DE3921146A1 - Hochkoerzitiver magnetstreifen - Google Patents
Hochkoerzitiver magnetstreifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hochkoerzitiven Magnetstreifen, bestehend aus
einer Trägerfolie und einer von dieser ablösbaren Übertragungslage, welche
wenigstens eine Magnetschicht aus einer Dispersion magnetisierbarer
Teilchen auf der Basis von hexagonalen Ferriten aufweist, und die
gegebenenfalls auf der der Trägerfolie abgekehrten Seite eine zur Fest
legung der Übertragungslage auf einem Substrat dienende Klebeschicht
trägt.
Magnetstreifen, auch Transferfolien oder Prägefolien genannt, werden bei
der Herstellung von Kreditkarten, Gutscheinen, Bahnkarten, Parkausweisen,
Personalausweisen usw. verwendet. Sie bestehen aus einer Trägerfolie und
einer von dieser ablösbaren Übertragungslage, welche mindestens eine
Magnetschicht aus einer Dispersion magnetisierbarer Teilchen in
mindestens einem Bindemittel besteht. Gegebenenfalls kann die Transfer
folie auf der über der Trägerfolie abgekehrten Seite eine zur Festlegung
der Übertragungslage an einem Substrat dienende Klebeschicht tragen.
Prägefolien, insbesondere Heißprägefolien, mit einer Magnetschicht sowie
verschiedenen Schichten, die mechanisch beschreibbar sind, werden in der
DE-B 34 22 911 beschrieben. Aus der US-A 43 76 006 ist bekannt, auf der zur
Trägerfolie weisenden Seite der Magnetschicht eine Metallschicht und eine
Lackschicht vorzusehen. Durch diese Ausbildung soll die Möglichkeit ge
schaffen werden, eine Magnet-Prägefolie auch in hellen Farben zu
gestalten, wozu die im allgemeinen dunkle Magnetschicht von der Metall
schicht abgedeckt wird. Mit einem derartigen Vorgehen werden rein
dekorative Zwecke verfolgt.
In ähnlicher Weise wird gemäß der WO 87/06 745 vorgegangen. Auch hier wird
auf der zur Trägerfolie weisenden Seite der Magnetschicht eine Deckschicht
aufgebracht, welche durch ihre Undurchsichtigkeit die auf bzw. in dem
Informationsträger vorhandenen speziell angeordneten magnetischen und
unmagnetischen Spuren abdecken sollen. Zum Zwecke der Fälschungssicherheit
lassen sich außerdem noch beugungsoptische Strukturen sowie Hologramme in
die Transferschicht einbauen. Um die mechanische Stabilität gegen Ab
nutzung zu erhöhen, sind gemäß der WO 87/06 745 noch zusätzliche Schichten,
die nichtmagnetische Stoffe beinhalten, erwähnt.
Eine weitere, einfachere Möglichkeit die Fälschungssicherheit bei solchen
Magnetstreifen zu erreichen oder wenigstens weitgehend zu gewährleisten
besteht darin, sehr hochkoerzitive Magnetmaterialien, beispielsweise mit
einer Koerzitivfeldstärke von mehr als 200 kA/m, einzusetzen. Solche
Magnetschichten können nur mit speziell ausgebildeten Magnetköpfen
beschrieben und gelesen werden. Entsprechende Magnetmaterialien sind
Barium- und/oder Strontiumferrite wie sie u.a. in den DE-A 35 18 481.
34 22 910 oder 26 41 578 beschrieben sind. Nachteilig an diesen Ferriten
ist jedoch, daß bei mechanischer Belastung, wie z.B. beim Dispergieren in
Kugel- oder Hochenergiemühlen zur Herstellung einer die Magnetschicht
bildenden Dispersion, sehr schnell die Koerzitivfeldstärke abfällt.
Es bestand somit die Aufgabe, hochkoerzitive Magnetstreifen vom Typ der
Transferfolien bereitzustellen, welche magnetische Materialien in der
Magnetschicht enthalten, die trotz ihrer Einarbeitung in das Bindemittel
beim Dispergierprozeß ihre hohen Werte für die Koerzitivfeldstärke
beibehalten.
Es wurde nun gefunden, daß sich die Aufgabe mit hochkoerzitiven Magnet
streifen, bestehend aus einer Trägerfolie und einer von dieser ablösbaren
Übertragungslage, welche wenigstens eine Magnetschicht aus einer Disper
sion magnetisierbarer Teilchen auf der Basis von hexagonalen Ferriten
aufweist, und die gegebenenfalls auf der der Trägerfolie abgekehrten Seite
eine zur Festlegung der Übertragungslage auf einem Substrat dienende
Klebeschicht trägt, lösen läßt, wenn die Magnetschicht als magnetisier
bares Material einen hexagonalen Ferrit mit einer spezifischen Oberfläche
nach BET zwischen 2 und weniger als 25 m2/g sowie einer Koerzitivfeld
stärke von 200 bis 520 kA/m und ein Kammblockcopolymeres auf der Basis
einer Polyethylenimin-Kette mit einem Molekulargewicht von mindestens 2000
und mit Polyamid- und/oder Polyesterseitenketten mit einem Molekular
gewicht von mindestens 500 als Dispergierhilfsmittel in einer Menge von 1
bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge an magnetischem Material, enthält.
Als hexagonale Ferrite kommen Bariumferrite und insbesondere Strontium
ferrite mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von 2 und weniger als
25 cm2/g, insbesondere von 5 bis 20 cm2/g mit Koerzitivfeldstärken von 200
bis 520 kA/m, insbesondere von 220 bis 400 kA/m in Frage.
Die in den erfindungsgemäßen Magnetstreifen in der Magnetschicht enthal
tenen Dispergierhilfsmittel sind Kammblockcopolymere, aufgebaut aus einer
Polyethylenimin-Kette als Grundgerüst mit einem Molekulargewicht von
mindestens 2000, zweckmäßigerweise 6000 bis 25 000 und mit Seitenketten auf
Polyester- und/oder Polyamidbasis mit jeweiligen Molekulargewichten von
mindestens 500, zweckmäßigerweise 800 bis 2000. Diese Kammblockcopolymeren
sind an sich bekannt und u.a. in der GB-A 21 53 804 beschrieben. Daneben
kann es vorteilhaft sein, noch weitere Dispergierhilfsmittel, wie ali
phatische Säuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, deren Metallseifen,
deren fluorierte Ester-Derivate sowie deren Amide oder auch Alkylenoxid-
Alkylphosphorsäureester, Lecithin oder quartäre Ammoniumsulfate von
Trialkylpolyolefinoxid sowie höhere Alkohole mit 12 oder mehr Kohlenstoff
atomen und ihre Schwefelsäureester zu verwenden. Die Menge an Kamm
blockcopolymerem in der magnetisierbaren Schicht beträgt 1 bis 10,
vorzugsweise 3 bis 6 Gew.-%, bezogen auf die Menge an magnetisierbarem
Material.
Die organischen Bindemittel, die für die Herstellung der magnetisierbaren
Schichten verwendet werden, sind Polyvinylformale, Polyurethanelastomere,
Mischungen von Polyisocyanaten und höhermolekularen Polyhydroxyl
verbindungen und Vinylchlorid-Polymerisaten mit über 60% an Vinylchlorid-
Molekülbausteinen, z.B. Vinylchlorid-Copolymerisate mit Vinylestern von
Monocarbonsäuren mit 2 bis 9 C-Atomen, Estern von aliphatischen Alkoholen
mit 1 bis 9 C-Atomen und ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis
5 C-Atomen, wie die Ester der Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure,
oder diesen Carbonsäuren selbst als Comonomere sowie hydroxylgruppen
haltige Vinylchlorid-Copolymerisate, die durch partielle Verseifung von
Vinylchlorid-Vinylester-Copolymerisaten oder direkten Copolymerisaten von
Vinylchlorid mit hydroxylhaltigen Monomeren, wie Allylalkohol oder
4-Hydroxybutyl- oder 2-Hydroxyethyl(-meth)-acrylat hergestellt werden
können. Ferner sind als Bindemittel geeignet Abmischungen der angegebenen
Zusammensetzung. Bevorzugte Bindemittel sind Polyvinylformal-Binder,
Polyurethanelastomer-Abmischungen der genannten Art, vor allem mit
Polyvinylformalen. Als Polyurethanelastomer-Binder werden handelsübliche
elastomere Polyurethane aus Adipinsäure, 1,4-Butandiol und 4,4′-Diiso
cyanatodiphenylmethan bevorzugt angewandt. Als organisches Lösungsmittel
eignen sich für die Herstellung der Dispersion die hierfür bekannten
organischen Lösungsmittel, insbesondere aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol oder Xylol, Alkohole wie Propanol oder Butanol, Ketone
wie Aceton, Methylethylketon, Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, sowie
Gemische solcher Lösungsmittel.
Neben den beschriebenen Bestandteilen können noch anorganische Füllstoffe
wie Ruß, TiO2, Zinnoxid und ähnliche in einer Konzentration von 1 bis 15,
bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge an magnetisierbarem
Material, eingesetzt werden.
Außerdem ist es üblich, Lackadditive wie Tributoxyethylenphosphat oder
langkettige Ester wie Stearate in einer Konzentration von 0,2 bis 2%,
bevorzugt 0,2 bis 1 Gew.-% zuzugeben.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Magnetstreifen geschieht im wesent
lichen nach bekannten Methoden. So wird zunächst die Trägerfolie, im
allgemeinen eine Polyethylenterephthalatfolie mit einer Trennschicht in
einer Dicke von 0,1 bis 0,5 µm überzogen. Diese Trennschicht besteht meist
aus Polyvinylalkylcarbamat, Polyglycerinstearat, Polyvinyloctadecylether
oder ähnlichen hierfür bekannten Verbindungen.
Auf dieser Trennschicht wird dann die Transferschicht aufgebracht. Hierzu
wird zuerst die spezielle Deckschicht, welche nach dem Übertragen der
Transferschicht auf das für den Informationsträger vorgesehene Substrat
die Oberflächenschicht bildet, hergestellt.
Die Deckschichten bestehen zweckmäßigerweise aus einer vernetzten Polymer
matrix, die feinverteilt anorganische Pigmente enthält, wodurch die
Schicht nicht nur eine größere mechanische Stabilität, sondern auch einen
geringen Oberflächenwiderstand aufweist. Als anorganische Pigmente lassen
sich beispielsweise Ruß, Zinndioxid, Lithiumchlorid und die bekannten, zur
Ausbildung leitfähiger Zentren befähigten Stoffe verwenden. Diese
Materialien werden in einer Lösung des polymeren Bindemittels in bekannter
Weise dispergiert und nach dem Auftragen in einer Schichtstärke zwischen
0,2 und 5,0, vorzugsweise zwischen 0,3 und 2,0 µm, mittels Dispersions
gießern aufgetragen und in der bekannten Art vernetzt. Geeignete Binde
mittel sind u.a. die bekannten allein oder in Abmischungen eingesetzten
Polyurethane, Epoxidharze, Polyvinylalkoholderivate, Vinylchloridcopoly
merisate, Nitrocellulose, Polyester, Polyester mit Sulfonatgruppen,
Polymere mit Acrylatgruppen, welche sich durch chemische oder Elektronen
strahlvernetzung härten lassen.
Auf diese Deckschicht wird schießlich die Magnetschicht aufgebracht. Sie
besteht aus einer Dispersion der beschriebenen Zusammensetzung.
Je nach Verwendungszweck kann gegebenenfalls auf diese Magnetschicht noch
eine Klebeschicht aufgebracht werden, mit der die Transferschicht später
auf einem Substrat, bevorzugt Hartpapier, befestigt werden kann.
Die Erfindung sei anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
In einer 250 l-Kugelmühle wurden 400 Teile Stahlkugeln mit einem Durch
messer von 4 bis 6 mm sowie 60 Teile eines Strontiumferrit-Pigmentes mit
einer Koerzitivfeldstärke von 307 kA/m und einer BET-Oberfläche von
12,5 m2/g und 3,60 Teile Ruß, eingesetzt. Anschließend wurden noch
10 Teile einer Phenoxyharzlösung, 20%ig in Tetrahydrofuran/Dioxan sowie
64,0 Teile einer Polyurethanlösung 12,5%ig, 3,84 Teile Kammpolymeres aus
Polyiminbasiskette und Polyesterseitenketten mit einem Gesamtmolgewicht
von 60 000 50%ig in Tetrahydrofuran, 0,4 Teile Tributoxyethylenphosphat,
100%ig, 0,2 Teile Dioctylacetat zusammen mit 12,08 Teilen des Lösungs
mittelgemisches aus gleichen Teilen Tetrahydrofuran und Dioxan
eingebracht.
Die Mischung wurde dann 4 Tage gekugelt. Die fertige Dispersion wurde aus
der Kugelmühle über ein 5 µm Filtertuch in Kannen filtriert.
Eine 15,0 µm Polyesterfolie wurde zunächst unter Anwendung einer Raster
walze mit einer 0,5-%igen Antihaftlösung aus Polyvinylalkoholcarbamat
beschichtet. Die Schichtstärke lag bei 0,3 µm. Auf diese Schicht wurde
dann mit einem Messergießer eine 1,6 µm starke Deckschicht, bestehend aus
30 Teilen Ruß, dispergiert in einem in gleichen Teilen Tetrahydrofuran und
Dioxan gelösten Bindemittel auf Polyester, Polyurethan und Phenoxiharz
basis, aufgebracht. Danach erfolgte die Beschichtung mit der Strontium
ferrit-Dispersion nach Beispiel 1. Die Schichtstärke lag bei 11,5 µm. Der
so entstandene Magnetstreifen wies eine Koerzitivfeldstärke von 325 kA/m
und eine Remanenz von 165 mT auf. Die Lesespannungskurve lag auf dem
Niveau des Referenzbandes.
Das Beispiel 1 wurde so modifiziert, daß anstatt des Kammpolymeren ein
C13-C15-Alkohol mit Ethylen- und Propylenoxideinheiten umgesetzt mit
Polyphosphorsäure, eingesetzt wurde. Die Koerzitivfeldstärke betrug nach
4tägiger Dispergierung 267 kA/m. Die Beschichtung ergab eine rauhe Ober
fläche. Die Lesespannungskurve lag deutlich unter der Referenzkurve.
Beispiel 1 wurde wiederholt. Dabei wird die Dispergierzeit von 4 Tagen auf
8 Tage verlängert. Die Koerzitivfeldstärke der Beschichtung lag danach bei
323 kA/m und die Remanenz bei 167 mT.
Claims (2)
1. Hochkoerzitiver Magnetstreifen, bestehend aus einer Trägerfolie und
einer von dieser ablösbaren Übertragungslage, welche wenigstens eine
Magnetschicht aus einer Dispersion magnetisierbarer Teilchen auf der
Basis von hexagonalen Ferriten aufweist, und die gegebenenfalls auf
der der Trägerfolie abgekehrten Seite eine zur Festlegung der Über
tragungslage auf einem Substrat dienende Klebeschicht trägt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Magnetschicht als magnetisierbares Material
einen hexagonalen Ferrit mit einer spezifischen Oberfläche nach BET
zwischen 2 und weniger als 25 m2/g sowie einer Koerzitivfeldstärke von
200 bis 520 kA/m und ein Kammblockcopolymeres auf der Basis einer
Polyethylenimin-Kette mit einem Molekulargewicht von mindestens 2000
und mit Polyamid- und/oder Polyesterseitenketten mit einem Molekular
gewicht von mindestens 500 als Dispergierhilfsmittel in einer Menge
von 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge an magnetischem Material,
enthält.
2. Hochkoerzitiver Magnetstreifen gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das magnetische Material Strontiumferrit ist.
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