DE3925230A1 - Duengemittel auf biologischer grundlage - Google Patents
Duengemittel auf biologischer grundlageInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F5/00—Fertilisers from distillery wastes, molasses, vinasses, sugar plant or similar wastes or residues, e.g. from waste originating from industrial processing of raw material of agricultural origin or derived products thereof
- C05F5/006—Waste from chemical processing of material, e.g. diestillation, roasting, cooking
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05D—INORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
- C05D3/00—Calcareous fertilisers
- C05D3/02—Calcareous fertilisers from limestone, calcium carbonate, calcium hydrate, slaked lime, calcium oxide, waste calcium products
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02A—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
- Y02A40/00—Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
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Description
Handelsdünger sind in einer Vielzahl und hinreichend be
kannt, so Ammoniumsulfat, Harnstoff, Kalksalpeter, Kalk
stickstoff, Kali-, Phosphatsalze usw. Sie werden als Einzel
stoff oder als Mehrstoffdünger in angepaßten und damit
wechselnden Calcium (Ca), Stickstoff (N), Phosphor (P) und
Kalium (K) - Verhältnissen verwendet. Das Image dieser Che
miedünger ist in den letzen Jahren gesunken.
Auf der anderen Seite finden natürliche Düngemittel, wie der
Stallmist bzw. die Flüssiggülle aus tierischer Produktion
Anwendung. Für den Gartenbau hat der Düngestoff Cuano noch
biologische Bedeutung, obwohl die Lagerstätten in Peru usw.
größtenteils erschöpft sind.
Eine rein pflanzliche Grundlage mit Düngewirkung stellt das
Kartoffelfruchtwasser (KFW) dar, welches bei der Stärkege
winnung in großen Mengen anfällt und bislang noch nicht
einer wertgerechten Nutzung zugeführt werden konnte. Auch
die Produktions- und Prozeßwässer bei der Herstellung von
Getreide- und Leguminosenstärken sind vom Düngewert von gro
ßem Interesse.
Stand der Technik ist, das KFW während der Kampagne zwischen
August und Dezember auf Felder in begrenzten sparsamen Aus
bringmengen als Recycling zu verregnen. Doch fällt diese
Nährstoffzufuhr nicht oder wenig in eine Periode, wo Boden
und Pflanzen diese benötigen und die zu beregnenden Acker
flächen sind dementsprechend groß anzulegen. Das Ganze ist
extrem kostenaufwendig.
Die inzwischen angewandte Hitzekoagulation und Abtrennung der
fällbaren höher molekularen Eiweißstoffe des KFW kann die
Nachteile zwar um etwa 40-50% reduzieren, aber nicht be
seitigen.
Nach wie vor wird der größte Teil der in Form von Proteinen
und/oder Aminosäuren vorliegenden Inhaltsstoffe nach der
Herbstausbringung zu früh in lösliche Form nitrifiziert und
dann durch Verlagerung im Bodenprofil in unerwünschter Weise
in von Pflanzen nicht erreichbare Tiefen durch Sicker- und
Niederschlagwasser transferiert.
Als weitere Maßnahme wird die Eindampfung der Produktions-
und Prozeßwässer aus der Mais-, Weizen- und Leguminosestär
keproduktion und auch die Aufkonzentrierung des KFW auf 30-
60% Feststoff beschritten, um es wenigsten als billigen
Zusatz in geringen Anteilen zu Futtermitteln zu nutzen. Die
Zwischenlagerung sowie eine Ausbringung in oder kurz vor der
neuen frühjährlichen Vegetationszeit auf Ackerflächen, aber
vor allem die gleichmäßige Verteilung auf Felder ohne par
tielle Überdosierungen birgt viele Probleme in sich, weil
das eingedampfte Konzentrat einen hochviskosen schwer ver
teilbaren Sirup darstellt.
Die Eindampfung bis zur völligen Trockne wurde auch schon
praktiziert, doch stellt sie keine Lösung dar, weil das
Trockenprodukt extrem hygroskopisch ist und innerhalb kür
zester Zeit verklumpt. Weiter ist dieses Vorgehen noch ener
gieaufwendiger und nicht in ökonomischer Weise durchführbar.
Das sind die Gründe, warum diese wertvollen biologischen
Düngerohstoffe derzeit immer noch keine sinnvolle Verwertung
erfahren haben.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein nicht hy
groskopisches Trockenprodukt in einer pulvrigen oder granu
lären Form zu schaffen. Es wurde gefunden, daß der hochkon
sistente Sirup in eine verstreubare Form dadurch überführt
werden kann, indem als Trägerstoff Branntkalk (CaO) in einer
Menge zugesetzt wird, daß das für das Kalklöschen benötigte
Wasser vom Sirup zur Verfügung gestellt wird.
Auf diese Weise können sowohl die konzentrierten eingedampf
ten, als auch mit Wasser und/oder mit nicht eingedampften
Produktions-, Prozeß- und Fruchtwässer der Getreide-, Le
guminosen- und Kartoffelstärkegewinnung Einsatz finden.
Hierbei können auch bestimmte Verhältnisse bezüglich des Ca,
Mg, N, P und K-Gehalts eingestellt werden.
Auch ein überwiegend Kalk zur Verfügung stellender Dünger,
der statt mit frischen, also nicht aufkonzentrierten Kartof
felfruchtwasser (KFW) oder den anderen beschriebenen Produk
tions- und Prozeßwässern abgelöscht wurde, ist nach der
Methode herstellbar.
Nötigenfalls kann auch eine Kationen-, Anionen- oder Spuren
elementzugabe als düngemäßige Ergänzung erfolgen.
Durch die klebrigen bindemittelähnlichen Eigenschaften er
folgt gleichzeitig die staubfreie Granulation. Die Vorteile,
die ein feingekörntes oder granuliertes Material bietet,
sind allgemein bekannt.
Der Zeitpunkt für die Überführung in das Trockenprodukt kann
frei gewählt werden, entweder sofort nach der Eindampfung
oder nach einer Zwischenlagerung beispielsweise bis zur
Frühjahrsvegetation. Die gleichzeitige Kalkgabe ist ein
wichtiges Mittel für umweltfreundlichen Pflanzenbau. Der ge
fürchteten Bodenverdichtung wird entgegengewirkt. Die Auf
kalkung ist die Grundlage für eine gute Bodenbeschaffenheit
und die Voraussetzung für gute Nährstoffverwertung.
Bei den Praxisversuchen hat sich gezeigt: auch ein Zusatz
oder die Nachpuderung mit wasseradsorbierenden Stoffen, bei
spielsweise Kieselgur, Abfällen aus der Gasbetonherstellung,
Kartoffeltrockenpülpe oder Quellton (Bentonit) ist möglich.
Auf diese Weise werden biologische Düngemittel mit zusätz
lichen wasserhaltenden Eigenschaften erzeugt. die z. B. gegen
Bodenerosionen effektvoll anwendbar sind.
Von den Rohstoffen her wird erfindungsgemäß ein Naturprodukt
geschaffen, das auch für den alternativen Landbau eine ökono
mische Düngemethode ermöglicht. Im Verhältnis Ca, Mg, N und
K mit Ausnahme des Phosphats ähnelt es dem hochbegehrten
Guano-Dünger, zumal bei den neuen Düngemitteln der organisch
gebundene Stickstoff bis zur Nitrifizierung Zeit benötigt,
oft mehrere Wochen, um in die pflanzenverfügbare Ammonium-
und/oder Nitratform umgewandelt zu werden. Solche Produkte
zählen zu den Retarddüngern, die über einen langen Zeitraum
und stetig die gerade für das optimale Pflanzenwachstum er
forderlichen Nährstoffe kontinuierlich freisetzen. Analog
verhält sich der Phosphorgehalt, der durch die Umwandlung in
die Calciumverbindung nur verzögert freigesetzt werden kann.
Zur weiteren Retardierung können noch bekannte Nitrifika
tionshemmstoffe dem Konzept zugesetzt werden, vor allem
Dicyandiamid, was aber gemäß der Erfindung nicht beansprucht
wird.
Unter Zusatz von unverkleisteter oder vorgekleisterter Stär
ke lässt sich die Granulatdichte und Festigkeit fast belie
big variieren. Ebenso ist die Preßgranulierung z. B. zu Pel
lets und damit die Zerfallzeit steuerbar. Dieses wird er
findungsgemäß nicht beansprucht.
Insgesamt gesehen ist das neue Düngemittel nicht nur als
eine wirksame Maßnahme anzusehen, Abwasser aus der Stärkege
winnung kostengünstig und umweltfreundlich zu verwerten,
sondern auch einen Dünger auf rein natürlicher Grundlage und
in leicht ausbringbarer Form zur Verfügung zu stellen, was
für das Zeitalter der biologischen Pflanzenernährung einen
Beitrag von großer Bedeutung darstellt.
Es werden 6,5 kg teilenteiweißtes, also nicht eingedampftes,
Kartoffelfruchtwasser, wie es nach der Koagulation anfällt,
mit 6,1 gk CaO intensiv vermischt. Es entsteht ein grau
weißes pulvriges Produkt.
In einem entsprechend konstruierten Rührgerät für das Kalk
löschen werden 6,55 kg CaO mit 15 l eines eingedampften Kar
toffelfruchtwassers mit 59% Trockensubstanz reagieren
lassen. Es entsteht ein krümeliges mittelgraubraunes Dünge
mittel mit einem Gehalt an Ca von ca. 20% sowie ca. 1 Mg,
1% P2O5, 12% Rohprotein und 5% K. Bei dem exothermen
Prozeß wird eine gewisse Wassermenge in Dampf überführt.
Es wurde gemäß Beispiel 2 verfahren, mit dem Unterschied,
daß der Sirup zu 2/3 aus KFW-Konzentrat und zu 1/3 aus Kon
zentrat der Weizenstärkefabrikation bestand. Für 7,8 kg CaO
wurden 12,7 kg des 42,5%igen Sirups benötigt.
Claims (4)
1. Düngemittel, in trockener Form, gekennzeichnet durch Um
setzung von Prozeß-, Produktions- und Fruchtwässer aus
der Herstellung von Getreide-, Leguminosen- und Kartof
felstärke, mit Calciumoxid, so daß das zum Kalklöschen
benötigte Wasser von diesen zur Verfügung gestellt wird.
2. Düngemittel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
nicht eingedampfte mit Wasser verdünnte Prozeß-, Produk
tions- und Fruchtwässer und deren Mischungen verwendet
werden.
3. Düngemittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß ein pulvriges, feingekörntes, granuliertes oder
pelletiertes Produkt erhalten wird.
4. Produkt nach Anspruch 1 mit 3, gekennzeichnet durch den
Zusatz von wasseradsorbierenden Bentonit, Abfällen der
Gasbetonherstellung, Kieselgur und/oder Kartoffeltrocken
pülpe.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3925230A DE3925230A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Duengemittel auf biologischer grundlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3925230A DE3925230A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Duengemittel auf biologischer grundlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925230A1 true DE3925230A1 (de) | 1991-01-31 |
Family
ID=6386168
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3925230A Withdrawn DE3925230A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Duengemittel auf biologischer grundlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3925230A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE20208123U1 (de) | 2002-05-24 | 2002-11-14 | AHD-Handels- und Dienstleistungsgesellschaft für Agrar- und Umweltprodukte mbH Andernach, 56626 Andernach | Kombinationspräparat zur Behandlung von Böden |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE541398C (de) * | 1930-08-16 | 1932-01-11 | Engelbert Kettler | Verfahren zur Herstellung eines streufaehigen, im Boden langsam zersetzlichen Duengemittels |
DE3223670A1 (de) * | 1982-06-24 | 1984-01-05 | Walter 5163 Langerwehe Hack | Verfahren zur trocknung von carbonatschlamm (anfallprodukt der zuckerindustrie - zuckerfabriken) und klaeranlagenschlaemme oder feuchte anfaelle |
DE3128673C2 (de) * | 1980-07-29 | 1986-06-19 | Gustav 3030 Walsrode Richard | Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Klärschlamm |
DE3602702A1 (de) * | 1986-01-30 | 1987-08-06 | Wolfgang Panholzer | Verfahren und einrichtung zur feststofferhoehung maessig entwaesserter klaerschlaemme durch branntkalk oder andere zuschlagstoffe |
-
1989
- 1989-07-29 DE DE3925230A patent/DE3925230A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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