen, die Meß
vorrichtung zu reinigen (bzw. gealterte Elemente auszutau
schen).
In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform
kann die Information für die Auslösung des Warnsignals Sw
auch vom Kantenerkennungssignal Sk abgeleitet werden. Eine
Überschreitung der "Verschmutzungsgrenze" äußert sich näm
lich auch darin, daß das Differenzsignal Sk im eingeschwunge
nen Zustand bei fehlendem Stoff einen bestimmten Grenzwert
unterschreitet. Das heißt, das Warnsignal Sw kann ausgelöst
werden, wenn das Signal Sk bei positiver Polarität (Fehlen
eines Stoffes) für eine vorbestimmte Mindestdauer (also
nicht nur sprungartig beim Erfassen einer Vorderkante) einen
bestimmten Mindestbetrag Ug′ unterschreitet.
Neben den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sind
auch andere Ausgestaltungen der Erfindung möglich. So kann
statt einer Nachführung des Schwellenwertes Us mittels des
Kennliniengliedes 40′ auch ein fester Schwellenwert verwen
det werden, wenn man auf andere Weise dafür sorgt, daß nach
Erfassung einer Kante das Meßsignal und der Schwellenwert
bis zur nächsten Kante im Abstand zueinander bleiben. Eine
Alternative zur Schwellennachführung besteht gemäß einer Aus
führungsform der Erfindung darin, den I-Regler 20 nach einem
Vorzeichenwechsel der Differenz zwischen Meßsignal und
Schwellenwert vorübergehend in seinem dann herrschenden
Momentanzustand "einzufrieren", bis der nächste Vorzeichen
wechsel in umgekehrter Richtung auftritt. Mit dieser Maß
nahme bleibt nach Erfassung z.B. einer Vorderkante die vor
übergehende Regelabweichung des Meßsignals, die zur Überkreu
zung des Schwellenwertes geführt hat, erhalten, so daß der
Schwellenwert in umgekehrter Richtung erst dann wieder über
kreuzt wird, wenn das Meßsignal infolge der Rückkante in um
gekehrter Richtung ausschlägt. Ab diesem Zeitpunkt wird die
vorübergehende Verriegelung des I-Reglers 20 wieder aufgeho
ben, bis zum nächsten Vorzeichenwechsel. Dieser "ereignisge
steuerte" Betrieb des Reglers ist im mittleren Bild (b) der
Fig. 5 durch gestrichelte Linien veranschaulicht. Wie man
sieht, überkreuzt das Meßsignal (Ux1) den festen Schwellen
wert (Us1) beim Auftreten der Vorderkante am Punkt G bzw. G′
in der einen Richtung und beim Auftreten der Rückkante am
Punkt H bzw. H′ in der anderen Richtung, so daß sich auch
hier ein Vorzeichenwechsel des Differenz- oder Kantenerken
nungssignals nur an den Kanten ergibt, mit einer die Natur
der Kante (Vorder- oder Rückkante) anzeigenden Polarität.
Die vorübergehende Verriegelung des I-Reglers 20 kann bei
der Anordnung nach Fig. 4 in einfacher Weise dadurch er
reicht werden, daß man den Abtastschalter 21 bei negativer
Polarität des Kantenerkennungssignals Sk in derjenigen Stel
lung festhält, in welcher er den Referenzwert Ur an den Ist
werteingang des Reglers 20 legt. Dies ist mit der strich
punktierten Verbindungslinie 31 in der Fig. 4 angedeutet.
Bei dieser Alternative ist anstelle eines nachgeführten
Schwellenwertes Us der feste Schwellenwert Usl an den Ver
gleicher 30′ zu legen. Der zweite Vergleicher 60 kann ge
wünschtenfalls auch hier dazu verwendet werden, das Warn
signal Sw abhängig vom Regler-Stellsignal Uy (mit oder ohne
Kennlinienglied 40′) gemäß den weiter oben beschriebenen
Kriterien zu erzeugen.
Ferner sei erwähnt, daß das Stellsignal des Reglers auch auf
andere Größen als die Sendelichtstärke in der Meßvorrichtung
einwirken kann, beispielsweise auf ein die Meßsignalverstär
kung bestimmendes Element. Auch muß die Meßvorrichtung nicht
unbedingt eine mit Durchlicht arbeitende Lichtschranke sein,
es kann sich ebensogut auch um eine Reflexlichtschranke mit
dunkler oder heller Hintergrundfläche handeln. Im Falle
eines hellen (oder gut reflektierenden) Hintergrundes wäre
das am wenigsten unterscheidbare Werkstück z.B. der hellst
mögliche Stoff. Im Falle eines dunklen Hintergrundes, wo das
am wenigsten unterscheidbare Werkstück der dunkelste Stoff
wäre, würden für die angegebenen Polaritäten und die darge
stellten Kurven spiegelbildliche Verhältnisse gelten. Des
weiteren sei angemerkt, daß die in den Fig. 2 und 3 darge
stellten Kennlinien in der Praxis auch von der gezeigten
linearen Form abweichen können. Schließlich ist zu erwähnen,
daß zur Kantenerfassung das Werkstück auch in Ruhe sein
kann, während sich die Meßvorrichtung bewegt.
Die Anordnung erlaubt nicht nur das Erkennen von Kanten bei
einlagigen Werkstücken, sondern auch die Erkennung von Kan
ten bei zweilagigen Werkstücken. Zweilagige Werkstücke beste
hen aus einer sogenannten Unterlage (einlagiges Werkstück)
und aus einer Auflage (einlagiges Werkstück). Um die Mate
rialkante bei Übergang von einer auf zwei Lagen, bzw. Über
gang von zwei auf eine Lage zu erkennen, muß nur die Stei
gung der Kennlinie für die Schwelle Us (Fig. 2) so weit ver
mindert werden, daß diese Kennlinie unterhalb der Meßsignal
Kennlinie für die Unterlage liegt. Dies kann dadurch reali
siert werden, daß die Funktion des Schwellengebers, in die
sem Fall die Steigung des Kennliniengliedes 40′, z.B. mit
einem Potentiometer eingestellt wird. Das Einstellen der je
weiligen Steigung auf die Materialunterlage muß einmal vor
dem eigentlichen Nähvorgang durchgeführt werden. Dies ge
schieht, indem die Unterlage durch die Lichtstrecke bewegt
und dabei die Steigung so verändert wird, daß die Schaltein
richtung 30 bzw. der Vergleicher 30′ kein Kantenerkennungs
signal auslöst. Nach diesem Abgleich kann die Unterlage
durch die Lichtschranke bewegt werden, ohne daß ein Kanten
signal ausgelöst wird. Mit dem Auflegen eines weiteren Werk
stückes (Auflage) wird die resultierende Materialdichte so
groß, daß die Schwelle Us unterschritten und damit das Kan
tenerkennungssignal ausgelöst wird. Wird in Fig. 2 die Kenn
linie 50 (Meßsignal Ux für Luft) durch die Meßsignalkenn
linie für die Unterlage und die Kennlinie 52 durch die Meß
signalkennlinie für das zweilagige Werkstück (Unterlage +
Auflage) ersetzt, dann ist der Funktionsablauf genauso zu
beschreiben, wie oben für die einlagige Kantenerfassung ge
schehen.
Claims (14)
1. Anordnung zum Erkennen einer Kante eines sich relativ zu
einem Erfassungsort bewegenden und davon optisch unter
scheidenden Werkstückes,
mit einer Meßvorrichtung, die einen den Erfassungsort beleuchtenden Lichtsender und einen Lichtempfänger auf weist, der einen vom Erfassungsort ausgehenden Lichtan teil mißt und ein Meßsignal als Funktion dieses Lichtan teils erzeugt, welches eine Schalteinrichtung zur Abgabe eines Kantenerkennungssignals veranlaßt, wenn es sich sprunghaft gegenüber einem Referenzwert ändert,
und mit einer Kompensationseinrichtung, die eine die Randbedingungen der Messung anzeigende Größe in die Aus wertung der Messung einführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationseinrichtung ein Regler (20) mit Integralverhalten (I-Regler) ist, der Abweichungen des Meßsignals (Ux) von einem festen Referenzwert (Ur) fühlt und mit seinem Stellsignal (Uy) auf die Meßvorrichtung (10) im Sinne einer Ausregelung der gefühlten Abweichung einwirkt.
mit einer Meßvorrichtung, die einen den Erfassungsort beleuchtenden Lichtsender und einen Lichtempfänger auf weist, der einen vom Erfassungsort ausgehenden Lichtan teil mißt und ein Meßsignal als Funktion dieses Lichtan teils erzeugt, welches eine Schalteinrichtung zur Abgabe eines Kantenerkennungssignals veranlaßt, wenn es sich sprunghaft gegenüber einem Referenzwert ändert,
und mit einer Kompensationseinrichtung, die eine die Randbedingungen der Messung anzeigende Größe in die Aus wertung der Messung einführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationseinrichtung ein Regler (20) mit Integralverhalten (I-Regler) ist, der Abweichungen des Meßsignals (Ux) von einem festen Referenzwert (Ur) fühlt und mit seinem Stellsignal (Uy) auf die Meßvorrichtung (10) im Sinne einer Ausregelung der gefühlten Abweichung einwirkt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Warn
einrichtung (40, 60), die das Stellsignal des Reglers
(20) während des Fehlens eines Werkstücks (11) am Erfas
sungsort überwacht und ein Warnsignal (Sw) liefert, wenn
das Stellsignal (Uy) einen vorbestimmten Grenzwert (Ug)
überschreitet.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalteinrichtung einen Vergleicher (30; 30′) enthält, der die Differenz zwischen dem Meßsignalwert (Ux) und einem Schwellenwert (Us; Us1) ermittelt und das Kantenerkennungssignal (Sk) bei einem Vorzeichenwechsel dieser Differenz bildet,
und daß eine Steuereinrichtung (40; 40′, 31, 21) vorge sehen ist, die nach einem Vorzeichenwechsel der Differenz einen der Vergleichswerte in einem solchen Abstand vom anderen Vergleichswert hält, daß der nächste Vorzeichen wechsel nur bei Rückkehr des gemessenen Lichtanteils auf seinen vorherigen Wert erfolgt.
daß die Schalteinrichtung einen Vergleicher (30; 30′) enthält, der die Differenz zwischen dem Meßsignalwert (Ux) und einem Schwellenwert (Us; Us1) ermittelt und das Kantenerkennungssignal (Sk) bei einem Vorzeichenwechsel dieser Differenz bildet,
und daß eine Steuereinrichtung (40; 40′, 31, 21) vorge sehen ist, die nach einem Vorzeichenwechsel der Differenz einen der Vergleichswerte in einem solchen Abstand vom anderen Vergleichswert hält, daß der nächste Vorzeichen wechsel nur bei Rückkehr des gemessenen Lichtanteils auf seinen vorherigen Wert erfolgt.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung ein Kennlinienglied (40′) enthält,
das den Schwellenwert (Us) an die Vergleichseinrichtung
(30) als Funktion des Stellsignals (Uy) des Reglers (20)
gemäß einer Kennlinie (42) liefert, die zwischen der Meß
signal/Stellsignal-Kennlinie (50) für das Fehlen eines
Werkstücks (11) am Erfassungsort und der Meßsignal/Stell
signal-Kennlinie (51) für das Vorhandensein des am wenig
sten unterscheidbaren Werkstücks am Erfassungsort ver
läuft.
5. Anordnung nach den Ansprüchen 2, 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Warneinrichtung (60) den vom Kennlinien
glied (40′) gelieferten Schwellenwert (Us) empfängt und
das Warnsignal (Sw) erzeugt, wenn dieser Schwellenwert
während des Fehlens eines Werkstücks (11) am Erfassungs
ort einen Grenzwert (Ug) überschreitet, der etwas unter
halb des Referenzwertes (Ur) des Meßsignals (Ux) liegt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Warneinrichtung einen gesonderten Vergleicher (60)
aufweist, der das Ausgangssignal des Kennliniengliedes
(40′) mit dem eigens angelegten Grenzwert (Ug) ver
gleicht.
7. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Warneinrichtung mit dem Vergleicher (30′) der Schalt
einrichtung gekoppelt ist und das Warnsignal erzeugt,
wenn die von diesem Vergleicher ermittelte Differenz zwi
schen dem Meßsignalwert (Ux) und dem Schwellenwert (Us)
über eine vorbestimmte Mindestdauer einen vorbestimmten
Minimalbetrag bei derjenigen Polarität unterschreitet,
die sich bei fehlendem Werkstück (11) am Erfassungsort
ergibt.
8. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung eine Verriegelungseinrichtung (31,
21) ist, die beim Auftreten eines ersten Vorzeichenwech
sels der Differenz (Ux-Us1) das Stellsignal (Uy) des
Reglers (20) in seinem Augenblickszustand verriegelt und
die beim Auftreten des nächsten Vorzeichenwechsels diese
Verriegelung wieder aufhebt.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Stellsignal des Reglers auf
ein die Verstärkung der Meßvorrichtung bestimmendes Ele
ment einwirkt.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stellsignal (Uy) des Reglers (20)
die Intensität des Lichtsenders (12) beeinflußt.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Lichtsender (12) Wechsel
licht einer vorbestimmten Frequenz sendet und daß der
Lichtempfänger ein auf die Lichtwechselfrequenz abgestimm
tes Bandpaßfilter (17) und einen nachgeschalteten Syn
chrongleichrichter (18) mit anschließendem Tiefpaß (19)
enthält.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Regler (20) ein Abtastregler mit I-Verhalten ist, der
an seinem Sollwerteingang den Referenzwert (Ur) für das
Meßsignal empfängt und dessen Isteingang über einen mit
der Lichtwechselfrequenz synchronisierbaren Abtastschal
ter (21) zwischen dem Ausgangssignal des Bandpaßfilters
(17) und dem Referenzwert (Ur) für das Meßsignal umschalt
bar ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12 in Verbindung mit Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung
(31) den Abtastschalter (21) zur Verriegelung des Reglers
(20) in die den Referenzwert (Ur) an den Istwerteingang
legenden Stellung bringt.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (10) als
Lichtschranke zur Erfassung von Stoffkanten (11a, 11b) in
einer textilverarbeitenden Maschine, insbesondere einer
Nähmaschine, ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893931856 DE3931856A1 (de) | 1989-09-23 | 1989-09-23 | Anordnung zur erfassung einer werkstueckkante |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893931856 DE3931856A1 (de) | 1989-09-23 | 1989-09-23 | Anordnung zur erfassung einer werkstueckkante |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3931856A1 true DE3931856A1 (de) | 1991-04-04 |
DE3931856C2 DE3931856C2 (de) | 1991-07-18 |
Family
ID=6390083
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893931856 Granted DE3931856A1 (de) | 1989-09-23 | 1989-09-23 | Anordnung zur erfassung einer werkstueckkante |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3931856A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202018103728U1 (de) * | 2018-06-29 | 2019-10-09 | Vorwerk & Co. Interholding Gmbh | Nähmaschine für den häuslichen Gebrauch |
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DE3224314A1 (de) * | 1981-09-18 | 1983-04-07 | The Singer Co., 06904 Stamford, Conn. | Selbstkompensierende optoelektronische lagen- und saumfuehleinrichtung fuer eine naehmaschine |
DE3323214C1 (de) * | 1983-06-28 | 1984-10-11 | Dürkoppwerke GmbH, 4800 Bielefeld | Optoelektronische Abtastvorrichtung an einer Naehmaschine |
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-
1989
- 1989-09-23 DE DE19893931856 patent/DE3931856A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3931856C2 (de) | 1991-07-18 |
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