DE3921442A1 - Leerkabel fuer lichtwellenleiter - Google Patents
Leerkabel fuer lichtwellenleiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Leerkabel zum nachträglichen
Einziehen insbesondere von optischen Fasern oder Adern.
Ein Leerkabel nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
ist bereits in der älteren DE-OS 38 31 904 beschrieben.
Das aus Polyäthylen oder Polypropylen extrudierte
Röhrchen enthaltende Leerkabel wird verlegt
beispielsweise durch Einziehen in einen Kabelschacht,
durch Vergraben im Erdreich oder durch Aufhängen an
Tragmasten. Bei einem Ausführungsbeispiel besteht die
Einziehhilfe im Röhrchen aus einem hochfesten
Kunststoffaden oder einem Stahldraht oder einer
Stahllitze. Besonderer Wert ist hier auf die
Längswasserdichtheit gelegt. Aus diesem Grunde ist das
Röhrchen mit einem Pulver gefüllt, das bei Berührung mit
Wasser stark aufquillt und ggf. entstehende Lecks
abdichtet.
Aus der DE-OS 33 44 588 ist ein flammwidriges Material
bekannt, das zur Ummantelung von elektischen und/oder
optischen Kabeln und Leitungen dient. Es besteht aus
einer Polymermischung, die eine erhebliche Menge
Aluminiumhydroxid aufnehmen kann, wodurch die daraus
herstellbare Ummantelung von Kabeln und Leitungen bei
relativ großer Flexibilität eine gute Flammwidrigkeit
aufweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leerkabel
für die Innenraumverlegung zu schaffen, bei dem sowohl
im Leerzustand als auch mit nachträglich eingezogenen
optischen Fasern oder Adern die Weiterleitung der im
Brandfall entstehenden Rauchgase durch das Leerrohr
verhindert sein soll. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch das im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebene Mittel gelöst. Vorteilhafte Merkmale dieses
Leerkabels sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird anhand von in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen wie folgt näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Leerkabel mit zentralem Röhrchen und
zugfestem Mantel, im Querschnitt;
Fig. 2 ein Leerkabel, bei dem um ein zentrales Röhrchen
sechs weitere Röhrchen angeordnet sind, im
Querschnitt.
In Fig. 1 ist das Leerkabel insgesamt mit 1 bezeichnet.
Es besteht im wesentlichen aus einem zentralen Röhrchen
2 mit Einziehhilfe 3, einem im Röhrchen enthaltenen
expandierbaren Material 4 und einem Mantel 5, in den
Zugentlastungselemente 6 eingelagert sind. Das zentrale
Röhrchen wird aus einer halogenfreien, flammwidrigen
Isoliermischung extrudiert, die beispielsweise aus 40
bis 100 Gewichtsteilen eines Copolymeren von Äthylen mit
Acrylsäure und/oder Acrylsäureester, mit einem
Äthylenanteil von 70 bis 95%, und 100 bis 170
Gewichtsteilen Aluminiumhydroxid besteht. Als
Acrylsäureester wird vorzugsweise Butylacrylat
verwendet. Die genannten Mischungen sind mittelhart und
brauchen normalerweise nicht vernetzt zu werden. Beim
Extrudieren des Röhrchens 2 werden die Einziehhilfe 3
und das thermisch aktivierbare Material 4 mit
eingebracht. Die Einziehhilfe kann hier z.B. eine
Stahllitze, ein Glas- oder Aramidfaden sein. Bei dem
thermisch aktivierbaren Material handelt es sich z.B. um
dünne Streifen eines thermisch expandierbaren
Vliesstoffs (Hersteller: Fa. Lantor) oder um thermisch
expandierbares Pulver, (z.B. Expancel von der Fa. Casco
Nobel) das an ein Band oder Garn gebunden ist. Es zeigt
die Charakteristik, bei starker Wärmeeinwirkung sein
Volumen sehr schnell zu vergrößern, d.h. aufzuquellen
und dabei im Röhrchen 2 vorhandene Hohlräume abdichtend
auszufüllen. Im Falle eines Brandes ist damit eine
Weiterleitung der Rauchgase durch das Röhrchen 2
unterbunden.
Bei dem Leerkabel 1 mit einem zentralen Röhrchen 2, sind
über diesem die Zugentlastungselemente 6 angeordnet.
Letztere bestehen vorzugsweise aus zugfesten Polyaramid
oder Glasfäden oder stauchstabilen Elementen (z.B.
HLV-Rund oder Flachprofile). Die Zugentlastungselemente
sind entweder unter dem extrudierten Mantel 5 angeordnet
oder in letzteren eingebettet, wodurch dieser zugfest
wird. Der Mantel 5 besteht ebenfalls aus einem
halogenfreien, flammwidrigen Material (HM2 nach VDE
0207). Bei besonders hohen mechanischen und/oder
thermischen Beanspruchungen des Leerkabels 1 ist es
zweckmäßig, das Material von Röhrchen 2 und Mantel 5
beispielsweise durch Bestrahlen zu vernetzen.
In Fig. 2 ist das Ausführungsbeispiel eines Leerkabels 7
mit Kabelseele dargestellt. Es besteht aus einem
zentralen Röhrchen 2 um das konzentrisch z.B. sechs
weitere Röhrchen 2 angeordnet sind, die je eine
Einziehhilfe 3 enthalten und mit thermisch
expandierbarem Material 4 gefüllt sind. Darüber ist ein
zwickelfüllendes, hochflammwidriges Material 8
extrudiert, das einen sehr niedrigen volumenbezogenen
Brennwert hat. Auf dieses innere Material 8 folgt der
bereits anhand der Fig. 1 beschriebene Mantel 5 mit den
eingelagerten Zugentlastungselementen 6.
Derartige Leerkabel 1, 7 bieten den Vorzug, daß sie nicht
nur in Neubauten ohne Schwierigkeiten verlegt, sondern
mittels Ziehstrumpf oder Ziehanker auch nachträglich
problemlos in bestehende Installationskanäle eingebracht
und Bedarfsweise mit der im Laufe der Zeit benötigten
Anzahl von optischen Fasern nachgerüstet werden können.
Beim Einziehen der optischen Adern wird zwar je nach
Füllungsgrad der Röhrchen 2 ein Teil des thermisch
expandierbaren Materials 4 verdrängt und läuft am Ende
des Leerkabels 1, 7 aus diesem hinaus, jedoch reicht die
verbleibende Menge aus, die Hohlräume in den Röhrchen 2
im Brandfall sicher abzudichten. Obwohl hierbei keine
stark korrosiv wirkenden Brandgase entstehen können,
verhindert das aktivierte Material 4, daß über die
Röhrchen 2 Rauchgase in andere vom Brand nicht direkt
betroffene Stockwerke gelangen.
Wird für bestimmte Anwendungsfälle darauf verzichtet,
daß die Leerkabel 1, 7 halogenfrei sein sollen, können
die Röhrchen 2 in herkömmlicher Weise auch aus
Polyäthylen und der Kabelmantel 5 aus PVC hergestellt
werden, wobei jedoch in jedes Röhrchen 2 die
Einziehhilfe 3 und das thermisch aktivierbare Material 4
eingebracht werden. Obwohl diese Kabelausführung nicht
halogenfrei ist, wird im Falle eines Brandes die
Weiterleitung von korrosiv wirkenden Rauchgasen durch
das thermisch aktivierbare Material 4 verhindert.
Claims (9)
1. Leerkabel zum nachträglichen Einziehen von optischen
Fasern oder Adern, bestehend aus wenigstens einem eine
Einziehhilfe für die optischen Fasern oder Adern
enthaltenden Röhrchen, das mit einem expandierbaren
Material gefüllt ist und einem Mantel mit eingelagerten
Zugentlastungselementen,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Material (4) im Röhrchen (2) thermisch aktivierbar ist.
2. Leerkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das thermisch expandierbare Material (4) ein Pulver
ist.
3. Leerkabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das thermisch aktivierbare Pulver an ein Band oder
Garn gebunden ist.
4. Leerkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das thermisch expandierbare Material (4) aus dünnen
Streifen eines Vliesstoffes besteht.
5. Leerkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (5) und das Röhrchen (2) aus einem
halogenfreien, flammwidrigen Material bestehen.
6. Leerkabel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material von Röhrchen (2) und Mantel (5)
vernetzt ist.
7. Leerkabel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß unter den halogenfreien, flammwidrigen Mantel
Zugentlastungselemente aus Glas oder Kevlar angeordnet
sind.
8. Leerkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einziehhilfe (3) aus einer Stahllitze oder einem
Aramid- oder Glasfaden besteht.
9. Leerkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei mehreren zu einer Kabelseele zusammengefaßten
Röhrchen (2) zwischen diesen und dem Mantel (5) ein
zwickelfüllendes, hochflammwidriges Material (8)
vorgesehen ist.
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Family Applications (1)
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1989
- 1989-06-30 DE DE3921442A patent/DE3921442C2/de not_active Expired - Fee Related
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