DE3926430A1 - Verfahren und vorrichtung zum phasenrichtigen einstellen von nockenwellen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum phasenrichtigen einstellen von nockenwellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum phasenrichtigen Einstellen der
zumindest zwei Nockenwellen einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine
relativ zu derem Gehäuse, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist in der EP-A 71 972 beschrieben. Ge
zeigt ist dabei eine Brennkraftmaschine mit einer Nockenwelle, die auf
ihrer Umfangsfläche mit zwei zueinander parallelen Schlüsselflächen
versehen ist, auf die ein Werkzeug in Form eines Flachmateriales mit
zwei korrespondierenden Schlüsselflächen aufschiebbar ist. Das Werkzeug
wird mit entsprechend ausgebildeten Anschlagflächen auf gehäuseseitige
Trennflächen der Brennkraftmaschine aufgesetzt, so daß die Nockenwelle
in einer definierten Drehlage fixiert ist. Damit ist sichergestellt,
daß nach einer Montage der Antriebsmittel eine definierte, phasenrich
tige Zuordnung zwischen der Kurbelwelle und der Nockenwelle vorliegt.
Bei einer Brennkraftmaschine mit mehreren Nockenwellen ist der erfor
derliche Aufwand an Werkzeugen und deren Montage bei der Einstellung
nicht unerheblich.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, das gattungsgemäße Verfahren bei
einer Brennkraftmaschine mit zumindest zwei Nockenwellen bei einer un
verändert großen Einstellgenauigkeit zu vereinfachen. Ferner soll eine
herstellungstechnisch günstige, montageeinfache Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens vorgeschlagen werden.
Die verfahrensgemäße Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen
der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind in den Patentan
sprüchen 2-7 angeführt.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, nicht unmittelbar das Gehäuse der
Brennkraftmaschine als Bezugsmaß für die Fixierung der Nockenwellen
heranzuziehen, sondern die Nockenwellen unmittelbar zueinander mittels
eines Werkzeuges zu fixieren. Die wie immer auch gestalteten Schlüssel
flächen der zumindest zwei Nockenwellen werden dementsprechend zueinan
der so ausgerichtet, daß bei einem Aufschieben oder Einschieben des
Werkzeuges diese in einer definierten Drehlage zueinander fixiert sind.
Diese Drehlage kann bevorzugt der OT-Lage der Kurbelwelle zu einem Re
ferenzzylinder entsprechen. Die Fixierung ist zudem so, daß beim Be
festigen beispielsweise der Nockenwellenräder als Antriebsmittel ein
Drehmoment übertragbar ist, welches das Anziehen der korrespondierenden
Befestigungsschrauben ohne jegliche Hilfsmittel ermöglicht.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 2
ist durch ein Werkzeug mit Schlüsselflächen gebildet, welches mit ent
sprechenden Schlüsselflächen an den Nockenwellen zusammenwirkt. In
einer einfachsten Ausführungsform kann dieses Werkzeug gemäß Patentan
spruch 3 mit einem bandförmigen Abschnitt in stirnseitige Schlitze der
Nockenwellen eingreifen. Diese Lösung ist dann von Vorteil, wenn die
Nockenwellen auf der von der Antriebsseite abgewandten Stirnseite gut
zugänglich sind.
Gemäß Patentanspruch 4 können jedoch auch - wie an sich bekannt - auf
den Nockenwellen auf deren Umfang Schlüsselflächen vorgesehen sein, auf
die zwei gabelartige Köpfe des Werkzeuges formschlüssig aufschiebbar
sind. Die Gabelköpfe können durch eine Stange miteinander verbunden
sein, wobei gemäß Patentanspruch 5 zum Ausgleich von Fertigungstoleran
zen gegebenenfalls ein Gabelkopf auf der Stange verschiebbar angeordnet
sein kann.
In einer weiteren Ausführungsform könnte das Werkzeug in besonders ein
fache Weise als ein Flachschieber ausgebildet sein, der mit zwei
Schlüsselflächen zwischen die beiden Nockenwellen senkrecht zu deren
Drehachse eingeschoben wird, und dabei mit je einer an den Nockenwellen
ausgebildeten Schlüsselfläche zusammenwirkt.
Besonders vorteilhaft können die Schlüsselflächen gemäß Patentanspruch
7 am Werkzeug und an den Nockenwellen in der Montagerichtung des Werk
zeuges konisch ausgebildet sein, um einen festen, spielfreien Sitz des
Werkzeuges auf den Nockenwellen sicherzustellen. Durch die konische
Ausbildung wird z. B. bei einem Werkzeug gemäß den Patentansprüchen 4
und 5 ferner erreicht, daß die Nockenwellen nur in einer einzigen Dreh
lage fixierbar sind; ein Aufschieben des Werkzeuges bei einer um 180°
verdrehten Drehlage der Nockenwellen ist nicht möglich. Es versteht
sich, daß eine derartige Sicherung auch bei anderen Ausführungsformen
gegebenenfalls durch eine asymmetrische Gestaltung der Schlüsselflächen
durchführbar ist.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden mit weite
ren Einzelheiten näher beschrieben. Die schematische Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Steuerungsseite einer Viertakt-Hubkol
ben-Brennkraftmaschine der Reihenbauart mit zwei oben liegen
den Nockenwellen;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die der Steuerungsseite abgewandte Stirn
seite der Nockenwellen der Brennkraftmaschine nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die vorgenannten Nockenwellen im Be
reich deren Stirnseiten mit in die stirnseitigen Nuten einge
setztem Werkzeug;
Fig. 4 einen Querschnitt durch zwei in einem Zylinderkopf einer
Brennkraftmaschine gelagerten Nockenwellen, mit einander zuge
wandten Abflachungen und einem Flachschieber als Werkzeug; und
Fig. 5 einen Querschnitt durch zwei Nockenwellen, von denen je eine
in einem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine mit V-förmiger
Anordnung der Zylinder gelagert ist, mit einem Werkzeug mit je
Nockenwelle einem Gabelkopf.
Die in der Fig. 1 schematisch dargestellte Viertakt-Hubkolben-Brenn
kraftmaschine 10 mit vier in einer Reihe liegenden Zylindern weist als
Gehäuse unteranderem ein Kurbelgehäuse 12 und einen Zylinderkopf 14
auf. Im Kurbelgehäuse 12 ist eine Kurbelwelle 16 gelagert, die über
ein Zahnriemenrad 18 und einen Zahnriemen 20 die Nockenwellenräder 22,
24 bzw. die in dem Zylinderkopf 14 gelagerten Nockenwellen 26, 28 an
treibt. Über den Zahnriemenrücken wird eine Wasserpumpe 30 angetrieben,
ferner ist ein Spannrad 32 vorgesehen.
Bei der Montage der Brennkraftmaschine sind die beiden Nockenwellen 26,
28 phasenrichtig der Kurbelwelle 16 zuzuordnen. Dies geschieht in der
Regel, indem die Kurbelwelle 16 auf den Zylinder I der Brennkraftma
schine auf OT gestellt wird, dann die beiden Nockenwellen 26,28 am
Zylinderkopf in der dazu phasengetreuen Drehlage fixiert und an
schließend der Zahnriemen 20 (oder eine Kette) montiert wird.
Zum Fixieren der beiden Nockenwellen 26, 28 (vgl. Fig. 2 und 3) sind an
deren der Steuerungsseite abgewandten Stirnseite je eine Quernut 34, 36
vorgesehen, die symmetrisch in einer die Drehachsen der Nockenwellen
enthaltenden, gemeinsamen Ebene 38 ausgerichtet sind. Im Querschnitt
entspricht die Konfiguration der Nuten 34, 36 dem Profil eines Zahnes
auf einer Zahnstange, d. h., daß die Nutenflanken 34a, 34b bzw. 36a, 36b
zum Nutengrund hin konvergierend verlaufen.
In diese Nuten 34, 36 einsteckbar ist ein im Querschnitt T-förmiges
Werkzeug 40 mit einem bandförmigen, flachen Abschnitt 42. Der Quer
schnitt des Abschnittes 42 entspricht dabei der Querschnittsform der
Nuten 34, 36, ist also im wesentlichen konisch ausgebildet.
Durch Einschieben des Werkzeuges 40 mit dem Abschnitt 42 in den Nuten
34, 36 werden die beiden Nockenwellen 26, 28 in der definierten Drehlage
fixiert. Durch die konische Ausbildung der Schlüsselflächen des Ab
schnittes 42 und der korrespondierenden Schlüsselflächen bzw. Nuten
flanken wird ein spielfreier Eingriff erzielt. Gegebenenfalls kann eine
Vorrichtung (Spannfeder oder Spannschraube) vorgesehen sein, die das
Werkzeug 40 in der Montagestellung in den Nuten 34, 36 hält bzw. es
gegen diese Nuten vorspannt.
Wie aus den Zeichnungen Fig. 2 und 3 ohne weiteres ersichtlich ist, ist
das Werkzeug 40 besonders einfach und kostengünstig ausgebildet und in
einfachster Weise zur Fixierung der Nockenwellen 26, 28 montierbar. Es
wird eine sehr stabile Fixierung erreicht, die gegebenenfalls sogar
ein Anziehen einer Schraubverbindung zwischen den Nockenwellenrädern
22, 24 und deren korrespondierender Nockenwelle 26, 28 ohne jeglichen
Gegenhalter ermöglicht.
In der Fig. 4 sind wiederum in einem Zylinderkopf 44 einer nicht näher
dargestellten Brennkraftmaschine zwei Nockenwellen 46, 48 drehbar gela
gert. An einer geeigneten Stelle der Nockenwellen 46, 48 sind diese an
einander gegenüberliegenden Stellen mit einer schlitzförmigen Abfla
chung 50, 52 versehen, in die zur Lagefixierung ein Flachschieber 54 auf
der Zeichnung von oben nach unten einschiebbar ist. Die Seitenflächen
56, 58, die in einem Winkel α zu der Einschubmittelachse 60 geneigt
sind, bilden dabei die Schlüsselflächen, die mit den Abflachungen 50, 52
zusammenwirken.
Der Flachschieber 54 wird zur Lagefixierung der Nockenwellen 46, 48 von
oben in die durch die Abflachungen 50, 52 gebildeten Schlitze 62, 64 ein
geschoben, bis die Schlüsselflächen 56, 58 spielfrei an den Abflachungen
50, 52 anliegen. Gegebenenfalls kann der Flachschieber 54 wiederum mit
tels einer Spannfeder oder einer Spannschraube in dieser Stellung ge
halten werden.
Die Fig. 5 zeigt andeutungsweise eine Brennkraftmaschine 66 mit V-för
miger Anordnung der Zylindermittelachsen 68, 70. Die in den Zylinder
köpfen 72, 74 drehbar gelagerten Nockenwellen 76, 78 sind mit je zwei
Schlüsselfächen 80, 82 bzw. 84, 86 versehen, die jeweils leicht konisch
zueinander geneigt sind.
Auf diese Schlüsselflächen aufsteckbar ist ein Werkzeug 88, welches
sich aus zwei Gabelköpfen 90, 92 und einer Verbindungsstange 94 zusam
mensetzt. Der Gabelkopf 90 ist mit der Verbindungsstange 94 fest ver
bunden, während der Gabelkopf 92 auf die Verbindungsstange aufgesteckt
ist und auf dieser mittels einer Spannschraube 96 festlegbar ist.
Die Gabelköpfe 90, 92 sind mit Ausnehmungen 98, 100 versehen, die mit den
Schlüsselflächen 80, 82 bzw. 84, 86 korrespondierende Schlüsselflächen
aufweisen, die den freien Ende der Gabelköpfe zu divergierend mit glei
chem Neigungswinkel verlaufen.
Bei der Fixierung der Nockenwellen 76, 78 werden diese in die entspre
chende Drehlage gebracht (resultierende Mittelebene der Schlüssel
flächen parallel zueinander) und dann von oben das Werkzeug 88 aufge
setzt. An der Verbindungsstange 94 ist dabei eine Schraubenzugfeder 102
vorgesehen, die an einer geeigneten Stelle an der Brennkraftmaschine
eingehängt wird und damit das Werkzeug 88 gegen die Nockenwellen 76, 78
vorspannt. Nach entsprechender Ausrichtung der Gabelköpfe 90, 92 und
deren spielfreiem Anliegen an den Schlüsselflächen 80, 82, bzw. 84, 86,
wobei durch Verschieben des Gabelkopfes 92 auf der Verbindungsstange 94
gegebenenfalls Herstellungstoleranzen ausgeglichen werden, wird die
Spannschraube 96 festgezogen.
Durch die konische Ausbildung der Schlüsselfächen 80, 82 bzw. 84, 86
können die Nockenwellen 76, 78 nur in einer Drehlage fixiert werden, so
daß eine versehentliche Montage einer oder beider Nockenwellen um 180°
verdreht ausgeschlossen ist.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele be
schränkt. Beispielsweise könnte anstelle der Gabelköpfe 90, 92 je ein
nach unten ragender Stift vorgesehen sein, der in eine entsprechende
Radialbohrung in den Nockenwellen 76, 78 einschiebbar ist. Die Brenn
kraftmaschine gemäß Fig. 5 könnte auch Zylinderköpfe mit je zwei oben
liegenden Nockenwellen aufweisen, wobei dann entweder vier Gabelköpfe
an dem Werkzeug 88 vorgesehen sind, oder aber je zwei Nockenwellen ein
Werkzeug der vorbeschriebenen Art Anwendung findet.
Claims (7)
1. Verfahren zum phasenrichtigen Einstellen der zumindest zwei Nocken
wellen einer ventilgesteuerten Brennkraftmaschine relativ zu deren
Gehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines formschlüssig
angreifenden Werkzeuges die zumindest zwei Nockenwellen zueinander
fixiert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß ein Werkzeug (40; 54; 88) mit Schlüssel
flächen (42, 56, 58; 98, 100) formschlüssig an den zumindest zwei
Nockenwellen (26, 28; 46, 48; 76, 78) angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den
zumindest zwei Nockenwellen (26, 28) an je einer Stirnseite eine Nut
(34, 36) ausgebildet ist, deren Flanken (34a, 34b, 36a, 36b) Schlüssel
flächen bilden, die mit einem bandförmigen Abschnitt (42) des Werk
zeuges (40) zusammenwirken.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zumin
dest zwei Nockenwellen (76, 78) mit auf deren Umfang aufgebrachten
Schlüsselflächen (80, 82, 84, 86) versehen sind, auf die zwei Gabel
köpfe (90, 92) des Werkzeuges (88) formschlüssig aufschiebbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gabel
kopf (92) verschiebbar auf einer die beiden Gabelköpfe (90, 92) hal
tenden Verbindungstange (94) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Werk
zeug (54) durch einen Flachschieber mit zwei Schlüsselflächen (56,
58) gebildet ist, der mit je einer an den Nockenwellen (46, 48) an
deren Umfangsflächen ausgebildeten Abflachung (50, 52) zusammen
wirkt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlüsselflächen an den Nockenwellen und/
oder am Werkzeug im Montagerichtung des Werkzeuges konisch ausge
bildet sind.
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