DE3916639A1

DE3916639A1 - Kombinationsventil, insbesonders fuer bremsgeraete mit grossem vakuumbedarf

Info

Publication number: DE3916639A1
Application number: DE3916639A
Authority: DE
Inventors: Peter Dipl Ing Boehm; Wilfried Wagner; Lothar Dipl Ing Schiel
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: ITT Automotive Europe GmbH
Priority date: 1989-05-22
Filing date: 1989-05-22
Publication date: 1990-11-29

Description

Die Erfindung betrifft ein Kombinationsventil, insbesondere für Bremsgeräte mit großem Vakuumbedarf mit einem einen Ein laß und einen Auslaß aufweisenden Gehäuse und mit einem von einem Ventilsitz und einer vom Ventilsitz in Durchlaßrichtung durch Strömungsmittel abhebbaren Dichtscheibe gebildeten Rückschlagventil.

Ein derartiges Rückschlagventil ist beispielsweise aus der Europäischen Patentanmeldung 01 70 007 bekannt. Dieses Rück schlagventil ist zwar geeignet, einen Luftstrom feinfühlig zu regulieren, jedoch ungeeignet plötzlich einen großen Strö mungsquerschnitt zu öffnen, um beispielsweise in einer mit Unterdruck arbeitenden blockiergeschützten Bremsanlage schnell große Volumina evakuieren zu können.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Kombinationsventil vorzuschlagen, welches bei Bedarf einen großen Querschnitt ohne Drosselwirkung freigeben kann und ansonsten feinfühlig wie bekannte Rückschlagventile arbeitet.

Die Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Ein herkömmliches Rückschlagventil wird kombiniert mit einem schaltbaren Ventil. So ist eine feinfühlige Rück schlagsicherung ebenso gewährleistet wie ein schnelles Frei geben einer großen Querschnittsfläche.

In vorteilhafter Weise wird das Überbrückungsventil, das vom beweglichen Teil und dem an das Gehäuse angeformten Ventil sitz gebildet wird, durch eine Feder in seiner geschlossenen Stellung vorgespannt. Durch diese Maßnahme ist eine sichere Funktion auch bei Ausfall der Vakuumquelle gegeben. Dazu muß nur verhindert werden, daß das Überbrückungsventil in einer solchen Situation gegen die Federkraft durch Krafteinwirkung geschaltet wird.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das beweg liche Teil durch einen Elektromagneten betätigt wird.

Bei letztgenannter Ausführung ist eine Integration in eine elektronische Schaltung besonders einfach zu realisieren. Weiterhin kann zur Sicherheit der Funktion vorgesehen werden, die Stromversorgung des Magneten zu unterbrechen, falls die Vakuumquelle versagt, so daß ein Öffnen des Überbrückungs ventils in diesem Fall unmöglich ist.

In besonders einfacher Weise können weitere Ventile gleich zeitig mit dem Überbrückungsventil gesteuert werden, wenn de ren Ventilkörper oder -sitze ebenfalls vom Elektromagneten bewegt werden. Zu diesem Zweck muß dieser gegebenenfalls stärker ausgelegt werden.

Mögliche Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Figuren erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Kombinationsventil mit elektromagnetischer Betätigung im Schnitt;

Fig. 2 im Schnitt ein Kombinationsventil, wie oben, wobei ein weiteres Ventil vom Elektromagneten betätigt wird.

In beiden Figuren sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugs zeichen versehen.

Fig. 1 zeigt im Schnitt das Gehäuse 1 mit einem Einlaß 2 und einem Auslaß 3, wobei die Strömungsrichtung durch die Pfeile 4, 5 angedeutet ist. Einlaß 2 und Auslaß 3 sind unter einem Winkel von 90° zueinander angeordnet. Innerhalb des Gehäuses 1 ist ein Kanal 6, der einen Strömungsmittelfluß vom Einlaß 2 zum Auslaß 3 zuläßt. Außerdem ist das Kombinationsventil 7 im Gehäuse angeordnet. Dieses Kombinationsventil 7 wird von ei nem Rückschlagventil 8, das aus einem Ventilsitz 9 und einer elastischen, vom Ventilsitz 9 abhebbaren Dichtscheibe 10 be steht, und einem schaltbaren Überbrückungsventil 11 gebildet. Im beweglichen Teil 12, welches sowohl den Schließkörper des Überbrückungsventils 11 bildet als auch das Rückschlagventil 8 aufnimmt, sind Luftkanäle 13 angeordnet, die bei geschlos senem Überbrückungsventil 11 einen Luftstrom zum Rückschlag ventil 8 gestatten. Gegenüber dem Gehäuse 1, das einen zwei ten Ventilsitz 14 aufweist, ist das bewegliche Teil 12 derart beweglich, daß ein großer Strömungsquerschnitt bei Bedarf freigegeben werden kann und ansonsten das bewegliche Teil 12 gegenüber dem Gehäuse 1 bzw. dem zweiten Ventilsitz 14 abge dichtet ist. Zur Betätigung ist das bewegliche Teil 12 mit tels einer Betätigungsstange 15 mit dem Zuganker 16 eines Elektromagneten 17 verbunden. Durch eine Feder 18 wird das Überbrückungsventil 11 geschlossen gehalten. Wird der Elektromagnet 17 über eine nicht dargestellte elektrische Leitung mit Strom versorgt, so bewegt sich der Zuganker 16 in der Fig. nach rechts und das Überbrückungsventil 11 öffnet sich. Sobald die Stromversorgung wieder unterbrochen wird, sorgt die Feder 18 für ein Schließen des Überbrückungsventils 11. Der Elektromagnet 17 ist durch eine mit dem Gehäuse 1 verbundene Halteplatte 19 in einem gegenüber dem Auslaß 3 an geordneten Fortsatz 20 des Gehäuses 1 befestigt, der in die sem Beispiel mit einer Schraube 21 verschlossen ist. Die Hal teplatte 19 dient gleichzeitig als Abstützfläche für die Fe der 18.

In Fig. 2 ist ein Kombinationsventil 7 in einem Gehäuse 1, wie oben beschrieben, dargestellt. Zusätzlich betätigt der Elektromagnet 17 jedoch einen weiteren Ventilkörper 22. Das zugehörige Ventil 23 wird geschlossen, wenn sich der Elektromagnet 17 nach rechts (in der Fig. ) bewegt. Das Ventil 23 ist wirkungsmäßig zwischen einem zweiten Einlaß 24 und ei nem zweiten Auslaß 25 angeordnet, die beide mit dem Gehäuse 1 verbunden sind. Es besteht aus dem durch eine Stange 26 mit dem Elektromagneten 17 verbundenen und mit einer Dichtung 27 versehenen Ventilkörper 22 und einem am Gehäuse 1 angeformten Ventilsitz 28. Im stromlosen Zustand des Elektromagneten 17 ist das Ventil 23 geöffnet und somit die Verbindung vom zwei ten Einlaß 24 zum zweiten Auslaß 25 offen.

Bezugszeichenliste

1 Gehäuse
2 Einlaß
3 Auslaß
4 Pfeil
5 Pfeil
6 Kanal
7 Kombinationsventil
8 Rückschlagventil
9 Ventilsitz
10 Dichtscheibe
11 Überbrückungsventil
12 bewegliches Teil
13 Luftkanal
14 zweiter Ventilsitz
15 Betätigungsstange
16 Zuganker
17 Elektromagnet
18 Feder
19 Halteplatte
20 Fortsatz
21 Schraube
22 Ventilkörper
23 Ventil
24 zweiter Einlaß
25 zweiter Auslaß
26 Stange
27 Dichtung
28 Ventilsitz

Claims

1. Kombinationsventil, insbesondere für Bremsgeräte mit großem Vakuumbedarf, mit einem einen Einlaß und einen Auslaß aufweisenden Gehäuse und mit einem von einem Ven tilsitz und einer vom Ventilsitz in Durchlaßrichtung durch Strömungsmittel abhebbaren Dichtscheibe gebildeten Rückschlagventil, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (9) an einem beweglichen Teil (12) be festigt ist, welches gemeinsam mit dem Rückschlagventil (8) von einem vom Gehäuse (1) gebildeten zweiten Ventil sitz (14) so abhebbar ist, daß zusätzlich zum Rückschlag ventil (8) ein Strömungskanal größeren Querschnitts öf fenbar ist.

2. Kombinationsventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das bewegliche Teil (12) gegenüber dem zweiten Ventilsitz (14) abgedichtet und durch eine Feder (18) vorgespannt ist.

3. Kombinationsventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß das Abheben des beweglichen Teils (12) vom zweiten Ventilsitz (14) durch einen Elektromagneten (17) erfolgt.

4. Kombinationsventil nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Elektromagnet (17) Bestandteil einer elektronischen Schaltung, beispielsweise einer blockiergeschützten Bremsanlage, ist.

5. Kombinationsventil nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß vom Elektromagneten (17) gleichzei tig mit dem beweglichen Teil (12) mindestens ein weiteres Ventil (23) bewegt wird, welches unabhängig vom Rück schlagventil (8) und aus beweglichem Teil (12) und zwei tem Ventilsitz (14) bestehenden Überbrückungsventil (11) ist.