DE3928566A1 - Verfahren zur herstellung unsymmetrisch substituierter harnstoffe - Google Patents
Verfahren zur herstellung unsymmetrisch substituierter harnstoffeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C273/00—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C273/18—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted ureas
- C07C273/1809—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted ureas with formation of the N-C(O)-N moiety
- C07C273/1818—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted ureas with formation of the N-C(O)-N moiety from -N=C=O and XNR'R"
- C07C273/1827—X being H
Description
Das vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung unsymmetrisch
substituierter Harnstoffe durch Reaktion eines substituierten
Ammoniumisocyanates mit einem primären oder sekundären Amin.
Die Reindarstellung unsymmetrisch substituierter Harnstoffe ist
nicht einfach durchzuführen und gelingt oft nur unter aufwendi
gen Bedingungen. In Liebig′s Annalen der Chemie, 364. Band
(1909), Seiten 129 bis 146 ist beschrieben, daß sich bei der
Zugabe von primären oder sekundären Aminen zu einer Lösung
freier Isocyansäure Alkyl- bzw. Dialkylammoniumisocyanate bil
den, die sich sehr schnell in die entsprechenden mono- bzw.
dialkylierten Harnstoffe umwandeln. Lösungen freier Isocyansäure
sind aber technisch nur aufwendig herstellbar und auf Grund ih
rer geringen Stabilität auch schwierig zu handhaben, so daß sie
technisch nur sehr beschränkt zur Herstellung unsymmetrisch
substituierter Harnstoffe verwendet werden können.
Es wurde nun gefunden, daß bei Zugabe eines primären oder se
kundären Amines zu einer Lösung oder zu einer Suspension eines
substituierten Ammoniumisocyanates unsymmetrisch substituierte
Harnstoffe gebildet werden, wobei die Reaktion unerwarteterweise
abläuft, ohne daß die Isocyansäure vorher durch Säurezugabe aus
dem Salz freigesetzt werden muß.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Herstellung unsymmetrisch substituierter Harnstoffe, das da
durch gekennzeichnet ist, daß ein substituiertes Ammoniumisocya
nat in einem inerten Verdünnungsmittel mit einem primären oder
sekundären Amin umgesetzt wird.
Das substituierte Ammoniumisocyanat ist ein Ammoniumsalz der
allgemeinen Formel R1R2R3NHNCO, in der R1, R2 und R3 unabhängig
voneinander eine geradkettige oder verzweigte Alkyl-, eine Aryl-,
Alkylaryl- oder eine Arylalkylgruppe bedeuten, oder R1R2R3N
bedeutet einen cyclischen Aminteil. Es kann beispielsweise aus
einem gasförmigen Gemisch aus Isocyansäure und Ammoniak herge
stellt werden, indem man bei 250 bis 600°C ein tertiäres Amin
zusetzt, das Reaktionsgemisch mit einem inerten Verdünnungsmit
tel in Kontakt bringt, abkühlt und kondensiert. Gemische aus
Isocyansäure und Ammoniak entstehen bei der thermischen Zerset
zung von Harnstoff, beispielsweise nach EP-A 1 24 704.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zuerst
das substituierte Ammoniumisocyanat in einem unter den
Reaktionsbedingungen inerten Verdünnungsmittel bei Temperaturen
von -20°C bis Raumtemperatur vorgelegt. Anschließend wird unter
Rühren ein primäres oder sekundäres Amin zugegeben.
Als inerte Verdünnungsmittel kommen beispielsweise aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Hexan, Heptan, aromatische Koh
lenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, halogenierte alipha
tische Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform, Te
trachlorkohlenstoff, Ethylchlorid, Ethylenchlorid, halogenierte
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol, Trichlorbenzol,
Ether, wie Diethylether, Diisopropylether, Dibutylether, Ethyl
methylether, Dioxan, Carbonsäureamide, wie Dimethylformamid, N-
Methylpyrrolidon oder Mischungen von oben angeführten
Verdünnungsmitteln in Frage. Bevorzugt sind aromatische Kohlen
wasserstoffe, halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe und
Carbonsäureamide, besonders bevorzugt sind Toluol, Chloroform,
oder N-Methylpyrrolidon.
Unter primären und sekundären Aminen sind solche Verbindungen
zu verstehen, die eine oder mehrere Aminogruppen aufweisen. Sie
können gegebenenfalls durch weitere unter den Reaktionsbedin
gungen inerte Gruppen substituiert sein. Beispiele hiefür sind
aliphatische, cycloaliphatische oder cyclische Amine , wie Me
thylamin, Ethylamin, Hexylamin, Hexadecylamin, Isopropylamin,
Isobutylamin, Isooctylamin, Methylethylamin, Cyclohexylamin,
Pyrrolidin, Pyrrol, Piperidin, Morpholin oder Dimethylamin,
Diethylamin, Diisopropylamin, Ethylendiamin, Hexamethylendiamin,
4,4′-Diaminodicyclohexylmethan oder aromatische Amine, wie Ani
lin, Nitroaniline, Chloraniline, Tolylamine, Benzylamin, Naph
thylamine, Phenylendiamine, Toluylendiamine, 4,4′ Diaminodiphe
nylmethan.
Das Amin kann als solches, gasförmig oder flüssig, oder zusammen
mit einem unter den Reaktionsbedingungen inerten gasförmigen
oder wie oben beschriebenen flüssigen Verdünnungsmittel zugege
ben werden.
Das Amin kann äquimolar zur Isocyansäure oder in einem Überschuß
zugegeben werden.
Nach beendeter Zugabe des Amins wird zur Vervollständigung der
Reaktion bei Raumtemperatur nachgerührt oder gegebenenfalls bis
auf Rückflußtemperatur des verwendeten Verdünnungsmittels er
hitzt. Gegebenenfalls erfolgt die Reaktion auch unter Druck, wo
bei Drücke bis zu 20 bar angewendet werden können. Nach dem Ab
kühlen kristallisiert der gebildete unsymmetrisch substituierte
Harnstoff aus dem Verdünnungsmittel aus, oder das Ver
dünnungsmittel wird abgedampft und der Rückstand gegebenenfalls
auf übliche Weise gereinigt.
100 g Harnstoff wurden pro Stunde kontinuierlich in einen Zer
setzer eingetragen. Das Pyrolysegas wurde in einem beheizbaren
Rohr bei 320°C mit 255 g Triethylamin pro Stunde zur Reaktion
gebracht. Die Reaktionsgase wurden in einem Wäscher, der mit
Chloroform betrieben wurde, rasch auf Raumtemperatur abgekühlt.
Insgesamt wurde 213 g (3,5 Mol) Harnstoff und 544 g (5,4 Mol)
Triethylamin eingetragen.
Dabei wurden 66% der Theorie Triethylammoniumisocyanat, gelöst
in Chloroform, erhalten.
IR: 2160 cm-1 (scharfe Bande)
In 100 ml einer Lösung von 10,6 g (0,0735 Mol)
Triethylammoniumisocyanat in Chloroform, hergestellt nach Bei
spiel 1, wurden bei Raumtemperatur unter Rühren 13,7 g (0,147
Mol) Anilin zugetropft. Nach beendeter Zugabe wurde 24 Stunden
bei Raumtemperatur nachgerührt, worauf 30 Minuten auf Rückfluß
erhitzt wurde. Der beim Abkühlen der Reaktionsmischung ausgefal
lene Niederschlag wurde abgesaugt und mit wenig Diethylether
nachgewaschen. Durch Einengen der Mutterlauge wurde eine zweite
Kristallfraktion erhalten.
Insgesamt wurden 6,0 g, das sind 60% der Theorie Phenylharn
stoff mit einem Schmelzpunkt von 143 bis 145°C erhalten.
Nach Umkristallisieren einer kleinen Menge aus Wasser betrug der
Schmelzpunkt 146-148°C.
In 100 ml einer Lösung von 10,1 g (0,0542 Mol) Tri-n-propylammo
niumisocyanat, hergestellt nach der im Beispiel 1 beschriebenen
Vorgangsweise, wurden bei -10°C 10,1 g (0,1084 Mol) Anilin, ge
löst in 10 ml Chloroform, zugesetzt. Nach beendeter Zugabe wurde
24 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt und 30 Minuten auf
Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen der Reaktionsmischung kri
stallisierte Phenylharnstoff aus, der abgesaugt, mit wenig
Diethylether nachgewaschen und getrocknet wurde. Dabei wurden
4,8 g Phenylharnstoff, das enspricht 65% der Theorie, mit einem
Schmelzpunkt von 144 bis 146°C erhalten.
In 160 ml einer Lösung von 16,5 g (0,0722 Mol) Tri-n-butylammo
niumisocyanat in Chloroform, hergestellt nach der in Beispiel 1
beschriebenen Vorgangsweise, wurden 13,5 g (0,1444 Mol) Anilin
bei Raumtemperatur eingetropft. Nach beendeter Zugabe wurde 24
Stunden bei Raumtemperatur gerührt und anschließend 30 Minuten
auf Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen fiel Phenylharnstoff
aus, der abgesaugt, mit wenig Diethylether gewaschen und ge
trocknet wurde. Dabei wurden 5,9 g Phenylharnstoff, das ent
spricht 60 % der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von 142 bis
145°C erhalten.
In 130 ml einer Lösung von 17,2 g (0,0636 Mol) Triisopen
tylammoniumisocyanat in Chloroform, hergestellt nach der in Bei
spiel 1 beschriebenen Vorgangsweise, wurden 11,8 g (0,1267 Mol)
Anilin eingetropft, sodaß die Temperatur nicht über Raumtempe
ratur anstieg. Nach beendeter Zugabe wurde 24 Stunden bei
Raumtemperatur nachgerührt und anschließend 30 Minuten auf Rück
fluß erhitzt. Nach dem Abkühlen fiel Phenylharnstoff aus, der
abgesaugt, mit wenig Ether gewaschen und getrocknet wurde. Dabei
wurden 5,1 g Phenylharnstoff, das entspricht 60% der Theorie,
mit einem Schmelzpunkt von 143-145°C erhalten.
In 50 ml einer Lösung von 6,2 g (0,034 Mol) Triethylammo
niumisocyanat in Chloroform, hergestellt nach Beispiel 1, wurden
6,3 g (0,086 Mol) Diethylamin eingetropft, sodaß die Temperatur
nicht über Raumtemperatur anstieg. Nach beendeter Zugabe wurde
24 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt und anschließend 30
Minuten unter Rückfluß erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde abge
dampft, wobei 3,5 g, das sind 70% der Theorie Diethylharnstoff
mit einem Schmelzpunkt von 69-71°C erhalten wurde.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung unsymmetrisch substituierter Harn
stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß ein substituiertes Ammo
niumisocyanat in einem inerten Verdünnungsmittel mit einem
primären oder sekundären Amin umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
substituiertes Ammoniumisocyanat eine Verbindung der Formel
R1R2R3NHNCO eingesetzt wird, in der R1, R2 und R3 unabhängig
voneinander eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe,
eine Aryl-, Alkylaryl oder Arylalkylgruppe bedeuten oder
R1R2R3N bedeutet einen cyclischen Aminteil.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verdünnungsmittel ein gegebenenfalls halogenierter, ali
phatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff, ein Ether
oder ein Carbonsäureamid eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Verdünnungsmittel Chloroform, Toluol oder N-Methylpyrrolidon
eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umsetzung bei Temperaturen von -20°C bis
zum Siedepunkt des Verdünnungsmittels durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umsetzung bei Raumtemperatur begonnen und beim Siedepunkt des
Verdünnungsmittels vervollständigt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umsetzung unter Druck vervollständigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928566 DE3928566A1 (de) | 1989-08-29 | 1989-08-29 | Verfahren zur herstellung unsymmetrisch substituierter harnstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893928566 DE3928566A1 (de) | 1989-08-29 | 1989-08-29 | Verfahren zur herstellung unsymmetrisch substituierter harnstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3928566A1 true DE3928566A1 (de) | 1991-03-07 |
Family
ID=6388126
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893928566 Withdrawn DE3928566A1 (de) | 1989-08-29 | 1989-08-29 | Verfahren zur herstellung unsymmetrisch substituierter harnstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3928566A1 (de) |
Cited By (1)
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-
1989
- 1989-08-29 DE DE19893928566 patent/DE3928566A1/de not_active Withdrawn
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