DE3929306C2 - Gasdicht verschlossener Metalloxid/Wasserstoff-Akkumulator - Google Patents
Gasdicht verschlossener Metalloxid/Wasserstoff-AkkumulatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen gasdicht verschlossenen Metalloxid/Wasserstoff-Akkumulator mit
einer positiven Elektrode, die ein Metalloxid umfaßt, einer negativen Elektrode, die eine
Wasserstoffspeicherlegierung umfaßt, einem zwischen positiver und negativer Elektrode
angeordneten Separator, der einen alkalischen Elektrolyten enthält, sowie mit Mitteln zur ka
talytischen Rekombination des beim Überladen an der positiven Elektrode entwickelten
Sauerstoffs
Gut bekannt unter den Sekundärzellen, die dem vorstehenden Gattungsbegriff zugeordnet werden können, sind beispielsweise Metalloxid/Wasserstoffakkumulatoren, deren negative Elektroden aus Legierungen der Systeme La/Ni oder Ti/Ni aufgebaut sind, wobei diese Legie rungen häufig noch V, Cr, Zr, Mn, Al, Co etc. als Nebenbestandteile enthalten.
Gut bekannt unter den Sekundärzellen, die dem vorstehenden Gattungsbegriff zugeordnet werden können, sind beispielsweise Metalloxid/Wasserstoffakkumulatoren, deren negative Elektroden aus Legierungen der Systeme La/Ni oder Ti/Ni aufgebaut sind, wobei diese Legie rungen häufig noch V, Cr, Zr, Mn, Al, Co etc. als Nebenbestandteile enthalten.
Der gasdichte Betrieb dieser Zellen setzt wie beim gasdichten Nickel/Cadmium-Akkumulator
die fortwährende Beseitigung des beim Überladen an der positiven Elektrode entstehenden
Sauerstoffs voraus, welche wegen der geringeren Kapazitätsauslegung der positiven Elektro
de in der Regel durch direkte elektrochemische Reduktion an der negativen Elektrode erfolgt.
Die Zellen arbeiten "im Sauerstoffzyklus".
Anders als beim Nickel/Cadmium-Akkumulator muß jedoch der entstehende Sauerstoff bei
den hier in Betracht kommenden Zellen an einer negativen Elektrode umgesetzt werden, die
ein wasserstoffspeicherndes Metallhydrid ist. Deshalb nimmt man an, daß an dieser Elektro
de sowohl eine chemische Vereinigung des Sauerstoffs mit dem gespeicherten Wasserstoff,
Hsp stattfindet (Gl. 1) als auch ein Abbau des Sauerstoffs auf elektrochemischem Wege an
der Elektrodenoberfläche erfolgt (Gl. 2):
4 Hsp + O₂ = 2 H₂O (1)
2 H₂O + O₂ + 4e⁻ = 4 OH⁻ (2)
Neben diesen, für die Funktionsfähigkeit des Speichermaterials unkritischen Prozessen kann
es aber auch zu einer parasitären Nebenreaktion kommen, die sich negativ auf die elektro
chemischen Eigenschaften der Speicherlegierung auswirkt. Der von der positiven Elektrode
kommende Sauerstoff vermag nämlich mit den Komponenten der Speicherlegierung Oxide
zu bilden:
2 × Me + O₂ = 2 MexO (3)
Da diese Oxide vorzugsweise auf der Oberfläche der Metallhydrid-Partikel entstehen, können
sie insbesondere die Kinetik der Wasserstoffaufnahme und -abgabe beim Lade- und
Entladevorgang stark behindern.
Negative Elektroden von Metalloxid-Wasserstoff-Speicherzellen sind demzufolge korrosions
gefährdet, und um dieser Gefahr vorzubeugen, hat man z. B. gemäß DE
28 38 857 A1 bereits vorgeschlagen, die Sauerstoffverzehr-Reaktion gezielt an einer mit der
Legierungselektrode lediglich in elektronischem Kontakt stehenden Hilfselektrode ablaufen zu
lassen. Zu diesem Zweck ist eine Elektrodenanordnung vorgesehen, bei der sich im
Elektrodenstapel stets eine Hilfselektrode zwischen zwei positiven Elektroden befindet und
ein die Hilfselektrode umgebender Separator durch seine hochporöse, hydrophobe Beschaf
fenheit das Anströmen des Sauerstoffgases an die Hilfselektrode begünstigt während ein
anderes, hydrophiles Separatormaterial von geringerer Gaspermealibilität, welches jeweils
eine Positive von einer Negativen trennt, den Zutritt von Sauerstoff zur
letzteren behindert.
Allein das Erfordernis zweier verschiedener Separatorqualitäten und deren funktionsrichtige
Einordnung zwischen den Platten, die vom Montage-Personal besondere Aufmerksamkeit
verlangt machen den Aufbau dieses bekannten Akkumulators kompliziert.
Aus der DE 32 34 671 C1 ist die Beschichtung von Wasserstoffspeicher-Metallegierungen,
die Eisen und Titan als Hauptbestandteil besitzen, durch Entpassivierung und an schließen
des Aufbringen einer dünnen Palladiumschicht zu entnehmen.
Aus der DE-OS 23 07 851 sind Wasserstoffspeicherelektroden bekannt, bei denen die
Masseteilchen des wasserstoffspeichernden Materials von einem in Bezug auf die Wasser
stoffspeicherung inaktiven TiNi3 umhüllt sind. Dazu wird das Wasserstoffspeicher-Legie
rungspulver mit einer Nickelschicht überzogen, anschließend wird die Elektrode auf eine
Temperatur von 600 bis 800°C gebracht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Speicherzelle nach dem eingangs for
mulierten Gattungsbegriff anzugeben, bei der die negative Elektrode noch wirksamer dem
korrosiven Angriff des entwickelten Sauerstoffs entzogen ist und sein Abbau durch Verzehr
mit sehr einfachen Mitteln erreicht wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Metalloxid/Wasserstoff-Akkumulator gelöst,
wie er im Patentanspruch 1 definiert ist.
Danach liegt der Kern der Erfindung darin, daß die negative Akkumulatorelektrode gegen
Zutritt von Sauerstoff wirksam abgeschirmt wird und daß der Abbau des Sauerstoffs mög
lichst im Außenbereich der Elektrodenanordnung, zumindest an einer peripheren Stelle der
negativen Elektrode, erfolgt.
Es wurde gefunden, daß ein vorzüglicher Schutz der Elektrode in einer Beschichtung bzw.
Umhüllung der ihr zugrundeliegenden hydridbildenden Legierungspartikel mit Kupfer oder
Nickel besteht, welche sich durch ein großes Absorptionsvermögen für Wasserstoff aus
zeichnen, andererseits aber keinen Sauerstoff passieren lassen.
Die Beschichtung der Partikel kann erfolgen, indem man das Legierungspulver vor dem Ver
pressen zur Metallhydridelektrode in einer Badflüssigkeit galvanisch behandelt, die Ionen
eines der genannten Metalle enthält, oder indem man das betreffende Metall aus Salz
lösungen durch chemische Reduktionsmittel auf den Partikeln zur Abscheidung bringt.
Durch die erfindungsgemäße Beschichtung der Metallhydridpartikel wird für die negative
Elektrode eine gleichbleibend hohe Aktivität hinsichtlich der Wasserstoffaufnahme und -ab
gabe während einer langen Zyklenlebensdauer des Akkumulators sichergestellt.
Anstelle der negativen Elektrode übernehmen andere Mittel bzw. Einrichtungen die kataly
tische Sauerstoffreduktion. Von ihrer Funktion her handelt es sich bei diesen Mitteln um Hilfs
elektroden. Sie sollen erfindungsgemäß grundsätzlich in der Zelle so positioniert sein, daß sie
einerseits zwar mit der negativen Elektrode in elektrischleitendem Kontakt stehen, anderer
seits aber außerhalb des Ionenpfades zwischen positiver und negativer Elektrode liegen.
Gemäß einer solchen Anordnung kann die Hilfselektrode beispielsweise an der Außenseite
einer negativen Elektrode angeordnet sein, welche endständige Elektrode eines Elektroden
satzes ist; sie kann ferner von negativen Elektroden beidseitig gegen positive Elektroden
abgeschirmt sein oder räumlich auch ganz von der Anordnung, die durch die positive und
negative Hauptelektrode gebildet wird, abgekoppelt sein.
Die den Sauerstoffverzehr unterhaltenden Hilfselektroden werden durch einfaches Mischen
von Aktivkohle mit etwas Leitruß und einem Bindemittel sowie anschließendes Auswalzen zu
einer Folie hergestellt. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung der Ausgangsmischung
sollte bei 20 Gew.-% bis 80% Gew.-% Aktivkohle, 3% bis 20% Leitruß und 10% bis 30% PTFE-
Binder liegen. Besonders vorteilhaft ist eine Walzmischung aus ca. 75 Gew.-% Aktivkohle, ca.
7,5 Gew.-% Leitruß und ca. 17,5 Gew.-% PTFE.
Ein sehr günstiger Ort für die Anbringung einer solchen Sauerstoffverzehr-Folie ist in einer
Wickelzelle, einer bevorzugten Ausführungsform des Akkumulators gemäß der Erfindung, die
Außenseite der negativen Bandelektrode, welche im Elektrodenwickel ohnehin die äußere
Spiralwicklung bildet, so daß die an dieser Stelle aufgepreßte oder aufgewalzte Folie zu
gleich im elektrischen und mechanischen Kontakt zum Gehäusebecher steht.
Auf ähnlich vorteilhafte Weise lassen sich die erfindungsgemäßen Maßnahmen bei Wasser
stoff-Speicherzellen in Form der Knopfzelle verwirklichen.
Anhand einiger Figuren werden mögliche Ausgestaltungen der Erfindung verdeutlicht.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Metalloxid/Wasserstoff-Akkumulator vom Typ der
Wickelzelle, dessen negative Elektrode erfindungsgemäß vor Sauerstoff-Korrosion geschützt
ist und die außenseitig mit einer Hilfselektrode für den katalytischen Sauerstoffverzehr
versehen ist,
Fig. 2 zeigt die Elektrodenanordnung der Fig. 1 in einer Vergrößerung,
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Elektrodenanordnung wie in Fig. 1, jedoch mit einer von der
negativen Elektrode räumlich getrennt angeordneten Hilfselektrode,
Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäß ausgestaltete Knopfzelle.
In der Schnittdarstellung einer Metalloxid/Wasserstoff-Wickelzelle nach Fig. 1 ist die
korrosionsgeschützte negative Metallhydridelektrode 1 innenseitig von der positiven Elektro
de 2 durch ein Separatorvlies 3 getrennt und an ihrer dem Gehäusebecher 4 zugekehrten
Außenseite mit einer Hilfselektrode 5 in Form einer Sauerstoffverzehrschicht belegt. Die
Verzehrschicht ist eine aus einer Trockenmischung von Aktivkohle, PTFE-Pulver und Leitruß
gebildete Folie und dem negativen Elektrodenband unmittelbar auflaminiert.
Dank der erfindungsgemäßen Abschirmung des aktiven Materials der negativen Elektrode
gegen den von der Positiven her ausströmenden Sauerstoff wird dieser zum Außenbereich
des Elektrodenwickels hin umgelenkt und an der dort befindlichen Verzehrschicht abgebaut.
Die Ausschnittsvergrößerung nach Fig. 2 läßt die an der negativen Elektrode 1 getroffene
Schutzmaßnahme gemäß der Erfindung erkennen, welche aus einer metallischen Umhüllung
6 der aktiven Metallhydridpartikel bzw. wasserstoffspeichernden Legierungspartikel 7 besteht.
Durch seine hohe spezifische Protonenleitfähigkeit bzw. durch sein hohes spezifisches
Lösungsvermögen für Wasserstoff gewährleistet das Umhüllungsmetall aus Ni oder Cu
einerseits eine gute Funktionsfähigkeit der Wasserstoffspeicherelektrode und bewahrt sie
andererseits langfristig vor oxidativer Zerstörung.
Die Elektrodenanordnung in einer Wickelzelle macht es möglich, die Hilfselektrode für den
Sauerstoffverzehr auch gänzlich außerhalb des Elektrodenwickels, jedoch in elektrischleiten
dem Kontakt zur negativen Elektrode zu positionieren, nämlich in Form einer Ronde - oder
eines Stapels aus mehreren Ronden - an einer Stirnseite des Wickels, beispielsweise nahe
dem Zellenboden als Bodenronde.
Besonders vorteilhaft läßt sich hier, wie in Fig. 3 dargestellt, die Hilfselektrode 5 mit einer
Multikontaktscheibe 8 verbinden, welche in diesem Falle den Stromableiter für die negative
Elektrode 1 bildet und über einen zungenartigen Fortsatz 9 mit dem Gehäusebecher 4 als
dem äußeren Zellenpol elektrisch kontaktiert ist. Die rondenförmige Hilfselektrode kann da
bei, wie hier gezeigt, als Einlegeteil in die Multikontaktscheibe integriert sein.
In Fig. 4 sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen-Korrosionsschutz der negativen
Elektrode durch sauerstoffundurchlässige Umhüllung der Metallhydridpartikel, Abbau der
Sauerstoffdrucks in der Zelle räumlich getrennt von der negativen Elektrode mittels einer
Verzehrelektrode - auf eine Knopfzelle mit tablettenförmigen Elektroden angewandt. Die
schematische Darstellung zeigt unabhängig von der Gehäusekonstruktion, die auch andere
Ausführungen umfassen kann, die mit der Erfindung grundsätzlich im Einklang stehende
Anordnung von negativer, vor Sauerstoffzutritt geschützter Metallhydridelektrode 1, positiver
Metalloxidelektrode 2 sowie des zwischen beiden Elektroden liegenden und den Elektrolyten
enthaltenden Separators 3, wobei eine Sauerstoffverzehrelektrode 5 der Außenseite der
negativen Elektrode aufliegt. Eine Kontaktfeder 10 sorgt für einen Abstandsspalt zwischen
dem Deckelteil 11 und der Verzehrelektrode 5, so daß der Sauerstoff an letztere ungehindert
herandiffundieren kann.
Claims (9)
1. Gasdicht verschlossener Metalloxid/Wasserstoff-Akkumulator mit einer positiven Elektro
de, die ein Metalloxid umfaßt, einer negativen Elektrode, die eine Wasserstoffspeicher
legierung umfaßt, einem zwischen positiver und negativer Elektrode angeordneten Sepa
rator, der einen alkalischen Elektrolyten enthält, sowie mit Mitteln zur katalytischen Re
kombination des beim Überladen an der positiven Elektrode entwickelten Sauerstoffs, da
durch gekennzeichnet, daß die Metallhydrid-Partikel der negativen Elektrode mit Kupfer
oder Nickel umhüllt sind und daß die den Sauerstoffverzehr unterhaltenden Mittel außer
halb des Ionenpfades zwischen positiver und negativer Elektrode, jedoch in elektrisch lei
tendem Kontakt zur negativen Elektrode angeordnet sind.
2. Akkumulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Sauerstoffverzehr
unterhaltenden Mittel von einer schichtförmig gewalzten Aktivkohlemischung gebildet sind.
3. Akkumulator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzmischung 50
Gew.-% bis 80 Gew.-% Aktivkohle, 3 Gew.-% bis 20 Gew.-% Leitruß und 10 Gew.-% bis 30
Gew% PTFE enthält.
4. Akkumulator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzmischung aus ca.
75 Gew.-% Aktivkohle, ca. 7,5 Gew.-% Leitruß und ca. 17,5 Gew.-% PTFE zusammen
gestellt ist.
5. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er eine
Wickelzelle ist.
6. Akkumulator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzmischung auf die
äußere Seite der negativen Elektrode, welche im Kontakt mit dem Gehäusebecher steht,
aufgebracht ist.
7. Akkumulator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzmischung in Form
einer oder mehrerer Ronden an einer Stirnseite des Elektrodenwickels angeordnet ist.
8. Akkumulator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ronden als Einlegeteile
in eine Multikontaktscheibe integriert sind.
9. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er eine
Knopfzelle ist.
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