DE3926762A1 - Verfahren zum homogenisieren und foerdern von abfall zu muellverbrennungsanlagen - Google Patents
Verfahren zum homogenisieren und foerdern von abfall zu muellverbrennungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Homogenisieren und
Fördern von Abfall zu Müllverbrennungsanlagen.
Beim Betrieb von herkömmlichen Müllverbrennungsanlagen wird
der Abfall üblicherweise von Müllfahrzeugen angeliefert und
in einen Müllbunker abgeladen. Aus dem im Müllbunker gesammel
ten Vorrat entnimmt ein Kran den Abfall portionsweise und för
dert ihn in die Aufgabetrichter, von denen aus die Feuerungen
der Müllverbrennungsanlage beschickt werden. Das Schema einer
solchen herkömmlichen Müllverbrennungsanlage mit Legende zeigt
Fig. 1.
Nachteilig bei Müllverbrennungsanlagen dieses bekannten Typs
ist einmal der sehr voluminöse Müllbunker, der wegen der Zwi
schenlagerung von Müll für 3-4 Tage sehr kostenaufwendig ist
und viel Platz beansprucht. Ferner besteht bei solchen Müll
bunkern die Gefahr der Entzündung des gesamten Bunkerinhalts,
die zu längerem Ausfall der gesamten Verbrennungsanlage füh
ren kann, bis der Brand gelöscht ist und die Folgen (u.U. Neu
bau) beseitigt sind.
Von Nachteil ist ferner der Kranbetrieb, der folgende Aufga
ben zu erfüllen hat:
- - Freihalten der Einwurftrichter zum Bunker, um ein zügi ges Entleeren der Müllfahrzeuge zu gewährleisten;
- - Beschicken der Aufgabetrichter zu den Verbrennungs linien;
- - Mischen der aus Haus-, Sperr- und Gewerbemüll bestehenden Abfälle, die in der mengenmäßigen Zusammensetzung sowie in den Einzelheizwerten Schwankungen unterliegen.
Diesem Mischvorgang kommt nach dem heutigen Stand der Erkennt
nis eine besondere Bedeutung insofern zu, als er die Güte der
Verbrennung entscheidend beeinflußt. Nicht genügend gemisch
ter Müll mit unterschiedlichen Heizwerten und Schadstoffgehal
ten führt in der Feuerung zu Zonen mit unvollkommener Verbren
nung, die ihrerseits die Bildung von CO, Dioxinen, Furanen usw.
begünstigen. Daneben treten Strähnen in den Rauchgasen mit unter
schiedlich hohen Schadstoffgehalten an Cl, SO2, F usw. auf, die
zu Schwierigkeiten bei der Rauchgasbehandlung führen.
Eine mit nicht genügend gemischtem Abfall betriebene Kesselan
lage neigt schneller zum Verschlacken und Verschmutzen der
rauchgasbeaufschlagten Wege; hiermit einher geht eine Verschlech
terung des Kesselwirkungsgrades durch eine erhöhte Abgastempera
tur und ein schlechterer Ausbrand der Schlacken und Aschen mit
nachteiligen Auswirkungen für die weitere Reststoffverwendung.
Dieses Mischen erfolgt in herkömmlichen Anlagen neben dem vor
rangigen Beschicken der Aufgabetrichter und dem Freihalten der
Einwurftrichter in der verbleibenden Zeit durch den Kranfahrer,
der von seiner bisweilen 20 bis 30 m weit vom Müll entfernten
Kanzel und unter zudem durch Staubentwicklung stark eingeschränk
ten Sichtbedingungen diese Arbeitsgänge vornehmen muß.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Antransport
und die Aufgabe von Abfall bei einer Müllverbrennungsanlage
unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile in der Weise zu
verbessern, daß die Beschickung der Müllverbrennungsanlage mit
zur Verbrennung bestimmtem Abfall kontinuierlich und hinsicht
lich Menge und Zusammensetzung automatisch steuerbar und damit
homogenisierbar per Bandanlage erfolgen kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß der Abfall in Containern verwogen und gekennzeichnet ange
liefert, in mindestens zwei parallelen Linien aufbereitet und
einem Zwischenbehälter zugeführt wird, aus dem eine Mischung
aus den verschiedenen Abfallchargen mittels einer oder mehre
rer Austragseinrichtungen hergestellt und über eine Förderbandanlage in die
Aufgabetrichter der Müllverbrennungsanlage gefördert wird.
Die steuerbare Aufgabe des Abfalls aus den gekennzeichneten
Containern in die Aufbereitungsanlage schafft eine günstige
Vorbedingung für eine Vergleichmäßigung der verschiedenen Müll
sorten.
In der anschließenden Aufbereitungsanlage werden durch Aussor
tieren der FE- und ggf. NE-Metalle sowie von sonstigen inerten
Stoffen Schwankungen im Heizwert des Abfalls reduziert, die
ser Stufe ist eine Zerkleinerung des Abfalls auf eine optimale
Stückgröße vorgeschaltet.
Durch die Parallelschaltung von mindestens 2 Aufbereitungsstra
ßen und Aufgabe des Abfalls auf einen gemeinsamen Zwischenbehäl
ter, aus dem der Abfall über getrennt voneinander automatisch
steuerbare Abzugseinrichtungen abgezogen und in beliebigen Mi
schungsverhältnissen auf die 1 oder 2strängige Förderanlage in
die Aufgabetrichter gegeben werden kann, erfolgt eine entschei
dende weitere Homogenisierung.
Gegenüber der herkömmlichen Beschickung der Verbrennungskessel
von Müllverbrennungsanlagen aus einem Bunker mittels Kran erge
ben sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine
Reihe von Vorteilen.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Vorsortierung des in Con
tainern antransportierten Abfalls in Verbindung mit der Vorbe
handlung und Homogenisierung der Abfälle werden günstige Vorbe
dingungen in bezug auf eine optimale Feuerführung der Müllver
brennung geschaffen, wie sie beim Umsetzbetrieb mittels Greifer
krananlagen nicht annähernd erreicht werden können.
Der Antransport des Mülls in Containern statt in Müllfahrzeugen
schafft zudem die Voraussetzung, große Mengen von Abfallstoffen,
wie sie für den durchgehenden Betrieb der Müllverbrennungsanlage
an Wochenenden erforderlich sind, in den Containern selbst auf
Containerterminals mit einem weitaus geringeren Gefahrenpoten
tial vorzuhalten. Der Müllbunker kann entfallen.
Zusammen mit dem Müllbunker können auch die störanfälligen Grei
ferkrananlagen entfallen und durch die sehr betriebssichere er
findungsgemäße Bandförderung ersetzt werden, die eine automa
tische und kontinuierliche Beschickung der Aufgabetrichter er
möglicht.
Darüber hinaus ermöglicht die Anlieferung von Abfall in Contai
nern den Betrieb einer regional zentral gelegenen Müllverbren
nungsanlage, die aus einem ganzen Umkreis mit zur Verbrennung
bestimmten Abfallstoffen beliefert werden kann. Im Unterschied
zu Müllwagen kann in Containern raumsparend gepreßter Abfall
bis zum Transport zur Müllverbrennungsanlage, aber auch nach
dem Abladen an der Müllverbrennungsanlage zwischengespeichert
werden. Eine Kostenrechnung hat ergeben, daß sich das Umfül
len von Abfall in Container ab einer Entfernung von der Müll
sammelstelle bis zur Müllverbrennungsanlage von 10-15 km
bereits finanziell lohnt. Während Müllsammelwagen nie ganz
voll zur Abladestelle an der Müllverbrennungsanlage fahren
müssen, können in einem Container ca. 22 t Müll eingepreßt
transportiert werden. Hiermit einher geht eine bessere Aus
lastung der Müllsammelwagen.
Anhand des in Fig. 2 dargestellten Schemas wird das erfindungs
gemäße Verfahren im einzelnen erläutert.
Die Beschickung der Verbrennungsanlage erfolgt über drei pa
rallele gleich ausgebildete Linien. Jede Linie umfaßt eine
Container-Entladestation 30 und eine Zerkleinerungsanlage 31,
welcher der aus den Containern 32 ausgestoßene Abfall über
einen Aufgabetrichter 33 zugeführt wird. Unter dem Aufgabetrich
ter 33 befindet sich ein Förderband 34, auf dem das Abfallma
terial zu der Zerkleinerungsanlage 35 gefördert wird, die den
Abfall auf eine für die nachfolgenden Arbeitsgänge optimale
Größe bricht.
Größere Metallteile, die zu einer Beschädigung der Zerkleinerungs
anlage führen könnten, werden vorher automatisch ausgesondert.
Der zerkleinerte Abfall gelangt über eine Förderbandanlage 37
an einem Magnetabscheider 39 vorbei zu einer Siebstation 38,
die als Trommel oder Flächensieb ausgebildet sein kann. Das
im Magnetabscheider abgetrennte ferromagnetische Material ge
langt in einen Container 40 für den anschließenden Abtransport.
In der Siebeinrichtung erfolgt durch Wahl von Lochblechen geeig
neter Größe die Abscheidung von weiteren Inertstoffen (Steine,
Erde) sowie von Schadstoffen z.B. in Form von Knopfbatterien,
die über getrennte Förderbänder 41 den Containern 42 zur wei
teren Verwendung zugeführt werden.
Von der Siebstation 38 gelangt der Abfall über ein Förderband 43
in einen Zwischenbehälter 44, in welchen Material aus allen drei
Aufbereitungslinien einfließt.
Durch z.B. einen kontinuierlich am Zwischenbehälter 42 entlang
fahrenden Räumer 45 wird Abfall aus den unterschiedlichen Chargen
kontinuierlich auf ein am Zwischenbehälter 44 vorbeiführendes
Förderband 46 aufgegeben, welches den Abfall dann den Aufgabe
trichtern 47 der Müllverbrennungsanlage zuführt, durch die der
Abfall in den Verbrennungsraum gelangt.
Bezugszeichenliste
30 - Container-Entladestation
31 - Zerkleinerungsstation
32 - Container
33 - Aufgabetrichter
34 - Förderband
35 - Zerkleinerungsaggregat
36 - nicht verkleinerbares Gut
37 - Förderbandanlage
38 - Siebstation
39 - Magnetbandabscheider mit Förderband
40 - ferromagnetische Bestandteile
41 - Förderband
42 - Container für Steine und Erden bzw. für Schadstoffe
43 - Förderband
44 - Zwischenbehälter
45 - Austragseinrichtung, Räumer
46 - Förderband
47 - Fahr- und Reversierband
48 - Aufgabetrichter
31 - Zerkleinerungsstation
32 - Container
33 - Aufgabetrichter
34 - Förderband
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38 - Siebstation
39 - Magnetbandabscheider mit Förderband
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41 - Förderband
42 - Container für Steine und Erden bzw. für Schadstoffe
43 - Förderband
44 - Zwischenbehälter
45 - Austragseinrichtung, Räumer
46 - Förderband
47 - Fahr- und Reversierband
48 - Aufgabetrichter
Claims (5)
1. Verfahren zum Homogenisieren und Fördern von Abfall zu
Müllverbrennungsanlagen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abfall
in Containern verwogen und gekennzeichnet angeliefert, in min
destens zwei parallelen Linien aufbereitet und einem Zwischen
behälter zugeführt wird, aus dem eine Mischung aus den verschie
denen Abfallchargen mittels einer oder mehrerer Austragseinrichtungen herge
stellt und über eine Förderbandanlage in die Aufgabetrichter der
Müllverbrennungsanlage gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der in den
Containern eingepreßte Abfall des Gewichtes und des eingenomme
nen Volumens nach bestimmt und gekennzeichnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abfall
nach Entnahme aus den Containern vor Aufgabe in den Zwischen
behälter aufbereitet und von metallischen und sonstigen inerten
Bestandteilen getrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der aufberei
tete Abfall aus dem Zwischenspeicher durch eine oder mehrere
Austragseinrichtungen so abgezogen wird, daß ein homogenes Ge
misch entsteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickung
der Aufgabetrichter der Verbrennungsanlagen über eine Bandförder
anlage erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893926762 DE3926762A1 (de) | 1989-08-12 | 1989-08-12 | Verfahren zum homogenisieren und foerdern von abfall zu muellverbrennungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893926762 DE3926762A1 (de) | 1989-08-12 | 1989-08-12 | Verfahren zum homogenisieren und foerdern von abfall zu muellverbrennungsanlagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3926762A1 true DE3926762A1 (de) | 1991-02-14 |
DE3926762C2 DE3926762C2 (de) | 1992-09-03 |
Family
ID=6387048
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893926762 Granted DE3926762A1 (de) | 1989-08-12 | 1989-08-12 | Verfahren zum homogenisieren und foerdern von abfall zu muellverbrennungsanlagen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3926762A1 (de) |
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-
1989
- 1989-08-12 DE DE19893926762 patent/DE3926762A1/de active Granted
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DE3926762C2 (de) | 1992-09-03 |
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