DE3927270C2 - Verfahren zum Personalisieren von Chipkarten - Google Patents
Verfahren zum Personalisieren von ChipkartenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Persona
lisieren von Chipkarten entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruch 1 welches für die Bearbeitungsvorgänge von der
Herstellung bis zur Ausgabe von Chipkarten für gesicherte
Bank- und Warengeschäfte, sowie für Depot- und Informa
tionszugriff mittels solcher Karten geeignet ist.
Ein derartiges Verfahren ist in der Zeitschrift Telekom
report 12 (1989), Heft 1-2, S. 56 bis 58 beschrieben. Dabei
erfolgt die Personalisierung in den Chip der Chipkarten
zentral in einem gesicherten Bereich einschließlich der
endgültigen Personalisierungsdaten.
Da die Herstellung der Chipkarten für verschiedene Anwender
bei einem Hersteller erfolgen kann, der nicht mit dem
Institut identisch ist, welche solche Chipkarten an seine
Teilnehmer verteilt, ist es auch bekannt (DE 27 38 1139)
die Chipkarten zur Sicherung des Transportes zunächst mit
einem Pseudonamen zu versehen, der später im geschützten
Bereich der zentralen Kartenausgabestelle des ausgebenden
Instituts mit dem Namen des Teilnehmers überschrieben wird.
Es ist dabei naheliegend, dort die Zuordnungen von Pseudo-
und Teilnehmernamen in einem Register zu speichern.
Zur Sicherung des Transportes der Chipkarten zwischen Her
stellern und zu den Ausgabeinstituten ist es auch bekannt
(DE 35 23 237), zusätzlich noch einen Transportschlüssel
während der Vorpersonalisierung in die Chipkarte einzuge
ben, welcher erst den Zugang zum Sperrbereich ermöglicht
und bei Mißbrauch und falscher Eingabe eine Sperrung oder
die Unbrauchbarkeit der Chipkarte veranlaßt. Der Transport
schlüssel kann, damit er für den Teilnehmer nicht erkennbar
oder hinderlich wird, vor der Kartenausgabe auch gelöscht
werden.
Für den Schutz vor Mißbrauch der Chipkarten durch einen
Teilnehmer, Finder oder Entwender dienen, nach deren Aus
gabe, dem üblichen individuellen Schlüssel, den der Teil
nehmer auf getrenntem Transportwege erhält, auch verschie
dene zusätzliche Maßnahmen für die Sicherung vor Manipula
tion und Duplizierung von Chipkarten (DE 31 03 514) durch
verschlüsselte Datenfolgen, insbesondere in von außen nicht
zugänglichen Bereichen oder durch Zufallszahlen für die In
formationsübermittlungen (DE 31 22 534).
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Verfahren zum Per
sonalisieren von Chipkarten bis zu deren Ausgabe an den
Teilnehmer besteht darin, daß der Name des Teilnehmers zu
nächst zum geschützten Bereich des ausgebenden Instituts zu
übermitteln ist, da er dort zum Personalisieren benötigt
wird und daß danach sowohl die Chipkarte als auch der zuge
hörige individuelle Schlüssel auf relativ unsicheren Wegen
zum Teilnehmer transportiert werden müssen. Es ist nämlich
nicht völlig sicher auszuschließen, daß beide Wege zum
gleichen Briefkasten führen und Chipkarte und individueller
Schlüssel in unbefugten Besitz geraten. Die meist großen
Abstände zwischen ausgebendem Institut und Teilnehmer er
fordern solche langen unsicheren Wege und vielfach akzep
tanzunfreundliche Wartezeiten zwischen Chipkartenbedarf
und -Ausgabe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bekanntes
Verfahren zur Personalisierung und Ausgabe von Chipkarten
so auszubilden, daß die Vorgänge beschleunigt und sicherer
ablaufen.
Diese Aufgabe wird mittels der im Kennzeichen des Hauptan
spruches aufgeführten Verfahrensschrittes gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen näher aufgeführt.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nach dem er
findungsgemäßen Verfahren vorpersonalisierte Chipkarten bei
Antragstellung eines zukünftigen Benutzers diese Karten de
zentral in einer ungeschützten Umgebung selbst personali
siert und sofort an diesen Benutzer ausgegeben werden kön
nen und somit gegenüber dem Verfahren gemäß dem Stand der
Technik umgängliche Wartezeiten entfallen.
Nebenbei kann vorteilhaft eine bereits vorhandene Infra
struktur, wie Bankfilialen, Postämter usw. bei der Abwick
lung des Verfahren gemäß der Erfindung voll eingezogen wer
den.
Weiterhin ist von Vorteil, daß bei dem endgültigen Persona
lisierungsvorgang keine geheimen Daten die Chipkarte ver
lassen, genauso wenig geheime oder sensible Daten in die
Karte geschrieben werden.
Beispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt die
Fig. 1 den Stand der Technik der Personalisierung, die Fig.
2 das Grundprinzip der Vorpersonalisierung, die
Fig. 3 die Vorpersonalisierung mit einem zusätzlichen
symmetrischen Transportschlüssel und die
Fig. 4 die endgültige Personalisierung
(Selbstpersonalisierung) einer Chipkarte.
Wie Fig. 1 zeigt, werden nach der Erzeugung eines indivi
duellen Schlüssels K und nach dem Eingang der Identitäts
daten eines am Chipkartenverfahren zukünftigen Teilnehmers
dieser individuelle Schlüssel K und der Name des Teilneh
mers A in eine freie Chipkarte 2 beim Personalisierungsvor
gang eingeschrieben. Gleichzeitig wird in einem Register 3
der Name des Teilnehmers A als Zugangsberechtigung abge
legt.
Diese Vorgänge finden zentral in einem gesicherten Bereich
1 statt. Erst nach der vollständigen und endgültigen Perso
nalisierung kann die Chipkarte 2 diesen gesicherten Bereich
1 verlassen und der Versand der Karte an den Teilnehmer er
folgen.
Von diesem Stand der Technik unterscheidet sich das erfin
dungsgemäße, in Fig. 2 prinzipiell gezeigte Verfahren der
Vorpersonalisierung dadurch, daß die Identitätsdaten des
zukünftigen Teilnehmers noch nicht bekannt sind und statt
dessen ein Pseudoname X erzeugt wird, der mit dem zugehöri
gen Schlüssel K in die Chipkarte 2 eingeschrieben wird.
Dieser Pseudoname X wird in einem Register 3 abgelegt. Nach
dieser Vorpersonalisierung kann die Chipkarte 2 den gesi
cherten Bereich 1 verlassen und in Kartenausgabestellen 5,
wie z. B. Bankfilialen oder Postämtern, bevorratet werden.
Beantragt ein zukünftiger Teilnehmer eine Chipkarte, so
wird in der Filiale oder dem Amt als Selbstpersonalisierer
der Pseudoname X mit dem Namen des Teilnehmers A über
schrieben und dieser Teilnehmername über eine gesicherte
Kommunikationsverbindung 6 zum gesicherten Bereich 1 in dem
Register 3 dem Pseudonamen X eindeutig zugeordnet.
Die Fig. 3 zeigt den Vorgang der Vorpersonalisierung unter
Verwendung eines zusätzlichen Transportschlüssels t der mit
dem individuellen Schlüssel K und dem Pseudonamen X inner
halb des gesicherten Bereichs 1 in die Chipkarte 2 eingege
ben wird.
Dieser Transportschlüssel t wird für die gesicherte Kommu
nikation während des Selbstpersonalisierungsvorgangs zwi
schen der Kartenausgabestelle und dem gesicherten Bereich
(in Fig. 2) benötigt.
Die in Fig. 4 gezeigte Selbstpersonalisierung in der Kar
tenausgabestelle 5 läuft in folgenden Schritten ab:
Der Teilnehmer gibt seinen Namen A über ein Terminal 7 ein. Eine berechtigte Person, wie ein Bankangestellter oder ein Postbeamter als Personalisierer leitet den Selbstpersonali sierungsvorgang durch die Eingabe seiner eigenen Berechti gungskarte 4 ein. Diese Berechtigungskarte 4 berechnet an schließend aus dem Namen des Teilnehmers A, der in der Be rechtigungskarte 4 abgespeicherten Kennung pi, und dem ebenfalls abgespeicherten Namen Pi des Personalisierers eine Berechtigungskennung pi (A, Pi), die an die vorperso nalisierte Chipkarte 2 mit dem zusätzlich eingegebenen Namen des Personalisierers Pi weitergeleitet wird.
Der Teilnehmer gibt seinen Namen A über ein Terminal 7 ein. Eine berechtigte Person, wie ein Bankangestellter oder ein Postbeamter als Personalisierer leitet den Selbstpersonali sierungsvorgang durch die Eingabe seiner eigenen Berechti gungskarte 4 ein. Diese Berechtigungskarte 4 berechnet an schließend aus dem Namen des Teilnehmers A, der in der Be rechtigungskarte 4 abgespeicherten Kennung pi, und dem ebenfalls abgespeicherten Namen Pi des Personalisierers eine Berechtigungskennung pi (A, Pi), die an die vorperso nalisierte Chipkarte 2 mit dem zusätzlich eingegebenen Namen des Personalisierers Pi weitergeleitet wird.
Innerhalb der Chipkarte 2 wird aus dem Namen des Persona
lisierers Pi, dem Namen des Teilnehmers A, dem Pseudonamen
X, der aktuellen Zeit h, und der Berechtigungskennung pi
(A, Pi) mittels des Transportschlüssels t eine erste Daten
folge t (Pi, A, X, h, pi(A, Pi) errechnet, die dem gesicher
ten Bereich 1 übermittelt wird.
Im gesicherten Bereich 1 sind der Transportschlüssels t,
der Name des Personalisierers Pi, die Kennung des Persona
lisierers pi und der Pseudoname X der Chipkarte 2 bekannt.
Somit kann aus dieser ersten Datenfolge der Name des Teil
nehmers A und zusätzlich zum Vergleich mit den hier bekann
ten Daten der Name des Personalisierers Pi und der Pseudo
name X errechnet werden. Durch einen weiteren Rechenvorgang
wird auch die Berechtigungskennung pi (A, Pi) neu erzeugt
und überprüft. Sind die Prüfungsergebnisse positiv, so wird
mittels des Transportschlüssels t aus der Berechtigungsken
nung pi (A, Pi) und der Pseudonamen X eine zweite Datenfolge
t (A, Pi), X) erzeugt und als Bestätigung dem Terminal der
Kartenausgabestelle 5 und somit auch der dort befindlichen
Chipkarte 2 übermittelt.
Gleichzeitig wird in dem Register 3 der Name des Teilneh
mers A dem Pseudonamen X fest zugeordnet.
Innerhalb der Chipkarte 2 wird abermals die Berechtigungs
kennung pi (A, Pi) errechnet und mit der dort noch gespei
cherten Kennung verglichen. Ist dieser Prüfungsvorgang ab
geschlossen, so tauscht die Chipkarte den Pseudonamen X mit
dem Namen des Teilnehmers A und löscht den Transport
schlüssel t und die Berechtigungskennung pi (A, Pi). In der
Chipkarte 2 sind also nach der erfolgten Selbstpersonali
sierung nur noch der Name des Teilnehmers A und der zuge
hörige Schlüssel K abgespeichert und die Karte dem Teilneh
mer ausgehändigt werden.
Vorzugsweise ist die Berechtigungskennung pi (A, Pi) eine
Einwegfunktion, welche die geheime Kennung pi des Persona
lisierers beinhaltet. Der Name des Personalisierers Pi kann
auch als Codewort in der Berechtigungskarte 4 abgespeichert
und/oder in die Chipkarte eingegeben werden.
Wird statt eines Chiffrierverfahrens mit einem individuel
len Schlüssel ein Verfahren gewählt, bei dem ein geheimer
und ein öffentlicher Schlüssel als komplementäres Paar ver
wendet wird, so werden bereits bei der Vorpersonalisierung
beide Schlüssel in die Chipkarte abgespeichert und während
oder nach der Selbstpersonalisierung nicht gelöscht.
Claims (3)
1. Verfahren zum Personalisieren von Chipkarten (2), bei
dem ein Teilnehmername (A) und ein individueller
Schlüssel (K) in die Chipkarten (2) abgespeichert
werden und der Teilnehmername in einem gesicherten
Bereich (1) in einem Register (3) abgelegt und die
Chipkarten danach ausgeliefert werden, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß im gesicherten Bereich (1) anstelle des Teilnehmer namens (A) ein Pseudoname (X) in die Chipkarte einge tragen wird,
- - daß in einer Kartenausgabestelle (5) vor der Kartenaus gabe der Pseudoname (X) in der Chipkarte (2) mit dem Teilnehmernamen (A) überschrieben wird,
- - daß über eine gegen Abhören und Verändern von zu über tragenden Daten gesicherte Kommunikationsverbindung (6) zwischen der Kartenausgabestelle (5) und dem gesicher ten Bereich (1) der Pseudoname (X) und der Teilnehmer name (A) verschlüsselt zum gesicherten Bereich (1) übertragen werden,
- - daß in einem Register (3) des gesicherten Bereiches (1) der Teilnehmername (A) zum Pseudonamen (X) zugeordnet gespeichert wird, und
- - daß nach einer Rückmeldung vom gesicherten Bereich (1) zur Kartenausgabestelle (5) dort die Ausgabe der perso nalisierten Chipkarte (2) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während des dritten Verfahrensschrittes des PA 1 der
Name (Pi) des berechtigten Personalisierers und seine
geheime Berechtigungskennung (pi) dem Pseudonamen (X)
und dem zugehörigen Teilnehmernamen (A) beim Personali
sierungsvorgang zwangsläufig zugeordnet werden, und daß
diese beim vierten Verfahrensschritt des PA 1 mit fest
gehalten werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Daten (X, A, Pi, pi) mittels eines Trans
portschlüssels (t) zum gesicherten Bereich (1) gesandt
werden, der zusätzlich zum Pseudonamen (X) beim ersten
Verfahrensschritt des PA 1 im gesicherten Bereich (1)
mit erzeugt und in der Kartenausgabestelle (5) vor
Übergabe an den Teilnehmer gelöscht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927270 DE3927270C2 (de) | 1989-08-18 | 1989-08-18 | Verfahren zum Personalisieren von Chipkarten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927270 DE3927270C2 (de) | 1989-08-18 | 1989-08-18 | Verfahren zum Personalisieren von Chipkarten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3927270A1 DE3927270A1 (de) | 1991-02-28 |
DE3927270C2 true DE3927270C2 (de) | 1996-07-11 |
Family
ID=6387357
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893927270 Expired - Lifetime DE3927270C2 (de) | 1989-08-18 | 1989-08-18 | Verfahren zum Personalisieren von Chipkarten |
Country Status (1)
Country | Link |
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