DE3917611C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kalibrierung
eines Beschleunigungsaufnehmers der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Die Erfindung betrifft
ferner einen Beschleunigungsaufnehmer der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 2 angegebenen Art.
Bekannt sind Beschleunigungsaufnehmer, bei denen die
auf einen Trägheitskörper einwirkende Beschleunigungs
kraft beobachtet und gemessen wird (DE 36 31 651 A1 und
DE-OS 21 50 052). Der Trägheitskörper wird durch ein
elastisches Organ in seiner Ruhelage gehalten, während
die einwirkende Beschleunigungskraft bestrebt ist, ihn
aus einer Ruhelage zu entfernen. Für präzise Messungen
sehr niederfrequenter Beschleunigungen oder sogar sta
tischer Beschleunigungen reicht dieses Prinzip in der
Regel nicht aus. In der Navigationstechnik, insbeson
dere in der Raumfahrt, stellt sich die Aufgabe, sehr
geringe Beschleunigungswerte exakt und als Absolutwerte
feststellen zu können. Eine Schwierigkeit besteht
darin, daß die Meßwerte eines geeichten Beschleuni
gungsaufnehmers nur begrenzte Zeit gültig sind, weil
die einzelnen Komponenten der Meßkette eine Drift auf
weisen. Die elastische Kraftkonstante des elastischen
Organs kann als bekannt vorausgesetzt werden, so daß
die Steigung der Geraden, die das Verhältnis zwischen
der Größe des Meßsignals und der herrschenden Beschleu
nigung angibt, bekannt ist. Unbekannt ist aber der Ur
sprung des betreffenden Koordinatensystems. Für eine
Eichung des Beschleunigungsaufnehmers wäre es zweck
mäßig, den Absolutwert der Beschleunigung eines Werte
paares aus gemessener Beschleunigung und Anzeige zu
kennen. Die Kenntnis des Absolutwertes setzt aber einen
zweiten Beschleunigungsaufnehmer voraus, der geeicht
ist.
In der
DE 38 34 531 A1 ist ein Beschleunigungsaufnehmer be
schrieben, der dadurch geeicht wird, daß die Masse des
Trägheitskörpers durch Anlagerung oder Aufnahme eines
Fremdstoffes kontrolliert verändert wird. Mit einem
ersten Massewert des Trägheitskörpers wird eine erste
Messung und mit einem zweiten Massewert eine zweite
Messung durchgeführt. Die Differenz zwischen den Masse
werten entspricht einer Differenz zwischen den Aus
lenkungen des Trägheitskörpers. Auf diese Weise kann
mit zwei Messungen der Absolutwert der Beschleunigung
ermittelt werden. Die Eichung des Beschleunigungsauf
nehmers erfolgt durch Messung der Auslenkung bei zwei
unterschiedlichen Massen. Die Veränderung der Masse des
Trägheitskörpers erfordert einen relativ hohen Aufwand
oder ganz bestimmte Materialien, die imstande sind,
Fremdstoffe anzulagern oder aufzunehmen.
Aus der US 36 91 850 ist ein Beschleunigungsaufnehmer für
sehr geringe Beschleunigungen (sehr viel kleiner als
1 g) bekannt. Für die Kalibrierung wird der Trägheits
körper unter 1-g-Bedingungen einem Medium höherer
Dichte ausgesetzt, um einen Auftrieb zu erzeugen, durch
den die auf den Trägheitskörper wirkenden großen Kräfte
teilweise kompensiert werden. Nachdem eine solche Kraft
kompensation erfolgt ist, können auf der Basis der un
kompensierten Restkräfte konventionelle Kalibrierproze
duren angewandt werden, wobei der Sensor beispielsweise
um einen bestimmten Winkel gekippt wird, um eine wähl
bare Komponente der Erdanziehung auszunutzen. Die
Dichte des den Trägheitskörper umgebenden Mediums wird
so gewählt, daß ein neutraler Schwebezustand nicht ein
tritt und eine Rest-Erdanziehung vorhanden ist. Damit
ist es jedoch nicht möglich, bei bekannter Kraftkon
stante den Ursprung des Koordinatensystems des Be
schleunigungsaufnehmers zu ermitteln. Nach Schaffung
eines gewünschten geringen "Gewichts" des Prüfkörpers
werden konventionelle Kalibrierungsprozeduren bei
Schrägstellung des Beschleunigungsaufnehmers ausge
führt.
Die US 35 70 315 beschreibt eine Flotationstechnik für die
Kalibrierung von Beschleunigungsaufnehmern für sehr
kleine Beschleunigungen. Hierbei wird ebenfalls eine
dem Erdfeld ausgesetzte Prüfmasse in einem Medium hoher
Dichte einem Auftrieb ausgesetzt, wodurch die Umgebungs
dichte der Dichte der Prüfmasse angeglichen und das
Gewicht der Prüfmasse aufgehoben werden kann. In diesem
gewichtskompensierten Zustand können dann selbst
kleinste Beschleunigungen mit hoher Genauigkeit festge
stellt werden, jedoch ist eine Messung der Beschleuni
gungen nicht ohne weiteres möglich, weil eine Kali
brierung der Meßwerte nicht erfolgt.
Aus der DE 35 15 799 A1, der DE 35 90 290 T1 und dem Zeitschriftenaufsatz im "Archiv für
technisches Messen" (Blatt J 163-5, 147-152, August
1972) sind Beschleunigungsmeßvorrichtungen bekannt, bei
denen ein auf die Auslenkung der Prüfmasse ansprechen
der Detektor ein der Auslenkung entsprechendes Signal
erzeugt. Die Kopplung zwischen der Prüfmasse und dem
Detektor erfolgt dabei magnetisch oder kapazitiv, wobei
der Detektor eine Reaktionskraft auf die Prüfmasse aus
übt. Durch die Rückwirkung des Detektors auf die Prüf
masse wird das Meßergebnis verfälscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kali
brierverfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art zu schaffen, das mit einfachen Mitteln
eine sehr genaue Kalibrierung am Einsatzort des Be
schleunigungsaufnehmers ermöglicht. Der Erfindung liegt
ferner die Aufgabe zugrunde, einen Beschleunigungsaufnehmer
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 2
angegebenen Art zu schaffen, welcher mit dem Verfahren
gemäß Patentanspruch 1 kalibriert werden kann
und der eine sehr genaue Messung der
Beschleunigung am Einsatzort ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
einem Verfahren und einer Vorrichtung mit den in den Patentansprüchen 1 und 2 an
gegebenen Merkmalen.
Bei dem erfindungsgemäßen Beschleunigungsaufnehmer wird
nicht die Masse des Trägheitskörpers verändert, sondern nur
die Dichte des den Trägheitskörper umgebenden Mediums.
Damit ändert sich der Auftrieb, den der Trägheitskörper
bei einer bestimmten Beschleunigung hervorruft. Diese
Auftriebskraft ist abhängig von dem vom Trägheitskörper
verdrängten Volumen des Mediums und von dessen Dichte.
Je größer die Beschleunigung ist, umso größer ist die
Auftriebsdifferenz zwischen den beiden Zuständen mit
unterschiedlichen Mediendichten. Die Beschleunigung b
kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach der Be
ziehung
b = -k · Δx/V · Δρ
bestimmt werden, wobei k die Kraftkonstante des ela
stischen Systems, Δx die Differenz zwischen den Aus
lenkungen des Trägheitskörpers bei den beiden Mes
sungen, V das Volumen des Trägheitskörpers und Δρ die
Differenz der Mediendichten bei den beiden Messungen
ist. Auf diese Weise ist es möglich, den Beschleuni
gungsaufnehmer durch Messung der Auslenkung x bei der
selben herrschenden Beschleunigung und bei unterschied
lichen Mediendichten zu kalibrieren, um bei bekannter Kraft
konstante k des elastischen Systems den Ursprung des
Koordinatensystems zu ermitteln, durch den die Gerade
hindurchgeht, die die Abhängigkeit zwischen b und x
kennzeichnet.
Die Auslenkung x des Trägheitskörpers kann auf ver
schiedene Weise bestimmt werden, z. B. optisch oder
kapazitiv. Ein Beschleunigungsaufnehmer, der für eine
besonders exakte Ermittlung der Auslenkung geeignet
ist, ist im Anspruch 2 angegeben.
Die Änderung der Dichte des den Trägheitskörper um
gebenden Mediums kann dadurch erfolgen, daß der Medien
druck in der den Trägheitskörper umgebenden Kammer ver
ändert wird oder dadurch, daß unterschiedliche Medien,
z. B. Gase, in diese Kammer eingeleitet werden. Die
Dichteänderung erfolgt mit Zeitkonstanten im Bereich
von Sekunden, so daß der Beschleunigungsaufnehmer be
sonders geeignet ist zur Bestimmung von niederfrequen
ten oder statischen Beschleunigungen.
Der Beschleunigungsaufnehmer kann zur Messung von Be
schleunigungen auf der Erde benutzt werden, wo generell
die Erdbeschleunigung g herrscht, oder auch zur Messung
von Beschleunigungen im schwerelosen Raum, z. B. im
Weltraum. In jedem Fall ist eine hochgenaue Kalibrierung
möglich, so daß der Absolutwert der Beschleunigung mit
hoher Genauigkeit bestimmt werden kann.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des mechanischen
Aufbaus des Beschleunigungsaufnehmers,
Fig. 2 das Regelschaltbild des Sensors, und
Fig. 3 eine Ausführungsform des Beschleunigungsaufnehners mit zwei zu beiden Seiten
des Trägheitskörpers angeordneten Sensoren zur
Kompensation solcher Änderungen des Tunnel
stroms, die durch die Dichteänderungen verur
sacht werden.
Gemäß Fig. 1 weist der Beschleunigungsmesser eine Basis
10 auf, an der das eine Ende des elastischen Organs 11
eingespannt ist. Das elastische Organ 11 besteht aus
einer dünnen Siliziumplatte. Silizium eignet sich als
elastisches Organ besonders, weil es eine genau be
kannte Elastizitätskonstante hat und weil es in den ge
wünschten Abmessungen, z. B. durch Ätzen, hochgenau her
gestellt werden kann.
Am oberen Ende des elastischen Organs 11 ist der Träg
heitskörper 12 befestigt. Dieser Trägheitskörper 12
besteht aus einem Körper 13 und einer den Körper 13
umgebenden Beschichtung 14 zur Erzeugung der erforder
lichen Oberflächenqualität des Trägheitskörpers 12.
Die Form des elastischen Organs 11 als Platte wurde
gewählt, damit der Beschleunigungsaufnehmer selektiv
die Beschleunigungskomponente in einer ganz bestimmten
vorgegebenen Raumrichtung ermittelt. Diese Beschleu
nigungskomponente verläuft rechtwinklig zur Ebene des
elastischen Elements 11, das als Biegeschwinger aus
gebildet ist. Zur Erzielung einer gewünschten Elastizi
tätskonstante können in dem Bereich zwischen der Ein
spannung an der Basis 10 und der Masse 12 Ausbrüche 15
in der Platte des elastischen Organs 11 vorgesehen
sein.
Von der Basis 10 ragt ein Ständer 16 auf, an dem über
einen Isolator 17 eine Bewegungsvorrichtung 18 für eine
Spitze 19 befestigt ist. Die Bewegungsvorrichtung 18
besteht aus einem Piezokristall, an dessen einander
gegenüberliegenden Stirnseiten Elektroden 20, 21 vorge
sehen sind. Die Spitze 19 ist an der Elektrode 21 unter
Zwischenschaltung einer Isolierung 22 derart befestigt,
daß sie auf die Seitenfläche des Trägheitskörpers 12
gerichtet ist.
Wirkt auf den Trägheitskörper 12 eine quer zur Fläche
des elastischen Organs 11 gerichtete Beschleunigungs
kraft ein, dann wirkt das elastische Organ 11 als
Biegeschwinger, d. h. es biegt sich derart, daß der
Trägheitskörper 12 entweder in Richtung auf die Spitze
19 oder von dieser fort bewegt wird. Der Beschleuni
gungsaufnehmer hat eine große Richtungsselektivität.
Zur Bestimmung der Beschleunigungen in den beiden ande
ren Raumrichtungen können jeweils gleichartige Be
schleunigungsaufnehmer vorgesehen sein, bei denen das
elastische Organ rechtwinklig zu dem elastischen Organ
11 angeordnet sind.
Der gesamte Beschleunigungsaufnehmer ist in einem
druckdichten Gehäuse 23 angeordnet, in das ein Rohr 24
einmündet, welches an eine Gasquelle angeschlossen ist.
Im folgenden wird die prinzipielle Arbeitsweise des
Beschleunigungsaufnehmers anhand von Fig. 2 erläutert:
Die Spitze 19 hat einen geringen Abstand von dem Träg
heitskörper 12. Dieser Abstand beträgt einige 10-10 m.
Eine Stromquelle 25 ist mit einem Pol an das elastische
Element 11 angeschlossen und über dieses elastische
Element mit dem elektrisch leitenden Trägheitskörper 12
verbunden. Der andere Pol der Stromquelle 25 ist über
einen Strommesser 26 mit der ebenfalls leitenden Spitze
19 verbunden. Die Stromquelle 25, deren Spannung 6 Volt
beträgt, erzeugt zwischen der Spitze 19 und dem Träg
heitskörper 12 einen Tunnelstrom, dessen Stärke von dem
Strommesser 26 gemessen wird. Das Ausgangssignal des
Strommessers 26 wird einem Regler 27 zugeführt, der
eine Hochspannungsquelle 28 steuert. Die Ausgangslei
tungen der Hochspannungsquelle 28 sind mit den Elek
troden 20 und 21 zu beiden Enden der Bewegungsvorrich
tung 18 verbunden. Da diese Bewegungsvorrichtung 18 aus
einem Piezokristall besteht, ändert sie ihre Länge in
Abhängigkeit von der Größe der an ihren Enden anliegen
den Hochspannung. Der Regler 27 variiert die Länge der
Bewegungsvorrichtung 18 in der Weise, daß der Tunnel
strom zwischen der Spitze 19 und dem Trägheitskörper 12
konstant bleibt. Dadurch bleibt auch der Abstand zwi
schen der Spitze 19 und dem Trägheitskörper konstant,
d. h. die Spitze 19 folgt der Bewegung des Trägheitskör
pers 12 mit konstantem Abstand. Das Ausgangssignal 29
des Reglers 27 bildet das Meßsignal, das der Auslenkung
des Trägheitskörpers 12 aus seiner Ruhestellung propor
tional ist.
Zum Kalibrieren des Beschleunigungsaufnehmers wird bei einer
auf den Trägheitskörper 12 einwirkenden, zunächst unbe
kannten Beschleunigungskraft eine Messung vorgenommen,
wobei an der Ausgangsleitung 29 ein Ausgangssignal er
halten wird. Diese Messung wird ausgeführt, indem im
Gehäuse 23 eine geringe Gasdichte herrscht. Hierzu wird
der Gasdruck im Gehäuse 23 verringert. Danach wird über
den Anschluß 24 der Gasdruck und damit die Gasdichte im
Gehäuse 23 erhöht, bis sich eine bestimmte Gasdichte
eingestellt hat. Dann wird eine zweite Messung bei der
selben herrschenden Beschleunigung durchgeführt. In
folge des erhöhten Auftriebs des Trägheitskörpers 12
ist bei der zweiten Messung die Auslenkung des Träg
heitskörpers aus seiner Ruhelage geringer als bei der
ersten Messung. Das Signal an Ausgangsleitung 29 ist
daher ebenfalls verringert. Durch die beiden Messungen
mit unterschiedlichem Auftrieb, der der Beschleuni
gungskraft entgegengerichtet ist, und die dabei erziel
ten unterschiedlichen Signale an Ausgangsleitung 29
wird die Proportionalität zwischen Ausgangssignal und
Masse ermittelt und somit die Proportionalität zwischen
Ausgangssignal und absoluter Beschleunigung errechnet.
Auf diese Weise ist der Beschleunigungsaufnehmer
kalibriert worden.
Im Anschluß an die Kalibrierung können über längere Zeit
Beschleunigungsmessungen durchgeführt werden, wobei
entweder die geringere Gasdichte oder die höhere Gas
dichte benutzt wird. Dadurch, daß das Gas aus dem Ge
häuse 23 entladen werden kann, besteht die Möglichkeit,
beliebig häufig Kalibrierzyklen durchzuführen.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 ist zusätzlich
zu dem beschriebenen Sensor, dessen Spitze 19 auf einer
Seite des Trägheitskörpers 12 angeordnet ist, auf der
gegenüberliegenden Seite ein weiterer Sensor angeord
net, dessen Komponenten denjenigen des ersten Sensors
entsprechen und die mit den gleichen Bezugszeichen versehen
sind, wobei jeweils der Zusatz "a" hinzugefügt ist.
Wenn der Trägheitskörper nach einer Seite hin aus
seiner Ruhelage ausgelenkt wird, verkürzt sich die eine
Bewegungsvorrichtung 18 bzw. 18a, während sich die
gegenüberliegende Bewegungsvorrichtung ausdehnt. Die
Variante von Fig. 3 ist zweckmäßig in den Fällen, in
denen allein durch den veränderten Gasdruck der Tunnel
strom zwischen der Spitze 19 und dem Trägheitskörper 12
verändert wird, oder in dem Fall, daß Kontaminationen
an der Oberfläche des Trägheitskörpers 12 diesen Tun
nelstrom verändern. Die beiden Regler 27 und 27a sind
untereinander derart verbunden, daß ihre Ausgangssig
nale subtrahiert werden. Normalerweise sind die Aus
gangssignale der Regler 27 und 27a im Betrag einander
gleich und im vorzeichen verschieden, so daß eine Sub
traktion dieser Ausgangssignale den Wert 0 ergibt, wenn
der Trägheitskörper 12 sich in seiner Mittelstellung
befindet. Die Differenz der Ausgangssignale der Regler
27 weicht jedoch von 0 ab, wenn der Trägheitskörper 12
sich im ausgelenkten Zustand befindet. Diese Differenz
wird somit als Meßsignal benutzt.
Bei den obigen Ausführungsbeispielen ist der von dem
elastischen Organ getragene Trägheitskörper frei beweg
bar. Möglich ist auch eine Ausführungsform, bei der
eine Rückstellvorrichtung derart auf den Trägheitskör
per einwirkt, daß dieser bei allen einwirkenden Be
schleunigungskräften in derselben Position gehalten
wird. Zur Messung der Beschleunigung kann hierbei die
jenige Kraft benutzt werden, die von der Rückstellvor
richtung aufgebracht wird, um den Trägheitskörper in
der vorbestimmten Position zu halten. Hierbei dient der
Sensor zur Regulierung der Kraft der Rückstellvorrich
tung.
Claims (3)
1. Verfahren zur Kalibrierung eines Beschleunigungs
aufnehmers, der einen an einem elastischen Organ
(11) befestigten, in seiner Masse unveränderlichen
Trägheitskörper (12) und einen Sensor zur Ermitt
lung der Position des Trägheitskörpers aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichte des den Trägheitskörper (12) um
gebenden Mediums verändert wird, daß bei gleicher
Beschleunigung die Auslenkungen des Trägheits
körpers (12) bei verschiedenen Dichten gemessen
werden, und daß aus der Abhängigkeit der Aus
lenkung von der Dichte bei bekannter Kraftkonstan
te des aus Trägheitskörper (12) und elastischem
Organ (11) bestehenden elastischen Auslenkungs
systems die absolute Beschleunigung ermittelt
wird.
2. Beschleunigungsaufnehmer, kalibrierbar mit dem
Verfahren nach Anspruch 1, mit einem an einem ela
stischen Organ (11) befestigten, in seiner Masse
unveränderlichen Trägheitskörper (12) und einem
Sensor zur Ermittlung der Position des Trägheits
körpers (12), dadurch gekennzeichnet, daß der
Trägheitskörper (12) mit dem elastischen Organ
(11) und dem Sensor in einem druckdichten Gehäuse
(23) untergebracht ist, daß der Sensor eine auf
den Trägheitskörper (12) gerichtete Spitze (19)
aufweist, über die ein Tunnelstrom zum Trägheits
körper (12) fließt, daß die Spitze (19) in Rich
tung auf den Trägheitskörper (12) bewegbar ist und
daß eine Bewegungsvorrichtung (18) zum Bewegen der
Spitze (19) derart geregelt ist, daß der Abstand
zwischen Spitze (19) und Trägheitskörper (12) kon
stant ist.
3. Beschleunigungsaufnehmer nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auf jeder Seite des Trägheits
körpers (12) ein Sensor angeordnet ist und daß das
Meßsignal von der Differenz der Ausgangssignale
beider Sensoren abgeleitet ist.
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