DE3925443C2 - Befestigungsanordnung - Google Patents
BefestigungsanordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigungsanordnung
zur elastischen Anbringung von mehreren Auslaß
schaufeln in der Strömungsbahn eines Turbinentriebwerks
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige
Befestigungsanordnung ist aus der US 4 478 551 bekannt.
Mit dem derzeitigen Bedarf nach Turbinentriebwerken höherer Lei
stungsfähigkeit entstand die Notwendigkeit für höhere Betriebs
temperaturen des Triebwerks. Diese höheren Betriebstemperaturen,
die in der
Größenordnung 1375°C liegen, haben die Konstrukteure
veranlaßt, sich keramischen Materialien zuzuwenden, die ver
schiedene Turbinentriebwerkskomponenten ersetzen sollen, die
vorher aus Metallen hergestellt wurden. Keramische Materialien
rufen jedoch ihre eigenen Konstruktionsprobleme hervor, da sich
Keramiken unter Zug nicht so gut verhalten wie unter Druck. Da
rüber hinaus expandieren Keramiken im allgemeinen thermisch mit
einer Geschwindigkeit, die etwa 1/4 derjenigen von Metallen be
trägt. Diese Differenz in der thermischen Expansion in Verbin
dung mit dem Erfordernis, Keramiken unter Druck zu halten,
stellt ein besonders schwieriges Problem dar, wenn keramische
und metallische Komponenten in einer Hochtemperatur-Umgebung,
wie beispielsweise in einem modernen Gasturbinentriebwerk, ge
koppelt oder miteinander verbunden werden.
Wenn sich ein Turbinentriebwerk nach dem Anfahren seiner Be
triebstemperatur nähert, dehnen sich die metallischen Triebwerks
komponenten schneller aus als die keramischen Triebwerkskompo
nenten. Dieser Unterschied in der Expansion kann bewirken, daß
die metallischen Komponenten von den keramischen Komponenten,
mit denen sie verbunden sind, weg wachsen und die keramischen
Komponenten unter eine unerwünschte Zuglast bringen. Weiterhin
können die großen Temperaturänderungen während des thermischen
Zyklus eines Turbinentriebwerkes zerstörerische thermische Bean
spruchungen innerhalb einer metallischen oder keramischen Kom
ponente zur Folge haben, die in einer starren Struktur einge
schlossen ist.
Die vorgenannten Konstruktionsüberlegungen treffen insbesondere
bei der Konstruktion von Turbinentriebwerks-Auslaßschau
feln zu, die üblicherweise in der Triebwerksströmungsbahn angeordnet
sind, um eine Verwirbelung aus den heißen austretenden Abgasen
zu beseitigen. Wenn das heiße Arbeitsmittel die Turbinenschau
feln eines üblichen Strahltriebwerkes verlassen, besteht häufig
ein Wirbel oder eine tangentiale Geschwindigkeitskomponente, die
durch verschiedene Faktoren wie Spitzenleckage über die Schaufel
enden und durch Temperatur- und Geschwindigkeitsschichtungen in
dem Strömungsmittel hervorgerufen sind, die aus der Brennkammer
austreten. Eine Eliminierung des Turbinenausgangswirbels ver
kleinert die Energieverluste in der Strömungsbahn stromabwärts
von dem Turbinenausgang. Durch eine verbesserte Ausrich
tung der tangentialen Geschwindigkeitskomponente in eine axiale
Geschwindigkeitskomponente tragen die Auslaßschaufeln
zu dem nutzbaren Gesamtschub bei, der durch das Turbinentrieb
werk erzeugt wird.
Die Auslaßschaufeln sind gewöhnlich zwischen inneren und
äußeren Triebwerksrahmenteilen angeordnet, wie beispielsweise
den inneren und äußeren Gehäusen. Das Schaufelprofil der Aus
laßschaufeln richtet die verwirbelten Gase in mehrere
gleichmäßig strömende axiale Strömungen, die zu einer optimalen
Nachbrennerleistung beitragen. Die gleichmäßige axiale Strömung
unterstützt die Steuerung der Ausbreitung des austretenden Arbeits
mittels durch den Nachbrenner, um dadurch die vollständige Ver
brennung des gesamten Sauerstoffes zu fördern, der in den Ab
gasen vorhanden ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Befestigungsanordnung
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die ther
mischen Beanspruchungen in den bevorzugt aus Keramik beste
henden Auslaßschaufeln minimiert werden, wenn
diese während des Betriebs thermisch expandieren und
kontraktieren.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beansprucht.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbe
sondere darin, daß die Befestigungsanordnung mit auskrag
enden Trägern zusammenarbeitet, die als Federteile dienen,
um die Auslaßschaufeln elastisch einzuklemmen und
im Stillstand und während des Betriebs eine Druckkraft auf
jede einzelne Auslaßschaufel auszuüben und somit
insbesondere Zugbeanspruchungen zu minimieren und dadurch
die nutzbare Lebensdauer zu verlängern. Vorteilhafterweise
besteht die Befestigungsanordnung aus einem Gußstück mit
geringem Gewicht, um die Kosten zu senken und die Montage
zu erleichtern, indem die Verwendung zeitraubender Schweiß-
und Nietarbeiten vermieden wird. Die erfindungsgemässe Be
festigungsanordnung kann für eine Verwendung sowohl kera
mischer als auch metallischer Auslaßschaufeln an
gepasst sein, wodurch auch eine Auswechselung von kera
mischen Schaufeln gegen metallische Schaufeln erleichtert
wird. Ferner wird die Auswechselung und/oder Reparatur
einzelner Auslaßschaufeln vereinfacht.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und
Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
von einem Gasturbinentriebwerk und zeigt den allgemeinen
Aufbau des Gasturbinentriebwerks und die Lage des Trieb
werksrahmens.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Auslaßschaufel-Befe
stigungsanordnung, die mit einem Turbinenrahmen verbun
den ist, und zeigt die Austauschbarkeit zwischen kera
mischen und metallischen Auslaßschaufeln.
Fig. 3 ist eine auseinandergezogene, perspektivische Ansicht,
teilweise im Schnitt, und zeigt die Einzelheiten der Be
festigungsanordnung für keramische Auslaßschau
feln.
Fig. 4 ist ein Teilschnitt nach einem Schnitt entlang der Linie
A-A in Fig. 2.
Fig. 5 ist eine vergrößerte Teilseitenansicht der in Fig. 2 ge
zeigten Klemmteile.
Fig. 6 ist eine Seitenansicht der Auslaßschaufel-Befe
stigungsanordnung, die zur Verwendung mit metallischen
Auslaßschaufeln geeignet und mit einem Turbinen
rahmen verbunden ist.
Fig. 7 ist eine schematische, auseinandergezogene, teilweise ge
schnittene Ansicht der Auslaßschaufel-Befestigungsanordnung ge
mäß Fig. 6.
Eine kurze Beschreibung der Hauptbestandteile eines Gasturbinen
triebwerkes soll das Verständnis der Erfindung erleichtern, indem
die Lage und Anordnung der Turbinenrahmenteile angegeben wird,
an denen die Auslaßschaufeln angebracht sind. In Fig. 1
ist ein Teil von einem Gasturbinentriebwerk 10 teilweise geschnit
ten dargestellt. Das Triebwerk 10 weist ein äußeres Gehäuse 12
auf, das eine ringförmige Strömungsbahn 14 umgibt, die sich axial
zwischen einem Einlaß 16 und einem Abgasauslaß 18 erstreckt, die
an gegenüberliegenden Enden des Triebwerks 10 angeordnet sind.
Während des Betriebs des Triebwerkes wird Umgebungsluft in den Ein
laß 16 gezogen und in einem Verdichter 20 auf einen höheren Druck
verdichtet, von wo aus die verdichtete Luft in eine ringförmige
Brennkammer 22 ausgestoßen wird, wo Brennstoff verbrannt wird,
um Verbrennungsprodukte hoher Energie zu erzeugen. Von der Brenn
kammer 22 aus wird das Arbeitsmittel durch eine Turbine 24 ge
leitet, wo ein Teil seiner Energie herausgezogen wird, um den
Verdichter 20 anzutreiben, und dann wird das Arbeitsmittel als
eine hochenergetische Strömung durch den Abgasauslaß 18 ausge
stoßen.
Um die verschiedenen Komponenten des Triebwerks in ihren rich
tigen Betriebspositionen relativ zueinander zu halten, sind
Triebwerksrahmenanordnungen vorgesehen, um die stationären Sta
torkomponenten starr miteinander zu verbinden und Lagerhalterun
gen für den Rotor zu bilden. Insbesondere weist das Triebwerk 10
eine Vorderrahmenanordnung 26, die ein vorderes Lager 28 trägt,
eine Mittelrahmenanordnung 30, die ein mittleres Wellenlager 32
trägt, und einen Turbinenrahmen 34 auf, der ein hinteres Lager 36
trägt. Der Rotor 38 ist in den Lagern 28, 32 und 36 drehbar an
gebracht.
Jede Rahmenanordnung 26, 30 bzw. 34 weist mehrere radiale Träger
streben 40, 42 und 44 auf, die sich durch die ringförmige Strömungs
bahn 14 erstrecken um die inneren und äußeren Rahmenteile der
Rahmenanordnungen miteinander zu verbinden. Da sich die Tempe
ratur des durch die Strömungsbahn 14 strömenden Arbeitsmittels
während eines transienten Betriebs sehr rasch ändert, können
in den starren Rahmenanordnungen wesentliche thermische Bean
spruchungen hervorgerufen werden, wenn sich die Streben mit
Geschwindigkeiten erwärmen und abkühlen können, die sich von
denjenigen der inneren und äußeren Rahmenteile wesentlich unter
scheiden. Dies gilt insbesondere für den Turbinenrahmen
34, da die Abgase, die den Turbinenrahmen umgeben, den
schnellsten und größten Änderungen in den Betriebstemperaturen
und den daraus resultierenden thermischen Beanspruchungen ausge
setzt sind.
Demzufolge ist die Auslaßschaufel-Befestigungsanordnung
gemäß der Erfindung, die diese destruktiven thermischen Bean
spruchungen auf ein Minimum reduziert, in Verbindung mit einer
modifizierten Turbinenrahmenanordnung analog dem Turbinenrahmen
34 dargestellt. Die Erfindung ist jedoch in gleicher Weise auf
andere starre Anordnungen anwendbar, die ebenfalls einem Arbeits
mittel ausgesetzt sein können, die wesentliche und schnelle Tem
peraturänderungen erfahren.
In Fig. 2 ist die Auslaßschaufel-Befestigungsanordnung
gezeigt, die aus einem sich über 360° erstreckenden ringförmigen,
inneren Halterungsteil 46 aufgebaut ist, das konzentrisch in
einem sich über 360° erstreckenden äußeren Halterungsteil 48 aus
gerichtet ist. Vorzugsweise ist sowohl das innere als auch das
äußere Halterungsteil aus einem einstückigen Metallgußteil ge
bildet, da Gußstücke bis zu 170°C höhere Betriebstempe
raturen aushalten können als entsprechende Teile, die aus Metall
blech hergestellt sind, und im allgemeinen sind Gußstücke öko
nomischer als geschweißte oder genietete Fertigungen. Weiterhin
können bei entsprechender Anwendung von elektrochemischer Ent
ladungsbearbeitung Gußstücke äquivalente Festigkeit bei weniger
Gewicht als ähnliche geschweißte oder genietete Teile liefern.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die inneren und äußeren
Halterungsteile als segmentierte oder endlose bearbeitete Ringe
auszubilden.
Das innere Halterungsteil 46 kann an dem Turbinenrahmen 34 ent
lang einem Ringflansch 50 mit lösbaren Schraubbefestigungsglie
dern 52 angebracht sein. Das innere Halterungsteil 46 ist vor
zugsweise als ein stabiler Mantel ausgebildet, um eine feste
Halterung für die leicht herausnehmbaren und auswechselbaren
Auslaßschaufeln 54 zu bilden. Jede Auslaßschau
fel 54 ist vorzugsweise als eine ungekühlte Verbundschaufel aus
einer keramischen Matrix aufgebaut, die fest, aber elastisch an
dem inneren Halterungsteil 46 unter einer Druckfederlast fest
geklemmt ist, die durch das äußere Halterungsteil 48 geliefert
wird. Vorzugsweise sind 36 Auslaßschaufeln im gleichen
Abstand in einer speichenradartigen Anordnung zwischen den inneren und äuße
ren Halterungsteilen 46, 48 angeordnet, um die tangentiale oder
verwirbelnde Komponente der austretenden Gase zu eliminieren.
Wie am besten aus Fig. 2 hervorgeht, ist das äußere Halterungs
teil 48 mit Befestigungslöchern 56 versehen, die vordere Rahmen
bolzen 56 zum Befestigen des äußeren Halterungsteils 48 an dem
Triebwerksrahmen 34 aufnehmen. Die vorderen Bolzen 56 sind zu
sammen mit hinteren Bolzen 60 ebenfalls in einer speichenrad
artigen Anordnung in Umfangsrichtung angeordnet, um eine Klemm
kraft zu liefern, die das ringförmige Außengehäuse 12 und einen
inneren Rahmenring 62 gegen radial verlaufende Abstandsstreben
64 klemmt, die zwischen den vorderen und hinteren Bolzen an
geordnet sind. Zehn oder zwölf Abstandsstreben haben sich als
angemessen erwiesen, um dem Triebwerksrahmen 34 ausreichende
Festigkeit und Stabilität zu geben, obwohl auch jede andere Zahl
gleichmäßig verteilter Abstandsstreben verwendet werden kann,
solange für eine angemessene mechanische Abstützung gesorgt wird.
Die Schraubbefestigungsglieder 52, die das innere Halterungsteil
46 an dem inneren Rahmenring 62 anbringen, dienen auch dazu,
das innere Halterungsteil 48 und den inneren Rahmenring 62
an dem Innengehäuse 66 zu befestigen. Das Innengehäuse 66 trägt
das hintere Lager 36 in einer üblichen Weise.
Die Befestigungslöcher 56 sind so angeordnet, daß sie das äußere
Halterungsteil 48 axial und radial in bezug auf den Triebwerks
rahmen und die vorderen Bolzen 58 lokalisieren. Wie aus Fig. 3
im Detail zu ersehen ist, verkleinern axiale Schlitze 70 und
radiale Schlitze 72 die Stabilität des äußeren Halterungsteils 48
und bilden eine ringförmige Reihe axial verlaufender, auskragen
der Stützträger 74, die einen Auslaßschaufelansatz 100
radial und axial festlegen. Jeder Stützträger 74 hat eine klei
nere radiale Abmessung als die zusammengefaßte radiale Abmessung
des inneren Halterungsteils 46, der Schaufeln 54 und des äußeren
Ansatzes 100, um dadurch einen Festsitz und eine anfängliche
radiale Drucklast zwischen den Stützträgern 74 und der Schaufel
anordnung 98, 54, 96 hervorzurufen.
Die Stützträger 74 wirken auch als Federelemente, die sich bei
der Montage radial nach außen auslenken, um so eine radial nach
innen gerichtete Drucklast auf die Auslaßschaufeln 54
auszuüben. Durch Vorbelastung der Auslaßschaufeln 54
zwischen den inneren und äußeren Halterungsteilen 46, 48 über
die radiale Auslenkung der Stützträger 74 wird eine variable
aber kontinuierliche Drucklast auf die Auslaßschaufeln
54 während des Triebwerksbetriebs und der Abschaltung beibehal
ten. Dies ist höchst erstrebenswert bei keramischen Auslaß
schaufeln einer zusammengesetzten Matrix, die eine größere
Druckbelastung als Zugbelastung aufnehmen.
Ein weiterer Vorteil dieser federbelasteten Auslaßschau
fel-Befestigungsanordnung ist ihr Vermögen, einen innigen Kon
takt zwischen den keramischen Auslaßschaufeln und den
metallischen Stützträgern 74 während großer und schneller Tempe
raturänderungen beizubehalten, ungeachtet der großen Differenz
zwischen ihren thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Während des
Triebwerksbetriebes sind das innere Halterungsteil 46 und die
Auslaßschaufeln 54 im allgemeinen heißer als das äußere
Halterungsteil 48. Dies hat das thermische Wachstum des inneren
Halterungsteils 46 und der Auslaßschaufel radial nach
außen in das kältere äußere Halterungsteil 48 zur Folge. Dieses
unterschiedliche thermiche Wachstum bewirkt eine zu
sätzliche Druckkraft auf die Auslaßschaufeln.
Da jedoch die äußeren Halterungsteile 48 an den Auslaß
schaufeln 54 mit einem flexiblen und elastischen Federvorspan
nungskontakt angreifen, kann die gesamte Druckkraft auf die Aus
laßschaufeln 54 auf einfache Weise gesteuert und auf
akzeptable Werte begrenzt werden durch eine geeignete Feder
charakteristik der Stützträger 74.
Weitere Einzelheiten der Befestigungsanordnung für keramische Aus
laßschaufeln sind in den Fig. 3, 4 und 5 gezeigt, wo
bei mit Flanschen versehene Metallsockel 76 einstückig um den
Umfang des äußeren Halterungsteils 48 angeordnet sind. Jeder
Sockel 76 ist mit zwei gegenüberliegenden, radial nach innen zu
sammenlaufenden Wänden 78 versehen, die axial nach vorne diver
gieren, um einen radial verlaufenden Befestigungsflansch 80 zu
bilden. Die Sockel 76 einschließlich der Wände 78 und des Flan
sches 80 können getrennt gegossen und an den Stützträgern 74 ent
lang Schweißlinien 82 angeschweißt werden.
Eine getrennte Sockelklemme 84 aus Metall ist mit zwei gegenüber
liegenden, radial nach innen zusammenlaufenden, auskragenden
Wänden 86 versehen, die axial nach hinten aus
einanderlaufen, um einen radial verlaufenden Befestigungsflansch
88 zu treffen. Zwischen den Wänden 86 und einem Dach 92 der Sockel
klemme 84 sind Schlitze 90 (s. Fig. 3 und 5) gebildet, damit
die Wände 86 als flexible, federbelastete Vorspannteile wirken
können, um die Auslaßschaufeln 54 an dem äußeren Hal
terungsteil 48 zu befestigen und festzuklemmen, wie es nachfol
gend näher erläutert wird. Ähnliche mit Flanschen versehene
Sockel 94 und Sockelklemmen 96 sind an dem inneren Halterungs
teil 46 ausgebildet, wie es aus Fig. 2 zu ersehen ist.
Eine Schaufelfußhalterung 98 ist einstückig gegossen aus einem Ver
bundmaterial einer keramischen Matrix, um die radial inneren und
äußeren Enden der Auslaßschaufeln 54 innerhalb der Sockel
76, 94 und Sockelklemmen 84, 96 zu haltern. Jede Schaufelfußhal
terung 98 ist mit dem langgestreckten, im wesentlichen hexago
nalen Ansatzstück 100 versehen, das axial vorstehende Ränder 102
aufweist. Eine langgestreckte Tasche oder ein Kanal 104 ist inner
halb jedes Ansatzstückes 100 und dem axialen Rücken oder Wulst
102 ausgebildet, um einen radialen Endabschnitt 106 (s. Fig. 4)
von jeder Auslaßschaufel 54 mit einer engen Passung auf
zunehmen.
Das Oberflächenprofil von jedem Ansatzstück 100 paßt im wesent
lichen mit den inneren Konturen der Sockel 76, 94 und der Sockel
klemmen 84, 96 zusammen. Jedes Anzatzstück 100 ist jedoch so di
mensioniert, daß ein keilförmiger Paßsitz zwischen den Sockel
wänden 78 und den auskragenden Wänden 86 gebildet ist. Jede Aus
laßschaufel 54 paßt an gegenüberliegenden Enden mit einer
Schaufelfußhalterung 98 zusammen und ist in den Sockeln 76, 94
auf den inneren und äußeren Halterungsteilen 46, 48 angeordnet.
Ein Sockelklemmenpaar 84, 96 wird dann über den freiliegenden
Abschnitten der Ansatzstücke 100 angeordnet und an den inneren
und äußeren Halterungsteilen 46, 48 mit Schraubbefestigungsglie
dern 108 befestigt.
Die Schraubbefestigungsglieder 108 (s. Fig. 3) führen durch Be
festigungslöcher 110 in den Befestigungsflanschen 80, 88 hindurch,
und wenn die Schraubbefestigungsglieder 108 angezogen sind,
liegen die Befestigungsflansche 80, 88 aneinander an, um die Auslaß
schaufeln 54 elastisch in den Sockeln 76, 94 und Sockel
klemmen 84, 96 zu befestigen. Wenn sich die Befestigungsflansche
80, 88 einander nähern, sind die Seitenflächen 112 der Ansatz
stücke 100 keilförmig zwischen den gegenüberliegenden Sockel
wänden 78 der Sockel 76, 94 und den gegenüberliegenden, auskra
genden Wänden 86 der Sockelklemmen 84, 96 angeordnet. Die auskra
genden Wände 86 werden während dieser Keilwirkung durch das An
satzstück 100 in Umfangsrichtung nach außen gebogen, um so da
zwischen eine elastische bzw. federnde Umfangsklemmkraft zu bil
den.
Diese Klemmkraft oder Vorbelastung der auskragenden Wände 86
stellt eine kontinuierliche feste Passung zwischen dem keramischen
Ansatzstück 100 und den Metallsockeln 76, 94 und den Sockelklem
men 84, 96 während des Triebwerksbetriebes sicher. Selbst bei einer
signifikanten Differenz im thermischen Wachsen zwischen diesen
keramischen und metallischen Teilen während des thermischen Zyk
lus des Turbinentriebwerkes 10 sind die Auslaßschaufeln
54 sicher in ihrer Lage zwischen den inneren und äußeren Halte
rungsteilen 46, 48 gehalten, ohne daß sie in unerwünschter Weise
zwischen den starren Halterungen eingezwängt und überbeansprucht
werden. Die elastische Halterung, die durch die auskragenden
Stützträger 74 und den auskragenden Wänden 86 der Sockelklemmen
84, 96 ausgebildet wird, steuert und begrenzt die Größe der ther
mischen Beanspruchungen in den Auslaßschaufeln 54 inner
halb akzeptabler Werte.
Eine Dichtungsplatte 114 aus Metall kann über den aneinander lie
genden Rändern 116 der Schaufelfußhalterungen 98 aufgebracht wer
den, wie es in Fig. 4 gezeigt ist. Ein in Umfangsrichtung ver
laufender Befestigungsflansch 118 kann auf jeder Dichtungsplatte
114 ausgebildet sein, und ein Befestigungsloch 120 kann durch den
Befestigungsflansch 118 hindurch ausgebildet sein, um die Dich
tungsplatte 114 an den inneren und äußeren Halterungsteilen 46,
48 zu befestigen. Die Dichtungsplatten 114 schränken die Strö
mung heißer Gase durch die axialen Spalte 122 ein, die zwischen
den aneinander liegenden Rändern 116 der Schaufelfußhalterungen
98 gebildet sind.
Ein abgewandeltes und etwas vereinfachtes Ausführungsbeispiel der
Auslaßschaufel-Befestigungsanordnung ist in den Fig.
6 und 7 gezeigt. Diese Befestigungsanordnung ist zur Verwendung
mit metallischen Auslaßschaufeln 122 ausgebildet und
eliminiert die Verwendung von Sockeln und Sockelklemmen. Jedoch
ist wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel das äußere Hal
terungsteil 46 mit axialen und radialen Schlitzen 70, 72 ver
sehen, um für die erforderliche Freiheit für die radiale ther
mische Expansion der Auslaßschaufeln 122 zu sorgen.
Radial verlaufende Befestigungsansätze 124 sind auf gegenüberlie
genden Enden der Auslaßschaufeln 122 ausgebildet, um mit
radial verlaufenden Befestigungsflanschen 126, 128 zusammenzu
passen, die auf entsprechende Weise auf den inneren und äußeren
Halterungsteilen 46, 48 ausgebildet sind. Schraubbefestigungs
glieder 130, die durch Befestigungslöcher 132 in den Befestigungs
ansätzen 124 und durch die Befestigungsflansche 126, 128 hindurch
führen, befestigen die Auslaßschaufeln lösbar an den
inneren und äußeren Halterungsteilen 46, 48.
Da die Auslaßschaufeln 54, 122 in beiden Ausführungsbei
spielen nicht als strukturelle bzw. tragende Teile verwendet
werden, um den Triebwerksrahmen 34 zu verstärken, und da diese
Auslaßschaufeln keinen hohen thermischen Beanspruchungen
ausgesetzt sind, können sie mit relativ dünnen Querschnitten ge
fertigt werden. Das heißt, wenn die Auslaßschaufeln 54,
122 den hohen thermischen Druckbeanspruchungen ausgesetzt wären,
die durch starre Halterungsteile erzeugt werden, müßten die
Querschnitte der Auslaßschaufeln vergrößert werden, um
diesen Lasten zu widerstehen. Diese Möglichkeit der Gestaltung
der Auslaßschaufeln mit dünnen Querschnitten ist vom
aerodynamischen Standpunkt höchst erstrebenswert, da Auslaß
schaufeln mit dünnen Querschnitten eine Drosselung oder
Blockierung der Strömung der Abgase vermeiden, die durch die
Triebwerksströmungsbahn 114 hindurchtreten, und sie unterstützen
die gleichförmige Ausbreitung der Abgase.
Die vorstehend beschriebenen Auslaßschaufel-Befestigungs
anordnungen können auf wirtschaftliche Weise gefertigt und mon
tiert werden. Die Bolzenverbindung der inneren und äußeren Hal
terungsteile 46, 48 an dem Triebwerksrahmen 34 erleichtert die
Auswechselung oder den Ersatz einer keramischen Auslaß
schaufelanordnung gegen eine metallische Auslaßschaufel
anordnung. Darüber hinaus erleichtert die Bolzenbefestigung der
Auslaßschaufeln 54, 122 an den inneren und äußeren Hal
terungsteilen 46, 48 stark die Auswechselung oder Reparatur ein
zelner Auslaßschaufeln.
Es sind jedoch noch weitere Ausführungsbeispiele möglich. Bei
spielsweise kann das innere Halterungsteil 46 mit vorspannenden
Federteilen analog zu den Stützträgern 74 versehen werden,
die auf dem äußeren Halterungsteil 48 ausgebildet sind, zusätz
lich oder anstelle der Stützträger 74, die auf dem äußeren
Halterungsteil 48 ausgebildet sind.
Claims (11)
1. Befestigungsanordnung zur elastischen Anbringung von
mehreren Auslaßschaufeln (54; 122) in der Strömungsbahn
eines Turbinentriebwerks, enthaltend
ein ringförmiges inneres Halterungsteil (46) zur Halterung der inneren radialen Endabschnitte der Auslaßschaufeln (54; 122) und
ein äußeres Halterungsteil (48), das um das innere Halte rungsteil (46) herum angeordnet ist und die äusseren radi alen Endabschnitte der Auslaßschaufeln (54; 122) haltert, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und/oder äusseren Halterungsteile (46, 48) aus mehreren elastischen Stütz trägern (74) bestehen, die jeweils eine zugehörige Auslaß schaufel (54; 122) tragen.
ein ringförmiges inneres Halterungsteil (46) zur Halterung der inneren radialen Endabschnitte der Auslaßschaufeln (54; 122) und
ein äußeres Halterungsteil (48), das um das innere Halte rungsteil (46) herum angeordnet ist und die äusseren radi alen Endabschnitte der Auslaßschaufeln (54; 122) haltert, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und/oder äusseren Halterungsteile (46, 48) aus mehreren elastischen Stütz trägern (74) bestehen, die jeweils eine zugehörige Auslaß schaufel (54; 122) tragen.
2. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die inneren und/oder äußeren Halterungsteile
(46, 48) jeweils als einstückige, ringförmige Gußstücke aus
Metall hergestellt sind.
3. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elastischen Stützträger (74) auch eine
radiale Druckvorbelastung auf die Auslaßschaufeln (54; 122)
ausüben.
4. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auslaßschaufeln (54; 122) aus einem
keramischen Material oder aus einem Metall gebildet sind.
5. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eines der inneren oder äußeren Halterungs
teile (46, 48) an den elastischen Stützträgern (74) Sockel
mittel (76; 94) aufweist zum Befestigen der Auslaßschaufeln
(54).
6. Befestigungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß Sockelklemmen (84; 96) vorgesehen sind zum
Festklemmen der Auslaßschaufeln (54) innerhalb der
Sockelmittel (76; 94).
7. Befestigungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sockelklemmen (84; 96) auch eine Druck
belastung auf Schaufelfuß- oder Kopfhalterungsteile (98)
über auskragende Wände (86) der Sockelklemmen (84; 96)
ausüben.
8. Befestigungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Schaufelfuß- oder Kopfhalterungsteil
(98) innerhalb der Sockelmittel (76) elastisch verkeilt
ist.
9. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Dichtungsplatten (114) auf den inneren und
äußeren Halterungsteilen (46, 48) angeordnet sind.
10. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die inneren und äußeren Halterungsteile (46,
48) durch Schraubbolzen an dem Turbinentriebwerk angebracht
sind.
11. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auslaßschaufeln (54; 122) durch
Schraubbolzen an der Befestigungsanordnung angebracht sind
(Fig. 7).
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Representative=s name: VOIGT, R., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 6232 BAD SODEN |
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